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Schlaftablette

Chile - Land und Leute

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Schlaftablette

So, heute sind 30 Stück General Mills zu 36,26 € in mein Depot gewandert.

KGV ca. 17,7

Dividendenrendite ca. 2,65%

Ausschüttungsquote ca. 47%.

 

Weiter laufen unsere Vorbereitungen zum Umzug nach Chile auf Hochtouren. Gestern hat die Umzugsfirma unseren Container gepackt. Und in der ersten Januarwoche geht das Abenteuer dann los. Ich werde diesen Thread ein bischen missbrauchen um gelegentlich den ein oder anderen Punkt zu Beleuchten, der von wirtschaftlichem Interesse ist.

 

1. Thema: Einkommensteuern.

Das Einkommensteuersystem ist in Chile recht einfach aufgebaut. Die Steuersätze werden nach Einkommen gestaffelt. Beispiel (alle Zahlen fiktiv, in € umgerechnet):

- Bis 8.000 €: steuerfrei

- 8.001€ - 16.000€: 5% Steuern

- 16.001€ - 24.000€: 10% Steuern.

- etc.

 

Wenn ich nun im Monat 1 ca. 5.000€ verdiene, zahle ich nichts.

Verdiene ich im Monat 2 wieder 5.000€, dann zahle ich für 3000€ nichts (weil ich dann ja die Grenze "8000€" erreiche), und für die restlichen 2000€ 5% (weil ich im Bereich 8001-16000€ lande).

 

Das geht dann immer so weiter. Dass heißt, am Jahresanfang hat man viel Netto, im Dezember wenig. Mit der Dezemberabrechnung wird dann quasi der höchste persönliche Satz des Jahres abgerechnet, und das wars. Keine Ausnahmen (z.B. Pendlerpauschale, Werbungskosten o.ä.). Man braucht keine Steuererklärung zu machen. Man braucht keine Steuerberater. Alles super einfach.

 

So zumindest hab ich unsere Konzernsteuerberaterin verstanden. Sobald ich dann vor Ort bin, werde ich dann berichten, wie es da tatsächlich läuft.

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Kaffeetasse

Wow, das klingt nicht schlecht...sowas wird es bei uns nie geben. Vielleicht sollte ich mich mal näher mit Chile beschäftigen. :)

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theglove

Moin,

 

ja mache bitte weiter in berichte wie es in deiner neuen Heimat so ist, würde mich sehr interessieren! :thumbsup:

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vogel

Was passiert denn mit Kapitalerträgen wenn du keine Steuererklärung abgibst?

Oder gibt es dafür einen fixen Steuersatz wie hier in D die Abgeltungssteuer? Oder meldet man seine Kapitalerträge dem Arbeitsgeber?

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hugolee

Wow, das klingt nicht schlecht...sowas wird es bei uns nie geben. Vielleicht sollte ich mich mal näher mit Chile beschäftigen. :)

 

Das wird es bei uns schon deshalb nicht geben, weil dann ganz viele Finanzbeamten beim Finanzamt beschäftigungslos wären. Hinzu kommen natürlich noch die ganzen Leute, welche die schönen Formulare entwerfen.

Ausserdem wäre auf einen Schlag fast die gesamte Branche der Steuerberater arbeitslos.

 

@Schlaftablette

geht das immer in 8000er Schritten weiter und dann immer 5%.

Warum eigentlich in Euro??

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Schlaftablette

@ hugolee: Beantwortet das deine Frage?

 

Beispiel (alle Zahlen fiktiv, in € umgerechnet):

- Bis 8.000 €: steuerfrei

- 8.001€ - 16.000€: 5% Steuern

- 16.001€ - 24.000€: 10% Steuern.

- etc.

 

Wie die Aufschlüsselung im Einzelnen aussieht, weiß ich nicht, und natürlich wird in Chilenischen Pesos bezahlt. Mir ging es auch eher um das Prinzip. Ich glaube, Einstein sagte mal: "Perfekt ist nicht, wenn man nichts mehr hinzufügen kann. Perfekt ist, wenn man nichts mehr weglassen kann". Wir deutschen neigen dazu, etwas möglichst komplex zu machen. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass das Steuersystem mal vereinfacht wird.

