Zum Inhalt springen
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
StockJunky

Short Put auf Coca Cola

Empfohlene Beiträge

StockJunky

Hallo Leute. Ist hier jemand aktiv im Optionshandel? Ich bin jetzt seit Dezember fleißig am Lernen und habe den Absturz von KO für einen Short Put genutzt. Im Prinzip hoffe ich, einen günstigen Einstieg zu finden. Falls nicht, wird nach Fälligkeit ein neuer Put bis April geschrieben.

 

Habe meinen Trade auch etwas genauer in meinem Blog beschrieben, falls ihr mehr Infos braucht.

 

Ansonsten würde ich mich hier über eine rege Diskussion freuen. Mit meinem aktuellen Wissen habe ich das Gefühl, dass Optionen genau das Mittel sind, das mir Aktien nie liefern konnten. Sie sind viel flexibler und eröffnen mehr Gewinnmöglichkeiten ohne dass man ein höheres Risiko eingehen muss (außer man strapziert seine Margin bis zum Anschlag).

 

Was haltet ihr den von Naked Puts? Hat damit schon jemand langfristige Erfahrungen gesammelt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
klausk

Hast du den nachfolgenden Thread (VoxelJet) schon gelesen? Da wird dieselbe Materie behandelt. Wenns nicht dasselbe ist, frag noch mal, ich bin mit Short (oder Naked, oder wie H.B. gern schreibt Nacked) Puts recht aktiv.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
StockJunky

Ja, ich habe VoxelJet gesehen, aber das geht mir an der Idee von Naked Puts etwas vorbei. Ich würde sowas gern mit starken Standard-Werten wie KO, Shell, MSFT spielen. Da habe ich auch keine Angst, wenn der Kurs wirklich mal in den Keller geht. Bei spekulativen Werten wie der von dir genannte, wäre mir der Umsatz zu gering und das Risiko zu groß. Für mich sollen Optionen ja eher eine Möglichkeit werden, mit geringerem Risiko zusätzliche Performance zu generieren. Höheres Risiko für mehr Rendite geht ja fast immer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ca$hflow

Was haltet ihr den von Naked Puts? Hat damit schon jemand langfristige Erfahrungen gesammelt?

Warum hast du dich nicht direkt für den Kauf von Coca Cola Aktien entschieden?

 

Sie sind viel flexibler und eröffnen mehr Gewinnmöglichkeiten ohne dass man ein höheres Risiko eingehen muss.

Woran machst du das mit deiner momentanen naked Strategie fest?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
StockJunky

 

Warum hast du dich nicht direkt für den Kauf von Coca Cola Aktien entschieden?

 

Weil ich sie jetzt nicht unbedingt besitzen muss.

 

Woran machst du das mit deiner momentanen naked Strategie fest?

 

Ich kann mit weniger investiertem Geld höhere Renditen erzielen. Zudem sind die Cash Flows planbarer und die Gewinnchancen steigen durch den Zeitwertverfall beim Verkauf von Optionen zusätzlich. Das heißt, Stillhalter-Geschäfte sind toleranter gegenüber Kursschwankungen, weil man nicht nur auf eine bestimmte Richtung "wettet".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
klausk

Warum hast du dich nicht direkt für den Kauf von Coca Cola Aktien entschieden?

Sie sind viel flexibler und eröffnen mehr Gewinnmöglichkeiten ohne dass man ein höheres Risiko eingehen muss.

Woran machst du das mit deiner momentanen naked Strategie fest?

Stockjunky hat recht. Wenn ich KO kaufen will aber nur zu einem niedrigeren Preis, dann kann ich:

 

Ohne Options: Eine Kauforder mit Limit setzen. Die wird nur bedient, wenn der Kurs auf oder unter diese Marke fällt.

 

Mit Options: Ich kann Put(s) mit demselben Strike (wie dem Limit) verkaufen. Der Ablauf ist derselbe -- der Unterschied ist, ich habe die Prämien(n) kassiert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DerDude1980

Ja, ich habe VoxelJet gesehen, aber das geht mir an der Idee von Naked Puts etwas vorbei. Ich würde sowas gern mit starken Standard-Werten wie KO, Shell, MSFT spielen. Da habe ich auch keine Angst, wenn der Kurs wirklich mal in den Keller geht. Bei spekulativen Werten wie der von dir genannte, wäre mir der Umsatz zu gering und das Risiko zu groß. Für mich sollen Optionen ja eher eine Möglichkeit werden, mit geringerem Risiko zusätzliche Performance zu generieren. Höheres Risiko für mehr Rendite geht ja fast immer.

