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cyborg62

Ist es zur Zeit sinnvoll Anleihen zu kaufen?

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cyborg62

Hallo Forum,

 

ich bin relativ neu in der Materie und möchte gerne ein paar Fragen klären, bevor ich mich ins Geschehen stürze.

Ich habe vor demnächst ein ETF Portfolio zusammen zu stellen.

Dazu gehören ja auch Anleihen.

Nur, zur Zeit sieht es ja mit den Zinsen nicht gerade gut aus.

Soll ich nun warten, bis sich die Lage bessert und anstatt der Anleihen mehr Aktien ETFs ins Depot legen?

Oder geht das schon ins Market Timing?

 

Gibt es Alternativen?

Wie gesagt ich bin ganz am Anfang und möchte nichts falsch machen.

 

Vielen Dank für Antworten!

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Gibt es Alternativen?

Wie gesagt ich bin ganz am Anfang und möchte nichts falsch machen.

Willkommen im Forum.

 

Im Prinzip bist du in diesem Forum genau richtig.

 

Nun sind allerdings Zinsprognosen traditionell schwierig, und in Zeiten der politisch induzierten finanziellen Repression doppelt so.

 

Ich täte mich nicht trauen, eine Zinsprognose für die nächsten Jahre mit einem Wetteinsatz zu hinterlegen.

 

edit: ich selbst habe in der Tat die Lücke mit Aktien gefüllt. Aber das war vor 1 - 2 Jahren. Was ich jetzt täte, müsste ich investieren? Ich wüsste es gern selbst.

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otto03

Hallo Forum,

 

ich bin relativ neu in der Materie und möchte gerne ein paar Fragen klären, bevor ich mich ins Geschehen stürze.

Ich habe vor demnächst ein ETF Portfolio zusammen zu stellen.

Dazu gehören ja auch Anleihen.

Nur, zur Zeit sieht es ja mit den Zinsen nicht gerade gut aus.

Soll ich nun warten, bis sich die Lage bessert und anstatt der Anleihen mehr Aktien ETFs ins Depot legen?

Oder geht das schon ins Market Timing?

 

Gibt es Alternativen?

Wie gesagt ich bin ganz am Anfang und möchte nichts falsch machen.

 

Vielen Dank für Antworten!

 

Falls die Rendite einer 30J Bundesanleihe von 2,5% auf 1,5% sinkt, führt das zu Kursgewinnen von rund 20%, meinst du das mit "Lage verbessern"?

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Da fehlen einige gute Angebote wie Crédit Agricole und Fidor. Ich mag http://www.kritische-anleger.de/

Ah. Hab' nachgeschaut, das ist wohl Absicht:

Auswahl der Angebote

Die angezeigten Tabellen und Suchergebnisse erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Gültigkeit. In die Zinshund-Datenbank werden nur ausgewählte Angebote aufgenommen, damit der Aktualisierungsaufwand nicht ausufert. Insbesondere werden keine Angebote aufgenommen, die nur regional oder in Verbindung mit anderen Produkten (z.B. Investmentfonds) gelten oder solche, die nicht zu 100% durch eine Einlagensicherung garantiert werden. Falls Sie ein bestimmtes Angebot vermissen, können Sie dies gern dem Zinshund zur Aufnahme vorschlagen. Benutzen Sie dazu bitte das Kontaktformular.

 

Hier einige Beispiele für Anbieter, die in den Tabellen und Suchergebnissen nicht berücksichtigt werden:

