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Dominiert die Notenbankpolitik die Aktienkurse?

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Seit circa 40 Jahren (1983) sinkt das Zinsniveau in der westlichen Welt.

 

Durch die Zinssenkung schaffte sich die Politik immer wieder größere Kreditspielräume und gab der Ökonomie obendrein neue Impulse.

 

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(In den oben gezeigten Bildern kann man meiner Meinung nach gut erkennen, dass Zinssenkungen Aktienkurse hochtreiben.

 

Die europäischen und andere Indexes verhalten sich etwa synchron. Daraus folgere ich, dass das Verstehen der Notenbankpolitik eine der wichtigsten Voraussetzungen bei der Aktienanlage ist! )

 

 

Eine Zinssenkung treibt die Kurse der Sachwerte nach oben.

 

Es fließt nun so lange Geld aus Anleihen in Immobilien und Aktien, bis deren Kurs/Gewinn Verhältnis sich der Rendite im Anleihen Markt angepasst hat.

 

Solange eine Zinssenkungsphase andauert, habe ich ein zusätzliches Treibmittel für einen Anstieg der Anlagepreise. (Zusätzlich zu Miet- und Dividendenerträgen)

 

Sobald die Zinsen wieder erhöht werden, dreht sich die Entwicklung der Sachwertpreise in die andere Richtung.

 

Seit ein Paar Jahren haben wir eine besondere Situation. Wieder einmal drohen die Zinszahlungen von Schulden die Staaten zu erdrosseln. Gleichzeitig schwächelt die Konjunktur, was zu Mindereinnahmen bei Steuern und Sozialabgaben führt.

 

Diesmal liegen die Zinsen aber schon bei ca 0%. Eine weitere Entlastung durch Zinssenkungen ist somit unmöglich.

 

Um unangenehme Maßnahmen und Verwerfungen zu vermeiden, druckt die Notenbank nun das benötigte Geld. Dieses fließt auf unterschiedlichen Wegen und oft zeitlich versetzt in die Märkte.

 

Ähnlich, wie bei Zinssenkungen, treibt das “Gelddrucken“ die Anlagenpreise in die Höhe.

 

Zu Anfang möchte ich folgende Fragen stellen:

 

1. Teilt ihr meine Theorie, dass die Notenbankpolitik maßgeblich für die Vermögenspreisentwicklung verantwortlich ist?

 

2. Wie lange kann eine solche Entwicklung des “Gelddruckens“ anhalten?

 

3. Was führt zu deren Ende?

 

4. Wo wird die zusätzliche Geldmenge (zeitversetzt) hinfließen?

 

Ich erhoffe mir mit eurer Hilfe mehr Durchblick in die Zusammenhänge um die Notenbankpolitik zu erhalten.

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Kühlschrank

 

1. Teilt ihr meine Theorie, dass die Notenbankpolitik maßgeblich für die Vermögenspreisentwicklung verantwortlich ist?

 

2. Wie lange kann eine solche Entwicklung des “Gelddruckens“ anhalten?

 

3. Was führt zu deren Ende?

 

4. Wo wird die zusätzliche Geldmenge (zeitversetzt) hinfließen?

 

Ich erhoffe mir mit eurer Hilfe mehr Durchblick in die Zusammenhänge um die Notenbankpolitik zu erhalten.

 

1. Sicher nicht alleine, aber es ist natürlich ein wichtiger Faktor.

 

2. Das werden wir herausfinden, das ist wohl die Trillion Dollar Frage.

 

3. Bitcoin hat das Potential, Notenbanken überflüssig zu machen.

 

4. Zur Zeit ja ziemlich eindeutig in die Finanzmärkte, was sicherlich besser ist als eine Inflation im CPI.

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Kleeblatt
· bearbeitet von 2stein

Hallo Kühlschrank

 

ich möchte noch einmal 1. aufgreifen.

 

Es gibt eine bekannte Börsen Weisheit “ Spiele niemals gegen die Notenbank“ . Dieser bekannte Ratschlag spiegelt das Gewicht der Notenbanken wieder . Seit der Finanzkrise 2008 scheint sich das Gewicht der Notenbankpolitik nochmals deutlich erhöht zu haben .

 

Ich erinnere mich an Pressekonferenzen von Bernanke , Yellen oder Draghi . Eine Meldung mit positiven Konjunkturdaten ließen die Aktienkurse einbrechen, weil dadurch die Befürchtung geweckt wurde, dass es zu baldigen Zinserhöhungen kommen könnte.Hier waren die erwarteten Notenbankmaßnahmen stärker als die realen Konjunkturdaten !

