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ETF-Depot aufbauen

Empfohlene Beiträge

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· bearbeitet von Ramstein

Inhaltsverzeichnis

 

Beitrag #1: Einführung, "Kochrezept" zum ETF-Depot Aufbau (Aktien)

Beitrag #2: "Kochrezept" ETF-Depot (Schwerpunkt Anleihen)

Beitrag #3: Weitergehende Informationen (Links zu lesenswerten Dokumenten)

Beitrag #4: Regulierungen, Gesetze, Steuern (z.B. InvStRefG vom Sommer 2016)

Beitrag #5: Häufige Fehler

Beitrag #6: Aktienquote 100 - Lebensalter?

Beitrag #7: Ramsteins unmaßgebliche ETF Liste - ETF-Auswahl für Faule

Beitrag #8: BIP und Marktkapitalisierung: was ist der "richtige Mix"

Beitrag #9: Fragen, die immer wieder gestellt werden

Beitrag #10: Warum wurden meine Fonds zum 31.12.2017 fiktiv verkauft?

Beitrag #11: Anekdoten

Beitrag #12: Dividendendepot

Beitrag #13 Ausschüttende oder Thesaurierende ETFs

Beitrag #14 Nachhaltigkeit, ESG

weitere Beiträge: von Deppen, die nicht begreifen, dass es einen Diskussionsfaden gibt

 

Diskussion zum Einführungsthread "ETF-Depot aufbauen"

 

Vorbemerkung

Inflation nagt am Vermögen! Tagesgeld bringt nichts mehr! Dividende ist der neue Zins! Viele derartige Meldungen sind in den Medien und schrecken normale Menschen auf. Aber was tun? Zum Bankverkäufer (er ist kein neutraler Berater!) gehen und die Bank Geld verdienen lassen ist auch nicht der beste Ansatz. Also selber machen, aber wie?

 

Ohne Risiko keine Gewinnaussichten!

Langfristig hat man bisher am Aktienmarkt immer Gewinn gemacht. Kurzfristig wird es auch Verluste geben. Die folgende Graphik der Quirin Privatbank zeigt das sehr schön:

 

 

Daher ist es mit einem längeren Zeithorizont sinnvoll, in Aktien zu investieren. Aber wie? Einzelne Aktien kaufen ist riskant (Beispiele: BP, VW), die von den Banken empfohlenen aktiven Fonds haben beim Kauf teure Ausgabeaufschläge (3-5%) und hohe laufende Kosten (1,5-3%) pro Jahr. Aber es gibt einen "Königsweg": ETFs.

 

"Kochrezept" ETF-Depot (Schwerpunkt Aktienmärkte)

Also möglichst konkret: Wie baue ich ein ETF-Depot im Wert von XXX Euro auf? Wie lege ich monatlich YYY Euro in ETFs an?

 

Um hierzu die wichtigsten Punkte zu erklären, habe ich mit Hilfe von kompetenten Forumsmitgliedern grundlegende Informationen zusammengefasst. Antworten auf immer wiederkehrende Fragen versuche ich laufend zu integrieren.

 

Kommentare, Anregungen und Co. könnt ihr in diesem Thread loswerden: http://www.wertpapie...depot-aufbauen/

 

Bevor ihr weiterlest:

Falls ihr die Informationen für neue Nutzer noch nicht gelesen habt, holt das jetzt bitte nach.

Falls ihr ETF-Grundlagen nachlesen wollt, schaut in das ETF-Handbuch der Börse Frankfurt.

Hier kann man Anfängerfragen zu Fonds, ETFs und Fondsdepots stellen.

 

Vorbemerkung: Asset Allokation

AA ist die Aufteilung der Anlagesumme auf verschiedene Anlagen. In den meisten Fällen reichen Aktien und "sichere Anlagen". Über das Verhältnis dieser beiden Anlageklassen kann man das Risiko steuern. Die folgende Tabelle gibt die Erfahrungen der Vergangenheit wieder:

Die Tabelle (Quelle Internet, eigene Rechnungen) zeigt, wie im Zeitraum 1970 - 2017 bei verschiedenen Aufteilungen des Geldes zwischen risikofrei (Tagesgeld, Festgeld, Anleihen höchster Güte) und ertragsorientierten Aktien-ETFs das Verlustrisiko und die erwartete Performance ist:

 

 

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Beispiel: Bei 30% Aktien gab es durchschnittlich 2.15 % Rendite pro Jahr, 23,7% in 10 Jahren, im schlimmsten Fall 21% Verlust und Verluste waren im schlimmsten Fall erst nach 7,6 Jahren wieder aufgeholt.

 

ETFs: das Anlagevehikel der Wahl

Mit börsengehandelten ETFs (das ist die Abkürzung für Exchange-Traded Funds = börsengehandelte Fonds) kann man kostengünstig in die weltweiten Märkte investieren. Dadurch sind die Anlagen breiter diversifiziert (gestreut) und damit weniger zufallsabhängig, als wenn man Einzelwerte kauft. Gleichzeitig sind ETFs eine recht kostengünstige Methode der Anlage. Anders als bei aktiven Fonds, die gerne von den Banken verkauft werden, zahlt man keine Ausgabeaufschläge und deutlich niedrigere laufende Kosten.

Man entscheidet sich für eine Aufteilung, z. B. Märkte A, B, C mit 50%, 30%, 20% der Anlagesumme. Für jeden der Märkte sucht man dann einen oder mehrere passende ETFs aus.

 

Rebalancing

Alle 6 oder 12 Monate wird geschaut, wie sich das Depot entwickelt hat. Wenn die Gewichtungen deutlich (5% oder 10%) vom Plan abweichen, so sollte man ein Rebalancing durchführen. Dies gibt einen wichtigen Hinweis auf die Anzahl der Märkte, in die man investiert. Wenn z.B. der 20%-Anteil um 10% abweicht, so sind das nur 2% der Anlagesumme. Beispiel: 10.000 Euro Anlagesumme, 200 Euro Abweichung. Wenn man jetzt für 200 Euro kauft oder verkauft, so sind die Gebühren relativ hoch. Man sollte also im obigen Beispiel gut überlegen, ob man wirklich 3 verschiedene ETFs nimmt, oder ob nicht 2 auch ausreichen. Wenn das Depot wächst, kann man später immer noch neue ETFs dazu nehmen.

 

Das Rebalancing kann man bei Sparplänen durch (temporäre) Anpassung der monatlichen Anlagen vornehmen. Oder durch Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld. Oder eben einmal im Jahr was umschichten.

 

Für ein ausgewogenes Depot sollte man das Rebalancing zwischen den Asset-Klasse (Aktien, Renten) und auch innerhalb der Assetklassen zwischen den einzelnen Märkten durchführen.

 

Märkte

Grundsätzlich unterscheidet man die Hauptassetklassen Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien. Wie man sein Vermögen auf die einzelnen Assetklassen verteilt, muss jeder nach seiner persönlichen Situation beurteilen. Anregungen findet man bei @Schinzilord:

In diesem Beitrag geht es primär um Aktien; daher im folgenden nur kurze Bemerkungen zu den anderen Klassen.

 

Festzinsanlagen, Anleihen, etc.

In der momentanen Niedrigzinsphase erscheint es vielen angebracht, statt in sichere Anleihen in Tagesgeld und zeitlich gestaffeltes Festgeld und Sparbriefe zu investieren. Ein allgemeinen Forenbeitrag, der in diesem Bereich diesen Post etwas detaillierter ergänzen kann, sucht noch einen Author. Bisher sammele ich nur etwas Material im nächsten Beitrag.

 

Rohstoffe

Der Nutzen von Rohstoffanlagen ist umstritten und eine Anlage sollte gründlich überlegt sein. Sie sollten erst getätigt werden, sofern die Grundlagen verstanden wurden. Näheres dazu findet man in Rohstoffe - Grundlagen ; Woher kommt die Rendite bei Rohstoffen ; Sind Commodity-ETFs Nepp? ; Lohnen Rohstoff-Future-ETFs?

 

Immobilien

Ich rede nicht von der selbstgenutzten Immobilie, bei der i.d.R. andere Kriterien als bei einer Wertpapierinvestition gelten. Daher will ich hier nur Offene Immobilienfonds und REITS erwähnen, ohne in irgend einer Weise ins Detail zu gehen. Im Forum findet man zahlreiche Informationen dazu.

 

Aktien-ETFs: Regionale Gewichtung

Viele ETFs richten sich bei Anlagen nach der einzelnen Länder bzw. Regionen, indem sie einen Index nachbilden. Hierbei unterscheidet man üblicherweise nach Europa, Nordamerika, Pazifik, Emerging Markets und Frontier Markets.

 

Referenzindizes werden (freie Marktwirtschaft) von verschiedenen Anbietern berechnet und angeboten. International gebräuchlich sind MSCI, STOXXFTSE und S&P (Vergleiche und Unterschiede). In vielen Ländern gibt es noch Indizes, die zum Teil auch nur an einzelnen Börsen definiert sind (DOW, NASDAQ, FAZ-Index, SMI, Topix,...)