  • CosmosDirekt und ERGO Direkt wegen der Einlagensicherung bei Versicherungen
  • BIGBANKBIGBANK wegen der Einlagensicherung in Estland
  • PrivatBank A.S. wegen der Einlagensicherung in Lettland und der Koppelung an ein kostenpflichtiges Girokonto
  • netbank giroLoyal, da die Verzinsung des Girokontos an eine Nutzung als Gehaltskonto gekoppelt ist
  • Neukundenangebote der Advanzia Bank, die nur für max. 2 Monate gezahlt werden
  • Fidor Bank
  • FXDirekt Bank, da der hohen Verzinsung auf dem Margin Konto nur eine eingeschränkte Einlagensicherung der EdW gegenübersteht
  • BMW Online-Sparkonto mit guter Verzinsung, da es eine dreimonatige Kündigungsfrist besitzt.
  • Postbank, da die hohe Verzinsung auf dem Tagesgeldkonto zum Postbank Giro plus an eine Nutzung als Gehaltskonto gekoppelt ist
  • Fibank über weltsparen.de wegen Einlagensicherung in Bulgarien

Ich nehme auch meist FMH und 1-2 weitere zum Gegenprüfen, weil ich immer ganz bestimmte Laufzeiten suche. Aber die große Tabelle aller Laufzeiten ist nett. Dein Link machst das sogar noch übersichtlicher, die Top5 alle hintereinander auf einer Seite, mit Balken. Gut.

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CorvusCorax
· bearbeitet von CorvusCorax

Hallo cyborg,

 

aktuell sind wohl Sparbriefe der große Renner im festverzinslichen Bereich, da sie ein besseres Rendite/Risiko-Profil haben als die meisten Anleihen. Aber auch hier sollte man nicht blind dem besten Angebot hinterher rennen, sondern sich anschauen, welche Einlagensicherung (deutsche, französische usw.) greift und bis zu welcher Höhe. Weiterhin würde ich mir auch immer anschauen, was das denn für eine Bank ist. Darunter gehört für mich die herauszufiltern, woher diese Bank kommt, ob diese zu einer größeren Bankengruppe gehört. Auch ein Blick auf das Rating ist sicher nicht verkehrt, genauso blättere ich mal den letzten Annual Report des Instituts durch und mache mir dadurch ein Bild, in welchen Geschäftsfeldern die Bank aktiv ist und ob es sich um ein solides Institut handelt. So weit muss man aber gar nicht gehen, will damit nur grundlegend ausdrücken: Auch bei Sparbriefen soll man nicht blind der besten Kondition vertrauen.

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Alaba
· bearbeitet von Alaba

Ah. Hab' nachgeschaut, das ist wohl Absicht:

 

Mhm interessant. Leider fehlt gerade bei Fidor die Begründung.

 

Hab mal nachgefragt. Poste dann die Antwort.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

@cyborg62

 

Ich nehme an, dir geht es nicht um Junkbonds oder ähnliches, sondern um "sichere" Anleihen, oder?

 

Vergleiche die Zinsstrukurkurven von Anleihen (z.B. die der Börse Stuttgart) ...

e9dimXt.png

 

... mit den Marketingaktionen der Banken (jeweils das Top-Angebot, derzeit meist aus NL, FR oder Österrreich) ...

 

PLIHcrC.png

 

... und entscheide.

 

Der Vorteil von sicheren AAA-Staatsanleihen (z.B. deutschen) ist, dass sie in einer schweren Krise wie 2008 gut rentieren, während alles andere fällt. Schau Dir dafür einfach die Charts der ETFs auf die eb.rexx-Government-Germany-Indizes verschiedener Restlaufzeiten an:

 

Renditen 2008:

1,5-2,5 Jahre: ~7,5%

2,5-5,5 Jahre: ~10,5%

5-5-10,5 Jahre: ~14,5%

10,5+ Jahre: ~18,5%

 

Ein paar % davon waren allerdings auch die ganz normalen jährlichen Zinszahlungen, die Bank-Zinsprodukte 2008 ebenfalls gezahlt hätten. Das waren 2008 um die 4% für kurze Laufenzeiten (2J) und etwa 5% für längere (>10). Nur der darüber hinausgehende Kursgewinn zählt im Vergleich zu Festgeld/Sparbriefen. Das wären bei den Kurzläufern (1,5-2,5J) nur noch etwa 2,5% gewesen, und etwa 13,5% bei den Langläufern. Je länger die Restlaufzeit, desto größer also dieser Krisen-Kursgewinn-Effekt, wenn alle Sicherheit suchen. Aber: Je länger die Restlaufzeit, desto anfälliger auch für Zinsänderungen, positiv wie negativ.

