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manuel1985

Ethisch fragwürdige Industriebereiche

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 33 Minuten von Malvolio:

Wie gesagt. Ich denke im Moment über "Lockheed Martin" nach. Waffen sind natürlich potentiell todbringende Werkzeuge. Andererseits haben Unternehmen eben Militär .... und z.B. Verteidigung ist ja ein durchaus legitimer Zweck für Rüstungsausgaben.

 

Wenn es breiter diversifiziert sein soll, gibt es z.B. noch den NYSE ARCA DEFENSE Index. In Deutschland m.W.n. zwar nicht als ETF erhältlich aber als Zertifikat (bei der BNP Paribas, ISIN: DE0009279943, WKN: 927994):

 

Zitat

The NYSE® Arca Defense Index™ is a rules-based index designed to measure the performance of widely held, highly capitalized companies involved in providing systems, equipment and services to the United States government and its allies for the purpose of supporting military, defense and intelligence efforts. Index composition and corporate actions, including rebalance information, can be accessed from NYSE Market Data at www.nyse.com/marketdata/indices .

https://www.theice.com/publicdocs/data/NYSE_Arca_Defense_Index_Methodology.pdf

 

Lockheed Martin ist selbstverständlich auch enthalten (konnte leider auf die schnelle keine Gewichtung finden).

 

  

vor 51 Minuten von Malvolio:

Haben nicht fast alle Firmen irgendwo "Dreck am Stecken"?

Sehe ich denke ich genauso wie du. Börsennotierte Unternehmen sind ja keine sozial-ökologisch eingestellten Erzeuger von handgewebten Hanf-Handtaschen ... die Konzerne, die sich erfolgreich als 100% grün positioniert haben, dürften nur eine erfolgreichere Public-Relations-Abteilung haben als andere. Ist doch eh alles nur Greenwashing ...

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Gast231208
vor 27 Minuten von Malvolio:

Fragen über Fragen???

 

Gegenfrage: Wie kommt man als gestandener Aktionär (der du ja bist) überhaupt darauf sicher solche Fragen zu stellen?

 

Generell zu Waffen: weder gut noch böse - es liegt an dem der sie benutzt (Freedom und Frieden sind zwei gegensätzliche Begriffe).

Oder auch nicht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Colt_Single_Action_Army

 

 

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oktavian

Bei den Tabakwerten musst man sich eben auch fragen, was wäre wenn es keine Zigaretten geben würde? Würde man dann gesünder leben? Oder würden diese Drogen durch illegale Alternativen ersetzt werden - mit allen Folgen wie weniger Steuern, mehr Kriminalität und höherem Gesundheitsrisiko durch u.a. schlechtere Produktqualität? Ich bin auch gegen Cannabis Rauchen, aber für die Legalisierung mit starken Schutz Minderjähriger durch z.B. kreditkarte/perso am Automaten etc. Der illegale Dealer verkauft an alle... Ich will jetzt gar nicht sagen, dass die Tabakwerte mit next generation vaporizer usw public health Engel sind, aber man sollte nicht allzu weltfremd/naiv an ESG ran gehen und Konsequenzen ignorieren.

 

Bei den Waffen würde ich keine Chinesischen oder Saudi Arabischen Werte kaufen, so es sie geben würde. Die Demokratien werden nun einmal mit Gewalt bedroht oder vernichtet (siehe Hong Kong etc.). Früher hielt ich auch mal die Bundeswehr zu 100% für Geldverschwendung. Ich glaube, dass wir leider Waffen benötigen. Was für welche ist natürlich offen für Debatten. ICBMs sind schon heftig

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 11 Minuten von pillendreher:

Gegenfrage: Wie kommt man als gestandener Aktionär (der du ja bist) überhaupt darauf sicher solche Fragen zu stellen?

 

Generell zu Waffen: weder gut noch böse - es liegt an dem der sie benutzt (Freedom und Frieden sind zwei gegensätzliche Begriffe).

Oder auch nicht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Colt_Single_Action_Army

 

 

Gute Frage .... ich hatte auch schon mal Rüstungsaktien. Stand heute bin ich auch auf dem Standpunkt, dass das OK ist.

