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Schildkröte
Der vom chinesischen Staat gestützte Finanzinvestor Tsinghua Unigroup will offenbar den amerikanischen Chipkonzern Micron kaufen - für 23 Milliarden Dollar. Tsinghua biete 21 Dollar je Micron-Aktie, berichtet das „Wall Street Journal“. Dies sei ein Aufschlag von rund 19 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag.

Hier der vollständige FAZ-Artikel: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/china-will-micron-kaufen-23-milliarden-fuer-amerikanischen-chipkonzern-13701575.html

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Dandy

Habe ich mitbekommen. Micron ist sehr stark zurückgekommen, nach dem Höhenflug letztes Jahr. Das habe ich auch ungefähr so erwartet, also nicht, dass ein solcher Rückschlag jetzt kommt, sondern dass er irgendwann kommen wird (vermutlich noch einige male). Das Speichergeschäft bleibt ein zyklisches und Samsung kämpft um Marktanteile aufgrund der schwachen Zahlen im Mobilgeschäft. Da Samsung eine bessere Kostenposition vorweisen kann (sie haben aktuell leicht fortschrittlichere Technologien als Micron, wie 20nm DRAM und 3D NAND) drücken sie bei Micron auf die Margen. Micron ist aber noch weit davon entfernt zu alten Tagen zurückzukehren, mit seinen hohen Verlusten. So weit wird es Samsung meiner Meinung nach nicht treiben wollen, da sie sich erstmal damit finanziell selbst schaden würden, was sie aktuell absolut nicht gebrauchen können, und außerdem ist Micron inzwischen dann doch zu groß um sie aus dem Markt zu drängen (das könnte eher Hynix und Sandisk blühen). Micron wird technologisch aufschließen, nicht zuletzt mit Intel's Hilfe und dann werden die Margen auch wieder besser - bis zum nächsten Schweinezyklus bis die letzten Übriggebliebenen endlich damit aufhören, sich ständig die Butter gegenseitig vom Brot zu nehmen (wird doch hoffentlich noch erlaubt sein).

 

Nebenaspekt: Samsung wird nicht alleine die Welt mit Speicher beliefern können, das wird schon aus handelsrechtlichen Gründen verhindert werden. Die USA würden da ganz sicher nicht untätig bei zusehen. Es könnte einzig sein, dass ein neuer Player an den Markt kommt, wobei der heißeste Kandidat dafür China wäre. Mit Milliardensubventionen haben sich schon viele Staaten im Speichergeschäft eine blutige Nase gezahlt, aber China könnte klug genug sein um zu erkennen, dass sie hier ein große strategische Chance besitzen. Das Geld dafür haben sie und sie schrecken ja nicht vor direkten Subventionen zurück.

 

Womit wir bei dem möglichen Deal wären: Möglich ist es, aber die US-Behörde wird da ein Wörtchen mitzureden haben und ich glaube nicht, dass sie es zulassen. Prinzipiell könnte China auch aus eigener Kraft in das Geschäft einsteigen, aber das würde viele Jahre dauern und wäre inzwischen extrem teuer. Das will genau überlegt sein. Aber selbst dann wäre Micron nicht unter existenzieller Bedrohung, denn auch einen dritten großen Spieler hält der weltweite Speichermarkt locker aus.

 

Weil ich gerade hier schreibe: Ein weiterer Grund für die (vorherige) Schwäche des Micron-Kurses war ein starker Einbruch im PC-Markt. Da winkt für Intel noch ein negative Überraschung demnächst, fürchte ich, wobei Intel bisher, nicht wie sonst, keine Gewinnwarnung herausgegeben hat, was etwas verwundert. Ich schiebe das Problem alleine auf den Windows 10 Release, der, wenn er gut läuft, Intel und Micron meiner Meinung nach beflügeln sollte. Microsoft ist aber immer für eine Enttäuschung zu haben :-(

 

Warten wir es also ab. Vielleicht schreibe ich im Intel Thread morgen noch was. Bald kommen glaube ich ohnehin die Quartalszahlen von Intel. Ich befürchte Schlechtes.

