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Schildkröte

Diskussion zum Leitfaden für Stockpicker

Empfohlene Beiträge

Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

@ Ramstein:

Dank auch an Dich für Dein Feedback! Deine Anmerkungen zu den PROs & CONTRAs werde ich bei der Überarbeitung berücksichtigen.

 

Zum Zweiten vermisse ich eine Postulierung von Rahmenbedingungen für deine Aussagen. Mit 10.000 Euro sollte man m.E. kein Einzelaktiendepot aufbauen. Da stehen Aufwand und Ertrag in keinem vernünftigen Verhältnis. Man kann es machen, aber dann ist es Hobby und nicht Vermögensmehrung. Welche Depotgröße ist also deine Basis für die Betrachtung? 100.000 Euro, aufgeteilt in 20 bis 30 Aktien bzw. 4-6 ETFs?

Hm, die Aspekte Gebühren und Diversifizierung wollte ich eigentlich nicht tiefgründiger behandeln. Zu den Gebühren habe ich mich bereits im letzten Beitrag geäußert. Bei einem günstigen Broker kann ich eine Order für 10€ placieren. Macht bei 1.000€ 1% "Ausgabeaufschlag". Bei 2.000€ nur noch 0,5%. Das halte ich als langfristig orientierter Buy&Hold-Anleger für vernachlässigbar. Im Übrigen entstehen diese Kosten bei ETFs soweit ich weiß in selber oder zumindest in ähnlicher Höhe?

 

Die Diversifizierung ist ein Thema für sich. Ab wie vielen Einzelwerten ist ein Einzelwertedepot ausreichend diversifiziert? 5, 10, 15, 20, 25, 30, 40, 50, 65...? Ab 30 Werten verliert man wohl zunehmend den Überblick bzw. der Zeitaufwand ist enorm. Des Weiteren dürfte sich die Performance kaum von einem markt- bzw. indexbreiten ETF-Depot unterscheiden. Bei 5 bis 10 Einzelwerten ist das Einzelausfallrisiko recht hoch. Die alleinige Anzahl der Einzelwerte ist jedoch nicht alles entscheidend. Entscheidender ist die innere Diversifizierung eines Unternehmens, worauf ich bei Punkt 7.4 eingehen werde. Bei reinen Pure Player ist das Einzelausfallrisiko ggf. um ein vielfaches höher als bei Mischkonzernen, Beteiligungsgesellschaften, Holdings, Unternehmen mit einer starken inneren Diversifizierung (komplette Abdeckung der Wertschöpfungskette - "alles aus einer Hand") etc.

 

Insofern halte ich es durchaus für realistisch ein ausreichend diversifiziertes Aktiendepot unter Berücksichtigung der Kosten mit einem kleineren bis mittleren fünfstelligen Betrag zu führen. Des Weiteren spricht unter den hier genannten Ausführungen nichts dagegen, mit einem vierstelligen bzw. unteren fünfstelligen Betrag überhaupt erstmal anzufangen. Siehe hierzu Dakac´s Blog: "War es sinnvoll mit nur 10.000 DM meine Börsenkarriere anzufangen?"

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pteppic

Ich finde die Diskussion ehrlich gesagt in dieser Form nicht notwendig.

 

ETFs sind genauso Instrumente zur Investition wie Aktien. Mit Etfs kann man die selben dummen Fehler machen wie der klassische gier-panik-getriebene Aktienanleger. (Siehe auch meinen oben verlinkten Artikel von Wallwitz)

 

Wie man sein Geld anlegt, hängt sehr viel mehr von der eigenen Persönlickeit ab, als von irgendwelchen teils ziemlich abstrakten Vor- oder Nachteilen. Wer keine Zeit und kein Interesse an Finanzen hat, kauft ETFs, wer viel Zeit und viel Interesse mitbringt ist vielleicht für Aktien geeignet.

