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Lazybones

1 Mio anlegen - ETF Weltdepot mit Einzelaktien ergänzen?

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Lazybones

Hallo zusammen, ich bin hier ein neuer Forist. Habe einige Wochen viel im Forum gelesen und "traue" mich jetzt einfach mal einen neuen Faden zu beginnen. zunächst die Pflichtangaben zu meiner Person:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Aktien etwas (vor 30 Jahren) und dann bei dotcom-Blase sehr spät eingestiegen ( - wider besseres Wissen!) Kapital in 3 Wochen verdoppelt und wieder zurück in 3 Tagen.

Aktive Fonds (viele schlechte Erfahrungen) auch früher

ETF Seit ein paar Jahren Quirin-Depot durch ETF abgelöst (war mal sechsstellig, jetzt nur noch fünfstellig) Weltdepot nach Krommer

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben):

Mein aktuelles Depot ist jetzt irrelevant klein, darum geht es auch nicht (Comdirekt + Onvista neu eröffnet)

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

Ich kann mich ausführlich damit beschäftigen, mir macht Geld anlegen Spaß, bin aber kein BWLer. Könnte (und tue) tagelang im Forum lesen.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

Ich bin eher der "All in"-Typ. Muss mich jetzt etwas bremsen, da es um meinen Lebensunterhalt geht. Könnte Verluste aussitzen (dazu unten mehr). Ich traue mir zu auch 50% Verlustphasen auszusitzen.

 

 

1.Alter Anfang 50

2. Berufliche Situation seit 4 Jahren Privatier :rolleyes:

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? ja

 

Über meine Fondsanlage

 

Pflichtangaben:

 

 

1. Anlagehorizont

unendlich

 

2. Zweck der Anlage

Lebensunterhalt (Entnahmephase)

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Einmalanlage

 

4. Anlagekapital:

ca. 1.100 k

 

5. Weitere Einkünfte:

Meine Partnerin verdient die Hälfte unseres Bedarfs. Gemeinsame gesetzliche Rente in 14 Jahren beginnend nach derzeitiger Einzahlungslage ca. 2000 im Monat

Schuldenfreies Eigenheim

Gesetzlich KV versichert (wieder zum Glück)

 

Nun zum eigentlichen Thema:

 

Ausgangslage:

Ich habe mein Extrem-Klumpenrisiko teils selbstbewohntes Mehrfamilienhaus verkauft. Es war kreditfinanziert und daher extrem gehebelt. Nun die Marktübertreibung zum Ausstieg genutzt. Etwas mehr als die Hälfte des Erlöses geht nun in ein kleines Haus für uns zwei, die Kinder haben fertig studiert. Die letzten Jahre habe ich von der Miete gelebt, sowie mein Krommer-Depot verfrühstückt (v. a. für die Ausbildung der Kinder). (Anmerkung: Zum Thema Gewinn mit eigener Immobilie könnte ich einiges beitragen)

 

Problem:

Nachdem ich vor ca. 5 Jahren Krommer gelesen habe, war ich - wie jeder - begeistert von der Einfachheit des "Rezepts" und liess nichts anderes gelten. Daher habe ich auch ein streng passives Weltdepot mit Rebalancing. Dies wollte ich eigentlich auch mit der großen Summe so machen mit 70% RK3 und 30% RK1. Beim Lesen hier im Forum kam ich aber auf "Abwege"! Ich stolperte über Literaturempfehlungen zum Thema Value-Investieren. Nun lese ich Otte, Buffet etc. und falle vom reinen Glauben ab.

Soll ich die Sünde wagen?

Mir schwebt vor einen Teil des eigentlich für Aktien-ETF - geplanten RK3 Anteils in ein international diversifiziertes Aktienportfolio zu stecken. Je länger ich lese, um so größer wird dieser Anteil! Mit diesm Anteil würde ich den Value Antel für Europa und Nordamerika abdecken, mit ETF den "Rest" (EM, FM, Asien, Small Caps etc.)

 

Begründung:

Ich möchte einen regelmäßigen Cash Flow aus Dividenden verbrauchen ohne das Gefühl zu haben, die Substanz anzugreifen.

Vermeidung des negativen Cost-Average-Effektes beim Entnahmeplan (Verkauf von ETF mit einem monatlich fixen Betrag.