 

Eine dickere Aktentasche eines Notenbank Vorsitzenden , eine Andeutung in einem Halbsatz versteckt , oder nur das Weglassen einer gewohnten Floskel konnten die Börsen massiv bewegen.

 

Das ist nicht weiter verwunderlich wenn man sieht wie stark die Wirtschaft inzwischen an der Droge des billigen Geldes hängt .

 

Wenn ich mich nach dem zukünftigen Befinden eines Junkies erkundigen möchte muss ich nicht diesen Fragen. Dann muss ich mich vergewissern ob der Drogendealer in Zukunft weiterhin in ausreichendem Maße und zuverlässig den gewünschten Stoff liefert.

 

Und der Dealer wird liefern weil der Junkie ihm sonst gefährlich wird oder aber kollabiert. Anderen Falles würde der Dealer durch einen Konkurrenten ersetzt .

 

Auf unser Thema übertragen bedeutet das, dass Politiker welche Leistungen kürzen oder Abgaben erhöhen abgewählt werden.

 

Ich gehe davon aus dass die Politik(Notenbanken) auch in Zukunft vom Sparen und Solidarität redet, um eine bestimmte Wählergruppe zu besänftigen.

 

In der Realität aber wird sie weiterhin jede Menge billigstes Geld zur Verfügung stellen bis das System kollabiert. ( Die verdorbene Suppe muss dann eine andere Politikergeneration auslöffeln .)

 

Ab nächsten Monat stehen 60 Milliarden € monatlich zur Verfügung . Darüber hinaus drucken Notenbanken in Japan und anderen Ländern ebenfalls fleißig weiter Geld.

 

Also ich denke man kann fürs erste zum Beispiel einen internationalen Aktien vom kaufen und relativ entspannt dieses Jahr verstreichen lassen.

 

Da bleibt noch Punkt 2. die Trillionen Frage !

 

Würdest du 10 % Provision als geizig empfinden wenn Du die belastbare Antwort lieferst?rolleyes.gif

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Gaspar

Japan macht schon lange eine Nullzinspolitik. Erst stiegen die Assetpreise, dann fielen sie wieder. Bei Immobilien kam es zu einer Blase, die dann platzte. An den Aktienmärkten gab es eine Blase, als die Zinsen noch hoch waren.

 

Der Zusammenhang zwischen Notenbankpolitik und Aktienmärkten ist nicht so eng, wie immer behauptet wird. Die kräftige Dot.com-Blase gab es bei einer Discount Rate von 5%. Als die Notenbank lockerte, fielen auch die Aktien. Zwischen Bondrenditen der Langläufer und Aktienrenditen gibt es aber den beschriebenen Zusammenhang.

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Hamsterrad

Der Zusammenhang zwischen Notenbankpolitik und Aktienmärkten ist nicht so eng, wie immer behauptet wird.

 

Aber eine gewisse Korrelation kann man schon erkennen - wenn man möchte.

 

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Siehe http://www.advisorpe...and-the-SPX.php bzw. Aktienkäufe auf Kredit / Margin Debt

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Gaspar
Aber eine gewisse Korrelation kann man schon erkennen - wenn man möchte.

Die Graphik zeigt einen Zusammenhang zwischen Kreditspekulation und Markt. Irgendwelche Notenbankparameter sehe ich da nicht.

 

Im Augenblick lohnt sich die Kreditspekulation, da die Dividenden (oder auch die Markterwartung) höher sind als die Kreditzinsen. Sowas kann schon zu Problemen führen, wenn die erwartete Performance nicht eintritt.

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Hamsterrad

Die Graphik zeigt einen Zusammenhang zwischen Kreditspekulation und Markt. Irgendwelche Notenbankparameter sehe ich da nicht.

 

Und Du glaubst nicht, daß die durch QE in den Markt gedrückte Liquidität sowie die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen einen derartigen Anstieg der Spekulation auf Kredit erst möglich gemacht haben?

Und wie diese Spekulation die Assetpreise treibt, sieht man sehr gut in dem Diagramm :)

 

In meinen Augen werden die Assetpreise daher seit geraumer Zeit maßgeblich durch die Notenbankpolitik dominiert.