 

Es gab mal eine Untersuchung über Investoren in den Magellan Fund zu Zeiten von Peter Lynch. Während der Fonds zu der Zeit eine sehr gute Rendite abwarf und man eigentlich nur etwas Geduld mitbringen musste,um eine hervorragende Rendite zu erzielen, haben die durchschnittlichen Investoren weit weniger verdient und zwar deshalb, weil sie zwischendrin immer wieder ge- und verkauft haben. Und wie jeder emotional gesteuerte Investor natürlich zu den unglücklichsten Zeiten. Soll das mit ETFs etwa anders gehen? Das kann mir niemand erzählen.

 

Von daher vergleiche nicht ETFs mit Aktien sondern sag einfach wer, wann, wie ETFs kaufen soll und wer die richtigen Eigenschaften mitbringt für ein direktes Investment in Aktien. Das darzustellen ist schon schwierig genug. Und nicht vergessen, dass Index ETFs exakt die gleichen emotionalen Stresssituationen auslösen wie normale Aktien, wenn der Markt bachab geht.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Hallo zusammen!

 

Vorab: Vielen Dank an Schildkröte für dieses Projekt.

Ich freue mich sehr darüber, es mitverfolgen zu dürfen. :)

 

Ich bin (wie pteppic) der Meinung, dass die Diskussion 'ETF / Einzelaktie' nicht unnötig breitgetreten werden sollte.

Insofern halte ich den bereits bestehenden Nachsatz

Gleichwohl soll und kann sie nicht "definitiv" bzw. "endgültig" sein.
sowie den Verweis auf den entsprechenden Thread für angebracht und ausreichend.

 

Gegenmeinungen?
Nicht direkt, eher eine Art Präzisierung:

Häufig sind die Transaktionskosten für ETF und Aktien gleich.

Entsprechendes gilt i.d.R. für 'Free-Trades'.

Soweit also eher kein Unterschied.

 

Für ETF gibt es aber nicht selten 'Sonderkonditionen'.

Beispiele: DiBa & FFB.

Bei der DiBa werden bekanntlich ab 500€ die Transaktionskosten im Direkthandel erlassen, bei der FFB sind sie prozentual (i.d.R. <1%) festgelegt und damit auch kleinste Positionen recht 'preisgünstig' (alleine in Bezug auf die Transaktionskosten, siehe Folgesatz!) handelbar.

An dieser Stelle war allerdings häufiger in die Diskussion eingeworfen worden, dass man dann den Spread im Auge behalten sollte.

 

Fazit des Ganzen ist aus meiner Sicht, dass es bei 'kleinen' Summen einfacher (weil entsprechende Angebote / Aktionen momentan in größerem Umfang zu finden sind) ist, ETF kostengünstig zu erwerben, als dies bei Aktien der Fall ist.

Das heißt jedoch nicht, dass es bei Aktien unmöglich wäre (vgl. Free-Trades).

 

Da aber bei kleinen Anlagesummen sowieso eher (vgl. Ramstein) zu ETF geraten wird, ist die Diskussion mMn. eher müßig.

Von daher [und weil die Abgrenzung nicht den halben Leitfaden einnehmen sollte :rolleyes:] halte ich (wie zu Beginn beschrieben) die 'Auslagerung des Problems' für den richtigen Weg.

 

Ramsteins Punkte halte ich für durchaus legitim - ich bin auch oft (vermeintlich) kleinlich, denn das dient ungemein der Korrektheit.

Zumindest die Fehler der Art 'steht oben, aber nicht unten' und 'ist das selbe wie...' ließe sich wahrscheinlich mit einem tabellarischen Aufbau des Vergleichs umgehen bzw. schnell(er) aufdecken.

 

Grüße,

wpf-leser

 

P.S.: @Schildkröte: Noch eine Anregung: Die Aufnahme von Links zum Musterdepot oder Leitfaden und Diskussionsthread in die Signatur dürfte dem Bekanntheitsgrad des Projekts und der Beteiligung an selbigem weiter auf die Sprünge helfen.:thumbsup:

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

@ pteppic & wpf-leser:

