Zum Inhalt springen
Kolle

Experten fordern Abschaffung der Riester-Rente

Empfohlene Beiträge

tyr

Oben kritisiertest Du aber auch, dass Aktien und Immobilien nicht abgebildet würden - diesen Teil der Kritik hielt ich für daneben.

Der Punkt bleibt trotzdem bestehen. Vermögenssachwerte wie Immobilien in gefragten Lagen und breit gestreute Aktien haben in den letzten Jahren stark an Wert gewonnen. Oder anders ausgedrückt: unser Fiatgeld hat im Verhältnis zu diesen Sachwerten an Wert verloren. Das ist Inflation, die in der Statistik vom Verbraucherpreisindex nicht oder nur unzureichend abgebildet wird.

 

Im Mittelwert ist Wohnen in Deutschland in den letzten Jahren kaum teurer geworden. Weil eben auch in vielen Regionen Menschen abwandern und dort die Nachfrage nach Immobilien sinkt. Eine junge Familie, die in wirtschaftlich starken Regionen wie München, Stuttgart oder Frankfurt am Main eine Immobilie zum Eigenbedarf kaufen möchte wird das ganz anders wahrnehmen.

 

Als statistische Basisgröße zum Rechnen und diskutieren taugt die Inflationsrate. Individuell kann die Kaufkraftentwicklung davon dann durchaus stärker abweichen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Oben kritisiertest Du aber auch, dass Aktien und Immobilien nicht abgebildet würden - diesen Teil der Kritik hielt ich für daneben.

Der Punkt bleibt trotzdem bestehen. Vermögenssachwerte wie Immobilien in gefragten Lagen und breit gestreute Aktien haben in den letzten Jahren stark an Wert gewonnen. Oder anders ausgedrückt: unser Fiatgeld hat im Verhältnis zu diesen Sachwerten an Wert verloren. Das ist Inflation, die in der Statistik vom Verbraucherpreisindex nicht oder nur unzureichend abgebildet wird.

 

So einfach ist die Frage eben nicht, inwiefern das Inflation ist. Wie oben bereits erklärt, handelt es sich bei den Aktienkursanstiegen zumeist überhaupt nicht um Inflation, weil der Gegenwert im gleichen Maße wächst.

 

Kostet ein Brot 2 statt 1 Euro, sind das 100 % Inflation, weil man 100% mehr zahlt, aber nichts mehr essen kann. Bei der Börsenentwicklung seit 2009 ist das aber wesentlich komplexer: Kosten Aktien seitdem 100% mehr (nur beispielhaft), liegt das nicht zuletzt daran, dass sich die fundamentalen Lage der Unternehmen geändert haben und sie größere Gewinne schreiben. Der Sachwert der Aktie ist also ebenfalls massiv gestiegen - in effizienten Märkten wäre sogar es um genau den gleichen Prozentsatz gestiegen. Die Wertsteigerungen von Aktien in den Inflationsmix aufzunehmen wäre daher ein Fehler. Bestenfalls könnte man versuchen, einen nicht-fundamental begründeten Kursanstieg zu berechnen, was sehr schwierig würde.

 

Daher halte ich die Aussage für inkorrekt, dass es bei Aktien eine außergewöhnliche Inflation gäbe. Die Bundesbeamten machen schon alles richtig, wenn sie Aktien aus dem Inflationskorb heraushalten.

 

.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
farbfarbrik
· bearbeitet von farbfarbrik

Oh man wallbash3.gif

 

i = Nominalzins

r = Realzins

q = Inflationsrate

 

(1+ i ) = (1+r)(1+q) -> i = r+q+rq

Annäherung: r ~ i-q

Fisher lässt Grüßen.

 

Falls kein passendes Buch vorhanden - Wiki fragen. Kleine Hilfestellung: Realzins, Fisher-Effekt usw.

 

Edit: in der Schreibweise vll. noch etwas leichter nachvollziehbar : r = (1+i) / (1+q) - 1

Und das lässt sich für kleine q vielleicht gut annähern, bei großen q wird das nichts mehr.

Im Beispiel mit i = 0.08 und q = 0,06 ergibt das:

- nach deiner Annäherung: r = 0,08 - 0,06 = 0,02

- nach korrekter Rechnung r = 1,08/1,06 - 1 = 0,0188

 

Immerhin schon ein Unterschied von 0,02 oder 6% auf die Rendite pro Jahr . Bei größerer Inflation wird dieser Unterschied noch gewaltiger.

