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Manticore

US Fracking Industrie

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Manticore

Hey Leute,

 

schon eine Weile schleppe ich jetzt einen Gedanken mit mir rum und ich dachte mir, evtl. gibts hier ja jemand der mir zustimmt oder der eine andere (richtigere) Sicht auf die Dinge hat. Der Absturz des Ölpreises ist ja hauptsächlich durch die starke Ausweitung der US Ölproduktion bedingt . Weil die OPEC nicht einsieht, Marktanteile zu verlieren und die Fördermenge beibehält, der Iran bald wieder Öl verkaufen kann und Russland gewzungen ist weiter die Ölproduktion auf demderzeitigen Level zu halten, stellt sich mir die Frage, ob sich in den USA nicht ein großer Crash, ähnlich dem Immobilienmarkt crash anbahnt. Wie komme ich darauf?

 

- Nach allem, was ich bisher so gelesen habe, scheint Öl aus Fracking deutlich teurer zu sein als die konventionelle Förderung durch z.B. Saudi Arabien. z.B. FAZ vom 30.10.2014

 

- Allerdings muss ich eingestehen, dass der als Beispiel zitierte Artikel doch schon ein bisschen älter ist und die USA immer noch födert...scheinbar ist man kosteneffizienter als so mancher gedacht hat, schließlich existieren die Frackingunternehmen inzwischen schon eine Weile bei Preisen weit unter den 80 USD. Als ich damals solche Artikel gelesen habe, habe ich eigentlich gedacht, dass es mit der Frackingindustrie schneller zu Ende geht.

 

- Was aber, wenn die Frackingfirmen den Preiskampf am Ende wirklich verlieren? Um mal direkt aus dem Handelsblatt zu zitieren:

 

"Die Mittelzuflüsse in den Öl- und Gassektor weltweit wurden aus unterschiedlichsten Quellen gespeist. Die Branche hat in den vergangenen fünf Jahren Joint-Ventures, Investments und Abspaltungen im Volumen von 286 Milliarden Dollar auf den Weg gebracht, im Zuge von Börsengängen und Aktiennotierungen flossen 353 Milliarden Dollar zu. Durch die Emission von Anleihen sowie durch Kredite wurden 786 Milliarden Dollar erlöst." Explizit zu den USA kann man auf Seite 2 lesen.

 

Was mich ein wenig verwundert, ist, dass dieses Thema der Milliardenblase vorallem Anfang 2015 durch die Medien geisterte. Ich finde bei Google keine/kaum neuere Treffer, naja außer auf dieser Seite, von der ich nicht weiß wie seriös sie ist.

 

Viele haben mitspekuliert und ich finde wenn man das so liest, ist es schon beängstigend...vor allem, weil das inzwischen kaum noch einer auf dem Schirm zu haben scheint....in allen Artikeln wird (je nach Alter des Artikels) der Überlebensnotwendige Barrelpreis für die Fracking Industrie niedriger dargestellt. In der Artikeln aus 2014 waren es 80 USD/Barrel, in denen aus der Mitte des Jahres sind es nur noch 50 USD, inzwischen stehen wir schon eine Weile unter 50 USD!

 

Die erste größere Pleite gab es mit Samson Resources schon. Quelle vom 15.08.2015

 

eigentlich machen alle großen Förderer Milliardenverluste:

 

Denon Energy

Chesapeake

Apache

 

Was denkt Ihr, bahnt Sich da was großes an? Oder geht das verhältnismäßig spurlos an der Weltwirtschaft vorüber? ich glaube ja eher an ersteres...aber ich bin auch ein Schwarzseher;)

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Marfir
· bearbeitet von Marfir

Hallo Manticore,

 

ja fracking ist effizienter geworden. Allerdings sind die meisten Fracker schon überschuldet in die Krise gestartet. Damit haben sie die schlechtesten Voraussetzungen um in diesem Spiel auf Zeit durch zu halten.