Danke für Euer Feedback! Das Thema Fonds bzw. ETFs soll in der Tat hier nur am Rande behandelt werden. Für eine weiterführende Behandlung gibt es im Forum schließlich schon den Fondsbereich und Ramstein´s Leitfaden für ETFs. Die Themen aktiv vs. passiv bzw. Aktien vs. ETFs wurden im Forum schon recht häufig (mitunter sehr kontrovers) beschnackt. Diesbezüglich diskutieren kann man im entspr. Tread ausführlich(er als hier). Gleichwohl sind diese Themen meines Erachtens nicht zu vernachlässigen und eine Kombination aus Fonds/ETFs sowie Einzelaktien sinnvoll. Ich selbst zum Beispiel setze schwerpunktmäßig auf Standardwerte und mische diesen Nebenwerte bei. Genauso gut könnte ich die Standardwerte vielleicht durch einen marktbreiten ETF als Basisinvestment ersetzen und mich lediglich auf Nebenwerte fokussieren. Aber ob nun Standard- oder Nebenwerte - die Einleitung unter Berücksichtigung von Fonds/ETFs ist fürs erste abgearbeitet und nachfolgend werde ich mich mit ganzem Herzen Einzelaktien widmen. smile.gif

 

PS:

Den Leitfaden und die Diskussion dazu werde ich in Kürze in meine Signatur mit aufnehmen. Ein paar andere Links dort können dafür wohl verschwinden.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Ich habe heute "etwas" zu zusätzlichen alternativen Anlagemöglichkeiten für Aktien geschrieben: http://www.wertpapie...post__p__962524

Konkret genannt habe ich:

 

- Aktienanleihen

- Wandelanleihen

- Aktienzertifikate

- Optionen

- Optionsscheine

 

Ich bitte um Nachsicht, dass ich es im Wesentlichen bei den jeweiligen Wikipedia-Definitionen als Zitat belassen habe. Aber diese Aspekte sollen lediglich der Vollständigkeit halber kurz erwähnt werden und meine Kenntnisse in diesem Bereich sind (noch) nicht weitreichend genug. Deshalb meine Fragen an Euch:

 

1.)

Habe ich weitere alternative Anlagemöglichkeiten für Aktien übersehen?

 

2.)

Gibt es Eigenschaften der o. g. Finanzprodukte, welche unbedingt im Leitfaden aufgeführt werden sollten?

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pteppic

Ich habe heute "etwas" zu zusätzlichen alternativen Anlagemöglichkeiten für Aktien geschrieben: http://www.wertpapie...post__p__962524

Konkret genannt habe ich:

 

- Aktienanleihen

- Wandelanleihen

- Aktienzertifikate

- Optionen

- Optionsscheine

 

Ich bitte um Nachsicht, dass ich es im Wesentlichen bei den jeweiligen Wikipedia-Definitionen als Zitat belassen habe. Aber diese Aspekte sollen lediglich der Vollständigkeit halber kurz erwähnt werden und meine Kenntnisse in diesem Bereich sind (noch) nicht weitreichend genug. Deshalb meine Fragen an Euch:

 

1.)

Habe ich weitere alternative Anlagemöglichkeiten für Aktien übersehen?

 

2.)

Gibt es Eigenschaften der o. g. Finanzprodukte, welche unbedingt im Leitfaden aufgeführt werden sollten?

 

Das Thema Optionen finde ich in diesem Zusammenhang zu wenig hervorgehoben. Leider kenne ich mich selber damit zu wenig aus, bin mir aber bewusst, dass bei diesen Instrumenten viele Möglichkeiten schlummern, die von mir selbst, aber auch von 99% aller Aktieninvestoren in Deutschland nicht genutzt werden. Die Absicherung eines Portfolios über Optionen ist jedenfalls deutlich preiswerter als etwa über Optionsscheine und vergleichbare Derivate. Unterschätzt wird meiner Ansicht nach auch die Möglichkeit als Stillhalter sein Risiko zu mindern. Es wäre deshalb eine gute Sache, wenn sich jemand fände, der was davon verstünde und hier evtl. eine Art "Gastbeitrag" schreiben könnte.

