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ImperatoM

Lokführer verbeamten

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checker-finance

Über die Politik kann ich nur lachen. Sollte ein Betrieb - eine Gewerkschaft kommen, geht das Spiel erst richtig los bei über 600 Betrieben innerhalb des DB Konzern. Da wird dann in jedem Betrieb ein Machtspiel losgehen und es wird für die Kunden schlecht, für die Mitarbeiter allerdings gut.

 

Korrekt, das geplante Tarifeinheitsgesetz wird genau das Bewirken: einen Häuserkampf um die Mehrheit in jedem einzelnen Betrieb. Und da die Betriebe in dem Unternehmens- und Konzerngeflecht oft auch auf einer abgestimmte Leistungen erbringen, wird der Streik in einem Betrieb auch andere Betriebe betreffen. Was für eine Freude, wenn die Gewerkschaft A die Mehrheit im Stellwerk X und durch einen Streik in selbigen Betriebe lahmlegt, bei denen die Gewerkschaft B die Mehrheit hat.

 

Die Freude über diesen Webfehler wird aber nicht lange währen. Das kann schnell auf die Mehrheit im Unternehmen und ggf. auch im Konzern geändert werden - zumindest wenn die Konzernunternehmen einer Sparte angehören.

 

Aber auch richtig: durch die Atomisierung der gesellschaftsrechtlichen und betriebsverfassungsrechtlichen Struktur hat sich die DB das Problem noch selbst verschärft.

Frommer Wunsch zur Weihnachtszeit: die Bahnmanager, die das Schlamassel mit ihrer verfehlten Tarifpolitik und Strukturpolitik verursacht haben, sollten den Schaden haben und nicht Mitarbeiter und Kunden.

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LBO1987

 

</h1>Es war nichts anderes zu erwarten. Ich hoffe die Bahn lenkt endlich ein! :angry:

 

<h1 class="pagetitle">DB muss Farbe bekennen!

Pressemitteilung - 04.12.2014

 

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) fordert die Deutsche Bahn auf, ihr bis zum 17. Dezember 2014 ein erheblich verbessertes Angebot zu unterbreiten. Bis zu diesem Zeitpunkt muss auch die erste Verhandlung dazu geführt werden. Das haben der GDL-Hauptvorstand und die Tarifkommission heute in Königswinter-Thomasberg einstimmig beschlossen.

 

„Wir geben der DB damit eine letzte Chance, endlich Farbe zu bekennen und massive Arbeitskämpfe zu verhindern. Mit allen bisherigen Angeboten, auch dem letzten mit 600 Seiten, befindet sich die DB auf dem falschen Gleis“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.

 

Die DB versucht lediglich der Öffentlichkeit vorzutäuschen, dass sie der GDL noch immer Angebote unterbreitet, weiß aber ganz genau schon vorher, dass die GDL ablehnen muss. Erstens gehen die Angebote nicht auf die von der GDL geforderten Inhalte mit Schwerpunkt Arbeitszeit und Belastungssenkung ein und zweitens werden die Tarifergebnisse immer wieder mit der Tarifeinheit verknüpft.

 

Nach rund 160 Stunden Streik beharrt die DB immer noch auf Tarifeinheit. Sie verlangt definitiv, dass „konkurrierende“ Tarifbestimmungen ausgeschlossen sind. Die Rechtslage in Deutschland ist aber eine andere und das haben die beiden Gerichtsurteile in Frankfurt erst vor wenigen Wochen bestätigt: es gilt Tarifpluralität und die GDL hat einen verfassungsmäßig abgesicherten Anspruch auf einen eigenständigen Tarifvertrag. Deshalb hat das Landesarbeitsgericht Frankfurt den Streik der GDL für rechtmäßig erklärt. „Dem Bahnvorstand mag das nicht gefallen“ so Weselsky, „aber es geht hier nicht um Wünschen und Wollen, sondern um grundgesetzlich garantierte Rechte.“

 

Und auch der bewährte GDL-Flächentarifvertrag für Lokomotivführer soll in der Versenkung verschwinden und der für Zugbegleiter gar nicht erst entstehen. Dieser gilt jedoch bereits für 97 Prozent aller Lokomotivführer in Deutschland.

 

Außerdem bot die DB den GDL-Lokomotivführern und Zugbegleitern in dem 600-seitigen Angebot nicht eine einzige Verbesserung an:

 

  • kein Angebot zu Verbesserungen bei der Arbeitszeit,
  • kein Angebot zur Belastungssenkung,
  • kein Angebot zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
  • kein Angebot zur Mitarbeiterbeteiligung, es sei denn, ein einheitlicher Tarifvertrag mit der EVG kommt zustande,
  • kein Angebot zur Verbesserung der Regelungen zur Berufserfahrung,
  • kein Angebot zu sonst irgendeiner Forderung der GDL und
  • statt fünf Prozent Entgeltplus für zwölf Monate, wie es die GDL gefordert hatte, bot der Arbeitgeber lediglich fünf Prozent für 30 Monate an. Das macht zwei Prozent im Jahr!

Weselsky: „Wir werden nicht lockerlassen, denn die Entgelt- und Arbeitszeitbedingungen für unser Zugpersonal müssen nachhaltig verbessert werden.“ Außer mit einem schwachen Entgeltangebot ist die DB auf keine der GDL-Forderungen „Fünf für fünf“ eingegangen. „Die DB muss somit erheblich nachlegen. Statt den Menschen weiterhin Sand in die Augen zu streuen, muss sie Recht und Gesetz anerkennen und der GDL endlich ergebnisoffene Verhandlungen für alle ihre Mitglieder anbieten“, so der GDL-Bundesvorsitzende. Tut sie das nicht, haben der Hauptvorstand und die Tarifkommission beschlossen, nach dem 11. Januar 2015 massive Arbeitskämpfe zu führen.

