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ebdem

Neopost

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ebdem

Hallo,

 

hat jemand von euch auch noch Neopost im Blick? Ich finde die Firma aus Valuegeschichtspunkten interessant.

Kurzer Abriss über das Unternehmen

"Neopost guides and supports organizations in how they send and receive communications and goods, helping them to better connect with their customers. Founded in 1924, Neopost has grown to become a global leader in mailing solutions and a major player in digital communications and shipping services." Quelle: Neopost-Homepage

 

Neopost S.A. ist eine Unternehmensgruppe, die im Bereich Postbearbeitungslösungen international tätig ist. Der Konzern bietet Automatisierungslösungen für das Frankieren, Adressieren und Öffnen von Briefen sowie das Falzen und Kuvertieren von Dokumenten an. Die Produktpalette umfasst unter anderem Frankiermaschinen, Kuvertiermaschinen, Falzmaschinen, automatische Brieföffner, Direktadressiergeräte, Umschlagdrucker, Adressetikettendrucker wie auch Zubehör und Verbrauchsmaterialien. Im Weiteren offeriert das Unternehmen Integrationslösungen im Bereich der professionellen Postbearbeitung sowie mit Neopost E-Invoicing sicheren und rechtskonformen Dokumenten- und Datenaustausch von elektronischen Rechnungen. Eine breite Palette von Dienstleistungen einschließlich Beratung, Planung und Ausstattung von Poststellen, Wartung und Reparatur der Neopostmaschinen wie auch Mietoptionen runden das Angebot ab. Die Gruppe unterhält Niederlassungen in 31 Ländern und vertreibt seine Produkte und Dienstleistungen in mehr als 90 Ländern weltweit. Neopost entstand im Jahre 1992 durch ein Leveraged Buyout (LBO) der Alcatel Postbearbeitungsdivision. Quelle: Ariva

 

Geschäftsbereiche

  • Postage meters
  • Franking machines
  • Folder inserters
  • Printing solutions
  • Incoming systems
  • Software and online services
  • Document management system

Aktuelle Kennzahlen finden sich z.B. auf Ariva, bei Onvista oder finanzen.net

 

Eigene Meinung zum Unternehmen

Ich finde das Unternehmen vor allem aus Value-Gesichtspunkten interessant.

Die Umsätze von Neopost sinken zwar Jahr für Jahr im Briefbereich, aber dies nur im 1-3% Prozentbereich. Neopost macht vor allem Geschäftspost. Auf Grund von langfristigen Verträgen scheinen diese Einnahmen auch ziemlich sicher. Von daher werden die Umsätze auch nur eher langsam und absehbar sinken. Zudem wächst das Unternehmen im Bereich der Versanddienstleistungen.

Beim aktuellen Kurs von ca. 28 € ist die Dividende von 3,90 € sehr attraktiv (wobei finanzen.net 2015 von einer Dividende bei 2 € spricht).

Die EIgenkapitalquote ist ca. 26%-28% noch solide. Das Unternehmen steht also nicht auf dem Spiel, obwohl die Verschuldung doch etwas hoch ist.

 

Fundamental scheint mir der aktuelle Wert nicht wirklich gerechtfertigt. Die Schätzungen zum Inneren Wert, die ich habe, liegen auch deutlich höher. Die Schätzungen liegen bei 50 - 70 €. Davon ausgehend hätte man also eine Sicherheitsmarge von ca. 50%.

 

Was meint ihr zu diesem Wert?

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Danke für die Unternehmensvorstellung, nur weiter so! thumbsup.gif

 

Neopost S.A. ist eine Unternehmensgruppe, die im Bereich Postbearbeitungslösungen international tätig ist. Der Konzern bietet Automatisierungslösungen für das Frankieren, Adressieren und Öffnen von Briefen sowie das Falzen und Kuvertieren von Dokumenten an. Die Produktpalette umfasst unter anderem Frankiermaschinen, Kuvertiermaschinen, Falzmaschinen, automatische Brieföffner, Direktadressiergeräte, Umschlagdrucker, Adressetikettendrucker wie auch Zubehör und Verbrauchsmaterialien. Im Weiteren offeriert das Unternehmen Integrationslösungen im Bereich der professionellen Postbearbeitung sowie mit Neopost E-Invoicing sicheren und rechtskonformen Dokumenten- und Datenaustausch von elektronischen Rechnungen. Eine breite Palette von Dienstleistungen einschließlich Beratung, Planung und Ausstattung von Poststellen, Wartung und Reparatur der Neopostmaschinen wie auch Mietoptionen runden das Angebot ab. Die Gruppe unterhält Niederlassungen in 31 Ländern und vertreibt seine Produkte und Dienstleistungen in mehr als 90 Ländern weltweit. Neopost entstand im Jahre 1992 durch ein Leveraged Buyout (LBO) der Alcatel Postbearbeitungsdivision.
Quelle: http://www.finanzen....n/Neopost-Aktie

