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Kühlschrank

Börsenneuling will Vermögen aufbauen

Empfohlene Beiträge

Kühlschrank
· bearbeitet von Kühlschrank

Hallo zusammen,

 

wie der Titel schon sagt, möchte ich meine Finanzen selbst in die Hand nehmen und einen sinnvollen Vermögensaufbau betreiben.

 

 

Zunächst aber zur besseren Einordnung hier eine Übersicht des Hintergrundes:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Bisher keine persönlichen Erfahrungen an der Börse gemacht, bestehende Anlagen wurden durch Eltern vor ein paar Jahren in Gang gebracht

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben):

Ich besitze ein Depot bei der ING-DiBa, und habe dort ca. 35.000€ zu 100% in den Carmignac Patrimoine Fonds (A0DPW0) investiert.

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

Interesse am Marktgeschehen und wirtschaftlichen Prozessen ist durchaus vorhanden, allerdings ist es das Ziel, eine langfristige Anlage zu finden, um der Gebührenproblematik durch ständiges Wechseln der Anlagestrategie und einzelnen Investments zu entgehen, gemäß dem Spruch "Hin und her macht Taschen leer." Einen Aufwandsbereitschaft ist vor allem für den Aufwand, der im Gebiet des Interesses liegt (Beschäftigung mit dem Markt und verschiedenen Anlageoptionen) durchaus da, sollte aber verhältnismäßig zum investierten Betrag sein.

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

Würde mich als sehr Risikotolerant, aber nicht als Zocker einschätzen. Kann also bei einer rational vernünftigen Anlage auch mit größeren Einbrüchen umgehen, ohne gleich in den Panikmodus zu verfallen.

1.Alter

27 Jahre

2. Berufliche Situation

Management (Automobilbranche), relativ sicherer Job

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

ist ausgeschöpft

4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht

Nach erstem einlesen könnte ich mir ein breit gestreutes Portfolio aus ETFs beispielsweise an das Weltdepot nach Kommer angelehnt gut vorstellen, bin aber grundsätzlich auch offen für Argumente, die in andere Richtungen gehen.

Über meine Fondsanlage

Pflichtangaben:

1. Anlagehorizont

Ca. 40 Jahre

2. Zweck der Anlage

Vermögensaufbau

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Einmalanlage, aber auch monatlich freies Kapital (ca. 1000€) soll gespart und dann regelmäßig investiert werden (zum beispiel im Zuge eines Rebalancings).

4. Anlagekapital:

Derzeitige Asset Allocation: 35.000€ wie erwähnt in Carmignac Patrimoine, etwa 2.000€ Tagesgeld (0,8% Zinsen), 420.000 in einem Darlehen an ein Unternehmen zu 7,5% Zinsen (würde persönlich sagen, die Bonität ist AAA, hohe Eigenkapitalquote, viel Substanz in Form eines modernen Maschinenparks, wettbewerbsfähiges Konzept, jedes Jahr Wachstum und satte Gewinne).

 

 

 

Ich habe mich im Forum eingelesen und hier die ein oder andere Diskussion zu verschiedenen Fondsdepots gelesen und besonders gut gefallen hat mir am Ende das Depot von Marcise (der Aktien-ETF Teil). Den Rententeil würde ich weglassen, da ich ja sowieso schon mit über 90% in Renten investiert bin und daher die 35.000€ und auch alles was in den nächsten Jahren so an Sparbeträgen dazu kommt, zu einem großen Teil in Aktien investieren will, wie sinnvoll ist das?

 

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Da Steuereinfachheit für mich auch ein wichtiger Punkt ist, gefällt mir Marcise's Ansatz, ein Depot zusammenzustellen, dass dieses Kriterium berücksichtigt.

 

Eine Frage hätte ich da allerings zu den "total return net" etfs:

Verstehe ich das richtig, dass sich ein TRN Index und ETF dadurch auszeichnen, dass die Dividende nicht ausgeschüttet wird, sondern quasi als Kursgewinn zum Kurs addiert wird? Und ich habe hier im Forum gelesen, dass bei ausländischen Fonds ausschüttungsgleiche und dann thesaurierte Erträge steuerlich problematisch sind, diese Problematik aber bei den ComStage ETFs von Marcise dadurch entgangen wird, dass es eben gar keine echte Dividende gibt, die thesauriert wird, sondern eben nur eine synthetische Nachbildung, die auf den Kurs angerechnet wird und deshalb findet keine Doppelbesteuerung sondern erst eine normale Besteuerung beim Verkauf des ETFs statt. Verstehe ich das soweit richtig?