 

Allerdings musst du auch unterscheiden zwischen nicht-cash-wirksamen Abschreibungen und cash-wirksamen Verlusten. Apache hat hauptsächlich nicht-cash-wirksame Abschreibungen vorgenommen und Schulden durch asset Verkäufe getilgt, wodurch das Gearing steigt. Chesapeake hatte schon vor der Krise ein Gearing von über 60 und jetzt sicher nochmal einiges mehr.

 

Die niedrigen Ölpreise sind weltweit ein Problem. Nicht nur in den USA gehen die Alarmglocken an. Samson war ein Sonderfall, wegen der Heuschrecke KKR. Aber andere sind inzwischen auch Pleite. Ich denke mal die OPEC wird noch mind. ein halbes Jahr zuschauen wie immer mehr Fracking Firmen aufgeben müssen. Durch vermehrte Ausfälle von Hochrisiko-Anleihen könnte es auch an der Börse Turbolenzen geben.

Ich bin mal gespannt in wie weit sich das auf die Wirtschaftsentwicklung in den USA auswirkt. Wenn immer mehr Firmen nachhaltig ihre Tore schließen, gibt es auch wieder mehr Arbeitslose. Zusätzlich will die Fed die Zinsen anheben und macht es den Frackern damit noch schwerer.

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checker-finance

Hey Leute,

 

schon eine Weile schleppe ich jetzt einen Gedanken mit mir rum und ich dachte mir, evtl. gibts hier ja jemand der mir zustimmt oder der eine andere (richtigere) Sicht auf die Dinge hat. Der Absturz des Ölpreises ist ja hauptsächlich durch die starke Ausweitung der US Ölproduktion bedingt . Weil die OPEC nicht einsieht, Marktanteile zu verlieren und die Fördermenge beibehält, der Iran bald wieder Öl verkaufen kann und Russland gewzungen ist weiter die Ölproduktion auf demderzeitigen Level zu halten, stellt sich mir die Frage, ob sich in den USA nicht ein großer Crash, ähnlich dem Immobilienmarkt crash anbahnt. Wie komme ich darauf?

 

[/size]

 

1.

Dass der Absturz des Ölpreises hauptsächlich durch die starke Ausweitung der US Ölproduktion bedingt sei, ist eine These. Eine Antithese lautet, dass der steigende Verbrauch u. a. durch steigende Weltbevölkerung und vor allem der Zuwachs der energieverbrauchsfreudigen mittelklasse in Schwellenländern den Zuwachs durch Fracking deckt oder sogar überkompensiert.

 

2.

"Weil die OPEC nicht einsieht" - wer ist die OPEC? Vor allem die Saudis innerhalb der OPEC waren Treiber der Menge-Preis Strategie. Andere OPEC-Mitglieder haben das bisher schon anders gesehen.

 

3.

"OPEC nicht einsieht, Marktanteile zu verlieren und die Fördermenge beibehält" - Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die kommunizierten Gründe die wahren Gründe sind?

 

4.

Der Iran hat bisher auch schon Öl verkauft, nur eben nicht an die Länder, die die Sanktionen mitgetragen haben.

 

5.

"Russland gewzungen ist weiter die Ölproduktion auf demderzeitigen Level zu halten" - Wer zwingt Russland dazu und wie macht er das?

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checker-finance

Viele haben mitspekuliert und ich finde wenn man das so liest, ist es schon beängstigend...vor allem, weil das inzwischen kaum noch einer auf dem Schirm zu haben scheint....in allen Artikeln wird (je nach Alter des Artikels) der Überlebensnotwendige Barrelpreis für die Fracking Industrie niedriger dargestellt. In der Artikeln aus 2014 waren es 80 USD/Barrel, in denen aus der Mitte des Jahres sind es nur noch 50 USD, inzwischen stehen wir schon eine Weile unter 50 USD!

