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Schildkröte

Air Liquide S.A.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Erstaunt habe ich festgestellt, dass es zu dem großen Konkurrenten von Linde noch keinen eigenen Thread gibt. Das möchte ich hiermit ändern.

Hier zunächst die Kurzvorstellung inkl. Aktienkurs und Kennzahlen: http://www.finanzen....r_Liquide-Aktie

 

 

Unternehmensprofil:

 

Das Chemie-Unternehmen Air Liquide bietet Gase, Technologien und Serviceleistungen für Industrie und Gesundheit an. Das französische Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Paris und ist mit beinahe 50.000 Mitarbeitern in weltweit 80 Ländern vertreten. Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff und Edelgase stehen im Fokus des 1902 gegründeten Unternehmens. Mithilfe dieser Moleküle will sich Air Liquide den Anforderungen heutiger und künftiger Märkte stellen und weiter wachsen.

Konkret versorgt Air Liquide mit seinen Produkten Kunden aus den folgenden Branchen:

 

- Stahl

- Lebensmittel und Getränke

- Elektronik

- Pharma

 

Um diese Schlüsselindustrien beliefern zu können, untergliedert sich das Unternehmen in sechs Business Lines: http://www.airliquid...ml#.UyVbdvldWzw

Chemie-Konzerne haben die Eigenschaft, dass sich Otto Normalverbraucher im Alltag meist gar nicht darüber bewusst ist, ob und wann er deren Produkte verwendet. Deshalb bietet Air Liquide hierfür eine entspr. Übersicht: http://www.airliquid...ml#.UyVdufldWzw

 

Als Wachstumstreiber hat das Unternehmen konkrete Themen benannt: http://www.airliquid...ml#.UyVeIfldWzw

 

- Energie

- Umwelt

- Gesundheit

- Schwellenländer

- techn. Fortschritt

 

Insbesondere bei Wasserstoff als Energieträger verspricht sich Air Liquide einiges: http://www.airliquid...ml#.UyVuUPldWzw

 

 

Kennzahlen:

 

Marktkapitalisierung: 30,04 Mrd. € (16.03.2014)

Umsatz: 15,22 Mrd. € (2013)

Gewinn nach Steuer: 1,69 Mrd. € (2013)

Aktienkurs: 95,43 € (16.03.2014)

Dividende pro Aktie: 2,55 € (2013)

Buchwert pro Aktie: 33,96 € (16.03.2014)

KBV: 2,81 (16.03.2014)

KGV: 19,6 (2013)

 

Vom KGV her erscheint Air Liquide recht teuer, bewegt sich mit einem KGV zwischen 18 und 19 aber im historischen Durchschnitt. Lediglich während der Krise 2008/2009 gab es das Unternehmen für ein KGV von 14. 2008/2009 ist auch der Aktienkurs auf ca. 50€ abgesackt, nachdem die Aktie 2007 noch bei etwa 75€ notierte. Die Kursschwankungen täuschen jedoch darüber hinweg, dass Air Liquide in Bezug auf Umsatz und Gewinn über die Jahre hinweg recht stabile Ergebnisse erzielt: http://www.finanzen....guv/Air_Liquide

 

 

Aktionärs- und Dividendenpolitik:

 

Die Aktionärsstruktur sieht folgendermaßen aus: http://www.airliquid...wnership-2.html

 

- 44% nicht-französische institutionelle Anleger

- 19% französische institutionelle Anleger

- 37% Privatanleger

 

Von den insg. 390.000 Privatanlegern sind 202.000 registriert.

