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Mvp

Das FinTech Scalable

Empfohlene Beiträge

Mvp
· bearbeitet von Mvp

Hallo!

Ich würde gerne an dieser Stelle gerne den Anbieter Scalable zur Diskussion stellen.

Habe noch keinen Eintrag hierzu im WPF gefunden.

 

Hier

gibt es die bisherige Übersicht zu den neuen Playern in der Finanzbranche.

 

 

Der Anbieter Scalable tritt als Vermögensverwalter auf, den sich sonst nur gutbetuchte Kunden leisten können. Alle Anlagekonzepte beruhen, laut eigener Aussage und meiner Einschätzung, auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Daher erfolgt die Basisanlage (ab 10.000 €) in ein breites Universum an ETFs, die alle Assetklassen, von Aktien und Anleihen hin zu Immobilien und Rohstoffen abbilden.

Hier gibt es schon den ersten Vorteil. So breit kann ich als Privatanleger nicht sinnvoll streuen. Momentan umfasst die Anlagestrategie 14 ETF, die ich alle für sehr sinnvoll ausgewählt halte.

 

Das eigentliche Thema des Anbieters ist jedoch die Risikoüberwachung des Portfolios. Der Kunde muss seinen persönlichen Value at Risk bestimmen, beispielsweise VaR 5% oder VaR 20%. Jedoch folgt nicht nur eine Aufteilung risikoarm/risikoreich nach dieser Kennziffer, sondern es wird anhand einer Art CPPI Strategie auf Basis täglich aktualisierter Monte-Carlo-Simulationen bestimmt, wie hoch die Anteile sein müssen um den VaR des Anleger mit 95% Wahrscheinlichkeit nicht zu überschreiten.

 

Monte-Carlo-Simulationen basieren auf der Annahme, dass Renditen (log)normalverteilt sind, und damit zufällig. Die Parameter der Verteilung werden jedoch aus der Vergangenheit geschätzt. Jetzt werden aufgrund dieser annahmen alle möglichen Szenarien durchgespielt.

Das ist das was ich weiß, vielleicht möchte das jemand ergänzen.

 

Bei Scalable bedeutet das nun, dass nur in 5% dieser Szenarien ein Verlust größer dem gewählten VaR auftreten darf. Dann ist das Geld richtig angelegt.

Um eine konkretere Handlungsempfehlung geben zu können, werden Daten aus der jüngeren Vergangenheit stärker gewichtet als ältere Daten.

Das heißt insbesondere: steigt die Volatilität besonders schnell besonders stark, läuten die Alarmglocken.

 

Das Ziel von Scalable: "Das perfeke Portfolio für jede Marktphase"

 

Das ganze lässt sich das FinTech mit 0,75% p.a. vergüten, hinzu kommen die ETF kosten von 0,25%.

 

Ich finde hieran sehr interessant, dass die Vorgehensweise wirklich der der Profis von Stiftungen etc entspricht, die auf Risiko- bzw. Verlustbegrenzung angewiesen sind. Das kenne ich auch so.

Hiermit könnten sich auch kurzfristigere Anlagehorizonte realisieren lassen.

 

Vorteile:

- Zugang zu vielen, gut ausgewählten ETF

- das Risikomanagement, das kein! Privatanleger durchführen kann

- gutes Interface

- hohe Transparenz über die Vorgehensweise auf der Seite. Allein die Auflistung der ETF finde ich sehr gut.

 

Nachteile:

- Die Vorteile müssen bezahlt werden. mit 1% p.a. ist man nahe an den aktiven, bekommt aber ein anderes Konzept, das auf Passiv-Anlage beruht.

- Eine Rendite ähnlich dem buy&hold ist unsicher. über diesen Punkt erhoffe ich mir Aufschluss in der Diskussion.

 

Website des Anbieters

 

 

Ich hoffe das war jetzt nicht zu positiv, für den Moment bin ich vom Konzept ziemlich überzeugt. Jedoch ist natürlich die Frage, ob man bei richtiger Gesamt- Assetallokation überhaupt einen Sicherheitsmechanismus braucht. Dem gegenüber würde wieder stehen, dass man bei einem vordefinierten Aktienanteil nie das maximum an Rendite über das Gesamtportfolio erreichen kann.

 

Ich hoffe auf eine gute Diskussion !

 

P.S.: Ich behalte mir vor Änderungen im ersten Posting vorzunehmen um Fehler zu korrigieren und Aspekte, die ich übersehen habe, mit aufzunehmen, damit Erstleser keine Falschinformationen erhalten.

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sparfux

CPPI ... sieht man ja bei DWS Riester, wie toll das funktioniert.

 

Buy high, sell low ... :lol:

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Aber geht das nicht noch billiger?So vom Preis her?Einfach mal mit Stift und weißem Zettel bewaffnen.

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Yerg

Hier gibt es schon den ersten Vorteil. So breit kann ich als Privatanleger nicht sinnvoll streuen. Momentan umfasst die Anlagestrategie 14 ETF, die ich alle für sehr sinnvoll ausgewählt halte.

Ist die Auswahl wirklich sinnvoll? Warum sowohl DAX als auch Stoxx Europe? Pazifik-Region mit Select Dividend? Nordamerika nur USA?

 

Ich habe mir das nicht weiter im Detail angesehen. Auf der Website steht sehr viel von Risikomanagement und Verluste begrenzen und sehr wenig zu erwarteten Renditen. Offenbar sind die Zielgruppe Anleger mit sehr geringer Risikotoleranz.

