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Holgerli

Die Kohlenstoffblase

  

24 Stimmen

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Die Kohlenstoffblase

 

Meine Frage an Euch: Habt Ihr Euch schon Gedanken für die sogenannte Kohlenstoffblase gemacht? Wenn ja, beeinflusst das Eure Investitionstätigkeit.

 

Worum geht es?

Definition Kohlenstoffblase:

Unter der Kohlenstoffblase (auch "Carbon Bubble") versteht man die Spekulationsblase, die sich aus der Unvereinbarkeit des auf dem Kopenhagener Klimagipfl vereinbarten 2°-C-Klimazieles sowie der Ausbeutung und Nutzung weiter Teile der momentan bekannten Lagerstätten an fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Kohle und Erdgas ergibt.

Da bei einer globalen Erwärmung von ungefähr zwei Grad Celsius das Erreichen von unumkehrbaren Kipppunkten droht, gilt dieser Wert in weiten Teilen der Wissenschaft und internationalen Staatengemeinschaft als nicht verhandelbar. Bei einem weiterhin ungebremsten globalen Treibhausgasausstoß könnte bis Ende der 2020er Jahre ausreichend fossiles CO2 in die Atmosphäre eingebracht worden sein, um diesen Wert zu überschreiten: Um eine Erwärmung um mehr als 2° Celsius noch zu verhindern, müssten also weite Teile der momentan bekannten Reserven fossiler Energieträger ungenutzt bleiben; dabei droht eine deutliche Wertminderung für zahlreiche Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft. Der Wert an fossilen Energiereserven wird mit Verweis auf das Carbon Tracker & Grantham Institute auf 27 Billionen US-Dollar geschätzt.[1] Die Hypothese eine Kohlenstoffblase geht davon aus, dass der Wert dieser Unternehmen gegenwärtig unter der Annahme bewertet würde, dass die unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen wirtschaftlich förderwürdigen fossilen Brennstoffreserven auch gefördert und verkauft werden können.

Quelle: Wikipedia ( http://de.wikipedia....ohlenstoffblase )

 

Weiterführende Informationen:

Heute gab es dazu ein Interview in der WiWo-Green mit einen ehemaligen Lehman-Brothers-Analysten: http://green.wiwo.de...ird-es-krachen/

Auch in Deutschland sind mit dem Ausstieg von Vattenfall aus der Braunkohle erste Anzeichen zu spüren: http://www.mdr.de/na...s-6c4417e7.html

Auch der schwedische Staatsfons will aus den fossilen Energieträgern ausstiegen: http://www.manager-m...-a-1004883.html

 

 

 

Disclaimer: Ich möchte das Ganze nicht zu einer Diskussion über das EEG bzw. die Energiewende in Deutschland werden lasse.

Es soll primär um das persönliche Anlageverhalten in Bezug auf dieses relativ neue Thema mit direkter Verbindung zwischen Anlageentscheidungen und (möglicher) globaler Politik gehen.

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freesteiler

Ich denke es ist ganz einfach - wird es langfristig kostengünstiger förderbare/erzeugbare Energieträger geben, wird darauf umgeschwenkt. Sonst nicht. Wenn man den Chinesen oder anderen Emerging Markets sagt, sie sollen weniger CO2 produzieren, weil es sonst zu warm auf der Erde wird, lachen die sich doch kaputt.

Meine Anlageentscheidung beeinflusst das nicht, ich habe momentan aber eh keine entsprechenden Unternehmen im Depot.

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Holgerli

Meine Antwort: Ja, ich denke, dass die Kohlenstoffblase kommt und habe deswegen schon aktiv von der Entscheidung in Rohstoff-ETFs zu investieren Abstand genommen, da mir Anteile bis 40 Prozent von Erdgas und Erdöl bzw. anverwandten Rohstoffen bzw. Rohstoffprodukten mittlerweile zu hoch sind.