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Schildkröte

Dieser Artikel enthält für Kenner der IT-Branche im allgemeinen und der Halbleiter-Branche im speziellen wahrscheinlich nicht viel neues: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Nach-schwachen-Zahlen-Apple-und-Co-schockieren-Aktionaere-von-Chipherstellern-Aktien-unter-Druck-4439986

Erwähnt wird allerdings ein Zunftvertreter, welcher in diesem Branchenthread bisher noch gar nicht genannt wurde:

 

Linear Technology Corp. entwirft, fertigt und vermarktet eine Reihe von linearen, integrierten Schaltkreisen. Die Produkte des Unternehmens verbinden analoge Anwendungen mit Telekommunikation, Handys, Netzwerkprodukte und Satellitensysteme, Notebooks und PCs, Peripheriegeräte, Video, Multimedia, industrielle Ausstattung, Autoelektronik, Fabrikautomatisierung, Prozesskontrolle sowie Militär- und Raumfahrtsysteme. Linear Technology Corp. produziert hauptsächlich Verstärker, Spannungsregler, Spannungsreferenz-Schaltkreise, Adapter, Datenkonverter und lineare Stromkreise. Das Unternehmen konzentriert sich auf Standardprodukte, um größere Märkte zu erreichen und das Risiko zu reduzieren, nur von den Bedürfnissen eines einzigen Kunden abhängig zu sein.
Quelle: http://www.finanzen.net/aktien/Linear_Technology-Aktie

 

Das Unternehmen bringt derzeit 10,31 Mrd. $ auf die Börsenwaage. Von den Kennzahlen her handelt es sich eher nicht um ein Wachstumsunternehmen. Interessanterweise war die Eigenkapitalquote noch fast bei 0%, bis 2014 stieg sie jedoch auf über 80% an.

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Schildkröte
Der hohe Preis für den angekündigten Kauf der US-Halbleiterfirma Atmel hat den Aktienkurs von Dialog Semiconductor kräftig nach unten getrieben. Das Papier des Chipherstellers büßte am Montag am TecDAX-Ende 18,92 Prozent auf 36,75 Euro ein.

Hier der vollständige Artikel: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Kaufpreis-schreckt-ab-Dialog-Semiconductor-uebernimmt-Atmel-Aktie-bricht-25-ein-4524639

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Dandy

Da ich hier schon länger nichts mehr geschrieben habe, hier ein paar aus meiner Sicht interessante Neuigkeiten im Markt:

 

Stellenabbau bei Globalfoundries angekündigt. Sieht stark danach aus, dass wir hier das nächste Konsolidierungsopfer der Branche haben. Abu Dhabi ist das wohl inzwischen einfach zu teuer geworden, denn auch sie können nicht mal eben 10 Milliarden Dollar jährlich aufbringen um neue Fabriken zu bauen/auszurüsten, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Mal sehen ob TSMC auch noch in Bedrängnis gerät, denn sie haben meiner Meinung nach im Vergleich zu Samsung und Intel/Micron einfach nicht die finanziellen Mittel, um dieses teure Spiel weiterzuspielen. Vermutlich wird Apple versuchen sie mit Exklusivaufträgen ihrer kommenden Chips zu stützen, was aber möglicherweise zum Preis der Konkurrenzfähigkeit ihrer Prozessoren kommen könnte, falls Intel und Samsung früher mit 10nm Chips dran sind, wovon ich ausgehe.

 

 

Auf der anderen Seite vermeldete Samsung einen enormen Gewinnsprung im letzten Quartal. Details sind noch nicht veröffentlicht, aber es wird behauptet, das läge an der Stärke von Samsungs Chipsparte. Das erwarte ich auch künftig, weshalb ich im Sommer bei Samsung eingestiegen bin. Schon jetzt macht die Halbleitersparte ungefähr die Hälfte von Samsungs Gewinnen aus (die andere Hälfte ist die Mobiltelefonsparte). Dazu kommt, ganz nebenbei, eine extrem günstige Bewertung der Aktie. Jedenfalls hat auf die Nachricht hin der Elefant Samsung gerade mal einen Sprung von 15% hingelegt - für ein Mega-Cap nicht schlecht.