 

Als anlegerfreundliches Unternehmen kauf Air Liquide fleißig eigene Aktien zurück: http://www.airliquid...58795465988.pdf

 

Des Weiteren bietet Air Liquide für registrierte Aktionäre einen sog. Loyalitäts-Bonus an: http://www.airliquid...ty-bonus-3.html

Wenn man seit mindestens zwei Jahren registrierter Aktionär ist, erhält man eine um 10% höhere Dividende. Die Dividende selbst hat sich in der jüngeren Vergangenheit wie folgt entwickelt: http://www.finanzen....nde/Air_Liquide

 

 

Branchensituation:

 

Chemie-Unternehmen im allgemeinen gibt es mit BASF, DuPont & Co. eine ganze Menge. Bei Gas-Unternehmen im speziellen ist die Anzahl der unmittelbaren Wettbewerber von Air Liquide jedoch recht überschaubar:

 

- Linde (26,62 Mrd. €): http://www.wertpapie...aber-aktien-on/

- Praxair (27,80 Mrd. €): http://www.finanzen....n/Praxair-Aktie

- Air Products and Chemicals (18,23 Mrd. €): http://www.finanzen....Chemicals-Aktie

- Airgas (5,64 Mrd. €): http://www.finanzen....en/Airgas-Aktie

- Air Water (2,02 Mrd. €): http://www.finanzen....AIR_WATER-Aktie

- Aceto (0,39 Mrd. €): http://www.finanzen....ien/Aceto-Aktie

- Rentech (0,29 Mrd. €): http://www.finanzen....ie@stBoerse_FSE

 

In Klammern ist die Marktkapitalisierung zum Zeitpunkt der Thread-Eröffnung angegeben. Es ist leicht erkennbar, dass in dieser Branche der Konzentrationsprozess weitestgehend abgeschlossen ist. Im Gegensatz zu Linde wächst Air Liquide vorwiegend organisch.

 

 

Fazit:

 

Air Liquide ist sicher kein Unternehmen, mit dessen Aktie man schnell reich wird. Aber mich überzeugen die Marktstellung und die solide Ergebnisentwicklung. Deswegen bin ich kürzlich eine erste Position eingegangen. Sofern das Geschäftsmodell nicht ernsthaft gefährdet ist, würde ich mögliche Kurseinbrüche für Nachkäufe nutzen.

Die französische Quellensteuerproblematik nehme ich hin. Zum einen handelt es sich bei Air Liquide nicht unbedingt um einen Dividendenwert und zum anderen überzeugt mich einfach die Qualität des Unternehmens.

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Dividendensau

Das finde ich sehr lustig. Gerade dachte ich, Schildkröte hat irgendwann mal angedeutet, was zu Air Liquide schrieben zu wollen, mal sehen ob es schon was gibt. > PC angemacht und voila! :lol:

 

Air Liquide ist ne geile Nummer. Man muss nur das Langfristchart anschauen. Mehr muss man eigentlich nicht wissen. Bin ja schon etwas angenervt, dass ich im Herbst ein paar Positionen verkauft habe (Air Liquide war da dabei). Mittlerweile sind wir leicht unter meinem Verkaufskurs von damals. Vorstellbar, dass ich mir die Position wieder hole. Mal sehen. :thumbsup:

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skyrock

Nutzt denn jemand in Deutschland den Treuebonus und kann berichten, wie das funktioniert?2

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Saccard
· bearbeitet von Saccard

Nutzt denn jemand in Deutschland den Treuebonus und kann berichten, wie das funktioniert?2

 

Interessant vor allem, ob Transaktionskosten für die Aktienumwandlung anfallen. So ein Loyalitätsprogramm habe ich bislang noch nie gesehen, 10% zzgl. eines Anteils "Gratisaktien" (auch dieses Modell verstehe ich bislang noch nicht) finde ich persönlich ziemlich reizvoll, auch wenn die Teilnahme erst zwei Jahre später auch tatsächlich "ertragswirksam" wird.

 

Air Liquide habe ich auch auf meiner "short list", aus dieser Branche habe ich schlichtweg noch keinen Vertreter und die hier schon genannten Punkte - Unternehmensentwicklung, Marktstellung, Aktionärsfreundlichkeit, sowie die schöne Mischung aus positiver Kurs- und Dividendenentwicklung - sprechen aus meiner Sicht für Air Liquide. Insofern, tolles Timing, Schildkröte!

:lol:

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Kaffeetasse

Das einzige Problem, was ich mit Air Liquide habe:

es gibt als Alternative die Linde, die sich die letzten Jahre auch bei der Netto-Rendite stark verbessert hat.

Hier hatte Air Liquide bis vor ein paar Jahren noch einen deutlichen Vorsprung.

