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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

@ John Silver:

Vielen Dank für Deinen Beitrag! Auf die Antwort von polydeikes bin ich gespannt.

 

Wir stehen in der Branche sicherlich noch am Anfang der Digitalisierung. Die Zukunft wird aber eher ohne klassische Vermittlerwege gestaltet werden, da bin ich mir recht sicher.

Vielen Dank für Dein Feedback! Allianz, AXA & Co. werfen gerne mit dem Schlagwort Digitalisierung um sich. Wie soll die mittel- bis langfristig im Versicherungsalltag ausschauen? Beim Vertrieb kann ich es mir ja leicht vorstellen. Auch gibt es wohl spezielle Versicherungen gegen Cyberkriminalität oder das Fahrverhalten wird beobachtet, was sich auf die Kfz-Police entspr. auswirkt. Wie verhält es sich sonst so? Wird der klassische Vertrieb überflüssig bzw. zurückgehen?

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Wie ich schon sagte, mpMn sind so einige Wahrheiten drin. Man kann das anders sehen, warum auch nicht.

 

Man sollte allerdings nicht unterschätzen, wie irrational der durchschnittliche Kunde denkt. Fangen wir damit an, dass wesentlich mehr Autos im Durchschnittswert von deutlich u15.000 Euro (statistischer Durchschnitt) eine Vollkasko haben, als Erwerbstätige eine BU.

 

Die Bereitschaft überflüssigen, nicht existenziellen Scheiß abzuschließen, weil man etwas von persönlicher Priorität schützen will, ist sehr hoch.

 

JS hat natürlich recht, das quick und dirty zwangsläufig teure Produkte kreiert. Da ist aber nur die halbe Wahrheit. Gab ich so eine Pseudo-Unfallversicherung für ein 3-4 Tage Ereignis, kostet die 20-35 Euro. Vergleichbarer Versicherungsschutz vielleicht 10 Euro bei mtl. Zahlweise. Aber das sind eben 120 p.a. ... und "ich brauch ja nur ma fix für die Wiesen ...".

 

Über Versicherungen und Preis(diskussionen) könnte ich Bücher füllen. Selbst bei meiner Kundschaft (Schnitt ü65k Brutto p.a.) gibt es Preisphänomene. Kostet die BU nur knapp unter 100 Euro / Monat ist es meist ein NoBrainer, der Kunde konzentriert sich fast immer auf die wesentlichen Aspekte. Fallen die 100 Euro, kommt es oftmals zu interessanten Verhaltensänderungen und seien es nur 3-4-5 Euro magische Grenzüberschreitung.

 

---

 

Darüber hinaus gilt, je überflüssiger die Police, desto mehr verdient man dran. Unfallpolicen sind bspw. ja nicht überflüssig, sinnvolle technische Gestaltung + saubere Bedingungen und eine Unfallversicherung kann sinnvoll sein. Dennoch ist es das Produkt unter den klassischen Versicherungsprodukten, an welchem die Versicherer am besten verdienen.

 

Es wundert also bspw. nicht, dass fast mtl. 1-2-3 neue "Produkte" als BU-Ersatz auf den Markt geschmissen werden, idR auf Unfallbasis.

 

---

 

Versicherungsunternehmen haben kein Interesse Produkte anzubieten, die gebraucht werden. Wie jedes Unternehmen bieten auch Versicherer lieber das an, was nachgefragt wird.

 

---

 

Was Vertrieb angeht: Der Vertrieb ist derzeit am stärksten im Wandel. Die Masse der Startups / Fintechs sind im Bereich Vertrieb angesiedelt.

 

AOs sind teuer, externe Vermittler sind teuer. Makler auch noch lästig und arbeitsintensiv. Alles nicht gemocht, alles am liebsten heute, denn morgen ersetzt.

 

Klassischer Versicherungsvertrieb stirbt. Einen langsamen, aber einen sicheren Tod. Spezialisten außen vor, aber wv von ü400k Vermittlern sind Spezialisten? 2-3-4-5 %?

 

---

 

Was die Prozesse der Versicherer angeht: Gibt wohl keinen Makler, der mit realen Erfahrungen nicht jede Strombergfolge toppen könnte.

 

Man kann gar nicht in Worte fassen, wie abartig antiquiert Prozesse rund um Antrag bis Leistungsfall im Schnitt bei den Versicherern ablaufen und auf welch unterirdischem Niveau.

 

Optimierungspotential ist gigantisch und Ausnahmen absolute Unicorns. Wird aber mittelfristig nichts passieren, denn "... haben wir schon immer so gemacht ...".

 

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Was die Produkte der Versicherer angeht: Lieber JS, löse dich bitte vom Gedanken, Versicherer wären so unheimlich clever. Du glaubst gar nicht, wie oft über den Daumen gepeilt wird (... von dem Sport hamma noch nix gehört, nehmen ma mal 30 % RZ ...).

 

Du glaubst auch gar nicht, wie oft Versicherer und deren Vertrieb eigene Produkte nicht kennen oder Software nicht bedienen können.

 

Ein Kollege im Bereich der Versicherungsdienstleistungen um Kreditausfälle, Bürgschaften etc. kassiert bspw. seine Kunden überwiegend bei einem großen Versicherer ein, optimiert technisch für den Kunden (und da kippt man um ggü. dem was die Hausbanken machen, zu denen der Versicherer gehört), realisiert hohe Ersparnisse und lässt sich fein die Bestandspflege vergüten.

 

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Ewiges Thema. Gibt es tausende von Punkten, über die man diskutieren kann. Aber von überhöhten Meinungen ggü. Versicherern sollte man sich lösen.

 

Sicherlich haben Versicherer häufig gute Leute in den einzelnen Abteilungen. Bspw. nen guten Juristen, oder nen guten Mathematiker. Aber Marketing <> Juristen <> Mathematiker stehen im ständigen Clinch und produzieren permanentes Chaos.

 

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Hier mal ein Beispiel für Versicherungskompetenz in Reinform im Zeichen der Ruine, schön zusammengefasst vom Kollegen Hausen:

 

http://www.kapital-markt-intern.de/versicherungstip/aktuelle-themen/vt-aktuelle-themen/missmanagement-bei-der-nuernberger-pensionsfonds-ag-teil-2/

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

@ polydeikes:

Danke für Deine umfangreichen Ausführungen!

 

Es lässt sich also festhalten, dass zum einen bei Versicherungen intern beamtenähnliche Zustände herrschen? Das ist erstmal ärgerlich. Sowohl für Kunden als auch für Aktionäre. Denn einerseits dauert es lange, bis nach einem Schadensfall tatsächlich Geld fließt. Andererseits will so eine aufgeblähte Verwaltung ernährt werden. Als Optimist und Aktionär einer großen Versicherung würde ich es mir wünschen, hier durch eine Verschlankung beim Personal sowie über eine Optimierung der Arbeitsprozesse gegenzusteuern. Ist das realistisch? Bei Kündigungen dürften Gewerkschaften bzw. Betriebsräte ungemütlich werden und Abfindungen kosten erstmal Geld. Eventuell lässt sich ein Wasserkopf auch demografisch bzw. durch einen Einstellungsstopp beheben? Wie ist die Bereitschaft beim Management und bei der Belegschaft, bei den Arbeitsprozessen was zu verändern?

 

Zum anderen findet die Digitalisierung also vor allem auch beim Vertrieb statt. Etablierte Versicherer kaufen also entsprechende Lösungen ein oder entwickeln diese selbst? Wie wird mit den bestehenden Vertriebswegen auf zwei Beinen dabei verfahren? Für festangestellte Außendienstler stellen sich dabei die gleichen Fragen wie beim Innendienst. Doch wie sieht es mit selbstständigen Ausschließlichkeitsvertretern aus? Kann ein Versicherer denen genauso leicht die Zusammenarbeit aufkündigen wie freien Maklern?