 

@ vogel:

in den ersten 3 Jahren in Chile wird nur das nationale Arbeitseinkommen versteuert. (Immobilien besitze ich in Chile nicht, mein Wertpapierdepot bleibt in Deutschland). Nach 3 Jahren muss man dann tatsächlich sein globales Einkommen versteuern.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Ich freue mich auch schon auf deine Erfahrungsberichte aus Chile bezüglich Kultur, Gesellschaft, Sehenswürdigkeiten und natürlich auch Unternehmen. Aktien gibt es in dem Land ja reichlich: http://www.finanzen....e&strKat=Aktien

Wobei natürlich auch das Chance-/Risiko-Profil und die steuerlichen Aspekte zu berücksichtigen sind.

 

Frohes Fest!

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx

"Ein Sprichwort lautet: »Politische Börsen haben kurze Beine«, Kursveränderungen aufgrund politischer Entwicklungen sind selten nachhaltig. Nicht so in Chile. Seitdem klar ist, dass die Michelle Bachelet wieder für das Präsidentenamt kandidiert und auch beste Chancen auf die Wiederwahl hat, fliehen Investoren aus dem Andenland. Der MSCI Chile ist von 68 $ im Februar auf 46 $ Anfang Dezember gefallen. Vordergründig wird die unklare Nachfrageentwicklung für das Hauptexportgut Kupfer als Triebkraft für die Kursentwicklung genannt.

 

In der vergangenen Woche trafen sich Kupferproduzenten zu ihrem Halbjahresmeeting in London. Dort äußerte sich der Chairman der staatlichen chilenischen Kupfergesellschaft (Coldeco) Thomas Keller Lippold ausgesprochen zuversichtlich bezüglich der Nachfrage aus China. Nach seinen Worten sieht die Coldeco keine Nachfrageeinbußen. Auch die Projekte zur Substitution der weitgehend ausgebeuteten Chuquicamata (seit 1910 in Betrieb) sind »auf Zielkurs«. Spekulationen über zukünftig schwindende Staatseinnahmen aus dem Kupferexport sind somit hinfällig. Die Ängste der Investoren konzentrieren sich folglich auf die Auswirkungen der geplanten Steuererhöhungen und Umverteilungen durch die zukünftige sozialistische Regierung.

 

Die Preisrückgänge beim MSCI Chile sind rational kaum nach zu vollziehen. Der Index ist nicht nohstofflastig. Anders, als beispielsweise der MSCI Brazil, der hauptsächlich aus Rohstoffunternehmen (Petrobas, Vale, Gerdau) zusammengesetzt ist, prägen Banken, Versorger und Einzelhändler den MSCI Chile.

 

Chile hat eine lange Grenze zu Argentinien. Dort spitzt sich die Instabilität immer weiter zu. Aktuell verweigern in vielen Provinzen Polizisten den Dienst. Sie fordern drastisch höhere Löhne. Ein Ergebnis ist nebenstehend zu bewundern: Ein Geschäft nach der Plünderung durch einen Mob. Landesweit wurden Geschäfte und auch Privathäuser geplündert. Wer sich diesem Treiben entgegenstellt, wird umgebracht (19 Tote bis dato). In einigen Teilen des Landes wurden bereits Bürgerwehren gebildet, die bewaffnet in Selbstjustiz für Ruhe und Ordnung sorgen. Sojabohnen-Farmer weigern sich, die Ernte an die Regierung zu verkaufen. Sie verweisen auf die hohe Inflation und spekulieren auf bessere Preise, wenn die Notlage der Regierung sich weiter verschärft. Diese ist auf die Deviseneinnahmen aus dem Export der Soja-Ernte dringend angewiesen. Die Farmer fordern hingegen eine Entlohnung in US-Dollar. Wegen der strikten Devisenkontrollen ist den Farmern der direkte Export der Feldfrüchte nicht erlaubt.