Es macht mir Spaß "direkt" in ein paar Aktien zu investieren. Motto: Besser BMW Aktien statt ein BMW-Auto, ETF sind so irre "langweilig"

Ich glaube, ich kann schwache Börsenphasen eher ertragen, wenn ich mir das zugrundeliegende Unternehmen vorstelle (Coca-Cola trinken die immer ...)

Beim Kauf von ETF kauft man z. B. jetzt so großartige Werte wie Banken und deutsche Stromversorger mit. Von diesen Branchen halte ich nichts.

Es gibt brutale Marktübertreibungen, die man rein passiv immer mitgeht. Wenn es zur dotcom-Zeit schon ETF und passives Invstieren im jetzigen Ausmaß gegeben hätte, wäre das bös augegangen bei entsprechendem Einstiegszeitpunkt (ich sag nur NEMAX-ETF)

 

 

Hinweis:

Ich bilde mir NICHT ein, damit den Index zu schlagen.

Mir ist klar, dass Dividendenaristokraten (schwebt mir vor) geringeres Wachstum haben als andere. Was langfristig wirklich besser ist, weiss ich nicht. Bewusst will ich keinen Dividenden-ETF, denn der wird ja im WPF verrissen.

Die Auswahlkriterien muss ich für mich noch festlegen. Mal sehen, was ich mir zutraue.

 

Mir geht es darum, von euch langjährigen Profis ein paar Hinweise auf von mir nicht bedachte Aspekte zu bekommen. Ein bischen habe ich auch schon Angst vor "Ramsteins Rute"! crying.gif

 

Duck und wech

 

Lazybones

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Ein bischen habe ich auch schon Angst vor "Ramsteins Rute"! crying.gif

Diese Angst ist bei vernünftigen Leuten unnötig und unbegründet.

 

Ich rate, doch einmal das Thema Anleihen zu überlegen. Aber eben nicht als praktisch unverzinster Stabilitätsteil im Depot, sondern so,wie ich es sehe: als regelmäßigen Cash-Flow-Bringer.

 

Warum machst du nicht

  • einen soliden RK1 (Tages- und Festgeld, Sparbriefe)
  • ein ETF Weltdepot für erwartete Wertsteigerung
  • einen Anleiheanteil für den Cash-Flow
  • einen "Spieltrieb-Anteil" (Einzelaktien, Smart Beta, Market Timing, was immer du willst)

um so zu diversifizieren? Das Kapital sollte ausreichen. Gewichtung musst du selbst festlegen.

 

PS: Es heisst "Kommer" und "bisschen".

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Lazybones
· bearbeitet von Lazybones

Hallo Ramstein,

 

danke für die schnelle Antwort! (Da bin ich ja noch ganz gut weggekommen! :thumbsup:)

 

Ich rate, doch einmal das Thema Anleihen zu überlegen. Aber eben nicht als praktisch unverzinster Stabilitätsteil im Depot, sondern so,wie ich es sehe: als regelmäßigen Cash-Flow-Bringer.

 

 

 

Ja, daran hatte ich sogar schon gedacht. Dann hatte ich mal ein wenig in dein Anleihendepot rein geschnuppert und wurde dann ein bisschen (sic!) ratlos. Die (mir) Vertrauen einflößenden Namen zahlen quasi keine Zinsen und die Werte, die Du z. B. im Depot hast, sagen mir fast alle nichts. Gefühlt ist das viel schwieriger als Aktienauswahl, dann muss man noch die Bedingungen beachten etc. Für den ersten Schritt traue ich mir das momentan nicht zu, aber es ist schon eine Überlegung wert ...

 

Den Spieltrieb-Anteil mache ich in jedem Fall, ist nur die Frage der Gewichtung, sprich nur zum Spielen oder als relevanter Beitrag zum cash flow.

 

EDIT: Nachtrag: Was mich bei Anleihen beunruhigt, ist, dass wir im Zinstal stehen und bei ansteigenden Zinsen der Kurs-Gau kommt. Klar man kann bis zum Ende halten, aber sind dann die hochverzinsten Bonds auch so lange sicher? Mir schwant da Übles, ich kann mich noch gut an steigende Zinsen erinnern ...

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Yoko

Herzlich Willkommen, ein schöner Eingangspost!

 

Ich glaube, ich kann schwache Börsenphasen eher ertragen, wenn ich mir das zugrundeliegende Unternehmen vorstelle (Coca-Cola trinken die immer ...)