 

Gerade im Zusammenhang mit dem von dir angesprochenen Zinseszins macht das nach 50 Jahren richtig viel aus: 1,0188^50 / 1,02^50 = 94,3% vom Endvermögen, wenn man sich das nicht über wischiwaschi Annäherungen schönrechnet. Und 57.000€ auf 1 Mio ist halt nicht mal einfach so "zu vernachlässigen".

 

Du kannst das ja mal mit größeren Inflationen (10%, 20%, 100%(!)) selber durchrechnen :D

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Shiller
· bearbeitet von Shiller

Glückwunsch, auch du hast komplett die Sinnhaftigkeit des Beitrags zu ungefähr 0% verstanden.

Also vll. nochmal zum Verständnis, bevor jetzt noch irgend jemand meint, seinen Senf dazu geben zu müssen.

 

1. Ziel war es nicht mathematisch eindeutig den Zusammenhang zwischen Nominal- und Realzins darzustellen.

 

2. Habe ich bereits oben erwähnt, dass eine Annäherung durchgeführt wurde.

 

Jetzt zu deiner Kalkulation:

 

Danke, du hast mir stolz gezeigt, dass 0,11% in 50 Jahren zu einer Divergenz von 5,82 % führen.

Das ganze berechnet mit einem Ansatz den ich sowieso schon oben angegeben habe.

Man beweist ein fehlerhaftes Modell nicht mit gleichen Modellannahmen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sisyphos

Wie regeln die Skandinavier "fehlgeleitete" Zugriffe auf die Spartöpfe?

 

Regeln können leider auch in Norwegen die "Übergriffigkeit" von Politikern nicht verhindern:

 

Handelsblatt: Norwegen plündert seinen Ölfonds.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tyr

So einfach ist die Frage eben nicht, inwiefern das Inflation ist. Wie oben bereits erklärt, handelt es sich bei den Aktienkursanstiegen zumeist überhaupt nicht um Inflation, weil der Gegenwert im gleichen Maße wächst.

 

Kostet ein Brot 2 statt 1 Euro, sind das 100 % Inflation, weil man 100% mehr zahlt, aber nichts mehr essen kann. Bei der Börsenentwicklung seit 2009 ist das aber wesentlich komplexer: Kosten Aktien seitdem 100% mehr (nur beispielhaft), liegt das nicht zuletzt daran, dass sich die fundamentalen Lage der Unternehmen geändert haben und sie größere Gewinne schreiben. Der Sachwert der Aktie ist also ebenfalls massiv gestiegen - in effizienten Märkten wäre sogar es um genau den gleichen Prozentsatz gestiegen. Die Wertsteigerungen von Aktien in den Inflationsmix aufzunehmen wäre daher ein Fehler. Bestenfalls könnte man versuchen, einen nicht-fundamental begründeten Kursanstieg zu berechnen, was sehr schwierig würde.

 

Daher halte ich die Aussage für inkorrekt, dass es bei Aktien eine außergewöhnliche Inflation gäbe. Die Bundesbeamten machen schon alles richtig, wenn sie Aktien aus dem Inflationskorb heraushalten.

 

.

Du weißt doch gar nicht, was die wirkliche Ursache für gestiegene Aktienkurse seit 2009 ist. Das sind gängige Annahmen, die sicher ihre Berechtigung haben. Es ist jedoch nicht gesagt, dass allein die Annahme der Kurssteigerung auf Grund von Fundamentaldaten stimmt. Es könnten genau so gut andere Gründe oder eine Mischung davon vorliegen, wie z. B. Anlagenotstand durch zu niedrige Renditen im Zinsanlagenbereich und überschüssige Liquidität dank der Negativzinsen und dem Aufkauf von konservativen Zinspapieren bei den Zentralbanken.

 

Was man nur sicher weiß: Vermögens-Sachwerte wie Aktien oder Immobilien in gefragten Lagen sind im Verhältnis zu Fiatgeld in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Geld hat Kaufkraft für diese Vermögens-Sachwerte verloren: Inflation.