 

Eine Rendite ähnlich dem buy&hold ist unsicher. über diesen Punkt erhoffe ich mir Aufschluss in der Diskussion.

Wie soll man das diskutieren? Dazu müsste der Anbieter entweder Backtest-Ergebnisse öffentlich machen oder das Simulationsmodell.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Wie soll die unbedarfte Zielgruppe die Aussage "nur mit 5% Wahrscheinlichkeit wird die vorgegebene VaR überschritten" verstehen? Bei quirion ist das Anlageuniversum ähnlich umfangreich, die klare Verteilung Aktien/Renten ist für jeden nachvollziehbar, die Kosten sind 0,27% niedriger, und sie haben transparente Angaben für die Vergangenheit auf der Website veröffentlicht.

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pianopaule

Vorteile:

- Zugang zu vielen, gut ausgewählten ETF

- das Risikomanagement, das kein! Privatanleger durchführen kann

- gutes Interface

- hohe Transparenz über die Vorgehensweise auf der Seite. Allein die Auflistung der ETF finde ich sehr gut.

 

- Zugang zu "vielen" ETFs würde ich hier mal als Forum-Standard bezeichnen, ist daher kein Vorteil. "Gut ausgewählt" - fraglich (wie auch schon Zweifel angemeldet wurden). Also für mich kein Vorteil per se.

- Risikomanagement. M.M.n. sind einfache Modelle durchaus für den Privatanleger anwendbar. Ob hier mit den genannten Modellen ein Mehrwert generiert wird ist mehr als zweifelhaft. Also wieder kein Vorteil.

- Ein gutes Interface braucht's um ein neues Produkt im net verkaufen zu können. Das kann ein Vorteil sein, allerdings erst für den neuen Kunden

- Transparenz: Auch das ist nötig um gegen die Konkurrenz bestehen zu können. Ansonsten Bewertung wie Interface.

 

Letztenendes frage ich mich für was ich zusätzlich 1% p.a. berappen soll.

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Mvp
· bearbeitet von Mvp

Meine Überlegung, wieso es sich lohnen kannwar folgende:

 

Wenn ich aufgrund der Absicherung eine höhere Investmentquote fahren kann (also statt aufteilung zb 40% Aktien, 60% Festgeld/cash, könnte ich 80% in die Verwaltung geben, 20% cash) dann könnte hierdurch ein mehrwert enstehen.

 

Zugang zu vielen ETFs: 14 ETF flexibel halten ab 10.000 euro und damit alle anlageklassen abdecken. das war gemeint.

 

 

Risikomodelle für den Privatanleger: Bis auf die Assetallocation gibt es ja eigentlich nur Reisleine-Strategien, also stopp-loss. Außer man hantiert mit Derivaten

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pianopaule

Meine Überlegung, wieso es sich lohnen kannwar folgende:

 

Wenn ich aufgrund der Absicherung eine höhere Investmentquote fahren kann (also statt aufteilung zb 40% Aktien, 60% Festgeld/cash, könnte ich 80% in die Verwaltung geben, 20% cash) dann könnte hierdurch ein mehrwert enstehen.

 

Zugang zu vielen ETFs: 14 ETF flexibel halten ab 10.000 euro und damit alle anlageklassen abdecken. das war gemeint.

 

 

Risikomodelle für den Privatanleger: Bis auf die Assetallocation gibt es ja eigentlich nur Reisleine-Strategien, also stopp-loss. Außer man hantiert mit Derivaen

 

Es kommt natürlich darauf an, ob Du von dieser Absicherungsstrategie überzeugt bist. Es gibt einige threads hier im Forum welche sich um CPPI und/oder MonteCarlo drehen.

 

Am Ende ist es ein neuer ETF-Dachfonds, wir sollten beobachten wie die Performance sich in den nächsten 3 Jahren entwickelt.

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Schinzilord

Schade, dass sie in ihrem Whitepaper an der entscheidenen Stelle vage bleiben:

(...) setzt Scalable Capital auf eine Reihe alternativer Strategien,

um VaR-Werte zu prognostizieren. Sie basieren alle auf Monte-Carlo-Simulationen, in denen bis zu S = 10000 oder mehr Szenarien für mögliche zuküunftige Wertentwicklungen

generiert werden

Was sind diese Strategien?

Wie erfolgt die Scenariogenerierung? Es liest sich bisschen wie ein Copulaansatz mittels t-Verteilung zur Erzeugung korrelierter Zufallszahlen und einer dynamischen Randverteilung der Risikofaktoren, welche vom Marktumfeld abhängt.

 

Der Rest ist Marketing.

Beim 95% VaR sollten sie aber dazusagen, dass in 5% der Fälle der Verlust auch höher als der VaR pro Periode sein muss (sollte), sonst wurde Eigenkapital verschenkt :)

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Yoko

Hier gibt es schon den ersten Vorteil. So breit kann ich als Privatanleger nicht sinnvoll streuen. Momentan umfasst die Anlagestrategie 14 ETF

14 ETFs, wenn ich dass denn überhaupt will, kann ich problemlos besparen. Bei der Ing-Diba kann ich ab 500 Euro kostenlos ETFs kaufen. Macht also ein Depotvermögen von 7.000 Euro. Das sollte kein Problem sein.

 

, die ich alle für sehr sinnvoll ausgewählt halte.

Finde die ETFs nicht so Sinnvoll. Stoxx 600 + DAX macht keinen Sinn, MSCI Japan ist zu schmal, warum nicht MSCI Pacific? Was sollen die 30 Dividenden-ETFs aus Asia Pacific?