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Zunächst mal das Gegenteil. Personal ist einer der größten, wenn nicht der größte Kostenfaktor und zeitgleich am leichtesten einzusparen. Genau das tun viele Versicherer bereits ohne Sinn und Verstand. Führt idP dazu, dass bei hier schon genannten, komplexeren Versicherungsprodukten für den Laien quasi gar kein brauchbarer Versicherungsschutz möglich ist, so er von der Norm abweicht (bspw. Gesundheitszustand). An anderer Stelle haben wir das schon häufiger thematisiert, bspw. das Thema Risikovoranfragen iS von Risikoprüfer gg. Maschine.

 

Der Sparzwang treibt absurdeste Stilblüten. Wobei es da schon reicht Anträge in der Urlaubszeit abzuschicken, produziert genügend Spaß mit Anträgen.

 

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Ohne sich da groß weiter aufzuregen: Sparen am Personal geht mpMn bisher idP immer massiv nach hinten los. Einfacherere Versicherungsprodukte kann auch ein auf diese Art "sparsamer" Versicherer betreiben, komplexere Versicherungsprodukte können nur mit entsprechendem Personal seriös angeboten werden.

 

Wobei es da kein Ende hinsichtlich denkbarer Szenarien gibt. Ein Trend besteht bspw. darin etablierte Bedingungswerke zu kopieren, 1:1 inkl. Interpunktions- und Rechtschreibfehlern. Die AL hat dazu mal ein höchst unterhaltsames Referat iS von "wer findet unsere Bedingungen mal so richtig gut, so dass er sie gleich 1:1 abschreibt, inkl. Fehlern ..." halten lassen ... :lol:

 

---

 

Getrennt davon ist Vertrieb zu sehen. Vertrieb ist nicht notwendig für das Betreiben des Versicherungsgeschäft. Vertrieb ist nur notwendig, um damit Geld verdienen zu können. Und es ist eigentlich ziemlich egal, wie vertrieben wird.

 

Wobei Verallgemeinerungen hier schwierig sind. Es gibt Versicherer, die bewusst auf bspw. (nur) Maklervertrieb setzen, um bspw. (nur) das obere Marktende anzusprechen. Es gibt Versicherer, die nur auf AO setzen (HUK / Debeka bspw.) und es gibt Mischformen. Gemein ist den aber allen: Könnten Sie den teuren Vermittler 1:1 durch technische Lösungen ersetzen, hätten sie es gestern getan. Und so schwer ist das in vielen Fällen gar nicht.

 

---

 

Zu den Fragen noch:

Die Courtagevereinbarung eines Makler ist halt ein Vertrag. Der Vertrag sieht Aufhebungsgründe vor. Das können bspw. Verstöße, Umsatzziele uä. Dinge sein. Sind die Gründe nicht gegeben, kann der Vertrag nicht ohne Weiteres aufgehoben werden. Es gibt aber Versicherer, die Schadensquoten dadurch sanieren und es gibt Versicherer, die die Spielregeln ändern (siehe R+V / Condor macht Makler zur AO oder Courtagevereinbarung läuft aus ...). So wird man Makler los.

 

AOler haben keine eigenen Kunden, die Kunden und Verträge gehören dem Versicherer. Je nach Vertrag mit dem Versicherer besteht ein wie auch immer gearteter Ausgleichsanspruch. Das nehmen manche Versicherer genauer, für andere gilt das "mach die Augen zu" Prinzip. Grundsätzlich gilt aber, ein Versicherer kann seiner AO im Prinzip jederzeit alles wegnehmen, ggf. gegen einen Apfel und ein Ei.

 

---

 

Zuletzt machte die Ergo durch einen größeren Stellenabbau Schlagzeilen, wird nicht der Letzte dieser Art in der Branche bleiben.

 

---

 

Digitalisierung wirkt sich zumindest im Moment noch am ehesten auf Vertriebsebene aus. Das sehe ich persönlich aber als Anfang einer Entwicklung. Auch wenn ich dem Artikel nun in vielen Aspekten nicht oder nur eingeschränkt zustimme (hat ja so jeder seine Meinung), Potentiale im eigentlichen Versichererungsgeschäft dürften noch weitgehend ungehoben sein.

 

Das was ich so auszugsweise mit Versicherern mitbekomme, ist durchaus eine hohe Bereitschaft ggü. Neuem in der unteren / mittleren Ebene, teils aber pure Ablehnung und schlichtweg fehlende Entscheidungskompetenz in der Führungsebene. Wobei ich das nicht verallgemeinern will, gibt durchaus auch "innovative" Versicherer.

 

---

 

Alles nur rein persönliche Meinungen.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Die Führungsebene wehrt sich gegen Neuerungen? Ich hätte das eher bei den altgedienten Mitarbeitern vermutet. Frei nach dem Motto: "Das haben wir schon immer so gemacht!" Ein Manager wird doch seitens der Investoren viel eher dazu angehalten, was neues und sinnvolles auf die Beine zu stellen. Mitunter neigen neue Führungskräfte, kaum sind sie in Amt und Würden, erstmal zu Aktionismus. Das mag dann zwar was neues sein, aber auch was sinnvolles? Das trifft aber letztlich auf nahezu jede Branche zu.

 

In der Verwaltung bzw. bei der Schadenssachbearbeitung bietet auf längere Sicht Künstliche Intelligenz wohl enormes Potenzial. Bis das allerdings serienreif ist, wird noch reichlich Wasser den Rhein langfließen.

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slade
· bearbeitet von slade

Hallo Polydeikes,

 

sehr interessiert lese ich deine Beiträge... Du hast ja einiges an Branchen-Kenntnis... Top...

 

Ich wollte mal mein Empfinden bezüglich deiner Aussage, wonach der klassische Vertriebsweg, langsam aber sicher sterben wird, mitteilen:

 

Ich selbst habe seit 6 Jahren eine AO-Agentur einer großen deutschen Versicherungsgesellschaft. Diese Agentur habe ich von meinem Vater übernommen, der diese Agentur 36 Jahre inne hatte...

 

Ich kann deine Aussage vom Sterben des Vertriebsweges in keinster weise bestätigen. Eher das komplette Gegenteil.

 

Seitens der Gesellschaft ist es so, dass diese keine Leute mehr Am Markt finden, die diesen Job machen wollen/können. Es wird ständig gesucht.

 

Wir Agenturen profitieren vom filial-sterben der Banken... Oder auch vom vermittlersterben in der Branche... Seit ich die Agentur habe, hatte ich noch kein Jahr, in dem ich nicht mindestens 7% Wachstum des Beitragsvolumens hatte. In den letzten 6 Jahren hat sich der Umsatz und Gewinn verdoppelt.. Die Anzahl der Betreuungen Verträge steigt wöchentlich... Die Anbindungsquote genau so....

 

Auch draußen bei den Kunden kann sowohl ich, als auch meine Kollegen bestätigen, dass wir keine Verträge bzw Kunden aus Internet verlieren...

 

Auch junge Kunden versichern z.b beim Hausbau ihr Hab und Gut doch nicht im Internet....

 

Im Jahr haben wir Vll 3-5 Kfz Kunden, die ihr Auto dort versichern.... Ja, nur das Auto... Der Rest bleibt immer bei uns..

 

Eher das Gegenteil ist der Fall.... Online Kunden möchten nach 3 -5 Jahre einfach wieder zurück zu uns....

 

 

Wo und wie bist denn du tätig und unterwegs?

 

 

Viele Grüße..

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polydeikes

Sagen wir mal so. Mittelfristig wird sich der beschriebene Trend eher gar verstärken. Der Vertriebsweg Internet, den du beschreibst, ist auch nur teurer externer Vermittlungsapparat. In vielen Fällen sogar erheblich teurer als klassische AO oder durchschnittliche Makler (bspw. verdient Check24 mehr an KfZ als du jemals könntest).

 

Das Problem an externem Internetvertrieb heute ist der Fokus auf die Masse. Samt allen damit verbundenen Negativerscheinungen heißt das vor allem auch, dass der breite Bodensatz am Markt das Ziel ist. Entsprechend sieht die Umsetzung auf allen Ebenen aus.