 

Warum, weshalb und wieso das so ist bedürfte einer wissenschaftlichen Analyse. Ich glaube nicht, dass ein paar private Laien-Kleinanleger das in einem Wertpapier-Diskussionsforum einfach auf eine einzelne Ursache richtig reduziert beantworten können.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

Wie regeln die Skandinavier "fehlgeleitete" Zugriffe auf die Spartöpfe?

 

Regeln können leider auch in Norwegen die "Übergriffigkeit" von Politikern nicht verhindern:

 

Handelsblatt: Norwegen plündert seinen Ölfonds.

 

Interessant - danke für die Info.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Shiller
· bearbeitet von Shiller

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit wohl ist, dass die Regierung ein sinnvolles Konzept zum Vermögensaufbau schafft, von dem eine Vielzahl von Endverbrauchern auch profitieren.

 

Das hat 2001 noch nicht so wirklich funktioniert und ob das jetzt nach 15 Jahre Erfahrungen besser wird bezweifel ich mal ganz stark.

 

 

Sollten sich lieber mal die Finanzberater etwas zu Herzen nehmen.

 

Mal sich mit dem Principal-Agency-Problem beschäftigen.

 

Über eine Verschärfung der Qualifikationsanforderungen und des Haftungsrechts für Fehberatung nach grübeln.

 

Und sich im best-case mal das "Retail Distribution Review" unserer angelsächsischen Nachrbarn zu Herzen nehmen.

 

Oder falls doch zu weit entfernt, direkt bei den Niederländern.

 

Solche Provisionsverbote sind aber wohl in Deutschland noch lange nicht in Sicht.

 

 

Komplizierte illiquide Produkte mit x Fallstricken, nicht erkennbaren Kosten und Risiken sind nicht die optimale Lösung.

 

Das werden sie auch in Zukunft nicht sein, egal in welcher neuen Konstellation.

 

Lieber "Plain-Vanilla" und eine verbrauchernahe Beratung, als Steuergelder in "neu" kompensierte Finanzprodukte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy

Aus dem oben verlinkten Artikel:

 

Bislang können die Bürger frei entscheiden, ob sie zusätzlich vorsorgen. Auch jeder Arbeitgeber kann eine Betriebsrente anbieten oder Geld zu den Beiträgen des Arbeitnehmers hinzulegen, er muss es aber nicht. Die drei Minister setzen nun auf "sanften Zwang": Alle Arbeitnehmer sollen automatisch Zusatzbeiträge zahlen, "sofern sie gegenüber dem Arbeitgeber nicht aktiv widersprechen".

 

Sanfter Zwang also - nicht, dass irgendwann daraus einfach nur Zwang wird ... (dann könnte man auch einfach die gesetzliche Rente ausbauen, so wie sie ist).

 

Bei der Deutschland-Rente dürften die Fondsmanager viel stärker auf Aktien setzen. Dadurch steigt sowohl die Chance auf höhere Erträge, als auch das Risiko von Kursverlusten. Langfristig haben sich Anlagen in Aktien aber als deutlich rentabler erwiesen als solche in Anleihen. Die drei Minister schreiben: "Durch einen höheren Aktienanteil könnte gleichzeitig mehr Kapital für den Aktienmarkt und Börsengänge junger Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, um Wachstum und Innovationen zu finanzieren."

Wehe wenn der Aktienanteil mal schlecht läuft. Ich kann mir nichts schlimmeres als direkten politischen Einfluss auf eine solche Geldanlage vorstellen. 2008: "Politik zwingt Manager der Deutschland-Rente zu massivem Aktienverkauf"

 

Es gibt den Spruch: "Eher legt ein Hund einen Wurstvorrat an, als dass Politiker einen Milliardenschatz in einer Sozialkasse unangetastet lassen." Deshalb ist die Sorge groß, dass in Notzeiten auch in den Geldtopf der Deutschland-Rente gegriffen wird. Die drei Minister sagen deshalb: Der Fonds müsse "geschützt vor politischem Zugriff" sein.

Na, wenigstens schätzen sich die Minister selbst offenbar richtig ein ...