 

Für die Gewichtung der Regionen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Üblich sind

  • Gewichtung nach Marktkapitalisierung (der Aktienmärkte); Methode der MSCI-Indizes. Dabei ist USA sehr stark gewichtet, da dort viel mehr Firmen börsennotiert sind als z.B. in Deutschland mit seinem starken Mittelstand (und viele China-Aktien sind für Ausländer nicht handelbar und werden daher nicht in die Indizes aufgenommen)
  • Gewichtung nach BIP (Bruttoinlandsprodukt); dabei wird nicht berücksichtigt, wenn in kleinen Ländern große Firmen mit weltweitem Geschäft angesiedelt sind
  • Mischformen nach eigener Einschätzung und Vorliebe

Dabei sollte man auch immer berücksichtigen, dass für den Erfolg eines Unternehmens in aller Regel die Märkte, auf denen es präsent ist, wichtiger sind als das Land, in dem die Gesellschaft ihren Sitz hat. Eine Übersicht zu Marktkapitalisierung und BIP in der Welt gibt es hier.

Diskussion über Gewichtungsarten eines "Weltdepots" findet man hier:

Weltdepot – Was ist der beste Mix? MK vs. BIP vs. EW vs. Korrelation vs. Forward-Looking.

 

Vermutlich bringen fixe Verteilungswerten ähnlich vorteilhafte Effekte wie eine Verteilung auf das letzte BIP- oder MCap-Promille genau, zumal es etwas schwer ist zu argumentieren, dass die Gewichtung von z.B. Glencore, Nestle und Novartis von Schweizer BIP abhängen sollte. Und auch die großen Unternehmen an der London Stock Exchange - von BP über Imperial Tobacco bis Vodafone - machen ihr Geschäft nicht überwiegend in England.

 

Zugrunde liegende Indizes

Für die einzelnen Aktienmärkte gibt es verschiedene Indizes, in die man über ETFs investieren kann. Beispielhaft seien hier genannt:

  • Welt: MSCI (All Country) World, FTSE All World
  • Europa: STOXX Europe 600, MSCI Europa (eventuell MSCI EMU; nicht meine Wahl)
  • Nordamerika: MSCI North America, MSCI USA, S&P 500
  • Asien: MSCI Pacific
  • Emerging Markets: MSCI Emerging Markets, FTSE Emerging
  • Frontier Markets: MSCI Frontier Markets
  • Small Caps: MSCI World Small Caps, MSCI Emerging Markets SmallCap, MSCI Europe Small Cap, MSCI USA SC, S&P SmallCap 600, FTSE Russel 2000, FTSE Global Small Cap

Hier gibt es eine Darstellung der FTSE SystematicDer Indexanbieter MSCI sagt zu den Indexkonstruktionen:

 

Zitat
  • The MSCI Standard Indexes cover all investable large and mid cap securities across the Developed, Emerging and Frontier Markets and target approximately 85% of each market's free-float adjusted market capitalization.
  • The MSCI Mid Cap Indexes cover all investable mid cap securities across the Developed, Emerging and Frontier Markets and target approximately 15% of each market's free-float adjusted market capitalization.
  • The MSCI Small Cap Indexes cover all investable small cap securities with a market capitalization below that of the companies in the MSCI Standard Indexes, targeting approximately 14% of each market’s free-float adjusted market capitalization.
  • The MSCI Micro Cap Indexes cover approximately 5,000 micro cap securities across Developed Markets countries, using size and liquidity requirements specific to this size segment.
  • The MSCI World Index captures large and mid cap representation across 23 Developed Markets (DM) countries. With 1,652 constituents, the index covers approximately 85% of the free float-adjusted market capitalization in each country.
  • The MSCI Emerging Markets Index was launched over 25 years ago and is designed to measure the equity market performance of the emerging markets.
  • The MSCI Frontier Markets Index includes large, mid and small cap companies, covering approximately 99% of the investable equity universe across all frontier markets countries while taking investability requirements into consideration within each market.
  • The MSCI's All Country World Index (ACWI) is the industry’s accepted gauge of global stock market activity. Composed of over 2,400 constituents, it provides a seamless, modern and fully integrated view across all sources of equity returns in 46 developed and emerging markets. (Dabei sind ca. 89% Industrieländer und 11% EM.)
  • The MSCI Investable Market Indexes (IMI) cover all investable large, mid and small cap securities across the Developed, Emerging and Frontier Markets, targeting approximately 99% of each market's free-float adjusted market capitalization.
  • The MSCI All Cap Indexes combines the MSCI IMI Indexes with the MSCI Micro Cap Indexes the across the Developed Markets countries.

 

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Wesentlicher Merkpunkt: MSCI und FTSE Indizes beruhen auf der Marktkapitalisierung! Details zu den Gewichtungen findet man weiter unten in diesem Beitrag.

 

Die Indices gibt es fast immer in mehreren Varianten: Price, Gross und Net. Bei Price werden schlicht die Preise(Kurse) der Wertpapiere zu Grunde gelegt, bei Gross werden die Bruttodividenden in die auszahlenden Aktien wiederangelegt. ETFs verwenden als Benchmark in der Regel die Net-Variante, die zumindest bei MSCI die Dividenden nach Abzug der Quellensteuer zu Grunde legt.

 

Anmerkung: Als dieser Faden erstellt wurde, gab es noch keine günstigen "All World" ETFs am deutschen Markt. Daher die ganze Aufteileritis. Heutzutage fängt man am besten mit einem einzigen ETF an und oftmals kann man da auch bei bleiben, zumindest bis das Depot 6-stellig wird und man eigene Ideen umsetzen will.

 

Es gibt keine klare Vorhersage, ob die Gewichtung nacht Marktkapitalisierung, oder nach BIP besser ist. Ein pragmatischer Ansatz könnte so aussehen:

 

1 ETF (einfach bei geringen Summen oder wenn man sich um nichts kümmern will):

  • All-World-Index, evtl. auch mit Small Caps drin, in der Regel gewichtet nach Marktkapitalisierung und damit scheinbar USA-lastig, aber siehe dazu Graphik unten (Beispiele: MSCI All Country World (Investable Market) Index (ACWI, evtl auch IMI); FTSE All-World Index)

2 ETFs (einfache Mischung aus Industrie- und aufstrebenden Länder):

  • (entwickelte) Welt: 70%
  • Emerging Markets: 30%

3 ETFs (BIP-gewichtet):

  • (entwickelte) Welt: 44%
  • Europa (EMU) 12%
  • Emerging Markets: 44%

4 ETFs:

  • Europa: 30%
  • Nordamerika: 30%
  • Pazifik: 10%
  • Emerging Markets: 30%

6 ETFs:

  • Europa: 26%
  • Nordamerika: 26%
  • Pazifik: 8%
  • Emerging Markets: 26%
  • Frontier Markets: 4%
  • Small Caps: 10%

Es sei noch einmal betont, dass die o.g. Aufteilung keine "in Stein gemeisselte" optimale Verteilung ist, die "besten" Erfolg garantiert. Und wenn man beim ACWI nicht auf den Unternehmenssitz fixiert ist, sondern schaut, wo die Firmen ihren Umsatz machen, sieht es schon wieder anders aus: MSCI: Wo kommt das Geld her?

 

 

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Um ein Kern-ETF-Portfolio kann man in einer Core-Satellite-Strategie nach persönlichen Vorlieben und Einschätzungen dann noch weiter ETFs beimischen. Hier bieten sich Strategie-ETFs an wie Large Caps, Small Caps, Value-Aktien, Dividendenwerte, Wachstumswerte oder Branchenfonds und Länderfonds um nur einige zu nennen. Manche Anleger möchten auch bewusst den Heimatmarkt (Deutschland oder Eurozone) bevorzugen. Hauptsache man weiss, was man will und tut. Weitgehender Konsens herrscht, dass in der Vergangenheit(!) Small Caps meist eine höhere Rendite bei höheren Schwankungen gebracht hat. Ob das auch in Zukunft so sein wird, weiss natürlich niemand. Dennoch sollte man bei größeren Depots erwägen, SCs dazu zu nehmen. Die anderen Strategie-ETFs (sehr beliebt: Dividenden-ETFs) sind zumindest meiner Meinung nach nicht wirklich renditefördernd. Wer ernsthaft an so was denkt, sollte sich vorher unbedingt mal die sehr guten Index-Statistiken von otto03 anschauen. 

 

Persönliche Anmerkung:

In letzter Zeit habe ich immer mehr Sympathie für Equal Weight ETFs. Bei denen beeinflussen die Elephanten im Index die Wertentwicklung nicht so stark. Und wer sagt, dass diese sich besonders gut entwickeln?

 

ETF-Konstruktion und Kosten

ETFs können entweder alle Aktien aus dem jeweiligen Index (replizierend), oder eine Auswahl der Werte (optimiert), oder auch SWAP-basiert den Index nachbilden. Letztere kaufen ganz andere Wertpapiere als in dem nachzubildenden ETF-Portfolio und schließen dann mit einer Gegenpartei einen SWAP-Vertrag, der die Performance der gehaltenen Werte gegen die Performance der ETF-Werte „tauscht“. Jede Konstruktion hat ihre Vor- und Nachteile; letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was er kauft. Viele ETFs betreiben Wertpapierleihe, d.h. sie verleihen ihre Aktien gegen Gebühr (und i.d.R. Sicherheiten) an andere Marktteilnehmer; aus den Einnahmen können Teile der Verwaltungskosten gedeckt werden. Auch dies lehnen manche Investoren ab.