 

Das ist auch genau meine Strategie. Die VoxelJet-Nummer war einfach mal ein etwas spekulativeres Ding als Anschauungsobjekt. Ich hatte parallel noch einen Buy-Write (also Covered Call) auf Bitauto laufen, ebenfalls sehr spekulativ. Der Trade ging auch auf und hat mir 6,6% in knapp 6 Wochen eingebracht. Für gewöhnlich schreibe ich naked Puts aber nur auf solide Dividendenaktien und -ETFs, wie z. B. Altria, AT&T usw.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
StockJunky

Habe meine Coca Cola Puts nun geschlossen. Einnahme: 0,49 Cents für $37 in 14 Tagen = 35% pa. Nett.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
klausk

Habe meine Coca Cola Puts nun geschlossen.

Schön dass du einen Gewinn eingestrichen hast. Jetzt verrat uns aber mal, warum du den Put zurück gekauft (geschlossen) hast. Ich nehme an, es war ein Put mit Strike 37 und Ablauf März -- ist das richtig?

 

Das soll keine Kritik sein, mir gehts um den Gedankengang -- ich schätze mal, dass die meisten Mitleser hier in derselben Situation sind wie du: sie lesen, um zu lernen. Der Unterschied ist, dass du schon den Schritt getan hast, mit echtem Geld zu hantieren.

 

Falls du befürchtest, dass KO unter den Strike von 37 fällt UND du sie nicht kaufen willst (im Augenblick steht KO über 38), warum dann die Position schliessen? Der Put ist OTM, hat also nur Zeitwert. Lass ihn doch verfallen. Dein Breakeven liegt bei Strike - Prämie. Wenn KO darunter fällt, kannst du den Put immer noch (bis zum Verfallsdatum) zurück kaufen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
StockJunky
· bearbeitet von StockJunky

Ich habe ihn zurück gekauft, weil ich noch 2 Wochen auf einen zusätzlichen Gewinn von 11 Dollar hätte warten müssen. Von Maximal $60 möglichem Gewinn habe ich damit $49 in der Hälfte der Zeit gesichert. Damit ergibt sich die Rendite von 49 / 3700 = 1,32 % in 14 Tagen. Würde ich bis zum 22. März warten, wäre die Rendite 60 / 3700 = 1,62 % in 28 Tagen. Aufs Jahr gerechnet würde das einen Unterschied von 1,0132^24 = 37% pa vs 1,0162^12 = 21,2% pa machen.

 

Zusätzlich hätte ich im Fall, dass ich bis zum Verfall warte mein Geld doppelt so lange im Risiko und würde Gefahr laufen, den Gewinn sogar wieder zu verlieren.

 

Stattdessen kann ich das freie Kapital nun für einen neuen Trade nutzen (Siehe AT&T Thread)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.

Ich schließe mich der Kritik von KlausK an, auch wenn ich den Gedankengang nachvollziehen kann.

 

Der Verkauf von Optionen ist in meinen Augen ein konservativer Vorgang, die erzielbaren Erträge haben einen anleihe-ähnlichen Charakter.

Trader gehen anders mit Optionen um, als Anleger, denen Stillhaltergeschäfte eine zusätzliche und wenig korrelierte Ertragsquelle bei minimalem Aufwand bieten.

(In Fact, schaue ich mir die Optionspreise während der Laufzeit am liebsten gar nicht mehr an; statt dessen schaue ich mir nach dem Verfall an, welche Positionen ein- oder ausgebucht wurden und wie hoch die Erfolgsquote der Engagements war.)

 

 

Ein Blick auf den KO-Chart zeigt mir zudem, dass ein Einbuchen der Aktie derzeit eher ein Glücksfall denn eine Katastrophe wäre.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Norica

Hallo,

 

ich kann die Argumentation von StockJunky nachvollziehen, wenn das freiwerdende Geld tatsächlich wieder mit höherer Rendite investiert werden kann.

