Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

lapunta

Vor ein paar Tagen las ich folgenden Artikel:

 

Warum Prognosen von Börsen-Analysten sinnlos sind

 

Im Dezember letzten Jahres hatte ich mir mal eine Liste mit den Kurszielen der Analysten angelegt (Quelle: Börse-online) - nur um die Kursziele später zu überprüfen.

Das habe ich gestern gemacht und das Ergebnis ist wirklich katastrophal.

 

Die am besten bewerteten 8 Aktien schnitten in der Rückschau schlechter ab, als die am schechttesten bewerteten.

 

Wie können die "Experten" so danebenliegen? Das stellt doch irgendwie das ganze Bewertungssystem in Frage?

post-30683-0-66465300-1459516131_thumb.jpg

post-30683-0-39926200-1459516144_thumb.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stoxx

Das ist schon bitter, da gebe ich Dir recht. Zudem werden die Analysten für ihre Analysen noch gut bezahlt, genaue Gehälter kenne ich aber nicht. Niemand kann ich die Zukunft blicken, jedoch lassen sich Trends erkennen. Diese Trends herauszufinden, ist schon schwierig genug. Ich persönlich finde -für meine Zwecke- das Hamsterrad Aktienbewertungssystem bei der Titelauswahl ganz hilfreich. Einfach mal googlem, ggfls. ist es auch etwas für Dich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Der Träumer

Vor ein paar Tagen las ich folgenden Artikel:

 

Warum Prognosen von Börsen-Analysten sinnlos sind

 

Im Dezember letzten Jahres hatte ich mir mal eine Liste mit den Kurszielen der Analysten angelegt (Quelle: Börse-online) - nur um die Kursziele später zu überprüfen.

Das habe ich gestern gemacht und das Ergebnis ist wirklich katastrophal.

 

Die am besten bewerteten 8 Aktien schnitten in der Rückschau schlechter ab, als die am schechttesten bewerteten.

 

Wie können die "Experten" so danebenliegen? Das stellt doch irgendwie das ganze Bewertungssystem in Frage?

 

Sinnlos sind Analysen sicher nicht, da der Analyst sein Geld (Gehalt) damit verdient haben sie für ihn einen Nutzen. Einen Nutzen haben sie auch für die Banken und Broker, denn sie bieten einen Anlass zum Kauf und Verkauf und wenn ge- oder verkauft wird fallen Provisionen an. Anaylsen (so wie jede andere Art von publicity für eine Aktie) können auch Teil des Distributions- oder Akkumulationsprozesses für Aktien sein. Nur wenn entsprechende Umsätze stattfinden können die großen Spieler ihre Positionen eröffnen oder schließen ohne die Kurse dabei zu stark zu bewegen. Empfehlungen können aber je nach Börsenphase ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. Zu Hochzeiten des Neuen Marktes führten Empfehlungen in der 3Sat Börse regelmäßig zu Kursaufschlägen von 20% und mehr am nächsten Börsentag. Als die Hausse zuende ging war das nicht mehr der Fall. Aktienempfehlungen (generell) führten dann plötzlich zu deutlichen Kursabschlägen, da alle schnell raus wollten.

 

Einen Nutzen kann man aus Analystenempfehlungen m.E. nicht ziehen. Wenn die Empfehlung bei dir angekommen ist, ist sie zuvor schon durch so viele Hände gegangen, dass die Chancen, die vorher möglicherweise bestanden, längst eingepreist sind. Ob die Auftraggeber der Analysen einen Nutzen aus ihnen ziehen und wenn ja in welcher Form sei dahingestellt. Vermutlich wird es einen Nutzen geben, sonst würde man kein Geld dafür ausgeben. Der Nutzen kann aber auch in Faktoren liegen, die nicht mit potentiellen Kursgewinnen im Zusammenhang stehen (Imagegründe, Provisionsgeschäft etc.).

 

Das eigentliche Problem besteht darin, dass es unglaublich schwer ist, eine sichere Prognose z.B. auf die Gewinnentwicklung einer Aktiengesellschaft zu erstellen. Nehmen wir als Beispiel einmal ein Exportunternehmen. Bei Produktion im Inland und Verkauf ins außereuropäische Ausland wird der Gewinn zu wesentlichen Teilen von der Wechselkursenwicklung in den Zielmärkten abhängen. Kann man die Entwicklung der Devisenmärkte - und dann noch über einen langen Zeitraum - prognostizieren? Ich fürchte nein. Weiterhin hat natürlich auch die allgemeine Konjunktur sowie das Verhalten der Wettbewerber eine Auswirkung. Selbst wenn man diese ganzen Faktoren richtig vorausgesehen hat, kann man noch Pech haben und die Aktie steigt nicht, da kaum Nachfrage zu höheren Kursen nach diesem Wert besteht oder z.B. andere große Adressen diese Position reduzieren.