 

Für die Kosten muss gesetzlich vorgeschrieben eine TER (Total Expense Ratio, Gesamtkostenquote) angegeben werden. Leider sind in der TER aber nicht alle Kosten enthalten. ETFs können zusätzlich z.B. Transaktionskosten, Kosten für Währungsabsicherung (Hedging), und SWAP-Kosten erheben, oder auch Erträge erwirtschaften. Ob sie es tun, muss man immer(!) direkt bei der Fondsgesellschaft(!) z.B. im jeweiligen Jahresbericht des ETFs nachlesen. Die TER ist aber nur ein zweitklassiger Indikator.

Wichtig für den Anleger ist die Tracking-Difference (TD): die Abweichung der ETF-Wertentwicklung von der Index-Wertentwicklung. Da sind alle Kosten berücksichtigt und viele Gesellschaften geben den Erwartungswert für die Tracking-Difference / Abbildungsdifferenz zum Index an; genau bestimmen lässt er sich aber immer erst im Nachhinein.

Manche ETFs (meistens auf vom Anbieter kreierte Indizes) können weitere Kosten haben.

Die in manchen Dokumenten genannten Ausgabeaufschläge und Rücknahmegebühren gelten nicht für den privaten Endkunden; sie fallen nur im Creation/Redemption-Prozess an.

 

Fondswährung

Ob die Fondsgesellschaft den ETF in Euro oder US$ führt, ist für die Performance egal. Dies wurde schon oft im Forum gesagt und hier von chemstudent sehr schön erläutert.

 

Steuern

Ab 1. Januar 2018 wurde die Versteuerung von Fonds vereinheitlicht. Es gibt keine steuerhässlichen Fonds mehr. Wichtig ist jetzt, ob im Fonds oder (bei Swap-ETFs im Trägerportfolio) über 50% Aktien sind, damit man die Teilfreistellung von 30% der Gewinne bekommt.

 

Wenn man den Sparer-Pauschbetrag noch nicht ausgeschöpft hat (geringe Kapitaleinkünfte, Depot für Kinder), ist es sinnvoll, ETFs zu bevorzugen, die steuerpflichtige Erträge erzeugen, um den jährlichen Pauschbetrag nicht verfallen zu lassen. Auch wenn keine Erträge ausgeschüttet werden, fällt in der Regel eine Vorabpauschale an, die auf den Freibetrag angerechnet wird.

 

Probleme und/oder Kosten für die Rückforderung ausländischer Quellensteuer fallen (anders als bei manchen Aktien) bei ETFs nicht an. Dies wird - sofern möglich - intern in der Fondsverwaltung gemacht und verbucht.

 

Wenn man jede Region mit einem separaten ETF bespart, kann man zur Steueroptimierung eventuell wahlweise Gewinne oder Verluste generieren zur Steueroptimierung. Das geht bei einem ACWI natürlich so nicht.

 

Finanztip: So funktioniert die Steuer auf Aktienfonds und ETFs ab 2018

 

Verkauf von Altbeständen; Freibetrag 

Bis Ende 2017 war der Wertzuwachs von Altbeständen (Kauf vor 1.1.2009) steuerfrei. Das hat sich geändert. Jetzt ist ein Wertzuwachs, der ab dem 1.1.2018 auf Altbestände anfällt, nur noch bis 100.000 Euro steuerfrei. Dieser Freibetrag wird vom Finanzamt verwaltet. Das heisst, die Bank zieht erst Steuer ab, die man dann über die Steuererklärung vom Finanzamt zurück bekommt.

 

Information bis Ende 2017:

Die Abgeltungssteuer sollte es einfach machen; bei Fonds ist das leider nicht gelungen. Einfach ist es für Fonds (auch ETFs sind Fonds) mit Domizil in Deutschland. Achtung: Das „Domizil“ kann man nicht aus der DE-ISIN schließen, man muss beim Anbieter nachschauen (Beispiel: ishares). Schwierig wird es bei Fonds mit ausländischem Domizil, da hier die Angaben in der Steuerbescheinigung der Bank oftmals nicht ausreichend sind. Für ausländische Thesaurierer muss bei bundesanzeiger.de geprüft werden, ob steuerpflichtige Erträge anfallen. Viele ETFs vermeiden solche Erträge und sind daher steuerlich unproblematisch, aber niemand kann garantieren, dass das auch für die Zukunft so bleibt. Also: jährlich prüfen. Diese Problematik wird im Forum in folgende Fäden diskutiert:

Steuerstatus und Trackingdifferenzen von Aktien-ETFs auf Standardindizes (Pflichtlektüre!)

Der elektronische Bundesanzeiger und die Veröffentlichung von Besteuerungsgrundlagen

Steuer bei ausländischen thesaurierenden Fonds konkret in der Steuererklärung

Kurze Anleitung: steuereinfache Fonds/ETF selbst finden

Eine sehr umfangreiche Anleitung gibt es bei Allianz Global Investors als PDF. Lesenswert!

 

Steuerlich intransparent ausländische Fonds (z.B. US-Fonds von Vanguard), die keine Steuerdaten beim Bundesanzeiger hinterlegen, verursachten bis Ende 2017 einen erheblichen Aufwand bei der Steuererklärung. In wie weit sich das nach der letzten Gesetzesänderung ab 2018 ändert, ist noch nicht völlig klar. ich persönlich bin da vorsichtig.

 

Fondsauswahl, Fondsanbieter, Vergleichsplattformen

ETFs sind beliebt. Es gibt viele ETF-Anbieter und viele Plattformen in Internet, die über ETFs informieren. Beliebte Vergleichsplattformen sind u.a. justetf, extra-funds und fondsweb. Aber Achtung: dort sind nicht immer alle Daten korrekt. Man sollte zur Sicherheit immer(!) bei KAG/Anbieter/Emittent nachschauen, insbesondere was Kosten und Domizil angeht.

 

Hier im WpF gibt Holzmeiers Faden Trackingdifferenzen von Aktien-ETFs auf Standardindizes eine gute Übersicht, auch über die Konstruktion der ETFs.

 

Immer wieder gern gefragt wird auch: "Was passiert, wenn der ETF-Anbieter insolvent wird?" Die Antwort lautet: Nicht viel. Die ETFs sind Sondervermögen und gehören nicht zur Insolvenzmasse. Oder hier am Beispiel der DB-ETFs.

 

Kauf und Verkauf

ETFs kann man oftmals nicht bei der Fondsgesellschaft kaufen oder an diese zurückgeben. Der Handel findet dann an den Börsen und mit Direkthandelspartnern statt. Kaufen und Verkaufen kann man ETFs über eine Bank oder einen Broker. Oftmals bekommt man sie im Bankgespräch aber nicht angeboten, da die Bank an ETFs kaum etwas verdient und lieber ihre teuren aktiven Fonds verkaufen möchte. Da hilft nur hart bleiben; der Kunde ist König. Oder man entscheidet sich gleich für einen kostengünstigen Online-Broker.

ETF-Preise werden von einem Marketmaker gestellt, der diese i.d.R. auch bis zu einem bestimmten Geld/Briefvolumen (z.B. 50.000 Euro) hält. Oftmals kann man auch über einen Direkthandelspartner gebührengünstiger als über eine Börse kaufen.

Die manchmal genannten ATCs (additional trading costs) fallen allenfalls bei Sparplänen an, aber nicht an Börsen oder bei Direkthandelspartnern.

 

Beobachtung des Portfolios

Die laufende Entwicklung des Depots kann man mit Portfolio Performance überwachen und nach vielfältigen Kriterien auswerten.

 

Einstieg

Immer wieder stellt sich auch die Frage, wie man einen größeren Betrag anlegt. Einfach kaufen, oder schrittweise in den Markt einsteigen? Statistisch gesehen verringert man über den schrittweisen Einstieg das Risiko, Verluste zu erleiden, man senkt aber die zu erwartende Rendite (siehe Vanguard Studie dazu). Man steigert aber nicht die durchschnittliche zu erwartende Rendite. Dennoch ist die gängige Empfehlung, größere Summen in zwei bis 5 halbjährlichen Teilbeträgen zu investieren, insbesondere wenn die Aktien schon relativ hoch stehen wie momentan (Sommer 2016).

 

Sparplan

Es gibt bei vielen Brokern kostengünstige oder kostenlose Sparpläne, aber leider immer nur auf ausgewählte ETFs. Da muss man mal suchen, was zu einem passt, zum Beispiel hier.

Beim Sparplan kann man relativ einfach ein Rebalancing durch temporäres Anpassen der Raten vornehmen.

 

Risiko

Natürlich hat auch eine ETF-Anlage ein Risiko. Dies ist durch die breitere Diversifikation zwar geringer als bei einzelnen Aktien, aber vorhanden. Da ETF-Depots in der Regel längerfristig angelegt werden, sind kurzzeitige Kursrückgänge schlecht für die Nerven, aber kein allgemeiner Hinderungsgrund. Das DAI Deutsche Aktieninstitut veröffentlich für DAX und EURO STOXX 50 Renditedreiecke, die für die Vergangenheit zeigen, wie die längerfristige Performance aussieht. Nachtrag: boerse.de bietet für zahlreiche Indizes Renditedreiecke (Beispiel). 