 

Hm, das ist "Old Economy". Klassische Briefe werden nicht erst seit gestern zunehmend durch E-Mails verdrängt. Logistikunternehmen verdienen ihr Geld heutzutage überwiegend durch den Versand von Waren. Das Briefgeschäft ist für die Deutsche Post wohl eher ein lästiges Ärgernis. Insofern handelt es sich also eher um eine "Auslaufbranche". Nun gut, das Unternehmen hat anscheinend die Zeichen der Zeit längst erkannt, und setzt bereits auf elektronischen Datenaustausch. Aber lässt sich damit auch (mehr) Geld verdienen bzw. rückläufige Einnahmen im angestammten Terrain kompensieren? Wenn ich mir die Zahlen anschaue, erkenne ich leicht steigende Umsätze und eher stagnierende Gewinne. Was nennt der Geschäftsbericht für einen Grund wegen des markanten Gewinnrückganges voriges Jahr? Handelt es sich um einen einmaligen Sondereffekt oder verschärft sich die genannte Problematik dauerhaft? Warum ist die Aktie Deiner Meinung nach günstig? Das KBV beträgt 2,04. Woraus setzt sich der Buchwert zusammen? Ein KGV von 12 ist für ein nicht zyklisches Unternehmen attraktiv, für ein stagnierendes Unternehmen jedoch bestenfalls "fair". Es gibt genügend Unternehmen, die bei einem vergleichbaren oder gar niedrigeren KGV Wachstum generieren. Und warum befindet sich der Kurs dermaßen im Sinkflug? Der Kurs hat sich in einem Jahr gut halbiert! Liegt hier irgendwas im Argen? Dann würde aus Deinem "Value-Investment" mal ganz schnell eine Turnaround-Wette werden... Der Unannehmlichkeiten bezüglich der französischen Quellensteuer bist Du Dir bewusst?

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Sladdi

Hi,

 

laut finanzen.net ist das EPS von 5,1 EUR (2009) auf 3,9 EUR (2015) gesunken, das ist ein Ergebnisrückgang von 4,5%p.a. Wenn man diesen Rückgang auf ewig fortschreibt ergibt sich per DCF (8% Abzinsungsfaktor) ein Wert von ca. 29EUR. Da fehlt mir die Sicherheitsmarge Wie kommst Du auf Deine Einschätzung von 50 EUR?

 

Unschön finde ich die Bilanz (alle Daten von boerse.ard.de), weil der Firmenwert das Eigenkapital überschreitet. Das birgt bei weiteren Ergebnisrückgängen die Gefahr von Abschreibungen, die das Eigenkapital gegen oder unter 0EUR drücken. Dies gilt insbesondere, da Neopost kaum Eigenkapital aufbauen kann, wenn praktisch der ganze Gewinn ausgeschüttet wird. Da stellt sich die Frage, wie der Wandlungsprozeß, weg vom klassischen Briefgeschäft, gestemmt werden soll, wenn kein Kapital vorhanden ist. Außerdem dürften irgendwann die Kreditgeber nervös werden, d.h. keine oder nur teure Kredite vergeben. In diesem Zusammenhang ist auch ein Gearing von ca. 100% wenig hilfreich.

 

Gruß

Sladdi

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Sorry, dass meine Antwort etwas dauerte - dafür ist der Kurs noch mal deutlich gefallen ;). Die Halbjahreszahlen sahen wohl nicht so gut aus, wobei sie auch auf den ersten Blick nicht schlechter als 2014 aussehen. Ein bisschen stutzen lässt mich die Folie 27 der Präsentation. Auf Seite 31 wird bekannt gegeben, dass die Dividende auf 1,70 € gesenkt wird.

 

Auf Neopost bin ich gestoßen, weil es eine Position im Max Otte's Valuefond ist (siehe Seite 9). Die Werteinschätzung stammt auch aus dieser Ecke. Ebenso gibt es eine Einschätzung der Societe General, die Neopost bei 37 bis 46 € sieht. Weitere Analysten sehen sie bei 40 bis 62 €.

