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Elke

Gründe gegen das Investieren in ETF?

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otto03

Die Frage ist doch was repräsentiert den Markt und da enthalten die marktkapitalisierten Indices naturgemäß nur die Unternehmen, die überhaupt an der Börse notiert sind. D.h. es fallen alle übrigen Unternehmensformen (nicht börsennotierte AG, GmbH, Einzelunternehmen und vieles mehr) unter den Tisch. Dies ist je nach Land die mehr oder weniger große Mehrheit der Unternehmen, in die über Aktien oder Aktienindizes nicht investiert werden kann. Daher kommt es bei der Orientierung an der Marktkapitalisierung nicht zu einer markt-repräsentativem Anlage gemessen an der Wirtschaftskraft einzelner Regionen, sondern es ist eine Kombination aus Wirtschaftskraft und dem Grad der Börsennotierung. Folgerichtig ist eine Ausrichtung des Depots auf die Marktkapitalisierung eine Wette wie jede andere auch.

 

 

 

Das den Aktienmarkt abbildende Indizes nur handelbare börsennotierte Unternehmen enthalten ist eine Binse.

 

Das den Aktienmarkt abbildende Indizes nicht marktrepräsentativ die Wirtschaftskraft einer Region widerspiegeln ist ebenfalls eine Binse

 

Das den Aktienmarkt abbildende Indizes keine Unternehmen abbilden können, die nicht die Form einer AG mit free float haben ist ebenfalls eine Binse

 

 

Wie du aus diesen drei korrekten Aussagen schliessen kannst, eine beliebige Gewichtung der handelbaren AGs in einem Index wäre eine vergleichbare Wette zu einem nach Marktkapitalisierung der handelbaren AGs gewichteten Index ist mir ein Rätsel.

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Dandy

Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen ist denke insbesondere das hier relevant:

 

ETFs sind im Prinzip ein Hilfsmittel, um das oben erwähnte passive Portfolio annähernd abzubilden. Die Nachteile sind ja schon genannt worden, man hat immer Swaps, Wertpapierleihen, oder "optimiertes" Sampling. Was ich selbst weiter als großen Nachteil sehe, ist, dass man sein Stimmrecht auf den Hauptversammlungen verschenkt. Eigentlich ist dieses das zentrale Recht aus dem Aktienbesitz, aber schwer in Geld auszudrücken. Man sollte diesen Punkt, auch aus ethischen Gesichtspunkten, nicht unberücksichtigt lassen.

Anders gesagt: Den Index vollständig nachzubilden ist bei vertretbaren Kosten im Bezug auf die zu erwartende Rendite meist nicht möglich. Deshalb bedienen sich die ETF-Anbieter diverser "Tricks", wie Swaps, Wertpapierleihe etc. Das geht dann oft so weit, dass der Korb enthaltener Aktien im ETF überhaupt nicht aus dem abzubildenden Index stammt. Die Frage ist, was mit einem solchen Konstrukt passiert, wenn es hart auf hart kommt und die dahinterstehenden Institute in Bedrängnis oder auch nur in Versuchung kommen. Ich glaube kaum, dass hier jemand eine sichere Antwort auf diese Frage liefern kann. Es muss letztlich jeder selbst wissen, ob er sein ganzes Geld in das Konstrukt ETF stecken möchte oder nicht.

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chart

Das Kapital in einem ETF ist Sondervermögen, sollte ein Institut Probleme bekommen, sollte das Kapital immer noch vorhanden sein.

Einem aktiven Fonds kann das gleiche passieren, auch hier ist es Sondervermögen.

Wie die Praxis dann aussieht ist natürlich wieder eine andere Frage.

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Dandy

Das Kapital in einem ETF ist Sondervermögen, sollte ein Institut Probleme bekommen, sollte das Kapital immer noch vorhanden sein.

Das schon, aber was Du dann als Sondervermögen erhältst hat unter Umständen überhaupt nichts mit dem Index zu tun den Du eigentlich meintest gehalten zu haben.

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otto03

Das Kapital in einem ETF ist Sondervermögen, sollte ein Institut Probleme bekommen, sollte das Kapital immer noch vorhanden sein.

Das schon, aber was Du dann als Sondervermögen erhältst hat unter Umständen überhaupt nichts mit dem Index zu tun den Du eigentlich meintest gehalten zu haben.

 

erst ging es um Nachteile von ETFs

dann ging es Vorteile/Nachteile von kapiatlisierungsgewichteten Indizes

jetzt geht es um replizierende oder swapbasierte Abbildungen

 

und nu?