Forderungen der GDL „Fünf für fünf“

Die GDL fordert für die 51 Prozent der in der GDL organisierten Mitglieder der 37 000 Beschäftigten des Zugpersonals (Lokomotivführer/Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Instruktoren/Trainer und Disponenten) in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der DB

 

  • fünf Prozent mehr Entgelt plus zwei Erfahrungsstufen in der Tabelle nach 30 und 35 Jahren im Beruf, dotiert mit je 60 Euro,
  • Belastungssenkung mit einer Stunde weniger maximaler Fahrzeit auf dem Triebfahrzeug, nur noch 50 Überstunden im Jahr (Überschreitung nur mit Einverständnis des Beschäftigten) sowie einen 50-prozentigen Zeitzuschlag bei Schichtverlängerungen,
  • eine zweistündige Arbeitszeitverkürzung auf 37 Stunden pro Woche,
  • Wertschätzung, indem eine dem Gewinn des Konzerns entsprechende Mitarbeiterbeteiligung gezahlt wird und
  • zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf dürfen maximal fünf Schichten in 120 Stunden (fünf Tagen) verplant werden, müssen freie Wochenenden mindestens von Freitag 22 bis Montag 6 Uhr dauern und darf der Dienst nach dem Urlaub nicht vor sechs Uhr beginnen.

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checker-finance
Pressemitteilung - 04.12.2014

[...] Außerdem bot die DB den GDL-Lokomotivführern und Zugbegleitern in dem 600-seitigen Angebot nicht eine einzige Verbesserung an:

[...][*]kein Angebot zu sonst irgendeiner Forderung der GDL und[*]statt fünf Prozent Entgeltplus für zwölf Monate, wie es die GDL gefordert hatte, bot der Arbeitgeber lediglich fünf Prozent für 30 Monate an. Das macht zwei Prozent im Jahr!

 

Weselsky und die GDL haben die Sympathien der Bevölkerung sowie längst verspielt, nun treten sie auch noch ihre Glaubwürdigkeit in die Tonne.

 

Man kann ein Angebot einer Entgeltsteigerung in Höhe von 2% p. a. als zu wenig zurückweisen, aber die Behauptung, die DB böte nicht eine einzige Verbesserung an, ist damit offensichtlich falsch. Angeboten worden ist nicht nichts, sondern wie Weselsky selbst einräumt eine Verbesserung der Gehälter um 2% pro Jahr, bzw. 5% für 30 Monate.

 

Das liegt über der aktuellen Inflationsrate und ist damit sogar Reallohnzuwachs. Dass die GDL nicht vor Freude in die Luft springt und sofort einschlägt, ist ja klar. Aber wissentliche Falschbehauptungen sind unnötig und schaden der GDL nur.

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LBO1987
· bearbeitet von LBO1987

Die Sympathien der Medien haben sie wohl verspielt, sicher nicht die der Bevölkerung, ich habe jedenfalls gegenteiliges erlebt als das was du hier behauptest.

 

Aber ok, offentsichtlich wurde es nicht korrekt geschrieben, dennoch, ich sehe auf nicht eine Forderung der GDL als erfüllt und das Kernthema, über andere Berufsgruppen zu verhandeln sowieso nicht. Und damit kommen stürmische Zeiten auf uns zu da ich nicht glaube das die DB sich noch mal weiter bewegen wird. Mit der EVG gibt es ja zur Zeit auch Probleme. Die Frage ist also ob es nicht der AG ist der hier spielchen spielt und nicht die Gewerkschaften.

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checker-finance

Die Sympathien der Medien haben sie wohl verspielt, sicher nicht die der Bevölkerung, ich habe jedenfalls gegenteiliges erlebt als das was du hier behauptest.

 

Aber ok, offentsichtlich wurde es nicht korrekt geschrieben, dennoch, ich sehe auf nicht eine Forderung der GDL als erfüllt und das Kernthema, über andere Berufsgruppen zu verhandeln sowieso nicht. Und damit kommen stürmische Zeiten auf uns zu da ich nicht glaube das die DB sich noch mal weiter bewegen wird. Mit der EVG gibt es ja zur Zeit auch Probleme. Die Frage ist also ob es nicht der AG ist der hier spielchen spielt und nicht die Gewerkschaften.

 

Die spielen alle Spielchen. Das gehört zu dem Geschäft dazu. Natürlich müssen Arbeitgeber und die Gewerkschaften versuchen, ihre Interessen durchzusetzen. Das tun auch beide. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass es beide Seiten dabei überziehen.

 

Die GDL kann gerne feststellen, dass keine ihrer Forderungen erfüllt sind. Das wäre inhaltlich zutreffend. Dass die DB aber keine Verbesserung angeboten habe, ist angesichts der angebotenen Tarifsteigerung von 5% über 30 Monate schlicht falsch.

 

Das die GDL sprachlich nicht in der Lage ist, den Sachverhalt korrekt darzustellen, ist dabei letztlich gleichgültig. Schwerer wiegt m. E. der schwere taktische Fehler, dass die GDL mit ihrer Macht nicht umzugehen weiß. Mit dem übertriebenen Auftrumpfen und Ausspielen der Trümpfe hat die GDL kurzfristig tolle Ergebnisse erzielt, aber eben auch die DB zu der radikalen Position getrieben, dass diese Tarifpluralität ein Ende finden muß.

 

Angesichts der mageren Profitabilität des Schienenverkehrs ist überhaupt nicht erklärbar, wie die Wunschträume der GDL finanziert werden sollen. Die GDL fordert ja nicht nur 5% p. a., sondern dazu auch noch 2 Stunden niedrigere Wochenarbeitszeit, 50% Zuschlag auf die Stundenvergütung bei Schichtverlängerungen, Erhöhung des Entgelts bei langer Betriebszugehörigkeit, eine Mitarbeiterbeteiligung, usw. Das sieht nach einer Kostensteigerung von deutlich mehr als 5% aus.