 

Auch dieser Abschnitt aus dem Zwischentext erscheint mir interessant:

 

Die Bundesregierung kalkuliert so: Die Arbeitnehmer sollen nicht nur vier Prozent ihres sozialversicherungspflichtigen Bruttolohns in einen Riester-Vertrag stecken. Sie sollen darin auch - was bislang kaum bekannt ist - die Steuerersparnis einzahlen, die sich durch die schrittweise Freistellung der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung ergibt. Nur so lasse sich "die Dämpfung der Rentensteigerung" und die stärkere Besteuerung der gesetzlichen Renten durch die Einführung der sogenannten nachgelagerten Besteuerung ausgleichen, hieß es schon im Alterssicherungsbericht der Bundesregierung von 2012.

Aber was macht diese Steuerersparnis aus? Der rentenpolitische Sprecher der Linken, Matthias Birkwald, hakte nach. Diese beläuft sich laut Arbeitsministerium 2015 auf 1,4 Prozent, 2020 auf 2,1 und 2030 bereits auf 3,2 Prozent des Bruttoeinkommens. Hinzu kommen die vier Prozent für die Riester-Rente. Gerechnet wurde dabei für einen Single ohne Kinder mit Durchschnittsverdienst. Dieser beträgt in der Rentenversicherung derzeit 2917 Euro. Wie viele Beschäftigte tatsächlich so viel vom Lohn zusätzlich abknapsen, ist nicht bekannt. Aber schon der Sozialbeirat der Bundesregierung merkte an, es sei zu hinterfragen, ob dies überhaupt geschehe.

 

Ich verstehe bei dem ganzen Thema nicht, warum man nicht jeden selbst entscheiden lässt, wie er sein Geld anlegt bzw. anlegen lässt. Wenn ich Aktienfonds will, dann kann ich die nehmen, wenn ich festverzinsliche Anlagen will, dann nehme ich die. Wenn ich im Alter noch im Risiko bleiben will, dann halte ich meine Aktienquote eben hoch. Diesen Topf muss ich dann verrrenten, um steuerliche Vergünstigungen oder Förderungen zu erhalten. Lasse ich mir das Geld auszahlen, dann werden eben diese Vergüstigungen zur Rückzahlung fällig. Bei wem ich wie verrenten lasse will ich auch selbst entscheiden. Was ist so schwer an einem solchen Modell? Wieso nicht einfach das Bilden einer Rente fördern und den Rest dem Markt überlassen? Vertraue ich dem Markt nicht, dann wird eben die gesetzliche Rente so wie so ist gefördert. Dem Demographieproblem kann man auch mit gezielter Einwanderung (dem Gegenteil der aktuellen Flüchtlingspolitik) begegnen. Stattdessen fabuliert man über eine Deutschland-Rente (Volksrente wäre auch ein schöner Ausdruck gewesen), bei der die Politiker jetzt schon ein Mitspracherecht bei der Geldanlage fordern. Das kann nur schief gehen (Geldanlagen nicht links, nicht rechts, nicht grün genug, höhere politische Ziele missachtend etc.).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tyr

Wehe wenn der Aktienanteil mal schlecht läuft. Ich kann mir nichts schlimmeres als direkten politischen Einfluss auf eine solche Geldanlage vorstellen. 2008: "Politik zwingt Manager der Deutschland-Rente zu massivem Aktienverkauf"

Indirekt passiert doch genau das gerade bei Fonds-basierten Riesterprodukten. Durch die gesetzlich vorgegebene Beitragsgarantie kam es 2008 bei Riester-Fondsprodukten zu cash lock-in Situationen und bei dynamischen Fondsprodukten zu wilden Umschichtungsorgien, die nur Performance kosten.

 

Das Problem ist doch viel mehr die ebenso staatlich gewollte Niedrigzinsphase, die eine Umverteilung von Geld von reicheren nord- und mitteleuropäischen Ländern in ärmere europäische Südländer ist. Die Südländer entgehen durch die Niedrigzinsen dem Schuldenkollaps und machen so weiter wie bisher. Der Preis dafür z. B. Renditeverzicht und damit Enteignung bei Altersvorsorge-Kapitalanlagen, oder auch steigende Zinsanlagen-Lastigkeit bei Garantieprodukten wie Riesterverträgen.