 

Ein letztes Gerücht ist besonders interessant: Angeblich ist Sandisk an Micron für einen Verkauf/Fusion herangetreten. Auf der anderen Seite versucht sich Western Digital aus der Affäre zu ziehen in dem sie Sandisk kaufen, denn sie benötigen dringend einen Ersatz für ihre veraltete Festplattentechnologie basierend auf Magnetplatten. Micron könnte versucht sein, den Preis für Western Digital hochzutreiben und diese dann einen überhöhten Preis zahlen zu lassen. Technologisch sehe ich eigentlich für Micron keinen Grund für einen Kauf Sandisks, da ihre Flash-Technologie mindestens auf dem gleichen Stand ist, wie die von Sandisk/Toshiba (Toshiba fertigt zusammen mit Sandisk). Die Japaner sind dabei, ihre letzte bedeutende Halbleitertechnologie zu verlieren, während die Chinesen in Form der Tsinghua Group kräftig mitmischen.

 

Tsinghua hat sich bei Western Digital eingekauft und ist vermutlich für die Offerte mitverantwortlich. Es gab auch schon Gerüchte, Tsinghua wolle Micron kaufen, was aber aus mehreren Gründen nicht eingetreten wäre. Bei Tsinghua mischt, wenig verwunderlich, der chinesische Staat mit. Offensichtlich sieht man sich nicht selbst in der Lage eine moderne Halbleitertechnologie selbst aufzubauen. Das sind gute Neuigkeiten für Samsung und Intel/Micron.

 

Man muss sich mal die Dimension des ganzen vor Augen führen: Inzwischen ist fast der vollständige Markt für Halbleiterspeicher in der Hand von vier Unternehmen: Samsung (Flash und SDRAM), Micron (Flash und SDRAM), SK Hynix (SDRAM) und Sandisk (Flash). Fällt jetzt auch noch Sandisk weg, dann gibt es faktisch nur noch zwei Hersteller von Flash-Speicher: Samsung und Micron. Über das Marktpotenzial von SSDs im Vergleich zu magnetischen Festplatten muss ich hier vermutlich nicht viel sagen. Hynix wird es vermutlich auch schwer haben und ein Kauf durch Samsung wäre denkbar, allerdings könnte die koreanische Kartellbehörde was dagegen haben.

 

Spielt aber auch keine Rolle: Fast der gesamte Halbleitermarkt befindet sich inzwischen in der Hand weniger Unternehmen, wobei die mächtigsten dabei eindeutig Intel/Micron und Samsung sind. TSMC und Globalfroundries bei der Fertigung von Digitalchips sowie SK-Hynix und Sandisk bei der Fertigung von Halbleiterspeichern, haben hier eine ganz schwierige Position um bei den horrenden Investitionen die heutzutage nötig sind mitzuhalten.

 

Samsung wird meiner Ansicht nach keinen Preiskrieg im Speichermarkt mehr führen wollen, denn sie müssen die schlechte Lage im Markt für Mobiltelefone ausgleichen. Aber selbst wenn, wäre Micron aufgrund seiner Größe und dem technologischen Rückgrat in Form von Intel kaum vom Markt zu verdrängen. Das würde höchstens den Kleineren, Sandisk und SK-Hynix, die Lichter ausblasen. Wenn man die Volatilität ertragen kann, wie jetzt wieder bei Micron zu sehen, dann lohnt sich eine Langfristinvestition meiner Ansicht nach auf jeden Fall.