Besicherte Anleihen würde ich mir auch nicht reinlegen. Insgesamt finde ich das Portfolio eher durchwachsen mit Verbesserungspotential.

 

 

 

 

Das eigentliche Thema des Anbieters ist jedoch die Risikoüberwachung des Portfolios. Der Kunde muss seinen persönlichen Value at Risk bestimmen, beispielsweise VaR 5% oder VaR 20%. Jedoch folgt nicht nur eine Aufteilung risikoarm/risikoreich nach dieser Kennziffer, sondern es wird anhand einer Art CPPI Strategie auf Basis täglich aktualisierter Monte-Carlo-Simulationen bestimmt, wie hoch die Anteile sein müssen um den VaR des Anleger mit 95% Wahrscheinlichkeit nicht zu überschreiten.

Rendite kommt von Risiko. Wenn ich kein Risiko eingehe, dann erhalte ich auch nur ein Rendite die sich bei 0,x% bewegt, vergleichbar zu Triple-A Staatsanleihen oder den Renditen auf dem Geldmarkt. Sollte diese CPPI Methode also das Risiko minimieren, dann wird auch meine Renditeerwartung minimiert.

 

Da stellt sich die Frage ob so eine komplexe Risikominimierung denn notwendig ist und ich nicht besser einfach meinen risikolosen Depotanteil stattdessen erhöhen könnte.

 

 

Monte-Carlo-Simulationen basieren auf der Annahme, dass Renditen (log)normalverteilt sind, und damit zufällig. Die Parameter der Verteilung werden jedoch aus der Vergangenheit geschätzt. Jetzt werden aufgrund dieser annahmen alle möglichen Szenarien durchgespielt.

 

 

Bei Scalable bedeutet das nun, dass nur in 5% dieser Szenarien ein Verlust größer dem gewählten VaR auftreten darf. Dann ist das Geld richtig angelegt.

Monte-Carlo-Simulationen machen eine extremst starke Annahme, und zwar dass Renditen normalverteilt sind und gedächtnislos sind, d.h. von Periode zu Periode wird neu gewürfelt welche Rendite angesetzt werden soll.

 

Aber: Börsen folgen keiner gedächtnislosen Normalverteilung!

 

Gerade in Crash-Situationen wie dem Platzen der Dot.Com-Blase oder der Finanzkriese sind diese Monte-Carlo-Simulationen mehr als unzureichend. Wie man aus der Finanzwissenschaft weiß, hat der Aktienverlauf zwar eine zufällige Komponente, verläuft aber nach fundamentalen Werten. Und gerade bei diesen beiden Börsencrashs gab es starke fundamentale Veränderungen, die den Aktiencrash erklären.

 

Ist ja schön, dass man nur bei 5% der Monte-Carlo-Simulationen kein Verlust größer dem VaR erleidet. Diese Monte-Carlo-Simulationen sind allerdings mist, insbesondere bei der Vorhersage von größeren Aktiencrashs. Was bringt mir dann diese 5%? Genau, gar nichts.

 

Fazit:

  • Suboptimale ETF-Portfolio.
  • Eine mehr als umstrittene Risikominimierungsstrategie (CPPI) die vermutlich hohe Kosten verursacht und dennoch absolut keinen Schutz vor Crashs liefert.
  • Kosten, die okay wären. Aber nicht für das, was man erhält.

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Schinzilord

 

Monte-Carlo-Simulationen machen eine extremst starke Annahme, und zwar dass Renditen normalverteilt sind und gedächtnislos sind, d.h. von Periode zu Periode wird neu gewürfelt welche Rendite angesetzt werden soll.

Deine Aussage ist falsch.

 

Monte-Carlo-Simulation heißt per se nur, dass man möglichst viele Ereignisse durchspielt und den Ausgang bewertet.

Welche Annahmen man hineinsteckt, um die Ereignisse zu erzeugen (die sog. Szenarioerzeugung), ist nicht auf eine Normalverteilung beschränkt.

Du kannst prinzipiell für jeden der zugrundeliegenen Risikofaktor eine beliebige Verteilungsannahme zugrundelegen, inkl. Mean Reversion Prozesse oder, wenn du so willst, Power Laws und Clustering.

Dazu kannst du bei den Korrelationen der erzeugten Zufallszahlen ebenfalls auf fat-tails setzen (siehe Copulaansatz):

fiktiver 2-asset Fall:

Erzeugung der korrelierten Zufallszahlen mittels Gauß-Copula (Normalverteilungsannahme, linkes Bild) und einer t-Copula (fat tails, rechts Bild).

Man sieht, dass im rechten Bild mehr Ereugnisse in den Ecken liegen, d.h. wenn ein Wert extrem ist, ist mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch ein anderer Wert extrem (Contagion - Korrelation steigen im Stressfall).

 

Losgelöst von den Korrelationen kann man nun beliebige Randverteilungen für jede der beiden Assets festlegen.

Hier ist man auch nicht auf die Normalverteilungsannahme beschränkt, im Beispiel wurde eine t-Verteilung zugrundegelegt (wieder man man fat tails).

post-9048-0-14630400-1454407896_thumb.png

Diese Szenarien können nun in die MC Simulation gefüttert werden, um Gewinne und Verluste durchzurechnen.

 

Nichtdestrotrotz müssen Korrelationen und Verteilungsannahmen ebenfalls geschätzt werden, entweder durch Analyse historischer (Stress-)Perioden oder durch "Expert Judgement".

Komplementär zum VAR bzw. ES würde ich immer eigene Stressszenarien durchrechnen, dann ist man komplett losgelöst von irgendwelchen Verteilungsannahmen.