 

Neopost ist tatsächlich "Old Economy". Briefe werden tatsächlich immer weniger. Trotzdem wird gerade im Geschäftsbereich der Brief nicht aussterben - hier ist Neopost unterwegs und wird weiterhin Umsätze und Gewinne haben, die aber Jahr für Jahr im einstelligen Prozentbereich sinken werden. Im ersten Halbjahr lagt die Schrumpfung bei 5,2%. Dafür wächst bei Neopostim Versandbereich um ca. 16%. Durch den Mailbereich werden feste Zahlungsströme generiert, die auch in den nächsten Jahren anhalten. So wie ich es verstanden habe, ist Neopost's Schuldenstand auch nicht so problematisch, weil darin auch Kredite für die Maschinen enthalten sind. Diese sind durch den Wert der Maschinen besichert.

 

Neopost will zukünftig auf drei Beinen stehen. Das ist der Versand von Waren (Wachstum), der physische Brief (Schrumpfung) und die digitale Kommunikation (Wachstum). Das sieht man auch in den Berichten. Auf Seite 8 wird sichtbar, dass die Firma mittlerweile 22% der Umsätze im Bereich "Communication & Shipping Solutions" macht.

 

Soweit ich den Gewinnbericht von 2014 verstanden habe, lag der Gewinnrückgang an. Den Aktienkursrückgang in dieser Höhe kann ich nicht verstehen. Gerne lasse ich mir den von jemand erklären.

 

Zum Thema Schuldenstand empfehle ich Seite 40 des Berichts für das erste Halbjahr 2015. Auf Seite 25 werden zudem Aussagen über die Finanzierung gemacht.

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Sladdi

Sorry, dass meine Antwort etwas dauerte - dafür ist der Kurs noch mal deutlich gefallen ;).

 

Hi,

 

bei einem KGV von ca.6 kann Neopost natürlich schon interesant werden, aber sie gefällt mir weiterhin nicht. Die folgenden Angaben beziehen sich auf die Halbjahreszahlenpräsentation.

 

Zuerst einmal ist die Dividende von 1,7EUR nicht dauerhaft tragbar. Neopost hatte laut boerse.ard.de von 2012-2015 im Schnitt einen jährlichen freien Barmittelzufluß von ca. 50 Mio EUR pro Jahr, d.h. ca. 1,50EUR/Aktie gehabt. Da kann man nicht 1,7EUR ausschütten. Dann auch noch von evtl. Aktienrückkäufen zu schreiben (Folie 31) halte ich für absurd. Bei einer Nettofinanzverschuldung von ca. 900 Mio EUR (Folie 37f) kann Neopost erstmal 18 Jahre lang seinen freien Barmittelzufluß zur Tilgung einsetzen. Das ist ein Katastrophenwert. Aber dafür hat man ja eine Anleihe begeben (Folie 22), deren Verwässerungseffekt auf die ausstehenden Aktien nicht angegeben ist, wenn sie denn gewandelt ist.

 

So wie ich es verstanden habe, ist Neopost's Schuldenstand auch nicht so problematisch, weil darin auch Kredite für die Maschinen enthalten sind. Diese sind durch den Wert der Maschinen besichert.

 

Wenn Du eine Hypothek von 1Mio EUR auf Dein Haus hast, gehst Du trotzdem pleite, weil Du die Tilgung nicht mehr zahlen kannst. Da nutzt es Dir wenig, wenn das Haus 1Mio EUR wert ist, denn in der Zwangsversteigerung bekommst Du sicher nicht den vollen Wert bezahlt. So ist es auch mit Neoposts Maschinen.

 

Noch ein Wort zur Marge:

Neopost peilt 2019 eine EBIT-Marge von 20-22% an (Folie 35). Das halte ich für unrealistisch, weil die EBIT-Marge in den neuen Geschäftsbereichen (CSS) selbst ohne Sondereffekte nu ca. 10% beträgt, während sie im klassischen Briefgeschäft doppelt so hoch liegt (Folie 21). Wenn jetzt der Margenschwache Bereich wächst, erwarte ich erstmal ein Sinken der EBIT-Marge.

 

Überhaupt macht der Vorstand auf mich keinen guten Eindruck:

 

Rechtschreibfehler wie "Theoritical" (Folie 29) sind schon peinlich. Aber auf Folie 30 wird der Barmittelbedarf für die Investitionen der nächsten drei Jahre mit 255-270 Mio EUR angegeben. Die Werte darüber ergeben nur 245-260 Mio EUR. Ist das ein Verrechner oder haben sie nur die 10Mio EUR für "Sonstiges" nicht erwähnt? Mich stört die beschönigende Sprechweise in der Präsentation. So wird von "Growth improvement in NIO over previous quarters" gesprochen (Folie 12), um eine Verlangsamung des Umsatzrückgangs zu beschreiben. Sachlich ist das nicht falsch, aber sicher nicht die geeignetste Darstellung.