 

Aber ich stelle fest, dass insbesondere bei Tabak- und bei Rüstungsaktien doch bei sehr vielen Leuten eine große Ablehnung besteht. Das ist zum Teil sicher auch irrational. Aber es gibt mir schon zu denken, ob ich mich mit so einem Investment wohl fühle oder nicht. Würde ich in eine Firma investieren, die Heroin vor Schulhöfen verteilt, wenn das legal wäre .... ich glaube nein. Das kann man natürlich nicht vergleichen, Aber es zeigt, das irgendwo also eine Grenze sein muss. Ich frage mich jetze wo genau diese Grenze verläuft. 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 7 Minuten von Malvolio:

Aber ich stelle fest, dass insbesondere bei Tabak- und bei Rüstungsaktien doch bei sehr vielen Leuten eine große Ablehnung besteht.

 

Das ist doch gut für dich. Die Leistungen dieser Firmen werden ja trotzdem benötigt (Nachfrage besteht) und wenn weniger Leute dort investieren möchten (den Firmen Kapital zur Verfügung stellen) ist die Rentabilität für dich umso höher, oder sehe ich das falsch? 

 

Bei Tabak könnte man noch argumentieren, dass es einen sozialen Konsens innerhalb der Gesellschaft gibt, das Geschäft dieser Firmen zu unterminieren (Tabaksteuer, Werbeverbote, etc.), aber bei Rüstungsgeschäften wohl kaum ...

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 5 Minuten von s1lv3r:

 

Das ist doch gut für dich. Die Leistungen dieser Firmen werden ja trotzdem benötigt (Nachfrage besteht) und wenn weniger Leute dort investieren möchten (den Firmen Kapital zur Verfügung stellen) ist die Rentabilität für dich umso höher, oder sehe ich das falsch? 

Ich weiß nicht ob das stimmt. Wenn außer mir niemand mehr etwas von Rüstungsaktien wissen will, wird sich das vermutlich nicht so gut auf die Bewertung (Kursentwicklung) auswirken. Es steht auch zu vermuten, dass nicht-ESG-konforme Unternehmen in der Zukunft wahrscheinlich einen tendenziell schlechteren Zugang zu den Geld- und Kapitalmärkten haben werden, was höhere Finanzierungskosten bedeutet. Ob das dann gut oder schlecht für die Aktionäre ist, wird sich zeigen. Aber ehrlich gesagt geht es mir auch hier weniger um die rein ökonomische Komponente.

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s1lv3r
vor 5 Minuten von Malvolio:

Aber ehrlich gesagt geht es mir auch hier weniger um die rein ökonomische Komponente.

Ich muss zugegeben, dass das (die Renditeerwartung in Relation zum Risiko) für mich das einzige Kriterium bei der Wahl eines Investments ist.

 

Deine Frage läuft ja ansonsten wieder darauf hinaus, ob man mit seinem persönlichen Investmententscheidungen wirksam das Verhalten von Unternehmen steuern kann - dass das der Fall ist glaube ich nicht. Das Maximale was erreicht werden kann, ist meiner Meinung nach ein flächendeckendes Greenwashing (die Unternehmen tun so als ob, in Bereichen wo es den Profit nicht stört).

 

Investment nach ESG-Kriterien halte ich daher auch für eine Seelen-Beruhigungspille für das persönliche Investoren-Gewissen. Wer echte Veränderungen wollen würde, müsste viel mehr am eigenen Verhalten ändern (richtiger Aktivismus, Konsumverzicht, etc.). Da das unbequem ist, macht das aber kaum jemand.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 6 Minuten von s1lv3r:

Ich muss zugegeben, dass das (die Renditeerwartung in Relation zum Risiko) für mich das einzige Kriterium bei der Wahl eines Investments ist.

 

Deine Frage läuft ja ansonsten wieder darauf hinaus, ob man mit seinem persönlichen Investmententscheidungen wirksam das Verhalten von Unternehmen steuern kann - dass das der Fall ist glaube ich nicht. Das Maximale was erreicht werden kann, ist meiner Meinung nach ein flächendeckendes Greenwashing (die Unternehmen tun so als ob, in Bereichen wo es den Profit nicht stört).