 

Für konkrete ETFs veröffentlicht comstage auf seiner Transparenzseite aktuelle Value-at-Risk-Werte. (VAR-Definition siehe Wikipedia). So kann man beispielsweise (Zahlen vom März 2016) sehen, dass (beruhend auf den Zahlen der Vergangenheit) für einen DAX/MSCI World-ETF mit 99,9% Wahrscheinlichkeit der Verlust innerhalb eines Jahres unter 79%/48% bleibt und mit 95% Wahrscheinlichkeit unter 38%/26%. Je breiter diversifiziert, desto geringer das Risiko.

 

ETF-Dachfonds, wikifolios auf ETFs, etc.

Hiervon rate ich ab, da in den meisten Fällen davon nur der Organisator profitiert. Recht Informatives über Multi-Asset-ETFs findet man bei Morningstar:

ETF-Dachfonds: Ein großes Missverständnis?

Der nicht so feine Unterschied zwischen ETF-Portfolios und ETF-Dachfonds

 

Der konkrete Anfang: So geht's los!

Hier sei auf diesen wirklich lesenswerten Beitrag des Finanzwesirs verwiesen.

 

Literatur

In Deutschland ist „der Kommer“ das Standardwerk zur ETF-Anlage. Er ist durchaus lesenswert, aber natürlich ist der (ETF-)Markt dynamisch und man sollte Kommers ETF-Empfehlungen nicht sklavisch umsetzen.

 

Weitere Informationen

Hier im Forum gibt es schon mehrere Informationsfäden und auch ETF-Musterdepots, die man sich anschauen sollte, z.B.

Verschiedene Indexkombinationen Aktien / Renten / Rohstoffe

Die Mischung macht's dabei unbedingt Beitrag #4 lesen!

ETF Langfristdepot für kleine, mittlere und große Vermögen (die konkrete ETF-Auswahl ist nicht mehr aktuell)

Verschiedene ETF-Depotvarianten zusammengefasst dargestellt

Einsteiger-Portfolio mit drei ETFs

Top-10 Threads über Fonds und Fondsdepot

Überrenditen durch Faktoren etc? neu

 

Hier kann man sich zur Zinsanlage einlesen:

Renten-ETF vs. Tagesgeld/Festgeld/Sparbriefe

Ist es zur Zeit sinnvoll Anleihen zu kaufen?

 

Wie entstehen eigentlich ETF-Anteile?

http://www.boerse-am...s-etfs-316.html

 

Sehr gute Erläuterungen zur Sicherheit von ETFs:

http://www.wertpapie...post__p__894972

 

Wertpapierleihe und Swaps bei ETFs erklärt:

http://www.wertpapie...post__p__900955

 

TER: Wie wird sie bezahlt?

http://www.wertpapie...ie-ter-bezahlt/

 

ETF-Schließungen

http://www.10x10.ch/etf-schliessungen-und-die-folgen-fuer-anleger/

 

Morningstar ist immer einen intensiven Blick wert (Ich habe mich kostenlos als Mitglied registriert):

Das große Einmaleins der Index-Anlage

Drei Schritte zum richtigen ETF

Was entscheidet über die Qualität eines ETF?

Wie bilden ETFs den Index nach?

ETF oder Index-Fonds? ETF!

Warum ETFs doch nicht auf Wasser gehen können (GR/TR/NR-Performance)

Morningstar Academy

Morningstar Manager Research November 2014: A Guided Tour of the European ETF Marketplace

ETF ABC: Tracking Error versus Tracking Difference (Wir erläutern zwei wichtige Kennzahlen, die Anlegern die Beurteilung der Qualität von ETFs vereinfacht. Was sie speist, was sie aussagen – und was nicht.)

Aktiv oder passiv? Richtige Antworten auf eine falsche Frage (neu) Lohnt es sich, in aktiv verwaltete Fonds zu investieren? Wir haben diese Untersuchung nunmehr für den europäischen Markt vorgenommen. Die Ergebnisse im Einzelnen.

USA-ETFs im Tracking Test (Haben ETFs der Morningstar Kategorie USA Standardwerte einen guten Job gemacht? Wir gehen der Frage in unserer Serie zu Tracking Error und Tracking Difference nach. Und lösen nebenbei ein kleines Performance-Rätsel. )

Anlegerfehler? Risikoprämien? Anomalien? Überlegungen zum Alpha und Beta von heute (Der große Konflikt innerhalb der Finanzwissenschaft zwischen „Behaviorismus“ und „Quants“ scheint sich aufzulösen. Es gibt alternative Prämien am Markt zu ernten. Aber das macht die Aufgabe für Investoren nicht leichter. Schließlich ist nicht alles immer so wie es scheint.)

ETF-Portfolios für die Langfristanlage (ETFs eignen sich hervorragend für langfristige Sparvorgänge. Doch die Zusammenführung von ETFs in den Portfolio-Kontext ist mühsam. Geeignete standardisierte Produkte sind Mangelware. Wie stellen vier Portfolio-Ideen für langfristiges Sparen mit ETFs vor.)

ETF-Portfolios zwischen Performance-Perspektiven und Anlegererwartungen (Im ersten Teil unseres Artikels zu diversifizierten ETF-Portfolios haben wir vier Konstruktions-Ideen präsentiert. Nun wollen wir uns das bisherige Rendite-Risiko-Profil anschauen und Szenarien für die mögliche künftige Entwicklung entwerfen. Das latente Spannungsfeld zwischen Rendite-Erwartungen und -Perspektiven ist zu beachten.)

The Why and How of Rebalancing Rebalancing can deliver some powerful benefits--risk reduction, cash-flow production, and/or possible returns enhancement, depending on the type of rebalancing you engage in. Nor does rebalancing need to be a complicated, spreadsheet-assisted affair.

Auf dem Weg zu einer umfassenden Kostenkennziffer für Fonds

Die wichtigsten Fondsgebühren kurz erklärt

Wie teuer sind die großen Fonds am Markt?

Einmalanlage schlägt Cost Averaging – in fast jeder Hinsicht Sparpläne sind als Investmentstrategie nicht empfehlenswert. Auch wenn Vertriebe das so genannte Cost-Averaging oft als überlegene Form des Wertpapiersparens anpreisen, sind Einmalanlagen zu bevorzugen. Es gibt nur zwei Gründe für einen scheibchenweisen Einstieg in den Markt.

 

 

Bogle: Smart Beta ETFs Do Not Work (Strategic beta funds do not work, says Vanguard founder Jack Bogle - mostly because investors fail to time the market and end up chasing gains)

FACTOR INVESTING IS MORE ART, AND LESS SCIENCE (englisch, lang, aber lesenswert)

Sind ETFs die besseren Dividenden-Investments? Mensch oder Maschine, Fondsmanager oder Index-Algorithmus? Diese Frage stellt sich auch bei Dividenden-Investments.

Fünf Anlageregeln, die Sie besser ignorieren sollten 

 

MSCI UCITS TR & Co. – Warum haben ETFs so komische Namen?

Synthetisch replizierende ETFs – Wie risikoreich ist ein Swap-ETF?

Rebalancing - geht es nicht auch ohne?

What Is the Optimal Rebalancing Strategy?

Vanguard: Best practices for portfolio rebalancing

Vanguard: cost averaging just means taking risk later

 

Calculating the case of commodities in asset allocation

 

Wie Sie ein fast unschlagbares ETF-Portfolio zusammenstellen 

 

Was, wenn Vanguard doch pleite geht?

 

ETF und Fonds Handbuch (PDF) Börse Frankfurt neu

 

 

Gerd Kommer: In fünf Schritten zum ETF Weltportfolio (Interview August 2016)

Timing des Markteinstiegs – funktioniert es?

 

Die Börse Frankfurt bietet zahlreiche Publikationen, auch zu ETFs.

 

Finanzwesir: Die Ein-Fonds-Lösung

 

justETF: Der Einfluss von Währungsrisiken auf ETFs

 

 

Hochschulveröffentlichungen:

Funktionsweise und Replikationstil europäischer Exchange Traded Funds auf Aktienindices

Unterschiede und Gemeinsamkeiten börsennotierter, passiver Investmentprodukte (PDF)

Exchange Traded Funds (ETFs)

 

Videos

 

 

 

Schlussbemerkung 1

Bei allen Rechnungen in Stein gemeisselte Regeln mit 3 Stellen nach dem Komma zu beachten, halte ich für wenig zielführend. Jeder sollte es so machen, wie er es für richtig hält. Nur Kleingeister fragen immer nach möglichst präzisen Regeln, weil sie die eigene Entscheidung scheuen, wie der Teufel das Weihwasser.

 

Schlussbemerkung 1a (inspiriert durch @Hicks&Hudson)

Kaum etwas im realen Leben ist in von unveränderlicher Dauer. Das heisst aber nicht, dass man in hektischer Aktivität und Selbstzweifeln sein Depot pausenlos "optimieren" sollte. Einmal im Jahr gründlich nachdenken und dann gegebenenfalls Handeln ist m. E. völlig ausreichend.

 

Schlussbemerkung 2

Wer immer noch unsicher ist, ob ETFs das richtige für ihn sind, sollte diesen Beitrag bei Bogleheads lesen:

What Experts Say About "Simplicity"

 

Falls ihr Fragen, Verbesserungsvorschläge und Ergänzungen habt: gerne hier. Ich werde diesen Beitrag dann gegebenenfalls aktualisieren.

Zum Abschluss etwas schamlose Eigenwerbung: Mein ETF Weltdepot und Anleihen für Dummies

 

PS: ETF ist ein englisches Akronym und bedeutet Exchange-Traded Fund.