 

Und das führt halt dazu, dass du wie beschrieben nach 3-5 Jahren die Leute bei dir hast.

 

---

 

Der Niedergang des gebundenen Vertriebs von Banken belebt tatsächlich die AOs. Diese Beobachtung höre ich von vielen AOlern und Vertriebsangehörigen.

 

Es liegt auch nahe. Menschen, die mehr wert auf persönliche Anwesenheit und nette Worte, denn auf Substanz und Inhalte legen, werden immer eher bei einer AO als bei einem Makler landen.

 

Aber das ist nur Umverteilung und Umdeckung, endlicher Prozess.

 

---

 

Anders formuliert: Deine Beobachtungen kann ich aus meiner Erfahrung und aus Hörensagen bestätigen. Hat aber nichts mit den von mir angesprochenen Punkten zu tun.

 

Die demografischen Probleme der Branche, als auch Probleme wie Bestandszerstückelung (bspw. Bigblueblobb) haben mit den von mir angesprochenen Punkten ebenso wenig zu tun, wie die grds. Abnahme der Anzahl gebundener Vermittler seit 2-3 Jahren.

 

---

 

Ich bin, wie auch schon öfter zwecks Einordnung erwähnt, selbstständiger Makler. Und mit Sicherheit zu 99 % deiner Kunden nicht kompatibel.

 

Anders formuliert, ich könnte AO sehr wahrscheinlich nicht.

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slade

Also wenn ich dich dann richtig verstehe, dann sind die etwas dümmlichen Kunden bei der AO und die intelligenten dann beim Makler... Ok, hab ich verstanden...

 

Was ich nun nicht verstanden habe, wie nun der klassische Vertriebsweg sterben soll.

 

 

Du sagtest oben, er sei zu teuer... Das sei der Grund....

 

Jetzt sagst du, er sei nicht teurer als der Internet Vertrieb....

 

Was denn nun?

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polydeikes

Also wenn ich dich dann richtig verstehe, dann sind die etwas dümmlichen Kunden bei der AO und die intelligenten dann beim Makler... Ok, hab ich verstanden...

 

Bitte, das will ich so nie gesagt haben. Du beziehst dich vermutlich auf meine Antwort bzgl. der ehemaligen Bankkunden. Und ja, wer bei Banken Versicherungen abgeschlossen hat, hat das getan, weil er bspw. "alles an einem Ort hatte" und aus ähnlichen Softfaktoren. Damit sind diese Kunden tendentiell wesentlich interessierter an einem ähnlichen Angebot, Betreuung vor Ort, alles aus einer Hand ... usw. usf. ...

 

Und ja, ich behaupte auch, dass die Kunden, welche Versicherungen bei Banken abgeschlossen haben, eher generell bequeme Kunden sind und selbst nicht groß über Versicherungen nachdenken, sich dafür nicht interessieren oder einfach das Thema absolut nicht abkönnen.

 

Deswegen sind die Kunden nicht pauschal dumm. Den Umkehrschluss habe ich nie gezogen. Ich sagte kurz gefasst nur, ehemalige Bankkunden sind eher AO Kunden, denn sich bspw. einen Spezialisten "x-hundert-km"-entfernt suchende Kunden.

 

Der erweiterte Umkehrschluss, AO Kunden seien dumm und Maklerkunden seien klug, liegt mir noch viel ferner. Ich glaube, die Verteilung dumm / klug nimmt sich bei den Kunden genau so wenig wie bei den Vermittlertypen selbst. Einen aktuelllen Beleg, wie der dümmste anzunehmende Kunde auf den (iS der Kundenbedürfnisse) dümmsten anzunehmenden Makler trifft, findest du hier im Forum vor einer guten Stunde erstellt:

 

https://www.wertpapier-forum.de/topic/49830-allianz-riesterrente-investflex-arf1ugd-oder-alte-leipziger-alfonds-riester-fr50-oder-doch-fondssparplan/?do=findComment&comment=1046623

 

Aus Kundensicht gibt es unter allen Vermittlertypen mehr oder weniger fähige Vermittler. Das wiederum hat mit finanziellem Erfolg nicht viel zu tun, respektive gar nichts. Der durchschnittliche Agenturinhaber verdient statistisch mehr als das 2fache des durchschnittlichen Maklers.

 

---

 

Was ich nun nicht verstanden habe, wie nun der klassische Vertriebsweg sterben soll.

 

Weil er überflüssig ist, beschrieben in den vorhergehenden Posts. Makler darüber hinaus noch deutlich unbequemer und erheblich teurer als AOs, gerade die Makler, die ihr Handwerk verstehen.

 

 

 

Du sagtest oben, er sei zu teuer... Das sei der Grund.... Jetzt sagst du, er sei nicht teurer als der Internet Vertrieb....

 

Was denn nun?

 

Tja. Meist führt Lesen zu Verstehen, es ist zumindest ein Ansatz. Versuch es einfach mal ...

 

Internetvertrieb iS der von dir genannten Portale ist klassicher Vertrieb. Die Portale sind idR als Makler aktiv, manche als Mehrfachagenten. Für die Vertriebsfintechs gilt das ebenso, Clark und Co., alles Maklerzulassungen. (So viel auch zum Thema, Makler hätten die klügeren Kunden.) Ich mache auch reinen Internetvertrieb, Face 2 Face findet bei mir schon seit Jahren nicht mehr statt. Gleichwohl habe ich absolut nichts gemein mit Vertriebsansätzen der von dir genannten Internetvertriebskanäle.

 

Es hat aber alles absolut nichts mit dem von mir geschilderten Grundproblem der Versicherer zu tun.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Noch was. Wir sollten mal das "teuer" klären, mir scheint, daran hängst du dich schon auf.

 

Als AOler denkst du vermutlich / respektive beispielhaft in Einheiten, Abschlüssen, Bestandspflege oder eben einer für deine Konstruktion typischen Vergütungsmodalität. Im Umkehrschluss scheinst du dann zu denken, der Makler bekommt für das Produkt x und der gebundene Vermittler y. Y sei kleiner als X und somit X teurer. So ungefähr scheinst du das zu interpretieren, grob gerafft.

 

Hab ich nie gesagt, hab ich nie geschrieben, ist dumm und hat mit der Diskussion nichts zu tun.

 

Die Kosten des vertriebenen Produkts (in welche auch solche Faktoren wie Zuschüsse, ggf. Fixum, Weiterbildung, Materialien usw. usf. rein fallen) sind bestenfalls die halbe Wahrheit.

 

Nehmen wir ein einfaches Beispiel. Der AOler stellt bei einer BU ... wenn überhaupt (idR laufen bestenfalls Probeanträge mit entsprechenden Konsequenzen für die Kunden) ... nur eine einzige Rivo. Passt die, bekommt sein Kunde das eine Produkt verkauft, dass der AOler hat. Ich stelle schon im ersten Anlauf mind. 4 Rivos und ich habe noch keine Vorbereitung eines AOlers gesehen, die einen Risikoprüfer auch nur annähernd so lang beschäftigen würde. Und damit bin ich schon ein eher erträglicher Makler, normal werden häufig noch deutlich mehr Versicherer schon im ersten Lauf zugebombt.

 

Passt die Rivo nicht, ist der AOler entweder vertriebstechnisch begabt oder der Kunde schließt nicht ab. Nachverhandeln Fehlanzeige, Diskussion mit dem weisungsgebenden Konzern, Fehlanzeige. Vertriebstechnische Konsequenzen, Fehlanzeige, wo auch soll der AOler anders hin vermitteln. :lol:

 

Und jetzt geh ich auch noch hin und fang auf technischer Ebene an zu puzzeln. Und zwar nicht zu meinen Gunsten oder den Gunsten meines Versicherers, sondern zu deren Ungunsten.

 

Wir können dieses einfache BU Beispiel noch beliebig ausdehnen, es soll jedoch nur dazu dienen zu verstehen, dass Vertriebskosten nicht bei der Vergütung für ein Produkt enden.