 

Die erste größere Pleite gab es mit Samson Resources schon. Quelle vom 15.08.2015

 

eigentlich machen alle großen Förderer Milliardenverluste:

 

Denon Energy

Chesapeake

Apache

 

Was denkt Ihr, bahnt Sich da was großes an? Oder geht das verhältnismäßig spurlos an der Weltwirtschaft vorüber? ich glaube ja eher an ersteres...aber ich bin auch ein Schwarzseher;)

 

Anders als bei der Subprime-Immobilienkreditblase ist der Markt bei der Finanzierung von Fracking offenbar doch deutlich transparenter und diversifizierter, d. h. die Risiken sind besser bekannt gewesen und besser verteilt worden.

 

Im übrigen freut sich ein Großteil der Weltwirtschaft und der Verbraucher über niedrige Energiepreise.

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Marfir

Chesapeake and SandRidge Alum Tom Ward Just Admitted How Bad The Energy Exploration Business Model Really Is

 

He said the industry’s “dirty little secret is that you cannot spend within cash flow and grow production.” This comment was following his assertion that lack of access to capital was the real hindrance to the industry right now because banks “want you to spend within cash flow.”

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reko
· bearbeitet von reko

2019-08-19 US Fracking Sector Disappoints Investors Yet Again

Zitat

Only 11 of the 29 companies reported positive free cash flows. All told, these publicly traded firms generated just $26 million in aggregate free cash flows—far too low to make a significant dent in the more than $100 billion in long-term debt owed by these companies

.. Yet as disappointing as these results were, they represented the highest quarterly cash flows for oil and gas producers in years.

cash-flow-graphic-275x165.png

 

2019-07-10  EQT's Battle Is Over But the Shale War Goes On

Zitat

Yet the fundamental problem in shale-land remains: Too many companies are chasing a finite set of prospects, with incentive structures that prioritize growth while frequently shielding management from the poor returns that follow.

 

Under Kimmeridge's analysis, more than 80% of the growth in U.S. oil and gas production since 2008 has relied on external capital

 

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Marfir
Am 28.8.2019 um 20:36 von reko:

Danke. Seit dem ersten Beitrag hier in 2015 hat sich auch am Aktienmarkt etwas getan. Ölfirmen im allgemeinen aber vor allem reine Fracker haben stark verloren.

Chesapeak Energy -76% in 3 Jahren

Devon Energy -51% in 3J

Apache -59% in 3J (kein reiner Fracker)

Murphy Oil -37% in 3J (kein reiner Fracker)

EQT -74% in 3J (wird allgemein als Branchenführer gesehen)

Baytex Energy -74% in 3J

Enerplus -14% in 3J

Bonanza Creek ist zwischenzeitlich Pleite gegangen und macht weiter

Breitburn Energy Partners ist auch in die Pleite geschlittert

Linn Energy ist Pleite und wurde aufgekauft

Oasis Petroleum -67% in 3J

usw.

 

Das Geschäftsmodell wird zunehmend kritischer gesehen. Relevant sind folgende Faktoren:

  • wie lange reichen noch die sweet spots mit denen man sich bisher in einer 50$ WTI Welt über Wasser halten konnte
  • wie lange bleiben die Preise für Bohrausrüstung und -Dienstleistung noch billig (Nachfragebedingt seit dem Crash)
  • die Verfügbarkeit von billigem Pacht-Land
  • allgemeines Zinsniveau und der Wille der Kreditgeber noch mitzuspielen
  • erwarteter Öl- & Gaspreis (die EIA erwartet ab 2025 deutlich höhere Gaspreise, was gut für die Fracker wäre)
  • Exportkapazität um das lokale Überangebot insb. an Gas an Auslandsmärkte verkaufen zu können

Bei den ersten 4 Punkten läuft die Zeit gegen die Fracking Industrie. So wirklich bessert sich nur der letzte Punkt. Die Pleiten werden weiter gehen (müssen).

