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secah

"Ethische" ETF für Anfänger

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wodorne
vor 4 Minuten von Der Horst:

Daran ändert Deine Auswahl an Aktienbestand nichts

Das mag für einzelne Kleinanleger zutreffen, nicht aber für ihre Gesamtheit. Wenn nämlich die Nachfrage zurückgeht, dann fallen die Kurse - und zwar so lange, bis sich auf reduziertem Niveau ein neues Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingestellt hat. Aktienkurse sind auch nicht irrelevant für den Geschäftbetrieb. Sie entscheiden z.B. über die Kreditwürdigkeit der Firma mit.

Wenn man in eine Firma investiert, dann unterstützt man sie!

 

vor 6 Stunden von Der Horst:

Wenn Du von Markteffizienz ausgehst, geht der Kurs eben nicht "in den Keller" solange auch nur eine Minderheit rational (ohne SRI-Erwägungen) handelt.

"Ohne SRI-Erwägungen" kann man nur innerhalb eines auf kurzfristige Renditeüberlegungen begrenzten Rahmens mit Rationalität gleichsetzen. Darüber hinaus ist es natürlich nicht rational, die Produktion der Sägen zu unterstützen, mit denen der Ast abgesägt wird, auf dem wir alle sitzen.

 

 

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Der Horst
5 minutes ago, wodorne said:

Das mag für einzelne Kleinanleger zutreffen, nicht aber für ihre Gesamtheit.

 

Doch, das gilt auch für die Gesamtheit der Kleinanleger, solange es eine (im ökonomischen Sinn) rationale Minderheit gibt. Die kann dafür gerne Institutionell sein, spielt keine Rolle.

 

5 minutes ago, wodorne said:

Darüber hinaus ist es natürlich nicht rational, die Produktion der Sägen zu unterstützen, mit denen der Ast abgesägt wird, auf dem wir alle sitzen.

 

Das ist richtig, aber für die Kursbildung irrelevant, solange auch nur eine Minderheit "profitmaximierend" (im ökonomischen Sinne: rational) handelt.

 

Dass eine "rationale" Minderheit ausreicht, die nach Fundamentals  bewertet, ist übrigens auch die Grundlage zur Annahme/Beobachtung, dass ETFs nicht systematisch den Markt verzerren.

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loucash
· bearbeitet von loucash
vor 2 Stunden von odensee:

Sinnvoller (im Sinne von Umweltschutz/Ressourcenschonung etc) wäre es, wenn du auf Produkte aus Erdöl und auf die Energieerzeugung aus Erdölprodukten verzichten würdest.

Wo fängt man an und wo hört man auf? Eine sehr individuelle Frage. Ich habe keine Probleme mit Tabak, Glücksspiel, Pornografie, Cannabis (Luststeigerung eines jeden Individuums).

Die Gewissensbisse bei Öl & Gas & Energie (wo wären wir heute technologisch und gesellschaftlich ohne die disruptiven Innnovationen) halten sich auch in Grenzen.

Nahrungsmittelkonzerne boykottiere ich, indem ich deren "proteinverdünnte" und "zuckerversetzte" Produkte meide (aber auch hier ist jeder für sich und seinen Körper verantwortlich). Ich halte es wie die Adventisten und betrachte meinen Körper als heiliges Haus, in den ich kein Industrieprodukte reinstopfe.

Woran ich mich aber störe sind Rüstungsunternehmen, die ich nicht unbedingt unterstützen will. Da es sich bei Waffen um keine B2C Produkt handelt (zumindest in Deutschland) kann ich auch kein Konsumboykott anzetteln. #

 

Beinhaltet der MSCI World/ MSCI EM ex controversial weapons den Index exklusive:

 

Boeing (USA)

General Dynamics (USA)

Hanwha (Südkorea)

Korea Aerospace (Südkorea)

Larsen & Toubro (Indien)

Lock­heed Martin (USA)

Text­ron (USA)?

 

Damit könnte ich mich anfreunden, wenn das Fondsvolumen nicht so niedrig wäre. Gibt es Hinweise darauf ob andere Institute (aktuell nur BNP Paribas) nachziehen?