 

Für uns WPF-Teilnehmer wird eine Deutschland-Rente glaube ich nicht viel bringen. Im Forum ist genügend Material zum lesen vorhanden, wie man es selber gut oder vielleicht sogar besser machen kann als so ein staatlicher Fonds. Ein gutes günstiges, flexibles, auf individuelle Anforderungen optimiertes Riesterprodukt wird vielleicht sogar besser sein als ein staatlicher Fonds-Kompromiss, der für alle und jeden passen soll.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stoxx

Für uns WPF-Teilnehmer wird eine Deutschland-Rente glaube ich nicht viel bringen. Im Forum ist genügend Material zum lesen vorhanden, wie man es selber gut oder vielleicht sogar besser machen kann als so ein staatlicher Fonds. Ein gutes günstiges, flexibles, auf individuelle Anforderungen optimiertes Riesterprodukt wird vielleicht sogar besser sein als ein staatlicher Fonds-Kompromiss, der für alle und jeden passen soll.

Stimme zu.

Vergangenes WE habe ich mich -erstmal oberflächlich- mit den Staatsfonds der norwegischen und singapurischen Regierung beschäftigt: The Government Pension Fund of Norway und Temasek.

Gute und interessante Infos.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
Es gibt den Spruch: "Eher legt ein Hund einen Wurstvorrat an, als dass Politiker einen Milliardenschatz in einer Sozialkasse unangetastet lassen." Deshalb ist die Sorge groß, dass in Notzeiten auch in den Geldtopf der Deutschland-Rente gegriffen wird. Die drei Minister sagen deshalb: Der Fonds müsse "geschützt vor politischem Zugriff" sein.

Na, wenigstens schätzen sich die Minister selbst offenbar richtig ein ...

Richtig! Jetzt must Du nur noch die Minister richtig einschätzen. Die wollen uns suggerieren, dass es möglich ist, einen Fonds vor politischen Zugriff zu schützen. Es ist aber nicht möglich.

 

Es ist im übrigen auch völlig entgegen jeder wirtschaftlichen Vernunft, wenn ein Staat anstatt Schulden abzubezahlen Geld zurücklegt. Selbstverständlich wird ein solcher Fonds spätestens im Krisenfall aufgelöst werden müssen. Für viele Deutsche liegt ein Krisenfall bereits dann vor, wenn sie 1 Jahr länger arbeiten müssen.

 

Ich verstehe bei dem ganzen Thema nicht, warum man nicht jeden selbst entscheiden lässt, wie er sein Geld anlegt bzw. anlegen last.
Weil viele es einfach nicht machen werden, und die erhalten dann auch ein Minimum an Rente, und zwar von der Allgemeinheit bezahlt.

 

Wenn man es denn aber nicht selbst entscheiden soll, verstehe ich wiederrum nicht, weshalb man überhaupt private Vorsorge braucht. Man kann ja auch einfach die Beitragssätze erhöhen.

 

Wenn ich im Alter noch im Risiko bleiben will, dann halte ich meine Aktienquote eben hoch.
Jo, und wenn sich das Risiko verwirklicht, dann hältst Du beim Staat die Hand auf, und wir bezahlen wieder alle.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
sparfux

Die wollen uns suggerieren, dass es möglich ist, einen Fonds vor politischen Zugriff zu schützen. Es ist aber nicht möglich.

Aber was ist dann Deiner Ansicht nach der richtige Weg vorwärts?

 

- Umlagenfinanziert funzt nicht wegen der Überalterung

- Private eigenverantwortliche Vorsorge funzt nicht, weil die meisten das dann nicht machen oder zu viel Risiko eingehen und dann doch beim Steuerzahler anklopfen.

- Privat und versicherungsbasiert (Riester), weil die Versicherungen abzocken

- ein Staatsfonds funzt nicht, weil die Politiker so gierig sind.

 

Was bleibt denn dann noch?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee

Was bleibt denn dann noch?

 

Erhöhen des Renteneintrittsalter, sowohl de jure als auch auch de facto. Die "Rente mit 63" war insofern ein Rückschritt. Ob sie sozial gerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
sparfux

Wie regeln die Skandinavier "fehlgeleitete" Zugriffe auf die Spartöpfe?

 

Regeln können leider auch in Norwegen die "Übergriffigkeit" von Politikern nicht verhindern:

 

Handelsblatt: Norwegen plündert seinen Ölfonds.

