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Dandy

Russ Fischer hat bei SeekingAlpha einen Vergleich zwischen Sandisk und Micron veröffentlicht .

 

1. Broad supplier of various memory technologies. Can move production back and forth between DRAM and NAND. Can supply a complete package of product to key customers.

 

2. Micron (and IMFT) are the only NAND manufacturers that do not pay royalties to SanDisk.

 

3. At nearly three times the size of SanDisk, Micron has the advantage of scale.

 

4. Micron has a globally diversified manufacturing base. Remember the Hynix fire?

 

5. Micron has Intel (INTC) for a technology and manufacturing partner. The IMFT (Intel Micron Flash Technologies) joint venture is a huge and flexible resource for both Intel and Micron.

 

6. Micron is in production with the smallest 2D NAND geometry node (16nm)

 

Micron negatives:

 

1. Micron is a step behind Samsung and Hynix in DRAM technology. Micron is still on the 30nm node, but expects to move to 25 and 20 nm during 2014.

 

2. Micron is about a billion dollars smaller than SanDisk in NAND memory.

 

3. Micron is lagging SanDisk in SSD shipments. Micron was busy buying Elpida while SanDisk was buying third-party SSD companies.

 

...

 

The reason that Micron is the only NAND supplier to not pay royalties to SanDisk is that all the Micron NAND operations began as Intel business units and Intel and SanDisk signed a flash memory patent cross license back in 1995.

 

...

 

Now here's the gotcha about that. All other NAND manufacturers will have to spend $5 billion plus for new fabs and wait 2-3 years for output. Micron, through IMFT, will likely have access to the surplus Intel fabs. When the conversion to 14nm is complete at Intel, there should be several, fully-depreciated, but still modern, 22nm fabs available for the IMFTjoint venture.

 

...

 

Let me guess that an excess 22nm Intel fab capable of 80K NAND WSPM should be depreciated down to land and building or about $1 billion. If this fab were moved to IMFT, Micron would pay $500 million to Intel (via IMFT) for the fab and another $500 million ($1 billion total, $500 million from Intel) to re-fit it for memory. The end result is that Micron would have $1 billion in a fab valued (to re-produce) at $2.5 billion. That would result in 40% of the depreciation of building new. For Intel's share, the new depreciable cost would be $500 million or 20% of the depreciation expense of building new.

 

According to DRAMeXchange, asset depreciation for memory manufacturers is 40-50% of the total cost to produce these parts. In the above magical move, Intel becomes the industry's low cost NAND producer with only about 8-10% depreciation and Micron becomes the second to the lowest cost producer at 16-20% depreciation. Does this cost structure push 3D NAND back even further?

 

 

Zwar liest man nur sehr wenig über die Kooperation von Intel und Micron (IMFlash - Intel Micron Flash) bei der Flash-Speicher-Herstellerung, aber diese Kooperation dürfte sich für Beide als sehr vorteilhaft herausstellen. Intel kann ungenutzte Fabriken und modernste Technologie für Micron bieten, während Micron Zugang zu Flash-Speicher besitzt, den sie für ihre eigenen SSDs vermarkten können. Somit sind beide flexibler bei ihren Investitionen und können schneller Kapazitäten verschieben. Man liest immer wieder mal von Fabriken die von Intel an Micron oder umgekehrt gehen. Der größte Chiphersteller der Welt ist hier mit dem inzwischen wohl größten Speicherhersteller der Welt sehr eng verbunden - das sind unglaubliche Skaleneffekte welche absolut einzigartig sind in der Halbleiterwelt.

 

Daneben gibt es auch noch eine für Europa schlechte Nachricht aus dem Halbleiterbereich:

 

Die Top-20-Halbleiter-Hersteller konnten im Vergleich zum 1. Quartal 2013 ihren Umsatz im Vergleich zum 1. Quartal 2014 um 9 % steigern. Die Liste wird weiterhin von Intel (lediglich +1 % Wachstum), Samsung (+11 %), der Foundry TSMC (+9 %), Qualcomm (mit "nur" +8 % erstmals unterdurchschnittliches Wachstum) und dem Speicherhersteller Micron (+27 %) angeführt. Von Platz 8 auf 6 stieg dank 36 % Umsatzwachstum der koreanische Speicherhersteller SK Hynix, der wie Micron von der hohen Nachfrage für Mobilgeräte profitierte.