 

Es ist absehbar, dass sich die Zuspitzung maximal bis zu den nächsten Wahlen in zwei Jahren fortsetzt. Dann wird die Kirchner-Regierung abgelöst und das Land hat die Chance auf eine Normalisierung. Davon profitieren dann auch die Nachbarn, Chile, Brasilien, Paraguay und Uruguay."

 

(Quelle: Marktbericht Nr. 50/13)

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Schlaftablette

Da es ein allgemeines Interesse zu dem Thema zu geben scheint, eröffne ich dazu mal einen eigenen Faden und verschiebe alle betroffenen Beiträge hier rein.

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Schlaftablette

So nach über 27 Stunden reisen und einem verpassten Flug (der aber völlig unproblematisch umgebucht wurde), sind wir an unserem Ziel angekommen und freuen uns ziemlich. Ich würde jetzt mal einen Beitrag über die Formalitäten etc. schreiben, die man so braucht, bevor man nach Chile geht.

 

Am besten geht man über einen deutschen Konzern nach Chile. So hat man eine weiche Landung. Vor allem die größeren Konzerne haben meist eigene Abteilungen, die sich nur um Versetzungen kümmern, und damit i.d.R. auch viel Erfahrungen haben. Bei mir war das so, dass mein deutscher Vertrag ruhend gestellt wurde und ich einen lokalen Vertrag bei unserer chilenischen Tochter erhalten habe. Das ganze ist in Chile nicht ganz einfach. Nachdem man einen Vertrag ausgehandelt hat, geht der chilenische Personaler zum Justizministerium und zum Außenministerium. Beide müssen den Vertrag legalisieren. Wichtig ist, dass man glaubhaft darlegen kann, dass nicht auch ein Chilene den Job ausfüllen kann. Das ganze kann schon mal 6-8 Wochen dauern. (In Chile dürfen Behörden auch streiken. Dann läuft halt mal 6 Wochen lang nichts.)

 

Wenn man den Vertrag dann erhält, kann man ein Arbeitsvisum im Konsulat beantragen.Dazu braucht man folgende Papiere:

 

  • Ausgefülltes und unterschriebenes Antragsformular. Wichtig: Telefonnummer der Kontaktperson in Chile.

  • Ein biometrisches Passfoto, mit vollständigen Namen auf der Rückseite versehen

  • Einfache Fotokopie des gültigen Reisepasses (dessen Gültigkeitsdauer die des zu erteilenden Visums überschreiten muss).

  • Polizeiliches Führungszeugnis (einfach und nicht älter als drei Monate)

  • Kopie der Geburtsurkunde der Kinder und Heiratsurkunde

  • Schreiben des Arbeitgebers an den Konsul, in der Sie eingeladen werden, in Chile zu arbeiten und das die Anstellung begründet. Dies sollte auch Ihre Aufgaben in Chile beschreiben und die chilenische Gesellschaft muss sich verpflichten, die für sie anfallenden Kosten zu übernehmen.

  • Arbeitsvertrag (dieser sollte in spanischer Sprache vorliegen)
    Arbeitgeber: Unterschrift des bevollmächtigten Managers muss notariell beglaubigt und beim chilenischen Außenministerium legalisiert werden.
    Arbeitnehmer: Der Arbeitsvertrag wird nach Unterschrift durch die chilenische Gesellschaft und notarielle Beglaubigung sowie Legalisierung nach Deutschland gesandt. Die notariell beglaubigte Unterschrift des Vertrags durch den Arbeitnehmer erfolgt erst direkt beim Konsulat. Dazu ist eine Terminabsprache zur Unterschrift des Arbeitsvertrags vor Ort notwendig. Im Vorfeld unterzeichnete Arbeitsverträge werden nicht anerkannt.
    Allerdings besteht ebenfalls die Möglichkeit, die Unterschrift direkt in Chile zu tätigen und dort notariell beglaubigen und legalisieren zu lassen. Dies würde den Unterzeichnungstermin im Konsulat vermeiden.