 

---

 

Nun mal ein etwas komplizierteres Beispiel. Landwirt hat seine Maschinen versichert. Nun brennt die Halle samt Maschinen ab. Gutachter des Versicherers (oder ggf. regulierungsberechtigter Außendienst) ermittelt den Restwert der Maschine, was mag wohl rauskommen. Fachmakler schickt den unabhängigen Sachverständigen, lässt ermitteln, was kommt wohl abweichend raus?

 

Ein Beispiel nur in Differenz Makler schickt SV des Versicherers VS. Makler schickt unabhängigen Gutachter:

 

2009 angeschaffte Strohballenpresse brennt 2015 aus. Der SV des Versicherers stellt 37,88 % Restwert fest, nachdem der Altmakler diesen es hat machen lassen. Neumakler schickt unabhängigen SV raus, dieser ermittelt Restwert von 39-43 % zzgl. nutzungsbedingter Erhöhung auf 45 %.

 

In der Police besteht eine Grenze zwischen Neu- und Zeitwertentschädigung. Ab 40 % erhält der Landwirt eine Neuwertentschädigung, unter 40 % ... so wie vom SV des Versicherers ermittelt, nur den Zeitwert.

 

Differenz in Euro: über 100.000 (!)

 

---

 

In diesem Beispiel geht es nicht gegen AOler, beide Vermittler waren Makler. Die unsaubere Arbeit des einen Maklers war über 100.000 Euro teurer als die saubere Arbeit des anderen Maklers. Warum? Nur weil der unsauber arbeitende Makler den SV des Versicherers geschickt hat. Einigen AOlern dürfte in ähnlich gelagerten Fällen ebenfalls die Wahl offen stehen. Zumindest kenne ich es so von einer großen Brandenburger BigBlueBlobb Agentur im Bereich der Industrieanlagenabsicherung.

 

---

 

Nun aber die Frage: Welcher Vertriebsweg war für den Versicherer teurer? Makler oder Makler?

 

Dazu noch einmal lesen, was ich geschrieben habe, vielleicht klärt sich dann die Begriffsbestimmung von teuer.

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slade

Dass der Vertriebsweg überflüssig wird, kann Vll in ganz weiter Zukunft irgendwann mal langsam anfangen.

 

Momentan sehe ich nicht die geringsten Anzeichen dafür....

 

 

Der Wurm muss dem Fisch schmecken...

 

 

 

Viele Grüße und danke für die Infos...

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Der Wurm muss dem Fisch schmecken...

 

Und die Reibungswärme beim über den Tisch ziehen als Nestwärme empfunden werden. Schon verstanden. Vielen Dank für den Beleg meiner persönlichen Meinungen bzgl. der Überflüssigkeit klassischer Vertriebsstrukturen.

 

---

 

btw.: AO mpMn ist schon heute aus Kundensicht und (teils aus) Versicherersicht überflüssig. Für die Masse beider gibt es nur jeweils keine wirkliche Alternative, noch nicht ...

 

Es gab auch mal Zeiten, da hat Nokia Mobiltelefone verkauft, wie geschnitten Brot. Wer hätte denn schon mit Smartphones rechnen können, absurde Idee. Zumal ja höchst Prominente schon viel früher davon ausgingen, dass Internet überflüssig sei oder weltweit bestenfalls ein Markt für 3-4 PCs bestehen würde ... gelle.

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slade

Noch was. Wir sollten mal das "teuer" klären, mir scheint, daran hängst du dich schon auf.

 

Als AOler denkst du vermutlich / respektive beispielhaft in Einheiten, Abschlüssen, Bestandspflege oder eben einer für deine Konstruktion typischen Vergütungsmodalität. Im Umkehrschluss scheinst du dann zu denken, der Makler bekommt für das Produkt x und der gebundene Vermittler y. Y sei kleiner als X und somit X teurer. So ungefähr scheinst du das zu interpretieren, grob gerafft.

 

Hab ich nie gesagt, hab ich nie geschrieben, ist dumm und hat mit der Diskussion nichts zu tun.

 

Die Kosten des vertriebenen Produkts (in welche auch solche Faktoren wie Zuschüsse, ggf. Fixum, Weiterbildung, Materialien usw. usf. rein fallen) sind bestenfalls die halbe Wahrheit.

 

Nehmen wir ein einfaches Beispiel. Der AOler stellt bei einer BU ... wenn überhaupt (idR laufen bestenfalls Probeanträge mit entsprechenden Konsequenzen für die Kunden) ... nur eine einzige Rivo. Passt die, bekommt sein Kunde das eine Produkt verkauft, dass der AOler hat. Ich stelle schon im ersten Anlauf mind. 4 Rivos und ich habe noch keine Vorbereitung eines AOlers gesehen, die einen Risikoprüfer auch nur annähernd so lang beschäftigen würde. Und damit bin ich schon ein eher erträglicher Makler, normal werden häufig noch deutlich mehr Versicherer schon im ersten Lauf zugebombt.

 

Passt die Rivo nicht, ist der AOler entweder vertriebstechnisch begabt oder der Kunde schließt nicht ab. Nachverhandeln Fehlanzeige, Diskussion mit dem weisungsgebenden Konzern, Fehlanzeige. Vertriebstechnische Konsequenzen, Fehlanzeige, wo auch soll der AOler anders hin vermitteln. :lol:

 

Und jetzt geh ich auch noch hin und fang auf technischer Ebene an zu puzzeln. Und zwar nicht zu meinen Gunsten oder den Gunsten meines Versicherers, sondern zu deren Ungunsten.

 

Wir können dieses einfache BU Beispiel noch beliebig ausdehnen, es soll jedoch nur dazu dienen zu verstehen, dass Vertriebskosten nicht bei der Vergütung für ein Produkt enden.

 

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Nun mal ein etwas komplizierteres Beispiel. Landwirt hat seine Maschinen versichert. Nun brennt die Halle samt Maschinen ab. Gutachter des Versicherers (oder ggf. regulierungsberechtigter Außendienst) ermittelt den Restwert der Maschine, was mag wohl rauskommen. Fachmakler schickt den unabhängigen Sachverständigen, lässt ermitteln, was kommt wohl abweichend raus?

 

Ein Beispiel nur in Differenz Makler schickt SV des Versicherers VS. Makler schickt unabhängigen Gutachter:

 

2009 angeschaffte Strohballenpresse brennt 2015 aus. Der SV des Versicherers stellt 37,88 % Restwert fest, nachdem der Altmakler diesen es hat machen lassen. Neumakler schickt unabhängigen SV raus, dieser ermittelt Restwert von 39-43 % zzgl. nutzungsbedingter Erhöhung auf 45 %.

 

In der Police besteht eine Grenze zwischen Neu- und Zeitwertentschädigung. Ab 40 % erhält der Landwirt eine Neuwertentschädigung, unter 40 % ... so wie vom SV des Versicherers ermittelt, nur den Zeitwert.

 

Differenz in Euro: über 100.000 (!)

 

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In diesem Beispiel geht es nicht gegen AOler, beide Vermittler waren Makler. Die unsaubere Arbeit des einen Maklers war über 100.000 Euro teurer als die saubere Arbeit des anderen Maklers. Warum? Nur weil der unsauber arbeitende Makler den SV des Versicherers geschickt hat. Einigen AOlern dürfte in ähnlich gelagerten Fällen ebenfalls die Wahl offen stehen. Zumindest kenne ich es so von einer großen Brandenburger BigBlueBlobb Agentur im Bereich der Industrieanlagenabsicherung.

 

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Nun aber die Frage: Welcher Vertriebsweg war für den Versicherer teurer? Makler oder Makler?

 

Dazu noch einmal lesen, was ich geschrieben habe, vielleicht klärt sich dann die Begriffsbestimmung von teuer.

 

 

Ja, jetzt verstehe ich das "teuer"...;)

 

Der Wurm muss dem Fisch schmecken...

 

Und die Reibungswärme beim über den Tisch ziehen als Nestwärme empfunden werden. Schon verstanden. Vielen Dank für den Beleg meiner persönlichen Meinungen bzgl. der Überflüssigkeit klassischer Vertriebsstrukturen.

