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lowecurt

Wenn man weiss dass Value und SC immer besser laufen langfristig, wieso nicht gleich 100% investieren?

Irgendwie habe ich die Logik von Kommer noch nicht verstanden.

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MCThomas0215

Man weiss es eben nicht....

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PassiveForProfiz
· bearbeitet von PassiveForProfiz

Wenn man weiss dass Value und SC immer besser laufen langfristig, wieso nicht gleich 100% investieren?

Irgendwie habe ich die Logik von Kommer noch nicht verstanden.

 

Das habe ich mir in der Tat auch überlegt, bei einem Anlagezeitraum von sagen wir 10 Jahren dürfte die Volatilität wirklich keine Rolle spielen, da wäre ein ETF auf den MSCI World EM wirklich die bessere Wahl... da ich diese These aber bisher nirgends gesehen habe, kann sie irgendwie nicht stimmen :-

 

Man weiss es eben nicht....

 

Naja um wissen geht es nicht, wieso kauft man denn für ein passives Depot bspw. einen MSCI World ETF statt einem DAX ETF? Warum machen das alle? Weil es viel wahrscheinlicher ist, dass der MSCI World besser rentiert. Wissen tut man es trotzdem nicht, aber sachlogisch ist es die bessere Wahl.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
50% des Aktienanteils (Developed Markets) in Small Caps investieren ist doch ein ziemliches Risiko?

Korrekt.

 

Obschon im Forum schon oft darauf hingewiesen wurde, scheint es eine sehr schwer ausrottbare Fehleinschätzung zu sein, der Index STOXX Europe 600 enthielte Small Cap-Aktien - jedenfalls im Sinne der Klassifikation, nach der sich bei diversen Untersuchungen eine Überrendite von SC gegenüber LC gezeigt hat.

Allerdings entsteht ein gewisser "Size-Effekt" auch, wenn man von Mega-/Largecaps weggeht. Dazu wäre der Stoxx Small 200 durchaus besser als nichts.

 

Wenn ich es richtig im Kopf habe, geht der SM200 bis etwa ~93% der Marktkapitalisierung runter (finde ich gerade nicht mehr in den Stoxx-PDFs, die Zahl). Die übliche Aufteilung in den Studien läuft auf etwa 90% <> 10% hinaus. Daher kommt dann wahrscheinlich auch der 50%-Anteil bei Kommer; damit es überhaupt nennenswert kleiner wird, mangels besserer Produkte. Ist aber schon ein paar Jahre her, dass ich ein Kommer-Buch in der Hand hatte, keine Garantie.

 

Und Growth Titel werden auch komplett weggellasen. Nur Value (50%) und Small Caps (50%) sollen ins Depot. Dazu bei Value solche Indizes, die nur 20 bis maximal 100 Tittel haben.

 

Ist das noch Diversifikation?

Diversifikation ist es natürlich schon, wir reden nach wie vor von ein paar hundert Titeln im Portfolio. Aber ja, besser wäre es, alle Werte zu berücksichtigen, nur in anderer Gewichtung. Und wenn DFA nicht so einen elitär-teuren Vertriebskanal hätte, wäre das auch gar kein Problem. laugh.gif

 

Nur weil Value und SC in der Vergangenheit öfter besser gelaufen sind auf lange Sicht, kann man daraus auch auf die Zukunft schliessen dass das so weitergeht?

Guck mal hier.

 

Wenn man weiss dass Value und SC immer besser laufen langfristig, wieso nicht gleich 100% investieren?

Weil es wie bei der Frage Aktien <> sichere Anlagen auch anders kommen kann als geplant. Hier und in den Folgepostings gibt es ein paar Statistiken. Die Unsicherheit bei Value und Small ist ähnlich groß wie bei der Aktienmarktprämie an sich.

 

Irgendwie habe ich die Logik von Kommer noch nicht verstanden.

Es gibt mehrere mögliche Gründe, um einzelne Rendite-/Risikofaktoren überzugewichten ("Tilt"). Auch hier habe ich allerdings vergessen, wie genau Kommer argumentiert.