 

Letztlich ist der Kurs einer Aktie nur davon abhängig, wie das Angebot und die Nachfrage nach diesem Papier sich entwickeln. Andere Faktoren haben nur indirekten Einfluss auf den Kurs. Über- und Unterbewertungen können manchmal lange Zeit Bestand haben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dork

Interessant wäre doch, ob es ein signifikant höheres Handelsvolumen nach solchen lustigen Analystenprognosen gibt...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lapunta
· bearbeitet von lapunta

Jau,Jau, so isses!

 

Es ist ja nicht so, daß ich mir über die Problematik des "in die Zukunft schauens" nicht bewußt wäre - auch nicht in Bezug auf Aktien. Aber das man so daneben liegen kann, daß man besser liegt, wenn man das genaue Gegenteil tut, finde ich schon bedenklich. Wenn man wenigstens wüßte, wie die Analysten zu ihren Ergebnissen kommen, dann könnte man wenigstens mal über mögliche Fehlerquellen nachdenken. Aber Transparenz war ja noch nie eine Stärrke der Banken.

 

Ich würde mich gern einem kleineren Zirkel aus ambitionierten Privatanlegern anschließen - nicht zu groß, damit's überschaubar bleibt. Lediglich zum konkreten Informationsaustausch.

 

Wer hat da einen Tipp?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dork

Börsenklub in der Nachbarschaft?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
GiomS

Ein Analyst ist jemand der dir morgen erklärt warum seine gestrige Vorhersage heute nicht eingetroffen ist whistling.gif (von wem war das Zitat nochmal...?)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
armerTor

Bereits Altmeister A. Kostolany war davon überzeugt:

 

Die Börsenspekulation ist eine Kunst und keine Wissenschaft.

 

Man schaue sich dazu einige Threads zu einzelnen Aktien ( z.B. RBS, Geox, Delticom, Gerry Weber, etc...) hier im Forum an. Da wimmelt es anfangs von niedrigen Buchwerten, hohen free Cashflows, fähigem Management, gigantischen Burggräben, bullischen Wimpeln, aufsteigenden Dreiecken, Ausbrüchen zu neuen ATHs, usw... - doch einige Seiten bzw. Monate später zeigte sich ganz gemein der Bär und blieb Sieger.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lapunta

joi,joi... jetzt war ich bloss mal zwei Stunden aus dem Haus und hab einige Antworten, zu denen es einiges zu sagen gibt.

 

Dann fang ich mal an:

 

Börsenklub in der Nachbarschaft?

 

Da ich seit ca. 6 Jahren auf Teneriffa wohne, ist meine "Nachbarschaft" ziemlich weit weg. Das Ganze müßte sich irgendwie im Virtuellen abspielen...wie auch immer.

Ich wäre da für konkrete Tipps dankbar.

 

Bereits Altmeister A. Kostolany war davon überzeugt:

 

Die Börsenspekulation ist eine Kunst und keine Wissenschaft.

 

Das ist zweifelsohne richtig. Doch egal ob Du ein Möbel baust, einen Film machst, oder Geld in Firmen investierst, ohne ein gewisses Maß an erlerntem Handwerk kommst Du nicht weit. Will sagen: Kunst kommt von können und nicht von wollen, dann würde es nämlich nicht Kunst sondern Wulst heißen.:lol::lol:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
cuibono
· bearbeitet von cuibono

Ich kauf eigentlich immer dann eine Aktie wenn alle Analysten sie tiefrot bewerten. Sonst wäre sie nicht tief bewertet. In 10 Jahren wissen wir ob mein Vorgehen so unendlich viel klüger als die Analysten war.

 

 

 

Weiß nicht, was echte Künstler sollen

Mit eurem theoretschen Schwulst;

Kunst kommt von Können, nicht von Wollen:

Sonst hieß es „Wulst.“

 

Ludwig Fulda

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mojo-cutter
Hier ein Interview mit Gerd Gigerenzer u.a. zu Analysen, warum sie (seiner Meinung nach) gemacht werden und warum sie scheitern.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko

Ja, Analysen sind sinnvoll. Gäbe es keine Analysen würden die Kurse vom Zufall bestimmt. Irgend jemand muß sich die Mühe machen nachzusehen ob eine Firma gut oder schlecht ist und ob der Kurs angemessen ist.

 

Analysen darf man jedoch nicht mit den Werbe-Veröffentlichungen der Finanzwirtschaft verwechseln, auch wenn diese so genannt werden. Sogenannte Analysen ohne Begründung sind sowieso nutzlos. Mit Begründung können sie immerhin zum Nachdenken anregen. Jeder muß seine Anlagentscheidungen angepaßt an seine Situation selbst treffen. Dazu muß man aber wissen welche Motivation und wie viel „defensive Entscheidungen“ (wie von Gigerenzer beschrieben) in den Analysen stecken.

 

Eine Analysen besteht nicht nur aus buy/hold/sell, sondern aus den Erwartungen zu vielen Szenarien. Das habe ich noch nie in einer publizierten Analyse gefunden.

 

Sehr richtig finde ich Gigerenzers Satz:

Es heißt, komplexe Systeme brauchen immer komplexe Regeln. Das ist falsch. Je komplizierter es wird, desto weiter kommt man mit ein­fachen Faustregeln ...