Trotzdem: Tolles Unternehmen, langweilig stabiles Geschäft, konstantes Wachstum!

I'm lovin' it! :thumbsup:

 

Vielen Dank für die Vorstellung,@Schildi.

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Chartwaves

Vielen Dank für die Vorstellung,@Schildi.

 

Dem schließe ich mich an. Gute Vorstellung!

 

Es gibt übrigens auch die passende Musik zur Firma ;)

 

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Plutos

Nutzt denn jemand in Deutschland den Treuebonus und kann berichten, wie das funktioniert?2

Neben der normalen Dividende hat Air Liquide schon öffter mal Bonusaktien mit ausgegeben.

Für langjährige Treue gibt es noch einen Extraaufschlag. Dazu muss man allerdings seine Aktien übertragen. Leider kostet dieses Geld. Ferner kann man dann nicht mehr darauf zugreifen, sondern müßte sich diese (gegen eine Gebühr) erst wieder ins Depot zurückübertragen lassen. Neben dem Geld kostet dieses Zeit. Insgesamt lohn sich das Ganze für Otto-Normal-Kleinanleger leider überhaupt nicht. Bin mir nicht mehr ganz sicher, ob die Verwahrung auch Geld kostete. Wenn Interesse besteht würde ich noch mal schauen, ob ich irgendwo dazu noch ein Anschreiben habe, welches ich als Aktionär mal bekommen habe.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Wenn Interesse besteht würde ich noch mal schauen, ob ich irgendwo dazu noch ein Anschreiben habe, welches ich als Aktionär mal bekommen habe.

Zunächst einmal danke an alle für das positive Feedback! Dann hat sich die Mühe ja gelohnt. hut-ziehen%5B1%5D.gif

 

@ Plutos:

Das wäre sehr nett von dir!? Sonst hätte ich mich damit demnächst beschäftigt und hier entspr. berichtet.

 

Ein Tochterunternehmen von Air Liquide ist übrigens die deutsche Chemiefirma Schülke & Mayr aus Hamburg: http://de.wikipedia....%BClke_%26_Mayr

Schülke & Mayr gehörte zuvor Reckitt & Colman (heute Reckitt Benckiser) und davor Eastman Kodak.

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Plutos
· bearbeitet von Plutos

Comdirekt hatte mir folgendes Schreiben geschickt:

Wir wurden von unserer ausländischen Depotstelle darüber informiert, dass die obige Gesellschaft denjenigen Aktionären, die ihre Aktien ab dem 01.01.2013 über einen Zeitraum von 2 Jahren ununterbrochen in ihrem Besitz halten und während dieses Zeitraums nicht über die Stücke verfügen, ab dem Dividendenzahlungstermin im Jahre 2015 neben der vereinbarten Dividende einen Treuebonus vergütet.

Die Höhe des Treuebonus wird erst zum Zeitpunkt der Dividendenzahlung bekannt gegeben. Voraussetzung für den Erhalt des Treuebonus ist die Registrierung Ihres Aktienbestandes im Aktienregister der Gesellschaft. Hierfür ist die vollständige Offenlegung Ihrer persönlichen Daten erforderlich, damit die Gesellschaft die vorgeschriebenen Meldungen an die französischen Steuerbehörden vornehmen kann. Eine treuhänderische Eintragung der Aktien auf den Namen der Commerzbank AG ist nicht möglich. Aktienbestände, die auf Ihren Namen eingetragen sind, sind an der Börse nicht mehr handel- und lieferbar.Sofern Sie Ihre Aktien auf Ihren Namen registrieren lassen wollen, möchten wir Sie vorsorglich darauf aufmerksam machen, dass Ihnen fremde Spesen i.H.v. EUR 22,00 bei Verwahrung Ihrer Aktien in Frankreich oder EUR 53,50 bei Verwahrung Ihrer Aktien in Deutschland zuzüglich EUR 30,00 (Umtauschgebühr), jeweils zuzüglich MwST, in Rechnung gestellt werden.