 

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btw.: AO mpMn ist schon heute aus Kundensicht und (teils aus) Versicherersicht überflüssig. Für die Masse beider gibt es nur jeweils keine wirkliche Alternative, noch nicht ...

 

Es gab auch mal Zeiten, da hat Nokia Mobiltelefone verkauft, wie geschnitten Brot. Wer hätte denn schon mit Smartphones rechnen können, absurde Idee. Zumal ja höchst Prominente schon viel früher davon ausgingen, dass Internet überflüssig sei oder weltweit bestenfalls ein Markt für 3-4 PCs bestehen würde ... gelle.

 

 

Mit der Köder muss dem Fisch schmecken meinte ich, dass der Kunde wohl entscheidet, ob er von einer Ausschließlichkeit betreut wird, oder von einem Makler....

 

Die Hälfte unseres Neugeschäfts kommt von Maklern...

 

Dein Beispiel mit der Strohballenpresse gäbe es bei uns gar nicht, da pauschal Neuwert versichert, sofern normal in Betrieb....

 

 

Vorallem geht es da um den Zeitwert und nicht um den Restwert...

 

Wenn das dann alles so Riesen Unterschiede für den Kunden ist, frage ich mich, weshalb nicht alle privat Kunden bzw Landwirte bei Maklern versichert sind...?

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polydeikes

Mit der Köder muss dem Fisch schmecken meinte ich, dass der Kunde wohl entscheidet, ob er von einer Ausschließlichkeit betreut wird, oder von einem Makler....

 

Die Hälfte unseres Neugeschäfts kommt von Maklern...

 

Ich sag es nochmal. Die Diskussion über Vertriebswege Makler vs. AO hat mit dem Thema absolut nichts zu tun. Siehe das Beispiel, war nun Makler oder Makler teurer. Mein Neugeschäft kommt zu ü90 % von gebundenen Vermittlern (allerdings deutlich weniger AOs). Es gibt bei allen Vermittlertypen Nieten. Nieten im Verkauf, Nieten im Sinne des Kunden usw. usf. ... (beides hat bspw. absolut nichts miteinander zu tun). Es gibt zwangsläufig mehr Nieten unter gebundenen Vermittlern, weil es einfach viel mehr gebundene Vermittler gibt.

 

Darüber zu diskutieren kannst du aber damit vergleichen, wie wenn sich vor ein paar Jahren Nokia und Sagem darüber gestritten hätten, wem die Zukunft gehört, während Apple das Smartphone erfand. Macht Spaß, ist aber sinnbefreit.

 

Wenn das dann alles so Riesen Unterschiede für den Kunden ist, frage ich mich, weshalb nicht alle privat Kunden bzw Landwirte bei Maklern versichert sind...?

 

Spätestens an der Stelle muss ich mich fragen, ob du überhaupt liest. Die Police wurde von einem Makler vermittelt, ein Makler hat den Fehler mit dem SV des Versicherers gemacht. Ein Fachmakler hat den Kunden übernommen und da spielt es keine Rolle, ob xyz zum Zeitpunkt eine andere Police gehabt hätte.

 

Um es mal auf deine Verständnisebene zu bringen: Ein Makler hat sch***** gebaut, der andere es korrigiert.

 

Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass das hier keine Diskussion über Vermittlertypen ist? (Die du btw. mit mir auch ganz sicher nicht führen willst, auch nicht an anderer Stelle, wo sie vielleicht minimal Sinn ergeben könnte, im Ggs zu diesem thread hier.)

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slade

Ja, das kann ja sein, dass sich die Zugangswege ändern...

 

Ganz klar... Jedoch eher langsam und nicht ausschließlich...

 

 

Das mit Sagen und Nokia ist ein guter Vergleich...

 

So wie du teuer bezeichnest, müsste deine Art der Vermittlung ja günstiger sein, für den VR... ?

 

Das hieße im Umkehrschluss, dass entweder eine niedrigere Schwdenquote entsteht, oder die Prämien niedriger sind...?

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Das Produkt, respektive die Dienstleistung ändert sich bzw. muss sich ändern, bzw. wird sich ändern.

 

Und zwar zu dem Zeitpunkt, an welchem mehrere Faktoren zusammentreffen ... bspw. ...

 

a - die Lösung des Anbietenden trifft den individuellen Bedarf des Nachfragenden oder der Anbietende erschafft Bedarf

b - die Zeit dafür ist reif. Es ist nicht auszuschließen, dass es bspw. schon am Markt (losgelöst von Versicherungen) Ansätze gab, die sich erst mit Modifikation in ein paar Jahren durchsetzen.

 

---

 

Wenn ich jetzt in der Lage wäre a und b zu definieren, würde ich irgendwo mit abartigem Beratervertrag aktiv sein und nicht im Vertrieb. Ob, wann, wie ... weiss wohl eher keiner. Ich persönlich glaube allerdings an langsam aber bald ...

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slade

Theoretisch hört sich das alles sehr schlüssig an...

 

Praktisch denken wir uns doch mal 10 oder 15 Jahre weiter in die Zukunft...wird dann der Kunde, wenn er eine Absicherung benötigt für z.b eines Haus Neubaues dann diese im Internet kaufen, wofür er sich std lang einlesen und informieren muss und sich um Schäden kümmern muss usw?

 

Kann er doch heute schon.... Autos können auch online gekauft werden... Will der Kunde jedoch nicht...

 

Musik kann online gestreamt werden usw... Dennoch will der Kunde einen Musikanten auf seiner Party haben...

 

Offline wird das neue Bio....;) oing oing....;)

 

Premium Kunden werden und wollen persönlich betreut werden....

 

Versicherer bieten mittlerweile schon sehr intuitive online-verkaufsstrecken an... Will der Kunde aber nicht...

 

Dass du das als Online Vertriebler bzw online Makler anders siehst, ist ja ok....

 

Viele Grüße..

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

So wie du teuer bezeichnest, müsste deine Art der Vermittlung ja günstiger sein, für den VR... ?

 

Das hieße im Umkehrschluss, dass entweder eine niedrigere Schwdenquote entsteht, oder die Prämien niedriger sind...?

 

Kann man nicht pauschal sagen und kann man von verschiedener Seite aus sehen. Bspw. liegt meine Stornoquote im Riesterbereich seit 2005 bei konstant 0. Die effektivsten Vertriebspartner zweier meiner Produktgeber hinsichtlich dieses Aspektes liegen im Bereich etwas unter 20 %. Es ist ein Resultat meiner Arbeitsweise. Dann gibt es "die Art der Vermittlung nicht". Ich arbeite bspw. in AV quasi ausschließlich auf Honorarbasis, im Bereich hingegen BU nur auf Courtagebasis. Schon zwei völlig unterschiedliche Konstruktionen.

 

Sach biete ich bspw. nur Privatsach für Bestandskunden an und habe damit im Ggs zu versierten Sachmaklern oder auch Generaldilletanten lächerliche Sachbestände, aus denen sich gar keine Schlussfolgerungen ziehen lassen. (Nehmen wir mal an, bei der Pfefferminzia liegen 5 Verträge, bei der Pfefferdingsda 10, je 1 Schaden sind 20 % oder 10 % des Bestandes ...)

 

Insofern lässt sich das in meinem doch eher speziellen Fall so nicht beantworten. Tut aber auch nichts zur Sache.

 

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Praktisch denken wir uns doch mal 10 oder 15 Jahre weiter in die Zukunft...wird dann der Kunde, wenn er eine Absicherung benötigt für z.b eines Haus Neubaues dann diese im Internet kaufen, wofür er sich std lang einlesen und informieren muss und sich um Schäden kümmern muss usw?

 

Ist die falsche Prämisse. Ebenso wie zu einer AO zu gehen auf take it or leave it Prinzip. Der Umkehrschluss, beim Makler gäbe es immer das bessere Produkt, ist nicht zulässig.