 

Ich bin momentan selbst damit beschäftigt, in wie weit es möglich ist, mittels Optionen ein festgelegtes Einkommen zu generieren.

Ein Punkt wird dort auch sein, Positionen glatt zu stellen, sobald das Ziel erreicht ist. Ich sehe es nicht anders wie bei normalen Aktienpositionen.

 

 

LG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
StockJunky

Ein Vorteil von Optionen ist, dass man den maximal möglichen Gewinn schon vorher kennt. Dadurch ergibt sich eine ganz andere Entscheidungsgrundlage. Bei Aktien ist das Gewinnziel praktisch immer undefiniert, weil ein Kurs ewig steigen kann (oder auch nicht). Dadurch weiß man nie, wann man einen Gewinn wirklich sichern sollte.

 

Was KO betrifft, ist der Kurs natürlich attraktiv, aber mir persönlich wären langfristig 3 % Dividenden-Rendite zu niedrig. Von daher bin ich nicht böse, wenn ich die Aktien nicht bekomme und stattdessen einen netten Gewinn mitnehmen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.
· bearbeitet von H.B.

... wenn das freiwerdende Geld tatsächlich wieder mit höherer Rendite investiert werden kann.

 

...mittels Optionen ein festgelegtes Einkommen zu generieren (...), Positionen glatt stellen, sobald das Ziel erreicht ist.

 

Ich sehe es nicht anders wie bei normalen Aktienpositionen.

 

 

Da ist der Denkfehler.

 

Der Verkauf von Optionen generiert anleihenähnliche Erträge. Die eingenommenen Prämien kann man gedanklich als extra-Dividende klassifizieren.

Bei Dividendentiteln verkauft man auch nicht hektisch sondern agiert planvoll.

 

Stillhalterpositionen weisen in den letzten Tagen vor der Fälligkeit ein besonders gutes Chance-Risikoprofil auf, weil dann der Zeitwertverfall maximal wird. Diese risikoarme Renditequelle vergibt man sich.

Deshalb halte ich diese Vorgehensweise für den ernsthaften Gelderwerb für ungeeignet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
StockJunky

Der Verkauf von Optionen generiert anleihenähnliche Erträge. Die eingenommenen Prämien kann man gedanklich als extra-Dividende klassifizieren.

Bei Dividendentiteln verkauft man auch nicht hektisch sondern agiert planvoll.

 

Stillhalterpositionen weisen in den letzten Tagen vor der Fälligkeit ein besonders gutes Chance-Risikoprofil auf, weil dann der Zeitwertverfall maximal wird. Diese risikoarme Renditequelle vergibt man sich.

Deshalb halte ich diese Vorgehensweise für den ernsthaften Gelderwerb für ungeeignet.

 

Natürlich sollte man immer planvoll agieren. Deshalb definiere ich auch von Anfang an, zu welchem Kurs die Optionen zurückgekauft werden. Ich sehe da jedenfalls kein besseres Chance-Risiko-Profil darin, mein Geld weitere 2 Wochen im Risiko zu lassen, um von 100% Maximalgewinn die letzten 20% zu kassieren. Da nutze ich die Zeit doch lieber für eine neue Position, die mir wieder die vollen 100% ermöglicht.

 

Dass sowas nicht hektisch und spontan erfolgen sollte, ist wohl selbst redend. Aber jetzt auf Krampf alle Optionen bis zum Verfall zu halten, erscheint mir auch nicht als bessere Alternative.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
klausk
· bearbeitet von klausk

Ich will noch mal in dasselbe Horn tuten wie H.B., aber in einer anderen Tonlage.

 

Ich setze mal voraus, dass du bei deinem Broker keinen Cash- sondern einen Margin-Account hast (in dem du dir also Geld vom Broker leihen darfst, auch wenn du das nie tust).

 

Wieviel Geld hast du denn "im Risiko", z.B. zwei Wochen vor Expiration, wenn die Option nur noch Cents wert ist? Beispiel: Ich bin im Augenblick short mit einem Put auf IBB, den Biotech-ETF. Strike 225, Ablauf April. Den habe ich vor einem Monat beim Stand von 238 für 6.10 verkauft; IBB steht heute bei 261. Es sind immer noch sechs Wochen bis zum Verfall, aber der Put ist nur noch 0.35 wert. Sollte ich den billig zurück kaufen? Wieviel Geld würde denn "frei"? Sicher nicht 26.100USD.