 

 

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Ich muss freesteiler weitestgehend zustimmen. Nicht nur China, sondern auch viele westliche Länder tun sich jetzt schon schwer auch nur einen Teil ihres Wachstums fürs Klima zu opfern. Sollen's doch die anderen richten. Es wird zwar Anstrengungen geben - wenn wir viel Glück haben werden diese auch noch halbwegs rechtzeitig erfolgen. Ich glaube aber nicht, dass die Welt entschlossen und (kurz- bis mittelfristig) ausreichend opferbereit ist um das Ruder noch kurz vor knapp herumreißen zu können. Entweder es passiert jetzt etwas, oder die 2 Grad Grenze muss aufgegeben werden.

 

Die Chinesen würde ich im übrigen daher auch nicht allzusehr an den Pranger stellen: Erstens ist ihr Pro-Kopf-CO2-Ausstoß immer noch deutlich geringer als der von Deutschland (auch wenn sie schnell aufholen) und zweitens lassen sich ein guter Teil (etwa 1/3) der CO2-Emissionen Chinas auch auf den Konsum der restlichen Welt zurückführen - schließlich produziert China enorm viele CO2-intensive Exportgüter und importiert damit sozusagen Emissionen.

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klein Gordon

War der gesamte Kohlenstoff, welcher jetzt in der Erde als Kohle, Erdöl oder Gas schlummert, nicht früher schon einmal CO2? Und wo war dieses böse CO2 damals, wenn es nicht in der Atmosphähre war?

 

Vielleicht wird es wärmer, dann werden aber auch wieder große Teile der Erdoberfläche fruchtbar und mit einer schneller wachsenden Vegetation bedeckt.

 

 

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ZappBrannigan

War der gesamte Kohlenstoff, welcher jetzt in der Erde als Kohle, Erdöl oder Gas schlummert, nicht früher schon einmal CO2? Und wo war dieses böse CO2 damals, wenn es nicht in der Atmosphähre war?

Gebunden in der Biosphäre.

 

Beschäftige dich vielleicht erst einmal mit dem Thema bevor du hier weiter rumtrollst.

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Bärenbulle

Wenn ja, beeinflusst das Eure Investitionstätigkeit.

Das Thema ist intellektuell interessant, aber für das Investitionsverhalten (wie alle inhaltlich an Trends orientierten Themen) kaum relevant. Nur Anfänger und mediale Bauernfänger erliegen dem Fehler einen Bezug solcher Themen zum Anlageerfolg herzustellen. Unternehmen die in fossile Brennstoffe investieren, müssen schliesslich dieselbe Rendite wie alle anderen erwirtschaften. Aus rationaler Anlegersicht ist die Beschäftigungen mit solchen Themen also praktisch immer pure Zeitverschwendung. Unter moralisch, gesellschaftspolitischen Aspekten ist es aber durchaus interessant. Das soll Dich also nicht davon abhalten mehr davon zu posten. Ich lese es jedenfalls gerne.:thumbsup:

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freesteiler

Vielleicht wird es wärmer, dann werden aber auch wieder große Teile der Erdoberfläche fruchtbar und mit einer schneller wachsenden Vegetation bedeckt.

Da redest du dann von den größer werdenden Wüsten und den sehr fruchtbaren aber leider überschwemmten flachen Ebenen in Küstennähe nehme ich an?

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Holgerli

Das soll Dich also nicht davon abhalten mehr davon zu posten. Ich lese es jedenfalls gerne.:thumbsup:

 

Keine Panik wird nicht passieren.

Ich habe das Antwort-Spektrum nicht umsonst so weit gewählt.

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Schildkröte

Wenn ja, beeinflusst das Eure Investitionstätigkeit.