 

Und wie du oben an den Zinstrukturkurven sehen kannst, liegt die Rendite der sichersten Anleihe gut ~1,8% unter der von Sparbriefen/Festgeld mit selber Laufzeit. Zumindest im Bereich von Tagesgels bis zu mittleren Laufzeiten, danach - z.B. bei 10 Jahren - sinkt der Unterschied auf ca. 1,0%. Wenn wir nur Festgeld mit deutscher Einlagensicherng akzeptieren bleiben immerhin noch ~1,5% Unterschied (~0,85% bei 10 Jahren). Ausführlicher gibt es das Ganze in Sparfux' Thread Renten-ETF vs. Tagesgeld/Festgeld/Sparbriefe

 

Nehmen wir den Anleihen-ETF mit dt. Bundesanleihen von Jahren 2,5-5,5 Jahren Restlaufzeit. Er beschert dir in schweren Krisen vielleicht 7% "Bonusrendite" (Zinszahlungen rausgerechnet). Sollte dein Depot zur Hälfte daraus bestehen, kann er also etwa 3,5% Verlust anderswo ausgleichen. Z.B. wenn die andere Hälfte des Depots aus Aktien besteht, und die um 50% fallen. 7 dieser 50 federn die Anleihen ab. Dafür verzichtest Du aber jedes Jahr auf ~1,5-2,0% Zusatzrendite, die 4-Jahres-Festgeld je nach Einlagensicherung derzeit bietet. Und diese Mehrrendite hätte es auch 2008 gegeben. D.h. der Krisenvorteil war eigentlich nochmal ~1,5% niedriger. Nach, sagen wir, 4-5 Jahren hast Du mit dem Festgeld kurzer oder mittlerer Laufzeit soviel zusätzlich raus, wie der Anleihen-ETF nur im Fall einer sehr schweren Krise liefert. Bei langen Laufzeiten mit derzeit geringerem Abstand dauert es entsprechend länger.

 

Zwei Haken hat die Sache aber:

Zum einen die Illiqudität bei Festgeld. Du kannst zwar eine "rollierende Leiter" anlegen, so dass jedes Jahr ein Teil des Geldes frei wird. Allerdings kann sein, das trotzdem nicht genug Geld bei einem ggf. erwünschten/anstehenden Rebalancing zur Verfügung steht, aus freiwerdenden Anlagen + Zinsen + ggf. frischen Sparraten.

Zum anderen macht es etwas Arbeit, alle 1-2 Jahre ggf. beim dann günstigen Anbieter ein neues Sparkonto einzurichten (Vergleich, Bank überprüfen, Formulare ausfüllen, Postident, ...), 0,5-2h würde ich dafür ansetzen. Musst du wissen, ob dir dieser Aufwand angemessen erscheint oder nicht, für deine Anlagesumme.

 

Alternativ zu Festgeld kannst Du auch riskantere/chancenreichere Anleihen kaufen, die restlichen farbigen Graphen oben im Diagamm. Allerdings gibt es dabei keine Einlagensicherung. Und im Krisenfall bieten riskantere Anleihen nicht den Schutz und "Renditebonus" der sichersten Staatsanleihen. 2008 lagen Euro-Unternehmensanleihen (etwa der Durchschnitt der drei Ratingstufen aus dem Diagramm oben) bei +-0 bis leicht negativ auf Jahressicht. Und dafür bieten sie bei 4 Jahren Restlaufzeit nur ~1% Mehrrendite gegenüber Bundesanleihen. D.h. es gibt keinen Krisenbonus, genau wie bei Festgeld/Sparbriefen, aber weniger Rendite als bei den Bankprodukten.