 

Mit wieviel Geld stehe ich denn "im Risiko"? Der Put ist weit out-of-the-money, und mein Risiko liegt nahezu bei null. Wieviel Geld würde also frei, wenn ich den Put zurück kaufen würde? Nix, oder so gut wie nix. Wenn du das Problem mit deutscher Gründlichkeit angehen willst, dann zieh dir IB's Kalkulation rein (streng nach SEC-Vorgaben) https://www.interact...?f=margin&p=opt

 

Deswegen lasse ich alle meine OTM-Optionen mit Lust und Liebe verfallen. Zumal du ja einen Puffer hast: Strike minus Prämie ist dein Breakeven-Point. Oder wenn du eine OTM-Option schon zurück kaufen willst, dann tu's am letzten Handelstag. Denn der Preis, den du dafür zahlst, ist nur der Zeitwert -- und der verfällt mit jedem weiteren Tag.

 

Sollte der Ernstfall eintreten und das Underlying fällt tief unter den Strike und die kassierte Prämie macht den Kohl auch nicht fett, was dann? Dann muss ich dem Verlust ins Auge sehen und habe diese Möglichkeiten: die Puts vor dem Verfall zurück kaufen; oder mir die Aktien zuteilen lassen und gleich wieder verkaufen; oder die Aktien schon vorher short zu verkaufen (dann gibts beim Ablauf ein Washout).

 

Unterm Strich: Wer Options short verkauft, bekommt zwar eine Prämie, geht aber ein Risiko ein. Das Risiko sollte nicht übersehen werden, ist aber überschaubar -- sofern man sich die Mühe des Vorausschauens gemacht hat.

 

Nachsatz: Man kann sich an Prozentzahlen leicht berauschen. Was ist denn mein Kapitaleinsatz, wenn ich einen weit out-of-the-money Put für 10 Cents verkaufe -- und der verfällt erwartungsgemäss nach ein paar Tagen? Wieviel Prozent habe ich dann gewonnen? Und was soll das Hochrechnen aufs Jahr.? Don't drink you own bath water.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Norica

Ich will noch mal in dasselbe Horn tuten wie H.B., aber in einer anderen Tonlage....

 

Natürlich macht, wie so oft an der Börse, auch das was Du schreibst Sinn. Wenn man sich dem Sachverhalt jeweils unter den verschiedenen Blickwinkeln (versuchsweise neutral, aber man ist ja immer irgendwie voreingenommen) nähert, kommt man meist zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Die sind für sich allein genommen alle richtig.

Es kommt dann meiner Erfahrung nach zum großen Teil darauf an, in welcher "Umgebung" man sich befindet.

 

Im Beispiel von klausk würden aus meiner Sicht 5.75 frei. Oder kann man das nicht so sehen :unsure: ? Natürlich würde ich im speziellen Fall den put auch nicht zurückkaufen :D

 

 

 

...Der Verkauf von Optionen generiert anleihenähnliche Erträge. Die eingenommenen Prämien kann man gedanklich als extra-Dividende klassifizieren.

Bei Dividendentiteln verkauft man auch nicht hektisch sondern agiert planvoll.

 

Stillhalterpositionen weisen in den letzten Tagen vor der Fälligkeit ein besonders gutes Chance-Risikoprofil auf, weil dann der Zeitwertverfall maximal wird. Diese risikoarme Renditequelle vergibt man sich.

Deshalb halte ich diese Vorgehensweise für den ernsthaften Gelderwerb für ungeeignet.

Der Unterschied ist, wenn eine Dividende gezahlt wurde kommt keiner mehr und nimmt wieder etwas weg. Aber recht hast Du, bei den entsprechenden Aktien handelt man eher überlegt.

Bezieht sich das "für den ernsthaften Gelderwerb für ungeeignet." generell auf Optionen oder nur auf Stillhalterpositionen?

 

 

 

LG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.

wenn eine Dividende gezahlt wurde kommt keiner mehr und nimmt wieder etwas weg.