Beim Kauf von ETF kauft man z. B. jetzt so großartige Werte wie Banken und deutsche Stromversorger mit. Von diesen Branchen halte ich nichts.

Ein herrlicher Satz. Im Jahr 2008 hätte jeder noch gesagt:

- Ich mache mir keine Sorgen um meine Deutsche Bank und Commerzbankaktien, denn Geld braucht man immer!

- Ich mache mir keine Sorgen um meine E.on und RWE-Aktien, denn Strom und damit Stromversorger braucht man immer!

- Ich mache mir keine Sorgen um meine Öl-Aktien, so schnell werden wir vom Öl nicht wegkommen und da die Ressourcen immer knapper wird, wird der Preis für Öl und damit die Gewinne weiter steigen!

 

Leider ist kaum etwas so ungewiss wie die Zukunft und die Volatilität die wir im Geschäftsleben erleben nimmt immer stärker zu. Noch nie waren die Stars von Heute so schnell die Verlierer von morgen. Und hiervon ist keine einzige Branche und kein einziges Unternehmen von ausgenommen.

 

Neben dem Risiko aus einen Mismanagement (was ja stets gegeben ist), sehen wir heute eine rasante Ausbreitung von neuen, disruptiven Trends. Die Banca Monte dei Paschi di Siena existiert seit 1472. Für mehr als 500 Jahre hat dieses Institut und ingesamt der Bankensektor gute Gewinne abgeworfen, so dass sich das Sprichwort eingebürgert hat, dass man zum Reich werden lieber eine Bank gründen als eine Bank überfallen soll. Glaubst du irgend jemand dort hätte sich vorstellen können, dass Banken mal solche Probleme haben wie heute Gewinne zu erwirtschaften? Denn Geld und Finanzdienstleistungen braucht man doch immer!

 

Ähnlich bei den Stromversorgern. RWE existiert seit 1898 und Strom werden die Leute doch immer brauchen? Aber dann kam Fukushima, eine veränderte Energiepolitik und der rasante Ausstieg aus Atom und Kohleenergie, womit deren Kraftwerke von Vermögensgegenstände in ziehmliche Belastungen sich wandelten.

 

Ähnliches kann mit Coca-Cola, McDonalds, Pharmafirmen, Autofirmen oder wem auch immer passieren. Mögliche (aktuelle) Gefahren für Coca Cola und McD sind der aktuell zunehmende Trend hin zur bewussteren Ernährung, McD hat z.B. seit 2013 einen rückläufigen Umsatz, so dass sie aktuell einen Image-Wandel versuchen Richtung Bio-Burger & Co. Ob das gelingen wird? Oder es kommt die radikale Erfindung die es erlaubt dass jeder sich Essen "drucken" kann, was günstiger, gesünder und abwechslungsreicher als ein Besuch bei McD ist oder das trinken einer Coke (die Coke aus deinem persönlichen Automaten, perfekt abgestimmt auf dein Geschmackserlebnis!).

 

Das schöne am passiven Anlegen ist, dass es so passiv ist. Du musst dich nicht kümmern um neue Trends und welche Auswirkung diese haben werden. Werden selbstfahrende Autos unsere Automobilhersteller verdrängen? Wird die Klimapolitik den Ölfirmen zusetzen? Wird es zu Durchbrüchen in der Medizin kommen, die Pharmafirmen überflüssig machen da wir evt. die Super-Impfung bei der Geburt erhalten? Wird man weiter auf große Marken im Lebensmittelbereich setzen oder geht es doch zurück zur regionalen Biolandwirtschaft?

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Kaffeetasse

@Lazy: Dein Problem hat eine ganz einfache Lösung...NESTLE. :thumbsup:

 

Für ne Million bekommst du bei Kursen um aktuell 65-66€ gute 15000 Aktien. Das lässt hoffen auf jährliche Dividenden in Höhe von 33.000 CHF brutto und mehr.

Ein bisschen mehr gäbe es bei den Kollegen von Novartis...

 

Aber bastel' dir ruhig ein ETF-Portfolio zusammen. Ist sicher sinnvoller...

 

Viel Glück dabei ^_^

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Mvp

Auch der stoxx 600 verspricht 3% Dividendenrendite...

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Ramstein

Auch der stoxx 600 verspricht 3% Dividendenrendite...