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Yoko

Monte-Carlo-Simulationen machen eine extremst starke Annahme, und zwar dass Renditen normalverteilt sind und gedächtnislos sind, d.h. von Periode zu Periode wird neu gewürfelt welche Rendite angesetzt werden soll.

Deine Aussage ist falsch.

 

Monte-Carlo-Simulation heißt per se nur, dass man möglichst viele Ereignisse durchspielt und den Ausgang bewertet.

 

Danke für den Hinweis, da hast du natürlich recht. Im Ausgangspost wurde aber darauf verwiesen, dass normalverteilte Rendite angenommen wurden für das Risikomodell. Ob dies aus dem Whitepaper so hervorgeht habe ich nicht überprüft.

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Schinzilord

Danke für den Hinweis, da hast du natürlich recht. Im Ausgangspost wurde aber darauf verwiesen, dass normalverteilte Rendite angenommen wurden für das Risikomodell. Ob dies aus dem Whitepaper so hervorgeht habe ich nicht überprüft.

Ich habe mir das White-Paper durchgelesen, und in diesem Punkt bleiben sie vage, jedoch wird nirgendwo erwähnt, dass sie eine Normalverteilungsannahme zugrundelegen, und sie gehen explizit auf die von dir genannten Punkte ein (z.B. Contagion, Probleme bei der Schätzung von statistischen Parametern aus historischen Daten etc.).

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IRRer-Zins

Das Angebot wäre mir persönlich viel zu stark auf eine einzige Kennzahl fixiert.

Den Zusatznutzen für den typischen Anleger sehe ich nicht. Die Anleger, die Wert auf eine solche Risikosteuerung legen, führen diese selbst durch und haben somit keinen Bedarf dafür.

Zum Whitepapers haben die Experten hinsichtlich VaR genug gesagt.

Ich sehe das Problem des Modells in der Möglichkeit, dass die Strategie der Anlage zu konservativ geführt wird und nicht immer nahe am VaR-Vorgabewert ist. Mit der (unterstellten) höheren Sicherheit geht verlorene Rendite einher.

Warum sollten die Anbieter voreilig Geld ausgeben, um das Portfolio riskanter zu gestalten, wenn es auch so die Vorgaben erfüllt und eventuell sehr bald wieder risikoärmer gemacht werden muss?

Die Portfoliooptimierung wird freizügig aufgezeigt, ohne dass etwas sinnvolles damit anzufangen ist. Besonders interessant wäre, der Aufbau und Inhalt der Strafterme, da auch öfter steuerliche Gesichtspunkte neben den Kosten angeführt werden.

 

Wer trotzdem investieren will, kann sich das hier mal ansehen.

Ist schon wesentlich länger am Markt und hat starke Parallelen in den verwendeten Grafiken und im Investmentansatz.

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Mvp
· bearbeitet von Mvp

Es handelt sich letztendlich um einen Vermögensverwalter, der zwar mit passiven Instrumenten arbeitet, jedoch sehr aktiv handelt.

Danke für die Kommentare! Kurze Euphorie verflogen wink.gif

 

Natürlich geht mit mehr Sicherheit weniger Rendite einher, die Frage die ich mir jedoch noch stelle ist, ob die Strategie nicht für kürzere Anlagezeiträume geeignet ist.

Daher Liqudität +.

Wenn ich weiß, dass ich pro Jahr zu 95% bspw. <5% verliere, dann ist meine WS jedes Jahr >5% zu verlieren, in einem 5-Jahreszeitraum zb, verschwindend gering, vorausgesetzt mal die Verwaltung liefert diese Wahrscheinlichkeiten.

 

Aus der Perspektive ist es immerhin noch sehr interessant das mal im Auge zu behalten, wie ich finde, denn im Gegensatz zu vielen anderen FinTechs, die mir NUR eine Art Dachfonds bieten, gibt es hier sicherlich einen Mehrwert. Ob der am ende auch mehr wert ist... ich denke nach der Diskussion - fraglich. Es würde sich ja nicht daran festmachen, ob die Verwaltung ein ETF-Depot schlägt, sondern ob sie es mit Steuerrung der gesamten (liquiden) AA, mit den zb 60% FG+TG/40% ETF aufnehmen kann.

 

Habe übringens noch das hier gefunden, wen es weiter interessiert, ausführliche Aussagen eines Mitgründers im Kommentarbereich des Finanzwesirs

Darin gibt er auch unumwunden zu, dass der "perfekte" Privatanleger nicht zu seiner Zielgruppe gehört, ergo den Service nicht unbedingt braucht.

Bleibt für mich immer noch das Argument Anlagehorizont, denn das macht einen ja zu einem nicht perfekten Anleger, sollte dieser <15-20J sein.

 

 

Die Annahme für die Monte-Carlo-Simulation, dass die Variablen lognormal (nicht nur normal) verteilt sind habe ich so aus den Büchern des Prof, der dort Mitbegründer ist. Daher die Annahme, dass dies hier auch so umgesetzt wird. Aber das habe ich auch in einen Absatz mit eigener Meinung/Erläuterung geschrieben, mit Bitte um Ergänzung (so ja auch geschehen smile.gif)

 

Mein (Zwischen-)Fazit, nachdem ich mich noch relativ viel damit beschäftigt habe:

Der große Vorteil des aufgeklärten Privatanlegers liegt vor allem darin, dass er solche Sicherheitsmechanismen nicht zwingend braucht, sondern, wenn er gut geplant hat, jede Marktsituation aussitzen kann und evtl sogar nachkaufen kann. Hier ist er den ganzen Managern von Pensionfonds etc einfach durch seine Selbstbestimmtheit überlegen.