PPS: Der Plural von ETF ist ETFs, nicht ETF's und erst recht nicht ETf's!!

PPPS: Ein Fond ist Suppe, man investiert in den Fonds (auch im Singular mit "s").

P4S: Bei ETFs gibt es grundsätzlich keine Ausgabeaufschläge wie bei aktiven Fonds.

P5S: bei Sparplänen werden aber häufig ATCs (Additional Trading Costs) berechnet.

 

 

Letzte Änderungen:

Graphik Economic Exposure, ETF-Schliessung-Link, Steueränderung, FTSE, Kommer Video, MSCI Graphik, Asset Allokation, Links, Motivationsgraphik

13.1.2022 Revenue Exposure aktualisiert

19.3.2022 Bogleheads Link eingefügt

15.1.2024 Schlussbemerkung 1a eingefügt

6.2.2024 Link auf ETFs und Fonds - Handbuch Börse Frankfurt 

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

"Kochrezept" ETF-Depot (Schwerpunkt Anleihen)

 

Vorbemerkung

Da es irgendwie keinen anderen Freiwilligen gibt, der einen Bond-ETF-Depot Beitrag schreiben will, hatte ich hier schon 2014 angefangen zu schreiben, in der Hoffnung, dass irgendwann mal ein Beitrag daraus wird. Und so langsam wird es.

 

Allgemeine Punkte zu ETFs, die schon im vorherigen Beitrag stehen, werde ich nicht noch einmal wiederholen. Lest oben.

 

Es wird allgemein geraten, sein Portfolio über mehrere Assetklassen zu diversifizieren. Viele - vor allem die Kommer-Jünger - sehen als Ergänzung zu Aktien-ETFs sichere (am besten AAA-Rating) kurzlaufende Euro-Staatsanleihen. Das soll hier nicht der Schwerpunkt sein, sondern ich adressiere über mehrere Kriterien diversifizierte Anleihe-ETFs, die Ertrag bringen sollen; am besten natürlich regelmäßig und über Dividendenrenditeniveau.

 

Beim Fokus auf Sicherheit sind (bei der momentanen Zinssituation) oftmals auch Tagesgeld/Festgeld/Sparbriefe dem Anleihefonds vorzuziehen.

 

Einführung

Allgemeine Informationen über Anleihen gibt es in meinem Faden Anleihen für Dummies. Genauso wie man etwas Aktiengrundwissen haben sollte, bevor man Aktien-ETFs kauft, sollte man auch etwas von Grundlagen und Prinzipien der Anleihen verstehen, bevor man einen Anleihen-ETF kauft. Also: lesen!

 

Bei Aktien-Fonds steht die möglichst breite Diversifizierung über Länder/Regionen im Vordergrund der Betrachtung. Bei Anleihe-ETFs wird man wohl auch auf andere Kriterien achten wie:

  • Sicherheit: Besichert/Pfandbriefe; Senioranleihen; Hybrid/Nachranganleihen
  • Rating des Emittenten/der Anleihe: AAA - CCC; Investmentgrade vs. Junkbonds
  • Staatsanleihe vs. Unternehmensanleihe (extra Finanzunternehmen?)
  • Währung (vermeintliche Hartwährungen wie Euro, US$, CHF, NOK vs. Weichwährungen wie TRY, ZAR, Rubel)
  • Festzinsanleihen vs. Inflationsindexer
  • durchschnittliche Duration und Modified Duration als Indikator für das Zinsänderungsrisiko des Fonds
  • durchschnittliche Fälligkeitsrendite (YtM Yield-to-Maturity) der Anleihen im Fonds als Indikator für die zu erwartende Rendite

Die Zinsstrukturkurve der Börse Stuttgart gibt einen wichtigen ersten Eindruck, was man (vor Kosten von ca. 0,2 - 0,5%) an Rendite erwarten kann. Zurzeit ist das im Investment-Grade-Bereich (AAA-BBB) weniger als der Kleinanleger bei Tagesgeld oder Festgeld bekommt.

 

Pimco ist nicht überzeugt, dass ETFs im Bondbereich besser sind als aktive Fonds, aber die sind natürlich im aktiven Fondsbusiness: Bonds Are Different: Active Versus Passive Management in 12 Points. Im Gegensatz dazu zeigt die letzte Morningstar-Untersuchung, dass aktiv im Durchschnitt schlechter als passiv ist. Ich bin noch unentschlossen.

 

Warum kauft man einen (Anleihe-)ETF?

Bei Aktien ist es klar: man kann nicht "alle" Firmen analysieren um zu sehen, ob deren Aktien ein gutes Investment sind. Also kauft man per ETF den Markt, um die Durchschnittsrendite zu erzielen. Bei Anleihen (zumindest im Investment-Grade) steht die Rendite fest. Da könnte man also auch den Durchschnitt kaufen. Aber es gibt die o.g. zusätzlichen Parameter. Man will verschiedene Laufzeiten (Durationen), um dem Zinsänderungsrisiko entgegenzusteuern. Bei Fremdwährungsanleihen will man durch Diversifikation das Währungsrisiko verteilen. 

 

Ein zusätzliche Problem für den Kleinanleger ist, dass durch die zunehmende Regulierung viele Anleihen Mindeststückelungen von z.B. 100.000 Euro haben (Kindersicherung genannt). Sowas legt man sich nicht eben mal so ins Depot. Viele ausländische Anleihen werden auch nicht liquide an deutschen Börsen gehandelt, sodass beim Kauf höhere Kosten anfallen. Über Fonds erschließt man sich diese Anlagemöglichkeiten, die oftmals unter Rendite/Risiko-Gesichtspunkten interessanter sind, als beispielsweise die mittlerweile notorischen M-Bonds.

 

Im High-Yield-/Non-Investment-Grade- (vulgo Ramsch-) Bereich will man die Ausfallquote mitteln, ähnlich wie das Kursrisiko bei Aktienfonds. Wenn man 100 Anleihen mit je 8% Rendite hat und davon 5 "ausfallen", bzw. nur zur Hälfte des Einstandpreises verkauft werden können, so hat man immer noch ca. 5% Rendite erzielt.

 

Immer wieder ist zu beobachten: Bei Anleihen-ETFs wird auf die Vergangenheitsperformance geschaut. Relevant ist aber die durchschnittliche Effektivverzinsung des Portfolios. Das ist die durchschnittliche Rendite, falls die Anleihen bis zu Fälligkeit gehalten werden.

 

Was ist anders als bei Einzelanleihen?

Wenn man eine Anleihe kauft, so weiss man (sofern kein Ausfall erfolgt) genau, welche Rendite man bis zur Rückzahlung der Anleihe hat. Bei Buy-and-Hold hat man in diesem Sinne kein Zinsänderungsrisiko. Bei einem Fonds werden aber - bei steigendem Zins - die Kurse fallen. Wie stark, kann man über die mittlere (modifizierte) Duration des Fonds abschätzen. Natürlich werden umgekehrt bei fallenden Zinsen die Kurse steigen; das hatten wir in den letzten Jahren und auch deshalb kann man die Kursentwicklung der Vergangenheit nicht als Prognose für die Zukunft nehmen.

 

Was prüft man vor dem Kauf eines Anleihe-ETFs?

Ich schaue mir immer die Fondsinformationen beim Emittenten an. In Factsheet und KIID findet man die Daten über den zugrunde liegenden Index, die Regeln für Aufnahme und Ausschluss von Anleihen in den Index/Fonds, die Zusammensetzung des Fondsvermögens und (ganz wichtig) die Effektivverzinsung/rendite. In der Regel werden auch (mindestens) die größten Positionen angegeben. Ich frage mich dann immer: Würde ich (Liquiditäts- und Kapitalerwägungen außen vor gelassen) diese Anleihen einzeln kaufen? Falls nicht: Finger weg vom Fonds.

 

High-Yield-ETFs - Die richtige Wahl?

Die momentane Niedrigzinsphase lockt immer mehr Anleger in den High-Yield-Bereich. Diese Bonds haben deutlich höhere Volatilität und auch (hoffentlich) höhere Rendite. Zur Einstimmung auf den nächsten Abschnitt hier ein Vergleich. Es stellt sich hier aber (siehe oben) die Frage, ob - wie bei Aktien - ein ETF wegen des Kostenvorteils einen Performancevorteils gegenüber einem aktiven Bondfonds erwarten lässt.

 

 

Wie konkret vorgehen?

Im folgenden nenne ich einige Klassen an Anleihen und typische Vertreter aus dem ETF-Angebot. In vielen Fällen kann man sich für Euro, US$, oder lokale Währung entscheiden; oder mischen.

 

Anleihe-ETFs als höher verzinster Tagesgeld-/Sparbrief-Ersatz

Morningstar schreibt dazu (17.3.2017): Bei Euro-Kurzläufern lautet das Motto: No Risk, No Fun, No Return. Dabei schneiden 2 ETFs recht gut ab:

Man beachte die niedrige Effektivverzinsung! Und natürlich sollte man sich vor dem Kauf auf der Emittentenwebsite das Profil und die Schwankungen anschauen und sehen, ob das zum eigenen Anlageziel passt.

Nachtrag Anfang 2020: In den letzten Jahren läuft der kostengünstige Muzinich Enhancedyield Short-Term Hedged EUR acc. auch sehr gut.