 

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reko
· bearbeitet von reko

Ich hab mich nur mit den Gas-Frackern in den Appalachen beschäftigt. Dort wird es noch sehr lange dauern. 

EQT, Range und Antero können mit ihren Reserven 18 Jahre die letztjährige Produktion liefern. Das Ressorcenpotential ist noch sehr viel grösser.

Wenn sie aufhören zu bohren (investieren) sinkt die Produktion zwar sehr schnell, es kann aber dann auf niedrigeren Niveau noch sehr lange Gas geliefert werden (abhängig von der Region). Die übliche lineare Extrapolation funktioniert hier nicht.

shale-gas-decline-curves-demystified

Zitat

The good news is that a Marcellus shale well will produce economic volumes of gas for thirty or more years.

.. The liquid crude oil found in other areas, on the other hand, is incompressible.  This generally results in steeper declines and shorter well life.

.. the total resource base in the Marcellus is more important than the speed at which the natural gas is extracted.

US_typical_shale_wells.png

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Trauerschwan
· bearbeitet von Trauerschwan

Borr Stats.jpg

 

Graphik stammt aus der Q2 Präsentation von Borr Drilling. Der linke Teil ist für diesen Thread relevant - die Mitte und ganz rechts für @Marfir :)

 

In der letzten Woche ist der "onshore rig count" wieder um 12 Rigs gesunken.

 

Jetzt könnte man natürlich meinen, dass das den Niedergang der Shale-Player anzeigt und bullish für den Ölpreis ist. Das ist es leider nicht direkt und ich zitiere da einfach mal aus dem Centennial Q2 Conference Call:

 

Zitat

 

Sean Smith (Centennial Resource Development COO):

To put this into context, during the first six months of last year, we spud and completed 41 wells and 36 wells respectively, utilizing a seven-rig program. This year, our six-rig program spud essentially the same amount of wells and we’ve completed an additional four wells compared to the first half of 2018. Put simply, we’re doing more with less and as a result we are ahead of plan for the first half of this year.

 

 

Das trifft zwar nicht auf alle Fracker zu, aber macht deutlich, dass ein Rückgang beim "onshore rig count" nicht zwangsläufig zu Produktionsrückgängen führen muss. Aber im Call wird auch Folgendes erwähnt:

 

Zitat

 

Mark Papa (Centennial Resource Development CEO):

Yes, Will, yes, it’s a tough situation right now to – since we are in a situation where it’s not likely we’re going to be even cash flow neutral by 2020 and less – the less you project the more optimistic oil price in the futures market is indicating. I will say that our hardline on debt-to-cap is 30%. So we’re going to have to manage the company within the limitations of that hardline on there. And so what we’re going to have to do is just continue the efficiencies that we have, and we originally designed the company to have very, very high production growth rates through 2020.

 

We’ve clearly had to change that strategy to more modest production growth rates, and I think we’re just going to have to manage the company with more modest production growth rates until we can reach some sort of cash flow neutrality, and that’s our current strategy. I don’t understand why relative to our peers our implied acreage value is so low because clearly if you just look at our well results, whether it’s on Reeves or Lea County, it should be obvious to anyone that our acreage is at an absolute minimum equal to pretty much everybody else’s acreage. And I would argue it’s probably better than most of the other acreage.

 

 

Das sollte bei den anderen Frackern aussehen, d.h. das Wachstum der Fracker wird möglicherweise nicht so hoch ausfallen wie momentan (noch?) angenommen wird.