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chart
· bearbeitet von chart

Das Kapital in einem ETF ist Sondervermögen, sollte ein Institut Probleme bekommen, sollte das Kapital immer noch vorhanden sein.

Das schon, aber was Du dann als Sondervermögen erhältst hat unter Umständen überhaupt nichts mit dem Index zu tun den Du eigentlich meintest gehalten zu haben.

 

So lange ich mein investiertes Geld nach einer Pleite des Instituts wieder bekomme, ist es mir egal. Wichtig ist dann nur das man sein Geld zurück bekommt.

Otto hat aber recht, hier ging es um Gründe nicht in ETFs zu investieren, sehr viel OT hier.

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Sapine

Die Frage ist doch was repräsentiert den Markt und da enthalten die marktkapitalisierten Indices naturgemäß nur die Unternehmen, die überhaupt an der Börse notiert sind. D.h. es fallen alle übrigen Unternehmensformen (nicht börsennotierte AG, GmbH, Einzelunternehmen und vieles mehr) unter den Tisch. Dies ist je nach Land die mehr oder weniger große Mehrheit der Unternehmen, in die über Aktien oder Aktienindizes nicht investiert werden kann. Daher kommt es bei der Orientierung an der Marktkapitalisierung nicht zu einer markt-repräsentativem Anlage gemessen an der Wirtschaftskraft einzelner Regionen, sondern es ist eine Kombination aus Wirtschaftskraft und dem Grad der Börsennotierung. Folgerichtig ist eine Ausrichtung des Depots auf die Marktkapitalisierung eine Wette wie jede andere auch.

 

Das den Aktienmarkt abbildende Indizes nur handelbare börsennotierte Unternehmen enthalten ist eine Binse.

 

Das den Aktienmarkt abbildende Indizes nicht marktrepräsentativ die Wirtschaftskraft einer Region widerspiegeln ist ebenfalls eine Binse

 

Das den Aktienmarkt abbildende Indizes keine Unternehmen abbilden können, die nicht die Form einer AG mit free float haben ist ebenfalls eine Binse

 

Natürlich handelt es sich dabei um Binsen, die aber durchaus nicht jedem bewusst sind. Die Zusammenstellung des MSCI World ist weder repräsentativ in Bezug auf Branchen noch in Bezug auf eine Ländergewichtung gemessen an der Wirtschaftskraft der Welt. Den meisten hier im Forum dürfte bekannt sein, dass die Investition im MSCI World z.B. zu einer Übergewichtung der USA führt, weil dort traditionell börsennotierte Aktiengesellschaften eine gerne genutzte Geschäftsform ist. Begründe doch bitte mal, warum es keine Wette ist, auf die Entwicklung in den USA insbesondere auf deren Wirtschafts- und Rechtsordnung. Wenn dort etwas gründlich schief läuft, steht die Hälfte des Vermögens im Feuer. Wenn das keine Wette ist, dann weiß ich nicht. Bezüglich Branchen könnte man ganz ähnlich argumentieren. Nimm als Beispiel die wirtschaftliche Tätigkeit von Handwerksbetrieben, denkst Du es ist keine Wette, die bei der Investition nahezu komplett unter den Tisch fallen zu lassen?

 

Zugegeben, es gibt noch deutlich einseitigere Wetten, aber es bleibt eine Wette.

 

Wie du aus diesen drei korrekten Aussagen schliessen kannst, eine beliebige Gewichtung der handelbaren AGs in einem Index wäre eine vergleichbare Wette zu einem nach Marktkapitalisierung der handelbaren AGs gewichteten Index ist mir ein Rätsel.

Habe ich das? Ich bin immer von der Gewichtung ausgegangen, die in den üblichen ETFs abgebildet wird. Dass dabei in der Regel noch Caps zum Einsatz kommen, wurde weiter oben ja bereits diskutiert und habe ich daher hier nicht weiter ausgeführt. Falls ich einen Denkfehler habe, bitte noch mal für Dumme.

 

 

Die Diskussion zur Zusammensetzung von Indizes gehören insofern hierher, da wir hier eine konstruktionsbedingte Gewichtung haben bei den gebräuchlichsten ETFs. Dies ist ein handfestes Risiko und kann durchaus ein Grund sein, nicht darin zu investieren.