 

Weil in diesem Fall sind solche ETFs ja auch für mich sinnvoll, da ich dann vom Steuerstundungseffekt profitieren könnte (Pauschbetrag ist durch mein Darlehen ja schon ausgeschöpft).

 

 

Als zweiten Punkt sehe ich aber etwas kritisch, dass sich das Depot fast ausschließlich aus ComStage Produkten zusammensetzt und würde zur Anwender und Konzeptdiversifizierung gerne einen oder zwei davon Austauschen. Vor allem ist mir das ganze auch etwas Swap-lastig, und da würde ich dann gerne noch einen oder zwei steuereinfachen, replizierenden und trotzdem günstigen Fonds mit reinnehmen. Was denkt ihr, auf welcher Position ich da eher einen guten finden kann.

 

 

Und natürlich noch, für wie geeignet würdet ihr eine solche Aufteilung für mich halten?

 

Also schonmal danke im Voraus für jedes Feedback oder hilfreiche Anregungen oder Vorschläge für Fonds, die gut reinpassen würden, um die Comstage und Swaplastigkeit etwas auszugleichen, ohne das Depot steuerschwierig zu machen.

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FranzFerdinand

 

4. Anlagekapital:

Derzeitige Asset Allocation: 35.000€ wie erwähnt in Carmignac Patrimoine, etwa 2.000€ Tagesgeld (0,8% Zinsen), 420.000 in einem Darlehen an ein Unternehmen zu 7,5% Zinsen (würde persönlich sagen, die Bonität ist AAA, hohe Eigenkapitalquote, viel Substanz in Form eines modernen Maschinenparks, wettbewerbsfähiges Konzept, jedes Jahr Wachstum und satte Gewinne).

 

[...]

 

Als zweiten Punkt sehe ich aber etwas kritisch, dass sich das Depot fast ausschließlich aus ComStage Produkten zusammensetzt und würde zur Anwender und Konzeptdiversifizierung gerne einen oder zwei davon Austauschen. Vor allem ist mir das ganze auch etwas Swap-lastig, und da würde ich dann gerne noch einen oder zwei steuereinfachen, replizierenden und trotzdem günstigen Fonds mit reinnehmen. Was denkt ihr, auf welcher Position ich da eher einen guten finden kann.

 

Ganz ehrlich, wer 90% seines Vermögens via Darlehen an EIN Unternehmen verleiht, muss sich wohl über mangelnde Diversifikation der Fondsgesellschaften als letztes Sorgen machen.

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Sapine

Mir gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf, aber ich gehe davon aus, dass es Gründe für dieses Darlehen gibt, die nur bedingt beeinflussbar sein könnten. Dennoch erscheint es auch mir sinnvoll, dieses Klumpenrisiko in Zukunft zu verkleinern.

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Sapine

Eine Frage hätte ich da allerings zu den "total return net" etfs:

Verstehe ich das richtig, dass sich ein TRN Index und ETF dadurch auszeichnen, dass die Dividende nicht ausgeschüttet wird, sondern quasi als Kursgewinn zum Kurs addiert wird? Und ich habe hier im Forum gelesen, dass bei ausländischen Fonds ausschüttungsgleiche und dann thesaurierte Erträge steuerlich problematisch sind, diese Problematik aber bei den ComStage ETFs von Marcise dadurch entgangen wird, dass es eben gar keine echte Dividende gibt, die thesauriert wird, sondern eben nur eine synthetische Nachbildung, die auf den Kurs angerechnet wird und deshalb findet keine Doppelbesteuerung sondern erst eine normale Besteuerung beim Verkauf des ETFs statt. Verstehe ich das soweit richtig?

 

Weil in diesem Fall sind solche ETFs ja auch für mich sinnvoll, da ich dann vom Steuerstundungseffekt profitieren könnte (Pauschbetrag ist durch mein Darlehen ja schon ausgeschöpft).

Im Prinzip richtig verstanden. Es ist weniger entscheidend ob es sich um einen total return net Fonds handelt als ob der Fonds seine Zuwächse über Swaps generiert und ob bei dem Trägerportfolio ausschüttungsgleiche Erträge anfallen.

 

Zusätzlich bedenken solltest Du, dass sich steuerliche Bedingungen auch mal ändern können.