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Marfir

Natürlich sind die Öl- & Gas-Ressourcen der USA gewaltig groß. Das sind sie am Boden der Ozeane und anders wo auf der Welt auch. Es geht immer nur um die Frage der Wirtschaftlichkeit (und des Klimaschutzes). Bisher habe ich immer nur Beschönigungen der Geschäftsmodelle gelesen. Die Fracker haben auf lange Sicht kein Geld verdient und werden es bei den aktuellen Preisen auch nicht. Mit ein paar sweet spots und oil hedges kann man nicht ewig die Kapitalgeber täuschen. Es ist ein minderwertiges Geschäftsmodell, mit hoher Konkurrenz, kaum Marge, keinerlei Kapitaldisziplin bei den CEOs und kaum ökonomischen Burggraben.

Das man mit weniger Bohrlöchern noch genau so viel produzieren kann, liegt einfach daran, dass man seit einigen Jahren tiefer bohrt. Das kostet natürlich auch mehr. Siehe bzw. Marcellus and Utica shales continue to drive natural gas production in the US

Das hatten wir ja bereits 2015 festgestellt, dass durch technische Innovationen die Produktion noch weiter erhöht werden kann. Die anderen Probleme wie Pachtland, Dienstleistungskosten, Überschuldung etc. können damit aber nicht gelöst werden.

 

Auch im offshore Bereich versuchen die Dienstleister die Kosten pro Bohrloch weiter zu senken. Die Nachfrageflaute verursacht Innovations- & Kostendruck.

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reko
· bearbeitet von reko

@Marfir

Es ist richtig, dass bisher sehr viel Geld versenkt wurde - schlecht für alte Investoren.

Aber jetzt steht die Infrastruktur, insbesondere Pipelines zu den Appalachen und die Aktien sind billig wie nie.

Die Förderkosten sinken weiter. Eine neue Bohrung dauert nur noch einige Tage und es werden >10000 ft horizontal gebohrt. Voraussetzung dafür sind grosse, geschlossene, ergiebige Gebiete, damit man anteilig weniger Infrastruktur benötigt und nicht an den Grenzen aufhören muss zu bohren. Dazu noch ein möglichst hoher Liquids Anteil und möglichst große Reserven. Da solche Gebiete nur begrenzt vorhanden sind ist das schon ein Burggraben.

aus west-virginia-rising

wvr-marcellus-map.jpg

 

Der Break Even liegt je nach Region bei 2..4$/MMBtu. Auf den Energiegehalt umgerechnet entspricht das 11..23$/Barrel Crude.

Die Welt will billige Energie. Warum sollte man Öl verwenden, wenn man billigeres Gas bekommt. In Nordamerika werden Methanol-, Ethylen- und Propylen-Anlagen und Erdgasverfüssigungsanlagen gebaut.

Gas Liquids halte ich für interessanter da kostengünstiger transportierbar/lagerbar als z.B. Flüssigerdgas. Die globalen Preisunterschiede sind sehr hoch. Das bietet einen Anreiz zum Bau weiterer Verschiffungskapazität.

July 9, 2019, Fire Up the Grill: Propane Prices Have Tumbled

OG-CX141_PROPAN_4U_20190709011046.png

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reko
· bearbeitet von reko

Jul. 31, 2019: U.S. Natural Gas Production Quarterly Report: The Growth Is Slowing And May Turn Negative Next Year

Zitat

Cash is drying up, drilling activity is slowing down, the appetite for expansion/exploitation has diminished.

.. total natural gas production per rig, total natural gas production per well and shale gas production per well - are no longer increasing

.. Overall, our broader view is that U.S. dry gas production is likely to peak in 2019 (probably in November-December) and then remain flat for at least a year and possibly longer.

 

Jul 07, 2019: Europe sees lowest natural gas prices in a decade

20190701_pr-chart-international-natgas-p

 

 

Man beachte die großen internationalen Preisunterschiede und die steigende Kapazität für Flüssigerdgas. Sie reicht um ca.10% der US Erdgasproduktion (Juni 2.735/30 = 91 bcf/d) aufzunehmen.

main-e1546865494635.jpg

August 19, 2019: Natural gas deliveries to U.S. LNG export facilities set a record in July

 

 

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Marfir
vor 22 Stunden von reko:

@Marfir

Es ist richtig, dass bisher sehr viel Geld versenkt wurde - schlecht für alte Investoren.