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la plata

Neben den bereits genannten Problemen - und der Frage nach möglichen Alternativen - könnte man auch noch ethische Gründe berücksichtigen (was den meisten Anlegern wohl egal ist, mir/ dir auch??):

- Bei physisch replizierenden ETF´s sind je nach zugrundeliegenden Index u.a. Rüstungs- und Tabakkonzerne sowie Energieschleudern/ Umweltverschmutzter mit dabei, in welchen man sein Geld investiert.

- Bei einem Swap ETF partizipiert man zwar an der wirtschaftlichen Entwicklung aller im jeweiligen Index enthaltenen Unternehmen, jedoch ohne dass man diesen Unternehmen überhaupt Geld zur Verfügung stellt.

 

 

Jedoch sind solche Betrachtungen nur Nebenschauplätze, welche bei Investitionsentscheidungen kaum berücksichtigt werden.

 

 

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otto03
· bearbeitet von otto03

 

Natürlich handelt es sich dabei um Binsen, die aber durchaus nicht jedem bewusst sind. Die Zusammenstellung des MSCI World ist weder repräsentativ in Bezug auf Branchen noch in Bezug auf eine Ländergewichtung gemessen an der Wirtschaftskraft der Welt. Den meisten hier im Forum dürfte bekannt sein, dass die Investition im MSCI World z.B. zu einer Übergewichtung der USA führt, weil dort traditionell börsennotierte Aktiengesellschaften eine gerne genutzte Geschäftsform ist. Begründe doch bitte mal, warum es keine Wette ist, auf die Entwicklung in den USA insbesondere auf deren Wirtschafts- und Rechtsordnung. Wenn dort etwas gründlich schief läuft, steht die Hälfte des Vermögens im Feuer. Wenn das keine Wette ist, dann weiß ich nicht. Bezüglich Branchen könnte man ganz ähnlich argumentieren. Nimm als Beispiel die wirtschaftliche Tätigkeit von Handwerksbetrieben, denkst Du es ist keine Wette, die bei der Investition nahezu komplett unter den Tisch fallen zu lassen?

 

 

 

Wer hat denn behauptet, der MSCI World sei repräsentativ bezogen auf Wirtschaftskraft oder Branchen?

 

Der MSCI World bildet die Welt (besser den Weltaktienmarkt DM zu rund 85% der Größe nach sortiert) ab, wie sie ist. Er hat auch keine Übergewichtung des amerikanischen Aktienmarktes - sondern der Weltaktienmarkt ist nun mal wie er ist.

 

Nicht mehr und nicht weniger - alle Abweichungen bei der Abbildung des Aktienmarktes davon sind Wetten gegen diese Abbildung und sollten wohl eher ihrerseits begründet werden.

 

Wer mag kann natürlich auch noch einen Handwerksbetrieb kaufen.

 

 

Ich behaupte im übrigen nicht, daß wer aktienbasiert investieren möchte, Konstrukte auf den MSCI World oder ähnliche Indizes von FTSE oder Stoxx kaufen sollte/müsste - dies muss jeder mit sich selbst und seinen Vorstellungen ausmachen - aber wer den globalen Markt kaufen möchte und alle unsystematischen Risiken korrekt eliminieren will kommt an der kapitalisierungsgewichteten Abbildung des Weltaktienmarktes nicht vorbei und daher ist diese Form des Aktieninvestments eben im Gegensatz zu allen anderen Aufteilungen eben keine Wette (wofür?wogegen?).

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Larry.Livingston

Die Indizes weisen in der Regel eine Höchstgrenze für den Beitrag einer einzelnen Aktie auf (meist kleiner 10%). Bei Fonds nach UCITS-Regularien wird dies zur Risikobegrenzung sogar explizit gefordert. Das verfälscht die Marktdarstellung u.U. sehr deutlich. Ein prominentes Beispiel ist der Schweizer Aktienmarkt und Nestle.

 

10% sind die Regel, aber es gibt auch eine Ausnahme, siehe Artikel 44 (1): ist der Fonds in seinen Regularien als Indexfonds deklariert liegt die Höchstgrenze bei 20 % bzw. (2) für einen einzigen Wert sogar bei bis zu 35%, wenn die Umstände dies erfordern. Prominentes Beispiel war Finnland zur Jahrtausendwende mit Nokia...