 

Bei der DB AG wird man nicht vergessen haben, dass die GDL 2008 eine Tarifkostensteigerung von knapp 40% gefordert hatte und damals schon radikal und kompromißlos gestreikt hat. Erst nach Vermittlung durch Heiner Geißler und Biedenkopf und kam dann ein Abschluß zustande, der auf immerhin 11% hinaus lief. Ist doch klar, dass niemand einenTarifpartner haben will, der derart den wilden Max markiert.

 

Das umgekehrt die DB AG viele Fehler begangen hat und der Gag mit dem 600-seitigen Angebot ein blödsinniges Spielchen war, steht auf einem anderen Blatt. Die DB AG hat es offenbar lange verschlafen, sich angemessen und die Lokführer zu kümmern. Das hat dazu geführt, dass überhaupt erst eine derart radikale und Gewerkschaft wie die GDl sich etablieren konnte. Insofern haben DB AG und GDL einander verdient. Nur eben haben die kunden es nicht verdient, unter diesem Irrsinn zu leiden.

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LBO1987
· bearbeitet von LBO1987

Tut mir leid, ich kann nicht sehen wo die GDL überzieht. Außer das es ein paar Prozente mehr Geld gibt, sehe ich nichts, was von der GDL, und damit den Mitgliedern gefordert wurde. Glaube mir, keiner will hier wirklich mehr Geld. Ich denke mit 2000+ Euro + diverse Sozialleistungen als Berufsanfänger kann keiner meckern. Zumindest hier im Osten nicht. Wir wollen weniger arbeiten oder zu besseren Schichtplänen. Das ist das, was die letzten Jahre mehr und mehr eingerissen ist und es früher schon ein mal gab. Da gab es bei uns dann zeitweise Krankenstände von über 50 % bis zurückgerudert wurde. Die Betriebe gehen nun schon wieder diesen Weg, aber diesmal in ganz kleinen Schritten und auch das merkt man inzwischen an den Krankenständen. Es gibt inzwischen keinen Tag mehr wo keine BettelSMS kommt ob man nicht freiwillig arbeiten kommt. Leider lassen sich viele mit zusätzlichem Geld locken, das Problem verschiebt sich aber nur immer weiter in die Zukunft da dennoch wieder ein freier Tag gewährt werden muss wo dann wieder Leute fehlen. Immer mehr gehen in Teilzeit weil sie es satt haben rund um die Uhr nur für die Arbeit zu leben. Und das viele natürlich mit 63 in Rente gehen ist selbstredend. Wir werden sowieso Probleme bekommen da kein nennenswerter Nachwuchs ausgebildet wird. Die DB weiß das, verkürzt man die Arbeitszeit, verbessert man nur wieder die Schichten, fehlen so viele Leute das noch mehr Züge aufgrund Personalmangel ausfallen. Bei der Berliner S Bahn fallen seit Jahren Züge aus, weil es keine Leute mehr gibt. Trotz Sonderzahlungen, trotz Ausbildung, trotz Schichtoptimierungen ohne Ende. Alleine die maximale Fahrzeit von 8 auf 7, bzw. im S Bahn Verkehr von 7 auf 6 Stunden zu begrenzen würde zig neue Leute benötigen. Natürlich will das der AG nicht, aber so kann es nicht weiter gehen, wenn doch, werde ich mit meinen jungen nicht mal 30 Jahren ebenfalls auf 80 % wechseln da ich auch noch Zeit mit der Familie verbringen will.

Und das nicht für andere Berufsgruppen verhandelt werden darf, ist sowieso ein Unding, alleine deswegen wird es schon Streiks geben. Und das die Kunden darunter leiden, liegt in der Natur des Streiks und ist überall anders auch so. Nur wird es da nicht so aufgebauscht. Am Ende wird sich die GDL sowieso durchsetzen und es wäre auch ein Zeichen für andere Branchen und andere Berufsgruppen. Am Ende könnten Millionen von Leuten davon profitieren, nur irgendwie versteht das wohl keiner so richtig außer die Unternehmen selbst die das zu verhindern versuchen.

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Schildkröte
Und das nicht für andere Berufsgruppen verhandelt werden darf, ist sowieso ein Unding, alleine deswegen wird es schon Streiks geben. Und das die Kunden darunter leiden, liegt in der Natur des Streiks und ist überall anders auch so. Nur wird es da nicht so aufgebauscht. Am Ende wird sich die GDL sowieso durchsetzen und es wäre auch ein Zeichen für andere Branchen und andere Berufsgruppen. Am Ende könnten Millionen von Leuten davon profitieren, nur irgendwie versteht das wohl keiner so richtig außer die Unternehmen selbst die das zu verhindern versuchen.

Ein Streik, der auf dem Rücken der Bahnreisenden, darunter viele Berufspendler, ausgetragen wird. Die äußerst kurfristige Ankündigung eines Streikes zu Beginn der Herbsferien hat den Vogel abgeschossen. Solidarität unter den Werktätigen sieht anders. Beschränkt Euch doch auf den Güterverkehr! Warum streikt Ihr gleich so früh in der Verhandlungsphase und dann so intensiv? Ihr habt Euer Pulver viel zu früh verschossen! Mal zum Vergleich: In der Chemiebranche, immerhin Deutschlands drittgrößter Industriezweig, wurde schon seit über 40 Jahren nicht mehr gestreikt. Da verhandeln die Tarifparteien wesentlich ergebnisorientierter. Letztlich trifft man sich doch eh mehr oder weniger in der Mitte, was AG und AN zu Beginn der Verhandlungen jeweils vorgeschlagen haben. Ich kann nur hoffen, dass die Bundesregierung kleinen Spartengewerkschaften einen Riegel vorschiebt. Solche Zustände wie im Luftverkehr, wo alle Nase lang gestreikt wird, möchte ich nicht auch noch anderswo haben. Wir sind doch hier nicht in Frankreich.