Aber jetzt steht die Infrastruktur, insbesondere Pipelines zu den Appalachen und die Aktien sind billig wie nie.

Die Förderkosten sinken weiter. Eine neue Bohrung dauert nur noch einige Tage und es werden >10000 ft horizontal gebohrt. Voraussetzung dafür sind grosse, geschlossene, ergiebige Gebiete, damit man anteilig weniger Infrastruktur benötigt und nicht an den Grenzen aufhören muss zu bohren. Dazu noch ein möglichst hoher Liquids Anteil und möglichst große Reserven. Da solche Gebiete nur begrenzt vorhanden sind ist das schon ein Burggraben.

Danke für die Grafiken.

Das setzt auch voraus, dass der Fracker das Land billig pachten konnte. Reine Förderkostenbetrachtung kommt zu kurz.

Fragt sich auch ob man ein Unternehmen mit vertrauenswürdigem Management finden kann. Die CEOs sind die gleichen, die immer noch Wachstum vor allem anderen postulieren. Wenn es aber kein reiner Zock auf den zukünftigen Erdgaspreis werden soll, dann braucht es hier einen CEO mit Kapitaldisziplin. Sonst haben auch neue Aktionäre nur Geld versenkt.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 42 Minuten von Marfir:

Das setzt auch voraus, dass der Fracker das Land billig pachten konnte. Reine Förderkostenbetrachtung kommt zu kurz.

Gepachtet wird nur eine relativ kleine Fläche von der aus wird eine große Fläche mit horizontalen Bohrungen erschlossen. Diese große Flächen können vom Eigentümer uneingeschränkt weiter genutzt werden und er bekommt eine produktionsabhängige Royalty bezahlt (z.B. 12,5%).

Natürlich muß man sich die Firmen und deren Kostenstruktur sehr genau ansehen. Einige werden nicht überleben. Auch die aussichtsreicheren Aktien will ich nicht ewig halten.

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reko
· bearbeitet von reko

Chesapeake Energy (CHK)  hat Probleme mit  den Schulden

2019/11/09 Chesapeake Energy: Going Concern Worries Out Of Control

"The going concern note sparked panic selling.

.. The rig count and completion crew count is dropping like a rock on dry gas leasing areas."

2019/11/13 Chesapeake Energy stock rallies 8% as Morgan Stanley says it can manage debt

"Morgan Stanley said they expected the company to “successfully manage” a potential break in some of its debt obligations."

 

2019/11/14  Oil Prices Are Steady. Why Are Risky Energy Companies Unpopular as Ever?

Zitat

“It’s a fatigued asset class, no one wants to deal with it anymore, no one wants to take risk,”  ..  “The results have been so dismal, even in a steady [oil] price environment. Investors have just said ‘to hell with it, until you guys can prove this can be profitable we’re done.’”

..

On average, about 20% of those companies' debts will come due before the end of 2023, according to Morgan Stanley. The bank's analysts flagged a few energy companies with more than 40% of their debt maturing in the next three years: EQT Corp. (ticker: EQT), Antero Resources (AR) and Range Resources (RRC).

 

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Marfir
vor 23 Stunden von reko:

Chesapeake Energy (CHK)  hat Probleme mit  den Schulden

2019/11/09 Chesapeake Energy: Going Concern Worries Out Of Control

"The going concern note sparked panic selling.

.. The rig count and completion crew count is dropping like a rock on dry gas leasing areas."

2019/11/13 Chesapeake Energy stock rallies 8% as Morgan Stanley says it can manage debt

"Morgan Stanley said they expected the company to “successfully manage” a potential break in some of its debt obligations."

 

2019/11/14  Oil Prices Are Steady. Why Are Risky Energy Companies Unpopular as Ever?