 

Investment nach ESG-Kriterien halte ich daher auch für eine Seelen-Beruhigungspille für das persönliche Investoren-Gewissen. Wer echte Veränderungen wollen würde, müsste viel mehr am eigenen Verhalten ändern (richtiger Aktivismus, Konsumverzicht, etc.). Da das unbequem ist, macht das aber kaum jemand.

Ich neige dazu, Dir zuzustimmen.

 

Dennoch stelle ich mir selbst die Frage: Ist alles was Geld bringt in Ordnung, so lange es nicht illegal ist?  Oder gibt es noch weitere Grenzen bzw. Kriterien?

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west263
· bearbeitet von west263
vor einer Stunde von Malvolio:

Sollte oder muss man sich als Aktien-Anleger mit moralischen / ethischen Fragen auseinandersetzen, wenn man überlegt, die Aktien eines "fragwürdigen" Unternehmens zu kaufen?

Ich habe Hensoldt bei IPO gezeichnet.

Hat mir bisher noch keine schlaflosen Nächte beschert.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 46 Minuten von Malvolio:

...Aber es gibt mir schon zu denken, ob ich mich mit so einem Investment wohl fühle oder nicht. Würde ich in eine Firma investieren, die Heroin vor Schulhöfen verteilt, wenn das legal wäre .... ich glaube nein. Das kann man natürlich nicht vergleichen, Aber es zeigt, das irgendwo also eine Grenze sein muss. Ich frage mich jetze wo genau diese Grenze verläuft. 

Du darfst Dich bei moralischen Fragen nicht von der Gesetzgebung irritieren lassen. Alkohol und Tabak sind genauso schädliche Drogen wie Opiate oder Koks. 

Der Umstand, dass das eine verboten ist und das andere nicht, ist nicht auf die Schädlichkeit zurückzuführen, sondern auf die schiere Tatsache, dass es zu viele Alkohol- und Tabakkonsumenten gibt. Das sind Wähler.

Der Verkauf von Alkohol und Tabak ist nicht anderes als das Dealen mit Drogen. Und der Staat benimmt sich dabei wie der gemeine Drogendealer: Er erhöht stets die Preise und verringert gleichzeitig die Dosis, so dass mehr gekauft werden muss.

 

Dass das Zeug (egal ob legal oder illegal) auf Schulhöfen verteilt wird, muss ja nicht sein und könnte gesondert verboten werden. Ansonsten würde ich aber natürlich in Firmen investieren, die Heroin herstellen und verkaufen. Warum nicht?

 

vor 16 Minuten von Malvolio:

Dennoch stelle ich mir selbst die Frage: Ist alles was Geld bringt in Ordnung, so lange es nicht illegal ist?  Oder gibt es noch weitere Grenzen bzw. Kriterien?

Wieso stellt sich denn die Frage?

Was in Ordnung ist, steht in den Gesetzen. Dafür haben wir Gesetze. Alles andere muss jeder mit sich selbst ausmachen.

 

Ich finde es ohnehin merkwürdig, was manche User hier so für Moralvorstellungen haben. Unmoralisch wäre es für mich, mit einer Nonne in der Kirche hinter dem Altar Analsex zu haben, aber nicht die Beteiligung an ganz legalen Firmen.

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Rendito
vor 3 Stunden von Malvolio:

Aber ich stelle fest, dass insbesondere bei Tabak- und bei Rüstungsaktien doch bei sehr vielen Leuten eine große Ablehnung besteht. Das ist zum Teil sicher auch irrational. Aber es gibt mir schon zu denken, ob ich mich mit so einem Investment wohl fühle oder nicht. Würde ich in eine Firma investieren, die Heroin vor Schulhöfen verteilt, wenn das legal wäre .... ich glaube nein. Das kann man natürlich nicht vergleichen, Aber es zeigt, das irgendwo also eine Grenze sein muss. Ich frage mich jetze wo genau diese Grenze verläuft. 