Kannst du für diese deine Behauptung eine Quelle angeben?

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abseits

Auch der stoxx 600 verspricht 3% Dividendenrendite...

Kannst du für diese deine Behauptung eine Quelle angeben?

Current Factsheet: 2,8% (gross return)

SXXGR.pdf

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Ramstein

Jetzt sind es schon 2, die den Unterschied zwischen Bericht über die Vergangenheit und Versprechen für die Zukunft nicht kennen. tongue.gif

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fibonacci
· bearbeitet von fibonacci

Jetzt sind es schon 2, die den Unterschied zwischen Bericht über die Vergangenheit und Versprechen für die Zukunft nicht kennen. tongue.gif

 

Ich finde dein Geätze zunehmend anstrengend. Wieso musst du wirklich jeden, der sich nicht absolut juristisch wasserdicht, mathematisch korrekt und deduktiv hergeleitet ausdrückt, herablassend behandeln? Es dient doch wirklich nur noch deiner Selbstdarstellung.

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Baddschkappelui

Jetzt sind es schon 2, die den Unterschied zwischen Bericht über die Vergangenheit und Versprechen für die Zukunft nicht kennen. :P

 

Ich finde dein Geätze zunehmend anstrengend. Wieso musst du wirklich jeden, der sich nicht absolut juristisch wasserdicht, mathematisch korrekt und deduktiv hergeleitet ausdrückt, herablassend behandeln? Es dient doch wirklich nur noch deiner Selbstdarstellung.

 

Naja, war doch hier einfach ne falsche Auskunft, die richtig gestellt wurde. Noch dazu mit einem lustigen :P-Smiley versehen. Finde das absolut korrekt und wichtig.

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Mvp
· bearbeitet von Mvp

@ Ramstein, dann musst du auf 3 erhöhen denn auch Kaffetasse spricht vom aktuellen Kurs und rechnet mit vergangenen Dividendenzahlungen.

Denke aber die Worte "lässt hoffen auf" bei ihm und "verspricht" bei mir weißen auf Unwägbarkeiten hin. Besonders da du in deiner Kritik auch das Wort "Versprechungen" benutzt. Man kann wohl kaum mehr auf eine Versprechung hinweisen als durch das Verb verspricht.

Mit dem aktuellen Kurs von 34,4€ und dem einfach Durchschnitt der Ausschüttungen der letzten 3 Jahre von 1,10€ pro Anteil weißt der ishares STOXX600 eine Ausschüttungsrendite von ~3,2% auf.

Bei 600 Unternehmen halte ich die auch für stabiler (in beide Richtungen) als bei 1-2 Einzelunternehmen.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Ausschüttungen werden bei einem Aktien-Indexfonds nicht versprochen. Das stimmt schon.

 

Man kann jedoch hoffen, dass sich die Ausschüttungen fortsetzen, da man hofft, dass die Unternehmen in Europa weiterhin Gewinne erwirtschaften werden.

 

Wenn man Ausschüttungen "versprochen" haben will sind Aktien die falsche Anlageklasse und fest verzinsliche Wertpapiere wären gefragt.

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Lazybones
· bearbeitet von Lazybones

Ich glaube, ich kann schwache Börsenphasen eher ertragen, wenn ich mir das zugrundeliegende Unternehmen vorstelle (Coca-Cola trinken die immer ...)

Beim Kauf von ETF kauft man z. B. jetzt so großartige Werte wie Banken und deutsche Stromversorger mit. Von diesen Branchen halte ich nichts.

Ein herrlicher Satz. Im Jahr 2008 hätte jeder noch gesagt:

- Ich mache mir keine Sorgen um meine Deutsche Bank und Commerzbankaktien, denn Geld braucht man immer!

- Ich mache mir keine Sorgen um meine E.on und RWE-Aktien, denn Strom und damit Stromversorger braucht man immer!

- Ich mache mir keine Sorgen um meine Öl-Aktien, so schnell werden wir vom Öl nicht wegkommen und da die Ressourcen immer knapper wird, wird der Preis für Öl und damit die Gewinne weiter steigen!

 

Leider ist kaum etwas so ungewiss wie die Zukunft und die Volatilität die wir im Geschäftsleben erleben nimmt immer stärker zu. Noch nie waren die Stars von Heute so schnell die Verlierer von morgen. Und hiervon ist keine einzige Branche und kein einziges Unternehmen von ausgenommen.