 

Bei EM ist mittlerweile der comstage denke ich noch günstiger als der Lyxor wenn ich nicht irre.

 

Rohstoffe werden von den meisten hier mittlerweile als entbehrlich angesehen. Bei Deinem Volumen würde ich über ein wenig physisches Gold durchaus nachdenken.

 

Falls noch nicht gelesen empfehle ich das hier:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/43810-etf-depot-aufbauen/

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Kühlschrank
· bearbeitet von Kühlschrank

Vielen Dank erstmal für die ersten Antworten.

Also zum Klumpenrisiko mit dem Darlehen, dem Problem bin ich mir auch bewusst, aber es gibt schon gute familiäre Gründe dafür, dass dieses Investment so besteht. Allerdings sieht meine Planung ohnehin so aus, dass diese Aufteilung nicht ewig so bestehen soll, sondern in Zukunft das Wertpapierdepot den bedeutenderen Teil des Vermögens einnehmen soll. Zur Zeit ist eine Rückführung allerdings aus persönlichen Gründen nicht leicht möglich und die hohe Attraktivität der 7,5% (noch aus einer Zeit, als deutlich höhere Zinsen üblich waren) Zinsen im heutigen Niedrigzinsumfeld sprechen meiner Ansicht nach sowieso dafür das Problem zwar anzugehen, aber eben nicht im Hau-Ruck-Verfahren alles aufzulösen, sondern eher herauszuwachsen.

Sollten die allgemeinen Zinsen allerdings wieder deutlich anziehen und das Darlehen damit unattraktiver machen, werde ich das Tempo bei der Reallokation dann mit Sicherheit deutlich anziehen.

 

Auf jeden Fall soll das hier geplante Depot später einen deutlich größeren Teil ausmachen (wenn auch später eventuell ergänzt durch breit gestreute Einzelaktien, wenn dies dann das Volumen und mein persönliches Interesse erlaubt). Und deshalb ist für mich eben doch wichtig, eine gewisse Anbieter- und Konzeptdiversifizierung zu erreichen bei den ETFs, zmal ja auch Sapine noch den zu beachtenden Punkt gemacht hat, dass sich die steuerliche Situation auch zu ungunsten des Comstage Konzepts ändern könnte. Oder das Comstage Konzept könnte sich ändern.

 

Vielen Dank an Sapine auch für den verlinkten Thread, in den ich auch schon reingeschaut hätte, aber den ich vielleicht auch ein zweites Mal lesen könnte.

 

 

Nun ist mir schon bewusst, dass nach der aktuellen Lage, die Comstage Produkte, was meine persönlichen Kriterien angeht, sehr gut passen würden. Bei der Diversifizierung kann ich mir aber vorstellen, dass es bei den verschiedenen Bereichen (Amerika breit und SC, Europa breit und SC, EM, Pacific), ja durchaus sein könnte, dass replizierende, steuereinfache etfs, die zur Diversifizierung in Frage kommen, zum Beispiel im Bereich Europa besonders konkurrenzfähig sind und wo anders weniger. Deswegen wäre es schon interessant, falls es hier den ein oder anderen Kenner des Marktes gibt, wo im Depot ich am ehesten einen möglichst guten Ersatz bekomme.

 

Vielleicht bewerte ich das aber auch total über, habe wie gesagt zwar schon einiges hier gelesen, aber zum Experten fehlen natürlich noch Welten, da gehört ja nicht nur dazu, sich einzulesen, sondern wohl auch ein wertvoller Erfahrungsschatz.

 

Achja zu den Rohstoffen noch, die würde ich schon (aber eher niedrig gewichtet) mit rein nehmen. Und der comstage fonds auf den commerzbank commodity index gefällt mir hier deshalb, weil ich gelesen habe, dass er auf Erkenntnisse von Gary Gorton setzt, von dem ich ein großer Fan bin, seit ich im Zuge meines Studiums mal ein Buch von ihm zur Finanzkrise rezensiert habe (the panic of 2007, sehr empfehlenswert, für alle, die die Hintergründe der großen Panik auf dem Verbriefungsmarkt interessieren). Aber wie gesagt würde ich Rohstoffe jetzt nicht so hoch gewichten und teilweise durch physisches Gold (evtl auch Gold ETF??) abdecken.

Eine Krügerrand Münze hab ich sogar schon ;), aber das reicht dann wohl nicht aus.