Deine Fragestellung/Selbstbefragung finde ich aller Ehren wert. Allgemeinverbindliche Antworten gibt es naturgemäß darauf nicht, jeder muss da für sich selbst einen Weg finden, mit dem er sich wohl fühlt. Manche sehen für sich die Lösung darin, dass sie sich auf formalistische Argumente zurückziehen, das Thema relativieren, verdrängen oder gar ins Lächerliche ziehen. In meinen Augen ehrt es Dich, dass Du der Selbstbefragung nicht auf diese Art ausweichst, unabhängig davon, zu welcher konkreten Lösung Du in Bezug auf Lockheed Martin kommst. Es sind Fragen, die einen im Laufe eines Lebens immer wieder beschäftigen, eher zunehmend mit dem Alter, und für die man einen für sich gangbaren Weg finden muss.

 

Ich wünsche allen ein schönes Osterfest!

 

LG Rendito

 

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Puschel

Welche Werte gibt es im Bereich Cannabis vor allem hier in Europa ? Da es immer mehr legalisiert wird und bei der Studentenschwemme sehe ich da enormes Potential. Die Kiffer von heute sind die Raucher von gestern und da es ja quasi in der Bevölkerung mittlerweile als Schick gilt zu "kiffen" ist das ein Markt der Zukunft.

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finisher

Ich sehe den ESG-Trend eher als große Gefahr für die Aktionäre der unethischen Unternehmen. Die Unternehmen könnten irgendwann zu dem Schluss kommen sich von der Börse zu delisten. Warum ist ein Unternehmen an der Börse? Weil es dort sein Kapital erhöhen kann und je höher der Aktienkurs, umso besser. Wenn aber niemand mehr diese Aktien kaufen will, bzw. der Aktienkurs immer zu niedrig ist, dann nützt solchen Unternehmen die Börse nichts mehr und es ist besser die Aktie von der Börse zu nehmen und anderweitig Geld einzusammeln z.B. über Private Equity.

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Halicho
vor 7 Stunden von oktavian:

. Die Demokratien werden nun einmal mit Gewalt bedroht oder vernichtet (siehe Hong Kong

Hong Kong wurde vertragsgemäß zurückgegeben. 

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen
vor 8 Stunden von Malvolio:

Dennoch stelle ich mir selbst die Frage: Ist alles was Geld bringt in Ordnung, so lange es nicht illegal ist?  Oder gibt es noch weitere Grenzen bzw. Kriterien?

Nein, ist es nicht. Legal sein heißt konform mit dem geltenden Recht sein. Das geltende Recht ist von jemandem installiert und muss nicht unbedingt moralisch sein, es gibt z.B. auch genug Diktaturen. Ich kenne die Geschichte des National-Sozialismus nicht, würde mich aber nicht wundern, wenn die menschenverachtende Gesetze der Nazis legal waren. Und wenn es in China z.B. legal wäre, die Organe von zum Tode verurteilten Menschen zu entnehmen.

 

Kriterien wie legal-illegal sind eine logische Bewertung einerr Situation. Moral ist aber eine ethische Bewertung, das sagt ob irgendwas gut oder schlecht ist und hat was mit Gefühlen zu tun. Die Moralthemen können sehr anspruchsvoll sein. Bei der Bewertung der Investitionen aus moralischer Sicht empfehle ich, nicht auf irgendwelche mechanischen ESG-Richtlinien zu setzen, sondern auf Dein Gefühl zu hören und mit anderen Menschen darüber zu reden. 

 

Meine Meinung zu Tobaccos habe ich glaube ich bereits geschrieben. Nach meinem (sehr leihenhaften und obefflächlichen Wissen) haben ca. 15% der Menschen eine Unterproduktion eines der Glückshormone und neigen konstant zu Depressionen. Um diese Unterproduktion auszugleichen, nehmen sie externe Mittel. In allen Zeiten und Kulturen, nur die Substanzen ändern sich. Was in einigen Gesellschaften und Zeiten erlaubt ist, ist in anderen illegal. Aktuell gibt es in den Industrianationen nicht so viele legale Mittel:

* Betroffene können saufen

* sie können Tabak-Produkte rauchen

* sie können sich mit Arzneimitteln "einstellen lassen"

* evtl. hilft auch Sport.