 

Zumindest gilt das derzeit, denn die hohen Zinsen einiger Banken dient meist dem Marketing, der Neukundengewinnung. So wie die Diba jahrelang mit hohen Zinsen auf ihr Tagesgeldkonto gewachsen ist, Ende der 90er Jahre. Oder sie sind Ausdruck risikoreicherer Geschäftsmodelle, Zinsarbitrage mit dem bulgarischen Hinterland und so.. Die Banken haben kein Geld zu verschenken, das muss klar sein. Viellleicht gleichen sich die Zinsen zwischen Festgeld und Anleihen daher in ein paar Jahren wieder an. Vielleicht auch nicht, werden wir sehen.

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cyborg62

Hallo,

 

vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Ich muss sagen, das ist ein recht umfangreiches Thema.

Um es wirklich zu verstehen, werde ich mich mal durch die ganzen Links arbeiten, die Ihr gepostet habt.

Eventuell kommen dann noch ein paar "laienhafte Fragen...")

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Chartwaves
· bearbeitet von Chartwaves
Ist es zur Zeit sinnvoll Anleihen zu kaufen?

 

Ja, die Frage stelle ich mir auch schon seit Langem. Gerade geht anscheinend die nächste (Mittelstands-)Anleihe den Bach runter...

 

Das Problem bei den Anleihen ist halt:

1.) Sichere Schuldner bieten nur lächerliche Zinsen. Da ist die Dividendenrendite der Aktie, wenn es denn eine AG ist, nicht selten besser oder zumindest nicht schlechter.

2.) Anleihen mit hoher Stückelung sind für den Privatanleger in der Regel völlig uninteressant.

3.) Vieles, was nicht unter 2.) fällt und in den letzten Jahren emittiert wurde, ist einfach nur Schrott.

 

Ich habe bisher nur Aktien und Cash im Depot, keine einzige Anleihe. Würde ich ja gerne mal ändern, aber Anleihen mit ansprechender Rendite bei vernünftigem Risiko sind schwer zu finden.

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bondholder

3.) Vieles, was nicht unter 2.) fällt und in den letzten Jahren emittiert wurde, ist einfach nur Schrott.

 

Apropos: In meinem Anleihendepot sind genau null Mittelstandsanleihen enthalten.

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moellivm

Guten Abend zusammen,

 

das ganze Zinsthema ist natürlich unendlich riesig und man könnte wahrscheinlich Millionen von Seiten damit füllen, aber um mal Grundlegendes zu klären:

 

1. Fallende Marktzinsen bedeuten steigende Anleihekurse / fallende Anleiherenditen

--> denn Sollten die Refinanzierungskosten am Anleihemarkt für Unternehmen sinken, werden die Kupons und Renditen von neu emittierten Papieren tiefer ausfallen, also werden Investoren in andere, bei gleichem Risiko höher verzinste Papiere investieren, bis diese von den Renditen her auf dem aktuellen Marktniveau sind

 

Gleiches gilt natürlich auch umgekehrt, also bei steigenden Marktzinsen fallende Anleihekurse / steigende Renditen, da die Investoren in bei gleichem Risiko höher verzinste Papiere investieren

 

Wenn man also die Meinung hat, dass die Zinsen (orientieren kann man sich hier an den Leitzinsen der Zentralbanken) steigen werden, sollte man keine Anleihen kaufen, sondern Aktien. Ist auch absolut plausibel, da i.d.R. Zinsen steigen, wenn die Konjunktur boomt, Unternehmen also gute Gewinne einfahren. Da wir uns aktuell auf einem unglaublichen Niedrigzinsniveau bewegen, halte ich persönlich Anleihen für sehr unattraktiv, denn nach unten hin ist für die Leitzinsen nicht mehr so viel Platz außer in den negativen Bereich :( Ich halte an Anleihen nur noch einen High-Yield-Fonds, sonst habe ich nur Aktien- bzw. Immobilieninvestments.

 

Falls man eine Hold-to-maturity-Strategie verfolgt und einzelne Anleihen physisch und nicht über einen ETF kauft, sieht die Sache natürlich anders aus, da man, falls der Emittent nicht insolvent geht, hier mit der bestehenden Rendite sehr gut kalkulieren kann.