Dann kommt der Tax-Man und will seinen Anteil und das Depot wird zugunsten der Cash-Position um den (zwangs-)ausgezahlten Betrag erleichtert.

Das kann man sehen, wie man will.

 

 

Bezieht sich das "für den ernsthaften Gelderwerb für ungeeignet." generell auf Optionen oder nur auf Stillhalterpositionen?

 

Übersetze »ernsthaften Gelderwerb« durch »konservative Anlagestrategie«.

Ich persönlich halte eine durchdachte Stillhalter-Strategie als DAS Anlagevehikel für regelmäßige Auszahlungen ohne Kapitalverzehr –insbesondere in einem Regime mit steigenden Marktzinsen.

Hierzu können wir gern einen Faden aufmachen, wenn sich genügend Mitstreiter finden....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
StockJunky

Wieviel Geld hast du denn "im Risiko", z.B. zwei Wochen vor Expiration, wenn die Option nur noch Cents wert ist? Beispiel: Ich bin im Augenblick short mit einem Put auf IBB, den Biotech-ETF. Strike 225, Ablauf April. Den habe ich vor einem Monat beim Stand von 238 für 6.10 verkauft; IBB steht heute bei 261. Es sind immer noch sechs Wochen bis zum Verfall, aber der Put ist nur noch 0.35 wert. Sollte ich den billig zurück kaufen? Wieviel Geld würde denn "frei"? Sicher nicht 26.100USD.

 

Mit wieviel Geld stehe ich denn "im Risiko"? Der Put ist weit out-of-the-money, und mein Risiko liegt nahezu bei null. Wieviel Geld würde also frei, wenn ich den Put zurück kaufen würde? Nix, oder so gut wie nix. Wenn du das Problem mit deutscher Gründlichkeit angehen willst, dann zieh dir IB's Kalkulation rein (streng nach SEC-Vorgaben) https://www.interact...?f=margin&p=opt

 

Deswegen lasse ich alle meine OTM-Optionen mit Lust und Liebe verfallen. Zumal du ja einen Puffer hast: Strike minus Prämie ist dein Breakeven-Point. Oder wenn du eine OTM-Option schon zurück kaufen willst, dann tu's am letzten Handelstag. Denn der Preis, den du dafür zahlst, ist nur der Zeitwert -- und der verfällt mit jedem weiteren Tag.

 

Wenn du natürlich das Risiko auf die Margin beziehst, sieht die Kalkulation in der Tat anders aus. Ich handle derzeit eher "Cash Covered" oder "Stock Covered". Das heißt, bei einem Covered Call Write ist meine gesamte Aktienposition bis zum BTC im Risiko. Bei einem Naked Put entsprechend die Menge Kapital, die ich benötige um den Put auch einlösen zu können. Da bis zum letzten Tag die Gefahr besteht, dass die Option ausgeübt wird, muss ich das entsprechende Kapital in irgendeiner Form vorhalten. Außer ich kaufe mich billig frei.

 

 

Sollte der Ernstfall eintreten und das Underlying fällt tief unter den Strike und die kassierte Prämie macht den Kohl auch nicht fett, was dann? Dann muss ich dem Verlust ins Auge sehen und habe diese Möglichkeiten: die Puts vor dem Verfall zurück kaufen; oder mir die Aktien zuteilen lassen und gleich wieder verkaufen; oder die Aktien schon vorher short zu verkaufen (dann gibts beim Ablauf ein Washout).

 

Unterm Strich: Wer Options short verkauft, bekommt zwar eine Prämie, geht aber ein Risiko ein. Das Risiko sollte nicht übersehen werden, ist aber überschaubar -- sofern man sich die Mühe des Vorausschauens gemacht hat.

 

Aus diesem Grund bevorzuge ich es, nicht bis zum Verfall zu warten. Dann entscheide ich nämlich selbst, ob ausgeübt wird und nicht "der Markt". Ansonsten mache ich mir auch gern die Mühe des Vorausschauens, aber leider ist mir die Gabe in die Zukunft blicken zu können, nicht gegeben ;-)

 

 

Nachsatz: Man kann sich an Prozentzahlen leicht berauschen. Was ist denn mein Kapitaleinsatz, wenn ich einen weit out-of-the-money Put für 10 Cents verkaufe -- und der verfällt erwartungsgemäss nach ein paar Tagen? Wieviel Prozent habe ich dann gewonnen? Und was soll das Hochrechnen aufs Jahr.? Don't drink you own bath water.