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Schildkröte

Dandy, vielen Dank für Deine wie immer tollen Ausführungen! thumbsup.gif Während die künftigen Branchenriesen wohl schon jetzt feststehen, gilt unter den Branchenzwergen "fressen und fressen gewerden". Jüngst hat Fairchield Goldman Sachs damit beauftragt, einen Käufer für sich finden. Zu den Interessenten zählen unter anderem Infineon und ON Semiconductor: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Im-Rennen-Infineon-offenbar-unter-Interessenten-fuer-Kauf-von-US-Halbleiterhersteller-4558891

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Dandy

@Schildkröte

Du musst da allerdings zwischen Halbleiterfertigung und Chipdesign unterscheiden. Nimm eine Firma wie Qualcomm oder ARM. Die stellen keinerlei Halbleiter her, die machen "nur" Designs. Fertigen tun dann andere, wie TSMC, Samsung, Globalfoundries und Co. Auch damit lässt sich gut Geld verdienen, wie man bemerkt. Auch ist dieses Geschäft nicht so kapitalintensiv wie die Halbleiterfertigung selbst. Fertigen muss es dann aber trotzdem am Ende jemand und da gibt es eben nur noch wenige am Markt die dazu in der Lage sind, zumindest bei den konkurrenzfähigsten Prozessen.

 

In der Zwischenzeit gab es noch eine neue interessante Nachricht zum Thema, die reiche ich hier mal nach: TSMC senkt Capex nach schwacher Umsatzvorhersage. Offenbar gerät TSMC schon jetzt unter Druck, denn Samsung setzt zunehmend die eigenen Prozessoren in den eigenen Mobiltelefonen ein, die sie natürlich in den eigenen Fabriken produzieren. Das ist direkt Geschäft welches TSMC fehlt. Dazu noch die Konkurrenz bei den Tablets durch Intel, die auch nicht bei TSMC sondern bei Intel in den Fabriken produziert werden. Mal sehen wie TSMC künftig die immer höheren Investitionen tätigen kann.

 

Dazu mal eine Vorhersage über die weltweiten Investitionen in neue Halbleiterfabriken für 2015:

 

20150424_1.jpg

 

 

Die Vorhersage ist schon ein paar Monate alt und wie oben geschrieben sinkt der Anteil von TSMC auf 8 Milliarden. Auch Intel hat seine Vorhersage auf unter 8 Milliarden gesenkt. Samsung ist damit mit 15 Milliarden ganz klar an der Spitze. Sie müssen zwar auch die Investitionen für die Speicherfertigung damit bezahlen, aber selbst Intel und Micron zusammen haben deutlich weniger ausgegeben. Das bekräftigt meine Annahme, dass Samsung bei dem nächsten Technologiesprung zu 10nm mit Intel gleich ziehen wird.

 

Das zeigt aber auch, dass Samsung gute Einnahmen aus dem eigenen Halbleitergeschäft benötigt und da steht Speicher weiterhin ganz vorne auf der Liste als aktuelle Cash-Cow. Das bestärkt mich auch in meiner Meinung, dass Samsung keinen Preiskrieg gegen Micron und Co mehr führen will, was wiederum gut für diese ist. Micron hat übrigens sein Capex 2015 fast verdoppelt gegenüber dem Vorjahr. Zusammen mit Intel werden sie das Technologierennen schon bestehen. Bei den kleineren Konkurrenten wie Sandisk und SK Hynix bin ich mir nicht so sicher, auch wenn das Capex von SK Hynix sehr hoch ist, denn es wird mit DRAM alleine schwer zu finanzieren sein.

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Toni

Hohe Capex, Preiskrieg....wenn ich sowas höre...laufe ich.....weit weg!

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Dandy

Äh, ja, also, mh ... Tschüss?

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Chartwaves

Hohe Capex, Preiskrieg...

 

Ist das denn bei Pharma/Biotech so viel anders?

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Landazar

Zumindest die hohen CapEx hat es da auf jeden Fall auch, Preiskrieg hängt davon ab, ob wir auf Generika oder patentgeschuetzte Medikamente schauen... Der grössere Unterschied mag darin bestehen, wie zyklisch die jeweilige Branche sich verhält.