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 24 Minuten von loucash:

...Woran ich mich aber störe sind Rüstungsunternehmen, die ich nicht unbedingt unterstützen will. Da es sich bei Waffen um keine B2C Produkt handelt (zumindest in Deutschland) kann ich auch kein Konsumboykott anzetteln. #

Das ist eine rein politische Frage.

Du möchtest zwar keine Rüstungsunternehmen unterstützen, Waffen in unserer Gesellschaft möchtest Du aber, mindestens für Polizei und Armee? Fall ja, wo sollen deren Waffen herkommen?

Oder bist Du tatsächlich Pazifist? Dann kannst Du Dich den entsprechenden politischen Gruppierungen anschließen oder diese gründen.

 

Mit Aktien und Börse hat das alles nicht viel zu tun.

 

Es ist nun einmal eine erhebliche Nachfrage nach Waffen da, und deshalb kann man damit Geld verdienen. Der Aktienkurs? Völlig egal! Dann wird das verdiente Geld eben ausgeschüttet.

 

Waffen sind nicht das Kernproblem und waren es nie. Es sind die Menschen. Ob die Kriege nun mit Schwertern (wie im 30jährigen Kieg) oder mit Maschienengewehren geführt werden, halte ich für ziemlich egal. Vielleicht ist es mit Maschienengewehren sogar besser, weil schneller.

In Ruanda hat man mehrere 100.000 Menschen innerhalb kürzester Zeit mit Macheten getötet. Stören Dich nun die Machetenhersteller?

 

Nein, ich denke, so ist man auf dem Holzweg.

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loucash
vor 3 Minuten von Schwachzocker:

Das ist eine rein politische Frage.

Du möchtest zwar keine Rüstungsunternehmen unterstützen, Waffen in unserer Gesellschaft möchtest Du aber, mindestens für Polizei und Armee? Fall ja, wo sollen deren Waffen herkommen?

Oder bist Du tatsächlich Pazifist? Dann kannst Du Dich den entsprechenden politischen Gruppierungen anschließen oder diese gründen.

 

Mit Aktien und Börse hat das alles nicht viel zu tun.

 

Es ist nun einmal eine erhebliche Nachfrage nach Waffen da, und deshalb kann man damit Geld verdienen. Der Aktienkurs? Völlig egal! Dann wird das verdiente Geld eben ausgeschüttet.

1:0 für Schwachzocker

 

Ich bin kein Pazifist und ja Waffen in unserer Gesellschaft brauchen wir leider.

 

Der ETF von BNP Paribas schließt folgendes aus:

 

"Die französische Bank BNP Paribas hat mehrere ETF aufgelegt, mit denen Anleger das Investment in umstrittene Waffen vermeiden können. Die Fonds bilden spezielle Indizes von MSCI ab.

Diese MSCI-„ex Controversial Weapons“-Indizes klammern Unternehmen aus, die Land­minen, Streumunition, Uranmunition sowie chemische und biologische Waffen oder wesentliche Teile davon herstellen."

 

Die fett markierten brauchen wir in aus meiner Sicht nicht bzw. die möchte ich nicht supporten.

 

 

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wodorne
· bearbeitet von wodorne
Tippfehler

@Der Horst

Da muss ich noch genauer nachdenken. Vorerst scheint aus deinen Darlegungen zumindest hervorzugehen, dass es unter dem Gesichtspunkt der Rendite eigentlich egal ist, worin man investiert. Also kann man sich auch ohne sich zu schaden der Seite anschließen, die der eigenen Überzeugung entspricht.

Meinst du denn nicht, das man mit dem Investment in eine Firma diese stärkt?

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Nachdenklich
vor 4 Minuten von Schwachzocker:

Du möchtest zwar keine Rüstungsunternehmen unterstützen, Waffen in unserer Gesellschaft möchtest Du aber, mindestens für Polizei und Armee? Fall ja, wo sollen deren Waffen herkommen?

:thumbsup:

Eben!