 

Viele Konsumenten präferieren Tabak-Produkte als Genußmittel. Ich würde lieber Alkohol oder Sport nehmen, aber ich akzeptiere, dass andere Leute andere Präferenzen haben. Zumal konstanter Alkohol-Konsum auch zur Leber-Verfettung beitragen kann und andere Nebenwirkungen hat.

 

Die Tobacco-Firmen versuchen aktuell die gesundheitlich schädlichen Nebenwirkungen der Tabak-Produkte zu reduzieren. Gerade BAT ist da der Vorreiter, wenn ich ich richtig erinnere, haben sie die Anzahl der Mitarbeiter in der Forschung auf 1.500 Leute erhöht. Diesen Ansatz halte ich für gut und bin moralisch auf deren Seite, finde gut, was sie machen. Ich würde nicht direkt in eine Firma investieren, wo ich moralische Bedenken hätte. Es gibt genug moralisch bedenkenlose Geschäftskonzepte.

 

Meine eigene Erfahrung sagt mir auch, dass i.d.R. gar nicht die Geschäftskonzepte moralisch verwerflich sind, sondern das jeweilige Management in vielen Firmen sich leicht zu moralisch fragwürdigen Schritten verleiten läßt.

 

 

 

 

 

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Schildkröte
vor 2 Stunden von finisher:

Ich sehe den ESG-Trend eher als große Gefahr für die Aktionäre der unethischen Unternehmen. Die Unternehmen könnten irgendwann zu dem Schluss kommen sich von der Börse zu delisten. Warum ist ein Unternehmen an der Börse? Weil es dort sein Kapital erhöhen kann und je höher der Aktienkurs, umso besser. Wenn aber niemand mehr diese Aktien kaufen will, bzw. der Aktienkurs immer zu niedrig ist, dann nützt solchen Unternehmen die Börse nichts mehr und es ist besser die Aktie von der Börse zu nehmen und anderweitig Geld einzusammeln z.B. über Private Equity.

Bei deutschen Unternehmen sind Kapitalerhöhungen nicht ungewöhnlich. Bei US-Unternehmen stehen hingegen Aktienrückkäufe im Vordergrund, so auch bei Lockheed Martin. Wenn eine Aktie wegen geringerer Nachfrage günstiger ist, macht das Aktienrückkäufe noch attraktiver. Ansonsten kann ich die Aussage von @Rendito unterstreichen. Hinzufügen möchte ich, dass es okay ist, sich hier andere Meinungen einzuholen, sowohl ökonomisch als auch ethisch. Aber letztlich muss man selbst entscheiden, ob man (vermeintlich bzw. nach allgemeinem Verständnis) unethische Investments mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

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oktavian
vor 9 Stunden von Halicho:

Hong Kong wurde vertragsgemäß zurückgegeben. 

Das würde ich nicht so beschreiben. Hong Kong war ja nicht per Vertrag von den Briten ausgeliehen mit Stichtag xyz. In der Tat gab es dann aber ein Versprechen, was China gebrochen hat. Wegen der Übermacht und fehlender Rechtsstaatlichkeit spielen da Waffen aber auch keine Rolle.

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 9 Stunden von Schildkröte:

Bei deutschen Unternehmen sind Kapitalerhöhungen nicht ungewöhnlich. Bei US-Unternehmen stehen hingegen Aktienrückkäufe im Vordergrund, so auch bei Lockheed Martin.

Ich verstehe nicht, warum Du Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhung in Verbindung bringst. Beides dient einem unterschiedlichen Zweck.

 

Wenn Lockheed Martin nicht mehr an der Börse wäre, welchen Nachteil hätte Lockheed Martin Deiner Meinung nach, wenn sie keine Aktienrückkäufe mehr machen müssten?

 

Des weiteren sind Übernahmen in den USA keine Seltenheit und bei großen Übernahmen wird meist ein Teil der Übernahme mit eigenen Aktien bezahlt. Wenn dann die eigenen Aktien als Übernahmewährung nicht mehr wertvoll genug sind, ist das ein großer Nachteil für das Unternehmen.

 

Deshalb denke ich, könnte es für unethische Unternehmen immer weniger Sinn machen, an der Börse zu sein.