Das Thema ist intellektuell interessant, aber für das Investitionsverhalten (wie alle inhaltlich an Trends orientierten Themen) kaum relevant. Nur Anfänger und mediale Bauernfänger erliegen dem Fehler einen Bezug solcher Themen zum Anlageerfolg herzustellen. Unternehmen die in fossile Brennstoffe investieren, müssen schliesslich dieselbe Rendite wie alle anderen erwirtschaften. Aus rationaler Anlegersicht ist die Beschäftigungen mit solchen Themen also praktisch immer pure Zeitverschwendung. Unter moralisch, gesellschaftspolitischen Aspekten ist es aber durchaus interessant. Das soll Dich also nicht davon abhalten mehr davon zu posten. Ich lese es jedenfalls gerne.:thumbsup:

Es kommt auf den Standpunkt an: Wenn es um "grünes Investieren" geht, dann bin ich bei Dir. Andersherum kann man aber auch so an die Sache herangehen, dass man aufgrund der nicht zu unterschätzenden Risiken fossillastige Unternehmen nicht ins Depot aufnimmt bzw. diese dort untergewichtet.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Es kommt auf den Standpunkt an: Wenn es um "grünes Investieren" geht, dann bin ich bei Dir. Andersherum kann man aber auch so an die Sache herangehen, dass man aufgrund der nicht zu unterschätzenden Risiken fossillastige Unternehmen nicht ins Depot aufnimmt bzw. diese dort untergewichtet.

 

Um beim derzeitigen Ölpreis von einer Blase zu sprechen, benötigt man hier allerdings viel kreative Phantasie.:-

 

Wenn dann ist die Carbonblase also bereits geplatzt. Sogar der hartgesottene Warren ist schon aus Exxon rausgeschüttelt worden. Viel schlimmer kanns wohl nicht mehr kommen.:w00t:

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elcapitano

Wenn dann ist die Carbonblase also bereits geplatzt. Sogar der hartgesottene Warren ist schon aus Exxon rausgeschüttelt worden. Viel schlimmer kanns wohl nicht mehr kommen.:w00t:

 

hiesse das nicht , dass es noch viel schlimmer kommt? Wobei auch mein Vertrauen in den alten Warren seit Tesco etwas gelitten hat. Ich glaube aber durchaus, dass da etwas platzen kann, dies wird dann aber eher an technologischen Game Changern liegen. Um hier nochmal Scheich Yamani zu zitieren: Die Steinzeit ist nicht aus einem Mangel an Steinen zu Ende gegangen.

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Bärenbulle

hiesse das nicht , dass es noch viel schlimmer kommt?

Nein. Billiges Öl ist geil und und ein echter "Burner" für die Finanzwelt, weil der Deflationseffekt zu niedrigen Zinsen und somit zu steigenden Assetwerten führt.

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klein Gordon

Vielleicht wird es wärmer, dann werden aber auch wieder große Teile der Erdoberfläche fruchtbar und mit einer schneller wachsenden Vegetation bedeckt.

Da redest du dann von den größer werdenden Wüsten und den sehr fruchtbaren aber leider überschwemmten flachen Ebenen in Küstennähe nehme ich an?

Ich rede von der sibirischen und kanadischen Tundra.

 

Ich glaube, dass die Produktivität der (westlichen) Länder nur durch den Verbrauch von fossilen Energieträgern erreicht wird. Warum soll ich mich dann über die Begleiterscheinungen aufregen? Die einzig konsequente Handlung wäre in ein nicht so entwickeltes Land zu ziehen und von $2 pro Tag zu leben.

 

 

 

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checker-finance
Ich glaube, dass die Produktivität der (westlichen) Länder nur durch den Verbrauch von fossilen Energieträgern erreicht wird.

 

Es sind allerdings nicht alle fossilen Energieträger gleich. Allein wenn die Verstromung von Kohle durch Erdgas ersetzt würde, würde das die CO2-Bilanz schon sehr deutlich verbessern und Erdgas verbrennt auch deutlich sauberer als Kohle. Ähnliches gilt, wenn in Verkehrsmitteln wie Schiffen, Trucks, Dieselloks, Panzern und Autos Benzin/Diesel durch Gasmotoren ersetzt würden.

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