 

Ein paar Threads weiter (Bunds shorten / Depot absichern) wird auch über das Risikopremium Aktien vs. Anleihen philosophiert. Bei gleichbleibendem Risikopremium führt das Senken der Anleihenrenditen (durch die Notenbanken) zu einem Absinken der Aktienrenditen (in Form steigender Kurse / KGV).

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Sicher dominiert die Zinspolitik/Inflation die Aktienmärkte.

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Kleeblatt
· bearbeitet von Kleeblatt

Japan macht schon lange eine Nullzinspolitik. Erst stiegen die Assetpreise, dann fielen sie wieder. Bei Immobilien kam es zu einer Blase, die dann platzte. An den Aktienmärktenarrow-10x10.png gab es eine Blase, als die Zinsen noch hoch waren.

 

Der Zusammenhang zwischen Notenbankpolitik und Aktienmärkten ist nicht so eng, wie immer behauptet wird. Die kräftige Dot.com-Blase gab es bei einer Discount Rate von 5%. Als die Notenbank lockerte, fielen auch die Aktienarrow-10x10.pngarrow-10x10.png. Zwischen Bondrenditen der Langläufer und Aktienrenditen gibt es aber den beschriebenen Zusammenhang.

 

Die von Dir aufgeführten Beispiele sind für mich kein Widerspruch zu meiner Theorie.

 

Zum einen ist es natürlich klar, dass es außer den Zinsen noch andere Einflussfaktoren auf die Aktienpreise gibt. Zum Beispiel die normalen Konjunkturzyklen oder gravierende politische Ereignisse...

 

Politische Ereignisse lass ich mal außen vor, wegen der“kurzen Beine“.

 

So ein Konjunktur Aufschwung zum Beispiel ist ja ein sich selber befeuerndes des System.

 

Nach einer Rezession ist der Autobestand veraltet, die Möbel abgewohnt und so weiterarrow-10x10.png .Irgendwann fangen die Ersatzinvestitionen .Firmen haben dadurch wieder mehr Arbeit und die Arbeitslosigkeit sinkt, die Löhne steigen. Das gibt mehr Optimismus und Kaufkraft und der Konsum steigt weiterarrow-10x10.png. Die Steuereinnahmen werden größer und die Wahlgeschenke ebenso…bis alle Autos und Möbel neu und die Leute satt sind. (Ich weiß das war eine vereinfachte Darstellung)

 

In solch einem Aufschwung trauen sich die Politiker sogar die Zinsen (halbherzig) zu erhöhen um wieder in Richtung gesunde Zinshöhe zu kommen.

 

Mitten im konjunkturellen Aufschwung und der allgemeine Euphorie verkraftet der Aktienmarkt die ersten kleinen Zinserhöhungen noch .(Es fließen zwar Gelder aus dem Aktienmarkt in Rentenpapiere aber gleichzeitig auch in die umgekehrte Richtung -begründet durch die Angst vor Kursverlusten in den Rentenmärkten bei steigendem Zinsen.)

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Wenn diese dann wie im Jahr 2000 platzt, hilft zunächst auch keine schnelle Zinssenkung .

 

Die Anleger mussten sich aus ihrem euphorischen Zustand erstmal wieder runter fahren -und mit ihnen die völlig überzogenen Aktienkurse .

 

Erst danach konnten die niedrigen Zinsen ihre Wirkung wieder entfalten .

 

Ich will damit nur sagen, dass durch andere Einflüsse die Wirkung der Notenbankpolitik oft gedrosselt oder verzögert aber keineswegs aufgehoben wird.

 

Doch seit ca. 2008 hat nach meiner Ansicht aber die Dominanz der Notenbanken erheblich zugenommen!

 

Dort wo ein Preiseinbruch droht wird von “Helikopter Ben“oder Kollegen das Problem mit Geld zugeworfen. Das gilt für sämtliche Anlageklassen wie: Griechische Anleihen, irische oder deutsche Banken, amerikanischer Häusermarkt …

 

Meine Aussage zur Dominanz bezieht sich vor allem auf die Zeit seit 2008!

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Kleeblatt
· bearbeitet von Kleeblatt

Wenn es so ist, dass die Notenbankpolitik die wichtigste Einfluss Kraft an den Aktienmärkten ist, (Ich bitte diese These noch kräftig abzuklopfen, denn meine Altersvorsorge stützt sich darauf.unsure.gif ) dann wäre die Beantwortung von Frage 2 .sehr wichtig.