 

Trotz eines Umsatzrückgangs von 1 % konnte sich der japanische Hersteller Renesas von 11 auf 10 verbessern - weil der größte europäische Hersteller ST Microelectronics mit 10 % Umsatzrückgang - dem Höchsten innerhalb der Top-20 - erstmals aus den Top-10 herausfiel. Der größte Gewinner ist mit +48 % Umsatz der taiwanische Shooting-Star MediaTek, dessen primär ARM-Cortex-A7-basierte Applikationsprozessoren für Smartphones in China und auch dem restlichen Asien einen reißenden Absatz fanden und die Firma auf Platz 12 katapultierte.

 

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Seraphi

passt nicht direkt hier rein, aber wie sehr ihr die Stellung von ARM hierbei als "Dienstleister".

Vllt. kann sich jemand dazu äußern der etwas tiefer in der HL-Materie steckt.

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Dandy

Schau mal in den Intel Thread. ARM konkurriert eher mit Prozessorherstellern als mit der Halbleiterbranche.

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Dandy

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Schildkröte
IBM Corp is nearing a deal to sell its chip-making business to contract chipmaker Globalfoundries Inc, Bloomberg reported, citing people familiar with the matter.Globalfoundries is interested in acquiring IBM's engineers and intellectual property rather than manufacturing facilities, which have little value as they are more than a decade old, the report said. (http://r.reuters.com/tek99v)

 

Representatives at IBM and Globalfoundries did not immediately respond to an email seeking comment outside regular U.S. business hours.

 

Globalfoundries, which has its own plant in New York state and a technology joint development project with IBM, will act as a supplier for IBM's microprocessors, the report said.

 

The terms of the deal were not available, but according to reports in April, IBM had asked for $2 billion but potential bidders offered more than $1 billion.

Quelle: http://www.foxbusine...+News+-+Text%29

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Schildkröte
Im Halbleitergeschäft bahnt sich eine deutsch-österreichische Hochzeit an. Dialog Semiconductor aus Kirchheim unter Teck und AMS aus der Steiermark bestätigten am Donnerstag, über eine Fusion zu sprechen.

 

Die Verhandlungen befänden sich aber noch in einem frühen Stadium. Es sei daher auch unsicher, ob es tatsächlich zu einer Fusion komme. Die Unternehmen streben dabei einen möglichst gleichberechtigten Zusammenschluss an. Rechtlich aber tritt AMS als Bieter für Dialog auf.

 

Die Unternehmen waren an der Börse vor Bekanntwerden der Verhandlungen jeweils etwa 1,7 Milliarden Euro wert. Am Donnerstag legte Dialog Semiconductorzeitweise fast 9 Prozent auf 26,22 Euro zu. Das TecDAX-Unternehmen stieg damit auf den höchsten Stand seit 2000. AMS gewannen in der Spitze gut 7 Prozent. Beide Papiere entwickelten sich damit klar besser als ihre jeweiligen Märkte

 

Um den Charakter eines "Zusammenschlusses unter Gleichen" zu untermauern, haben sich beide Seiten nach Informationen des "Financial Times" bereits darauf verständigt, dass AMS künftig den Verwaltungsratschef stellt und Dialog den Vorstandsvorsitzenden beruft. Zugleich solle Dialog aber seine Börsennotierung in Deutschland aufgeben. Das gemeinsame Unternehmen solle künftig nur noch in der Schweiz gehandelt werden, wo AMS notiert ist.

 

Wichtiges Thema in den Gesprächen ist der Zeitung zufolge der Preis. Dabei soll Dialog eine Prämie von 10 Prozent gefordert haben. AMS dagegen soll argumentieren, dass die erwarteten Synergien allein schon Grund genug für den Zusammenschluss seien. Die Unternehmen wollten das nicht kommentieren.

Dialog steuert sein operatives Geschäft in Kirchheim unter Teck, hat aber seinen rechtlichen Sitz in London. Deshalb gilt bei der Fusion britisches Recht - deswegen gelten für Übernahmegespräche strikte Vorgaben. So muss AMS nun bis zum Nachmittag des 24. Juli entscheiden, ob es ein offizielles Übernahmeangebot vorlegt oder nicht.

 

Dialog macht einen Großteil seines Umsatzes mit Chips für Smartphones und Tablets und gilt als wichtiger Zulieferer von Apple. AMS baut Chips für Sensoren.