Bei einem eventuell gewünschten Verkauf der registrierten Aktien ist zuvor ein Rücktausch in nicht registrierte Aktien erforderlich. Für den Rücktausch fallen ebenfalls die vorgenannten Kosten an. Die Aktien können erst nach erfolgtem Rücktausch, der ca. eine Woche in Anspruch nimmt, veräußert werden. Falls Sie das Angebot der Gesellschaft annehmen wollen, erbitten wir Ihren ausgefüllten, unterschriebenen Auftrag bis spätestens 05.12.2012 hier eintreffend. Sofern wir bis zu diesem Termin keine Weisung von Ihnen erhalten haben, werden wir für Sie in dieser Angelegenheit nicht tätig werden.

Lohnt sich also nur bei großen Stückzahlen oder einem langem Leben

:rolleyes:

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Schildkröte

Hallo Plutos,

 

danke für deine Recherche! thumbsup.gif Vielleicht könntest du deinen inhaltlich sehr aufschlussreichen Beitrag nochmal hinsichtlich der Schriftgröße überarbeiten, damit er besser lesbar ist?

 

Also durch die Kosten würde sich das für Kleinanleger wirklich nicht lohnen. Ich persönlich habe es aber auch lieber, wenn sich in meinem Depot wirklich ALLE meine von mir gehaltenen Aktien befinden.

 

Grüße aus der Domstadt!

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monopolyspieler
· bearbeitet von monopolyspieler

Alle Eure Probleme (Kosten für Umwandlung, Handelbarkeit und französische Quellensteuer-Problematik lassen sich umgehen, wenn man

die Aktien direkt bei Air Liquide lagern läßt.

 

Normale handelbarkeit (der registrierten!) Aktien in Paris, das mit der Steuer macht Air Liquide, wenn man ein Formular 5000 vorher an sie einschickt.

 

http://www.airliquide.com/en/shareholders/the-air-liquide-share-1/different-shareholding-options.html

 

Oder man nimmt Vorlieb mit Linde oder Praxair.

 

Das "Wenn man seit mindestens zwei Jahren registrierter Aktionär ist, erhält man eine um 10% höhere Dividende."

ist falsch.

Bei Air Liquide sind das Kalenderjahre- daher kommt der Schrieb für die Umwandlung auch immer im Oktober/November.

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Schildkröte

Heute habe ich von meiner Depotbank die Abstimmungsunterlagen für die Hauptversammlung am 07. Mai dieses Jahres erhalten. Na, dann werde ich mir bei Gelegenheit das mitgeschickte Heftchen durchlesen und nächste Woche den ausgefüllten Stimmzettel abschicken. Das ist kapitalistische Basisdemokratie. 00000806.gif

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Heute verzeichnete die Aktie von Air Liquide ohne einen (auf den ersten Blick) erkennbaren Grund einen Kurssturz von -9%: http://www.finanzen....r_Liquide-Aktie

 

Auf der Homepage wurde lediglich bekannt gegeben, dass Monsieur Potier (CEO des französischen Gase-Spezialisten) Chairman des ERT wird und ein Megadeal in China abgeschlossen wurde. Da hat wohl irgendein Insider was gewusst und es wurde entspr. gehandelt. whistling.gif Derweil versucht (?) die französische (!) Société Générale mit einer Halteempfehlung die Anleger bei der Stange zu halten...:

 

Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) hat das Kursziel für Air Liquide von 108 auf 102 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Hold" belassen. Analyst Peter Clark begründete das neue Kursziel in einer Studie vom Montag mit den vom Industriegasekonzern ausgegebenen Gratisaktien.

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Schildkröte
Heute gab es die Bonusaktien- nix Insider: http://www.airliquid...ttribution.html

Heute habe ich die entspr. Benachrichtigung von meiner Depotbank erhalten. Es handelt sich um eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftermitteln im Verhältnis 10 zu 1. Den Sinn dahinter verstehe ich nicht ganz. Dass man registrierten (treuen) Aktionären Bonusaktien gutschreibt, mag für eine wertorientierte und langfristige Aktionärspolitik sprechen. Eine damit verbundene (kleine) Kapitalerhöhung hätte wohl kaum Auswirkungen auf den Aktienkurs. Im konkreten Fall erhalten jedoch durch die Bank weg sämtliche Aktionäre solche Bonusaktien. Damit handelt es sich doch im Prinzip um einen Aktiensplit? Dann würde aber meines Erachtens ein Bezugsverhältnis von 1 zu 2 oder 1 zu 3 mehr Sinn ergeben.