 

Einziger Knackpunkt, wie gesagt, wenn man sich selbst eine Restriktion setzten muss und trotzdem investieren will. Da bin ich (noch) nicht so sicher ob man das selber so hinbekommt.

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Schinzilord

Lognormal-Verteilung hast du z.B bei einer geometrischen Brownschen Bewegung, wie sie gerne zur Modellierung von Aktien- oder Rohstoffrenditen verwendet wird. Das stellt nur sicher, dass deine Assets nicht weniger als 0 wert sein können :) die Wertveränderung durch deine stochastische Komponente ist proportional zum Assetwert.

Mit fat tails hat das nichts zu tun und ist auch kein state-of-the-art System.

 

Da kannst du dir den VAR auch mit einem Varianz-Kovarianz- Ansatz berechnen und sparst dir das ganze Monte-Carlo.

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Erik Podzuweit
· bearbeitet von Erik Podzuweit

Hallo,

mein Name ist Erik Podzuweit und ich bin Mitgründer und Geschäftsführer von Scalable Capital. Leider bin ich erst jetzt auf diesen Chat aufmerksam geworden und kommentiere daher mit etwas Verspätung.

Anbei meine Kommentare, wer mehr Details wünscht kann mich auch gerne direkt anschreiben.

Auswahl ETFs:

DAX und Stoxx Europe - die Hinzunahme des DAX hat einen positiven Effekt auf die Portfoliosteuerung. Dax ETFs sind extrem günstig zu handeln und in DE mit sehr niedrigen TERs ausgestattet. Als exportorientierter Index hat er sein sehr ausgeprägtes Risikoprofil und eignet sich in bestimmten Marktumfeldern daher sehr gut zur Risikosteuerung. Deutschland hat im Stoxx 600 ein Gewicht von 13% - die Überlappung ist daher überschaubar.

 

Pazifik-Region mit Select Dividend - auch die Aktien in dieser Region stellen eine Bereicherung bezüglich Risiko/Rendite und Korrelation im Zeitverlauf dar. Leider ist derzeit die Auswahl von ETFs die unseren Kriterien, insbesondere bezüglich steuerlicher Einfachheit und niedriger Kosten erfüllen, sehr überschaubar. Wir sind aber laufend auf der Suche nach einem noch besseren ETF und werden selbstverständlich einen Austausch für unsere Kunden automatisch und kostenlos vornehmen.

 

CPPI:

wir verwenden kein CPPI. CPPI ist für den langfristigen Vermögensaufbau ungeeignet, da es quasi eine Stop-Loss Strategie ist, die Pfadabhängigkeit in die Anlagestrategie bringt - sprich: wenn einmal das Risikobudget aufgebraucht ist, dann hat man kaum noch Chancen Renditen zu erwirtschaften.

Unsere Anlagemethode hat keine Pfadabhängigkeit. Ziel ist, das Risiko des Portfolios über die Zeit konstant zu halten, d.h. auch in Fällen in denen z.B. ein 10%-VaR Portfolio 20% down oder 30% up ist würden wir weiterhin immer nur nach Vorne schauen und für das kommende Jahr ein Portfoliorisiko von 10%-VaR anstreben.

Risikohinweis: Wir arbeiten mit Wahrscheinlichkeitsmaßen mit denen Verluste über einen bestimmten Zeithorizont quantifiziert werden. Harte Risikolimits führen zu den beschriebenen Problemen von Stop-Loss Strategien, die ex-post und nicht ex-ante Risiken managen. D.h. aber, dass Verluste, die über das gewünschte VaR-Limit hinausgehen nicht nur nicht-ausgeschlossen sind, sondern sogar mit einer Wahrscheinlichkeit von 5% zu erwarten sind.

Normalverteilungsannahme:

Wir unterstellen selbstverständlich keine Normalverteilung sondern weisen explizit auf die Gefahren einer auf der Normalverteilungsannahme beruhenden Portfoliosteuerung hin. Unsere Methode löst sich von den konventionellen Verfahren zur Berechnung von Risiken, deren zugrunde liegenden Annahmen im starkem Widerspruch zum tatsächlichen Verhalten von Finanzmärkten stehen. Konkret berücksichtigen wir die an Finanzmärkten auftretenden:

  • Nicht symmetrisch und nicht normalverteilten Renditen (negative Kursausschläge sind meist extremer als positive und treten wesentlich häufiger auf als es die Normalverteilung zulässt. Größere Risiken werden ausgeblendet und, wenn sie zwangsläufig doch eintreten, als unerwartbare Schwarze Schwäne deklariert. Verlustpotenziale werden systematisch unter- und Gewinnpotenziale überschätzt. Volatilität ist als symmetrisches Risikomaß ungeeignet. VaR hingegen ist auf Verlustrisiken ausgerichtet und erlaubt eine aussagekräftigere Messung des Risikos, da die Aufwärts- und Abwärtspotenziale von Investments nicht „gemittelt” werden wie beim Risikomaß Volatilität.)
  • Risikodynamiken (Finanzmarktrisiken sind im Zeitablauf nicht konstant, sondern ändern sich stark und treten in “Clustern” auf, d.h. auf eine turbulente Phase folgt mit höherer Wahrscheinlichkeit wiederum eine turbulente Phase und vice versa)
  • Nicht-linearen Abhängigkeiten zwischen Assetklassen (Kurse verschiedener Anlagen ändern sich nicht stets proportional und unabhängig vom Marktumfeld sondern variieren stark mit den Marktphasen. Besonders in stark fallenden Märkten tendieren z.B. Aktien zu deutlich höheren Korrelationen. Risikoschutz durch Diversifikation versagt genau dann, wenn er am meisten gebraucht wird.)