 

In dieses Bild paßt auch die Grafik zur Wandlung, weg vom Dienst rund um den klassischen Brief (Folie 8). Da Umsatzanteil des "neuen" Geschäftes ist von 2011 bis 2015 von 8% auf 22% gestiegen. Da fehlt mir die Präsentation des Gewinnanteils, weil die Margen so unterschiedlich sind (s.o). 1EUR Umsatz im Briefgeschäft ist eben mehr wert als 1EUR Umsatz im neuen Geschäft.

 

Gruß

 

Sladdi

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klein Gordon

Neopost ist tatsächlich "Old Economy". Briefe werden tatsächlich immer weniger. Trotzdem wird gerade im Geschäftsbereich der Brief nicht aussterben - hier ist Neopost unterwegs[...]

 

Selbst hier wäre ich mir nicht sicher. Bei uns in der Firma werden die meisten Briefe per "E-Mail" verschickt, d.h. Brief schreiben, auf Firmenpapier ausdrucken, unterschreiben, einscannen und dann per Mail verschickt. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, kürzere Postlaufzeit, Sendebestätigung, zentrale Archivierung des Schriftverkehrs.

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Schildkröte

Über einen Umweg bin ich auf einen nennenswerten Wettbewerber gestoßen:

 

Die Northrop Grumman Corporation ist ein US-amerikanischer Hersteller von hauptsächlich Rüstungstechnik für die Schiff-, Luft- und Raumfahrt sowie Informationstechnologie mit Hauptsitz in West Falls Church. Ein weiterer Bereich ist die Entwicklung von Sortiertechnik für Briefe. Hier ist das Unternehmen einer der Hauptlieferanten der US-Postgesellschaft.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Northrop_Grumman

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ImperatoM

Ich stelle mal die These in den Raum, dass das französische Post-Geschäft stark politisch reguliert wird, durch Staat und EU. Um hier frühzeitig an die nötigen Informationen zum Geschäft zu kommen, sollte man sehr gut französisch können und sich viel mit französischer Politik beschäftigen. Ich nehme mal an, dass das die wenigsten hier behaupten können. Französische Spezialisten dürften hier stark im Beurteilungsvorteil sein.Ich würde die Finger davon lassen.

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ebdem

Ich stelle mal die These in den Raum, dass das französische Post-Geschäft stark politisch reguliert wird, durch Staat und EU. Um hier frühzeitig an die nötigen Informationen zum Geschäft zu kommen, sollte man sehr gut französisch können und sich viel mit französischer Politik beschäftigen. Ich nehme mal an, dass das die wenigsten hier behaupten können. Französische Spezialisten dürften hier stark im Beurteilungsvorteil sein.Ich würde die Finger davon lassen.

 

So wie ich es verstanden habe, geht es hierbei um die B2B Post mit langfristigen Verträgen und Maschinen. Politik sehe ich hier weniger entscheidend.

Ich konnte mich ganz gut informieren, obwohl ich ganz wenig französisch kann.

Trotzdem gibt es attraktive Buys, das stimmt.

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ebdem

WertArt Capital hat ein Auge auf Francotyp Postalia geworfen (der erste Post). Das ist der deutsche Konkurrent von Neopost, der jetzt auch in den französischen Markt eingetreten ist. Hierin wird auch die Marktstruktur im Bereich des Frankiermaschinengeschäfts ganz gut beschrieben.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Einschätzung aus dem BMW Global Fund Quartalsbericht:

 

Die französische Neopost produziert Frankiermaschinen, welche KMUs für den Versand von Rechnungen und persönlichen Werbebriefen einsetzen. Zusammen mit der amerikanischen Pitney Bowes beherrscht Neopost den Markt für solche Maschinen und erzielt entsprechend hohe Margen. Die Briefvolumen sind bekanntlich schon seit Jahren rückläufig, doch im vergangenen Herbst gab die Firma bekannt, dass sie künftig mit einem höheren Rückgang als bisher angenommen rechnet. Daraufhin ist die Aktie auf ein attraktives Niveau gesunken. Pitney Bowes hat nämlich bewiesen, dass sich die Margen auch bei deutlich sinkenden Umsätzen durch Kostensenkungsmassnahmen sogar steigern lassen. Wir erwarten, dass dies auch Neopost gelingen wird. Zudem bietet sie neue Lösungen für die Kundenkommunikation und den Paketversand an. Diese sind so erfolgreich, dass das Unternehmen als Ganzes bald wieder wachsen kann. Noch wichtiger für uns ist, dass diese Aktivitäten sehr profitabel sind. Den fairen Wert der Aktie sehen wir bei EUR 35.