Zumindest viele der Regierungen, die diese Rüstungsgüter für ihre Armeen kaufen, sind durch Mehrheiten in Wahlen legitimiert. Wer erdreistet sich, Rüstungsfirmen als ethisch fragwürdig zu bezeichnen?

 

Neben der Frage, ob der Handel mit den Aktien wirklich eine Auswirkung auf die Firmen hat, erscheint mir die Frage viel schwieriger zu beantworten, wie man Einvernehmen über die Frage herstellen soll, welche Firmen ethisch fragwürdig sind.

 

vor 30 Minuten von loucash:

Ich habe keine Probleme mit Tabak, Glücksspiel, Pornografie, Cannabis (Luststeigerung eines jeden Individuums).

Das sehe ich genauso.

Fragwürdig sind dagegen: Uber (die verdienen ihr Geld durch die Ausnutzung von "scheinselbständigen" Fahrern), AMAZON (die machen die Geschäfte in unseren Innenstädten kaputt und gewähren den Mitarbeitern in den Auslieferungslagern nicht die eigentlich maßgeblichen Tarifverträge) und vor allem Facebook (die Stasi war eine Hobbytruppe im Vergleich zu dem Ausmaß, in dem Facebook Daten über uns sammelt).

 

Ich will jetzt keine ernsthafte Diskussion über die ethische Fragwürdigkeit von AMAZON lostreten. Ich möchte nur aufzeigen, daß die Einstufung von einzelnen Firmen als ethisch fragwürdig in meinen Augen ziemlich willkürlich ist.

Ist den Kindern in Pakistan wirklich gedient, wenn wir Kinderarbeit dort unterbinden und damit auch dieser Anteil am Familieneinkommen wegfällt?

 

Alles Fragen, die nicht so simpel sind, wie sie oft dargestellt werden.

 

 

 

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Schwachzocker
vor einer Stunde von Nachdenklich:

...Wer erdreistet sich, Rüstungsfirmen als ethisch fragwürdig zu bezeichnen?

Das mag man ja tun. Ich frage mich nur, was an modernen Waffen generell schlecht sein soll. Sie haben den Schwächeren überhaupt erst in die Lage versetzt, sich mit Aussicht auf Erfolg zu Wehr zu setzen. Andernfalls würde wohl derjenige seine Interessen durchsetzen, der die zahlenmäßige Überlegenheit hat.

Wie gesagt: Eine reine Frage der Weltanschauung ohne jeden Bezug zur Börse.


 

Zitat

 

Diese MSCI-„ex Controversial Weapons“-Indizes klammern Unternehmen aus, die Land­minen, Streumunition, Uranmunition sowie chemische und biologische Waffen oder wesentliche Teile davon herstellen."

 

Die fett markierten brauchen wir in aus meiner Sicht nicht bzw. die möchte ich nicht supporten.

 

Es gibt sie aber trotzdem, ob Du sie "supportest" oder nicht. Diese Waffen müssen auch nicht durch Aktiengesellschaften hergestellt werden. Sie können auch durch staatseigene Betriebe hergestellt werden. Die Frage ist lediglich, ob man diese Waffen will, und diese Frage ist rein politischer Natur. 

Wenn du sie nicht möchtest, dann betätige Dich eben entsprechend auf der politischen Ebene. Alles andere wird Dir nichts nützen.

 

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stummlfumml
vor 31 Minuten von Nachdenklich:

Zumindest viele der Regierungen, die diese Rüstungsgüter für ihre Armeen kaufen, sind durch Mehrheiten in Wahlen legitimiert. Wer erdreistet sich, Rüstungsfirmen als ethisch fragwürdig zu bezeichnen?

Das Argument hinkt. Dass ein Rüstungsunternehmen auch an demokratisch legitimierte Regierungen verkauft, ist keine hinreichende Bedingung für ethisches Handeln eines Unternehmens. Ein einfaches Beispiel ist hier Heckler&Koch. Auch wenn diese die deutsche Polizei und die Bundeswehr beliefern, so ändert das nichts daran, dass z.B. das G36 in Unruheprovinzen in Mexiko aufgetaucht ist. Da mag sich der eine oder andere vollkommen zu recht erdreisten die Ethik von H&K zu hinterfragen, illegal waren die Exporte aber auf jeden Fall.