 

Das die Meisten keine Swaps mögen macht sicherlich Sinn, aber warum die starke Abneigung gegen Leihen? Ich hatte früher immer Lehman als Counterpart und beim Supergau wurden einfach die Sicherheiten (105% vom Vortag) verwertet... :)

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Sapine

Ich behaupte im übrigen nicht, daß wer aktienbasiert investieren möchte, Konstrukte auf den MSCI World oder ähnliche Indizes von FTSE oder Stoxx kaufen sollte/müsste - dies muss jeder mit sich selbst und seinen Vorstellungen ausmachen - aber wer den globalen Markt kaufen möchte und alle unsystematischen Risiken korrekt eliminieren will kommt an der kapitalisierungsgewichteten Abbildung des Weltaktienmarktes nicht vorbei und daher ist diese Form des Aktieninvestments eben im Gegensatz zu allen anderen Aufteilungen eben keine Wette (wofür?wogegen?).

Wenn ich den globalen Markt (welchen Markt eigentlich?) kaufen möchte, habe ich mit den üblichen Verdächtigen gerade nicht alle systematischen Risiken eliminiert. Genau das habe ich versucht Dir näher zu bringen.

 

Kannst Du den Nachweis führen, dass eine solche Vorgehensweise alle systematische Risiken eliminiert oder ist das mehr so eine Art von unangreifbarem Naturgesetz?

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otto03

Ich behaupte im übrigen nicht, daß wer aktienbasiert investieren möchte, Konstrukte auf den MSCI World oder ähnliche Indizes von FTSE oder Stoxx kaufen sollte/müsste - dies muss jeder mit sich selbst und seinen Vorstellungen ausmachen - aber wer den globalen Markt kaufen möchte und alle unsystematischen Risiken korrekt eliminieren will kommt an der kapitalisierungsgewichteten Abbildung des Weltaktienmarktes nicht vorbei und daher ist diese Form des Aktieninvestments eben im Gegensatz zu allen anderen Aufteilungen eben keine Wette (wofür?wogegen?).

Wenn ich den globalen Markt (welchen Markt eigentlich?) kaufen möchte, habe ich mit den üblichen Verdächtigen gerade nicht alle systematischen Risiken eliminiert. Genau das habe ich versucht Dir näher zu bringen.

 

Kannst Du den Nachweis führen, dass eine solche Vorgehensweise alle systematische Risiken eliminiert oder ist das mehr so eine Art von unangreifbarem Naturgesetz?

 

globalen Markt (welchen Markt eigentlich?)

 

Das habe ich doch nun wirklich oft genug versucht mit meinem bescheidenen Wissen darzustellen.

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Sisyphos
· bearbeitet von Sisyphos

Das die Meisten keine Swaps mögen macht sicherlich Sinn, aber warum die starke Abneigung gegen Leihen? Ich hatte früher immer Lehman als Counterpart und beim Supergau wurden einfach die Sicherheiten (105% vom Vortag) verwertet... :)

 

Wenn man die Terminologie der Nuklearindustrie benutzen will, dann war Lehman kein Supergau sondern der GAU (größter anzunehmender Unfall), also ein maximaler Auslegungsunfall, der durch die letzte Sicherheitsbarriere eben im wesentlichen noch beherrscht wird. Lehman wird insolvent, hat aber erstklassige Sicherheit in Form von Staatsanleihen gestellt und diese wurden verwertet. Die Besicherung genügte also, alle offenen Forderungen der Anleger zu bedienen. Genau dafür ist die Konstruktion ausgelegt.

 

Als Super-GAU im Sinne eines nicht mehr beherrschbaren Unfalls wäre eine Insolvenz von Lehmann verbunden mit einer Pleite von Staaten bzw. einer Auflösung des Euro verbunden mit einem Währungsschnitt zu sehen. Dann wären nämlich die als Sicherheit gestellten Staatsanleihen ganz oder teilweise wertlos und der Anleger würde erhebliche Verluste erleiden.

 

Und genau in diesem Extremszenario ist das große Risiko der Wertpapierleihe zu sehen. Das Swap-Risiko ist dagegen auf 10% des Fondsvermögens begrenzt und wird heute in aller Regel ebenfalls besichert bzw. sogar übersichert. Demgegenüber kann die Wertpapierleihe durchaus das gesamte Fondsvermögen umfassen.

 

Um es drastisch auszudrücken: Man glaubt mit einem ETF in werthaltige Sachwerte (Aktien) investiert zu haben, doch im Extremszenario hat aufgrund der Wertpaperleihe der ETF tatsächlich nur mit italienischem Pleitegeier, französischer Trikolore und deutschem Bundesraubvogel bedrucktes Toilettenpapier vulgo Staatsanleihen "im Bauch". Wenn man ein solches Extremszenario erwartet, spricht aufgrund der Wertpapierleihe vieles für eine direkte Investition in Aktien und nicht in ETFs.