 

 

Schon klar, dass ein einzelner Wert sehr risikobehaftet ist. Bei einer Diversifikation (ca 30 Werte) über Branchen und Ländern sollte aber auch ein Totalausfall eines Wertes verkraftbar sein. Im Übrigen gilt das Argument auch für den Index, da bestehen ja die gleichen Probleme. Die meisten Indexe (ausser z. b. Small Caps) nehmen einfach die Größten nach Marktkapitalisierung. Da sind dann viele Titel dabei, die genau in die Kategorie "kein Geschäftsmodell in der Zukunft" (wie Deutsche Bank, Eon etc.) haben, oder die noch nie profitabel waren. Man kann doch eher davon ausgehen, dass Unternehmen, die seit Jahrzehnten eine gute Kennzahlen aufweisen, dies auch in der Zukunft tun. Natürlich gibt es keine Garantie. Dagegen halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass jahrzehntelang ausblutende Unternehmen jemals auf einen grünen Zweig kommen. Im Index sind sie drin, weil sie ja so "groß" sind. Das kommt mir so vor, als würde ein Personalchef Mitarbeiter nach Gewicht einstellen, statt nach Kompetenz!:D

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otto03

 

Ein herrlicher Satz. Im Jahr 2008 hätte jeder noch gesagt:

- Ich mache mir keine Sorgen um meine Deutsche Bank und Commerzbankaktien, denn Geld braucht man immer!

- Ich mache mir keine Sorgen um meine E.on und RWE-Aktien, denn Strom und damit Stromversorger braucht man immer!

- Ich mache mir keine Sorgen um meine Öl-Aktien, so schnell werden wir vom Öl nicht wegkommen und da die Ressourcen immer knapper wird, wird der Preis für Öl und damit die Gewinne weiter steigen!

 

Leider ist kaum etwas so ungewiss wie die Zukunft und die Volatilität die wir im Geschäftsleben erleben nimmt immer stärker zu. Noch nie waren die Stars von Heute so schnell die Verlierer von morgen. Und hiervon ist keine einzige Branche und kein einziges Unternehmen von ausgenommen.

 

 

Schon klar, dass ein einzelner Wert sehr risikobehaftet ist. Bei einer Diversifikation (ca 30 Werte) über Branchen und Ländern sollte aber auch ein Totalausfall eines Wertes verkraftbar sein. Im Übrigen gilt das Argument auch für den Index, da bestehen ja die gleichen Probleme. Die meisten Indexe (ausser z. b. Small Caps) nehmen einfach die Größten nach Marktkapitalisierung. Da sind dann viele Titel dabei, die genau in die Kategorie "kein Geschäftsmodell in der Zukunft" (wie Deutsche Bank, Eon etc.) haben, oder die noch nie profitabel waren. Man kann doch eher davon ausgehen, dass Unternehmen, die seit Jahrzehnten eine gute Kennzahlen aufweisen, dies auch in der Zukunft tun. Natürlich gibt es keine Garantie. Dagegen halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass jahrzehntelang ausblutende Unternehmen jemals auf einen grünen Zweig kommen. Im Index sind sie drin, weil sie ja so "groß" sind. Das kommt mir so vor, als würde ein Personalchef Mitarbeiter nach Gewicht einstellen, statt nach Kompetenz!:D

 

So einfach ist es in der Regel nicht

 

Gute Unternehmen haben in der Regel schlechte Aktien, schlechte Unternehmen haben gute Aktien

(Quelle: The intelligent asset allocation, William J. Berstein)

 

Seite 136

https://books.google.de/books?id=lPJlBAAAQBAJ&pg=PA135&lpg=PA135&dq=gute+unternehmen+schlechte+Renditen+schlechte+Unternehmen+gute+renditen&source=bl&ots=s8zzSpATIy&sig=kiA65fXWFQ5nDS53EYWQAOFkQ3g&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiV17qagLvLAhUIJ5oKHeWKAMgQ6AEIIDAB#v=onepage&q=gute%20unternehmen%20schlechte%20Renditen%20schlechte%20Unternehmen%20gute%20renditen&f=false

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Lazybones

@Lazy: Dein Problem hat eine ganz einfache Lösung...NESTLE. :thumbsup:

 

Für ne Million bekommst du bei Kursen um aktuell 65-66€ gute 15000 Aktien. Das lässt hoffen auf jährliche Dividenden in Höhe von 33.000 CHF brutto und mehr.