 

Das Problem hier in Deutschland ist leider, dass der typische deutsche Wald- und Wiesenbroker bei Optionen leider nur mit einem großen "Häh?" antworten wird. Eine Diskussion über Banken und Broker gehört daher mit dazu. So ist etwa (soweit ich weiß, bitte andernfalls um Korrektur) ein Investment bei IB in US Aktien von der Funktion her automatisch mit einer gewissen Währungsabsicherung verbunden. Etwas, das bei Aktieninvestments viel zu wenig thematisiert wird.

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Schildkröte

@ pteppic:

Danke für Dein Feedback! Die Idee mit dem Gastbeitrag ist sehr gut! Würde mich sehr freuen, wenn jemand was dazu beisteuern könnte, um dieses Kapitel inhaltlich etwas hervorzuheben! Gerne kann man sich auch per PN an mich wenden.

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reko

Hallo Schildkröte,

 

vielen Dank für Deinen Leitfaden.

Ich freue mich bereits auf die nächsten Kapitel.

 

Ich dachte erst ich würde Punkt "5.9 aktiv und passiv" nach 5.1 verschieben, da ich die fogenden Investmentstile als Unterpunkte von aktiv empfand.

Doch dann fiel mir ein, man kann ja auch einen ETF auf einen Branchen Index oder den DivDAX nehmen - man müßte dann nur Konjunktur und Branche analysieren - ist das noch passiv?

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Cai Shen
· bearbeitet von Cai Shen

Wenn gewünscht, könnte ich durchaus einiges zum Thema Optionen beisteuern, in einem Leitfaden für Stockpicker sollte man es meiner Meinung nach jedoch zunächst bei einer knappen Beschreibung belassen.

Als Kernpunkt dieser Diskussion sehe ich eher die Auswahl des Basiswerts und weniger des genutzten Finanzmarktinstruments (Aktie, ETF, Derivate).

 

So ist etwa (soweit ich weiß, bitte andernfalls um Korrektur) ein Investment bei IB in US Aktien von der Funktion her automatisch mit einer gewissen Währungsabsicherung verbunden.

Nein, bei IB sind lediglich Aktienkauf in Fremdwährung und Währungstausch getrennte Vorgänge.

Kauft man US - Aktien ohne entsprechendes USD Guthaben, d.h. auf "Kredit", ergibt sich eine Art Währungsabsicherung zu den Kosten der ausgewiesenen Sollzinsen (derzeit ca. 2,6% p.a.).

Anders ausgedrückt, die Anlage in USD-Aktie und USD-Cash Schulden gleicher Höhe geben ein Nettowährungsrisiko von Null.

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IRRer-Zins

Ich habe heute "etwas" zu zusätzlichen alternativen Anlagemöglichkeiten für Aktien geschrieben: http://www.wertpapie...post__p__962524

Konkret genannt habe ich:

 

- Aktienanleihen

- Wandelanleihen

- Aktienzertifikate

- Optionen

- Optionsscheine

 

1.)

Habe ich weitere alternative Anlagemöglichkeiten für Aktien übersehen?

 

Ich denke, dass man hier noch pauschal als Punkt nicht börsennotierte Beteiligungen nennen sollte. An Details sollte besser gespart werden, da man sonst kein Ende findet. Ein paar Beispiele würden aber sicher nicht schaden, z.B. grauer Kapitalmarkt oder dessen Grundlagen der Kapitalgesellschaften.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hallo Ihr drei,

 

danke für Euer Feedback! thumbsup.gif Entschuldigt bitte, dass ich erst jetzt antworte. Bin im Moment zeitlich etwas stärker eingespannt.

 

Ich dachte erst ich würde Punkt "5.9 aktiv und passiv" nach 5.1 verschieben, da ich die fogenden Investmentstile als Unterpunkte von aktiv empfand. Doch dann fiel mir ein, man kann ja auch einen ETF auf einen Branchen Index oder den DivDAX nehmen - man müßte dann nur Konjunktur und Branche analysieren - ist das noch passiv?

Hier liegt ein grundsätzliches Misstverständnis vor: Viele setzen ETFs mit passivem investieren gleich. Man kann jedoch auch mit ETFs aktiv handeln. Genauso kann man Einzelwerte kaufen (, um mit diesen einen Index nachzubauen.) und diese als Buy&Hold-Anleger passiv halten.