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Sisyphos

Neben den bereits genannten Problemen - und der Frage nach möglichen Alternativen - könnte man auch noch ethische Gründe berücksichtigen (was den meisten Anlegern wohl egal ist, mir/ dir auch??):

- Bei physisch replizierenden ETF´s sind je nach zugrundeliegenden Index u.a. Rüstungs- und Tabakkonzerne sowie Energieschleudern/ Umweltverschmutzter mit dabei, in welchen man sein Geld investiert.

- Bei einem Swap ETF partizipiert man zwar an der wirtschaftlichen Entwicklung aller im jeweiligen Index enthaltenen Unternehmen, jedoch ohne dass man diesen Unternehmen überhaupt Geld zur Verfügung stellt.

 

 

Beim Kauf einer Aktie am Sekundärmarkt, also der Börse, stellt man niemals einem Unternehmen (der AG) Geld zur Verfügung. Den Kaufpreis erhält in vollem Umfang der Verkäufer der Aktie niemals unmittelbar die AG. Einer Aktiengesellschaft stellt man lediglich Kapital beim Erwerb der Aktie beim IPO oder bei einer Kapitalerhöhung zur Verfügung.

 

Es macht daher eigentlich unter diesem Gesichtspunkt keinen Unterschied, ob man direkt replizierende oder Swap-ETFs wählt. Bei Swap-ETFs kann man sich allenfalls in die Tasche lügen, man verdiene sein Geld nicht durch die Erträge eines der eigenen Ethik nicht entsprechenden Unternehmens. Allerdings hat das in meinen Augen weniger mit Ethik als mit Heuchelei und Selbstbetrug zu tun.

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la plata

Beim Kauf einer Aktie am Sekundärmarkt, also der Börse, stellt man niemals einem Unternehmen (der AG) Geld zur Verfügung. Den Kaufpreis erhält in vollem Umfang der Verkäufer der Aktie niemals unmittelbar die AG. Einer Aktiengesellschaft stellt man lediglich Kapital beim Erwerb der Aktie beim IPO oder bei einer Kapitalerhöhung zur Verfügung.[/Quote]

 

Stimmt, habe mich zu schlicht ausgedrückt. Es ist jedoch so, dass durch die Nachfrage eines Wertes der Kurs und somit der Unternehmenswert steigt. Wenn nun per Swap investiert wird, existiert keine reale Nachfrage der im Index enthaltenen Werte und somit kann kein Unternehmenswert steigen. Besser ausgedrückt, bei einer Investition per Swap entstehen den Unternehmen kein Mehrwert (Kurssteigerung). Mir ist bewusst, dass dies für einen einzelnen privaten Investor eher theoretischer Natur ist, da die Investitionssummen zu gering sind.

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Sapine

Welchen Mehrwert bringen Kurssteigerungen für das Unternehmen?

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Ca$hflow

- Abwehr feindlicher Übernahmen.

- Umgekehrt eine Möglichkeit z.B. im Rahmen eines Share Deals Unternehmen einfacher aufzukaufen.

- Motivation der Mitarbeiter bei kapitalmarktorientieren Vergütungsprogrammen.

- Mögliche Bonitätsverbesserung (Peer Group Vergleich), sinkende Kapitalkosten.

- Bessere Möglichkeiten Kapitalerhöhungen zu vollziehen bzw. mehr Kapital daraus zu vereinnahmen.

- Sofern ein bestimmter Anteil an eigenen Aktien das Unternehmen selbst in den Büchern besitzt, eine einfach Kapitalbeschaffung.

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Nudelesser
Es ist jedoch so, dass durch die Nachfrage eines Wertes der Kurs und somit der Unternehmenswert steigt. Wenn nun per Swap investiert wird, existiert keine reale Nachfrage der im Index enthaltenen Werte und somit kann kein Unternehmenswert steigen. Besser ausgedrückt, bei einer Investition per Swap entstehen den Unternehmen kein Mehrwert (Kurssteigerung).

 

Bist Du Dir da ganz sicher? Würde meinen, auch der Kauf eines Swap ETFs bedeutet Nachfrage, die den Kurs beeinflusst. Irgendwo am Ende der Nahrungskette sollte schließlich jemand sitzen, der die im Index enthaltenen Aktien physisch vorhält. Wenn es nicht so wäre, dann würde ich mir um die Stabilität des Finanzsystems sehr ernsthafte Gedanken machen…

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Mato

Mal eine Frage zur Marktkapitalisierung, über die Ihr oben diskutiert habt:

Wo findet man denn aktuelle Daten über die Verteilung nach den hier üblichen 4 Regionen?