Ein bisschen mehr gäbe es bei den Kollegen von Novartis...

 

 

 

Au ja DAS mach ich!! :w00t:

 

Mit dem aktuellen Kurs von 34,4€ und dem einfach Durchschnitt der Ausschüttungen der letzten 3 Jahre von 1,10€ pro Anteil weißt der ishares STOXX600 eine Ausschüttungsrendite von ~3,2% auf.

Bei 600 Unternehmen halte ich die auch für stabiler (in beide Richtungen) als bei 1-2 Einzelunternehmen.

 

Das ist gar nicht so wenig. Vielleicht stelle ich mir mal ein auf Ausschüttung getrimmtes ETF-Depot zusammen und sehe, wieviel mir dan noch fehlt für meinen Entnahmebedarf. Den könnte ich dann mit "Spielanteil Direktanlage" abdecken.

 

@ Ramstein

Ziehen wir nicht alle Schlüsse aus der Vergangenheit? Wir gehen ja auch davon aus, dass das kapitalistische System weiter existiert, langfristige Investments Rendite abwerfen etc. Sonst würden wir unser Geld unter dem Kopfkissen behalten. Warum ist es verboten, zu erwarten oder zu hoffen, dass die Dividendenrendite von 600 Titeln nicht schlagartig sinkt?

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Mvp
· bearbeitet von Mvp

Welchen Rat willst du hören, wenn nicht rationale Argumente?

Ein rationales Portfolio kann einen irrationalen Investor nicht immer zufrieden stellen, das scheint mir hier der Fall.

 

Wenn du "Angst" vor den Folgen der Indexkonstruktion hast, dann setzte doch auf einen "guten" aktiven Fonds der auf Dividendentitel setzt, oder glaubst du du kannst das noch besser als ein Fondsmanager?

 

Unternehmen die "noch nie profitabel" waren, sind auch nicht groß nach MK.

 

EDIT: Antwort auf den obrigen Post.

Für einen Anlagebetrag von 1,1 Mio scheinst du die Sache sehr nach Gefühl anzugehen.

Du solltest

1. deinen Kapitalbedarf genau ermitteln

2. diesen als prozentuale Größe deines Vermögens betrachten

3. einen Weg suchen das zu realisieren.

 

nicht umgekehrt.

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Hagemit

Jetzt sind es schon 2, die den Unterschied zwischen Bericht über die Vergangenheit und Versprechen für die Zukunft nicht kennen. tongue.gif

 

Ich finde dein Geätze zunehmend anstrengend. Wieso musst du wirklich jeden, der sich nicht absolut juristisch wasserdicht, mathematisch korrekt und deduktiv hergeleitet ausdrückt, herablassend behandeln? Es dient doch wirklich nur noch deiner Selbstdarstellung.

 

Bullshit. Wenn MVP den future (verspricht) verwendet, dann ist die Aussage seines Beitrages in Bezug auf das Ansinnen des TO (Entnahmeplan) nicht korrekt. Hat nix mit geätze etc. zu tun.

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CHX

Du solltest

1. deinen Kapitalbedarf genau ermitteln

2. diesen als prozentuale Größe deines Vermögens betrachten

3. einen Weg suchen das zu realisieren.

nicht umgekehrt.

 

:thumbsup:

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tyr
· bearbeitet von tyr

1. Anlagehorizont

unendlich

 

2. Zweck der Anlage

Lebensunterhalt (Entnahmephase)

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Einmalanlage

 

4. Anlagekapital:

ca. 1.100 k

Da diese Möglichkeit in diesem Entnahmeplan wieder einmal ignoriert wird, obwohl sie auf der Hand liegt: was ist mit der Möglichkeit einer Sofortrentenversicherung?

 

Eine Sofortrentenversicherung zahlt lebenslang, unabhängig davon, wie sich die Kapitalmärkte entwickeln und wie alt man wird. Wenn einen die körperlichen und geistigen Kräfte verlassen zahlt die Sofortrente weiter (okay, sie verspricht es zu tun, für alle Ramsteins im Faden). Mit im Alter nachlassenden geistigen Kräften ist man zudem kein mögliches Opfer mit einem "Schatz" an Vermögen für diejenigen, die meinen, ältere Leute um ihre Ersparnisse bringen zu wollen. Es gibt nur die monatliche Rente, die an den Bezugsberechtigten gebunden ist. Zudem muss man sich dann auch nicht um sein Vermögen kümmern, das macht dann der Versicherer.