 

Klar kann man sich berauschen, aber irgendwie braucht man auch einen einheitlichen Vergleichsmaßstab...

 

Übersetze »ernsthaften Gelderwerb« durch »konservative Anlagestrategie«.

Ich persönlich halte eine durchdachte Stillhalter-Strategie als DAS Anlagevehikel für regelmäßige Auszahlungen ohne Kapitalverzehr –insbesondere in einem Regime mit steigenden Marktzinsen.

Hierzu können wir gern einen Faden aufmachen, wenn sich genügend Mitstreiter finden....

 

Dann mach den Faden mal bitte auf. Ich bin sehr an durchdachten Strategien interessiert :-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DerDude1980

Sollte der Ernstfall eintreten und das Underlying fällt tief unter den Strike und die kassierte Prämie macht den Kohl auch nicht fett, was dann? Dann muss ich dem Verlust ins Auge sehen und habe diese Möglichkeiten: die Puts vor dem Verfall zurück kaufen; oder mir die Aktien zuteilen lassen und gleich wieder verkaufen; oder die Aktien schon vorher short zu verkaufen (dann gibts beim Ablauf ein Washout).

 

Ich bevorzuge bei soliden Unternehmen wie KO die Vorgehensweise: Aktien zuteilen lassen und - wenn möglich - direkt auf dem Put-Strike wieder Covered Calls verkaufen. Ein Unternehmen wie KO fällt in der Regel nicht extrem schnell und weit unter den Put-Strike, so dass man oftmals Calls am gleichen Strike für eine passable Prämie verkaufen kann. Steigt die Aktie dann wieder, kann man mitunter Dividenden in der Laufzeit kassieren und die Aktien bei Einbehalt aller Prämien zum Kaufpreis wieder veräußern. Fällt die Aktie weiter oder bleibt unter dem Call-Strike, kann man zumindest noch ein zweites Mal Prämien kassieren.

 

Man sollte prinzipiell bei dieser Strategie immer bereit sein, solide Unternehmen zu Schnäppchenpreisen zu kaufen. Man fährt damit bei einem Kurssturz jedenfalls immer besser, als mit dem Direktkauf der Aktie, soviel steht fest.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Norica

Übersetze »ernsthaften Gelderwerb« durch »konservative Anlagestrategie«.

Ich persönlich halte eine durchdachte Stillhalter-Strategie als DAS Anlagevehikel für regelmäßige Auszahlungen ohne Kapitalverzehr –insbesondere in einem Regime mit steigenden Marktzinsen.

Hierzu können wir gern einen Faden aufmachen, wenn sich genügend Mitstreiter finden....

 

Dann mach den Faden mal bitte auf. Ich bin sehr an durchdachten Strategien interessiert :-)

 

 

Das ist durchaus etwas, was mich ebenfalls interessieren würde. Regelmäßige Auszahlungen ohne Kapitalverzehr klingt gut, ist jedoch zu diskutieren, denn so einfach finde ich es dann doch nicht. Aber vielleicht mach ich was falsch.

 

 

LG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
StockJunky

Nachdem ich meinen alten Short Put nun geschlossen habe, hab ich am Freitag einen neuen mit Strike 38 für den April eröffnet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
klausk
· bearbeitet von klausk

Short Puts können, wie H.B. gern schreibt, tatsächlich eine nette, kleine, wiederholbare Strategie sein. Wie so oft im Leben, sind mit jedem Gewinn allerdings auch Risiken verbunden.

 

Es mag ja noch so wahrscheinlich sein, dass Johnson&Johnson (JNJ, Stand heute $103.18) ein Geldbringer sein müsste, denn die Aktie ist ja so stabil. Nun sagen wir mal, du verkaufst einen Put mit Ablaufdatum Januar 2016 und einem Strike von 90, dann kassierst du für den Put 4.20, also $420 plus minus Commission http://finance.yahoo...&m=2016-01. Nette kleine Einnahme, so ganz nebenbei und sie kostet dich überhaupt nichts, denn der Put wird ja ganz sicher verfallen. <br><br>Sie kostet dich wohl etwas, nämlich dieses kleine, verd**mte Risiko, dass JNJ ja vielleicht doch unter 90 fallen könnte. Deine Breakeven-Schwelle liegt bei Strike minus Prämie plus Commission. Beispiel: (90-4.20)*100+Commission; bei IB wären das ca. $1.20, effektiv also $421.20.