 

Die falsche Prämisse bedingt sich aber aus unnötiger Komplexität. Das betrifft alle Sparten, alle Versicherungsprodukte. Versteh mich nicht falsch, meine Existenzberechtigung ist die Komplexität von Versicherungsprodukten, ich hab da persönlich absolut nichts dagegen. Gleichwohl ist die heutige Komplexität völlig unnötig und leicht zu beheben.

 

Zudem hängst du dich am "im Internet" abschließen auf. Keine Ahnung, ob das irgendeine generelle Bissigkeit auf das Internet ist. Digitalisierung heißt nicht, dass es keinen Vermittler mehr gibt und alle selbst im Internet abschließen. Digitalisierung der Vertriebswege heißt, dass die heutigen Prozesse sich verändern und dafür gibt es für alle Beteiligten (außer für die Vermittler) gute Gründe.

 

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Kann er doch heute schon.... Autos können auch online gekauft werden... Will der Kunde jedoch nicht...

 

Da solltest du aber mal Zahlen prüfen. Ich verstehe das Beispiel, hat aber siehe oben wenig damit zu tun um was es hier geht.

 

Etwas treffender ist folgendes Beispiel:

 

Autohersteller aus Asien fährt eine 3 Linienpolitik mit entsprechenden Auswirkungen auf die Kostenseite. Andere deutsche Hersteller fahren einer 10354355435734543534. Variantenpolitik. Beides im Bereich des Firmenwagengeschäfts. Hersteller M. hat die größten Zuwachsraten in 2015 in diesem Segment.

 

Fast, bzw. geringfügig abgeänderteer O-Ton eines deutschen Herstellers: Unsere Kunden schätzen die Individualisierbarkeit ... (Hersteller ist verzeichnete Rückgang um 15 % der Zulassungszahlen im genannten Bereich in 2015).

 

...

 

Viel wichtiger ist aber, das mal auf die Versicherungsbranche zu übertragen. Ich muss jedes Jahr schmunzeln, wenn die Werbeblätter der Versicherer "ala Danke dafür, dass Sie zu xyz neuen Policen beigetragen haben ..." kommen. Bei gleichzeitig in dieser Sparte unverändertem Gesamtbestand und teils beim betreffenden Versicherer unveränderten Gesamtbestand.

 

Selbst BU ist bspw. von diesem Problem betroffen in 2015.

 

...

 

Richtig wäre, face it, ihr erreicht keine Neukunden (DAS HEIßT IHR AGIERT AM BEDARF UND WUNSCH DER KUNDEN VORBEI ! ), ihr deckt nur um und das perspektivisch zu euren Lasten. Das ist aber viel unbequemer als "wir haben das Ziel xyz Neuverträge erreicht" zu trompeten ...

 

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Musik kann online gestreamt werden usw... Dennoch will der Kunde einen Musikanten auf seiner Party haben...

 

Möchtest du heute einen Plattenladen / Musikfachgeschäft kaufen? Wäre es 5 Jahre vor Napster attraktiv gewesen?

 

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Premium Kunden werden und wollen persönlich betreut werden....

 

Belassen wir den Begriff Premium bei den Strukturvertrieben, die ihn im Kontext eingeführt haben. Den Begriff samt aller Begleiterscheinungen haben wir nicht nötig, bzw. rate ich davon ab, dich selbst zu demontieren.

 

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Versicherer bieten mittlerweile schon sehr intuitive online-verkaufsstrecken an... Will der Kunde aber nicht...

 

Ich versteh das mal als Joke. Es gibt keine Prozessänderung, nur einen alternativen Vertriebsweg für unveränderte Prozesse, Käse.

 

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Dass du das als Online Vertriebler bzw online Makler anders siehst, ist ja ok....

 

Auch das hast du nicht verstanden. Es gibt keinen Formalitätenunterschied zwischen Onlineberatung und Face2Face Beratung. Nur, dass Onlineberatung der Face2Face Beratung in vielen Aspekten überlegen ist (Kosten, Inhalt, Authenzität, Entscheidungsgrundlage, Qualität, Effizienz). Gleichwohl gibt es Dinge, die sich nicht oder nur bedingt zu heutiger Zeit per Onlineberatung vermitteln lassen.

 

Du lebst in der Welt der Schuhfarben, ich in der Welt der Inhalte (Onlineberatung gibt so gut wie keine Möglichkeit für persönliche Komponenten oder Softaspekte her). Für beides gibt es Nachfrage, insofern beides legitim und berechtigt. Es ist jeweils das besser, was der jeweilige Kunde für besser hält, uns steht keine Wertung darüber zu.

 

Es hat aber absolut nichts mit "per click im Internet abschließen" zu tun. Meine Prozessebene ist nicht weniger veraltet als die deine, wir spielen im gleichen System mit den gleichen systematischen Voraussetzungen. Auch ein moderneres Gewand ändert veraltete Prozesse nicht.

 

Auch hier das Beispiel: Symptome lindern oder heilen ... wir leben in einem System, in welchem man von Ersterem das Brot auf den Tisch bekommt, genau wie Ärzte auch.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Ich liefer mal noch ein ganz konkretes, einfaches Beispiel, um die Mitleser nach diesem weiten Drift wieder abzuholen. Plakativ und verständlich sollte das Thema BU sein.

 

Vorvertragliche Anzeigepflichten (VVA)

 

Auf die Aufbereitung der Gesundheitshistorie bis hin zur Rivo und Nachverhandlungen können zwischen 2h und 4 Monaten alle erdenklichen Dinge / Zeit passieren. Man kann bei bestimmten (insbesondere angeblich kosteneffizienten) Versicherern auch auf zwei identische Rivos zwei unterschiedliche Antworten bekommen, klappt leider sogar bei bekennenden Maklerversicherern wie der Bayerischen.

 

Warum? Es ist völlig unnötig. Es ist möglich BUs mit 10 Jahren Wartezeit rechnerisch darzustellen. Es werden heute bereits BUs weitgehend ohne diesen VVA Komplex in abgeschwächtem Umfang als bAV-Lösungen verkauft.

 

Warum besteht das Problem? Einerseits haben die Versicherer panische Angst vor der Selektion schlechter Risiken, andererseits wird es nicht passieren, so lange nicht alle Versicherer gezwungen sind so anzubieten (denn nur dann besteht ersteres Risiko überhaupt).

 

---

 

Existenzielle Kriterienunterschiede hinsichtlich Leistungswahrscheinlichkeit

 

Es ist gar nicht so schwierig nach heutigem Marktstandard ein Produkt anzubieten, dass zumindest keine generell existenziellen bedingungsseitigen Schwächen hat. Hinsichtlich der pauschal existenziellen Aspekte rücken die Versicherer seit Jahren immer weiter zusammen. Um einem versierten Kunden zumindest existenzielle Unterschiede zwischen BU Angeboten zu vermitteln, braucht man mind. 1-1,5h.

 

Und da reden wir noch lange nicht von einer individuell bedarfsgerechten BU.

 

Warum ist das so? Die Musterbedingungen sind eine einzige Aneinanderreihung unbestimmter Begriffe, eine derart niedrige Basis, die recht wenig mit einem belastbaren Leistungsversprechen zu tun hat.

 

Auch da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Entweder das Grundniveau wird deutlich angehoben, das nimmt insbesondere auch den Gesetzgeber (speziell VVG) in die Pflicht ... oder der Leistungsumfang wird einheitlich deutlich zurückgesetzt, respektive dem Niveau der Rechtssprechung angepasst.

 

Warum passiert da nichts? Die Versicherer locken lieber zeitlich befristet Kunden über nebensächliche Werbeversprechen (sinnlose Einmalleistung bei kaum verifizierbaren Leistungsauslösern, Infektionsklausel etc. pp.). Versicherer denken in kurzfristigen Vertriebszielen, das geht am Kunden vorbei.

 

Es ist für den Kunden unmöglich den Aspekt Arbeitskraftabsicherung <> Statusabsicherung bei realistischem Aufwand zu verstehen und am Markt wird ihm das auch mehrheitlich durch Vermittler nicht ermöglicht, denn die verstehen es mehrheitlich auch nicht. Wer als Vermittler behauptet, er würde den Markt bzgl. Alternativkonzepten zur BU verstehen, lügt. Was nicht klar, nicht definierbar, nicht verifzierbar ist, kann nicht verstanden werden ... können die Versicherer ja selbst nicht.