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tyr

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Bisher keine persönlichen Erfahrungen an der Börse gemacht, bestehende Anlagen wurden durch Eltern vor ein paar Jahren in Gang gebracht

4. Anlagekapital:

Derzeitige Asset Allocation: 35.000€ wie erwähnt in Carmignac Patrimoine, etwa 2.000€ Tagesgeld (0,8% Zinsen), 420.000 in einem Darlehen an ein Unternehmen zu 7,5% Zinsen (würde persönlich sagen, die Bonität ist AAA, hohe Eigenkapitalquote, viel Substanz in Form eines modernen Maschinenparks, wettbewerbsfähiges Konzept, jedes Jahr Wachstum und satte Gewinne).

 

27 Jahre, keine Geldanlageerfahrung und 92% von 457.000 Euro in einer einzelnen Unternehmensanleihe angelegt? Mutig... Da wäre mir sogar das Klumpenrisiko einer selbstbewohnten Immobilie mit 92% Anteil am Anlagevermögen lieber.

 

Ich würde das gesamte Kapital breit streuen über mehrere Anlageklassen (!). Nicht nur Aktien, wie hier gerne empfohlen. Rentenpapiere (Staats- und Unternehmensanleihen, Pfandbriefe), Aktien, Immobilien z. B. über offene Immobilienfonds ggf. auch Rohstoffe.

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Kühlschrank

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Bisher keine persönlichen Erfahrungen an der Börse gemacht, bestehende Anlagen wurden durch Eltern vor ein paar Jahren in Gang gebracht

4. Anlagekapital:

Derzeitige Asset Allocation: 35.000€ wie erwähnt in Carmignac Patrimoine, etwa 2.000€ Tagesgeld (0,8% Zinsen), 420.000 in einem Darlehen an ein Unternehmen zu 7,5% Zinsen (würde persönlich sagen, die Bonität ist AAA, hohe Eigenkapitalquote, viel Substanz in Form eines modernen Maschinenparks, wettbewerbsfähiges Konzept, jedes Jahr Wachstum und satte Gewinne).

 

27 Jahre, keine Geldanlageerfahrung und 92% von 457.000 Euro in einer einzelnen Unternehmensanleihe angelegt? Mutig... Da wäre mir sogar das Klumpenrisiko einer selbstbewohnten Immobilie mit 92% Anteil am Anlagevermögen lieber.

 

Ich würde das gesamte Kapital breit streuen über mehrere Anlageklassen (!). Nicht nur Aktien, wie hier gerne empfohlen. Rentenpapiere (Staats- und Unternehmensanleihen, Pfandbriefe), Aktien, Immobilien z. B. über offene Immobilienfonds ggf. auch Rohstoffe.

 

Das Darlehen ist, um es genauer zu sagen aus einer Erbschaft und darin besteht auch der Grund, dass ich es nicht einfach auflösen werde. Für mich ist das eine moralische Verantwortung das Erbe im Sinne meines Vaters zu verwenden und ich weiß, dass er nicht gewollt hätte, dass ich das Geld anders investiere. Deshalb bin auch auch bereit, notfalls sogar einen Totalverlust in Kauf zu nehmen, weil hier das moralische Argument Vorrang vor dem finanziellen hat und ich selbst dann nicht in Existenznöte geraten würde (dank gutem Job).

Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht eingehen und habe es auch nur angegeben, damit die gesamten Vermögensverhältnisse ersichtlich werden, um die Situation besser einschätzen zu können.

 

Rohstoffe habe ich bei meinem Depotvorschlag ja schon dabei, von großen Investitionen in Immobilien bin ich persönlich kein großer Fan, was aber zugegeben subjektiv ist und auch Konstrukte wie REIT-Fonds oder ähnliches sind mir derzeit eher suspekt, weil ich sie noch nicht richtig durchblicke. Nichtsdestotrotz kann es aber gut sein, dass ich zumindest um die Diversifikationseffekte zu nutzen noch einen Teil Immos hinzugebe am Ende. Bei Renten sehe ich mich mit über 90% derzeit eher über- als unterinvestiert, also ist für mich im Moment einfach die Priorität, ein diversifiziertes, passives Aktiendepot auf die Beine zu stellen und schon das scheint mir derzeit eine große Herausforderung, weshalb ich mich überhaupt erst an die meiner Ansicht nach sehr kompetenten Nutzer hier wende mit diesem Thread.