 

Meine Empfehlung ist nun nicht, die 1,1 Millionen Euro komplett in eine Sofortrentenversicherung einzuzahlen, sondern die Option zu prüfen, zu überlegen, wie der monatliche Bedarf sein wird und ob es nicht sinnvoll sein könnte, einen Teil des Kapitals für regelmäßige vorraussichtlich verlässliche Ausschüttungen über diesen Weg zu verkonsumieren, statt alles selber machen zu wollen.

 

Nur weil diese Lösung langweilig ist heißt es noch lange nicht, dass das kein zum Bedarf passender Baustein sein kann.

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Lazybones

Welchen Rat willst du hören, wenn nicht rationale Argumente?

Ein rationales Portfolio kann einen irrationalen Investor nicht immer zufrieden stellen, das scheint mir hier der Fall.

 

Wenn du "Angst" vor den Folgen der Indexkonstruktion hast, dann setzte doch auf einen "guten" aktiven Fonds der auf Dividendentitel setzt, oder glaubst du du kannst das noch besser als ein Fondsmanager?

 

Unternehmen die "noch nie profitabel" waren, sind auch nicht groß nach MK.

 

EDIT: Antwort auf den obrigen Post.

Für einen Anlagebetrag von 1,1 Mio scheinst du die Sache sehr nach Gefühl anzugehen.

Du solltest

1. deinen Kapitalbedarf genau ermitteln

2. diesen als prozentuale Größe deines Vermögens betrachten

3. einen Weg suchen das zu realisieren.

 

nicht umgekehrt.

 

Versteht mich nicht falsch, ich finde Eure Argumente ja nicht falsch, bzw. will Euren Rat ja hören. Ich bin in keiner Weise beratungsresistent, eher im Gegenteil, so kann mich die Lektüre eines Buches recht schnell "umstimmen". Nun versuche ich zwischen den unterschiedlichen Theorien meinen Weg zu finden. Es macht ja keinen Sinn, wenn ich hier auf den ersten EInwand gleich antworte: "Ok dann lass ichs halt", oder?

 

Was meinst Du mt meinem Kapitalbedarf? Meine Entnahme? Die habe ich natürlich schon ausgerechnet und habe mein "altes" ETF-Weltportfolio und seine Ausschüttungen zugrunde gelegt. Das war eben nicht auf Ausschüttungen optimiert.

 

(MK hoch kann es zB bei Ex-Staatsbetrieben geben, von denen jeder "Kunde" aus Monopolzeiten weiss, was er von Ihnen zu halten hat ...)

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Lazybones

@ tyr

 

Ja, danke für den Vorschlag, den hatte ich in einem anderen Faden auch schon einmal gesehen, ich glaube der kam von Dir. Da gab es einen Link zur Berechnung. Das habe ich gemacht und dann festgestellt, dass das auf meine Lebenserwartung ein zinsloser Entnahmeplan ist. Nur wenn ich viel älter werde, lohnt es sich. Das brauche ich aber eher nicht, denn zu Not kann ich wenn ich über 80 bin von meiner gesetzlichen Rente leben. Und wenns ganz dumm kommt, wird dann halt noch das Haus versilbert und ich geh ins Heim!

 

:blushing:

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tyr

Was meinst Du mt meinem Kapitalbedarf? Meine Entnahme? Die habe ich natürlich schon ausgerechnet und habe mein "altes" ETF-Weltportfolio und seine Ausschüttungen zugrunde gelegt. Das war eben nicht auf Ausschüttungen optimiert.

Meiner Meinung nach ist das Konzept einer "Optimierung auf Ausschüttungen" mindestens fragwürdig. Da schwingt für mich oft der Anlegerfehler von mentaler Buchführung mit: Ausschüttungen werden gefühlt als nicht zum Anlagekapital betrachtet. Es wird sogar versucht, geziehlt in Unternehmen zu investieren, die in der Vergangenheit regelmäßig und viel ausgeschüttet haben. Obwohl das gar kein sicherer Indikator für eine gute Gesamtrendite in der Zukunft ist.