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Malvolio

Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die vielen Antworten!  :thumbsup:

 

Frohe Ostern!!!

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Tradeoff
vor 22 Stunden von Schwachzocker:

Du darfst Dich bei moralischen Fragen nicht von der Gesetzgebung irritieren lassen.
 

 

Absolut.

vor 22 Stunden von Schwachzocker:

 

Alkohol und Tabak sind genauso schädliche Drogen wie Opiate oder Koks. 
 

Nein.

vor 22 Stunden von Schwachzocker:

Der Umstand, dass das eine verboten ist und das andere nicht, ist nicht auf die Schädlichkeit zurückzuführen, sondern auf die schiere Tatsache, dass es zu viele Alkohol- und Tabakkonsumenten gibt. Das sind Wähler.

Einer von vielen Faktoren, neben Tradition und eben auch der höheren Schädlichkeit.

vor 22 Stunden von Schwachzocker:

Der Verkauf von Alkohol und Tabak ist nicht anderes als das Dealen mit Drogen. Und der Staat benimmt sich dabei wie der gemeine Drogendealer: Er erhöht stets die Preise und verringert gleichzeitig die Dosis, so dass mehr gekauft werden muss.


 

 

Du hast scheinbar nicht wirklich Ahnung von Drogen. Sie werden seit Jahren höherwertiger und billiger. Das ist ein ziemlich gut funktionierender Markt der ziemlich professionalisiert ist.

 

vor 22 Stunden von Schwachzocker:

 

Dass das Zeug (egal ob legal oder illegal) auf Schulhöfen verteilt wird, muss ja nicht sein und könnte gesondert verboten werden. Ansonsten würde ich aber natürlich in Firmen investieren, die Heroin herstellen und verkaufen. Warum nicht?

 

Wieso stellt sich denn die Frage?

Was in Ordnung ist, steht in den Gesetzen. Dafür haben wir Gesetze. Alles andere muss jeder mit sich selbst ausmachen.


 

Da hast du vollkommen Recht. Solange man im Rahmen des Rechts agiert bleibt die eigene Entscheidung in etwas zu investieren die... nunja, eigene Entscheidung. Da können wir uns gerne drauf einigen.

 

 

vor 22 Stunden von Schwachzocker:

 

Ich finde es ohnehin merkwürdig, was manche User hier so für Moralvorstellungen haben. Unmoralisch wäre es für mich, mit einer Nonne in der Kirche hinter dem Altar Analsex zu haben, aber nicht die Beteiligung an ganz legalen Firmen.


Der eigentliche Grund für meinen Post, weiß schön anschaulich beschreibt, wie unterschiedlich Moralvorstellungen sein können. Ich würde niemals ins Heroingeschäft einsteigen wollen, das die Nonne sich ein Hintertürchen offenhält wäre mir egal. 
 

Heroin ist ein Produkt, dass eine Abhängigkeit schafft und dem Konsumenten später kaum eine andere Wahl lässt als weiter zu konsumieren. Ich fürchte hingegen das die Nonne nicht unbedingt in eine Abhängigkeit geraten würde.

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sedativ
· bearbeitet von sedativ
vor 16 Stunden von Schildkröte:

Bei deutschen Unternehmen sind Kapitalerhöhungen nicht ungewöhnlich. Bei US-Unternehmen stehen hingegen Aktienrückkäufe im Vordergrund, ...

Das verstehe ich nicht. Mit einer Kapitalerhöhung beschaffe ich mir frisches Geld, mit einem Rückkauf/Dividende gebe ich es weg. Völlig normale, reziproke Vorgänge. Ich sehe nicht, was das mit dem jeweiligen Land zu tun hat? 

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HnsPtr
vor 8 Stunden von Tradeoff:

Du hast scheinbar nicht wirklich Ahnung von Drogen. Sie werden seit Jahren höherwertiger und billiger. Das ist ein ziemlich gut funktionierender Markt der ziemlich professionalisiert ist.

Ich habe tatsächlich keine Ahnung.