 

Die Aktie steht stand heute bei 17,85 €. Das KGV liegt für 2017 bei 5,05 - der Durchschnitt liegt bei 11,2.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Nochmal eine Investmentthese. Laut meiner Berechnung müsste hier der faire Wert bei ca. 49 € liegen:

Aus dem VALUE-HOLDINGS EUROPA FUND möchten wir Ihnen ein französisches Unternehmen, die Neopost SA, vorstellen. Die Gesellschaft ist ein weltweit führender Anbieter für Postbearbeitungslösungen, unter anderem für Frankier- und Kuvertiermaschinen und zudem ein Hauptakteur rund um die digitale Postkommunikation. Diese umfasst beispielsweise das Daten- und Dokumentenmanagement, die Digitalisierung von Poststellen in Unternehmen, aber auch die Paketverfolgung bei Logistikern wie DHL.

 

Die offensichtlichste Frage, die sich bei Neopost stellt: Was ist an diesem Geschäftsmodell, dass noch stark am weltweit schrumpfenden, physischen Postvolumen hängt, so interessant? Kann ein Unternehmen in einer solchen Branche auf grund der fortschreitenden Digitalisierung langfristig überleben?

 

Wir meinen ja: Neopost ist in einem stark oligopolistisch geprägten Markt tätig. Weltweit gibt es nur drei relevante Wettbewerber, wobei Neopost als Nummer zwei einen sehr hohen Marktanteil besitzt. Aufgrund länderspezifischer, regulatorischer Zertifizierungsprozesse ist es in einem gesättigten Markt unseres Erachtens eher unwahrscheinlich, dass in den kommenden Jahren weitere Wettbewerber auftauchen werden. Wir haben hier also eine Art Burggraben. Im angestammten Geschäft verdient die Gesellschaft daher auch seit Jahren sehr auskömmliche operative Margen jenseits der 20 Prozentmarke. Die breit gestreute Kundschaft sorgt mit einem hohen Anteil an wiederkehrenden Erlösen für einen stabilen Mittelzufluss, der in der Vergangenheit zu einem Großteil aktionärsfreundlich ausgeschüttet wurde.

 

In den letzten Jahren vollzieht Neopost zudem eine Wandlung in das digitale Postzeitalter. Dazu hat das Unternehmen über verschiedene Zukäufe und Eigeninitiativen notwendige Softwarelösungen in das eigene Produktsortiment aufgenommen, das jetzt sukzessive dem bestehenden, breit gefächerten Netzwerk von über 800.000 Kunden angeboten wird. Die derzeitigen Investments in verschiedene Wachstumsmärkte kosten aktuell zwar Marge. Ferner wird ein Teil des hohen jährlichen Cash-flows für die Zukunftssicherung benötigt. Dennoch erwirtschaftet Neopost in dieser Übergangszeit immer noch einen vergleichsweise hohen Gewinn, der unverändert eine attraktive Dividende erlaubt.

 

Wir haben im Laufe des vergangenen Jahres sukzessive in Neopost investiert. Bei einem durchschnittlichen Einstandskurs von rund 28 € je Aktie wird das Unternehmen mit knapp 1 Milliarde € an der Börse bewertet. Das Kurs-GewinnVerhältnis liegt dabei jedoch bei gerade einmal 7 und die Dividendenrendite bei hohen 6 Prozent. Unsere Berechnungen für den fairen Wert ergeben eine mittelfristige Unternehmensbewertung von 1,7 Milliarden € – eine Sicherheitsmarge von über 40 Prozent. Wir sind uns dabei sicher, dass es auch in Zukunft postalische Kommunikation geben wird – sowohl in den entwickelten Ländern, die über eine lange Posthistorie verfügen, als auch in aufstrebenden Regionen, wo bislang überhaupt noch keine wirkliche Postinfrastruktur vorhanden ist. Sei es traditionell auf dem physischen Weg, als Hybridpost oder komplett digital. Mit der richtigen Lösung sollte es für Neopost auch in den kommenden Jahren möglich sein, Geld zu verdienen.