 

vor 53 Minuten von Schwachzocker:

Waffen sind nicht das Kernproblem und waren es nie. Es sind die Menschen. Ob die Kriege nun mit Schwertern (wie im 30jährigen Kieg) oder mit Maschienengewehren geführt werden, halte ich für ziemlich egal. Vielleicht ist es mit Maschienengewehren sogar besser, weil schneller.

In Ruanda hat man mehrere 100.000 Menschen innerhalb kürzester Zeit mit Macheten getötet. Stören Dich nun die Machetenhersteller?

Das sind aber auch ein paar sehr krumme Ausführungen. Das existierende Waffenarsenal hat selbstverständlich einen Einfluss auf die Effizienz des Tötens. Die Zahl der durch Waffeneinsatz Gestorbenen im 30-jährigen Krieg ist eine ganz andere Hausnummer als im 2. WK, trotz der längeren Dauer des Konflikts. Der Opferzahl des Genozids in Ruanda steht auch eine entsprechende Täterzahl entgegen, die die Ineffizienz der Macheten ausgleicht. Der Massenmord in Las Vegas in 2017 wäre in dem Ausmaß nicht möglich, wenn der Täter nur eine Machete gehabt hätte. Ein weiterer Aspekt ist dann noch, dass Messer/Macheten/Äxte ja durchaus nützliche Verwendungszwecke als Werkzeug haben. Bei einer Streubombe, einem MG oder einer Panzerfaust ist die Gefahren/Nutzen-Abschätzung definitiv eine andere und entsprechend kann der Einzelne den Produzenten solcher Waffensysteme auch eine Existenzberechtigung zusprechen oder nicht.

 

Sicherlich sind ethische Grenzziehungen immer subjektiv und niemals vollkommen konsistent zueinander, aber deswegen gibt man doch nicht jegliche ethische Positionierung direkt von vornherein auf.

 

Dass der Börsenhandel aber ziemlich irrelevant für diese Diskussion ist, da stimme ich dir zu.

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nikolov

Im MSCI World SRI und ESG ist z.B. Microsoft sehr stark im Index vertreten. Produkte von Microsoft werden auch von Firmen eingesetzt, die nicht in diesen Indizes vertreten sind und helfen jenen dabei, ihren Gewinn zu machen. Gibt es Langstreckenraketen mit Mikrocontrollern der laut SRI und ESG unbedenklichen Firma Intel? Verwenden Zigarettenhersteller ausschließlich Marken-Toilettenpapier von der unbedenklichen Firma Procter & Gamble, weil sie es sich aufgrund der sprudelnden Gewinne einfach leisten können?

 

Die Frage, die sich meines Erachtens in dem Zusammenhang stellt, ist: wann ziehe ich die Grenze? Oder reicht mir die Oberflächlichkeit eines SRI oder ESG-Index? Moralisch unbedenklich und ethisch einwandfrei investieren halte ich für eine ziemliche Illusion.

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Schwachzocker
vor einer Stunde von stummlfumml:

...Das sind aber auch ein paar sehr krumme Ausführungen. Das existierende Waffenarsenal hat selbstverständlich einen Einfluss auf die Effizienz des Tötens....

Naja, das meine ich ja im Prinzip auch. Die Effizienz führt ja gerade dazu, dass man sich gegen einen zahlenmäßig überlegenen Gegner zu Wehr setzen kann.

 

vor einer Stunde von stummlfumml:

... Der Opferzahl des Genozids in Ruanda steht auch eine entsprechende Täterzahl entgegen, die die Ineffizienz der Macheten ausgleicht....

Keine Frage an Dich, aber allgemein:

Wie moralisch ist es denn jetzt, den Opfern in solchen Fällen moderne Waffen vorenthalten zu wollen? Was ist daran toll oder erstrebenswert?