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Schildkröte

Ist vielleicht schon etwas OT, aber dieser Artikel untermauert, welches Potenzial die Verknüpfung von Chip- und Gesundheitsbranche bietet:

 

Gelähmter steuert Arm erstmals mit seinen Gedanken

Wasser ins Glas schütten und sogar Gitarre spielen: Mit einem ins Hirn eingepflanzten Chip haben amerikanische Forscher einem Querschnittsgelähmten einen Teil seiner Beweglichkeit zurückgegeben.

Hier der vollständige FAZ-Artikel: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/gelaehmter-aus-amerika-steuert-arm-erstmals-mit-seinen-gedanken-14177236.html

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hamsta

Qualcomm kauft NXP; Angebot zu 110$ pro Aktie.

 

Qualcomm to Acquire NXP

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Cai Shen

Und deine?

 

ASML ist schon seit längerem von den Optiken aus dem Hause Carl Zeiss abhängig.

Auf der anderen Seite gibt es nur wenige Kunden, die ASML mit EUV Lithographie aus Kostengründen überhaupt bedienen kann: Intel, TSMC, GlobalFoundries

Mehr fallen mir da nicht ein, sollte jedoch 70% des Marktes abdecken, ich glaube nicht dass der riesige Markt der Flash-Bausteine diese kleinen Strukturbreiten so schnell benötigt, wo der Trend doch eh zum Stapeln der Silicium-Dies geht.

 

ASML selbst hat sich vor 2-3 Jahren selbst zum Verkauf gestellt, sämtliche Kunden sind seitdem Minderheitsaktionäre.

Genauso wird die Investition in Carl Zeiss eine strategische Entscheidung ohne primäre Gewinnabsichten gewesen sein.

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Dandy

ASML ist schon seit längerem von den Optiken aus dem Hause Carl Zeiss abhängig.

Auf der anderen Seite gibt es nur wenige Kunden, die ASML mit EUV Lithographie aus Kostengründen überhaupt bedienen kann: Intel, TSMC, GlobalFoundries

Mehr fallen mir da nicht ein, sollte jedoch 70% des Marktes abdecken, ich glaube nicht dass der riesige Markt der Flash-Bausteine diese kleinen Strukturbreiten so schnell benötigt, wo der Trend doch eh zum Stapeln der Silicium-Dies geht.

Das ist nicht ganz richtig. Es werden nicht nur Chips gestapelt, sondern auch mehrere Lagen auf einem Chip gefertigt. Hat aber mit dem Thema Belichtung, Zeiss etc. (meiner Vermutung nach) nichts zu tun. Ohnehin gibt es weltweit nur noch drei bedeutende Hersteller von Flash-Speicher: Samsung, Micron und Sandisk/Western Digital. Darüberhinaus ist fraglich, ob EUV überhaupt für Speicherbausteine eingesetzt werden wird. Bei Flash ist man in die dritte Dimension ausgewichen (mehrlagige Chips) und bei DRAM wird man sehen, ob diese kleinen Strukturgrößen erreicht werden oder auch hier auf die dritte Dimension ausgewichen wird. EUV spielt erst bei 7nm abwärts eine Rolle.

 

Aber selbst wenn alle maßgeblichen Hersteller von Speicher und Logikchips noch diese Technik einsetzen werden, so bleibt es bei keinen zehn Kunden.

 

ASML selbst hat sich vor 2-3 Jahren selbst zum Verkauf gestellt, sämtliche Kunden sind seitdem Minderheitsaktionäre.

Genauso wird die Investition in Carl Zeiss eine strategische Entscheidung ohne primäre Gewinnabsichten gewesen sein.

Das ist eben das eigentliche Problem, welches ich bei ASML sehe: Sie hängen eigentlich nur noch am Tropf der großen Halbleiterhersteller. Ohne dass die Geld in ASML buttern würde das Unternehmen die extrem teuren Entwicklungen überhaupt nicht mehr stemmen können. Eine Übernahme wird aus kartellrechtlichen Gründen nicht möglich sein, also halten die großen Hersteller ASML eben gerade so am Leben, wie sie es brauchen. Finde ich als Investition weniger interessant bzw. quasi unberechenbar.