 

Mit einem Zusammenschluss könnten sich die beiden Halbleiterhersteller für die erwartete nächste digitale Revolution - das sogenannte Internet der Dinge - stärken. Dabei werden verschiedene Geräte miteinander vernetzt und brauchen dafür entsprechende Chips. Das bringt die Halbleiterbranche in Bewegung, zumal die Verkäufe von Smartphones schwächeln. In diesem Jahr gab es bereits 171 Zusammenschlüsse im Umfang von 13,5 Milliarden Dollar, wie die "FT" unter Berufung auf den Datenanbieter Dealogic berichtet.

Quelle: http://www.finanzen....nductor-3677123

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Optimist

Meine Intention zu der Branchsegemnet Kommunikationstechnologie sowie Halbleiterindustrie hier das eine oder andere Unternehmen vorzustellen.

 

Der Artikel Internet der Dinge benennt weitere Unternehmen sowie auch Baskets.

 

Habe hier PTC auf der Watchliste, nach den Sommerferien werde ich mir die Unternehmen weiter ansehen.

 

 

«Internet of things» – wo Investmentchancen stecken

 

Handelszeitung

 

Vorstellung des Unternehmens: PTC Inc.

 

PTC, Inc. (formerly Parametric Technology Corporation) is a U.S.-based computer software company specializing in 2D & 3D design software, product lifecycle management (PLM), and service management solutions. Its core product lines are PTC Creo (CAD), PTC Windchill (PLM), PTC Mathcad (Engineering Calculation), PTC Integrity (ALM), PTC Servigistics, and PTC Arbortext (Technical Documentation).

 

http://de.ptc.com/

 

Companies acquired by PTC:

Planet Metrics in January 2010 for an undisclosed sum.[36]

MKS Software makers of MKS Integrity - May, 2011[37]

4CS Software Solutions Inc, a developer of warranty management and service lifecycle management software for an undisclosed sum [38]

Servigistics in August 2012

Enigma in July 2013

NetIdeas in September 2013

ThingWorx in December 2013

 

 

Indexzugehörigkeit

DOW JONES US TECHNOLOGY INDEX (PRICE) MS

FTSE4GOOD GLOBAL INDEX

FTSE4GOOD USA INDEX

NASDAQ COMPOSITE INDEX

NASDAQ COMPUTER

S&P 400

S&P MIDCAP 400 INDEX (PRICE)

 

Viele Unternehmen benötigen Informationen über Kunden, Produkte und das über den gesamten Lebenszyklen - von der Fertigung bis zum Verkauf.

 

PTC Software hat die Lösungen diese Informationen Ihren Kunden zu liefern.

Mc Kinsey beziffert den wirtschaftlichen Gewinn dank Internet der Dinge im Jahre 2025 auf 2,7 bis 6,2 Billion Dollar.

80-100% aller Produktionsunternehmen dürfen dann diese Lösungen einsetzen.

 

Umsatz PTC Inc. Umsatz 2013 1,34 Mrd, 2014 1,40 Mrd US Dollar

 

Gewinn je Aktie 2013 2,05 Dollar, 2,29 Dollar,2014.

 

KGV: 2013 17,4 2014: 15,6

 

Börsenwert in Million: 4267.

 

Profitability 2014e 2015e

 

Operating Margin (EBIT / Sales) 25,7% 26,1%

operating Leverage (Delta EBIT / Delta Sales) 5,93x 1,31x

Net Margin (Net Profit / Revenue) 12,6% 13,9%

ROA (Net Profit / Asset) 7,87% 8,57%

ROE (Net Profit / Equities) 14,7% 14,1%

 

Balance Sheet Analysis 2014e 2015e

 

CAPEX / Sales 2,25% 2,21%

Cash Flow / Sales (Taux d'autofinancement) 19,6% 20,0%

Capital Intensity (Assets / Sales) 1,60x 1,63x

Financial Leverage (Net Debt / EBITDA) 0,10x 0,24x

 

Valuation 2014e 2015e

 

PER (Price / EPS) 25,4x 21,8x

Capitalization / Revenue 3,18x 3,03x

EV / Revenue 3,21x 3,11x

EV / EBITDA 11,6x 8,76x

 

PTC Q1 Profit Beats Estimates

 

 

WASHINGTON (dpa-AFX) - PTC Inc. (PTC) reported that its first-quarter net income increased to $39.66 million or $0.33 per share, from $35.81 million or $0.29 per share, last year. Non-GAAP net income was $60.22 million or $0.50 per share, for the quarter.