 

  1. Mehr Rendite für mehr Risiko, und zwar so, dass z.B. Kennzahlen wie die Sharpe-Ratio (Volatilität) oder MAR-Ratio (Drawdowns) oder Sortio-Ratio(Semivarianz/nur negative Entwicklung) der Aktien gleich bleiben - kein free lunch. Man kann aber bei gleicher Renditeerwartung mehr % sicher anlegen, was die Drawdowns des Gesamtportfolios verkleinert. Alternativ bekommt man eine höhere Renditeerwartung bei gleichbleibenden Portfolioanteilen, auch wenn in diesem Fall die Aktien stärker in die Knie gehen werden/können. Interessant ist das Ganze, weil es (bisher) nicht gut funktioniert, einfach in volatilere Aktien anzulegen, um mehr Rendite zu erzielen. Daher bleibt sonst nur ein größerer Aktienanteil oder Investieren auf Kredithebel.
  2. Auch wenn Punkt 1 zutrifft, bleibt die recht gering Korrelation der Rendite-/Risikofaktoren, die z.B in Seitwärtsmärkten hilfreich sein kann, auf Portfolioebene. Es kann natürlich auch anders herum laufen: Der Aktienmarkt an sich läuft gut, aber die Faktoren Small oder Value nicht --> Underperformance zum Markt ist die Folge. Auch muss man aber beachten, dass bei real existierenden Aktien immer das "Beta" zusätzlich im Boot ist, solange man keine speziellen Produkt kauft, die "shorten" (Leerverkäufe durchführen). Z.B. gilt für übliche Value-Aktien gerne sowas wie: Beta um 1 und Valuefaktor zwischen 0,3 und 0,8. Das schränkt den Korrelationsvorteil wieder ein.
  3. Alternativ steigt durch Fehlbewertungen die Rendite schneller als das Risiko oder es gibt gar überhaupt kein Risiko (wie auch immer man es misst). Im Backtest für den Value-Faktor war das bisher wohl der Fall: ein Teil Risiko, ein Teil free lunch. Aber darauf gibt es für die Zukunft keine Garantie. Dabei ist zu beachten, dass mit "Value-Faktor" in dieser Diskussion nur niedrige Bewertungskennzahlen gemeint sind ("billig"), nicht auch Merktmale der Qualität/Profitabilität von Unternehmen. D.h. der Value-Faktor alleine, wie ihn MSCI Barra/Morningstar/akademischen Studien verwenden, ist nur ein Teil dessen ist, was man unter "Value-Investing" nach B. Graham versteht.
  4. Eine zusätzliche Möglichkeit ist, dass ein Anleger einfach ein ganz anderes Risikoprofil hat als der Marktdurchschnitt. D.h. er kann schlechte Zeiten für den Faktor X besser verkraften als andere Marktteilnehmer. Dafür meidet/untergewichtet er vielleicht etwas anderes, bei dem er überdurchschnittlich "leiden" würde. Z.B. ist eine deflationäre Wirtschaftskrise ausgesprochen schlecht für die Faktoren Small und Value. Mit Inflation kommen Portfolios entsprechender Faktorausprägung dagegen besser klar als der Gesamtmarkt. Siehe auch hier (S. 1-5 bzw. S. 59-63 nach den Zahlen in den Seitenecken). Das Argument steckt auch mit in Punkt 1 drin - in dem Fall wäre es ein Anleger, der bei den Aktien speziell Drawdowns stärker vermeiden will als der Marktdurchschnitt, und dafür andere Risiken wie Underperformance/Trackingdifferenz zum Markt in Kauf nimmt.

Eines gilt aber immer: für jede Geldsumme, die einen Faktor (oder allgemein: Wertpapiere) im Vergleich zum Gesamtmarkt übergewichtet, muss eine andere, gleich große Geldsumme das Gegenteil tun (z.B. Small/Value <> Large/Growth). Sonst ändern sich die künftigen Renditen.

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PassiveForProfiz

hab das nur alles überflogen, aber ein Absatz in dem Artikel spiegelt auch meine Sichtweise wieder: "They also know there's no guarantee that stocks will outperform. It's an expectation, not a guarantee. And they know that the longer the time horizon, the more likely it is that stocks will outperform." Das Risikoprofil wird freilich erhöht, wenn man nur SC nimmt, warum ich das jetzt aber bei einem Dekaden-anlagezeitraum doch nicht machen soll, habe ich immer noch nicht verstanden. Macht mir aber auch nichts und mir muss es keiner erklären, ich setz einfach wieder auf 70/30 ;)

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Sapine

Dann keine Erklärung aber ein Zitat von Keynes:

"The market can stay irrational longer than you can stay solvent."

 

Wahrscheinlichkeiten sind keine Sicherheiten, d.h. die Rechnung mit den SC könnte aufgehen, aber wenn Du Pech hast erwischst Du eine schlechte Phase und Du wirst die Früchte nicht mehr ernten.

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