 

vor 3 Stunden von loucash:

...

"Die französische Bank BNP Paribas hat mehrere ETF aufgelegt, mit denen Anleger das Investment in umstrittene Waffen vermeiden können. Die Fonds bilden spezielle Indizes von MSCI ab.

Diese MSCI-„ex Controversial Weapons“-Indizes klammern Unternehmen aus, die Land­minen, Streumunition, Uranmunition sowie chemische und biologische Waffen oder wesentliche Teile davon herstellen."

 

Die fett markierten brauchen wir in aus meiner Sicht nicht bzw. die möchte ich nicht supporten.

Nochmal dazu:

 

Ich will eine Waffe kaufen und bin bereit, dafür viel Geld zu zahlen.

Es wird sich jemand finden, der bereit ist, diese Waffe zu produzieren. Ob dieses Unternehmen börsennotiert ist oder nicht interessiert mich nicht.

Ich bekomme meine Waffe und bin glücklich. Das Unternehmen bekommt viel Geld und ist auch glücklich.

 

Du möchtest das nicht unterstützen?! Auch gut! Muss mich das interessieren?

Was glaubst Du, erreichst Du damit?

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loucash
vor 44 Minuten von Schwachzocker:

Nochmal dazu:

 

Ich will eine Waffe kaufen und bin bereit, dafür viel Geld zu zahlen.

Es wird sich jemand finden, der bereit ist, diese Waffe zu produzieren. Ob dieses Unternehmen börsennotiert ist oder nicht interessiert mich nicht.

Ich bekomme meine Waffe und bin glücklich. Das Unternehmen bekommt viel Geld und ist auch glücklich.

 

Du möchtest das nicht unterstützen?! Auch gut! Muss mich das interessieren?

Was glaubst Du, erreichst Du damit?

Wir durchleuchten hier gemeinsam ein komplexes Thema um unterschiedliche Meinungen zuzulassen und diese wiederum kontrovers zu diskutieren. 

Mir ist klar, dass es keine allgemein gültige Lösung bzw. mathematische Formel am Ende des Tages/Threads geben wird. Das ist alles höchst individuell. Trotzdem benötige ich für meine Entscheidungsfindung (neue Impulse, abwägen, hinterfragen, eigene Gedanken machen, verzweifeln, neu anfangen) dieses Forum und diesen Thread. Aktuell weiß ich nicht ob und was ich damit erreiche und dasselbe gilt auch für eine eventuelle Lösung Ethikbank + aktiv gemanagter Ökofonds.

Ich persönlich betrachte diese Diskussion aber als für mich bereichernd.

 

Dich muss das nicht interessieren. Du musst dich auch nicht einbringen.

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stummlfumml
· bearbeitet von stummlfumml
vor einer Stunde von Schwachzocker:

Naja, das meine ich ja im Prinzip auch. Die Effizienz führt ja gerade dazu, dass man sich gegen einen zahlenmäßig überlegenen Gegner zu Wehr setzen kann.

Aber damit gehen eine Vielzahl von ethischen und moralischen Fragen einher, in deren Zuge man zu der Ansicht kommen kann, dass moderne Waffen schlecht sind. Z.B weil dieser zahlenmäßig überlegene Gegner ja auch Zugang zu den modernen Waffen hat und der Schwächere wiederum noch modernere Waffen benötigt um sich zu verteidigen und man in eine Eskalationsspirale kommt. Beispielsweise empfinde ich die restriktive Waffengesetzgebung in Deutschland deutlich entspannter und sicherer, als in vielen Teilen der USA (auch wenn das Thema wiederum komplex ist). Das frühzeitige Stoppen der Aufrüstungsspirale sehe ich als deutlich nützlicher an, auch wenn der Preis dafür ist, dass es dann Opfer geben wird, die sich nicht mit tödlicher Gewalt wehren können werden. Natürlich kann man auch zur gegenteiligen Ansicht, dass moderne Waffen gut sind, weil z.B. die Verbreitung von Nuklearwaffen zum Frieden beigetragen haben, da sie die Kosten eines Krieges für Angreifer und Verteidiger weit über jeden Nutzen treiben. Aber in jedem Fall ist die Herstellung einer Machete moralisch etwas anderes als die Herstellung einer Streubombe.