Wobei der Fonds ja nicht dafür da ist, Rentenansprüche zu decken und auch nicht von Beitragszahlern sondern aus Öleinnahmen gefüllt wird.

 

Direkt kann man das also nicht vergleichen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy

Jo, und wenn sich das Risiko verwirklicht, dann hältst Du beim Staat die Hand auf, und wir bezahlen wieder alle.

In meinem Fall wäre das wohl eher umgekehrt (bzw. ist es schon). Allgemein gesprochen: Mit der Argumentation kann man jede Form des Risikos und der Freiwilligkeit verbieten - da bleibt nur noch die gesetzliche Rente. Schließlich kann jeder zu wenig vorgesorgt, zu wenig gearbeitet oder zu wenig verdient, zu verschwenderisch gelebt oder zuviel Risiko eingegangen haben. Warum das ausgerechnet in dem Fall der freiwilligen privaten Vorsorge nun anders laufen soll ist mir nicht klar. Kann ja auch sein, dass durch die Möglichkeit im hohen Alter ein hohes Risiko einzugehen auch mehr Menschen eine Rente über Sozialversicherungsniveau bekommen.

 

Was bleibt denn dann noch?

In meinen Augen so etwas wie Riester, also steuergefördert sowie unmittelbar durch staatliche Zulagen. Nur eben, dass der Maximalbetrag nicht vorgeschrieben sein sollte (bei Riester eher ein Witz) und dass man die Möglichkeit haben sollte, so etwas in eigens verwalteten Geldanlagen durchzuführen, bspw. eigenes Depot, eben mit Möglichkeit der Wandlung zu einer Sofortrente ab einem bestimmten Alter bei einem beliebigen (staatlich zertifizierten) Rentenversicherer. Dann gibt es Konkurrenz, man schleppt den Versicherungsballast erst mit sich, wenn es wirklich notwendig ist (eben bei Verrentung) und der Markt steht offen für beliebige mehr oder weniger stark verwaltete und risikoarme bzw. -reiche Komplettanbieter. Dann muss man sich immer noch informieren, ganz klar, aber meiner Ansicht nach scheitert Riester eher aufgrund zu vieler Vorgaben als an zu wenigen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
sparfux
· bearbeitet von sparfux

Was bleibt denn dann noch?

Erhöhen des Renteneintrittsalter, sowohl de jure als auch auch de facto.

Das stimmt. Aber das läuft dann (für clevere Leute) auf eine eigenverantwortliche Vorsorge + (niedrigere) umlagenfinanzierte Rente raus.

 

Die "Rente mit 63" war insofern ein Rückschritt. Ob sie sozial gerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt.

Klar es ist super sozial gerecht, dass Leute, die sich entschieden haben, nicht zu studieren, ab 63 im Sonnenstuhl schaukeln können, während Leute, die ein Studium durchgezogen haben, bis fast ans Lebensende (sagen wir bald 70) arbeiten, jedes Jahr immer schön Höchstbeiträge einzahlen und so die Schaukelstuhllieger finanzieren. Mir geht da jedes mal die Hutschnur hoch, wenn ich daran denke. Das ist Klientelpolitik par excellence der SPD. Haben sie sich schön von der FDP abgeschaut. Ich hoffe immer noch, dass sie sich auch die Wahlergebnisse von der FDP abschauen. ... zum Glück ist das schon auf dem richtigen Weg und konvergiert ja vielleicht bald. :D

 

Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe kein Problem damit, die Grundsicherung oder beispielsweise Kindererziehungszeiten bei Frauen mit meinen Beiträgen mit zu finanzieren. Das ist sinnvolle soziale Gerechtigkeit. Die Rente mit 63 nicht!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Die wollen uns suggerieren, dass es möglich ist, einen Fonds vor politischen Zugriff zu schützen. Es ist aber nicht möglich.

Aber was ist dann Deiner Ansicht nach der richtige Weg vorwärts?

 

- Umlagenfinanziert funzt nicht wegen der Überalterung

- Private eigenverantwortliche Vorsorge funzt nicht, weil die meisten das dann nicht machen oder zu viel Risiko eingehen und dann doch beim Steuerzahler anklopfen.

- Privat und versicherungsbasiert (Riester), weil die Versicherungen abzocken

- ein Staatsfonds funzt nicht, weil die Politiker so gierig sind.