 

Wenn gewünscht, könnte ich durchaus einiges zum Thema Optionen beisteuern, in einem Leitfaden für Stockpicker sollte man es meiner Meinung nach jedoch zunächst bei einer knappen Beschreibung belassen.Als Kernpunkt dieser Diskussion sehe ich eher die Auswahl des Basiswerts und weniger des genutzten Finanzmarktinstruments (Aktie, ETF, Derivate).

Das wäre super! w00t.gif Wie Du schon angefügt hast, sollte dabei die Devise gelten: So genau wie möglich, aber nicht genauer als nötig. Das Wort "genau" könnte man in diesem Zusammenhang auch durch "ausführlich" ersetzen. Die Ausführungen zum Thema Optionen sollten ausführlich genug sein, damit Neulinge (und auch Fortgeschrittene) wissen, worum es dabei geht und wie Chancen sowie Risiken zu betrachten sind. Zu ausführlich sollte es jedoch in diesem Leitfaden nicht werden. Ich würde es bei einer Einführung bzw. kurzen Zusammenfassung belassen und dann ggf. auf externe, weiterführende Quellen verweisen.

 

Ich denke, dass man hier noch pauschal als Punkt nicht börsennotierte Beteiligungen nennen sollte. An Details sollte besser gespart werden, da man sonst kein Ende findet. Ein paar Beispiele würden aber sicher nicht schaden, z.B. grauer Kapitalmarkt oder dessen Grundlagen der Kapitalgesellschaften.

Auf nicht börsennotierte Beteiligungen sowie Handelsplätze bzw. mehr und weniger seriöse Aktien könnte ich in der Tat noch näher eingehen. Per PN wendete sich mal jemand an mich, dem privat eine Beteiligung an einer nicht börsennotierten AG angeboten wurde. Dabei gilt es einiges zu beachten.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Ich habe heute "etwas" zu zusätzlichen alternativen Anlagemöglichkeiten für Aktien geschrieben: http://www.wertpapie...post__p__962524

Konkret genannt habe ich:

 

- Aktienanleihen

- Wandelanleihen

- Aktienzertifikate

- Optionen

- Optionsscheine

 

1.)

Habe ich weitere alternative Anlagemöglichkeiten für Aktien übersehen?

Ich denke, dass man hier noch pauschal als Punkt nicht börsennotierte Beteiligungen nennen sollte. An Details sollte besser gespart werden, da man sonst kein Ende findet. Ein paar Beispiele würden aber sicher nicht schaden, z.B. grauer Kapitalmarkt oder dessen Grundlagen der Kapitalgesellschaften.

2.4.6 Nicht börsennotierte Aktiengesellschaften

 

Aufgrund eines entspr. Hinweises von IRRer-Zins möchte ich der Vollständigkeit halber erwähnen, dass nicht jede Aktiengesellschaft zwangläufig börsennotiert ist. Ein prominentes Beispiel für eine sog. "kleine AG" ist etwa die Mast-Jägermeister SE. Auch die von Stairway und Drella gegründete Fondsgesellschaft ProfitlichSchmidlin AG wird an keiner Börse gehandelt. Die kleine AG kann für Unternehmer eine Alternative zur GmbH sein. Zwar muss bei einer Aktiengesellschaft das Grundkapital bei mindestens 50.000€ liegen, während das Stammkapital einer GmbH lediglich mindestens 25.000€ betragen muss. Dafür können Aktien relativ einfach übertragen werden. Zur Übertragung von Gesellschafteranteilen hingegen ist ein Notarvertrag erforderlich. Für den "gewöhnlichen" Stockpicker spielen nicht börsennotierte AGs in der Regel wohl keine Rolle. Allerdings kann der eine oder andere unter Umständen ja mal ein entspr. Angebot erhalten, Aktien einer kleinen AG zu erwerben. Wichtig dabei ist, das Geschäftsmodell zu verstehen, die Geschäftsberichte zu lesen und den Beteiligten zu vertrauen. Hierfür kann dieser Leitfaden vielleicht eine Hilfe darstellen. Problematisch kann es jedoch werden, wenn die Aktien an einer solchen AG veräußert werden sollen. Kein Makler legt den Kurs fest. Stattdessen müssen Käufer und Verkäufer sich diesbezüglich untereinander einig werden.