 

On average, nine analysts polled by Thomson Reuters expected the company to report profit per share of $0.44 for the quarter. Analysts' estimates typically exclude special items.

 

Total revenue rose year-over-year to $324.92 million, from $319.75 million. Analysts expected revenue of $318.19 million for the quarter.

 

The company expects its second-quarter revenue in the range of $320 million to $330 million and non-GAAP earnings of $0.43 to $0.48 per share. GAAP earnings per share is expected to be in the range of $0.28 to $0.33, excluding acquisition accounting for the ThingWorx transaction. Analysts expect the company to report second-quarter profit per share of $0.46 on revenue of $323.33 million.

 

The company expects fiscal 2014 revenue in the range of $1.330 billion to $1.345 billion and non-GAAP earnings per share in the range of $2.03 to $2.13. GAAP earnings per share is expected to be in the range of $1.38 to $1.48, excluding acquisition accounting for the ThingWorx transaction. Analysts expect the company to report fiscal 2014 profit per share of $2.05 on revenue of $1.34 billion.

 

 

Handelbar:Nasdaq, Frankfurt, Berlin, Stuttgart, München, Düsseldorf.

 

Besser ist es Börsenplatz Nasdaq zu kaufen, in Deutschland ist der Markt sehr eng.

 

Optimist

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Schildkröte
Zehn Prozent Aufschlag auf den Börsenwert der Firma - das wollteDialog-Semiconductor-Chef Jalal Bagherli bei den Verhandlungen über den Zusammenschluss mit dem österreichischen SensorspezialistenAMS AG angeblich herausholen. Doch die Grazer winkten ab.

Hier der vollständige Artikel: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Nach-geplatzter-Fusion-Dialog-Semiconductor-Einstweilen-solo-3770398

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

In Bezug auf das Thema "Internet der Dinge" bzw. "Intelligente Netze" äußert sich Dandy ja eher zurückhaltend. Umso mehr würde mich seine Meinung zur sog. "Connectivity" interessieren, welche gerade auf das IFA als neuer Trend präsentiert wird. So bestücken z. B. Siemens und Vorwerk ihre Haushaltsgeräte mit entspr. Chips, welche der Hausfrau (bzw. dem Hausmann) von heute mächtig unter die Arme greifen können.

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Dandy

Ich sehe da erstmal keinen großen Unterschied. Internet der Dinge bezeichnet ja einfach Alltagsgegenstände die miteinander vernetzt sind. Natürlich ist das ein großer Markt und natürlich gibt es dafür viele sinnvolle Anwendungen. Man muss aber zwei Dinge beachten:

 

1. Bei den Funktechniken steht nur Bluetooth und WLAN zur Verfügung, da man für Mobilfunk aktuell immer einen eigenen Vertrag pro Funkgerät bräuchte, was wohl niemand für zig Geräte machen würde. Das ist natürlich ein lösbares Problem, aber die Provider müssen das ändern - bisher nicht abzusehen. Bis dahin bleibt die Technik auf das eigene Heimnetz, sprich WLAN, beschränkt.

 

2. Es befinden sich schon in fast jedem Alltagsgerät kleine Prozessoren, sogenannte Mikrocontroller. Dieser Markt ist zwar groß, aufgrund seiner vergleichsweise technischen Einfachheit aber extrem umkämpft und mit sehr niedrigen Margen gesegnet. Nicht unbedingt etwas in das man investieren muss.

 

Interessanter sind da schon die Foundries, denn die profitieren (schon jetzt) davon. Intel will sich ja auch gerade als Foundry aufstellen, könnte also künftig auch davon profitieren. Wesentlich interessanter ist der Markt der High-End Prozessoren in PCs und Smartphones. Diese kann eben nicht jeder so einfach herstellen und damit lassen sich auch vernünftige Margen erwirtschaften.

 

Hersteller von Mikrocontrollern sind unter Anderem Freescale, STM, Fujitsu, Atmel, Renesas uvm. Die Stückzahlen sind hoch, die Geschäftszahlen siehe Übersicht.