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Ramstein

Rohstoffe habe ich bei meinem Depotvorschlag ja schon dabei, von großen Investitionen in Immobilien bin ich persönlich kein großer Fan, was aber zugegeben subjektiv ist und auch Konstrukte wie REIT-Fonds oder ähnliches sind mir derzeit eher suspekt, weil ich sie noch nicht richtig durchblicke.

Durchblickst die Rohstoffinvestitionen? Wirklich? Ganz ehrlich?

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Sapine

Deine ersten Gehversuche in der Richtung sind ok. Da ja bereits ein nennenswertes Vermögen vorhanden ist und auch durch eigene Sparleistung weiter vergrößert werden wird, wirst Du mittelfristig um konzeptionelle Überlegungen nicht herumkommen. Es ist gut möglich, dass Du in 5 Jahren mit ein wenig mehr Erfahrung und wachsendem Kapital durchaus in Einzelaktien gehst oder vielleicht doch lieber die bequemere und keineswegs zwingend schlechtere Methode der passiven Anlage über ETFs bevorzugst. Jeder muss seinen eigenen Investmentstil finden und darf dabei mit kritischer Analyse nicht sparen. Es wird sich jedenfalls sicher lohnen, wenn Du etwas Zeit in das Thema investierst, da Du mit Deinem Startkapital über einen entsprechenden Hebel verfügst.

 

Bezüglich der groß dimensionierten Anleiheposition empfehle ich eine engmaschige Beobachtung des Unternehmens, um ggf. schnell reagieren zu können, falls es nötig ist. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass dies nicht im Sinne des Erblassers wäre. Offen gestanden finde ich es auch gut, dass Du Deine eigenen Erfahrungen erst mit kleineren Summen machst, bevor Du Dich mit der Neuanlage beschäftigst.

 

Zur konkreten Aufteilung braucht es noch die Relationen in denen Du investieren möchtest. Ergänzen könnte man auch noch eine Portion Frontier Markets (FM) bei der zukünftigen Depotgröße.

 

Der Carmignac ist steuerlich leider nicht pflegeleicht, falls nicht schon geschehen, solltest Du Dich in die Problematik ausländischer thesaurierender Fonds mit unversteuerten ausschüttungsgleichen Erträgen einarbeiten. Nachdem der Pauschbetrag ausgeschöpft ist, musst Du diese Erträge jährlich deklarieren und Steuern abführen. Die Unterlagen gut aufbewahren für den Tag des Verkaufs, denn dann droht die Doppelbesteuerung, die Du anhand der Unterlagen vom Finanzamt zurückholen kannst. Für Steuerneulinge durchaus eine Herausforderung.

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Kühlschrank

Rohstoffe habe ich bei meinem Depotvorschlag ja schon dabei, von großen Investitionen in Immobilien bin ich persönlich kein großer Fan, was aber zugegeben subjektiv ist und auch Konstrukte wie REIT-Fonds oder ähnliches sind mir derzeit eher suspekt, weil ich sie noch nicht richtig durchblicke.

Durchblickst die Rohstoffinvestitionen? Wirklich? Ganz ehrlich?

 

Bin bei uns im Unternehmen derzeit im Einkauf tätig und da wir ca. 100.000 Tonnen Stahl im Jahr verarbeiten, bin ich zwangsläufig nah dran am Rohstoffmarkt. Nichtsdestotrotz haben mich die letzen Jahre auch gelehrt, dass man die Entwicklungen nicht vorhersehen kann, aber trotzdem halte ich einen kleinen Rohstoffteil zur Risikostreuung schon für sinnvoll und für mich sind natürlich auch Lagerkosten vertraut und der Mechanismus von Futures auf Rohstoffe ist für mich zumindest greifbar. Und das ist auch durchaus ein Thema, in das ich mich schon aus Interesse wohl mal mehr reinarbeiten werde. Im Einkauf agieren wir natürlich nicht direkt an den Rohstoffmärkten, weil wir auch nicht am Anfang der Verarbeitungskette stehen, aber der Einfluss ist natürlich da. Aber von einem echten Rohstoffexperten bin ich da natürlich noch weit weg.

 

Immobilien sind dagegen für mich wirklich ein Buch mit sieben Siegeln, da geht sowohl mein Interesse als auch meine Fähigkeit, den Wert von Wohnimmobilien korrekt einzuordnen, so ziemlich gegen Null und deswegen tu ich mich da auch schwerer, mich in die nötigen Instrumente reinzuarbeiten.