 

Anleihen-ETFs mit fester Fälligkeit

https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/anlegen/anleihen-etfs/ibonds-etfs-entdecken#vorteile-von-ibonds-etfs

 

Globale Bond-Indizes

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B3F81409,IE00BF1QPL78,IE00B41RYL63

 

Inflations-Linker

Inflations-indexierte Anleihen schützen vor steigenden Zinsen durch steigende Inflationsraten. Ich nenne hier mal beispielhaft 3 Ausprägungen:

  • db x-trackers II Eurozone Inflation-Linked Bond
  • db x-trackers II Global Inflation-Linked Bond
  • db x-trackers II Global Inflation-Linked Bond Euro hedged

Der Vergleich bei fondsweb gibt die wesentlichen Daten.

 

Emerging Markets Anleihen

Entwicklungsländer bringen mehr Ertrag als Industrieländer. Ob man Weichwährungen nimmt, ist Sache der persönlichen Einschätzung.

  • db x-trackers II Emerg. Markets Liquid Eurobond (Euro)
  • iShares J. P. Morgan $ EM Bond EUR Hedged
  • iShares J.P. Morgan $ Emerging Markets Bond 

Vergleich bei fondsweb; alternativ nicht in Euro:

  • SPDR Barclays Emerging Markets Local Bond (lokale Währungen)
  • EuroRent-EM-INVEST (aktiver Fonds)

Vergleich bei fondsweb gibt auch da die wesentlichen Daten.

 

Corporate Bonds Investment-Grade

Hier mal ein aktiver Fonds:

 

Corporate Bonds Non-Investment-Grade Kurzläufer

Unternehmensanleihen aus der oft "Ramsch" genannten Klasse mit kurzer Restlaufzeit

  • PIMCO Short-Term High Yield Corp Bond (US-Bonds)
  • iShares $ Short Durat. High Yield Corp Bond
  • Deutsche Invest I Short Duration Credit TFC

Der Vergleich bei fondsweb gibt die wesentlichen Daten.

 

Corporate Bonds Non-Investment-Grade

Unternehmensanleihen aus der oft "Ramsch" genannten Klasse.

  • SPDR Barclays Euro High Yield Bond
  • iShares $ High Yield Corp Bond
  • iShares $ Short Durat. High Yield Corp Bond (zum Vergleich)

Der Vergleich bei fondsweb gibt die wesentlichen Daten.

  • iShares Global High Yield Corp Bond 
  • iShares Fallen Angels High Yield Corporate Bond

Der Vergleich bei fondsweb gibt die wesentlichen Daten.

 

Aktive High-Yield Fonds breit gestreut

Aus einem Artikel in der FAZ:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B567SW70,LU0616839501,LU0252971055
https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DK0016262728,LU0073255761,LU0139115926
https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/LU0496384180,LU0086177085,LU0133807163

 

 

Nachrang-Anleihen

Nachränge bringen mehr Zinsen, sind aber natürlich risikoreicher.

  • Deutsche Global Hybrid Bond Fund
  • Deka-RentenNachrang

Der Vergleich bei fondsweb gibt die wesentlichen Daten.

 

 

Mischung

Gibt es einen "Forenkonsens" ähnlich wie bei Aktien-ETFs, wie man diese Anleiheklassen mischen soll? Also zum Beispiel

  • 50% sicher (Tages- und Festgeld)
  • 10% Inflationslinker
  • 10% Kurzläufer
  • 10% EM-Anleihen
  • 10% Corporate-Junk-Bonds
  • 10% Nachrang

Nicht das ich wüsste. Aber vielleicht ergibt sich das in der Zukunft. Es gibt auch noch keine Untersuchung über Kosten und Tracking Differenzen.

 

 

Anregungen und Diskussion dazu bitte hier: http://www.wertpapie...depot-aufbauen/

 

Links:

Anleihen für Dummies - Einführung in die Anlage in Anleihen

Zinsstrukturkurve (Börse Stuttgart)

Licuala: ETF für Pfandbriefe und Anleihen

Sparfux: Renten-ETF vs. Tagesgeld/Festgeld/Sparbriefe

Ramstein: Jetzt in aktive Anleihefonds oder ETFs mit Anleihen hoher Bonität investieren?

Schizilord: Erläuterungen zur Duration

Forenstandard für Anleihen? Kochrezepte wie bei riskanteren Anlagen

Chemstudent: Kombination 70% ACWI GDP mit 30% Staatsanleihen (jeweils Global, Global hedged und Eurozone)

odensee: "Sicherer" Anteil des Depots

Finanzwesir: Leserfrage: Welchen Anleihen-ETF soll ich wählen?

Beispiel Euro-Renten-ETFs: Warum steigen sie (noch)?

Discount-Zertifikate als Festgeldersatz?

Hochzins-ETFs: Mythen und Fakten zu einer oft missverstandenen Produktgruppe (09.06.2016)

Emerging market bonds (Bogleheads) 20.06.2016

Schwellenländer Rentenfonds mit positiven Morningstar Ratings 29.11.2016

The Dangers of Bond Investing 30.12.2016

Bei Euro-Kurzläufern lautet das Motto: No Risk, No Fun, No Return Morningstar am 17.3.2017

Anleihen aus Schwellenländern (Vanguard) Festverzinsliche Wertpapiere mit aktienähnlichen Renditen (und Risiken) 27.1.2018

SPDR: Anleihe-ETFs Mythen und Fakten (neu)

 

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Chemstudent
Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Regulierungen, Gesetze, Steuern

 

Um nicht immer wieder suchen zu müssen, lege ich hier eine Liste von Dokumenten an, die Fonds und ETFs betreffen. Juristen reden übrigens von "Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren" (OGAW) bzw. auf Englisch UCITS (Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities).

 

OGAW-Richtlinie Richtlinie 85/611/EWG PDF

Durchführungsrichtlinie Richtlinie 2007/16/EG PDF

 

Rundschreiben CSSF 13/559 Leitlinien der ESMA betreffend börsengehandelte Indexfonds (ETF) und andere OGAW-Themen PDF

ESMA Leitlinien ESMA/2012/832 zur Sicherheitenverwaltung PDF

 

MiFID II RICHTLINIE 2014/65/EU PDF

Neuordnung der Finanzmärkte in Europa durch MiFID II/MiFIR Whitepaper House of Finance PDF

 

BAFin Fragenkatalog zu erwerbbaren Vermögensgegenständen (Eligible Assets)

 

Investmentsteuerreformgesetz Reform der Fondsbesteuerung v2.pdf

Finanzministerium zur Reform

 

Mehrere Anwendungsschreiben des BMF zum Gesetz

BMF am 14.06.2017: Be­stim­mung des an­wend­ba­ren Teil­frei­stel­lungs­sat­zes bei Aktienfonds, Mischfonds oder Immobilienfonds 

 

BMF Anwendungsschreiben 21. Mai 2019

 

Super-Präsentation vom 17. WpF-Treffen Oktober 2017 (Dank an @kleinerfisch) mit Beispielrechnung: 

Reform der Fondsbesteuerung v2.pdf

Modellrechnungen v3.xlsx

 

Basiszins 2018 ist 0,87%.

 

Auch eine gute Darstellung bei Sauren zur VorabpauschaleRechenkünstler gefragt, aus der auch diese (hoffentlich) sehr eingängige Graphik ist:

 

Bildschirmfoto 2018-01-02 um 14.48.31.png

 

Also: Keine Vorabpauschale ohne Gewinn! Und natürlich geht nicht die Vorabpauschale ans Finanzamt, sondern die Steuern auf die Vorabpauschale.

 

Die Vorabpauschale für Jahr XXXX wird mit Valuta 2.1.XXXX+1 gebucht. Es gilt dafür der Basiszins von Jahr XXXX. Man weiss also zu Beginn des jeden Jahres, wie hoch die Anfang des Folgejahres berechnete Vorabpauschale maximal sein wird. Weniger wird es, falls die Wertentwicklung niedriger war.

 

 

ETF-Besteuerung ab 2018: Mehr als ein Teufel im Detail (Erklärt an Beispielen vom Finanzwesir)

SO FUNKTIONIERT DIE STEUER AUF AKTIENFONDS UND ETFS AB 2018 (Finanztip)

BVI informiert: Die neuen Steuerregeln für Investmentfonds

Die Besteuerung von ETF Fonds ab 2018 (mit 6 Fallbeispielen)

ETFs – Steuerlich werden bald alle gleich behandelt!

BDB: Gesetz zur Reform der Investmentbesteuerung: Anwendungsfragen

pwc Das Investmentsteuergesetz - Die Reform in Kürze

Haufe zum Investmentsteuerreformgesetz

Deloitte zum Investmentsteuerreformgesetz

Besteuerung von Wertpapieren in Österreich (neu)

 

WpF: Reform der Besteuerung von Investmentfonds

 

Die Änderungen im InvStRefG können dazu führen, dass in Zukunft das Fondsdomizil wichtiger wird, da bei "guten" Doppelbesteuerungsabkommen (Beispiel Irland-USA) die Emittenten Abgeltungssteuer zumindest teilweise zurückholen und ins Fondsvermögen bringen können. Eine Anrechnung ausländischer Quellensteuer beim Steuerpflichtigen wird hingegen nicht mehr möglich sein.