  • Ärztliches Gesundheitszeugnis: „Ärztliches Untersuchungsformular“ vom Hausarzt auszufüllen. Es ist keine Kopie des Impfpasses nötig.

Hat man alle Dokumente zusammen, dann lässt man sich einen Termin beim Generalkonsulat in Frankfurt geben. Dort unterschreibt man seinen Vertrag, zahlt ein paar Euros (bei uns ca. 200) und bekommt sein Visum. Das Konsulat ist sehr kooperativ und auch die Mitarbeiter sind freundlich. Und das wars eigentlich auch schon in Deutschland. Alle chilenischen Formalitäten werde ich dann mal in einem späteren Post erklären.

 

Wenn man über eine deutsche Firma geht, dann schalten diese häufig eine sogenannte "Relocation Agency" ein, die sich bei den Formalitäten auskennt und auch über Partner-Agencies das "Settling-In" betreut. Das ganze ist ziemlich professionell. Und sehr bequem.

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Schlaftablette
· bearbeitet von Schlaftablette

Heute will ich mal etwas zum Registrieren in Chile schreiben.

 

Wenn man ein Arbeitsvisum vom Konsulat bekommen hat, dann wird man ins Land gelassen. Alternativ gibt es wohl noch die Möglichkeit, mit einem Touri-Visum einzureisen (man bekommt es am Flughafen) und dann hier ein Arbeitsvisum beantragen. Aber das dauert und ist auch unsicherer. Ist man mit Arbeitsvisum erst mal in Chile, muss man sich vor Ort registrieren. Das macht man bei der PDI, der Policia de Investigationes. Dazu geht man Montag bis Freitag zwischen 17 und 19 Uhr ins Polizeibüro und lässt sich einen Termin geben. Allerdings wollen viele Leute einen Termin haben. Unsere Agentin war gestern um 16 Uhr da, es gab da schon eine Schlange von 50 Metern und sie hat nach 2 Stunden einen Termin bzw. eine Nummer für heute morgen, 9:30 Uhr bekommen. Wenn man bis 19 Uhr nicht dran kommt, dann wird das Büro geschlossen und man muss am nächsten Tag nochmal für einen Termin kommen.

 

Heute morgen ging es dann recht zügig, hauptsächlich, weil wir ein Kind hatten. Unsere Nummer wurde deswegen vorgezogen. Chile ist ziemlich Kinderfreundlich. An der Paßkontrolle gibt es Extralinien für Familien mit Kleinkindern, in der U-Bahn in Santiago bekommt man selbst zur Rush-Hour einen SItzplatz angeboten und wir waren mal im Restaurant, da kamen die Kellner und haben sich um unseren Kleinen gekümmert, während wir gegessen haben.

 

Ist man bei der Polizei registriert, dann muss man sich eine ID beschaffen - ähnlich unserem Personalausweis. Das passiert in der "Municipalidad", das ist so eine Art Stadtverwaltung. Auch hier wieder: man braucht einen Termin. Unsere Agentin will morgen früh vor Ort sein, um den zu beschaffen. Vielleicht können wir noch morgen im Laufe des Tages die ID beantragen. Es soll wohl auch eine provisorische ID geben, bis das Original aus Santiago eingetroffen ist.

 

Hat man eine ID, dann kann man zum Finanzamt, um sich eine Steuernummer geben zu lassen, die sogenannte RUT - Rol Unico Tributario.

 

Erst wenn diese drei DInge abgeschlossen sind, dann darfman arbeiten, Bankkonten eröffnen, lokale SIM-Karten, Grundbesitz, Fahrzeuge etc. erwerben oder eine Wohnung anmieten.