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Kühlschrank
· bearbeitet von Kühlschrank

Deine ersten Gehversuche in der Richtung sind ok. Da ja bereits ein nennenswertes Vermögen vorhanden ist und auch durch eigene Sparleistung weiter vergrößert werden wird, wirst Du mittelfristig um konzeptionelle Überlegungen nicht herumkommen. Es ist gut möglich, dass Du in 5 Jahren mit ein wenig mehr Erfahrung und wachsendem Kapital durchaus in Einzelaktien gehst oder vielleicht doch lieber die bequemere und keineswegs zwingend schlechtere Methode der passiven Anlage über ETFs bevorzugst. Jeder muss seinen eigenen Investmentstil finden und darf dabei mit kritischer Analyse nicht sparen. Es wird sich jedenfalls sicher lohnen, wenn Du etwas Zeit in das Thema investierst, da Du mit Deinem Startkapital über einen entsprechenden Hebel verfügst.

 

Danke. Das mit den Aktien später, wenn mehr Kapital zur Verfügung steht, ist ja wie weiter oben schon geschrieben eine gute Option für später, wahrscheinlich irgendwann dann ergänzend zum Weltdepot (ja mir ist schon klar, dass es dann eine Übergewichtung geben würde, aber würde ja auch versuchen, dort dann zu diversifizieren). Denke der Investmentstil wird sich mit der Zeit dann schon herausstellen, wahrscheinlich werden auch genug Fehler dabei sein, aber bevorzugt würde ich die natürlich gleich vermeiden ;).

 

 

Bezüglich der groß dimensionierten Anleiheposition empfehle ich eine engmaschige Beobachtung des Unternehmens, um ggf. schnell reagieren zu können, falls es nötig ist. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass dies nicht im Sinne des Erblassers wäre. Offen gestanden finde ich es auch gut, dass Du Deine eigenen Erfahrungen erst mit kleineren Summen machst, bevor Du Dich mit der Neuanlage beschäftigst.

 

Ja, das wäre dann natürlich nicht im Sinne, allerdings ist die nahe Beobachtung gegeben ;). Da besteht ein sehr guter Einblick und da kann ich relativ sorgenfrei schlafen.

 

 

Zur konkreten Aufteilung braucht es noch die Relationen in denen Du investieren möchtest. Ergänzen könnte man auch noch eine Portion Frontier Markets (FM) bei der zukünftigen Depotgröße.

 

Ja, bei der Aufteilung hab ich gedacht, ich orientiere mich am BIP und runde dann vielleicht Richtung Marktkapitalisierung, damit ich auf einigermaßen schöne Kennzahlen für mein Rebalancing komme. Bin der Auffassung, dass der Mehrwert, da irgendeine Aufteilung aufs Promille genau, ob nach BIP oder Marktkapitalisierung oder sonst was zu machen, am Ende nicht so wichtig ist, weil das sowieso keine allwissenden Größen sind in Bezug auf die reale Wirtschaft. Frontier Markets ist eine gute Anmerkung, werde ich mir mal notieren und denke, das müsste man ja auch noch gut dazunehmen können gegen später, wenn das Depot etwas wächst. Bei den Small Caps habe ich nun etwas Übergewichtung, aber da denke ich, dass das nach Fama/French schon vertretbar ist meinem langfristigen Horizont.

 

 

 

Der Carmignac ist steuerlich leider nicht pflegeleicht, falls nicht schon geschehen, solltest Du Dich in die Problematik ausländischer thesaurierender Fonds mit unversteuerten ausschüttungsgleichen Erträgen einarbeiten. Nachdem der Pauschbetrag ausgeschöpft ist, musst Du diese Erträge jährlich deklarieren und Steuern abführen. Die Unterlagen gut aufbewahren für den Tag des Verkaufs, denn dann droht die Doppelbesteuerung, die Du anhand der Unterlagen vom Finanzamt zurückholen kannst. Für Steuerneulinge durchaus eine Herausforderung.

 

Ja, der Carmignac gefällt mir weniger, je mehr ich ihn anschaue, sowas würde ich schon gerne vermeiden bei meinem neuen Depot.

Mit den Unterlagen aus den drei Jahren bin auch ein bisschen hinterher, hab gerade mal die Steuerbescheinigung vom letzten Jahr rausgekramt von der alten Depotbank, wo der Carmignac (war ja auch da schon die einzige Position im Depot) unter "Für folgende Investmentvermögen waren Erträge nicht bekannt" gelistet ist.