Noch ungeklärt und Gegenstand heftigster Lobbyarbeit ist m. W., ob bzw. dass synthetische ETFs steuerlich gleich behandelt werden wie Replizierende.

 

 

Falls ihr Verbesserungsvorschläge und Ergänzungen habt: gerne hier. Ich werde diesen Beitrag dann aktualisieren.

Modellrechnung v2.xlsx

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Häufige Fehler

In der (sicher vergeblichen) Hoffnung, es in Zukunft nicht immer und immer wieder schreiben zu müssen:

 

 

Verluste über kurze Zeiträume hinweg sind ok

 

xxxxx schrieb:
Folgende Depotzusammensetzung im Bereich Aktien habe ich mir überlegt:

World 50%

Europa 20%

Emerging Markets 30%

 

Der Sichere Teil des Kapitals liegt flexibel bei der DKB und wird dort mit 0,7% verzinst.

ETFs können auch 50% Wert verlieren.

  1. Was "kurze Zeiträume" für dich sind, weiss hier keiner.
  2. Die 0,7% Zinsen aus dem DKB-Geld müssen also die möglichen 50% Verlust der ETFs nach dem "kurzen Zeitraum" ausgleichen.
  3. Da kannst du selber ausrechnen, wie du dein Geld aufteilen musst.
  4. Oder du hast deine Aussage gemacht, ohne gründlich nachzudenken, was sie bedeutet.

 

ETFs auf den STOXX Europe 600 enthalten Large- Mid- und Small-CAPS

Der STOXX 600 enthält die 600 größten Unternehmen und natürlich gibt es in diesen 600 Unternehmen wieder die Allergrößten, die Mittelgroßen und die die nicht ganz so Großen. Das entspricht aber nicht der MSCI-Klassifizierung Large/Mid/Small.

 

Der STOXX Europe 600 Real Estate NR UCITS ETF dient zur Diversifizierung in eine Immobilienanlage

Das sind die Immobilien-Aktiengesellschaften(!) aus dem STOXX 600 und keine Diversifizierung, sondern eine Sektorübergewichtung. Falls man Immobilien will, sollte man REITS und/oder Immo-Fonds nehmen.

 

Thesaurierende ETFs sind besser für den Vermögensaufbau

Mit Thesaurierern verschiebt man die Besteuerung zumindest teilweise (bis auf die Steuern auf die 2018 eingeführte Vorabpauschale) in die Zukunft. Statt jährlich Steuern abzuführen, kann das Vermögen unversteuert anwachsen. So weit, so richtig. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

 

Man hat jedes Jahr einen Steuerfreibetrag für Kapitalerträge von 801 Euro. Den sollte man ausnutzen, denn der wird nicht vorgetragen, sondern nicht ausgenutzte Freibeträge verfallen.

 

Also sollte man entweder sehen, dass man über Ausschüttungen die 801 Euro ausnutzt (Zinsen, ausschüttende ETFs, Vorabpauschale), oder man sollte durch Verkauf Gewinne in dieser Höhe realisieren. Man kann ja gleich wieder kaufen. Die Gebühren sind auf alle Fälle niedriger als 25% Kapitalertragssteuer.

 

Mit dem Investmentsteuerreformgesetz ab 2018 werden auch Gewinne der Thesaurierer laufend mit einer Vorabpauschale besteuert. 

 

Schrittweiser Einstieg und Cost-Average-Effekt

Ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Hier ist die Widerlegung: Einmalanlage schlägt Cost Averaging – in fast jeder Hinsicht

 

Neu: Billige oder teure ETFs

Eine Frage die häufig kommt: Wieso gibt es auf den selben Index ETFs für (beispielsweise) 20, 50 und 100 Euro pro Anteil? 

Antwort: Die Stückelung wird von ETF-Anbieter gewählt und hat nichts mit "billig" oder "teuer" zu tun. Der Unterschied ist nur, wie kleinteilig man kaufen kann.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Aktienquote 100 - Lebensalter?

 

Eine Entscheidung, die man treffen muss, ist die Aktienquote im Verhältnis zur "sicheren" Anlage. Der sicher Teil liefert zurzeit bestenfalls einen Inflationsausgleich.

 

Zur Aufteilung gibt es beliebte Faustregeln:

  • Aktienquote = 100 - Lebensalter, oder
  • Aktienquote = 110 - Lebensalter, oder
  • Aktienquote = 120 - Lebensalter, oder
  • Anleihequote = Lebensalter,

die m. E. größtenteils in die Fabelwelt der Finanzfolklore gehören.

 

Die oft gehörte Begründung, dass so "das Risiko gesenkt wird" ist natürlich nur die eine Seite der Medaille, denn in gleichem Maße reduziert man auch die Aussicht auf Gewinne.

 

Unter Renditegesichtspunkten sollte man sein Geld so investieren, dass für die beabsichtigte Anlagedauer die erwartete Rendite maximiert wird. Wenn man also mit stagnierenden oder sinkenden Aktienkursen rechnet, sollte man keine Aktien kaufen. Wenn man aber (aufbauend auf der Erfahrungswerten der Vergangenheit und den Prognosen für die Zukunft) mit steigenden Aktienkursen rechnet, sollte man möglichst viel von diesem Anstieg mitnehmen. Googlesuche: Renditedreieck!

 

Wenn man das Anlagevermögen sowieso nicht selber aufbraucht, sondern vererbt: Was ist dann die relevante Anlagedauer bzw. Aktienquote?

 

Natürlich werden jetzt nicht gleich alle Leser auf 100% Aktienquote gehen, und das will ich auch nicht anregen. Was ich anregen möchte, ist die selbständige Beschäftigung mit dieser Frage und darauf folgend die eigene fundierte Entscheidung.

 

Ich gebe hier als Gegenpol zur im Forum "herrschenden Lehre" einige lesenswerte Links:

 

  1. Questioning everything you knew about asset allocation
  2. How Much of Your Nest Egg to Put Into Stocks? All of It
  3. Capital Market Assumptions
  4. The Glidepath Illusion
  5. Reducing Retirement Risk with a Rising Equity Glide Path

Wer trotzdem auf Tages- und Festgeld vertrauen will, sollte folgenden Artikel lesen:

Der Kaiser ist nackt – ein Blick auf die Einlagensicherungen in Europa

 

 

PS: Leider sind mit keine deutschen Texte zu diesem Thema gegenwärtig. Für PNs mit Link wäre ich also dankbar.

 

 

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Ramsteins unmaßgebliche ETF Liste - ETF-Auswahl für Faule

Es gibt hier im Forum sehr viel sehr gute Information zu ETF-Depots. Aber die Informationsmenge kann den Neuling, der nur einige Euro anlegen will, leicht überfordern.

 

Daher möchte ich hier einige ETF-Anregungen geben, die eine Mischung verschiedener Emittenten und Eigenschaften haben:

 

  • Tagesgeld statt Kurzläufer-Renten-ETF

 

Für ganz Faule:

 

Ob die o.g. Angaben heute noch korrekt sind, sollte man beim Emittenten überprüfen und auch bei Trackingdifferenzen von Aktien-ETFs auf Standardindizes (insbesondere Tabellen 6 bis 9) ansehen.

 

Nachtrag: Ab 1.1.2018 sind alle ETFs und Fonds steuerlich gleich; "steuersauber" und "steuerhässlich" gibt es nicht mehr.

Nachtrag 15.7.2021: comstage ETFs wurden von Lyxor übernommen; Namen geändert.

Nachtrag 21.4.2022: Arero hinzugefügt.

 

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

BIP und Marktkapitalisierung: was ist der "richtige Mix"

 

Eine einfache Frage, auf die es keine "richtige" Antwort gibt. BIP und Marktkapitalisierung sind verschiedene Parameter. Falls jemand belastbare Statistiken hat, was in der Vergangenheit "besser" war: her mit der Info. Das sagt natürlich immer noch nichts für die Zukunft voraus. Natürlich kann man sich die Informationen in diesem Faden anschauen und versuchen, daraus seine Schlüsse zu ziehen.

Nachtrag: Bei Jacobs/Müller/Weber auf Seite 44 sieht es so aus, als ob in der Vergangenheit ein BIP-Depot besser lief, als eines nach Marktkapitalisierung; Dank an @grapple für den Link.

 

Hier einfach mal die Daten (Dank an Leonhard_E):

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In der reinen Gewichtung nach Marktkapitalisierung ist Nordamerika mit USA und ein bisschen Kanada sehr stark gewichtet, weil dort eben sehr viele Unternehmen börsennotiert sind.

 

Bei MSCI gibt es für die Vergangenheit auch den Vergleich Marktkapitalisierung/BIP-Gewichtung (Dank an xfklu):

https://www.msci.com...cb-8bd6b2eb988c (ohne Schwellenländer)

https://www.msci.com...c2-7d840a7a9186 (mit Schwellenländer)

https://www.msci.com...96-48267d0ada8e (nur Schwellenländer)

 

Für mein eigenes ETF-Weltdepot habe ich mich mehr in Richtung BIP orientiert und dafür die Daten des Arero genutzt. Da sieht man auch die Entwicklung über die letzten Jahre.

 

 

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Da habe ich dann noch 4% Frontier Markets und 10% Small Caps reingerührt, was zu folgender Verteilung führt:

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Ob es aber richtig ist, die Emerging Markets stärker zu gewichten als Nordamerika, sei dahingestellt. Ich mache das noch nicht so, sondern nehme momentan 24/26/8/28/4/10, bzw. wenn ich meine Einzelaktien mitrechne 29/29/7/24/4/8.