Die Statistik spricht aber für steigende Preise:

"Der Straßenpreis für Cannabisharz – zusammen mit Marihuana die am häufigsten konsumierte illegale Droge - ist in den letzten zehn Jahren um knapp Zweitdrittel auf rund 10,20 Euro pro Gramm im Jahr 2018 gestiegen. Im Großhandel bis 1,5 Kilogramm haben in den letzten sechs Jahren vor allem die Preise für Marihuana (+12,4%), Kokain (+11,3%) und Cannabisharz (+4,3) angezogen." - Quelle

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BlacksheepK

Schwieriges Thema.

Wie vorher schon viele geschrieben haben, muss man das für sich selber herausfinden und merkt schnell, dass es mehr Meinungen als Aktionäre zu diesem Thema gibt - und man nicht alle Meinungen nachvollziehen kann.

 

Heute habe ich noch einen Instagram-Post, der mich auch zu diesem Thread geführt hat, gelesen. "Vonovia - warum wir trotz top Aussichten nicht investieren". Darunter mehrere Gründe, wie unethisch Vonovia als Vermieter sei. Unter anderen Posts mit Bezug zu Vonovia weitere Ausführungen, warum Vonovia unethisch sei und nochmal eine klare Distanzierung zu diesem Unternehmen. Wir müssen jetzt nicht darüber streiten, dass es bessere Vermieter als Vonovia gibt.

Ein Blick auf das Profil und das öffentliche Portfolio des Erstellers zeigt, dass er in Amazon, Starbucks, Apple, Facebook.. investiert ist. Alles Unternehmen, bei denen man, meiner Meinung nach, genau so gut die ethische Grundhaltung anzweifeln könnte. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter mitunter wie Roboter ansehen und nach dem Ausbrennen genau so "wegschmeißen", Rohstoffe unter Sklavenbedingungen zum Teil in Nationalparks anbauen und trotz höherer Gewinnmargen gegenüber Konkurrenten nichts davon beim einfachen Arbeiter am untersten Ende ankommen lassen etc.. Diese Unternehmen sind nicht des Teufels Ausgeburt, aber dort steht der Betreiber des Profils voll und ganz hinter. Das ist dann für mich ein wenig das Messen mit zweierlei Maß, für ihn scheinbar nicht.

Er steht natürlich in der Öffentlichkeit und da bringt man natürlich, bewusst oder unbewusst, weniger kontroverse Meinungen. Die Tech-Welle wird aktuell stark geritten und man hört hier und da zwar unethische Dinge über Amazon und Co, aber da wird schnell drüber hinweggesehen. Vonovia ist ein Unternehmen hier direkt in Deutschland, es hat in der Öffentlichkeit kein hohes Ansehen, da Vermieter generell Halsabschneider sind. Da wird sich dann direkt und vollkommen von distanziert; damit möchte man nichts zu tun haben. So ist mein Empfinden.

 

Zu dem Heroin:

Ich glaube tatsächlich, dass mehr Menschen in "Heroin"-vertreibenden Unternehmen investiert sind, als es ihnen lieb ist. Gerade durch Corona und dem Investieren in Pharma-Unternehmen im letzten Jahr. Fentanyl, Tilidin.. alles Opioide, die legal hergestellt und vertrieben werden ohne immer ihr eigentliches Ziel zu erfüllen. 

 

Es ist wichtig für sich einen klaren Standpunkt zu haben:

1. Man unterstützt die Unternehmen, in die man investiert, meiner Meinung nach auch direkt. Man beschafft sich übers Internet Informationen, tauscht sich darüber auch im Freundeskreis aus, schaut Videos etc., Klickzahlen, die "Aktieninfluencer" reagieren auf nachgefragte Aktien und damit erhalten die Aktien nochmals mehr Aufsehen. Je mehr Aufsehen und investierte Leute, desto höher die Akzeptanz des Unternehmens in der Bevölkerung. Auch ist es für die Unternehmen leichter an Geld zu kommen. 