 

Da scheint es also wirklich ein Problem zu geben und da wollte ich mal fragen, wie das dann abläuft, muss ich da die Erträge selbst raussuchen irgendwo beim Bundesanzeiger und dann angeben in der Steuererklärung, oder wie läuft das dann genau?

 

Edit: mich gerade nochmal in das lästige Steuerthema gestürzt und festgestellt, dass zumindest der Steuerberater sein Geld wert war und zumindest immer die ausländischen thesaurierenden, ausschüttungsgleichen Erträge angegeben hat in der Steuererklärung, wodurch ich dann zumindest der Doppelbesteuerung entgehen sollte, jetzt muss ich nur noch den Kaufbeleg wiederfinden, aber der müsste in meinem 2011 Ordner im Keller sein (wollte das Zeug eigentlich mal wegschmeissen^^). Wobei die Bank neue Bank (DiBa) nach Übertrag des Depots ja komischerweise auch weiß, wann ich die Dinger gekauft hab, brauch ich den Nachweis dann wirklich noch?

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Kühlschrank

So, den Carmignac habe ich jetzt verkauft, damit gibt es jetzt kein zurück mehr. Ist das normal, dass der Verkauf bei der DiBa dann nicht sofort über die Bühne geht. Habe über Fondsgesellschaft gewählt und wenn das heute nicht mehr über die Bühne geht, habe ich Bedenken, dass ich aufgrund des leichten Einbruchs derzeit zu deutlich schlechterem Kurs als den 620, die auf der Carmignac Seite angegeben sind, verkaufen muss.

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jogo08

Sagt dir der Begriff Forward Pricing etwas?

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Kühlschrank

Sagt dir der Begriff Forward Pricing etwas?

 

Das ist ja toll, nicht nur wird mir auf der verlinkten Seite gleich mal vorgehalten, dass ich gerade den gefragtesten PremiumService-Fonds verkauft habe, sondern ich habe ihn wohl auch noch zu einem absoluten Spottpreis durch die Einbrüche verkauft, da hätte ich mich doch mal lieber davor informieren sollen =(. Alles falsch gemacht...

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Akaman

dass ich gerade den gefragtesten PremiumService-Fonds verkauft habe

Was stellst du dir denn darunter vor?

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FM19
· bearbeitet von FM19
<br />
<br />Sagt dir der Begriff <a href='http://www.fondsweb.de/glossar/551-Forward-Pricing' class='bbc_url' title='Externer Link' rel='nofollow external'>Forward Pricing</a> etwas?<br />
<br /><br />Das ist ja toll, nicht nur wird mir auf der verlinkten Seite gleich mal vorgehalten, dass ich gerade den gefragtesten PremiumService-Fonds verkauft habe, sondern ich habe ihn wohl auch noch zu einem absoluten Spottpreis durch die Einbrüche verkauft, da hätte ich mich doch mal lieber davor informieren sollen =(. Alles falsch gemacht...<br />
<br /><br /><br />Du hast dir den Chart auf der Seite aber schon angeschaut oder? Wo siehst du da den Spottpreis? Dass du auf den Cent genau zum Höchstkurs verkaufst, hast du hoffentlich nicht erwartet.<br /><br />"PremiumService-Fonds" ist ja wieder so ein schönes nichtssagendes Wort, um Personen wie dich, die sich gerade eben mit dem Thema Börse auseinandersetzen, teure aktive Fonds zu verkaufen, wo man genau so wenig weiß, wie die sich weiterentwickeln.

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jogo08

Das ist ja toll, nicht nur wird mir auf der verlinkten Seite gleich mal vorgehalten, dass ich gerade den gefragtesten PremiumService-Fonds verkauft habe, sondern ich habe ihn wohl auch noch zu einem absoluten Spottpreis durch die Einbrüche verkauft, da hätte ich mich doch mal lieber davor informieren sollen =(. Alles falsch gemacht...

 

Das war aber reiner Zufall, ich hätte genauso gut zur Diba verlinken können.

 

Das Ganze hat aber einen schönen Lerneffekt, Markttiming klappt selten. Und wer weiß, vielleicht hast du ja auch Glück und erwischt noch einen besseren Kurs.

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Kühlschrank

Das ist ja toll, nicht nur wird mir auf der verlinkten Seite gleich mal vorgehalten, dass ich gerade den gefragtesten PremiumService-Fonds verkauft habe, sondern ich habe ihn wohl auch noch zu einem absoluten Spottpreis durch die Einbrüche verkauft, da hätte ich mich doch mal lieber davor informieren sollen =(. Alles falsch gemacht...