 

Oft wird die Börsearrow-10x10.png als irrational und nicht berechenbar bezeichnet. Ich denke das liegt daran dass Analysten oft fundamental und mit wissenschaftlichen Methoden an die Beurteilung herangehen. Dieser Ansatz wird auch hier im WP des öfteren benutzt.

 

Ich denke das Pferd muss man vom Kopf her aufzäumen.

 

Die meisten werden mir vermutlich beipflichten, wenn ich sage, dass die Politiker wie die meisten Menschen für ihre persönlichen Vorteile arbeiten. (Geld, Ansehen, Sicherheit... )

 

D.h. aber, dass sie nicht primär für die Gesellschaft, sondern für Ihre Partei arbeiten. Von ihr werden sie auf aussichtsreiche Plätze gesetzt oder bekommen lukrative Ämter. Diese erwartet dafür Loyalität (Fraktionszwang). Wenn die Partei verliert ist das ein Desaster für die Mehrheit der betroffenen Politiker.

 

Die Folge davon sind viele unverantwortliche Wahlversprechen und Wahlgeschenke die aus volkswirtschaftlicher Sicht schädlich sind.

 

Ich denke, dass die Notenbankpolitik auch in diesem Zusammenhang zu sehen sind.

 

Sie werden missbraucht um Wahlgeschenke auf Kreditarrow-10x10.png finanzieren zu können , auch um eine schon schwächelnde Konjunktur so lange wie möglich(auch künstlich) am Laufen zu halten.

 

Gerne wird hier eine These von John Maynard Keynes herangezogen .Demnach soll der Staat:

 

A. In konjunkturell schlechten Zeiten (antizyklisch) Zinsen senken und gegebenen

 

Falles auf Schuldenbasis Konjunkturprogramm auflegen

 

B. im Aufschwung soll er dann die Zinsen erhöhen und die Schulden wieder abbauen.

 

 

 

Die Anreize in der Politik sind nun aber so, dass sie

 

Teil A. “Zinsen senken und Schulden machen“ mit großem Enthusiasmus umsetzt aber

 

Teil B. “Zinserhöhungen und Schulden Abbau“ nur halbherzig bzw. gar nicht durchführt.

 

Der Anreiz die Schulden abzubauen und die Zinsen wieder auf das alte Niveau zu erhöhen ist sehr gering und würde möglicher Weise bedeuten die eigene Partei vor die Wand fahren. Siehe Schröder Hartz IV Reformen , alte griechische Regierung, usw.

 

Durch etwas seriösere Politik verlören sie ihre Pfründe und hinterließen der Konkurrenz eine stabilere Haushaltslage (und somit mehr politische Möglichkeiten).

 

 

 

Getreu dem Motto “Der Krug geht so lange zum Brunnen bis erbricht !“

 

Drucken die Notenbanken solang Geld bis...... ?

 

 

 

Anfang der Siebziger (nach dem Vietnamkrieg) war Amerika auch überschuldet. Amerika reduzierte durch Inflationierung die Schulden auf ein erträgliches Maß . Diese drohte schließlich aus dem Ruder zu laufen und keiner wollte mehr den USA Geld leihenarrow-10x10.png.

 

Erst jetzt sahen sich die USA gezwungen den Notenbankzinsen schrittweise auf bis zu 20 %!! zu erhöhen. (Firmenpleiten, Rezession waren die Folge).

 

Meines Erachtens könnte das die Blaupause sein welche die westlichen Notenbanken anstreben.

 

Ich schließe daraus, dass es keine nennenswerten Zinserhöhungen geben wird bis die Inflation mind. 5% erreicht hat. Dabei muß der Notenbankzins auf Jahre niedrig bleiben um den gewünschten Entschuldungsprozeß erreichen zu können.

 

Hey Leute- solange die Inflation nicht läuft werden die Notenbanken billiges Geld streuen und so lange können wir mit steigenden Aktienkursen rechnen!w00t.gif

 

Oder spricht etwas gegen diese Logik?

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CHX

Natürlich dominieren die Notenbanken die derzeitigen Aktien- und Anleihenkurse - mit fundamentalen Kriterien hat das derzeit doch nicht mehr viel zu tun.