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Alaba

Die Sympathien der Medien haben sie wohl verspielt, sicher nicht die der Bevölkerung, ich habe jedenfalls gegenteiliges erlebt als das was du hier behauptest.

 

Ist wohl eher Nahbereichsempirie. In meinem Umfeld hat dafür schon langer keiner mehr Verständnis für.

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checker-finance
· bearbeitet von checker-finance

Ein Streik, der auf dem Rücken der Bahnreisenden, darunter viele Berufspendler, ausgetragen wird. Die äußerst kurfristige Ankündigung eines Streikes zu Beginn der Herbsferien hat den Vogel abgeschossen. Solidarität unter den Werktätigen sieht anders. Beschränkt Euch doch auf den Güterverkehr! Warum streikt Ihr gleich so früh in der Verhandlungsphase und dann so intensiv? Ihr habt Euer Pulver viel zu früh verschossen! Mal zum Vergleich: In der Chemiebranche, immerhin Deutschlands drittgrößter Industriezweig, wurde schon seit über 40 Jahren nicht mehr gestreikt. Da verhandeln die Tarifparteien wesentlich ergebnisorientierter. Letztlich trifft man sich doch eh mehr oder weniger in der Mitte, was AG und AN zu Beginn der Verhandlungen jeweils vorgeschlagen haben. Ich kann nur hoffen, dass die Bundesregierung kleinen Spartengewerkschaften einen Riegel vorschiebt. Solche Zustände wie im Luftverkehr, wo alle Nase lang gestreikt wird, möchte ich nicht auch noch anderswo haben. Wir sind doch hier nicht in Frankreich.

 

Sorry, Schildkröte, aber so wie Du das schreibst, klingt es fast, alles hättest Du keinen respekt vor unserer Verfassung.

 

Die Bundesregierung bzw. der Gesetzgeber sind nicht dazu da, Großgewerkschaften, die sich mehr um ihre Funktionäre als um ihre mitglieder kümmern, per Gesetz konkurrierende Gewerkschaften vom Hals zu halten. kleine spartengewerkschaften haben das gleiche Streikrecht wie DGB-Gewerkschaften. Die Verfassung verbietet eine Diskriminerung nach Gewerkschaftsart. Wenn Du also für eine Zivilisierung des Streikrechts bist, dann stell bitte klar, dass das für alle Gewerkschaften gleich gelten soll.

 

 

"Solidarität unter Werktätigen"? Soll das ein Witz sein? Das gehört nicht zu den aufgaben einer Gewerkschaft. Bei keiner Gewerkschaft, auch nicht bei den DGB-Gewerkschaften spielt das irgendeine Rolle. Die Gewerkschaften sind satzungsgemäß Interessenvertretungen ihrer Mitglieder. Ihre Aufgabe ist dementsprechend, für ihre Mitglieder und niemanden sonst und zur Not auch zu Lasten von nicht-Mitgliedern, so viel wie möglich heraus zu holen.

 

Wir stimmen aber darin überein, dass die GDL einen schweren strategischen Fehler begangen hat, nämlich das Pulver zu früh verschossen zu haben. Der Fehler wurzelt aber eigentlich nicht erst in dieser Tarifrunde sondern in der damaligen mit der 40%-Forderung. 40% ist völlig abwegig. Wer so etwas fordert, disqualifizeirt sich als Verhandlungspartner. Dass sie dann 11% durch radikale und maximale Druckausübung durchgesetzt haben, war ein klassischer Pyrrhussieg.

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checker-finance

Tut mir leid, ich kann nicht sehen wo die GDL überzieht. Außer das es ein paar Prozente mehr Geld gibt, sehe ich nichts, was von der GDL, und damit den Mitgliedern gefordert wurde. Glaube mir, keiner will hier wirklich mehr Geld.

 

Erzeugt das bei Dir nicht kognitive Dissonanzen?

 

Lies Dir noch mal den gestern von Dir zitierten Forderungskatalog durch:

Forderungen der GDL „Fünf für fünf“

•fünf Prozent mehr Entgelt plus zwei Erfahrungsstufen in der Tabelle nach 30 und 35 Jahren im Beruf, dotiert mit je 60 Euro,

•Belastungssenkung mit einer Stunde weniger maximaler Fahrzeit auf dem Triebfahrzeug, nur noch 50 Überstunden im Jahr (Überschreitung nur mit Einverständnis des Beschäftigten) sowie einen 50-prozentigen Zeitzuschlag bei Schichtverlängerungen,

•eine zweistündige Arbeitszeitverkürzung auf 37 Stunden pro Woche,

•Wertschätzung, indem eine dem Gewinn des Konzerns entsprechende Mitarbeiterbeteiligung gezahlt wird und

•zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf dürfen maximal fünf Schichten in 120 Stunden (fünf Tagen) verplant werden, müssen freie Wochenenden mindestens von Freitag 22 bis Montag 6 Uhr dauern und darf der Dienst nach dem Urlaub nicht vor sechs Uhr beginnen.

 

Gleich das mal mit Deiner Behauptung ab:

Außer das es ein paar Prozente mehr Geld gibt, sehe ich nichts, was von der GDL, und damit den Mitgliedern gefordert wurde

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LBO1987
· bearbeitet von LBO1987

Mit "keiner will wirklich mehr Geld", meinte ich die Mitglieder in meinem Umfeld und nicht die GDL Spitze. Alle hier wünschen sich eher wieder bessere Schichten zurück als mehr Geld. Natürlich muss die GDL aber auch mehr Geld fordern, denn das ist vermutlich das einzige was auch wirklich von der DB umgesetzt wird da sie sich gar nicht leisten wollen das ihre Mitarbeiter zufrieden sind. Obwohl es anderseits nicht mit ihre Kampagne unter den Top 20 Arbeitgebern bis 2020 zu kommen nicht zusammen passt.