Zudem is unser Mitgründer Prof. Dr. Stefan Mittnik seit Jahrzehnten im Bereich der Forschung und Modellierung extremer Kursrisiken tätig und hat dazu auch umfangreich publiziert (z.B.: „Prediction of Financial Downside-Risk with Heavy-Tailed Conditional Distributions“ im Handbook of Heavy Tailed Distributions in Finance (2003) oder „Diagnosing and Treating the Fat Tails in Financial Return Data“ im Journal of Empirical Finance, 7/2000).

Nutzen des Risk-Targeting Ansatzes:

Einige Kunden fragen uns, wo denn der Vorteil von Risk-Targeting zu einer Buy&Hold Strategie liegt. Unsere Antwort:

 

Grundsätzlich können wir das Risiko eines Investments in zwei Komponenten zerlegen: das Langfristrisiko (Basis-Risk), das sich kaum oder nur sehr langsam ändert, und das Überschussrisiko (Excess-Risk), also die temporären Risikoschwankungen um das Basisrisiko.

 

Asset-Klassen mit einem hohen Basis-Risk liefern langfristig durchweg höhere Renditen (z.B. Aktien vs. Staatsanleihen). Es besteht also langfristig ein positiver Zusammenhang zwischen Basis-Risk und Rendite. Wer mehr Rendite will sucht sich also Asset-Klassen mit mehr Risiko aus und wird dafür im Mittel mit höheren Risikoprämien belohnt.

 

Beim Excess-Risk ist die Tendenz allerdings genau entgegengesetzt: Phasen mit hohem Überschussrisiko gehen eher mit einer schwachen Renditeentwicklung einher und umgekehrt. Empirische Studien verschiedenster Assetklassen zeigen, dass ein Anleger mit einer Risikoprämie nur für das Aushalten des langfristigen Basisrisikos „vergütet“ wird. In Phasen, in denen das Risiko signifikant über diesem Basisrisiko liegt ist die Risikovergütung jedoch nicht adäquat. Abweichungen des Risikos von dem langfristigen, durchschnittlichen Basis-Risiko nach oben gehen meist mit schlechter Performance einher. Diese empirischen Beobachtungen sind keine Einzelfälle sondern statistisch signifikant.

 

Unsere Anlagestrategie zielt zunächst darauf ab, jedes Portfolio in dem vom Kunden festgelegten Risikokorridor zu halten. Dazu werden ETFs, die verschiedene, breite Assetklassen abbilden mit geeigneten Basisrisiken kombiniert. Zeigen unsere Risikoprojektionen aufgrund von Änderungen in den Überschussrisiken oder des Zusammenwirkens der ETFs eine drohende Verletzung des Korridors an, werden die Portfoliogewichte entsprechend angepasst. Durch dieses ständige „Ausbügeln“ der Überschussrisiken zielt darauf ab übermäßige Verlustrisiken und Verluste der einzelnen ETFs zu begrenzen bzw. abzufedern.

 

In risikoarmen Marktphasen wird hingegen in ETFs mit höheren Basisrisiken umgeschichtet, um so zusätzliches Renditepotenzial auszuschöpfen. All das wirkt sich im Mittel positiv auf die Performance aus.

 

Beispiel: der DAX hat ein Basisrisiko von ca. 20% (in p.a. Volatilität gemessen) bzw. 30% (in Jahres VaR mit 95% Konferenzintervall gemessen). Wenn man DAX-like Renditen von (historisch) 8-10% p.a. verdienen möchte, dann muss man langfristig dieses Basisrisiko aushalten. Da führt kein Weg dran vorbei, d.h. man kann dieses Risiko nicht umgehen ohne die erwartetet Rendite zu senken. Es gibt aber Phasen, in denen das DAX-Risiko deutlich über diesem Basisrisiko liegt, z.B. bei 40-70% Vola (entspricht ca. 60-100% VaR), und diese Phasen gehen mit starken negativen Renditen einher. Wenn man es irgendwie schafft, diese Phasen systematisch abzumildern oder etwas zu umschiffen (wichtig!: von exakten Vorhersagen und kompletter Vermeidung ist nicht die Rede, das geht nicht), dann behält man die Durchschnitts-Risikoprämie und reduziert die Drawdowns. Das Ergebnis: bessere risiko-adjustierte Renditen. Wir reden hier von beabsichtigten Sharpe-Ratios von ca. 0,6-0,7 beim Risk-Targeting. Eine B&H Strategie liegt langfristig bei ca. 0,2-0,4 Sharpe.

 

 

Hoffe die Erläuterungen haben etwas weitergeholfen.

Beste Grüße

Erik

 

Wichtiger Hinweis: Die Geldanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden. Bitte lesen Sie unsere Risikohinweise: https://de.scalable.capital/risiko/

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Shiller
· bearbeitet von Shiller

Bin eben zufällig auf ein Interview von Prof. Mittnik gestoßen. Denke dadurch wird die Anlagestrategie von Scalable Capital noch etwas klarer.

 

http://www.finanzmon...stefan-mittnik/

 

Finde den Thread hier sehr interessant, hoffe dass die Diskussion noch weiter geht. Es werden ja u.a. Grundannahmen für Risiko, wie die Volatilität doch recht kritisch betrachtet.