 

 

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Schildkröte

Dandy, für Dich sind RFID-Chips sicher nichts Unbekanntes. Wie ist Deine Meinung dazu, dass solche Chips nicht erst seit gestern systematisch in Kleidungsstücke eingearbeitet werden? Modeunternehmen wie etwa Gerry Weber betonen zwar, dass die Dinger nach dem Bezahlen der Ware und dem Verlassen des Ladens ausgeknipst werden, aber einen faden Beigeschmack hat die Sache meines Erachtens schon irgendwie. Besteht hier ein lukrativer Markt für Chip-Hersteller? Wie hoch ist die Gefahr, dass Datenschutzrechtler dieser Entwicklung in absehbarer Zeit ein Ende bereiten könnten?

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Dandy

Das Problem bei RFID ist der Preis. Sie werden sich erst durchsetzen wenn sie sehr billig sind, zum Beispiel als Preismarken. Das heißt aber auch sehr niedrige Preise für die Chiphersteller. Außerdem eher Low Tech (vergleichsweise) und damit viel Konkurrenz. Denke nicht, dass es für die Chiphersteller ein tolles Geschäft wird, aber wenigstens bringt es Umsatz.

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Dandy

Es gab in den letzten Tagen interessante Neuigkeiten im Halbleitermarkt. Das eine war ein interessanter Fall von Marktpsychologie, denn Halbleiterunternehmen sind kürzlich in der Breite abgerauscht. Was ist passiert? Die Firma Microchip hatte schlechte Zahlen veröffentlicht und der CEO hat sich damit rausgeredet, dass es eine Abkühlung im Halbleitermarkt gäbe. Im Zuge dessen sind fast alle Halbleiterunternehmen, mal mehr, mal weniger, mit in die Tiefe gerissen worden. Das ist schon eine höchst seltsame Marktreaktion, denn ein kleiner Hersteller für Mikrocontroller und Speicher wie Microchip hat mit der Geschäftsentwicklung von zum Beispiel Intel herzlich wenig zu tun. Demzufolge gab es im Anschluss auch wieder leichte Korrekturen nach oben.

 

Ein Aktienkurs den es in letzter Zeit ganz besonders hart getroffen hat war der von Micron (von einem sehr hohen Anstieg aus muss man dazu sagen). Dafür gibt es aber einen ziemlich eindeutigen Grund: Samsungs Pläne für eine neue 15 Milliarden teure Halbleiterfabrik. Was hat das nun mit Micron zu tun? Micron steht mit Samsung in direkter Konkurrenz bei Speicherchips. Samsung stellt sowohl DRAM wie auch Flash-Speicher her und ist Micron technologisch sicherlich etwas voraus. Nun besteht die Angst dass Samsung diese neuen Fabriken (an denen man sieht wie teuer die Halbleiterfertigung in Zukunft wird) dazu verwenden wird, den Speichermarkt mit billigem Speicher zu überfluten. Das wäre schlecht für die Speicherpreise und damit auch schlecht für Micron. Soweit logisch.

 

Was man allerdings dabei auch beachten sollte: Wozu Samsung diese Fabriken baut ist bisher nicht bekannt. Samsung stellt nicht nur Speicher her, sondern auch "normale" Chips. Man kann Fabriken nicht mal schnell vom einen auf das andere umrüsten, das heißt man muss sich schon vorher genauer festlegen. Samsung soll laut Gerüchten aber auch künftig einen großen Teil der Chips für Apples iPhone produzieren, wofür beträchtliche Kapazitäten benötigt werden (wenn auch sicher nicht die ganze neue Fab). Dazu kommt, dass Samsung selbst auch etliche Prozessoren herstellt und auch Auftragsfertigung für andere Hersteller als Apple übernimmt.