 

Natürlich wäre wieder eine Mitarbeiterbeteiligung schön. Die gab es ja schon mal, wurde aber abgeschafft. Nun schreibt die DB wieder über eine Millarde Euro an Gewinn, und wir sehen unten immer noch nichts. Stattdessen sind die Gehälter vom Bahnvorstand um über 500 % gestiegen.

Nun traut sich eine kleine Gewerkschaft auch das Recht einzufordern was vom Kuchen abhaben zu wollen, schon stehen Leute parat die meckern das sei nicht richtig, siehe @Schildkröte. Was denn für ein Pulver? Wenn es kein neues Angebot gibt, wird es massivere Arbeitskämpfe geben als vorher. Und ich stelle mir da schon Wochenlange Streiks vor. Anders wird es von der DB nicht verstanden. Wenn man überlegt das der DB das alles schon 100derte Millionen Euro gekostet hat, kann ich nicht verstehen wie man einfach ein paar Euro für die Mitarbeiter ausgeben kann. Ob dir das nun passt oder nicht, ob das nun Alaba passt oder nicht, ich werde wieder streiken. Am Ende haben nur die kein Verständnis, die einfach nicht verstehen wie Ignorant die DB und damit die Bundesregierung unser Grundrecht verletzen. Vor mir aus könnt ihr kein Verständnis haben und meinen ihr habt ein Recht darauf befördert zu werden. Ich stand Stundenlang vor dem Berliner Hauptbahnhof und am Ostkreuz, bis auf die, die sowieso immer nichts checken und auch meckern wenn der Zug wegen Kindern im Gleis nicht weiter fährt, habe ich nur positives gehört.

 

P.S. 40 % wurden damals nicht gefordert, sondern 30 %. 11 % mehr haben wir auch nicht bekommen, sondern mit Zulagenerhöungen etwa 15%. ;)

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Schildkröte

Ich habe eine Monatskarte und eine Bahn Card. Von daher habe ich ein Recht darauf, befördert zu werden. Die Mitarbeiter der Bahn sollten sich mal überlegen, von wem sie ihr Geld erhalten. Bei den Mitarbeitern kommt nicht genügend an? Nun gut, sie haben verfassungsgemaess ein Streikrecht und eine Gewerkschaft, die ihre Interessen als Arbeitnehmer vertritt. Genauso vertritt die Bahn ihre Interessen als Arbeitgeber. Im Gegensatz zu den Lokführern kommt bei den Vorständen mehr in der Lohntüte an? Tja, dann vertreten die wohl effizienter ihre Interessen.

 

Meinetwegen soll jeder sein Streikrecht ausüben dürfen. Aber Gemeinnütz geht vor Eigennuetz. Es kann doch nicht sein, dass solche kleinen Gewerkschaften für Fluglotsen und Lokführer zeitweilig die Volkswirtschaft lahmlegen können. Vertreter dieser Berufsgruppen wollen mit einer Berufsausbildung genauso viel verdienen wie andere mit einem Studium? Sie regen sich über die Arbeitszeiten in ihrem Beruf auf? Sorry, das hätten sie vorher wissen können, was da auf sie zukommt.

 

Aber eine Streikkasse ist bekanntlich nur begrenzt gefüllt und letztlich beschleunigen Fluglotsen und Lokführer durch ihr überzogenes Verhalten nur die Bestrebungen, ihre Arbeit künftig durch automatisierte Prozesse überflüssig zu machen.

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Warlock

Ich bin kein Bahnfahrer, von daher lässt mich die Sache eher kalt. Auf der einen Seite habe ich für Arbeitskampf durchaus Verständnis, allerdings finde ich es absurd das einzelne sehr spezielle und kleine Berufsgruppen eigene Gewerkschaften haben. Bei der Bahn würde eine Gewerkschaft (die tatsächlich diesen Namen verdient) ausreichen. Dort können Tarife für alle Angestellten ausgehandelt werden und gestreikt wird nur gemeinsam so einfach ist das. Meines Wissens ist eine Gewerkschaft eine Solidargemeinschaft um gegen einen eigentlich ungleich stärkeren Verhandlungspartner überhaupt bestehen zu können und sich nicht beliebige Konditionen diktieren lassen zu müssen.

 

Der Gesetzgeber könnte der Bahn einfach ihr Monopol de Jure zurückgeben. Gehaltsforderungen der Gewerkschaften werden über Ticketpreise an die Kunden weitergegeben. Wenn bahnfahren dann zu teuer wird, kann man ja wieder auf das Auto umsteigen.

 

Verbeamte werden sollten Lokführer auf jeden Fall nicht, genausowenig wie die meisten anderen Berufsgruppen die nicht unmittelbar für den Erhalt des Allgemeinwesens erforderlich sind.

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Trauerschwan

Ich habe eine Monatskarte und eine Bahn Card. Von daher habe ich ein Recht darauf, befördert zu werden. Die Mitarbeiter der Bahn sollten sich mal überlegen, von wem sie ihr Geld erhalten. Bei den Mitarbeitern kommt nicht genügend an? Nun gut, sie haben verfassungsgemaess ein Streikrecht und eine Gewerkschaft, die ihre Interessen als Arbeitnehmer vertritt. Genauso vertritt die Bahn ihre Interessen als Arbeitgeber. Im Gegensatz zu den Lokführern kommt bei den Vorständen mehr in der Lohntüte an? Tja, dann vertreten die wohl effizienter ihre Interessen.

 

Ich finde Deine Aussage etwas einseitig und auch nicht ganz fair.