 

Wenig überraschend. Die Fracker müssen jetzt zeigen dass sie dauerhaft Geld verdienen können. Die fetten Jahre des Schuldenwachstums sind vorbei.

 

Zitat

The riskiest oil and gas companies are as unpopular as ever, fund managers say.

Alle Öl-&Gasfirmen sind derzeit massiv unbeliebt und loten neue Tiefstände aus. Selbst in jenen Subbranchen wo indiskutabel Geld verdient wird. :-*

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Trauerschwan
· bearbeitet von Trauerschwan

US Oil Drilling Rigs.jpg

 

- die Daten sind von Baker Hughes Rig Count

- die Daten beziehen sich nur auf die Rigs, die für die Ölförderung eingesetzt werden --> Rigs, die nach Gas bohren, sind aber auch zurückgegangen

- wie @reko bereits richtig angemerkt hat haben die Driller/Fracker ihre Produktion teilweise deutlich effizienter gemacht --> gleiche Produktion mit weniger Rigs möglich

- die Anzahl der Rigs ist übrigens im Vorfeld bis zum Jahreswechsel 2018/19 fast durchgehend gestiegen, sodass der Jahreswechsel den letzten "Peak" angibt und jetzt einen schönen Rückgang für 2019 sichtbar macht

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Marfir

Das Thema ist nun sogar bei der Tagesschau angekommen

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/fracking-usa-101.html?utm_source=pocket-newtab

Zitat

Die Aktienkurse kleinerer und mittelständischer Fracking-Unternehmen stehen ebenso wie die Papiere der großen Ölkonzerne seit Monaten schon unter Druck. Die großen Vermögensverwalter ziehen sich aus dem Sektor zurück, wie die monatliche Fondsmanager-Umfrage von Bank of America/ Merrill Lynch zeigte.  

genau, immer schön pro-zyklisch investieren :P

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reko
· bearbeitet von reko

2019/11/18 Gulfport Energy to halt share buybacks, slash jobs-sources

"Gulfport will shed about 13% of its workforce ..   pay down debt, which totaled $2.1 billion"

Gulfport Energy ist Dry-Gas-Fracker (90%) in Ohio (Utica) und Oklahoma (Anadarko) mit 3Q19 Avg. Net Production 1,527 MMcfpd.

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reko
· bearbeitet von reko

2019/11/22 Lack of Credit Is Latest Blow to the Struggling Shale Industry

Zitat

The noose is tightening at a time when producers have seen their market values plunge 21% this year. Meanwhile, at least 15 producers have already filed for bankruptcy during the year.

..

 In some cases, producers are struggling under debt loads accumulated .. Some have drilled their best locations and are now turning to lower-quality sites. And some have been drilling wells too close together, resulting in a loss of overall performance.

2019/11 Why The Latest Shale Bust Is Different

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Marfir
vor 21 Stunden von reko:

Ob die Investoren diesmal etwas daraus lernen werden? Wahrscheinlich wird man, sobald Öl- & Gaspreise etwas steigen, wieder erneut wetten und die Blase noch ein 3. Mal aufpusten.

Reich geworden sind nur die Topmanager

Zitat

 Executive compensation packages have been self-designed to reward richly any increases in production, hence no-matter-what increases in production.

 

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reko
· bearbeitet von reko

Die Gas-Fracker in den Appalachen sind besonders stark betroffen

2019/11/25 Mounting Negative Cash Flows Highlight Struggles of Appalachian Fracked Gas Producers, pdf

Zitat

An IEEFA analysis reveals that seven of Appalachia’s largest producers collectively spent half a billion dollars more on drilling than they realized by selling oil and gas last quarter

..  Analysts expect natural gas prices to remain depressed for the foreseeable future. IHS Markit forecasts that natural gas benchmark prices in 2020 will be the lowest level in decades, due to a persistent oversupply .. oil companies continue to overproduce gas, further saturating the market.