 

Dadurch, dass die Industriestaaten mittlerweile öffentlich und privat völlig überschuldet und marode sind, brauchen wir das niedrige Zinsumfeld, damit die auf dem Zahnfleisch kriechenden privaten und öffentlichen Schuldner die Wende überhaupt noch schaffen. Gleichzeitig brauchen wir aber auch Inflation und steigende Löhne, um möglichst viel der freigesetzten Buchgelder zu neutralisieren und um die Umverteilung von unten nach oben zu beenden. Dafür braucht es wiederum eine expansive Geldpolitik - im Grunde genommen ist das, was die Notenbanken derzeit machen, zwar ein Spagat aber wohl dennoch richtig.

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Kaffeetasse

Meine Meinung:

Die Notenbanken dominieren nicht nur, sie steuern regelrecht die weltweiten Aktien- und Anleihekurse in eine bestimmte Richtung, und zwar über ihre Zins- und Währungspolitk.

Der Aktienmarkt ist unterm Strich nur der Schwanz, Währungskurse und Zinssätze sind der Hund, der mit ersterem wedelt.

Der Freie Markt ist seit 2008 de facto abgeschafft. :-

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Kleeblatt
· bearbeitet von Kleeblatt

Am letzten Freitag (6.3.2015) lieferte die Börse wieder einmal ein deutliches Beispiel . Die Arbeitslosenquote war auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren gesunken. Diese fundamental gute Nachricht sorgte für einen Kursrutsch! von 1,5 % beim S&P, weil die Furcht vor baldigen Zinserhöhungen verstärkt wurde.

Müsste sich nicht jeder Anleger intensiv mit der Notenbankpolitik auseinandersetzen um dann seine Anlageentscheidungen nur daraufhin auszurichten?

Als Beispiel: In den Deutscher Aktienindex investieren weil:

1. vom monatlich neu gedrucktem Geld auch ein Teil in Aktien fließt .

2. weiteres Geld von alten, hochverzinsten Anleihen bei Fälligkeit teilweise auch in Dividendentitel fließt.

3. die für Deutschland zu schwacher Eurowährung gibt dem Dax noch zusätzlichen Antrieb.

4. durch das Gelddrucken in Japan und jetzt auch in Europa und China sowie anderen Währungsräumen wird es für die USA letztlich immer gefährlicher mit einer Zinserhöhung den Dollar noch stärker zu machen . Dies ist in meinen Augen derzeit die einzige Gefahr für deutsche Aktien .

5. außerdem würde ein erster US Zinsschritt immer noch einen sehr niedrigen Zins ergeben. Die von nun an drohenden Kursverluste bestehender Anleihen sollten Aktien also eher stützen .

 

Die aufgezählten Punkte sind weit überwiegend positiv für die Aktien Entwicklung. Habe ich da vielleicht etwas wichtiges übersehen ?

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Kühlschrank

Müsste sich nicht jeder Anleger intensiv mit der Notenbankpolitik auseinandersetzen um dann seine Anlageentscheidungen nur daraufhin auszurichten?

zum Beispiel: In Deutscher Aktienindex investieren weil:

1. Vom monatlich neu gedrucktem Geld auch ein Teil in Aktien fließt .

2. weiteres Geld von alten hochverzinste Anleihen fließen bei Fälligkeit teilweise auch in Dividendentitel fließt.

3.die für Deutschland zu schwacher Eurowährung gibt dem Dax noch zusätzlichen Antrieb.

4.Durch das Gelddrucken in Japan und jetzt auch in Europa und China sowie anderen Währungsräumen wird es für die USA letztlich immer gefährlicher durch eine Zinserhöhung den Dollar noch stärker zu machen . Dies ist in meinen Augen derzeit die einzige Gefahr für deutsche Aktien .

5. Außerdem würde ein erster US-Zins Schritt immer noch sehr niedrige Zinsen ergeben. Die von nun an drohenden Kursverluste bestehender Anleihen sollten Aktien also eher stützen .

 

Die aufgezählten Punkte sind weit überwiegend positiv für die Aktien Entwicklung. Habe ich da vieleicht etwas wichtiges übersehen ?

 

 

Naja, du musst aber bedenken, dass mögliche Kurssteigerungen, die auf das Easing zurückgehen, eigentlich längst eingepreist sind, vielleicht sogar überbewertet wurden und deshalb zu stark eingepreist wurden.

 

Deshalb kann man auch manchmal das Phänomen beobachten, dass bei guten Fundamentaldaten die Kurse einbrechen oder umgekehrt.