 

Was hat denn Deine BahnCard (Recht auf Verbilligung des Fahrpreises!) mit einer Beförderungsgarantie zu tun? Ein bezahltes Ticket berechtigt Dich zu einer Fahrt und sollte die aus verschiedenen Gründen (z.B. Streik) nicht stattfinden, dann bekommst Du Deine Kosten erstattet. Es sollte allerdings in Deinem Interesse sein, dass die Lokführer ihren Beruf ordentlich ausführen können, damit Du sicher an Dein Ziel kommst.

 

Die generelle Überlegung ist übrigens auch leicht verkehrt. Du zahlst Steuern für Sicherheit (Polizei), für Bildung (Schule) und auch staatliche Angestellte (Politiker arghh...), aber wenn irgendwo ein Verbrechen geschieht oder ein Politiker irgendwas vermurkst, dann kannst Du doch nicht auf Dein Recht bzgl. perfekter Sicherheit, Bildung und unbestechlicher, schlauer Politiker pochen :w00t:

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WOVA1

Es kann doch nicht sein, dass solche kleinen Gewerkschaften für Fluglotsen und Lokführer zeitweilig die Volkswirtschaft

 

Die Fluglotsen haben doch dieses Jahr noch gar nicht gestreikt.

Oder habe ich es nicht mitbekommen ?

 

Nur die Vereinigung Cockpit(= Piloten) stimmt ihre Streiktermine bisher netterweise mit der GDL ab.

Obwohl die Streikenden da in durchaus unterschiedlichen Gehaltsklassen sind.

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BondWurzel
Die generelle Überlegung ist übrigens auch leicht verkehrt. Du zahlst Steuern für Sicherheit (Polizei), für Bildung (Schule) und auch staatliche Angestellte (Politiker arghh...), aber wenn irgendwo ein Verbrechen geschieht oder ein Politiker irgendwas vermurkst, dann kannst Du doch nicht auf Dein Recht bzgl. perfekter Sicherheit, Bildung und unbestechlicher, schlauer Politiker pochen
Was hat denn dieser Steuerkram mit dem Fahrpreis eines Beförderungsunternehmens zu tun?

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LBO1987
· bearbeitet von LBO1987

Ich habe eine Monatskarte und eine Bahn Card. Von daher habe ich ein Recht darauf, befördert zu werden. Die Mitarbeiter der Bahn sollten sich mal überlegen, von wem sie ihr Geld erhalten. Bei den Mitarbeitern kommt nicht genügend an? Nun gut, sie haben verfassungsgemaess ein Streikrecht und eine Gewerkschaft, die ihre Interessen als Arbeitnehmer vertritt. Genauso vertritt die Bahn ihre Interessen als Arbeitgeber. Im Gegensatz zu den Lokführern kommt bei den Vorständen mehr in der Lohntüte an? Tja, dann vertreten die wohl effizienter ihre Interessen.

 

Meinetwegen soll jeder sein Streikrecht ausüben dürfen. Aber Gemeinnütz geht vor Eigennuetz. Es kann doch nicht sein, dass solche kleinen Gewerkschaften für Fluglotsen und Lokführer zeitweilig die Volkswirtschaft lahmlegen können. Vertreter dieser Berufsgruppen wollen mit einer Berufsausbildung genauso viel verdienen wie andere mit einem Studium? Sie regen sich über die Arbeitszeiten in ihrem Beruf auf? Sorry, das hätten sie vorher wissen können, was da auf sie zukommt.

 

Aber eine Streikkasse ist bekanntlich nur begrenzt gefüllt und letztlich beschleunigen Fluglotsen und Lokführer durch ihr überzogenes Verhalten nur die Bestrebungen, ihre Arbeit künftig durch automatisierte Prozesse überflüssig zu machen.

 

Ich habe eine Monatskarte und eine Bahn Card. Von daher habe ich ein Recht darauf, befördert zu werden.

 

Ich habe öfters solche Leute, auch wenn wir nicht streiken, die meinen sie haben mich und die Einrichtung der Bahn mit ihrer Fahrkarte gekauft und können dann tun und lassen was sie wollen. Sei es mich zu beleidigen oder die Einrichtung der Bahn als ihr Eigentum anzusehen und Füße auf den Sitzen abzulegen usw usw usw.

 

Die Mitarbeiter der Bahn sollten sich mal überlegen, von wem sie ihr Geld erhalten.

 

Ok, mal nachgerechnet. 9,14 Euro erhält mein Zug je Kilometer vom Land Berlin, 8,86 Euro sind es durchschnittlich an Fahrgasteinnahmen. Ich erhalte mein Geld also hauptsächlich vom Land Berlin und nicht durch die Fahrgäste. Du hast mich im Nahverkehr also nur zur Hälfte gekauft. ;)

 

Nun gut, sie haben verfassungsgemaess ein Streikrecht und eine Gewerkschaft, die ihre Interessen als Arbeitnehmer vertritt.

 

Eben, und das ist der Kern. Wir dürfen nicht für unsere Zugbegleiter verhandeln.

 

Meinetwegen soll jeder sein Streikrecht ausüben dürfen

 

Na das werden wir machen, sollte die DB weiterhin diese Blockadehaltung aufweisen. Ein Pulver haben wir nicht verschossen. Da es noch genügend gibt.

 

Aber Gemeinnütz geht vor Eigennuetz.

 

Mein Betrieb ist eine GmbH geworden, gehört damit nicht mehr dem Bund und damit nicht mehr uns allen.

 

Vertreter dieser Berufsgruppen wollen mit einer Berufsausbildung genauso viel verdienen wie andere mit einem Studium?

 

Wer sagt das? Aber du hast Recht, mit einem Studium kommt nicht mehr gleichzeitig ein sicherer und gut bezahlter Job einher.