 

vor einer Stunde von Schwachzocker:

Ich will eine Waffe kaufen und bin bereit, dafür viel Geld zu zahlen.

Es wird sich jemand finden, der bereit ist, diese Waffe zu produzieren. Ob dieses Unternehmen börsennotiert ist oder nicht interessiert mich nicht.

Ich bekomme meine Waffe und bin glücklich. Das Unternehmen bekommt viel Geld und ist auch glücklich.

Das Argument, dass sich immer jemand finden wird, der eine Waffe herstellt, ist etwas zu einfach. Auch in Deutschland mag es möglich sein eine Panzerfaust zu erwerben. Nur sorgen eine Vielzahl von Hürden dafür, dass damit verbundener Aufwand, Risiken und Kosten steigen, so dass die meisten Menschen in Deutschland, die gerne eine hätten, trotzdem keine Panzerfaust besitzen. Man muss entweder mehr für seine Panzerfaust zahlen oder Abstriche bei der Quantität/Qualität der Waffen machen oder komplett auf den Waffenkauf verzichten. Politische, rechtliche, logistische und gesellschaftliche Hürden besitzen einen großen Einfluss. Ein Problem an ethischen Fonds ist aber, dass diese keine Hürden schaffen und damit ineffektiv sind. 

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Schwachzocker
vor 2 Stunden von loucash:

...Dich muss das nicht interessieren. Du musst dich auch nicht einbringen.

So meinte ich das nicht.

Es geht mir darum, dass Menschen Waffen kaufen und verkaufen, wenn sie das wollen. Sie fragen die Investoren nicht, ob die das gut finden.

 

vor 2 Stunden von stummlfumml:

... Politische, rechtliche, logistische und gesellschaftliche Hürden besitzen einen großen Einfluss. Ein Problem an ethischen Fonds ist aber, dass diese keine Hürden schaffen und damit ineffektiv sind. 

Genau darum geht es mir ja auch. Dann soll der geneigte Investor eben versuchen, diese politischen, rechtlichen, logistischen und gesellschaftlichen Hürden aufzubauen oder zu verstärken. Sein Investitionsverhalten wird dazu aber nicht beitragen. 

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst
10 hours ago, wodorne said:

 

Da muss ich noch genauer nachdenken. Vorerst scheint aus deinen Darlegungen zumindest hervorzugehen, dass es unter dem Gesichtspunkt der Rendite eigentlich egal ist, worin man investiert. Also kann man sich auch ohne sich zu schaden der Seite anschließen, die der eigenen Überzeugung entspricht.

 

Vor allem ist es unter dem Gesichtspunkt der Auswirkungen auf das Weltgeschehen egal. Du schließt Dich keiner Seite an. HK (*) produziert kein Gewehr mehr, wenn Du ihre Aktien hältst statt ich, denn HK ist an dem Börsenhandel "Ich verkaufe HK, @wodorne kauft HK" nicht beteiligt und profitiert davon nicht. Nach EMH beeinflusst Du auch den Kurs nicht damit. Auch nicht, wenn alle Kleinanleger jetzt HK wollen oder alle Kleinanleger HK meiden.

Unter "sich einer Seite anschließen" verstehe ich eine quantifizierbare Unterstützung dieser "Seite". Das ist hier einfach nicht gegeben, weshalb Du Dich durch Aktienselektion auch keiner Seite anschließt. Was glaubst Du denn, ist der Impact, wenn Du Aktien von HK kaufst oder meidest?

 

Ich habe den Eindruck, der Thread ist weitestgehend in den nicht-quantifizierbaren Bereich abgedriftet. Keine Vorschläge, die die Welt auch nur ein Quentchen besser machen würden, wenn man sie befolgt.
 

10 hours ago, wodorne said:

Meinst du denn nicht, das man mit dem Investment in eine Firma diese stärkt?

Nein (s.o.).