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monopolyspieler

Es ist kein Split- Bonusaktien sind bei Verkauf steuerpflichtig mit Anschaffungswert 0,00.

 

Vorteil:keine Kosten fürs aufstocken- oder die französische 0,2% Strafsteuer für Kauf.

Steuer fällt erst bei Verkauf an

 

Direkt registrierte Aktien erhalten auf den Bonusaktien und Dividende noch einen weiteren Bonus.

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Bauchgefühl

Hi

 

hat schon jemand die Bonusaktien eingebucht bekommen? Bzw. weiß wann dies geschehen wird?

 

Danke

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Also ich habe inzwischen zusätzliche "Anrechte" (selbe Anzahl wie die "gewöhnlichen" Aktien) mit dem Kurs 0,00 € in mein Depot gebucht bekommen (WKN: A114T8; ISIN: FR0011898378). Sobald die Transaktion abgeschlossen ist, werde ich entspr. berichten. Des Weiteren werde ich mir bei Gelegenheit auch mal den bilanziellen Hintergrund näher anschauen. Möglicherweise handelt es sich hierbei um das Gegenteil eines Aktienrückkaufes. Ich wäre aber sehr dankbar, wenn in diesem Thread keine überzogenen Steuerdiskussionen losgetreten werden wie bei Nestlé, Telekom, Shell etc.

 

Nachtrag:

Hatte heute eine Dividendenmitteilung im Briefkasten. Ausgezahlt wurden mir jedoch lediglich 0,00265 € pro Aktie (vor Steuern). Wahrscheinlich sind diese auf die Umrechnung/Umstellung zurückzuführen.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

So, die Transaktion ist für mich (vorerst?) abgeschlossen und ich betrachte die Aktion mit gemischten Gefühlen: Die Bonusaktien wurden am 17.06. in mein Depot eingebucht und werden künftig mit meinen bisherigen Aktien gemeinsam unter der alten ISIN bzw. WKN geführt. Ich hatte zunächst befürchtet, dass ab sofort neben meiner ersten Position eine zusätzliche "Baby"-Position geführt wird. Allerdings hat meine Depotbank für die Stockdividende automatisch die deutsche Abgeltungssteuer von meinem Konto abgebucht. Französische Quellensteuer wurde hingegen nicht einbehalten. Zusätzlich wurde die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln vom 02.06.2014 auf meinen Einstandskurs angerechnet, so dass ich im Falle eines Verkaufes ein weiteres Mal steuerlich belangt werden würde!? Habt ihr bei euren Depotbanken ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht? Für französische Anleger mag diese Aktion ja steuerlich attraktiv gewesen sein, für deutsche Anleger aber anscheinend nicht.

 

Der Vorgang erinnert mich an die Stockdividende der Deutschen Telekom. Die (Stock-)Dividende der Bonner wird aus der Kapitaleinlage bedient und auf den Einstandskurs angerechnet. Allerdings werden einem die (Stock-)Dividenden ohne Steuerabzug gutgeschrieben und zu einer vergleichbaren Korrektur des Aktienkurses wie oben beschrieben bei Air Liquide kam es ebenfalls nicht. Ich werde mich wohl mit meiner Depotbank und/oder dem Finanzamt auseinandersetzen müssen.

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Bauchgefühl

So, die Transaktion ist für mich (vorerst?) abgeschlossen und ich betrachte die Aktion mit gemischten Gefühlen: Die Bonusaktien wurden am 17.06. in mein Depot eingebucht und werden künftig mit meinen bisherigen Aktien gemeinsam unter der alten ISIN bzw. WKN geführt. Ich hatte zunächst befürchtet, dass ab sofort neben meiner ersten Position eine zusätzliche "Baby"-Position geführt wird. Allerdings hat meine Depotbank für die Stockdividende automatisch die deutsche Quellensteuer von meinem Konto abgebucht. Französische Quellensteuer wurde hingegen nicht einbehalten. Immerhin wurde die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln vom 02.06.2014 auf meinen persönlichen Einstandskurs angerechnet, so dass ich im Falle eines Verkaufes meiner Air Liquide - Aktien steuertechnisch mit +/- aus der Sache gehen würde. Aber eigentlich handelt es sich dabei für mich um eine Buy&Hold-Position, so dass ich praktisch erstmal "draufzahle". Habt ihr bei euren Depotbanken ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht? Für französische Anleger mag dieser Vorgang ja steuerlich attraktiv gewesen sein, für deutsche Anleger aber anscheinend nicht.