 

 

Sie regen sich über die Arbeitszeiten in ihrem Beruf auf? Sorry, das hätten sie vorher wissen können, was da auf sie zukommt.

 

Na klar doch, jeder wußte ja vor 10 Jahren schon das es heute so be********* wird.

 

Aber eine Streikkasse ist bekanntlich nur begrenzt gefüllt und letztlich beschleunigen Fluglotsen und Lokführer durch ihr überzogenes Verhalten nur die Bestrebungen, ihre Arbeit künftig durch automatisierte Prozesse überflüssig zu machen.

 

Die Streikkasse der GDL ist sehr gefühlt, untersützt wird sie vom beamtenbund. Bisher mußte sie noch kein eigenes Geld einsetzen. Ich denke wir können auch Monate streiken mit dem Geld, begrenzt, ja, aber bei welcher Zeit bevor die DB einknickt?

Es streiken übrigens die Piloten und auch da, zu Recht.

 

letztlich beschleunigen Fluglotsen und Lokführer durch ihr überzogenes Verhalten nur die Bestrebungen, ihre Arbeit künftig durch automatisierte Prozesse überflüssig zu machen.

 

Welches überzigenes Verhalten? Die DB will nicht mit uns über die Zugbegleiter verhandeln, also wird gestreikt! Was würdest du anders machen? Weniger streiken? Statt 50 Stunden nur 25 Stunden oder wie genau jetzt?

 

Ich weiß, Lokführer und Piloten sind eigentlich überflüssig bla blub. Verkäufer auch und viele viele Studierten Berufe erst Recht. Bevor das passiert, bin ich in Rente.

 

Aber spinnen wir mal weiter, mein Beruf, Lokführer, fällt weg. Dann würden eben nur noch meinetwegen 1000 Leute den ganzen Betrieb lahmlegen. Wo genau ist jetzt der Vorteil für dich?

 

Vielleicht noch als letzter Satz, ich bin Stolz auf meinen Beruf und am Ende macht er mir Spaß. Und ich sage dir auch warum. Ich verdiene meine Arbeit ehrlich. Wie viele können das schon von ihrem studierten Beruf sagen bei dennen es nur noch um Optimierung geht? Übrigens, da fallen mir spontan eine Menge Berufsgruppen ein die wir auch nicht mehr benötigen. ;) Aber da du die studierten angesprochen hast, ich habe womöglich einen sichereren Arbeitsplatz mit Lebenslanger Beschäftigungsgarantie so wie wir es nur noch bei Beamten kennen als jeder studierte in unserem Land. Dafür muss ich mit weniger Geld auskommen. Damit kann ich leben.

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patient4711

Vielleicht noch als letzter Satz, ich bin Stolz auf meinen Beruf und am Ende macht er mir Spaß. Und ich sage dir auch warum. Ich verdiene meine Arbeit ehrlich. Wie viele können das schon von ihrem studierten Beruf sagen bei dennen es nur noch um Optimierung geht?

Leider gibt es in diesem Land zuviele ehrliche Arbeiter, die von ihrem Lohn schlicht nicht leben können. Leider ist die Mehrheit nicht zu eigenen Gedanken in der Lage und plappert nur die Medien nach. Wenn sie nämlich mal ihre grauen Zellen anstrengen würden, würden sie erkennen, dass sie auf einem sehr dünnen Ast sitzen. Starke Gewerkschaften könnten daraus wieder einen dicken Stamm werden lassen, aber das zu erkennen weigern sie sich schlicht.

 

Ich glaube die GDL hat bei den Zugbegleitern taktisch ungeschickt gehandelt. Sie hätten noch 1 oder 2 Jahre warten sollen, dann hätten sie wahrscheinlich die Mehrheit der Berufsgruppe hinter sich gehabt. Nichts desto trotz erkennt man das alte Muster der Arbeitgeber wieder: wenn es zu ihren eigenen Gunsten ist, ist grenzenlose Freiheit anstrebenswert. Ist es zu ihren Ungunsten, wird nach dem Staat gerufen.

 

Soweit mir bekannt, verdient man als Lokführer Brutto etwas über 3.000 EUR. Angesichts der Verantwortung und den ständigen Nacht- und Wochenenddiensten muss man den Job schon fast aus Idealismus machen. Ich persönlich würde mich besser fühlen, wenn ich wüsste dass derjenige, der mich fährt, anständig bezahlt wird und keine Stäbchen zwischen den Augen braucht, weil er ständig Überstunden schiebt.

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Schildkröte

@ LBO1987:

Ja, die Bahn erhält nicht nur direkt Gelder von den Kunden, sondern auch von Bund und Ländern. Diese öffentlichen Gelder werden aber aus Steuergeldern bezahlt, also letztlich indirekt eben doch von den Kunden. Gut, die Deutsche Bahn ist inzwischen eine AG und Dein Brötchengeber, ein Tochterunternehmen der DB AG, hat die Rechtsform einer GmbH. Allerdings gehört die DB AG zu 100% dem Bund und somit der öffentlichen Hand. In Abgrenzung zum Öffentlichen Dienst, spricht man bei (teil-)staatlichen Privatunternehmen vom Öffentlichen Sektor.

 

Des Weiteren gibst Du ja sogar zu, dass es der GDL nicht (nur) um mehr Lohn und bessere Arbeitszeiten geht, sondern zusätzlich um das Recht, die Interessen der ZugbegleiterInnen wahrnehmen zu dürfen. Ist das verfassungsmäßige Streikrecht für Letzteres vorgesehen? Das hat weniger was mit Tarifpolitik zu tun, sondern vielmehr was mit Machtpolitik. Krieg ist bekanntlich die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Nur Politik im eigentlichen Sinne habt Ihr ja gar nicht betrieben, da Ihr Euch zu Beginn der Verhandlungen gar nicht ernsthaft an den Verhandlungstisch gesetzt habt, sondern sofort massiv (!) gestreikt habt. Das meine ich mit "Pulver zu früh verschossen". Und nun versetz Dich mal in die Lage des Gegenübers. Wenn Ihr so auf Konfrontation aus seid, ist es doch nicht verwunderlich, dass die Gegenseite dann ebenfalls auf Stur schaltet.