(*) Heckler und Koch soll hier mal als "böses" Beispielunternehmen herhalten, weil man es so schön abkürzen kann.

 

PS.: Ich würde das übrigens differenzierter sehen, wenn Du Neuemissionen zeichnest. Da erhöhst Du den Kapitalstsamm und von EMH kann in dem Bereich wohl auch nicht ausgegangen werden. Das würde ich auch eher als "Investment" im eigentlichen Sinne bezeichnen. Wertpapiere in effizienten Sekundärmärkten handeln ist aber das, was wohl 95%+ der Foristen hier ausschließlich tun.

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bNNddd
Am 4.9.2014 um 18:23 von secah:

 

Der komplette Faden hier geht mir wahnsinnig auf den Keks.

Kommen die Weltverbesserer also auch schon auf die Idee, im WPF die Leute zu belästigen :wacko:

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loucash
vor 15 Stunden von Der Horst:

Ich habe den Eindruck, der Thread ist weitestgehend in den nicht-quantifizierbaren Bereich abgedriftet. Keine Vorschläge, die die Welt auch nur ein Quentchen besser machen würden, wenn man sie befolgt.

Da würde ich nicht nur den Thread sondern das ganze Forum einschließen. Ob wir mit den hier gängig disktutierten Anlagestrategien, Investitionsentscheidungen etc. die Welt verbessern bezweifle ich. Vielleicht gibt es aber Alternativen über die man sich austauschen möchte.

 

vor 15 Minuten von bNNddd:

Der komplette Faden hier geht mir wahnsinnig auf den Keks.

Kommen die Weltverbesserer also auch schon auf die Idee, im WPF die Leute zu belästigen :wacko:

Das Thema Geldanlage ist bunt und vielfältig und lässt sich nicht immer mit einer ETF-Strategie 70/30, Dividendenstrategie, Was-weiß-ich -Strategie beantworten. Wenn es für dich irrelevant ist, dann meide doch einfach den Thread.

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odensee
vor 15 Minuten von loucash:

Ob wir mit den hier gängig disktutierten Anlagestrategien, Investitionsentscheidungen etc. die Welt verbessern bezweifle ich.

Das ist auch keineswegs Sinn dieses Forums.

 

vor 15 Minuten von loucash:

Das Thema Geldanlage ist bunt und vielfältig und lässt sich nicht immer mit einer ETF-Strategie 70/30, Dividendenstrategie, Was-weiß-ich -Strategie beantworten. Wenn es für dich irrelevant ist, dann meide doch einfach den Thread.

Die Diskussion könnte hilfreicher sein, wenn du mal genau beschreibst, inwieweit sich "die Welt verbessert", wenn du (und meinetwegen alle WPFler) keine Aktien von "unethische"  Firmen kaufst.

 

Du könntest aber (marginal, wie das eben so sit für eine oder wenige Einzelpersonen) was zu einer Änderung beiträgst, wenn du mit solchen Aktien einen guten Gewinn machst und den dann für einen sinnvollen Zweck spendest. Wenn du ein hohes Einkommen hast, ist das sogar steuerlich interessant. Leider gehst du auf diesen, dir durchaus möglichen Weg nicht ein.

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loucash
vor 35 Minuten von odensee:

Das ist auch keineswegs Sinn dieses Forums.

 

Die Diskussion könnte hilfreicher sein, wenn du mal genau beschreibst, inwieweit sich "die Welt verbessert", wenn du (und meinetwegen alle WPFler) keine Aktien von "unethische"  Firmen kaufst.

 

Du könntest aber (marginal, wie das eben so sit für eine oder wenige Einzelpersonen) was zu einer Änderung beiträgst, wenn du mit solchen Aktien einen guten Gewinn machst und den dann für einen sinnvollen Zweck spendest. Wenn du ein hohes Einkommen hast, ist das sogar steuerlich interessant. Leider gehst du auf diesen, dir durchaus möglichen Weg nicht ein.