2. Wo ziehe ich für mich die Grenze, was noch okay ist und was nicht. Wenn man gegen Kapitalismus ist, sollte man es komplett dabei belassen. Wenn man für sich selber rechtfertigen (sich selber soweit anflunkern) kann, dass z.B. Waffen in dem Ausmaße hergestellt werden müssen, wie es aktuell gemacht wird und der Weltfrieden nur dadurch sichergestellt werden kann, dann investiert man auch in solche Unternehmen. Wenn man irgendwo dazwischen liegt und einige Industriezweige außen vorlässt, gibt es immernoch genug andere Zweige, und darin nochmal genug Unternehmen, in denen man sein Geld investieren kann.

3. Trenne ich vielleicht Investment von meinem privaten Leben? Das eigene Konsumverhalten hat wahrscheinlich noch größeren Einfluss auf die Welt.

4. Man kann bei fast jedem Unternehmen unethische Machenschaften finden, es kommt ganz darauf an, wo die Linie gezogen wird. Aber egal wie weit oder kurz man die Grenze fasst, ist es in jedem Fall gut einen Teil seines Gewinns oder der Dividenden einer gemeinnützigen Organisation zukommen zu lassen. Hat zwar ein wenig den Charakter einer Absolution, aber ist trotzdem nicht verkehrt.

 

Ich habe für mich einen Zwischenweg, aus den Punkten gefunden, bestimmt durch Selbstbelügen und tiefster Überzeugung - so wie jeder andere auch. 

 

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Big Harry

Falls jemand seine Investments in fragwürdige Branchen diversifizieren möchte, könnte auch mal einen Blick auf Intertrust werfen. Neben der Administration von Fonds würde ich zumindest einige Geschäftsbereiche in dem Sektor " Steuervermeidung" verorten, unterstrichen durch Niederlassungen in zahlreichen einschlägigen Destinationen (Bahamas, Britische Jungferininseln, Caymans, etc).

Das Unternehmen an sich sieht auch gar nicht so schlecht aus- die Bilanz ist mäßig, mit sehr hohem Goodwill und hoher Verschuldung- Gewinne und Cashflow sind dagegen okay, daher würde mir beides keine Kopfschmerzen bereiten.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Anbei ein Interview der Welt mit Marta Lucía Ramírez, Vizepräsidentin und Außenministerin von Kolumbien, dem größten Kokain-Produzenten der Welt.

Zitat

Was hinter all dieser Gewalt steckt, ist der Drogenhandel. Dieses Land hat enorme wirtschaftliche Mittel und eine immense institutionelle Anstrengung in den Kampf gegen den Drogenhandel gesteckt, aber es ist sehr schwierig, wenn es eine solch starke Nachfrage gibt. In den meisten hoch entwickelten Ländern, in Europa, in den USA, ist der Zugang zu Kokain sehr einfach, sie können das inzwischen im Internet bestellen. Es kann nicht sein, dass es in einigen Teilen der Welt, aus denen Kolumbien besonders stark kritisiert wird, für reiche Unternehmer Kokain zum Nachtisch gibt. Diese Doppelmoral ist nicht zu akzeptieren.

 

Es sind die Kartelle, die das Leben der Kleinbauern, der Sozialaktivisten bedrohen. Dahinter stecken die ELN, die EPL, die Autodefensas Gaitanistas, die aus ehemaligen paramilitärischen Banden hervorgegangen sind. Die mexikanischen Kartelle auf kolumbianischem Territorium sind ein erschwerender Faktor. Europa muss die Augen dafür öffnen, denn ein Teil der Verarbeitung der kolumbianischen Koka-Paste erfolgt inzwischen in europäischen Ländern. Es ist kein Zufall, dass das Kokain-Angebot in Europa steigt.

...

Für uns ist es kurzfristig undenkbar, Drogen in Kolumbien zu legalisieren. Wir müssen beobachten, wohin die Ressourcen gehen, wo sie verwaltet werden, wie hoch die finanziellen Vermögenswerte der Kartelle sind. Auch wo das Geld des Drogenhandels gewaschen wird, welche Folgen Konsum und Sucht für die Gesellschaft erzeugen. Wir müssen das mit einer multidisziplinären Analyse in internationalen Foren zu einer viel effektiveren Politik vorantreiben. Das setzt auch ein stärkeres Engagement von Regierungen in den Industrieländern voraus.

 

 

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