 

Die Bahn und die Politik muss hier hart bleiben. Bisher gab es lediglich im Luftverkehr durch Spartengewerkschaften verursachte regelmäßge Streiks. Wenn der GDL entgegengekommen wird, könnte es auch in anderen Branchen ähnliche Bestrebungen geben. Mal schauen, wie die deutsche Politik diesbezüglich handelt.

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LBO1987
· bearbeitet von LBO1987

Wir konnten uns doch nicht an den Verhandlungstisch setzten weil man uns nicht gelassen hat, deswegen wurde ja auch so massiv gestreikt! Entweder mit EVG oder ihr könnt bleiben wo der Pfeffer wächst, wir wurden doch in den Streik getrieben.

Auf Konfrontation ist keiner, nur wenn man nicht verhandeln darf, was soll einem übrig bleiben außer Streik? 2011 wurde mir vorgehalten das ich nur für mich selber streike und nicht an andere Berufsgruppen denke. Nun streike ich auch für andere Berufsgruppen mit, ist das auch wieder falsch.

Würden wir auch über andere Mitglieder verhandeln dürfen, hätte es gar keinen Streik gegeben, denn über alles andere kann man verhandeln und die GDL weiß vermutlich selbst das sie z.B. eine 37 Stunden Woche nie durchgesetzt bekommen würde.

 

Die Bahn wird früher oder später einknicken, ihr bleibt nichts anderes übrig. Und genau du sagst es, es wäre ein Zeichen für andere Branchen. Im positiven Sinne. Die Politik kann da nicht viel machen und spielt sich doch nur auf und ist auf Wählerfang.

 

Mal schaun ob es auch solch ein "Shitstorm" auf verdi geben wird wenn die Post ab März flächendeckend streikt. Dort ist bisher auch absolut keine Einigung in Sicht.

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BondWurzel
Soweit mir bekannt, verdient man als Lokführer Brutto etwas über 3.000 EUR.
Eine examinierte Altenpflegerin bekommt viel weniger, muss wesentlich härter arbeiten - 12 Tage am Stück - und sitzt nicht nur vornehm in einer vollautomatischen Lok mit Einschlafsicherung.

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LBO1987

Vollautomatische Lok? laugh.gif

Es gibt wohl keinen anderen Beruf wo sich andere einbilden mir einreden zu wollen wie ich meine Arbeit mache und alles besser Wissen.

Und am Rande, ich verdiene sogar mehr als 3000 Euro brutto. Müßen mir jetzt alle anderen leid tun die weniger verdienen? Was macht denn eine Altenpflegerin so? Ich behaupte, das kann auch jeder. huh.gif

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Vollautomatische Lok? laugh.gif

Es gibt wohl keinen anderen Beruf wo sich andere einbilden mir einreden zu wollen wie ich meine Arbeit mache und alles besser Wissen.

Und am Rande, ich verdiene sogar mehr als 3000 Euro brutto. Müßen mir jetzt alle anderen leid tun die weniger verdienen? Was macht denn eine Altenpflegerin so? Ich behaupte, das kann auch jeder. huh.gif

Mach das aber mal eine Woche und für die streikt keiner, du wirst auch mal eine brauchen, deshalb würde ich mir an deiner Stelle den Hohn sparen. Die haben wenigstens noch eine Zukunft...

 

 

Niedergang der Lokführer

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/streiks-bei-bahn-und-lufthansa/der-beruf-lokfuehrer-verliert-ansehen-13255642.html

 

Auch müssen die Lokführer in der Regel nur noch eine Art Joystick bedienen, um den Zug zu steuern, das meiste geht automatisch
.

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LBO1987
· bearbeitet von LBO1987

Genau das meine ich. Da schreibt eine Journalistin über etwas, worüber sie keine Ahnung hat. Und der Michel glaubt es auch noch. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen sollte was alles falsch an dem Artikel ist. Aber hat das noch was mit dem Thema zu tun? Sind Journalisten nicht auch aus einer Zeit ohne Internet? Bloggt nicht heute jeder Normalo? Brauchen wir heute noch schlecht rechachierte Artikel?

Nur so viel, ich habe meinen Arbeitsplatz auch noch bis ich im Altersheim bin. Das sich mein Beruf verändert streite ich nicht ab. Welcher Beruf wandelt sich mit der Zeit allerdings nicht und nutzt technische Unterstützungen?

Viel Glück noch, ich melde mich wieder wenn es was neues von der StreikFront gibt. wink.gif

Solange noch was zu lesen: http://www.nachdenkseiten.de/?p=23772

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Maikel

Genau das meine ich. Da schreibt eine Journalistin über etwas, worüber sie keine Ahnung hat. Und der Michel glaubt es auch noch. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen sollte was alles falsch an dem Artikel ist. Aber hat das noch was mit dem Thema zu tun?

Ich fände es schon mal ganz interessant, wenn du etwas über die Aufgaben eines Lokführers schreibst; da du nun mal einer bist, könntest du das wohl recht gut.

 

Aus Laiensicht habe ich tatsächlich den Eindruck, daß das meiste, was mit dem Zug passiert, heutzutage von außen gesteuert wird.

 

Gibt es so viele "unerwartete Ereignisse", die von außen nicht zu berücksichtigen sind?

Wie ist das eigentlich in den Bahnhöfen? Wird die richtige Position am Bahnsteig automatisch angefahren, oder erfordert das noch die "Bremskunst" des Lokführers?

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