 

 

Hmm also jetzt frage ich mich ja doch ob meine Bank da was vertüttelt?

 

Ich habe einen Bestand (Kaufdatum März 2014) und bis jetzt weder die Bonusaktien noch die "Anrechte" verbucht.

 

Wenn ich das richtig gelesen habe sind alle Aktien welche zum 2.Juni gehalten wurden "Bezugsberechtigt" oder?

 

Danke für Hints, Grüße

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alzwo

So, die Transaktion ist für mich (vorerst?) abgeschlossen und ich betrachte die Aktion mit gemischten Gefühlen: Die Bonusaktien wurden am 17.06. in mein Depot eingebucht und werden künftig mit meinen bisherigen Aktien gemeinsam unter der alten ISIN bzw. WKN geführt. Ich hatte zunächst befürchtet, dass ab sofort neben meiner ersten Position eine zusätzliche "Baby"-Position geführt wird. Allerdings hat meine Depotbank für die Stockdividende automatisch die deutsche Abgeltungssteuer von meinem Konto abgebucht. Französische Quellensteuer wurde hingegen nicht einbehalten. Zusätzlich wurde die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln vom 02.06.2014 auf meinen Einstandskurs angerechnet, so dass ich im Falle eines Verkaufes ein weiteres Mal steuerlich belangt werden würde!? Habt ihr bei euren Depotbanken ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht? Für französische Anleger mag diese Aktion ja steuerlich attraktiv gewesen sein, für deutsche Anleger aber anscheinend nicht.

 

Der Vorgang erinnert mich an die Stockdividende der Deutschen Telekom. Die (Stock-)Dividende der Bonner wird aus der Kapitaleinlage bedient und auf den Einstandskurs angerechnet. Allerdings werden einem die (Stock-)Dividenden ohne Steuerabzug gutgeschrieben und zu einer vergleichbaren Korrektur des Aktienkurses wie oben beschrieben bei Air Liquide kam es ebenfalls nicht. Ich werde mich wohl mit meiner Depotbank und/oder dem Finanzamt auseinandersetzen müssen.

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alzwo

Frag bitte die Depotbank, warum sie Abgeltungssteuer auf die neuen Aktien abgeführt hat. Du hast zwar 10% mehr Aktien, der Wert insgesamt ist aber gleich geblieben (Kurssturz am 2.6.14). Das finde ich nicht richtig.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Schade, dass sich hier niemand zu eigenen Erfahrungen in Bezug auf die steuerliche Behandlung der Kapitalerhöhung und die daraus resultierende Stockdividende geäußert hat. Ein Kollege von w:o hat die gleiche Erfahrung gemacht wie ich. Allerdings ist er auch bei der selben Depotbank Kunde wie ich. Die Frage ist also, ob der Depotbank ein Fehler unterlaufen ist oder der Gesetzgeber deutsche Anleger wie generell bei Spin-offs oder zuletzt bei Google benachteiligt.

 

Allerdings ist der vorliegende Sachverhalt mit dem von Google nicht vergleichbar: Bei Google wurde zwar auf die neuen Aktien Abgeltungssteuer erhoben, dafür bleibt bei den alten Aktien jedoch der Einstandswert erhalten, obwohl sich der Kurs halbiert. Im Falle eines späteren Verkaufes der Aktie wird also ein Verlust realisiert, welcher mit möglichen Gewinnen an anderer Stelle verrechnet werden kann. Die Abgeltungssteuer fällt bei Google somit nur einmal an. Bei Air Liquide hingegen wurde zum einen Abgeltungssteuer auf die Stockdividende einbehalten und zum anderen mein Einstandskurs reduziert. Sollte ich meine Aktien also verkaufen, fällt ein weiteres Mal Abgeltungssteuer an!