Quelle: https://www.wertpapier-forum.de/topic/46427-leitfaden-fur-stockpicker/?do=findComment&comment=962524

 

Wie gewünscht habe ich das Thema "nicht börsennotierte AGs" angeschnitten und dabei zu einigen Beispielen verlinkt. Kannst Du damit leben? Der "graue Kapitalmarkt" ist meines Erachtens ein Thema für sich, welches nach meiner Auffassung separat behandelt werden sollte.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Du könntest sagen, dass es ca. 14.000 AGs gibt (runter von 16.000 in 2004), von denen aber weniger als 1.000 an den Börsen (inklusive Freiverkehr) gehandelt werden.

Du könntest noch die KGaA (Beispiel Merck) ergänzen, die zwar normal normal an der Börse gehandelt wird, aber weniger Rechte für die Aktionäre hat.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Du könntest noch die KGaA (Beispiel Merck) ergänzen, die zwar normal normal an der Börse gehandelt wird, aber weniger Rechte für die Aktionäre hat.

Danke für Dein Feedback! Ich habe bezüglich der KGaA ergänzend einen Satz eingebaut:

 

Ein "Zwitter" aus börsennotierten und nicht bösennotierten Unternehmen sind Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA), bei denen Kleinaktionäre weniger Rechte haben (im DAX etwa Henkel und Merck).

Zu sehr möchte ich auf die einzelnen Arten von Aktien aber nicht weiter eingehen. Es soll hier vorwiegend um das methodische Vorgehen bei der Selektion von Aktien gehen.

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prott

Ich möchte die Gelegenheit mal nutzen und mich für die vielen qualitativen Beiträge bedanken, vor allem natürlich für den in Arbeit befindlichen Leitfaden.

 

Anmerkungen und Verbesserungen kann ich als Neuling leider nicht machen, ich muss erstmal genug Verständnis sammeln um die Posts nachvollziehen zu können.

 

 

 

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Schildkröte

@ prott:

Danke für Dein Feedback! Aus Zeitgründen erstelle ich diesen Leitfaden peu à peu. Demnächst werden wieder einige Beiträge folgen. Aber auch Du kannst Dich gerne bei der Ausarbeitung einbringen. Teile mir doch einfach mit, wenn Dir eventuell eine Formulierung unverständlich ist o. ä.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Ich habe heute was über Aktienscreener geschrieben:

 

4.5 Screening bzw. Bottom Up statt Top Down

Bisher habe ich in diesem Kapitel die Vorgehensweise erläutert, einzelne Branchen zu analysieren und aus diesen dann die jeweils attraktivsten Unternehmen herauszupicken. Die genauen Auswahlkriterien dafür werden später noch diskutiert. Viele Anleger gehen jedoch anders vor. Die Branche ist ihnen (erstmal) egal. Stattdessen halten sie über sog. Screener nach Aktien Ausschau. Ein Screener filtert Unternehmen nach Kriterien wie z. B.

- Marktkapitalisierung,

- Umsatz- und Gewinnwachstum,

- KGV und KBV,

- Dividendenrendite etc.

 

Der Vorteil bei einem Screener ist, dass er einem Aktien auflisten kann, welche man sonst möglicherweise übersehen hätte. Die Frage ist aber, nach welchen genauen Kriterien er Aktien screent. Unternehmen aus verschiedenen Branchen weisen mitunter markante Unterschiede bei einzelnen Kennzahlen auf. Für ein Wachstumsunternehmen kann ein KGV von 15 günstig sein. Für eine Bank oder eine Versicherung wäre es hingegen teuer. Dafür ist bei Banken und Versicherung der Buchwert aussagekräftig. Bei IT-Unternehmen hingegen ist er völlig unbrauchbar. Anleger sollten also der Vorgehensweise des Screeners auf den Grund gehen. Eventuell basteln sie sich sogar selbst einen, der nach ihren persönlichen Vorstellungen filtert. Ich halte es allerdings umgekehrt für leichtsinnig, einem Screener "blind" zu vertrauen. Einfach ein Knöpfchen drücken und der Screener spuckt einem eine zu kaufende Aktie aus? So einfach ist die Welt leider nicht. Ich rate dringend dazu, die auf diese Weise herausgefilterten Unternehmen fundamental und auch branchenspezifisch vor einem Kauf genauer unter die Lupe zu nehmen.