 

Was bleibt denn dann noch?

Wir müssen schon bis zu einem gewissen Grad akzeptieren, dass die Situation nun einmal so ist, wie sie ist. Die Bürger dieses Landes haben nicht genug Beitragszahler produziert. Das haben die Bürger dieses Landes freiwillig selbst so entschieden.

Man kann allenfalls versuchen, die Situation nicht ganz so schlimm werden zu lassen durch:

 

1.) längere Lebensarbeitszeit

2.) höhere Staatsverschuldung

3.) qualifizierte Zuwanderung

 

Von allem bei bisschen, und dann wird das Wohlstandniveau trotzdem gesunken sein. So ist das nun einmal. Jede Volkswirtschaft kann nur soviel Geld ausgeben, wie sie erwirtschaftet. Die Griechen meinten ja, es ginge auch anders.:rolleyes:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee

Erhöhen des Renteneintrittsalter, sowohl de jure als auch auch de facto.

Das stimmt. Aber das läuft dann (für clevere Leute) auf eine eigenverantwortliche Vorsorge + (niedrigere) umlagenfinanzierte Rente raus.

 

Den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht. Dann wäre ja auch die Rente mit 67 für clevere Leute ein Fortschritt gewesen.

 

Klar es ist super sozial gerecht, dass Leute, die sich entschieden haben, nicht zu studieren, ab 63 im Sonnenstuhl schaukeln können,....

 

Blutdruck wieder runterfahren..... ich wollte hier keine Lanze für die Rente mit 63 brechen.... und auch keine Diskussion darüber führen, ob es denn sozial gerecht ist, dass Dachdecker oder Altenpfglegerinnen mit ihren Steuern die Unis mitfinanzieren. Für sowas gibt es doch den AfD-Thread :rolleyes:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
sparfux
· bearbeitet von sparfux

Blutdruck wieder runterfahren..... ich wollte hier keine Lanze für die Rente mit 63 brechen.... und auch keine Diskussion darüber führen, ob es denn sozial gerecht ist, dass Dachdecker oder Altenpfglegerinnen mit ihren Steuern die Unis mitfinanzieren.

Du machst es aber. Ich bin übrigens auch für (moderate) Studiengebühren und "Sanktionen" für Dauerstudierer. :P

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
sparfux
· bearbeitet von sparfux

 

Das stimmt. Aber das läuft dann (für clevere Leute) auf eine eigenverantwortliche Vorsorge + (niedrigere) umlagenfinanzierte Rente raus.

Den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht. Dann wäre ja auch die Rente mit 67 für clevere Leute ein Fortschritt gewesen.

Ich habe ja nirgendwo was von "Fortschritt" geschrieben. Es ist für die Leute, die eigenverantwortlich vorsorgen, eine Lösung aus dem Dilemma der sinkenden umlagenfinanzierten Rentenquote und der ineffizienten staatlichen gelenkten kapitalfinanzierten Systeme a'la Riester und Rürup, BaV oder auch Staatsfonds.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee

Blutdruck wieder runterfahren..... ich wollte hier keine Lanze für die Rente mit 63 brechen.... und auch keine Diskussion darüber führen, ob es denn sozial gerecht ist, dass Dachdecker oder Altenpfglegerinnen mit ihren Steuern die Unis mitfinanzieren.

Du machst es aber. Ich bin übrigens auch für (moderate) Studiengebühren und "Sanktionen" für Dauerstudierer. :P

 

Nein, ich bin nicht so unbedingt für eine Rente mit 63. Da unterstellst du was. "Soziale Gerechtigkeit" ist (a) sowieso nie erreichbar und (b) ist das Thema viel zu komplex für eine off-topic-Diskussion. Ich finde es z.B. ungerecht (und auch unsinnig), dass der allererste Bildungsschritt (mal abgesehen von dem Elternhaus), der Kindergarten, kostenpflichtig ist, das Studium aber nicht. So könnte man jetzt hin und her.

 

Um wieder on-topic zu werden: Den Zusammenhang zwischen "Rente mit 70" und

Aber das läuft dann (für clevere Leute) auf eine eigenverantwortliche Vorsorge + (niedrigere) umlagenfinanzierte Rente raus.
verstehe ich immer noch nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Euch is langweilig, wah?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...