Quelle

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Bei seeking alpha gibt es auch eine Debatte: A Dividend Aristocrat And Potential For Capital Growth: Is Neopost A Golden Winner In 2016?

Die Kommentare sind sehr gut - und zeigen auch die möglichen Risiken: Kein Wachstum und fehlschlagende Akquisitionen.

 

Auch wenn das Geschäft Stück für Stück zurückgeht: Die Bewertung finde ich gerade übertrieben niedrig. Das historische KGV ist doppelt so hoch. Die Margen sind weiterhin gut und Wachstum hat man dafür in anderen Bereichen. Die Schulden sind durch die Maschinen besichert und werden erst ab 2019 im Rahmen der Refinanzierung ein Thema. Der Cashflow reicht zum Tilgen der Schulden. Die Dividende scheint aktuell gut auch durch eine Ausschüttungsquote von 50% nachhaltig zu sein. Die französische Quellensteuer nervt, aber die Dividenden sind trotzdem attraktiv. Der Buchwert liegt bei 31 €. Ca. 25% davon sind Goodwill, wenn man den herausrechnet liegt man mit 23 € noch deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Zum Buchwert hat man bei 19 € eine Sicherheitsmarge von ca. 20%.

 

Der Konkurrent Pitney Browes wird gerade für das dreifache bis doppelte KGV gehandelt. Auf den ersten Blick sieht das Unternehmen auch vom Wachstum in anderen Standbeinen für mich schlechter aus als Neopost.

Francotyp Postalia ist auch für das doppelte KGV zu haben.

 

Wie seht ihr das?

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chaosmaker85

Wie seht ihr das?

Danke für deine Ausführungen und den SA-Link. Ich war bereits in Neopost investiert und hab sie dann aber im Bereich von 47€ verkauft, ich dachte zuerst dass das Unternehmen einen Split durchgeführt hat - der Einbruch im Zuge der Dividenden-Kürzung spricht Bände. Die Industrie schrumpft aber man ist immer noch in einem Markt mit Burggraben unterwegs und allein im Field-Service sollten sich in den kommenden Jahren noch ordentliche Margen realisieren lassen. Dass es sich hier um ein französisches Unternehmen handelt sollte beim Investment Case mit berücksichtigt werden...

 

Ich habe gestern eine Depot-Position (0.9%) zu 19.30 EUR aufgebaut.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

@ chaosmaker: Wie sind denn deine Strategien für die Zukäufe und wie viel Gewicht wirst du der Position beimessen?

 

Auf Seeking Alpha gab es gestern noch mal ein Update. Der Artikel hebt durchaus gut die Kritikpunkte am Unternehmen hervor. Ich hab mal darunter etwas kommentiert.

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chaosmaker85

Für mich ist das ein Nebenkriegsschauplatz, ich habe auch nicht vor die Position auszubauen. Das Jahrestief ist mein Stoploss...

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ebdem

Heute hab ich auch noch mal einen Blick auf die investors presentations geworfen (ist englisch, weil ich es auch bei Seeking Alpha gepostet habe:

debt

- the debt is highly linked to the machines. In Q1 2015 108 Mio € was operation debt an 702 Mio € were leasing debt. machines are sold as a product with long term contracts, which generats stable cash flows. in my eyes, the debt risk is small

 

growth

- eCommerce is still growing. Neopost tries to get his share of this market/growth.

- the Communication & Shipping Solutions part grew from 8% sales in 2011 to 20% in 2014. They want to have at 35% to return to positive organic growth

- the margin of the growing segments is lower as the mail segment, but the plan is to bring it to 20%

- the products in the shipping segment are interesting and innovative. for instance, look at this: http://bit.ly/1SUoGSC. so the growth plan might work out.

- in North America they seem to stabilize their numbers by growing in a shrinking market of mail solutions.

- they are still renewing the mail solutions machines - so there is a incentive to sell new ones

- the big data analysis thing of mails seems also interesting

 

organization

- Neopost is a global company. this offers opportunities for partnership. for instance they are working with FedEx and UPS.

 

Ganz gut ist auch der YouTube Kanal. Zumindest ich kapiere damit besser was Neopost in den neuen Segmenten macht.

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ebdem

Der Brief ist out, die Frankiermaschinenaktien haben einen Boom. Hier eine Vorstellung vonFrankotyp Postalia von www.covacoro.de.

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ebdem

Und hier der zweite Teil der Vorstellung - zu Neopost finden sich auch einige Aussagen.

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