 

Was ist so schlimm am Kapitalverzehr im Alter? Meiner Meinung nach verhindert diese unbewusste Angst vor dem Konsum der Kapitalsubstanz eine wirkliche Rendite aus den Geldanlagen, die man im Arbeitsleben aufgebaut hat. Rendite ist das Verhältnis von Auszahlungen zu Einzahlungen in eine Geldanlage. Wenn man nichts oder zu wenig auszahlt oder mit Dividendenstrategien seltsame Verbiegungen probiert, nur um sich der Illusion hinzugeben, dass man die Substanz unangetastet lässt und nur Erträge konsumiert läuft man meines Erachtens sicher in die Falle, zur Lebenszeit nicht genügend Ertrag tatsächlich realisiert zu haben. Die Erben freut das bestimmt. Ob das in deinem Sinne sein soll musst du selber entscheiden.

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tyr
· bearbeitet von tyr

@ tyr

 

Ja, danke für den Vorschlag, den hatte ich in einem anderen Faden auch schon einmal gesehen, ich glaube der kam von Dir. Da gab es einen Link zur Berechnung. Das habe ich gemacht und dann festgestellt, dass das auf meine Lebenserwartung ein zinsloser Entnahmeplan ist. Nur wenn ich viel älter werde, lohnt es sich. Das brauche ich aber eher nicht, denn zu Not kann ich wenn ich über 80 bin von meiner gesetzlichen Rente leben. Und wenns ganz dumm kommt, wird dann halt noch das Haus versilbert und ich geh ins Heim!

 

:blushing:

Wenn dir dieser Entnahmeplan einer Sofortrentenversicherung zu konservativ ist würde ich an deiner Stelle noch viel aggressiver Entnahmen durchführen und wirklich verkonsumieren. Das passt dann aber kaum zu Dividendenoptimierung, die zaghaft versucht, Ausschüttungen zu steigern, unter der Illusion des Kapitalerhalts.

 

Wie so oft geht es darum, was du dir für Ziele setzt. Das sollte m. E. am Anfang stehen. Eine erstellte Strategie sollte zudem m. E. die Möglichkeit bieten, dass sich die Ziele über die Zeit verändern können. Ich würde eher davon ausgehen, dass auch mit steigendem Alter noch Veränderungen im Leben und an den Bedürfnissen an deine Geldanlage auftreten.

 

Wenn deine Ziele einigermaßen durchdacht sind und fest stehen kann man mit den Zielen zu spezialisierten Beratern gehen, die dich bei der Erstellung eines Plans bei der Verwirklichung unterstützen können und dafür haften. Das würde ich an deiner Stelle nicht im Forum machen bei dieser Summe. Oder möchtest du in 10 Jahren zornig hier im Forum aufschlagen und Vorwürfe austeilen, vor welchen Folgen wir dich alle nicht gewarnt haben und wer dir einen entstandenen Verlust von z. B. 300.000 Euro ersetzt?

 

Oder, noch schlimmer, die Erben sind sauer, weil wir dir hier zu riskanten Aktien-Investitionen geraten haben, die sich schlecht entwickelt haben, nachdem du unter die Erde gekommen bist...

 

Dein Immobilieninvestment ist offenbar gut gelaufen. Das Risiko hat sich gelohnt. Ob du am Kapitalmarkt ähnlich erfolgreich sein wirst und die Früchte deiner Arbeit ernten können wirst kann dir hier niemand garantieren.

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Lazybones

@ tyr

 

Danke für Deine ausführlichen und hilfreichen posts. Das ist alles wirklich zu überlegen. Ich hatte auch schon an einen Berater gedacht, aber meine Erfahrungen bei der Quirin-Bank waren eher abschreckend, was die Kostenseite und auch den Erfolg anbelangte. Da muss ich mich vielleicht wiklich nocmal bei freien Beratern umsehen, die Banken wollen einem nur den eigenen Mist verkaufen. Wegen der Haftung kann ich mir aber kaum vorstellen, dass man da jemals Erfolg haben wird.

 

Ja mein Immobilieninvestment war gnadenlos leichtsinnig. Dass das so gut gelaufen ist, war ein Wunder. Zwischendrin sah es auch schon ganz anders aus. Sowas brauche ich nicht nochmal.

 

Schluck

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