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NoFlags
· bearbeitet von NoFlags

Meiner Meinung nach ist das ein Zeichen, dass die Zuversicht wächst, dass EUV bald tatsächlich in der Fertigung eingesetzt wird. Mit dem Schritt unterstützt man nun auch einen weiteren Single-Source-Zulieferer den riesigen Kapitalbedarf für die Entwicklung der nächsten Generation von EUV-Systemen zur Verfügung zu stellen. Ob sich EUV als Businesscase für ASML rechnen wird ist damit leider nicht klar. Klar ist aber immer mehr, dass ASML voll darauf setzt und es eigentlich nicht schief gehen kann, darf,...

 

EUV wird sicher am ehesten für Logikchips kommen, vielleicht auch für DRAM. NAND scheidet aktuell wohl aus. Damit wird ASML für EUV sicher weniger Kunden haben als für 193nm. Hauptinteressenten dürften sicher Intel, Samsung und TSMC sein. Diese haben sich vor einiger Zeit an ASML beteiligt um über "Zuschüsse" weitere ASML-Entwicklungen zu finanzieren (damals dachte man an EUV und größere Wafer - zweiteres hat sich aber wohl erledigt). Es sollen aber auch schon bei mehr als diesen drei großen Kunden EUV-Testmaschinen stehen. GF speziell wird aber eher einer der letzten als einer der ersten EUV-Nutzer sein. Sollte EUV kommen und man als Scannerhersteller damit Geld verdienen können, dann ist ASML mit großer Sicherheit der einzige Player im Markt.

 

Mindestens die Logikchiphersteller hängen aber damit auch gewissermaßen am Tropf von ASML für die Weiterführung ihrer Roadmap. Auch bei nicht-EUV hat ASML einen riesigen Marktanteil (ca 80%). Ich kann mir schlimmere Szenarien für ein Unternehmen vorstellen.

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Dandy

Gibt mal wieder Neuigkeiten im schon stark konsolidierten Segment der Hersteller für Halbleiterspeicher: Toshiba erwägt angeblich einen (Teil-) Verkauf seiner Flash-Speichersparte.

 

Kommt nicht übermäßig überraschend, denn Toshiba geht es finanziell gar nicht gut, wie viele vermutlich schon mitbekommen haben. Andererseits ist es mit der einzige Bereich von ihnen, der noch gut läuft. Es bleibt aber anzuzweifeln, dass Toshiba künftig das nötige Geld aufbringen kann, um an der Spitze mitzulaufen, was wohl auch das Management so sieht.

 

Als Käufer werden zuvorderst Western Digital genannt, die mit Sandisk schon die eine Hälfte des ehemaligen Toshiba-Sandisk Joint Venture gekauft hatten. Es werden aber auch Private-Equity Unternehmen genannt. Die chinesische Tsinghua hätte sicher großes Interesse daran, um die von der chinesischen Regierung gewünschte Speicherfertigung in China hochziehen zu können. Allerdings dürfte das am Einspruch von Western-Digital bzw. vielmehr der amerikanischen Regierung scheitern. Auf diesen Sachverhalt hatte Micron in der Vergangenheit, selbst auch schon Übernahmeziel von Tsinghua gewesen, eindeutig hingewiesen. Es bleibt wahrscheinlich weiterhin schwierig für China, sich durch Zukäufe in den Markt für Halbleiterspeicher einzukaufen, trotz des vielen verfügbaren Geldes.

 

Für Western Digital könnte der Brocken etwas zu groß sein, sie haben schließlich zusätzlich noch mit einem erodierenden Kerngeschäft zu kämpfen, dem der klassischen Magnetfestplatten. Ich frage mich ohnehin, woher sie das Geld nehmen wollen, um weiterhin ganz vorne mitzuspielen. Vermutlich hat sich Tsinghua deshalb bei WD eingekauft, damit man am Ende die Scherben aufsammeln kann um auf diesen Weg an das nötige Know-How zu gelangen. Ob da die US-Behörden mitspielen werden ...