 

Zu dem ganzen Bürokratismus sei noch angemerkt: In Chile sprechen gefühlt maximal 10% der Leute Englisch, und auch da eher die Mittel- bis Oberschicht bzw. Leute mit Hochschulabschluss. Insbesondere einfache Beamte, Hausmeister, Ladenangestellte etc. können es meist nicht. Man solte also ein paar Spanisch-Grundkenntnisse mitbringen. Ich habe 1 engagiertes Jahr an der VHS und 2 Wochen Intensiv-Crashkurs hinter mir und es reicht vorne und hinten nicht. Ich bin sehr froh über unsere Agentin.

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Rubberduck

Man solte also ein paar Spanisch-Grundkenntnisse mitbringen. Ich habe 1 engagiertes Jahr an der VHS und 2 Wochen Intensiv-Crashkurs hinter mir und es reicht vorne und hinten nicht. Ich bin sehr froh über unsere Agentin.

 

Durchhalten! Ich habe mal als "Norddeutscher" 3 1/2 Jahre in der Schweiz gearbeitet.

Am Anfang habe ich mir jeden Abend Tele-Züri reingezogen, um nicht jedesmal dreimal

nachzufragen zu müssen... wink.gif

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Kaffeetasse

Ich empfehle Kinderfernsehen für den Anfang. Kein Scherz! Das wirkt echt Wunder beim Fremdsprachenlernen... ^_^

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Schlaftablette

Danke für die Tipps.

@ Kaffetasse: das machen wir hier auch. Und haben gefragt, ob es sowas wie eine "chilenische Bild" gibt.

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35sebastian

Schön, dass du uns mitnimmst ins Land deiner neuen Heimat und uns ein wenig teilhaben lässt an deinem bzw. eurem Leben .

 

Chile ist ja verdammt weit weg, über das man ja nur sporadisch etwas erfährt . Bekanntlich sind das nur schlechte Dinge, Erdbeben, Unfälle.

 

Als Reisefreak habe ich mich mal vor einigen Jahren mit Südamerika beschäftigt. Als einziges Reiseland wäre Chile infrage gekommen, vor allem Mittelchile, wo es gemäßigtes Klima und Weingebiete gibt und wo auch viele Europäer leben.

 

Du weißt das wohl alles besser. Ich wünsche dir und deiner jungen Familie viel Glück und Erfolg beim Start ins neue Leben.

 

Die Chancen stehen für euch gut

 

dass ihr als Familie den Start beginnt

 

die alte Heimat nicht im Zorn verlasst

 

der neuen Heimat positiv entgegenseht

 

du einen Job mit "Starthilfe" hast

 

Also toi, toi , toi! Wenn das Heimweh groß wird oder auch so, WPF oder deutscher Klub. :)

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elcapitano
· bearbeitet von elcapitano

Liebe Schlaftablette,

 

ich lese hier immer mal wieder gerne mit...da ich selber ein halbes Jahr in Chile gelebt habe (in der Schulzeit bei Verwandten) kann ich dir bzgl. des Spanischen etwas Mut machen. Nur weil du die Chilenen nicht verstehst heisst das nicht, dass du kein Spanisch sprichst. Die Chilenen haben leider das schlimmste Spanisch Südamerikas (und sind stolz drauf), im Wesentlichen weil Sie konsequent die Endungen schlucken, umgangssprachlich anders konjugieren und ihr eigenes Vokabular aufgebaut haben. Da hilfts auch nicht, dass sie langsamer als die Spanier sprechen. Nach ca. 1-2 Monaten hat man sich dann an die chilenischen Modalitäten gewöhnt und kann ausreichend vom VHS Spanisch/Schulspanisch abstrahieren...cachai?:thumbsup:

 

Zieht ihr nach Santiago? Oder musst du in den Norden? Du scheinst ja mit nem Bluechip unterwegs zu sein, insofern denke ich mal, dass die dir sagen wo man in Santiago hinziehen kann und wo nicht.

 

 

Also weiterhin alles Gute und viel Erfolg,

 

Gruss

captain

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Schildkröte

Hallo Schlaftablette!