 

Die Mär mit dem schädlichen Effekt einer starken Währung für den jeweiligen Wirtschaftsraum hält sich hartnäckig, was sie allerdings nicht weniger falsch macht. Sie geht vielmehr auf den kurzfristigen Effekt von einer geänderten Notenbankpolitik ein, der sich aber neutralisiert, sobald die neue Politik in die Erwartungen eingeflossen ist.

 

Langfristig wirkt sich eine restriktive Geldpolitik fast immer positiv aus, weil Importe von Rohmaterialien für die Wirtschaft günstiger werden und dadurch natürlich auch deutlich günstiger produziert werden kann. Zudem sorgt der kurzfristige Schock für eine natürliche Selektion durch das Ausscheiden schwacher Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum, während sich effiziente und innovative Unternehmen eher behaupten können.

Langfristig führt eine expansive Geldpolitik leider immer zur Erhaltung ineffizienter Strukturen und wenn sich Preiserwartungen entsprechend angepasst haben, ist alles was übrig bleibt eine nicht mehr wettbewerbsfähige Wirtschaft, die immer weiter durch künstliche Geldflüsse am Leben erhalten wird.

 

Für den intelligenten Investor bedeutet es, dass er die kurzfristige Reaktion auf expansive oder restriktive Geldpolitik abwarten und anschließend dort investieren sollte, wo die Geldpolitik möglichst restriktiv ist, denn das werden die wettbewerbsfähigen Wirtschaftsräume der Zukunft sein.

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Hamsterrad

Diesmal liegen die Zinsen aber schon bei ca 0%. Eine weitere Entlastung durch Zinssenkungen ist somit unmöglich.

Um unangenehme Maßnahmen und Verwerfungen zu vermeiden, druckt die Notenbank nun das benötigte Geld. Dieses fließt auf unterschiedlichen Wegen und oft zeitlich versetzt in die Märkte.

Ähnlich, wie bei Zinssenkungen, treibt das “Gelddrucken“ die Anlagenpreise in die Höhe.

 

Und die Geschwindigkeit mit der die Preise steigen ist atemberaubend :blink:

 

https://www.comdirec...ATION=122446585

 

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Gaspar
Der Freie Markt ist seit 2008 de facto abgeschafft.

So richtig frei war der vielleicht im Mittelalter oder im Wilden Westen, als es noch keine Zentralbanken gab.

 

Nunja, ich kann damit leben. :D

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Akaman
Der Freie Markt ist seit 2008 de facto abgeschafft.

So richtig frei war der vielleicht im Mittelalter oder im Wilden Westen,

Wohl weder noch.

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Kleeblatt
· bearbeitet von Kleeblatt

Zitat von Kühlschrank :

Geschrieben 10. März 2015 - 19:01

Naja, du musst aber bedenken, dass mögliche Kurssteigerungen, die auf das Easing zurückgehen, eigentlich längst eingepreist sind, vielleicht sogar überbewertet wurden und deshalb zu stark eingepreist wurden.

 

Deshalb kann man auch manchmal das Phänomen beobachten, dass bei guten Fundamentaldaten die Kurse einbrechen oder umgekehrt.

 

 

Antwort: .

Die Frage ob das „Geld drucken“ eingepreist ist oder nicht stellt sich mir natürlich auch.

Die Nachrichten darüber sind nicht mehr neu -also kann man davon ausgehen dass sie zu einem Teil eingepreist ist. Der sehr rasante Dax Anstieg in den letzten drei Monaten ist ein Indiz dafür.

Aber am Verhältnis von Dividenden zu Zinserträgen hat sich wohl nicht viel verändert. Nach wie vor ist die Dividende erheblich höher als der Zinsertrag . Hinzu Kommt die schwache Währung welche den meisten Euro Unternehmen zusätzliche Gewinne bescheren wird .

Große institutionelle Anleger wie Rentenkassen , private Krankenversicherer , Lebensversicherer werden gezwungen sein große Summen aus dem Rentenbereich in Aktien zu stecken, um wenigstens ihre laufenden Kosten und wenn möglich Renditen erwirtschaften zu können.

Man muss sich immer mal wieder vor Augen halten das Deutschland bis zu acht jährigen Anleihen keine Zinsen bezahlt !!! Solch einen Anlagenotstand gab es wohl noch nie !

 

Außerdem sagt man das die Börse ein halbes Jahr im Voraus denkt. Die monatlichen Anleihenkäufe von 60 Milliarden laufen aber bis September nächsten Jahres . Und dieses Geld muss irgendwo hin ...