Quelle: http://www.wertpapie...post__p__983002

 

Auch wenn ich Screenern durchaus gewisse Vorzüge beimesse, stehe ich ihnen insgesamt doch eher etwas kritisch gegenüber. Das merkt man beim obigen Beitrag möglicherweise zwischen den Zeilen. Vielleicht fallen dem einen oder der anderen weitere Argumente bzw. Gegenargumente ein? Gerne kann ich auch eine "Gegendarstellung" eines anderen Users als Zitat posten.

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reko
· bearbeitet von reko

Ich habe heute was über Aktienscreener geschrieben:

...

Auch wenn ich Screenern durchaus gewisse Vorzüge beimesse, stehe ich ihnen insgesamt doch eher etwas kritisch gegenüber. Das merkt man beim obigen Beitrag möglicherweise zwischen den Zeilen. Vielleicht fallen dem einen oder der anderen weitere Argumente bzw. Gegenargumente ein? Gerne kann ich auch eine "Gegendarstellung" eines anderen Users als Zitat posten.

Ich stimme Dir zu - über verschiedene Branchen sind die Kennzahlen nicht vergleichbar und Screener deshalb wenig nützlich.

Ich sehe den Sinn eines Screeners darin um innerhalb einer Branche interessante Kanditaten zu finden. Man kann sich dann auf die Analyse weniger Unternehmen beschränken. Manchmal gibt es innerhalb einer Branche verschiedene Strategien, die zu unterschiedlichen Kennzahlen führen und die man mit einem Screener differenzieren kann.

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Toni
· bearbeitet von Toni

Ich habe heute was über Aktienscreener geschrieben:

...

Auch wenn ich Screenern durchaus gewisse Vorzüge beimesse, stehe ich ihnen insgesamt doch eher etwas kritisch gegenüber. Das merkt man beim obigen Beitrag möglicherweise zwischen den Zeilen. Vielleicht fallen dem einen oder der anderen weitere Argumente bzw. Gegenargumente ein? Gerne kann ich auch eine "Gegendarstellung" eines anderen Users als Zitat posten.

Ich stimme Dir zu - über verschiedene Branchen sind die Kennzahlen nicht vergleichbar und Screener deshalb wenig nützlich.

Ich sehe den Sinn eines Screeners darin um innerhalb einer Branche interessante Kanditaten zu finden. Man kann sich dann auf die Analyse weniger Unternehmen beschränken. Manchmal gibt es innerhalb einer Branche verschiedene Strategien, die zu unterschiedlichen Kennzahlen führen und die man mit einem Screener differenzieren kann.

Ich sehe ein großes Argument gegen Screener (obwohl sie natürlich nützlich sind), dass sie immateriellen Werte

eines Unternehmens, wie z.B. Monopol-Stellung, Markenname etc. nicht ausreichend darstellen können.

Gerade diese beiden Fakten sind sehr wichtig, wie auch Buffett von Munger lernen musste.

Ein Screener stellt eben nur die nackten Zahlen dar, und ein Anwender könnte dadurch dazu verführt werden,

diese über zu bewerten. Die Qualität eines Unternehmens kann aber nicht allein durch diese Zahlen beurteilt werden.

Dies hat z.B. Graham immer gemacht, Buffett hat aber gelernt, dass das nicht reicht. Heutzutage spielen viele

andere Eigenschaften eines Unternehmens eine Rolle, die man in einem Screener leider nicht so einfach erfassen kann,

zumindest nicht, ohne ein tieferes Wissen über die Zusammenhänge der einzelnen Kennziffern (vor allem im Vergleich

zu den entsprechenden Kennziffern des Konkurrenten) zu haben. Und damit sind wir wieder beim wichtigsten:

Es kommt auf die Interpretation der Kennziffern an!