 

Auch werden Anlagestrategien ob passiv mittels B&H und Rebalancing, oder aktiv durch Einzeltitel-Selektion als nicht "optimal" dargestellt.

 

Ich vermute ein quantitativer Anlegeransatz durch Risk-Targeting bringt auch eine Vielzahl von modellspezifischen Risiken mit sich.

 

U.a. da die Wahl der Strategien bzw. die Szenariogenerierung für den Anleger unbekannt sind.

 

Mich würde persönlich aber auch die "Haltedauer" des VaRs interessieren auf dessen Grundlage die Allokation gewählt wird. In welchen Zyklus wird in der Regel die Allokation angepasst?

 

Erfolgt ein kontinuierliches Backtesting?

 

Was mich bei Scalable Capital derzeitig noch stört, es gibt kein Musterportfolio, keine Kursentwicklung, welche ich mit Anlagealternativen vergleichen kann. Gerade im Jahr 2015 wäre allerdings ein direkter Vergleich interessant gewesen.

 

Das Jahr 2016 bietet diesbezüglich auch ein recht großes Potential.

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ViVestor

Hmm, also der klassische Versuch des Market Timings auf Basis von ausgeklügelten Zukunftsprognosen:

 

"Zeigen unsere Risikoprojektionen [...] eine drohende Verletzung des Korridors an, werden die Portfoliogewichte entsprechend angepasst".

 

Interessant ist auch, dass Herr Mittnik Stock Picking verurteilt ("Stock Picking basiert wiederum auf der Vorstellung, dass ich cleverer bin, als der Rest der Anleger, und besser einschätzen kann, wie sich einzelne Werte entwickeln."). Aber Market Timing für möglich hält. Indem er cleverer ist als der Rest der Anleger beim Einschätzen von Risiken. Also Kurzstürze mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vorhersagen kann.

 

Der Vergleich mit den Wetterprognosen hinkt. Denn das Wetter ist ein Naturphänomen, das gewissen unveränderlichen Naturgesetzen folgt, die es zu entdecken bzw. modellieren gilt. Hier hilft das verbesserte Analysieren, Modellieren und Rechnen durchaus bis zu einem gewissen Punkt (langfristig spielt das Chaos zu stark hinein). Die Finanzmärkte sind kein Naturphänomen, sondern das RESULTAT des Handelns der Menschen. Die alle wie wild analysieren, rechnen und Modelle bilden. Jetzt zu denken, durch besseres Rechnen oder durch mehr Rechenleistung einen Vorteil zu erzielen, ist gewagt. Das kann allenfalls kurzfristig etwas bringen (Anomalien bzw. Marktineffizienzen werden immer mal wieder entdeckt).

 

Ich halte diese Vorhersagemodelle nicht für Humbug. Dazu kenne ich sie zu wenig. Aber dass man als Investor damit Geld verdienen kann, bezweifle ich.

 

 

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
.... "Es gibt aber Phasen, in denen das DAX-Risiko deutlich über diesem Basisrisiko liegt, z.B. bei 40-70% Vola (entspricht ca. 60-100% VaR), und diese Phasen gehen mit starken negativen Renditen einher. Wenn man es irgendwie schafft, diese Phasen systematisch abzumildern oder etwas zu umschiffen (wichtig!: von exakten Vorhersagen und kompletter Vermeidung ist nicht die Rede, das geht nicht), dann behält man die Durchschnitts-Risikoprämie und reduziert die Drawdowns. Das Ergebnis: bessere risiko-adjustierte Renditen. ..."

 

Tja, die positiven Renditen mitnehmen und die stark negativen vermeiden .... klingt super. Aber wollen das nicht letztendlich alle Fonds-Manager? Ich habe schon schlechtere Anlagevehikel gesehen. Für den faulen und ahnungslosen Anleger ist das vielleicht gar nicht so schlecht, wenn er sich denn damit auseinandersetzen mag und weiß, was ihn erwartet. Aber ich persönlich bin ziemlich überzeugt, dass man mit einem breit aufgestellten ETF-Depot und etwas eigenem Engagement langfristig in der Regel nicht schlechter fährt. Selbst wenn die Strategie funktioneren sollte, muss sie erstmal die Kosten wieder herausholen.

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DrNick

Hallo zusammen,

 

da ja Scalable gerade intensiv von der ING-DiBa beworben wird, wollte ich hier mal nach Einschätzungen des Angebotes fragen.

 

Klar ist für mich, daß es sich letztlich aus Anlegersicht einfach um einen etwas unüblich verpackten ETF-Dachfonds handelt, der leicht überdurchschnittliche Gebühren verlangt. Der Vorteil gegenüber anderen Produkten kann also eigentlich nur in einem besseren Risikomanagement liegen.

 

Kann jemand etwas zu dem konkreten Ansatz sagen? Ich war neulich bei einer Info-Veranstaltung des Anbieter, und dort wurde alles mögliche erläutert, nur wie man genau Risiken bestimmter Anlageklassen identifizieren möchte, blieb ein wenig diffus.

 

 

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west263

Ich kenne es nicht und werde den Service bestimmt auch nicht nutzen.

Spaßeshalber habe ich mich aber trotzdem mal per Mail angemeldet. und gleich am Anfang wirst Du gefragt:

 

Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Anlage?

-Vermögen deutlich steigern

Ich habe hohe Ertragserwartungen und bin dafür bereit, auch Kursschwankungen über 20% pro Jahr in Kauf zu nehmen.

 

-Vermögen aufbauen

Ich erwarte Renditen über dem normalen Zinsniveau und bin dafür bereit, Kursschwankungen zwischen 10 und 20% pro Jahr in Kauf zu nehmen.