 

Eine weitere Alternative ist weder Marktkapitalisierung noch BIP zu betrachten, sondern wo die Firmen ihren Umsatz machen. Informationen zur Emerging Markets Economic Exposure findet man hier.

 

Wie viele verschiedene Vorstellungen es zum Weltportfolio gibt, wird auch sehr schön in dieser Zusammenstellung deutlich: Der große Guide zum Weltportfolio.

 

 

How should individual investors diversify? An empirical evaluation of alternative asset allocation policies; Heiko Jacobs, Sebastian Müller, Martin Weber

This paper evaluates numerous diversification strategies as a possible remedy against widespread costly investment mistakes of individual investors. Our results reveal that a very broad range of simple heuristic allocation schemes offers similar diversification gains, as well-established or recently devel- oped portfolio optimization approaches. This holds true for both international diversification in the stock market and diversification over different asset classes. We thus suggest easy-to-implement allocation guidelines for individual investors.

 

Wie immer: Kommentare und Diskussionen bitte in diesem Faden!

 

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Fragen, die immer wieder gestellt werden

 

  1. Bei Flatex kosten ausländische Dividendenzahlungen Gebühren. Gilt das auch für ETF-Ausschüttungen? Nein. Und ab März 2020 ändert flatex seine Preisgestaltung. Da Kosten Dividendenzahlungen nichts mehr.
  2. Kann ich ETFs direkt bei der Fondsgesellschaft kaufen? Nein, nur über Börse oder Direkthandelspartner.
  3. Sind ETFs auf den STOXX Europe Small 200 Small Caps? Nein. Das sind die 200 Kleinsten unter den 600 Größten, ab ca. 1 Mrd. Marktkapitalisierung, also ca. 10 SDAX-Unternehmen, der Rest größer.
  4. Ist ETF XYZ bis Ende 2017 steuersauber? Schaut doch selber in den Referenzfaden dazu. Ab 2018 ist das egal.
  5. Bei justetf/ariva/hokuspokus steht aber XYZ. Na und? Allein ausschlaggebend sind die Angaben beim Emittenten. Dabei auch auf gleiche Daten, Währung und Zeiträume achten.
  6. Wie berechne ich die Rendite meiner ETFs/Sparpläne? Mit Excel und XINTZINSFUSS. Oder mit Portfolio Performance.
  7. Falls ein ETF aufgelöst werden sollte, bekomme ich dann viele viele Minipositionen in mein Depot? Nein. Falls(!) es jemals so weit kommen sollte, werden die Fondsbestände verkauft und du bekommst dein Geld.
  8. Ist es möglich, dass die Anzeige einer Sparplanausführung (insbesondere beim ersten Mal) etwas dauert. Ja. 
  9. Soll ich mein ETF-Depot auf mehrere Banken verteilen wegen der Einlagensicherung? Nein. Bankdepots sind Sondervermögen und nicht von einer eventuellen Schieflage der Bank betroffen.
  10. Ist der Spread (Unterschied zwischen Bid- und Ask-Preis) bei Käufen/Verkäufen relevant? NEIN. Man kauft da, wo es am billigsten ist und verkauft da, wo man den besten Preis bekommt.

Kommentare und Diskussionen bitte in diesem Faden!

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Warum wurden meine Fonds zum 31.12.2017 fiktiv verkauft?

 

Mit dem Investmentsteuerreformgesetz vom Sommer 2017 wurde die Teilfreistellung von 30% für Aktienfonds eingeführt. Von Gewinnen (egal ob Ausschüttung oder Wertzuwachs) werden nur noch 70% beim Anleger besteuert; die anderen 30% gibt es steuerfrei. (Nicht ganz: Eigentlich ist das ein Ausgleich für jetzt bei der Fondsgesellschaft anfallende Steuern.) 

 

Damit aber klar ist, wie viel voll steuerpflichtiger Gewinn bis Ende 2017 angefallen ist, und wieviel Gewinn ab 2018 nur zu 70% besteuert wird, gab es zum Jahreswechsel 17/18 die fiktiven Verkäufe. Die Steuern auf die Gewinne bis Ende 2017 müssen aber nicht gleich bezahlt werden. Die Werte per Ende 2017 merkt sich die Bank und erst beim späteren Verkauf erfolgt eine Gesamtabrechnung, wobei Gewinne bis Ende 2017 voll und die ab 2018 zu 70% besteuert werden. 

 

Auch eine eventuelle Anrechnung auf den Sparerfreibetrag erfolgt erst zum Verkaufsdatum.

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Ramstein

Anekdoten

 

Eine liebe ehemalige Kollegin berichtete mal über ihre Erfahrungen in einem großen bundeseigenen Unternehmen: „Da werden die Erbsen nicht gezählt, da werden sie filetiert.“

Daran muss ich immer denken, wenn Einsteiger mit akribischer Energie sich z. B. den Spreadunterschieden im Promillebereich widmen, wenn sie eine Langzeitanlage planen. Oder wenn versucht wird auf Jahrzehnte zu eruieren, wie lange welcher ETF bei welchem Broker im kostenfreien Sparplan ist. Oder bei Diskussionen, ob ein Fondsvolumen von 500 Millionen akzeptabel ist, oder ob es mindestens(!) 1 Milliarde sein muss.

 

Leute: Drei Monate eher anfangen ist viel wichtiger, als zu versuchen die marginalsten Details verbindlich abzuklären (, was doch meist scheitern muss).

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Dividendendepot

 

Immer wieder wird begeistert über Dividendendepots berichtet, die ganz tolle Ausschüttungen bieten. Viele WpF-Experten sehen das eher anders. @otto03 beobachtet dankenswerterweise die Stoxx SelDiv Indizes und auch da überzeugen die Dividenden-ETFs nicht unbedingt.

Momentan wird ja gerade die Vanguard-ETF-Sau durchs Forum getrieben und als ich den Artikel Dividenden Depot aufbauen – Mit einem Trade gelöst sah, hat es mich gelockt, mal einen Vergleich zu machen. Und siehe da, der propagierte Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF schnitt immer schlechter ab als die World ACWI (IMI) ETFs. Mich überrascht das nicht. Aber reicht es, um die Vorliebe für Dividenden-ETFs etwas zu bremsen?

 

FAZ: Was taugen Dividenden-ETF?

Das Ergebnis der Untersuchung fällt verheerend aus für alle Anleger, die ihr Geld in Dividenden-ETF investieren. Nahezu in jeder Kategorie schneiden die bekannten Aktienbarometer besser ab als ihre Dividenden-Pendants.

 

Morningstar: 

Dividenden sind ein Allheilmittel, Dividendenfonds dagegen nicht unbedingt

Dividenden-Investments: Eine Check-Liste für Anleger

Dividenden-Indizes und Dividendenfonds: Eine Standortbestimmung

Dividenden-ETFs: Von Sektoren und Ländern

ETF-Dividenden-Könige üben den Spagat zwischen Qualität und Ausschüttung

 

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
Thesaurierung Link eingefügt

Work in Progress

 

Ausschüttende oder Thesaurierende ETFs

 

Weil diese eigentlich triviale Frage immer wieder kommt, schreibe ich noch mal was dazu.

 

Oder zitiere zumindest: So funktioniert ein thesaurierender ETF (Finanzwesir).

 

Pro Person gibt es in Deutschland einen Sparerfreibetrag von 1000 Euro (also 2000 Euro bei zusammen veranlagten Paaren). Auf Kapitalerträge in dieser Höhe muss keine Abgeltungssteuer bezahlt werden.

Da dieser Freibetrag am Ende eines jeden Jahres verfällt, sollte man ihn jedes Jahr ausnutzen. Bei ETFs ist es am einfachsten, ausschüttende Fonds zu nehmen.

Überschlägige Rechnung: 2% Ausschüttung, 30% der Ausschüttung sind wegen der Teilfreistellung steuerfrei.

 

Also:

Anlagebetrag*2%*70% sollte mindestens 1000 Euro ergeben.

Umgestellt ergibt sich:

1000 Euro/0,02/0,7 = Anlagebetrag ca. 71.428 Euro, bevor die Erträge steuerpflichtig werden. 

 

Andersherum ausgedrückt:

Bei einem Fonds/ETF-Depot mit angenommenen 30% Teilfreistellung für alle darin enthaltenen Fonds/ETF (jeweils nachprüfen via Fondsprospekt!) kann ein zusammen veranlagtes Paar jährliche Ausschüttungen von 2 * 1000 € / (1 - 30%) = 2.857 € haben, bevor Steuer anfällt.

 

Wer heute mit 100 Euro pro Monat anfängt, erlebt vermutlich die nächste Steuergesetzänderung, bevor er bei der Summe angelangt ist. Deshalb ist es auch müßig, sich jetzt schon zu überlegen, was man dann tut.

 

Wenn man einen günstigen Broker hat, ist es sogar sinnvoll, gegen Jahresende - bei angefallenen buchmäßigen Gewinnen durch Kurssteigerung - soviel Anteile zu verkaufen, dass durch den Verkaufsgewinn der Freibetrag ausgenutzt wird. Danach kann man die Anteile wieder kaufen. Wieviel man verkaufen muss, sollte jeder selber ausrechnen können.

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Ramstein

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

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