 

Ist das irgendwo auf der MSCI Seite versteckt und ich finde das nicht?

Hier zum Beispiel zum MSCI ACWI?

http://www.msci.com/...al/all_country/

 

Also eine Länderaufteilung wäre ja schonmal was, das könnte man selber zusammenrechnen.

Ich habe da was von 45/30/15/10 in Erinnerung aus Licualas tollem Thread, aber ich weiß nicht, ob das noch aktuell ist.

 

Danke und Gruß

Mato

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GoGi

Wenn ich den globalen Markt (welchen Markt eigentlich?) kaufen möchte, habe ich mit den üblichen Verdächtigen gerade nicht alle systematischen Risiken eliminiert. Genau das habe ich versucht Dir näher zu bringen.

 

Kannst Du den Nachweis führen, dass eine solche Vorgehensweise alle systematische Risiken eliminiert oder ist das mehr so eine Art von unangreifbarem Naturgesetz?

 

Genau, die unsystematischen Risiken sind eliminiert, in anderen Worten das Portfolio ist optimal diversifiziert, d.h. jetzt eine Aktie durch eine andere Aktie des Marktes zu ersetzen verschlechtert die Diversifikation. Der Markt meint hier z.B. den regulierten Aktienmarkt weltweit, aber die gleiche Argumentation würde auch für einen Teilmarkt funktionieren.

 

Selbstverständlich ist (wäre) es jederzeit möglich, dass der regulierte Aktienmarkt komplett abstürzt, aber die deutschen Mittelstand-GmbHs florieren. Dies kann man aber nicht dadurch kompensieren, dass man in seinem Portfolio Bayer (oder den ganzen DAX) übergewichtet.

 

Nachweis hatte ich mal irgendwo schön gesehen, suche ich nochmal und verlinke ich später (unter Annahme eines effizienten Marktes).

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Mato

http://www.spdrseuro...actsheet_en.pdf

 

Gibt es bestimmt auch noch irgendwo besser...

 

Ah besten Dank, über so einen Umweg gehts dann natürlich. Habe noch ein Factsheet von ishares gefunden, in dem die Kategorie Sonstige auch noch detailliert aufgeschlüsselt ist:

http://de.ishares.co...52259_DE_de.pdf

 

Also im Moment habe ich keine Lust auf die Fleißarbeit, die Länder zu den 4 Regionen zuzuordnen, bei Gelegenheit mache ich das. Jetzt weiß ich aber, wo man es findet :)

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otto03

http://www.spdrseuro...actsheet_en.pdf

 

Gibt es bestimmt auch noch irgendwo besser...

 

Ah besten Dank, über so einen Umweg gehts dann natürlich. Habe noch ein Factsheet von ishares gefunden, in dem die Kategorie Sonstige auch noch detailliert aufgeschlüsselt ist:

http://de.ishares.co...52259_DE_de.pdf

 

Also im Moment habe ich keine Lust auf die Fleißarbeit, die Länder zu den 4 Regionen zuzuordnen, bei Gelegenheit mache ich das. Jetzt weiß ich aber, wo man es findet :)

 

Habe es vor ein paar Wochen gemacht, Daten sind also nicht tagesaktuell - aber noch aus 2014

 

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ImperatoM

Die meisten Indizes, in die man per ETF investiert, investieren nach Marktkapitalisierung. Häufig erweist es sich eine Gleichgewichtung vieler Werte (inkl. regelmäßiger Neugleichgewichtung) als rentabler.

 

Jein. Bei Equal-Weighted kommt schlicht ein gewisser Tilt (Übergewichten) zu kleineren Werten heraus, und evtl. auch leicht hin zu Value (je nach Zeitperiode). Mehr nicht, außer zufälliger Outperformance (Alpha) von ca. dem Jahr 2000-heute. Oh Wunder, das ist genau die Zeit, die bei den Rückrechnungen für EW-ETFs immer genommen wird ... whistling.gif Vor 2000 sah das ganz anders aus. Kann besser als der Gesamtmarkt rentieren, oder auch für viele, viele Jahre am Stück schlechter.

 

Danke für die Infos! Mehr per PN, weil es nicht voll zum Thema passt ;)

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Mato

Habe es vor ein paar Wochen gemacht, Daten sind also nicht tagesaktuell - aber noch aus 2014

 

Vielen Dank otto03 :thumbsup:

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