 

Ich habe mich diesbezüglich heute bei meiner Depotbank telefonisch beschwert und gefragt, an wen ich meine schriftliche Einwendung schicken muss. Der Mitarbeiter teilte mir mit, dass sich die Depotbank an geltendes Recht gehalten hat und ich mich demnach beim Bundesfinanzminister beschweren müsste. Wir haben uns dahingehend geeinigt, dass ich meine Einwendung an die Zentrale nach Frankfurt schicke und mich mit dem entspr. Antwortschreiben dann an die Finanzverwaltung wende. Über den weiteren Verlauf werde ich hier zu gegebener Zeit berichten.

 

Unabhängig davon verstehe ich immer noch nicht so ganz den Sinn hinter den Bonusaktien. Sofern man die Stockdividende (und deren (rechtmäßige?) Besteuerung) ausblendet, bleibt der Gesamtwert der gehaltenen Position nach dem Erhalt der Bonusaktien letztendlich gleich, da der Kurs der bisherigen Aktien entspr. nach unten korrigiert wurde. Weil jedoch der Einstandskurs dementsprechend reduziert wurde, wird bei einem Verkauf demzufolge mehr Abgeltungssteuer fällig. Bleibt französischen Anlegern der bisherige Einstandskurs erhalten? Dann würde die Aktion nämlich schon eher Sinn machen: Schließlich erhöht sich durch die Ausgabe der Bonusaktien im Bezugsverhältnis von 1:10 auch die Gesamt-Dividende um 10%. Dadurch werden vor allem Langfristanleger belohnt. Eine Erhöhung der Dividende pro Aktie um 10% wäre von diesem Standpunkt aus betrachtet jedoch zu bevorzugen gewesen.

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alzwo
· bearbeitet von alzwo

Schildkroete,

 

„Kapitalerhöhung und die daraus resultierende Stockdividende“

nein, die angebliche SD resultiert nicht aus der KE, sondern die KE wird behandelt wie eine SD. Das ist falsch. Andererseits wird nach einer SD nicht der Einstandskurs reduziert. Das wiederum widerspricht der Behandlung als SD.

 

Soweit ich dieses steuerliche Chaos überblicke, funktioniert es so: Das BMF hat ein paar Regeln für den Einbehalt von Abgeltungssteuer aufgestellt. Diese Regeln sind unklar bis widersprüchlich. Viele Depotbanken (sie sollen ja die Steuer einbehalten) sind bequem und übernehmen die Empfehlungen von WM (eine Art Gutachtertruppe). WM gibt öfters abwegige Empfehlungen ab, weil sie mit eigenem Murks auf dem Murks des BMF aufbauen. Ein schönes Karussell der Zuständigkeiten.

 

„Weil jedoch der Einstandskurs dementsprechend reduziert wurde, wird bei einem Verkauf demzufolge mehr Abgeltungssteuer fällig.“

Naja, zu dem Kurs der 10 alten Aktien wirst du die 11 neuen Aktien nicht mehr verkaufen. Auch bei einem Split muß der Einstandskurs gesenkt werden.

 

Split und Bonusaktien senken den Kurs. Dadurch wird die Aktie optisch attraktiver (fungibler). Ein Aktienrückkauf wirkt dem allerdings wieder entgegen. Beides gleichzeitig ist sinnlos.