 

In den deutschen Medien ging das heute etwas unter, aber in Chile gab es wohl einen derben Tsunami: http://www.bbc.com/news/world-latin-america-26846984

 

Alles gut bei dir? unsure.gif

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Kaffeetasse

Hab heute auch schon an die Tablette gedacht, als das im Radio kam...

8,2 klingt schonmal heftig. :unsure:

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Schlaftablette

Hallo zusammen.

 

8,2 wars es in Arica und Iquique, ca. 500-700 km nördlich von hier. Bei uns in Antofagasta waren es ca. 6 kommairgendwas. Ich kam um 21 Uhr nach Hause, war noch im Auto, als der Tsunami-Alarm losging. Vom Beben selbst hab ich im Auto nichts gespürt. Meine Frau kam mit unserem Sohn raus und wir sind sofort los. Nachträglich hat sich rausgestellt, dass wir ca.20 Minuten Zeit hatten.

 

Alles lief sehr ruhig und gelassen ab, keine Spur von Chaos oder Panik. Das Telefonnetz hatte Probleme, nur Entel (Tochter von Vodafone??) ging einigermaßen. Nach ca. 1 Stunde kamen Anrufe unserer Freunde durch und sie luden uns ein, bei ihnen zu schlafen. Die leben am Berghang, also Tsunami-sicher.

 

Um 3 Uhr morgens wurde Entwarnung gegeben. Bei uns war nichts passiert. Polizei und Katastrophenschutz sind super organisiert gewesen.

 

Im Norden wars schlimmer. Strom- und Trinkwassernetz sind ausgefallen. ab hier bis Peru sind alle Flughäfen geschlossen gewesen. Es kam zu Plünderungen. In einem Gefängnis haben Häftlinge die Gunst der Stunde genutzt und sind ausgebrochen. Das Militär hat Elite-Einheiten eingeflogen um Herr der Lage zu werden.

 

Bei solchen Gelegenheiten kommt die Menschliche Natur raus: Einige helfen wo sie können, andere brauchen den Stiefel im Nacken.

 

Bei uns war alles in Ordnung, ich war heute bereits auf der Mine. Und um den Dreh zum finanziellen wieder zu kriegen: Der Kupferpreis hat heute einen Sprung nach oben gemacht. Allerdings sind die Minen hier versichert bis Beben der Stärke 9 auf der Richterskala. Darüber hinaus gibt es keine Versicherung. Und die Konstruktionen und Maschinen sind für 9 ausgelegt. In der Hinsicht ist Chile rigoros. Der chilenische Erdbebencode zählt zu den schärfsten der Welt, was uns Ingenieuren das Leben bisweilen schwer macht. aber besser so als andersrum.

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elcapitano

ich antworte jetzt mal hier....

 

kannst du dann ein "Lomo" bestellen, dass Du niemals wieder vergessen wirst.

Ich empfehle dringend, statt des Lomo lieber ein bife de chorizo zu wählen!

 

mit zartem Fettrand in der Tat "mas sabroso" :thumbsup: . Habe eben nochmal gegoogelt. Das Restaurant heisst mittlerweile "Adelina".

 

Wobei mit stressigem Job und Frau und Kind die nordchilenischen Strände sicherlich die erholsamere Alternative zur Andenüberquerung sind. Viel Spass in jedem Fall!

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Schlaftablette

Habe heute eine ziemliche Ueberraschung bei meiner chilenischen Hausbank erlebt. Wollte einen Teil meines ueberschuessigen Gehaltes nach Deutschland transferieren, um es dort dann irgendwann zu investieren. Konkret ging es um ca. 5.000.000 chilenische Pesos, also etwa 6.500 EUR. Die Transfergebuehren belaufen sich auf 0,9% + 19% Mehrwertsteuer, also in Summe um 1,071%. Das erscheint mir noch einigermassen OK zu sein. Aber was richtig reinhaut ist der Spread bei Devisengeschaeften. Der tagesaktuelle Wechselkurs betraegt 769 CLP = 1 EUR (Quelle). Die Banco Itaú tauscht zu 800 CLP = 1 EUR. Der Spread betraegt fast 4 %!! Typischerweise sind Bankgeschaefte in Chile deutlich teurer als in Deutschland. Ratenkredite fuer 12 Monate (z.B. Moebel im Kaufhaus) kosten nicht selten einen effektiven Zinssatz von 30-40% p.a.