 

---

 

Individuell existenzielle Unterschiede, Flexibilitätsoptionen und sonstige Leistungsinhalte

 

Platter und plakativer geht es nicht: Es gibt mehrere hundert Varianten einer technischen Umsetzung von einmaliger Nachversicherung (ohne Gesundheitsprüfung oder ohne Risikoprüfung) oder schleichender Nachversicherung (Dynamiken), für die sich ein Berufseinsteiger entscheiden könnte. Schon diese, eigentlich nur Lapalie geht völlig am Kunden vorbei.

 

---

 

Und da haben wir nur einzelne Beispiele gebracht, noch kein Wort über Antragsprozesse verloren. Kein Wort darüber, dass nicht policiert wird, wenn das Kreuz bzgl. Steuerpflichtigkeit im Ausland nicht gesetzt wurde, kein Wort über Risikobeurteilung, Fragebögen, Untersuchungen und und und ...

 

 

All das hat mit dem Bedarf des Kunden nichts zu tun. Die Mehrheit der Produkte nicht, der Prozess nicht ... Und das es den Wunsch des Kunden nicht trifft, belegen wiederum die Zahlen.

 

Ein Umdenken ist möglich, bedingt aber auch ein Umdenken im klassischen Vertrieb. Es kann nicht getrennt voneinander funktionieren.

 

---

 

Und mal wieder ... alles nur meine persönliche Meinung, was eine von zig möglichen Meinungen ist und keinerlei Anspruch auf alleinige was auch immer erhebt ...

 

---

 

Zudem beziehen sich die vorhergehenden Erläuterungen mehr auf Kunden- und Vermittlersicht. Um den Versicherer - und das war das eigentliche Thema - wieder beispielhaft in den Fokus zu rücken:

 

Es gibt Versicherer, welche die weitgehend telefonische Aufnahme von BU-Leistungsanträgen (offensiv) anbieten. Unabhängig von der vorliegenden Vermittlerkonstruktion. Das minimiert optisch den Aufwand (ganz ohne Papier ist das auch nicht möglich) für den Kunden, primär optimiert es aber vor allem die Chance nicht zahlen zu müssen.

 

Würde ich mal als ein Beispiel im Kontext Ertragsoptimierung durch Digitalisierung für den Versicherer so stehen lassen.

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slade

Wo liegt denn nun für den Kunden der Mehrwert bei dir? Ist es der Prozess der Risiko-Analyse? Die Art der Beratung oder die Netto-Tarife bzw die Kostenstruktur der Produkte oder hast du einfach bessere Produkte als die anderen....?

 

 

 

Ich liefer mal noch ein ganz konkretes, einfaches Beispiel, um die Mitleser nach diesem weiten Drift wieder abzuholen. Plakativ und verständlich sollte das Thema BU sein.

 

Vorvertragliche Anzeigepflichten (VVA)

 

Auf die Aufbereitung der Gesundheitshistorie bis hin zur Rivo und Nachverhandlungen können zwischen 2h und 4 Monaten alle erdenklichen Dinge / Zeit passieren. Man kann bei bestimmten (insbesondere angeblich kosteneffizienten) Versicherern auch auf zwei identische Rivos zwei unterschiedliche Antworten bekommen, klappt leider sogar bei bekennenden Maklerversicherern wie der Bayerischen.

 

Warum? Es ist völlig unnötig. Es ist möglich BUs mit 10 Jahren Wartezeit rechnerisch darzustellen. Es werden heute bereits BUs weitgehend ohne diesen VVA Komplex in abgeschwächtem Umfang als bAV-Lösungen verkauft.

 

Warum besteht das Problem? Einerseits haben die Versicherer panische Angst vor der Selektion schlechter Risiken, andererseits wird es nicht passieren, so lange nicht alle Versicherer gezwungen sind so anzubieten (denn nur dann besteht ersteres Risiko überhaupt).

 

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Existenzielle Kriterienunterschiede hinsichtlich Leistungswahrscheinlichkeit

 

Es ist gar nicht so schwierig nach heutigem Marktstandard ein Produkt anzubieten, dass zumindest keine generell existenziellen bedingungsseitigen Schwächen hat. Hinsichtlich der pauschal existenziellen Aspekte rücken die Versicherer seit Jahren immer weiter zusammen. Um einem versierten Kunden zumindest existenzielle Unterschiede zwischen BU Angeboten zu vermitteln, braucht man mind. 1-1,5h.

 

Und da reden wir noch lange nicht von einer individuell bedarfsgerechten BU.

 

Warum ist das so? Die Musterbedingungen sind eine einzige Aneinanderreihung unbestimmter Begriffe, eine derart niedrige Basis, die recht wenig mit einem belastbaren Leistungsversprechen zu tun hat.

 

Auch da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Entweder das Grundniveau wird deutlich angehoben, das nimmt insbesondere auch den Gesetzgeber (speziell VVG) in die Pflicht ... oder der Leistungsumfang wird einheitlich deutlich zurückgesetzt, respektive dem Niveau der Rechtssprechung angepasst.

 

Warum passiert da nichts? Die Versicherer locken lieber zeitlich befristet Kunden über nebensächliche Werbeversprechen (sinnlose Einmalleistung bei kaum verifizierbaren Leistungsauslösern, Infektionsklausel etc. pp.). Versicherer denken in kurzfristigen Vertriebszielen, das geht am Kunden vorbei.

 

Es ist für den Kunden unmöglich den Aspekt Arbeitskraftabsicherung <> Statusabsicherung bei realistischem Aufwand zu verstehen und am Markt wird ihm das auch mehrheitlich durch Vermittler nicht ermöglicht, denn die verstehen es mehrheitlich auch nicht. Wer als Vermittler behauptet, er würde den Markt bzgl. Alternativkonzepten zur BU verstehen, lügt. Was nicht klar, nicht definierbar, nicht verifzierbar ist, kann nicht verstanden werden ... können die Versicherer ja selbst nicht.

 

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Individuell existenzielle Unterschiede, Flexibilitätsoptionen und sonstige Leistungsinhalte

 

Platter und plakativer geht es nicht: Es gibt mehrere hundert Varianten einer technischen Umsetzung von einmaliger Nachversicherung (ohne Gesundheitsprüfung oder ohne Risikoprüfung) oder schleichender Nachversicherung (Dynamiken), für die sich ein Berufseinsteiger entscheiden könnte. Schon diese, eigentlich nur Lapalie geht völlig am Kunden vorbei.

 

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Und da haben wir nur einzelne Beispiele gebracht, noch kein Wort über Antragsprozesse verloren. Kein Wort darüber, dass nicht policiert wird, wenn das Kreuz bzgl. Steuerpflichtigkeit im Ausland nicht gesetzt wurde, kein Wort über Risikobeurteilung, Fragebögen, Untersuchungen und und und ...

 

 

All das hat mit dem Bedarf des Kunden nichts zu tun. Die Mehrheit der Produkte nicht, der Prozess nicht ... Und das es den Wunsch des Kunden nicht trifft, belegen wiederum die Zahlen.

 

Ein Umdenken ist möglich, bedingt aber auch ein Umdenken im klassischen Vertrieb. Es kann nicht getrennt voneinander funktionieren.

 

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Und mal wieder ... alles nur meine persönliche Meinung, was eine von zig möglichen Meinungen ist und keinerlei Anspruch auf alleinige was auch immer erhebt ...

 

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Zudem beziehen sich die vorhergehenden Erläuterungen mehr auf Kunden- und Vermittlersicht. Um den Versicherer - und das war das eigentliche Thema - wieder beispielhaft in den Fokus zu rücken:

 

Es gibt Versicherer, welche die weitgehend telefonische Aufnahme von BU-Leistungsanträgen (offensiv) anbieten. Unabhängig von der vorliegenden Vermittlerkonstruktion. Das minimiert optisch den Aufwand (ganz ohne Papier ist das auch nicht möglich) für den Kunden, primär optimiert es aber vor allem die Chance nicht zahlen zu müssen.