 

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Cai Shen

Ich schreibs mal in diesen Faden, erscheint mir am passendsten:

https://www.prnewswire.com/news-releases/antero-resources-announces-midstream-fee-reductions-and-asset-sale-program-300971096.html

 

In Kürze: Antero verkauft eigene Anteile an die Midstream Tochter, verkauft ungenutzte Assets und hat günstigere Transport- / Durchleitungspreise verhandelt und im aktuellen Quartal eigene Anleihen zurück gekauft (die reihenweise um 70 notieren).
Alles Zusammen spart so viel Geld, dass im nächsten Jahr ein positiver CF erreicht werden soll und zum Jahresende 2020 2,3 Mrd. USD in Cash die Kasse füllen.

Ich habs gerade an den spürbar anziehenden Anleihenpreisen bemerkt und die passende News dazu ausgegraben.

Warten wir's ab, zumindest sind sie einer der günstigsten Produzenten.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 4 Stunden von Cai Shen:

In Kürze: Antero verkauft eigene Anteile an die Midstream Tochter, verkauft ungenutzte Assets und hat günstigere Transport- / Durchleitungspreise verhandelt und im aktuellen Quartal eigene Anleihen zurück gekauft (die reihenweise um 70 notieren).

Alles Zusammen spart so viel Geld, dass im nächsten Jahr ein positiver CF erreicht werden soll und zum Jahresende 2020 2,3 Mrd. USD in Cash die Kasse füllen.

Tochter stimmt nicht ganz. Antero (AR) hatte 31% an Antero Midstream (AM).

Das beste dabei: beide haben das  gleiche Management und nach  dem Deal stiegen beide Aktien heute  um ca  20%.

Ausserhalb AM+AR  sehe ich nur die Absichtserklärung  für 750 bis 1000 Mio$ Assets in 2020 zu verkaufen.

Der Kurs von AM+AR ist so aberwitzig niedrig, dass vermutlich einige Shortseller kalte Füße bekamen.

AR besitzt 40% aller Wet-Gas-Reserven (das was z.Z. Gewinn bringt) in den Appalachen (der besten US Gasregion) und ist Nr1  US NGL-Produzent. Für die nächsten 2 Jahre ist der Gaspreis gehedged.

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Marfir
vor 5 Stunden von Cai Shen:

Ich schreibs mal in diesen Faden, erscheint mir am passendsten:

https://www.prnewswire.com/news-releases/antero-resources-announces-midstream-fee-reductions-and-asset-sale-program-300971096.html

 

In Kürze: Antero verkauft eigene Anteile an die Midstream Tochter, verkauft ungenutzte Assets und hat günstigere Transport- / Durchleitungspreise verhandelt und im aktuellen Quartal eigene Anleihen zurück gekauft (die reihenweise um 70 notieren).
Alles Zusammen spart so viel Geld, dass im nächsten Jahr ein positiver CF erreicht werden soll und zum Jahresende 2020 2,3 Mrd. USD in Cash die Kasse füllen.

Ich habs gerade an den spürbar anziehenden Anleihenpreisen bemerkt und die passende News dazu ausgegraben.

Warten wir's ab, zumindest sind sie einer der günstigsten Produzenten.

Nicht 2,3 Mrd. cash sondern Liquidität. Das ist ein himmelweiter unterschied. Da man die Kreditlinie rein rechnet welche 2,64 Mrd. beträgt fließt also trotzdem Geld ab.

"assuming no further senior note repurchases" hm? Wieso nicht weiter unter pari kaufen und damit mehr Zinsen vermeiden... Oder war das nur eine taktische Meldung um zu hohe Anleihepreise zu vermeiden...?

 

Fragt sich auch wer diese Ländereien kaufen sollte und ob man unter dem Druck einen guten Preis bekäme. Andere Fracker haben kein Geld. Bleiben nur die großen Ölmultis.

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