 

Zusätzlich muss man den Zeitrahmen im Blick behalten: 2017 sollen die Fabriken fertig sein. Verzögerungen bei solch komplexen Projekten sind zu erwarten, weshalb das auch deutlich später werden könnte, bis in diesen Fabriken tatsächlich Speicher vom Band laufen. Zudem sind knapp 15 Milliarden auch für Samsung kein Pappenstiel und die Ertragslage ist bei Samsung aufgrund schlechter Smartphone-Verkäufe nicht mehr so rosig. Möglich dass sie ihre Investitionen zwischenzeitlich etwas zurückfahren müssen wenn es weiter so schlecht laufen sollte. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass Samsung schon offiziell erwähnt hat die Speicherpreise nicht drücken zu wollen. Das ist nur in ihrem eigenen Interesse. Nicht vergessen: Der gesamte Markt, der immer noch stark wächst (wegen Smartphones, generell steigendem Speicherbedarf, SSDs etc.), wird nur noch von wenigen Spielern dominiert, wovon Micron einer der Größten ist (direkt nach Samsung eigentlich). Diese Spieler wollen sich nicht unbedingt wie in der Vergangenheit gegenseitig die Butter vom Brot nehmen und die Preise kaputt machen. Das haben eigentlich alle Hersteller, inklusive Samsung, so kommuniziert. Natürlich kann jederzeit einer ausbrechen, danach sieht es aber erstmal nicht aus. Auch muss Samsung über diese Preise schließlich die horrend teuren Fabriken wieder irgendwie finanzieren.

 

Wir haben hier also Micron mit einer jetzt erst recht niedrigen Bewertung, eine Fab die frühestens in drei Jahren online geht und eine Industrie die sagt, sie wolle keinen Preiskrieg mehr wie in der Vergangenheit führen. Alles in allem könnte das eine gute Kaufgelegenheit für einen Einstieg in Micron sein, falls man noch nicht investiert sein sollte.

 

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Dandy, danke für Deine sehr ausführlichen und äußerst aufschlussreichen Ausführungen! :thumbsup: Du bist ja vor allem auf Samsung und Micron eingegangen. In diesem Bereich gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen. Manche sind kleine Fische, andere sagen, wo es lang geht. Im Gegensatz zu anderen Branchen (z. B. Öl & Gas) ist der Konzentrationsprozess hier also noch nicht so weit fortgeschrittenen. Aufgrund des brutalen (da schnelllebig und kostenintensiv) Wettbewerbes, wird es aber imho früher oder später auch in diesem Segment zu einer handvoll Wettbewerbern kommen, die den Markt unter sich aufteilen. Was glaubst Du, wer am Ende die Exxons und Shells im Halbleiterbereich sein werden? Mit Sicherheit Intel. Auch AMD und Qualcomm? Ist daneben noch Platz für kleinere, profitable Nieschenanbieter, die sich vielleicht auf Spezialchips fokussieren?

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Dandy

Die Frage habe ich mir natürlich auch schon gestellt. Mal davon abgesehen, dass ich sie nur aus meiner persönlichen Sicht beantworten kann (ohne Gewähr), muss man erstmal zwischen Halbleiterhersteller und Halbleiterdesigner unterscheiden. In der Vergangenheit, vor dem fabless Modell, war es gang und gäbe, dass die Designer von Halbleitern auch gleichzeitig deren Hersteller waren. Heutzutage können sich aber nur die finanzstärksten Unternehmen überhaupt noch moderne Halbleiterfabriken leisten, womit dieses Privileg den ganz Großen vorbehalten sein sollte. Heute sind das vor allem Intel und Samsung, mit größerem Abstand dann gefolgt von TSMC und Globalfoundries. Den großen Speicherherstellern würde ich dabei noch eine Sonderrolle zusprechen, da man für die Speicherherstellung sehr spezialisierte Prozesse benötigt und das Volumen stark ansteigt. Die Investitionen dort sind nicht ganz so hoch wie bei "universellen" Fabriken und der Umsatz für die einzelne Produktvariante sehr hoch.

 

Die restlichen kleineren Hersteller, wie Infineon, STM und Co werden sich zunehmend bei Dienstleistung und eigenen Produkten einrichten müssen. Zum Beispiel macht Infineon viel mit Chipkarten und Automotive. Außerdem gibt es auch noch Halbleiter, wie zum Beispiel Leistungshalbleiter, die keine ultrakleinen Strukturen benötigen sondern ganz spezielle Anforderungen an den Herstellprozess haben. Diese werden oft noch in eigenen spezialisierten Prozessschritten auf alten Anlagen dieser kleinen Hersteller produziert.

 

Also: Die Hersteller werden, bis auf wenige Spezialanwendungen, konsolidiert auf einige Wenige, darunter vermutlich Intel, Samsung und TSMC. TSMC könnte stark unter Druck durch die beiden Großen geraten und zunehmend auch speziellere Designs fertigen als die Massen and Digitalchips von heute. Für Globalfoundries wird es dagegen schwierig denke ich, außer die Scheichs sind bereit ganz, ganz groß zu investieren. Keine Ahnung ob sie sich das leisten können bzw. wollen.