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Kleeblatt

Auch in den letzten Wochen konnte man den Einfluss der Politik bzw. Notenbankpolitik beobachten.

 

Bekommt Griechenland das dringend benötigte Geld von der EZB oder ist mit einem Schuldenschnitt und anschließend einer Bankenkrise zu rechnen? Diese Frage war eine der kursbewegenden Kräfte.

 

Eine zweite wichtige Kraft war die immer wiederkehrende Diskussion über die Erhöhung des Zinses in Amerika.

 

Wenn man die nächsten Schritte und deren Wirkung der Notenbanken voraussehen kann hat man den Schlüssel für eine erfolgreiche Anlageentscheidung.

 

Ich gebe zu, daß das Thema sehr komplex ist.

 

Zu diesem Zweck suche ich geeignete Charts ab 1900.(Notenbankzinssatz, zehnjährige Staatsanleihen, Inflation Index USA, Deutschland, Großbritannien...,Wirtschaftswachstum, Staatsverschuldung, Goldpreisarrow-10x10.png).

 

Durch Übereinanderlegen möchte ich die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Indexen besser erkennen können.

 

 

 

Beispiel:

 

Zinserhöhungen sind grundsätzlich schlecht für Aktien. Zinsanlagen werden dadurch interessanter und es fließt Geld aus Aktien in Zinspapiere. Außerdem werden die Unternehmsgewinne mit höheren Zinsekosten belastet.

 

Auf der anderen Seite fallen die Kurse der mittel- und langfristigen Zinsanlagen . Ein Teil der Gläubiger wird das Geld jetztarrow-10x10.png in Aktien umschichten .

 

Die Frage für die Chartanalyse ist:

 

Wieviel Zinsanstieg verkraften die Aktienmärktearrow-10x10.png bevor sie reagieren ?

 

 

 

Im Laufe der letzten 100 Jahre gab es viele Staatsüberschuldungen.

 

Ich glaube, daß die Staaten (Politik) niemals die Schulden seriös zurückgezahlt haben. Das Mittel zur Entschuldung waren Inflation, Schulden oder Währungsreform.

 

Dieses Verhalten macht Staaten immer zu Getrieben, welche erst im letzten Augenblick auf Zwänge (z.B. Vertrauensverlust der Gläubiger, ausufernde Inflation usw. ) reagieren.

 

 

 

Insofern hoffe ich aus den langfristigen Charts erhellende Muster erkennen zu können, anhand derer ich die weitere Entwicklung einzuschätzen vermag .

 

Kann mir jemand Internetseiten nennen auf denen man solche Charts herunterladen kann?

 

Hat jemand Zugang zu einen Bloomberg-oder Thompson Reuter Terminal?

 

Wer beschäftigt sich ebenfalls mit historischen „ultra Langfristcharts"?

 

 

 

Ich würde mich über jede Info zu dem Thema sehr freuen…

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otto03

 

Kann mir jemand Internetseiten nennen auf denen man solche Charts herunterladen kann?

 

Hat jemand Zugang zu einen Bloomberg-oder Thompson Reuter Terminal?

 

 

 

 

Wieviel möchtest du für qualitativ hochwertige Daten zahlen?

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Kleeblatt

 

Kann mir jemand Internetseiten nennen auf denen man solche Charts herunterladen kann?

 

Hat jemand Zugang zu einen Bloomberg-oder Thompson Reuter Terminal?

 

 

 

 

Wieviel möchtest du für qualitativ hochwertige Daten zahlen?

 

Das hängt von der Qualität ab.

- Sie sollten eine feine Auflösung haben . Im Idealfall sollte man tagesaktuelle Reaktionen herauslesen können.

- die unteren Zeitachsen sollten den gleichen Maßstab haben. (Ein Jahr entspricht bei allen Schaubildern die gleiche Strecke.) So hätte ich die Möglichkeit die Kuven über einander zulegen.

- sehr hilfreich wäre, wenn ich die Kurve (ohne Pfeile und Hilfslinien) aus einem Bild herauslösen und in ein anderes Bild einfügen könnte. In dem Falle sind verschiedene Kurvenfarben wünschenswert.

 

Ich habe hier mal technische Bedingungen aufgelistet die hilfreich wären.

Weiteres schicke es Dir über Mail ...

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Kleeblatt
· bearbeitet von Kleeblatt

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