 

Der Speichermarkt läuft aktuell jedenfalls sehr gut, womit der Zeitpunkt für Toshiba günstig erscheint. Der nächste Schweinezyklus kommt bestimmt ...

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Schildkröte

Kürzlich ging dieser Branchenvertreter aus Erfurt an die Börse:

 

Zitat

X-FAB ist die führende weltweit führende Foundrygruppe für analoge und gemischt analog-digitale Halbleiteranwendungen. 

 

Das heißt, wir produzieren Mikrochips und weitere Halbleiterprodukte, die dazu eingesetzt werden,  Signale aus der realen analogen Welt, wie Licht, Temperatur oder Geschwindigkeit, zur digitalen Weiterverarbeitung aufbereitet oder digitale Signale in analoge umgewandelt werden. Mit der Entwicklung leistungsfähiger Halbleiterprozesse zur Fertigung von integrierten Schaltkreisen, einem umfangreichen Serviceangebot sowie erstklassiger technischer Unterstützung ist die X-FAB-Gruppe zu einem weltweit führenden Unternehmen im Halbleitermarkt geworden.

 

Unsere Wafer finden Anwendung  in den Bereichen Automobilindustrie, Unterhaltungselektronik, Industrie und Medizin sowie weitere Anwendungen auf modularen CMOS- und SOI-Prozessen in Geometrien von 1,0 bis 0,13 µm. Darüber hinaus bietet X-FAB spezielle langlebige SiC- und MEMS-Prozesse an. 

Quelle: https://www.xfabulous.com/de/start/

IR-Bereich: https://www.xfab.com/index.php?id=2882

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Schildkröte

Das amerikanische Unternehmen Broadcom will für 130 Milliarden Dollar den Konkurrenten Qualcomm kaufen. Es ist der Versuch einer feindlichen Übernahme gegen den Willen von Qualcomm. ... Das Angebot wurde auch möglich, weil Qualcomm seit Monaten in einem eskalierenden Streit mit Apple steckt, der die Geschäftszahlen der Chipfirma schmälerte und den Aktienpreis nach unten trieb. Der iPhone-Konzern weigert sich, an Qualcomm einen Prozentsatz vom kompletten Gerätepreis abzuführen.

Hier der vollständige FAZ-Artikel

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Schildkröte

Die Fusionswelle in der Chipbranche geht weiter. Der US-Halbleiterhersteller Microchip Technology will für 8,35 Milliarden US-Dollar (6,8 Milliarden Euro) seinen Rivalen Microsemi schlucken

Quelle: manager magazin

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Schildkröte
Zitat

Die permanente Weiterentwicklung und der hohe Wettbewerbsdruck in der Chipproduktion führen darüber hinaus dazu, dass Bosch mit seinem neuen Werk in der sächsischen Landeshauptstadt erstmals in die 300-Millimeter-Fertigungstechnologie einsteigt. Im Vergleich zu bisher üblichen 150- und 200-Millimeter-Wavern, also Siliziumscheiben, auf denen Halbleiter hergestellt werden, lassen sich so größere Skaleneffekte erzielen und die Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Hier der vollständige FAZ-Artikel.

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Schildkröte

Qualcomm befindet sich ähnlich wie andere dominante Halbleiterunternehmen unter starkem Konkurrenzdruck. Dieser kommt allerdings nicht von innerhalb der Branche, sondern von den Kunden. Beispiele wie Amazon, Google oder Microsoft zeigen, dass in Zukunft auch die Softwarekonzerne im Halbleiterbereich mitspielen wollen. Google hat einen speziellen Chip entwickelt, der vor allem in der Anwendung für künstliche Intelligenz Vorteile bieten soll. Auch Amazon hat kürzlich bekanntgegeben, dass man intern an Halbleitern bastle, die für spezielle Aufgaben benutzt werden könnten. Microsoft will ebenfalls eigene Chips herstellen, um sie im rasant wachsenden Cloud-Geschäft einzusetzen.

Hier der vollständige NZZ-Artikel.

 

@Dandy Wie siehst Du die o. g. Wettbewerber (aus Sicht der Platzhirsche)? 

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