 

 

Zu Mittelstandsanleihen:

Die Probleme bei Mittelstandsanleihen sind u.a. die geringen Emissionsvolumina, daraus folgt geringe Liquidität, dadurch höhere Kurssprünge. Weiterhin ist es bei vielen dieser Anleihen so, dass die Unternehmen keinen normalen Bankkredit mehr bekommen und sich somit am Anleihemarkt refinanzieren. Die Bonität ist hier meistens nicht die Beste.

 

Fragen oder Anmerkungen gerne. :)

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CorvusCorax

Viele Banken kämpfen mit hohen Zinsen auch um neue Einlagen in Deutschland, weil sie auf dem Heimatmarkt oft massive Probleme haben. Die IWBank bietet für ein einjähriges Festgeld aktuell 2,0%. Wenig verwunderlich, wenn man sich die Situation der italienischen Mutter, der UBI-Banca anschaut, welche auf dem italienischen Heimatmarkt die letzten Jahre massiv zu kämpfen hatte und immer noch kämpfen muss.

 

Yapi Kredit Bank, ist trotz niederländischer Einlagensicherung, eigentlich eine wankelmütige türkische Klitsche. Die russische VTB wackelt auch immer etwas, das Kreditvolumen in Russland ist viel zu aufgebläht. Hinter vielen guten Konditionen stehen wahre Klitschen.

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Chartwaves

Hohe Zinsen? Zwei Prozent? :blink:

 

Demnächst wird man noch von alkoholfreiem Bier besoffen... :lol:

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

Hohe Zinsen? Zwei Prozent? :blink:

Stimmt soweit – Banken aus dem europäischen Ausland [1] können sich auf dem deutschen Markt mit seinem besonders niedrigen Zinsniveau vergleichsweise günstig finanzieren, selbst wenn sie für unsere Verhältnisse hohe Zinsen anbieten.

 

[1] Die Schweiz ist nicht gemeint...

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CorvusCorax
· bearbeitet von CorvusCorax

2% Einlage-Zinsen sind auch für Banken aktuell eine hohe Hausnummer. Man muss nur mal in den Annual Reports nach der Net Interest Margin schauen und man wird feststellen, dass sich unter den europäischen Banken die Zinsspanne deutlich verengt hat. Selbst der Branchenprimus, die HSBC, ist davon betroffen und das obwohl es weltweit wohl keine breiter diversifizierte Bank gibt und die HSBC mehr als 50% des Umsatzes in Asien erwirtschaftet. Die großen europäischen Kisten laufen aktuell gut, wenn man sich mal HSBC oder BNP anschaut, aber viele kleinere regional verankerte Banken stöhnen mächtig unter der schwachen Konjunktur (KBC, ING usw. usw.). Auch eine britische Standard Chartered läuft weiterhin wunderbar, liegt auch daran, dass die Bank ihren absoluten Löwenanteil in Asien erwirtschaftet.

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cyborg62
· bearbeitet von cyborg62

@moellivm

 

Das heisst also, ich liege mit meiner Vermutung im Moment keine Anleihen ins Depot zu legen richtig?

Nun habe ich, wie wahrscheinlich viele Andere hier, Kommer gelesen und einige andere Bücher, die in diese Richtung gehen.

Zur zeit bin ich dabei ein Portfolio zu erstellen in das ich bis zu meiner Pensionierung (ca. 10.12 Jahre) ca. €30000.- investieren möchte.

Wie es ab da an weitergeht kann ich noch nicht genau sagen.

Was soll ich Deiner Meinung nach mit dem Geld, das normaler Weise in Anleihen investiert werden soll, nun tun?

Alles in Aktien (ETFs) anlegen, bis die Anleihen besser aussehen?

Tages-oder Festgeld? Ist halt auch nicht das gelbe vom Ei bei den mickrigen Zinsen....

 

Wie sieht es mit Staatsanleihen aus?

 

Bin neu auf dem Gebiet und ein wenig ratlos.