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Schildkröte
Ich sehe ein großes Argument gegen Screener (obwohl sie natürlich nützlich sind), dass sie immateriellen Werte

eines Unternehmens, wie z.B. Monopol-Stellung, Markenname etc. nicht ausreichend darstellen können.

Gerade diese beiden Fakten sind sehr wichtig, wie auch Buffett von Munger lernen musste.

Ein Screener stellt eben nur die nackten Zahlen dar, und ein Anwender könnte dadurch dazu verführt werden,

diese über zu bewerten. Die Qualität eines Unternehmens kann aber nicht allein durch diese Zahlen beurteilt werden.

Dies hat z.B. Graham immer gemacht, Buffett hat aber gelernt, dass das nicht reicht. Heutzutage spielen viele

andere Eigenschaften eines Unternehmens eine Rolle, die man in einem Screener leider nicht so einfach erfassen kann,

zumindest nicht, ohne ein tieferes Wissen über die Zusammenhänge der einzelnen Kennziffern (vor allem im Vergleich

zu den entsprechenden Kennziffern des Konkurrenten) zu haben. Und damit sind wir wieder beim wichtigsten:

Es kommt auf die Interpretation der Kennziffern an!

Das sehe ich genauso. Wie schon vor mir erläutert, kann sich ein Screener eignen, um eine Vorauswahl zu treffen bzw. möglicherweise Unternehmen ans Tageslicht zu holen, welche man sonst womöglich übersehen hätte. Aber für eine endgültige Auswahl sind auch solche wie von Dir genannten Aspekte zu berücksichtigen. Darf ich Deinen Beitrag als Zitat in den Leitfaden an der entspr. Stelle einfügen?

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Toni

Darf ich Deinen Beitrag als Zitat in den Leitfaden an der entspr. Stelle einfügen?

Klar.

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Value Student

Die Kritik an Screenern ist m.M.n. etwas überzogen. Screening ist nicht gleich bottom-up investing. Es ist lediglich eines von vielen Werkzeugen für die Ideengenerierung. Dass man die gefundenen Firmen genau analysieren muss, versteht sich i.d.R. von selbst, außer man will eine quantitative Strategie abbilden.

 

Screener haben den Vorteil, dass sie sehr große Datenbanken abdecken können. Sie behalten einen fundamentalen Überblick über eine große Anzahl von Unternehmen, die ein einzelner Investor niemals alle im Blick behalten könnte. Sie ermöglichen weiterhin das Investitionsuniversum mehr oder weniger stark nach bestimmten Kriterien zu filtern. Das ist deutlich effizienter, als Kurszettel durchzugehen.

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reko

Die Kritik an Screenern ist m.M.n. etwas überzogen. Screening ist nicht gleich bottom-up investing.

Sehe ich auch so - als ein Werkzeug unter vielen können sie zur Vorauswahl sehr nützlich sein.

 

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Schildkröte

Die Kritik an Screenern ist m.M.n. etwas überzogen. Screening ist nicht gleich bottom-up investing. Es ist lediglich eines von vielen Werkzeugen für die Ideengenerierung. Dass man die gefundenen Firmen genau analysieren muss, versteht sich i.d.R. von selbst, außer man will eine quantitative Strategie abbilden.

 

Screener haben den Vorteil, dass sie sehr große Datenbanken abdecken können. Sie behalten einen fundamentalen Überblick über eine große Anzahl von Unternehmen, die ein einzelner Investor niemals alle im Blick behalten könnte. Sie ermöglichen weiterhin das Investitionsuniversum mehr oder weniger stark nach bestimmten Kriterien zu filtern. Das ist deutlich effizienter, als Kurszettel durchzugehen.

Danke für Dein Feedback! Auch gegenläufige Meinungen sind gerne willkommen. Ich werde Deinen Beitrag ebenfalls als Zitat im Leitfaden aufführen, in Ordnung?

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Value Student

Klar smile.gif

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