 

Nehmen wir ein (etwas überspitztes) Beispiel. Jedes Jahr wird eine KE 1:1 durchgeführt. Man hat Aktien im Wert von € 10.000,- . Auf 5.000,- fällt Abgeltungssteuer an, ca 1.300,- . Nach 10 Jahren bei gleichbleibendem Wert der Aktien (man hat viel mehr zu viel kleinerem Kurs) hat man € 13.000,- Steuern gezahlt. Das zeigt die Ungerechtigkeit der Steuer auf eine KE.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Wir sollten uns hier nicht nur über steurliche Aspekte unterhalten. Um überhaupt erst in den Genuss kommen zu dürfen, Steuern zahlen zu müssen, muss es ja zunächst erstmal mit den realwirtschaftlichen Belangen klappen. Zur Errichtung und für den Betrieb einer Anlage zur Herstellung von 120.000 t/a Kohlenmonoxid und 22.000 t/a Wasserstoff von Air Liquide im CHEMPARK bei Köln wurde nun die hierfür erforderliche Genehmigung erteilt:

 

Die Bezirksregierung Köln hat heute der AIR LIQUIDE Deutschland GmbH genehmigt, die Anlage Reformer III im CHEMPARK Dormagen zu errichten und zu betreiben. In der Zeit vom 02. Juli 2014 bis zum 15. Juli 2014 kann der Genehmigungsbescheid bei der Bezirksregierung Köln und den Städten Dormagen, Monheim und Köln (Bürgerzentrum in Köln-Chorweiler) eingesehen werden. Diejenigen, die in dem Genehmigungsverfahren Einwendungen erhoben hatten, wird der Bescheid zugestellt. Danach haben sie einen Monat Zeit gegen den Bescheid vor einem Verwaltungsgericht zu klagen.Die Anlage Reformer III dient der Herstellung von Wasserstoff Kohlenmonoxid mittels thermischer Spaltung von Erdgas sowie der anschließenden Trennung und Reinigung der Produkte. Diese werden in die standortinterne Rohrleitung des CHEMPARK eingespeist. Beide Stoffe sind Gase, die in einer Vielzahl von chemischen Reaktionen für die Herstellung von Grundbausteinen der chemischen Industrie eingesetzt werden. Diese Grundbausteine werden dann etwa für die Herstellung von Kunststoffen, benötigt, die sich in vielen Produkten unseres täglichen Lebens, wie z.B. in Matratzen, Dämmstoffen oder Autositzen, befinden. Für Kohlenmonoxid und Wasserstoff gibt es darüber hinaus eine Vielzahl von weiteren Anwendungen in der Industrie und der Technik. Bevor die Genehmigung erteilt wurde, fand eine umfangreiche Prüfung aller Genehmigungsvoraussetzungen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) statt. Dabei ging es insbesondere um die Themen Luftreinhaltung, Schallschutz, Naturschutz, Gewässerschutz, Arbeitsschutz und Anlagensicherheit.

 

Die Genehmigungsunterlagen wurden vom 19. Dezember 2012 bis einschließlich 24. Januar 2013 öffentlich ausgelegt. Innerhalb der Auslegungsfrist wurden Einwendungen erhoben. Sie bezogen sich insbesondere auf Fragen zu Emissionen und der Stoffbilanz, zum Schallschutz, zur Abfallentsorgung, zur Anlagensicherheit, zum Arbeitsschutz und zum Naturschutz. Alle Einwendungen wurden geprüft und am 25. März 2013 mit den Einwendern, Vertretern der Firma AIR LIQUIDE Deutschland GmbH, den Gutachtern und den im Verfahren beteiligten Behörden erörtert.

 

Die Prüfungen und die Erörterung ergaben, dass die Genehmigungsvoraussetzungen nach dem BImSchG vorliegen. Daher konnte die Errichtung sowie der Betrieb der Anlage genehmigt werden. Die Genehmigung ersetzt die im April 2013 erteilte Zulassung auf vorzeitigen Beginn. Das Genehmigungsverfahren ist damit bei der Bezirksregierung Köln abgeschlossen. Die Bekanntmachung erfolgt am 30.06.2014 im Amtsblatt der Bezirksregierung Köln. Der Bescheid im Wortlaut steht ab dem 30. Juni 2014 unter www.bezreg-koeln.nrw.de zum Download bereit. Hier kann auch das Amtsblatt der Bezirksregierung aufgerufen werden. Zusätzlich kann der Bescheid bei der Bezirksregierung Köln, Dezernat 53, 50606 Köln schriftlich angefordert werden.

Quelle: http://www.bezreg-ko.../050/index.html

 

Hier der 130seitige Genehmigungsbescheid: http://www.bezreg-ko...bh/bescheid.pdf

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