 

Wir unterschätzen kleine Risiken oft, weil (obwohl) sie so klein sind. Aber nur mal angenommen, etwas ganz Schlimmes passiert mit JNJ und die FDA widerruft Genehmigungen und/oder es gab Fehler und die Bilanzen der vergangenen drei Jahre müssen korrigiert werden. Resultat: Der Kurs von JNJ fällt unter 90.

 

Dann musst du 100 JNJ zum Stückpreis von 90 kaufen. Kostet dich 9000-421.20=$8578.80. Wenn du die sofort zum Preis von, sagen wir mal, 78 verkaufen kannst, hast du immer noch $778.80 plus Commission an der Hacke. <br><br>Ähnliches gilt für short Calls. Solange die durch den Besitz der Aktien (oder long Calls) gecovered sind, kein Problem. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Optionen OTM enden, mag schon sehr gering sein, aber du brauchst womöglich Dutzende kleiner Erfolge, um den einen Misserfolg aufzuwiegen.

 

Du kannst dein Risiko verringern, indem du etwa einen Put zum Strike 80 verkaufst. Das verringert die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts, aber die Prämie ist auch kleiner: 2.01. Quelle wie oben. Du kannst diesen Verlust wahrscheinlich verkraften; wer aber gierig wird, weil die Risiken ja so klein sind, der wird mit entsprechend grösseren Verlusten bestraft. Deshalb gibt es die Margin-Regeln, aber das ist ein eigenes Thema.

 

Such dir aus, welches Risiko du bereit bist, auf dich zu nehmen. <br><br>Merke: Jeder ist seines Glückes Schmiedelehrling.

 

<br><br>PS: Die <br> Dinger sind nicht meine Eingaben. Sie werden von der WPF-Software eingefügt.<br>

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cai Shen
Wie so oft im Leben, sind mit jedem Gewinn allerdings auch Risiken verbunden.

Kein Problem, solange die Risiken angemessen bezahlt werden und der persönlichen Risikobereitschaft entsprechen.

In der Regel halte ich mich an eine fundamental geprägte Watchlist und warte auf den idealen Einstieg, ob long / short Option oder Aktie hängt dann von den Marktbedingungen ab.

 

Shorts gehe ich nur ein, wenn die Vola angemessen erscheint - um die Quartalszahlen herum ist häufig die ideale Gelegenheit mit einer verkauften ATM (put) Option völlig überzogene Zeitwerte einzusammeln.

Bestes Beispiel ANF: ewig beobachtet, einen Tag vor Quartalszahlen rutscht der Aktienkurs von der oberen Trendlinie auf 35$ ab - Vola hoch auf 45% -> November Put für 410$ verkauft.

Eine Woche später pendelt sich die Vola wieder auf Normalniveau ein, der Aktienkurs ist zurück bei ~39$ und klebt lustlos an der der oberen Trendlinie -> close zu 2.33 $, macht 170$ in einer Woche bei (für mich) vertretbarem Risiko.

Das Risiko, für die restlichen 230$ bis November 3500$ in einer ziemlich volatilen Aktie zu halten, ist mir jetzt nur noch unzureichend bezahlt.

 

Sollte sich die Aktie überraschend positiv entwickeln, schiebe ich halt einen long call hinterher - die gibts jetzt wieder günstig.

 

Die Aktien selbst kaufe ich in letzter Zeit nur noch bei ausgesprochenen Dividendentiteln oder wenn keine Optionen existieren.

 

Es mag Glück oder Zufall sein, aber in den letzten Wochen ist mein Depot damit absurd gut gelaufen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
klausk

Freut mich für dich. Lesen hier auch andere mit? Ein bisschen mehr Aktivität hier im Optionen-Bereich wäre nicht schlecht. :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...