 

Würde ich mal als ein Beispiel im Kontext Ertragsoptimierung durch Digitalisierung für den Versicherer so stehen lassen.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Ich weise ein letztes Mal daraufhin, dass dies ein Thema "Aktien von Versicherungsunternehmen" - "Branchenvergleiche und Bewertungen" ist und keine Vermittlerdiskussion oder Werbeplattform. Ob xyz in seiner Tätigkeit einen Mehrwert für einen Kunden bietet, spielt für die wirtschaftlichen Chancen einer Digitalisierung bei Versicherungsunternehmen (wozu auch die Vertriebswege gehören, als ein Teilaspekt) absolut keine Rolle.

 

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Ich beantworte aber die Frage, jedoch zum letzten Mal eine Antwort auf völlig themenfremde Dikussionen:

 

Der systemische Unterschied zwischen mir und der Mehrheit anderer Vermittler besteht darin, dass ich Bedingungen tatsächlich mit dem Kunden lese, statt mit Werbeprospekten, "Raten wir mal"-Siegeln, lächerlicher Vergleichssoftware und Dampfgeplauder zu verkaufen.

 

Der systemische Unterschied eines Maklers gegenüber einem gebundenen Vermittler besteht zunächst darin, dass der Makler persönlich haftet, Qualifikation etc. selbst nachzuweisen hat, treuhänderischer Sachververwalter des Kunden statt Weisungsempfänger eines Versicherers ist. Kurz gesagt, der Makler ist dem Mandanten verpflichtet, nicht einem Produktgeber.

 

Der systemische Unterschied von mir ggü. einem AOler besteht darin, dass dem AOler zugegegangene Informationen gem. Auge und Ohr Prinzip als dem Versicherer zugegangen gelten. Es ist also schon systemisch völlig unmöglich eine objektive und neutrale Betrachtung im Zuge des VVA-Komplexes als AOler darzustellen.

 

Der systemische Unterschied von freier Wahl der Vergütungsmodelle vs. Provisionen eines AOlers besteht darin, dass ich einerseits dadurch wirklich jeden Produktgeber anbieten könnte (sollte es erforderlich sein), andererseits der Vergütungsanspruch und somit der Kunde mir gehört und nicht dem Versicherer. Daraus resultiert auch, dass ich erst dann wirklich das "Verdienstpotential" voll ausschöpfe, wenn der Vertrag langfristig bestehen bleibt und die Absicherung technisch so gestaltet ist, dass Sie mit dem Kunden mitwachsen kann. Weiterhin entscheide ich allein über Höhe und Art meines Einkommens. Was es mir im Gegensatz zum AOler ermöglicht, jeden Schiebregler in der Vergütung von Tarifen zum Vorteil des Kunden zu nutzen. (für dich in platt: Ich kann auch preislich jeden AOler oder Vertriebsangehörigen schlagen, wenn ich das will und der Produktgeber es hergibt, was fast immer der Fall ist).

 

Darüber hinaus stehen mir vielfältige inhaltliche Möglichkeiten offen, die einem gebundenen Vermittler regelmäßig nicht offen stehen. Ich muss keine vom Weisungsgeber erstellten Masterlisten verkaufen, auch keine Umsatzziele erreichen um nicht sanktioniert zu werden. Wenn der Kunde "Sachbearbeiter" angibt, heißt das halt eine marktbreite Spanne von bis zu 5 Berufsgruppen, mir steht es offen mit dem Kunden im Zuge von Tätigkeitsbeschreibungen das Maximum für den Kunden zu erzielen. Liegt daran, dass es Aufgabe des Maklers ist, bedarfsgerechten Versicherungsschutz für den Kunden einzukaufen, nicht eine beschränkte Auswahl an eigenen Produkten zu verkaufen.

 

Das dürfte für das Erste reichen. Es steht dir offen das Thema weiter zu diskutieren, aber es gehört definitiv nicht in diesen Thread hier rein.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Lange Zeit war China die Lokomotive der Weltwirtschaft, inzwischen herrscht im Reich der Mitte jedoch das sog. New Normal. Doch im Versicherungsbereich sieht das Handelsblatt noch reichlich Nachholbedarf an Versicherungsprodukten bei den Chinesen und prognostiziert diesbezüglich Wachstumsraten für die nächsten Jahre von inflationsbereinigt 12 % p. a. Lediglich 4,2 % mache das Prämienvolumen momentan im Verhältnis zum BIP aus, weltweit seien durchschnittlich 6,2 % üblich. Die Allianz geht in diesem Zusammenhang in Asien mit der britischen Bank Standard Chartered eine Kooperation für Sachversicherungen ein und erwartet dort einen Anstieg bei der Nachfrage von Sachversicherungen von 10,8 % in den nächsten vier Jahren. Bei der Lebensversicherung ist das Prämienvolumen anderthalb mal so hoch wie bei Schaden/Unfall und Kranken zusammen. Bezüglich der Altersvorsorge haben die Chinesen ebenfalls noch Nachholbedarf und versprechen mit einer Sparquote von 50 % (! - USA: 18 %) einen interessanten Markt. Wobei diese Sparquote sinken könnte, wenn die Regierung den Binnenkonsum stärker ankurbelt. Im Falle einer Krise geht die Münchner Rück zwar von einer Verschiebung dieser Entwicklung aus, aufzuhalten sei sie jedoch nicht. Hier der vollständige Artikel: http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge/versicherung/chinas-wirtschaft-das-neue-boomland-fuer-versicherer/19283650.html

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Schildkröte

Vor kurzem bin ich in der Printausgabe der Welt auf eine Aufstellung zu Kreditversicherern gestoßen:

 

Atradius

Coface

Chubb

Euler Hermes

Miag

Zurich

 

Lediglich Atradius, Coface und Euler Hermes (Hauptaktionär Allianz - interessant für Squeeze Out - Spekulanten) sind auf diesem Gebiet Pure Player. Atradius ist ist nicht börsennotiert, gibt jedoch Anleihen aus.

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Schildkröte
Zitat

Das Berliner Versicherungs-Start-up Wefox hat in seiner zweiten Finanzierungsrunde eine Rekordsumme von 125 Millionen Dollar (etwa 110 Millionen Euro) eingeholt. ... Die 2014 gegründete Wefox Group vereint auf ihrer Plattform mehr als 1500 Versicherungsmakler und über 400.000 Kunden. ... Ziel der Wefox Group sei es, alle Versicherer weltweit auf einer Plattform zu vereinen und die größte Versicherungsgesellschaft zu werden ... Neben Mubadala Investment und Goldman Sachs zählt auch die chinesische Creditease zu den Investoren.

Hier der vollständige FAZ-Artikel.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Nachdem die EZB europäischen Banken "empfohlen" hat, vorerst auf Dividenden und Aktienrückkäufe zu verzichten, nimmt die europäische Versicherungswirtschaft eine ähnliche Entwicklung, wie finanzen.net berichtet:

Zitat

Die Europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat die Unternehmen ... zu einer Pause bei Dividenden und Aktienrückkäufen aufgefordert. ... Die Bundesaufsicht BaFin hielt derweil an ihrer Einschätzung vom 24.März fest und hält "ein pauschales Ausschüttungsverbot für Versicherungsunternehmen und Pensionskassen derzeit nicht für geboten". ... JPMorgan hält den BaFin-Weg für den richtigen. Unter anderen sehen sie bei der Allianz und Munich Re keinen Grund für eine Aussetzung der Dividenden.

 

Nachtrag 08.04.2020:

Zitat

Eine Reihe britischer Versicherer hat dem Druck der Aufsichtsbehörden nachgegeben ... Aviva, Direct Line, RSA und Hiscox erklärten ... sie würden ihre Gewinnausschüttungen für 2019 stoppen.

Quelle: finanzen.net

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