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Rubberduck

Alles in Aktien (ETFs) anlegen, bis die Anleihen besser aussehen?

 

Man hält eine "unsichere" Komponente (Aktien, Hi-Yields, etc) und

eine "sichere" (Festgeld, erstklassige Staatsanleihen, etc).

Diese werden gegeneinander "rebalanciert".

Vulgo: bei gefallenen Kursen wird nachgekauft.

 

Es ist einfach zu unsicher alles auf Aktien zu setzen.

 

Tages-oder Festgeld? Ist halt auch nicht das gelbe vom Ei bei den mickrigen Zinsen....

Wie sieht es mit Staatsanleihen aus?

 

 

Den Ausführungen von Lurklurk ist nichts hinzuzufügen. Es sieht mau aus.

 

Zur zeit bin ich dabei ein Portfolio zu erstellen in das ich bis zu meiner

Pensionierung (ca. 10.12 Jahre) ca. €30000.- investieren möchte.

 

 

Wenn Du jetzt noch den Turbo zünden musst, dann wird es zäh.

Die Patentlösung wird hier keiner haben. Sorry. smile.gif

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cyborg62

@Rubberduck,

 

vielen Dank für Deine Antwort.

Turbo zünden ist nicht wirklich notwendig.

Ich hab nur Geld übrig und möchte es vorerst mal so gut wie möglich anlegen.

Was ich in 10 Jahren damit anfange, weiss ich noch nicht.

 

Ich weiss allerdings, dass ich nichts auf ein Sparkonto der Hausbank lege, wo es täglich an Kaufkraft verliert.

Nun hoffe ich auf ein paar Tips von erfahrenen Anlegern, die es ja in diesem Forum gibt.

Hab ja auch schon einige in diesem Thread erhalten.

 

Ich hoffe nur, dass ich alles richtig verstehe, weil manche Antworten für mich nur wenig verständlich sind, da ich mich erst seit Kurzem mit dem Thema beschäftige.

Ich kann mir zwar die Diagramme von lurklurk ansehen, die Kurven betrachten usw. aber eine Entscheidung kann ich daraus nicht ableiten.

Ganz einfach weil ich mich damit zu wenig auskenne.

 

Hilfreicher wäre, wenn mir jemand sagen könnte, ob ich nun, obwohl Anleihen zur Zeit schlecht abschneiden, einen gewissen Prozentsatz an Anleihe ETFs ins Depot legen soll oder nicht.

Und ob ich das richtig sehe, dass es sinnvoll ist eher kürzere Laufzeiten (1-3Jahre) zu wählen.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Was Lukurk dir verdeutlichen wollte, ist, dass es derzeit für sichere Anleihen weniger gibt, als wenn du bei Onlinebanken Festgeld anlegst. Das Prinzip von Anleihen hast du verstanden, dass es immer nur 100% gibt und du auch einige Prozent verlieren kannst, wenn du in Anleihen über pari (über 100%) investierst? Ansonsten lieber nochmal den Anfängerthread studieren. ETFs rollen immer, so dass ihre Zielanlagezeit immer gleich bleibt und ihr Kurs auch fallen kann, wenn die Zinsen steigen. Prinzipiell würde ich dir zustimmen, dass es eher sinnvoll ist, in kürzere Laufzeiten zu investieren, aber man hat auch das Gegenbeispiel Japan, wo es seit 20 Jahren diese mickrigen Zinsen gibt. Kann sein, dass es auch hierzulande geschieht und dann wär man mit langlaufenden Anleihen auf der sicheren Seite...

Eine Zinserhöhung vor Ende '15/Anfang '16 würde mich überraschen.

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Kolle
· bearbeitet von Kolle

Ob Anleihen zur Zeit sinnvoll sind oder nicht kann man nicht generell sagen. Die Frage ist auch ob es sinnvolle Alternativen gibt.