 

Bei der restlichen Truppe geht der Trend immer mehr Richtung Nischenfertigung und eigene Produkte. Ob sie das überleben bzw. sogar große Erfolge dabei haben werden hängt davon ab, wie konkurrenzfähig sie dabei sind. Insgesamt wird die Anzahl spezieller Chipdesigns für vielschichtige Anwendungen eher steigen. Es gibt viele Firmen auf der Welt, von klein bis groß, die ihr Geld nur mit solchen Designs verdienen. Die Größten darunter sind Qualcomm, AMD, Nvidia Co. Es gibt also auch einen lukrativen Markt abseits der Halbleiterfertigung. Ob die ehemaligen Halbleiterhersteller wie Infineon sich dort erfolgreich positionieren können wird sich zeigen. Der Übergang geschieht, wie man an den Geschäftszahlen der letzten Jahre erkennen kann, nicht gerade reibungslos (bei eigentlich keinem der kleinen Hersteller).

 

Größte Chancen rechne ich dabei also Intel, Samsung und Micron zu. TSMC steht auch recht weit oben, könnte aber Federn lassen müssen. Globalfoundries und die restlichen Speicherhersteller (SK Hynix, Sandisk) könnten es schon recht schwer haben auf lange Sicht. Bei den restlichen Firmen ist es schwierig für mich abzusehen, wie sich diese zukünftig behaupten werden. Hier können durchaus größere Chancen verborgen liegen (oder auch Risiken). Schwarz sehe ich langfristig für AMD (momentan halten sie die Konsolenchips noch über Wasser, das wird aber auch nicht ewig so weitergehen). Auch bei den japanischen und einigen europäischen Herstellern sehe ich langfristig eher schwarz.

 

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Danke für Deine Antwort! Bei Samsung muss man ja noch berücksichtigen, dass es sich um einen Mischkonzern (Elektronik, Industrieanlagen, Waffen, Bau, Petrochemie, Finanzen, Versicherungen, Dienstleistungen) handelt, die Halbleiter-Sparte ist somit lediglich eines von vielen Standbeinen. Wer also ausschließlich auf Halbleiter setzen möchte, geht bei Intel (relativ) auf Nummer sicher und kann bei gewissem Risiko mit Micron viel Spaß haben, richtig?

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Schildkröte
IBM zieht sich nach Medieninformationen aus der verlustreichen Produktion von Prozessoren zurück. Der neue Betreiber Globalfoundries werde aber noch mehr als eine Milliarde Dollar von IBM bekommen, hieß es. Entwickeln will IBM die Chips wohl weiterhin selbst.

Hier der vollständige Artikel: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/chip-produktion-ibm-verkauft-offenbar-halbleitersparte-13218961.html

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

Ja, die Gerüchte gab es vorher schon. Damit gibt es eigentlich nur noch Samsung, Intel, TSMC und Globalfoundries als High-End Chiphersteller. Wer übrig bleibt wird man sehen, aber mindestens einer wird schätzungsweise auf der Strecke bleiben, ich schätze entweder Globalfoundries oder TSMC. Allerdings hat Intel in dem Bereich noch seine Hausaufgaben machen, denn das Geschäft für Auftragsfertigung ist relativ neu für sie. Auf der anderen Seite sind sie immer noch Technologieführer, was in der Halbleiterbranche nun wirklich nicht einfach ist.

 

IBM steht wirklich schlecht da. Ich glaube nicht so recht an das Wiederauferstehen als Software- und Dienstleistungskonzern. Ich denke der Konzern wird sich noch eine Weile gesundschrumpfen müssen, aber das ist ein Thema das eher im IBM-Thread zu besprechen wäre..

 

Zu AMD gäbe es noch was zu erzählen: Die sind in den letzten Wochen heftig abgesackt. Letztlich einfach weil Intel mit ihren billigen Mobilchips auch die letzten kleinen Brötchen von AMD im Low-End PC Segment weggeschnappt hat - und das mit nichtmal schlechten Margen für Intel. Eigentlich war das absehbar. Erst der große Run auf AMD weil sie das Konsolengeschäft gewonnen haben (was inzwischen fast die Hälfte ihrer Umsätze ausmacht), dann aber wieder der Absacker aufgrund der immer härteren Konkurrenz durch Intel. Keine Ahnung warum ich die nicht geshortet habe ...