Ich habe keine Lösung. Ich habe versucht Lösungsansätze bzw. verschiedene Sichtweisen durch die Diskussion zu erlangen. Aktuelle präferiere ich die von dir genannte Lösung: Weiterhin in ETFs zu investieren und einen Teil zu spenden (obwohl es für mich persönlich, vom Gefühl her noch unzureichend ist).

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wodorne
vor einer Stunde von loucash:

Weiterhin in ETFs zu investieren und einen Teil zu spenden (obwohl es für mich persönlich, vom Gefühl her noch unzureichend ist).

Erwägst Du nicht die Anlage in die einschlägigen SRI-Indizes?

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loucash
vor 8 Minuten von wodorne:

Erwägst Du nicht die Anlage in die einschlägigen SRI-Indizes?

Nein.

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wodorne
· bearbeitet von wodorne
Ergänzung
vor 16 Minuten von loucash:

Nein.

Warum nicht? Sie sind doch genau für diesen hier diskutieren Bedarf gemacht. Hast du Kritik an diesem System? 

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loucash
Am 20.5.2019 um 14:54 von loucash:

Die SRIs überzeugen mich auch nicht und sind Blender. Mit aktiven Fonds kann ich mich auch nur schwer arrangieren. Wer wählt diese Fonds aus und wer entscheidet, was nachhaltig ist und was nicht; von den Kosten mal ganz zu schweigen.

 

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Dividende
· bearbeitet von Dividende

Ich hatte mich mit diesem Thema beschäftigt, siehe auch

Mittlerweile habe ich erfahren, dass auch Royal Dutch Shell auf dem "Index" steht, und zwar wegen der Probleme mit den Öllecks bzw. den Ureinwohnern in Nigeria. Völlig nachvollziehbar ist das für mich nicht, da diese Öllecks eben zu einem guten Teil auch durch kriminelle Banden entstehen und die Verantwortung von Shell unklar ist. Außerdem versucht Shell durchaus, die Probleme in der Region zu verbessern und profiliert sich sogar neuerdings im Bereich von erneuerbarer Energie.

Fakt ist jedenfalls, dass viele Anleger sich durch so etwas nicht beeinflussen lassen. Zum Beispiel besitzt der größte "ethisch saubere" ETF auf den MSCI World gerade einmal ein Volumen von 37 Millionen Euro.  (https://www.justetf.com/de/find-etf.html?index=MSCI%2BWorld%2BESG%2BScreened) Die größten gewöhnlichen ETFs haben ein Volumen von mehreren Milliarden Euro.

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wodorne
· bearbeitet von wodorne
Tippfehler
vor 54 Minuten von Dividende:

Ich hatte mich mit diesem Thema beschäftigt, siehe auch

Mittlerweile habe ich erfahren, dass auch Royal Dutch Shell auf dem "Index" steht, und zwar wegen der Probleme mit den Öllecks bzw. den Ureinwohnern in Nigeria. Völlig nachvollziehbar ist das für mich nicht, da diese Öllecks eben zu einem guten Teil auch durch kriminelle Banden entstehen und die Verantwortung von Shell unklar ist. Außerdem versucht Shell durchaus, die Probleme in der Region zu verbessern und profiliert sich sogar neuerdings im Bereich von erneuerbarer Energie.

Fakt ist jedenfalls, dass viele Anleger sich durch so etwas nicht beeinflussen lassen. Zum Beispiel besitzt der größte "ethisch saubere" ETF auf den MSCI World gerade einmal ein Volumen von 37 Millionen Euro.  (https://www.justetf.com/de/find-etf.html?index=MSCI%2BWorld%2BESG%2BScreened) Die größten gewöhnlichen ETFs haben ein Volumen von mehreren Milliarden Euro.

Ich konnte das so nicht nachvollziehen! Meine Recherche bei justetf bringt schon eine Handvoll weltweit investierender ETFs mehr als 100 Millionen Euro Volumen.

Über einzelne Firmen werde ich mir - falls ich in Zukunft überhaupt in ESG investieren sollte - aber nicht den Kopf zerbrechen. Eher werde ich mir die Index-Systematik anschauen.

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