 

Früher war es so, dass man Sparen mit Vermögensvermehrung kombinieren konnte. Vermögensvermehrung mit Anleihen ist derzeit kaum zu schaffen, Vermögenserhaltung aber schon, das ist doch schon ein wesentlicher Punkt. Wer mehr will, geht Spekulationen und/oder Risiko ( Kurs-, Ausfall- oder Währungsrisiken ) ein.

 

Die Zinshöhe resultiert allgemein ausgedrückt aus dem komplexen Konstrukt Wachstum, Inflation und Risiko. Man muss immer auch die Gegenseite betrachten, wer bezahlt Zinsen, warum und wofür ? Sind es rentable Investitionen oder will man nur Löcher stopfen ( typisch für Mittelstandsanleihen ) ? Wo bekommt die Gegenseite einen Kredit am Günstigsten, bei der Bank oder bei Privatanlegern ?

 

Mit meinen Allgemeinplätzen kann niemand was anfangen. Ich kann nur sagen was ich selbst mache und da bin ich in einer sehr komfortablen Situation. Ich habe vor Jahren ausreichend Bausparverträge abgeschlossen mit Guthabenzinsen von 3 % p.a. plus Bonus. Weiterhin bespare ich Banksparpläne bei der DKB ( 1,55 % p.a. plus Bonus bei langer Laufzeit. Ich komme im Gegensatz zu langlaufenden Anleihen immer ohne Kursverluste innerhalb weniger Monate an mein Geld falls ich das will. Ist alles einlagengesichert, also ohne echtes Risiko. Mir reicht das.

 

Man kann sich ärgern über die niedrigen Zinsen oder einfach diese niedrigen Zinsen zum Anlass für eigene Investitionen nehmen. Das macht Arbeit und ist nicht ohne Risiko. Man wird zum Unternehmer, braucht einen Plan und muss gut überblicken können was man tut. Ich gehöre zu den Leuten die mit billigem Geld ( < 2 % Zins p.a. ) eigene Investitionen tätigen.

 

Man kann auch einfach sein Geld ausgeben für schöne Dinge. Dann ist man aber auch nicht mehr dabei, wenn die Kapitalmarktkonditionen mal wieder besser sind als heute. Möglicherweise hat man dann auch Probleme im Alter oder wenn mal nicht alles rund läuft im Leben.

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Marius

@kolle

 

"Man wird zum Unternehmer, braucht einen Plan und muss gut überblicken können was man tut"

 

so treffen haben das hier noch wenige formuliert.

 

das ist natürlich unbequem, weil man früher nur eine anleihe kaufen mußte und sich dann nicht mehr darum kümmern mußte, aber das ist vorbei

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Die Portfoliotheorie von Markowitz stammt wohl aus dem Jahre 1952. Damit ist sie ist 7 Jahre nach dem Beginn der damaligen Phase der Finanziellen Repression (1945-1980, Quelle: Allianzglobalinvestors) entstanden. So gesehen dürfte eine ausbalanzierte Streuuung zwischen Aktien und Anleihen aktuell auch funktionieren. Für den Aufbau des Anleihen-Anteil wären mit die aktuellen Anleihe-Preise allerdings zu hoch. Ich würde abwarten, bis die Zinsen anziehen. Sie werden es sicherlich tun, wen die Wirtschaft wieder nennenswert anspringt.

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Diddi

Auf anziehende Zinsen warte ich seit mindestens 3 Jahren, die sind aber immer noch nicht in Sichtweite.

 

Mir stellt sich eher die Frage, ob Risikoklasse 1 wie z.B. Tagesgeld heutzutage noch sinnvoll ist, bei Zinssätzen von etwa 1 %.

 

Sicherlich ist die Verfügbarkeit und Sicherheit top, aber fast ganz ohne Zinsen verliere ich so langsam die Lust daran - dann lieber doch Anleihen mit etwas erhöhtem Risiko und breiter Streuung, den TG-Anteil werde ich weiterhin etwas reduzieren.

 

Derzeit finde ich es so schwierig wie selten zuvor, eine vernünftige Anlagemischung zu finden, bei Aktienkursen nahe historischen Höchstständen und Realzinsen fast auf Nullniveau.

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