 

Das war aber reiner Zufall, ich hätte genauso gut zur Diba verlinken können.

 

Das Ganze hat aber einen schönen Lerneffekt, Markttiming klappt selten. Und wer weiß, vielleicht hast du ja auch Glück und erwischt noch einen besseren Kurs.

 

Naja, Markttiming war ja gar nicht das Ziel, ich will ja gerade in eine passive Strategie umschichten und dann auch nach festen Regeln rebalancen und der Verkauf vom Carmignac war beschlossene Sache, trotzdem hätte ich es natürlich vorgezogen, wenn die Kurse nicht eingebrochen wären, sobald ich die Order bestätigt hatte. Trotzdem hätte ich ihn natürlich wieder verkauft.

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otto03

 

 

Das war aber reiner Zufall, ich hätte genauso gut zur Diba verlinken können.

 

Das Ganze hat aber einen schönen Lerneffekt, Markttiming klappt selten. Und wer weiß, vielleicht hast du ja auch Glück und erwischt noch einen besseren Kurs.

 

Naja, Markttiming war ja gar nicht das Ziel, ich will ja gerade in eine passive Strategie umschichten und dann auch nach festen Regeln rebalancen und der Verkauf vom Carmignac war beschlossene Sache, trotzdem hätte ich es natürlich vorgezogen, wenn die Kurse nicht eingebrochen wären, sobald ich die Order bestätigt hatte. Trotzdem hätte ich ihn natürlich wieder verkauft.

 

Wenn der Carmignac teurer beim Verkauf gewesen wäre, wäre deine passive Strategie ggfs. auch teurer in der Anschaffung gewesen.

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Mato

... trotzdem hätte ich es natürlich vorgezogen, wenn die Kurse nicht eingebrochen wären, sobald ich die Order bestätigt hatte.

 

Du bist also Schuld an dem heutigen Rücksetzer am Aktienmarkt ;-)

 

Spaß bei Seite: Beim Verkauf über die Fondsgesellschaft musst Du halt damit leben, dass Du zu einem noch nicht bekannten Preis verkaufst. Kann positiv oder negativ für Dich ausgehen. Wenn Du das nicht willst, musst Du über eine Börse verkaufen, entweder mit Limit oder mit zur Verfügung gestellten Echtzeitkursen. Dann aber mit entsprechenden Kosten.

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bondholder

dass ich gerade den gefragtesten PremiumService-Fonds verkauft habe

Was stellst du dir denn darunter vor?

PremiumService-Fonds ist eine Umschreibung für "Hier könnte Ihre Werbung stehen", oder?

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Kaffeetasse

Wie lange läuft eigentlich besagtes Darlehen aus dem väterlichen Erbe? Doch nicht für alle Ewigkeit, oder?

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Kühlschrank
· bearbeitet von Kühlschrank

Wie lange läuft eigentlich besagtes Darlehen aus dem väterlichen Erbe? Doch nicht für alle Ewigkeit, oder?

 

Ne, das ist kein ewiges Darlehen, gibt nen Zeitpunkt, zu dem das ausläuft, den weiß ich aber im Moment nicht genau wann, irgendwann zu Beginn der 20er Jahre war es aber glaube ich. Das ist auch noch aus ner Zeit, vor den niedrigen Zinsen, die wir heute haben.

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Akaman

 

Was stellst du dir denn darunter vor?

PremiumService-Fonds ist eine Umschreibung für "Hier könnte Ihre Werbung stehen", oder?

Noch eher für "Hier steht meine Blabla-Reklame".

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Kühlschrank

Leider hat sich die Befürchtung bewahrheitet, der Kurs ist um fast 2% gefallen an nur einem Tag =(.

 

Naja, hoffen wir, dass sich die Märkte dann wenigstens bis zum Nachkauf nicht wieder erholen, sondern besser weiter einbrechen, damit ich dann wenigstens auch beim Einstieg in meine passive Strategie von den Kursverlusten profitiere.

 

Aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass jetzt die nächsten Tage, bis das Geld zum investieren da ist, ne kräftige Erholung kommt und ich dadurch der Gelackmeierte bin.

 

Dieses Market Timing nervt mich jetzt schon und ich bin froh, dass ich mich für einen passiven Ansatz entschieden habe, wo ich dann nach festen Regeln Rebalancen und möglichst wenig Market Timing betreiben werde.

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