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Besser als gedachte Geschäfte des US-Wettbewerbers Microchip Technology haben auch die Infineon-Aktien am Freitag deutlich angeschoben. ... Analyst Günther Hollfelder von der Baader Bank wies zudem auf eine Auftragserholung bei On Semiconductors hin. ... Nach jüngsten Molltönen von Freescale und STMicroelectronics sei dies eine erfreuliche Nachricht. Der Experte hält die Wachstumstreiber bei Infineon trotz aller Konjunktursorgen und der Korrektur der Lagerbestände in der Branche für intakt.

Hier der vollständige Artikel: http://www.finanzen....On-Semi-3986356

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Dandy
Interessanter Artikel über die Kostenposition bei NAND Speicher von Sandisk und Micron. Einige Zahlen sind sicherlich eher wacklig hergeleitet, aber dennoch interessant zu sehen, welcher Hersteller technologisch wo steht und wie sich das auf die Kosten auswirken könnte. Die Speicherbranche ist zur Zeit wirklich ein Lichtblick bei den Halbleiterherstellern. Vom Saulus zum Paulus quasi.

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Schildkröte

Dandy, ich hatte Dir die Frage schon im Intel-Thread gestellt. Dort hattest Du Dich im Gespräch mit wertpapiertiger dahingehend geäußert, dass Intel und Micron miteinander kooperieren. Für wie wahrscheinlich hältst Du eine Übernahme bzw. eine Fusion von bzw. zwischen Micron durch bzw. und Intel? Könnte andererseits Intel ein Nachteil entstehen, wenn Micron durch einen weiteren Wettbewerber geschluckt wird und dieser so an wertvolles Know-How gelangt?

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Dandy

@Schildkröte:

 

Laut Yahoo hat Micron aktuell eine Marktkapitalisierung von 37 Milliarden. Das wäre auch für Intel ein arg großer Happen. Vor 2 Jahren wäre es für Intel das perfekte Schnäppchen gewesen (statt dieser anderen Klitschen, die sie so gekauft hatten). Glaube nicht, dass Intel das jetzt noch erwägt, zudem Intel von seiner Geschichte her ein mehr als gebranntes Kind des Speichermarkts ist (die sind vor Jahrzehnten mal fast pleite daran gegangen). Ich denke die Kooperation zwischen den beiden Unternehmen ist absolut sinnvoll und gibt beiden Zugriff auf wichtige Entwicklungen die sie benötigen. Eine Fusion ist dafür nicht unbedingt nötig (wäre aber vielleicht auch kein Schaden).

 

Letztlich glaube ich, wäre Intel an Micron interessiert, hätten sie schon längst zugegriffen. Noch im Oktober hätte es eine gute Gelegenheit dazu gegeben.

 

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Kürzlich ging die Tochter von Wacker Chemie, Siltronic, an die Börse: http://www.manager-m...-a-1038275.html

 

Die Siltronic AG gehört zu den größten Herstellern von Wafern aus Reinstsilicium für die Halbleiterindustrie weltweit und produziert Siliziumwafer mit Durchmessern von bis zu 300 mm. Diese bilden die Grundlage für die moderne Mikro- und Nanoelektronik. Das Produktportfolio umfasst neben den verschiedenen Wafer-Formen poliert, epitaxiert und annealed auch weitere Spezialanfertigungen, mit denen das Unternehmen speziell auf die Wünsche seiner Kunden eingehen kann. So bietet Siltronic unter anderem Artikel mit unterschiedlichem Durchmesser, Schichten und Oberflächenbeschaffenheit an. Die Produkte werden schließlich in Computern, Smartphones, Flachdisplays, Navigationssystemen oder Steuer- und Kontrollsystemen für die Automobilbranche eingesetzt. Zu den Partnern des Unternehmens zählt beispielsweise Samsung, mit dem Siltronic ein Joint Venture in Singapur unterhält. Die Siltronic AG ist eine Tochtergesellschaft der Wacker Chemie AG und hält sowohl Produktions- als auch Verkaufsstellen in Europa, den USA und Asien.
Quelle: http://www.finanzen....Siltronic-Aktie

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