 

-Vermögen aufrechterhalten

Ich möchte mein Vermögen aufrechterhalten und vor Inflation schützen. Dafür bin ich bereit, Kursschwankungen im einstelligen Prozentbereich in Kauf zu nehmen.

 

-Kurzfristige Anlage

Ich möchte sichere Zinserträge erzielen und akzeptiere keine Wertverluste, auch nicht kurz- und mittelfristig.

 

 

und damit legst Du dein eigenes Risiko fest.

Risikomanagement, wie Du das von Dachfonds vielleicht kennst, also mit flexibler Aktienquote gibt es hier, meiner Meinung nach, nicht. Aber ich kann mich auch irren und völlig falsch liegen.

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lunareactor

Eine flexible Aktienquote sollte Scalable schon haben, wie sie hier in Ihrem Artikel zum Brexit schreiben:

 

Zitat

[...] "Die Brexit-Entscheidung am 23./24. Juni 2016 war ein guter Stresstest für unser dynamisches Risikomanagement. Auf Basis der bereits in den Vorwochen erhöhten Volatilität hatte der Algorithmus die Portfolios unserer Klienten in konservativere Anlagen umgeschichtet, ohne dabei zu großen Teilen in Tagesgeld umzuschichten. Wie die nachfolgenden Grafiken illustrieren, lag der Aktienanteil selbst in der höchsten Risikokategorie unmittelbar vor der Brexit-Entscheidung bei unter 40 Prozent, in den mittleren Kategorien bei unter 25 Prozent und in den konservativsten Kategorien bei unter 5 Prozent."

https://de.scalable.capital/boerse/brexit-bedeutung-risikomanagement-bei-vermoegensaufbau

 

Auch die Backtesting-Grafik in der Produktbeschreibung (relativ weit unten) lässt auf eine dynamische Aktienquote basierend auf VaR schließen (https://de.scalable.capital/dynamisches-risikomanagement  bei "Unser Ziel: das optimale Portfolio für jede Marktphase").  In wie fern das Risikomanagement von Scalable besser als eine fixe Assetallocation funktioniert wird wohl erst der Blick in den Rückspiegel oder die nächste Krise zeigen. 

 

Unabhängig davon:

Was ich mich dabei frage, ist ob steuerliche Gesichtspunkte bei der dynamischen Anpassung eine Rolle spielen oder nicht. Im Vergleiche zu Dachfonds sollten Veräußerungen in verwalteten Depots ja eigentlich immer ein Steuerereignis auf Anlegerseite auslösen.

Da könnte ein zu schnelles Umschichten ja schon an der Rendite knabbern. Manche amerikanische Robos bieten ja auch Tax-loss-harvesting an, allerdings habe ich bezüglich steueroptimierter Anlage von den deutschen Robos noch nicht viel gehört.

 

Insgesamt aber sehr interessant wie sich der Robo-Markt entwickelt. Scalable ist in Deutschland ja derzeit Marktführer auf Basis der Asset under Management, aber immer mehr Ableger von Banken drücken auch in den Markt (z. B. Cominvest von comdirect oder erst kürzlich Robin von maxblue). In den USA haben die Banken-Ableger ja AuM-technisch die Startups inzwischen überholt... mal sehen was in Deutschland passiert. Der Vorteil durch den direkten Zugang zur Kernkundschaft ist halt nicht zu unterschätzen.

 

 

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DrNick
vor 3 Stunden schrieb west263:

Risikomanagement, wie Du das von Dachfonds vielleicht kennst, also mit flexibler Aktienquote gibt es hier, meiner Meinung nach, nicht. Aber ich kann mich auch irren und völlig falsch liegen.

 

Die werben ganz explizit damit:

 

https://de.scalable.capital/dynamisches-risikomanagement

 

Die Grundidee scheint doch zu sein, daß man durch Auswertung bestimmter Risikoindikatoren dafür sorgen kann, daß z.B. die Verluste im "dynamischen" Portfolio ("Vermögen deutlich steigern") mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bei max. 20% liegen.

 

Und mich würde jetzt interessieren, auf welcher Grundlage das gemacht wird: Schaut man sich bestimmte Trends an (das hat 2011 ganz schlecht funktioniert), guckt man auf Volatilität, auf eine Mischung von allen möglichen Faktoren?

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Ich finde VaR basierte Risikomodelle immer etwas seltsam. Klar hat der VaR als Risikokennzahl seine Berechtigung. Aber dem Kunden wird damit eine Scheinsicherheit suggeriert.

 

Herr Podzuweit weißt zwar auch darauf hin:

 

Zitat

 

 


 D.h. aber, dass Verluste, die über das gewünschte VaR-Limit hinausgehen nicht nur nicht-ausgeschlossen sind, sondern sogar mit einer Wahrscheinlichkeit von 5% zu erwarten sind.
 

 

 

Aber was bringt mir das dann als Anleger am Ende? Meiner Meinung nach wenig.

Keiner würde wohl in ein Flugzeug einsteigen, dass mit nur 95% Wahrscheinlichkeit nicht abstürzt.

 

Selbst ein Konfidenzniveau von 99% sagt mir zu wenig aus, was mit meinem Geld im worst case passiert. Und genau dieser worst case ist es aber, der mich interessiert. Daher finde ich persönlich die Betrachtung eines histroischen maximalen Drawdowns viel aussagekräftiger.

Klar historische Ereignisse sind keine Garantie für die Zukunft. Aber auch der VaR betrachtet ja nur historischen Renditen.

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