 

Deutlich guenstiger (z.B. Spread 2%) kann man EUR in diversen Wechselstuben in der Innenstadt tauschen. Das werden wir wohl in Zukunft auch so machen. Einfach einige tausend EUR tauschen und beim naechsten Urlaub mit nach Deutschland nehmen und hier bei unserer Bank einzahlen.

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Akaman

Einfach einige tausend EUR tauschen und beim naechsten Urlaub mit nach Deutschland nehmen und hier bei unserer Bank einzahlen.

 

Vorsicht, alles über dem Gegenwert von € 10.000 pP muss bei der Einreise nach D-land deklariert werden!

 

Kann nicht der Arbeitgeber einen Teil des Gehaltes auf ein deutsches Konto überweisen? Oder sogar das ganze Gehalt und ihr organisiert eure Bargeldversorgung zB per DKB-Visa (so habe ich es in vergleichbaren Situationen meist gemacht)?

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elcapitano

Hallo Schlaftablette,

 

Gratulation zur Beförderung, da hast du mit Chile absolut alles richtig gemacht und Santiago ist sicherlich auch für den Anhang sehr viel interessanter. Gerade für die Kurzen ergeben sich in Santiago natürlich mehr Möglichkeiten. Neben dem Kindergarten an der deutschen Schule empfehle ich dir, auch mal die Schweizer Schule anzuschauen. Hat meines Wissens einen besseren Ruf und im Gegensatz zum Colegio Aleman, sprachen die Schüler dort interessanterweise sogar recht ordentliches Deutsch (mit kleinem Schweizer Einschlag).

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Schlaftablette

Vorsicht, alles über dem Gegenwert von € 10.000 pP muss bei der Einreise nach D-land deklariert werden!

 

Kann nicht der Arbeitgeber einen Teil des Gehaltes auf ein deutsches Konto überweisen? Oder sogar das ganze Gehalt und ihr organisiert eure Bargeldversorgung zB per DKB-Visa (so habe ich es in vergleichbaren Situationen meist gemacht)?

 

Hallo Akaman,

 

Besser spät Antworten, als nie.

Ich habe Frau und 2 Kinder, und einen Heimaturlaub pro Jahr. Mehr als 40.000 € würde ich sowieso nicht transportieren wollen ;-)

 

Gehalt auf Deutsches Konto geht leider nicht.

 

Hallo Schlaftablette,

 

Gratulation zur Beförderung, da hast du mit Chile absolut alles richtig gemacht und Santiago ist sicherlich auch für den Anhang sehr viel interessanter. Gerade für die Kurzen ergeben sich in Santiago natürlich mehr Möglichkeiten. Neben dem Kindergarten an der deutschen Schule empfehle ich dir, auch mal die Schweizer Schule anzuschauen. Hat meines Wissens einen besseren Ruf und im Gegensatz zum Colegio Aleman, sprachen die Schüler dort interessanterweise sogar recht ordentliches Deutsch (mit kleinem Schweizer Einschlag).

 

Danke, @ el capitano,

Unser kleine wird in 3 Wochen 2 Jahre alt, insofern ist Schule nicht so dringend. Er soll aber auf jeden Fall in einen spanischsprachigen Kindergarten, denn deutsch lernt er ja schon ausreichend Zuhause, und wenn wir nach D zurückkehren. So leicht wird er nie wieder Spanisch lernen können. Jede Fremdsprache, die man beherrscht, ist mMn ein Segen.

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elcapitano

Hopsa, ja dann hat er ja noch ordentlich Zeit. Absolut deiner Meinung und bis zur Schule seid ihr ja vermutlich wieder hier. Viel Spaß und Erfolg weiterhin!

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