Sehr interessant ist auch die Aussage zum Lieblingsargument der Fonds

Man trifft Entscheidungen mit einer einfachen Faustregel: Eins durch N. Sagen wir, Sie haben drei Anlageklassen zur Auswahl: Aktien, Anleihen und Immobilien. Dann streuen Sie Ihr Vermögen (Eins) gleichmäßig auf alle drei Klassen (N). ...

Studien haben gezeigt, dass diese Art zu streuen in vielen Fällen erfolgreicher ist als die Portfoliotheorie, die anfällig für Schätzfehler ist. Für N = 50 brauchte man etwa 500 Jahre Aktiendaten, damit Markowitz besser als die 1/N-Methode wird. Das heißt, erst im Jahr 2500 sollten sich komplexe Berechnungen auszahlen

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cellardoor
29.03.2016 11:42:31

 

Kepler Cheuvreux belässt VW-Vorzüge auf 'Buy' - Ziel 160 Euro

 

FRANKFURT (dpa-AFX Analyser) - Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) auf "Buy" mit einem Kursziel von 160 Euro belassen. Dass ein kalifornisches Gericht entschieden habe, die Frist zur Vorlage einer Lösung der Abgas-Probleme zu verlängern, überrasche ihn kaum, schrieb Analyst Michael Raab in einer Studie vom Dienstag. Die Fristverlängerung werte er dennoch leicht positiv für den Autobauer./ajx/gl

 

30.03.2016 13:53:03

 

DZ Bank belässt Volkswagen-Vorzüge auf 'Verkaufen'

 

FRANKFURT (dpa-AFX Analyser) - Die DZ Bank hat die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) auf "Verkaufen" mit einem fairen Wert von 83 Euro belassen. Er gehe weiterhin von einer deutlichen Dividendenkürzung bei dem Autobauer aus, schrieb Analyst Michael Punzet in einer Studie vom Mittwoch. Einen Totalausfall halte er aber für eher unwahrscheinlich, insbesondere wegen des Großaktionärs Porsche SE. Insgesamt sehe er sich in seiner skeptischen Haltung zu VW bestätigt./mzs/gl

 

oder

 

post-30037-0-47839800-1459585382_thumb.png

 

http://www.finanzen....ele/Nestle_SA_1

 

 

Und solche Schätzungen sollen einen Vorteil haben?

 

 

Das interessante ist ja auch. Ein Analyst kauft eine Aktie. Dann gibt er die Prognose raus, dass sie steigt. Die Leute glauben es und kaufen, dadurch steigt der Kurs und der Analyst verkauft. Ähnlich wie das Aktienbriefe machen.

 

oder aber

 

Ein Analyst gibt die Prognose raus, dass eine Aktie steigt. Die Leute glauben es und kaufen, dadurch steigt der Kurs. Das ist nichts anderes als eine self-fulfilling prophecy (https://de.wikipedia...de_Prophezeiung)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko

Und solche Schätzungen sollen einen Vorteil haben?

 

Habe ich nicht behauptet.

Es wird dich überraschen, die meisten dieser Schätzungen sind richtig - es wird nur nicht gesagt wann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Up_and_Down

Ein Analyst gibt die Prognose raus, dass eine Aktie steigt. Die Leute glauben es und kaufen, dadurch steigt der Kurs. Das ist nichts anderes als eine self-fulfilling prophecy (https://de.wikipedia...de_Prophezeiung)

 

Vielleicht ist das ja der einzige Grund, warum es diesen Beruf noch gibt. :lol: Irgendjemand unter Tausenden hat mal 10 Mal hintereinander richtig gelegen. Nun ist er der Star und was er sagt "hat Gewicht". Wenn der Markt folgt, wird er immer der Held sein... bis externe Ereignisse "mehr Gewicht" auf die Waage bringen als sein Wort. ;)

 

Ich kann mir selbst auch kaum vorstellen, dass große Investmentunternehmen wie etwa Goldman Sachs nicht auch selbst Kapital aus ihren eigenen Analystenkommentaren schlagen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lapunta
Ich kauf eigentlich immer dann eine Aktie wenn alle Analysten sie tiefrot bewerten. Sonst wäre sie nicht tief bewertet. In 10 Jahren wissen wir ob mein Vorgehen so unendlich viel klüger als die Analysten war.

 

Dann müsstest Du dich ja ordentlich mit deutschen Bankaktien bzw. den Werten der Energieversorgern eingedeckt haben. Klar, wer da das richitge Sitzfleisch hat, kann da unter Umständen fette Gewinne einstreichen. Bloss wie lange dauert das - und wie weit fallen sie noch???

 

Anderes Beispiel ist SGL Carbon. Da sitzen wahrscheinlich viele auf Ihren Verlusten und warten seit Jahren auf bessere Zeiten. Mir fielen da aus dem Stehgreif noch ein paar andere Werte ein, die irgendwann über den Klee gelobt wurden und die heute auf den Aktienlisten die Mauerblümchen spielen.

 

Es heißt, komplexe Systeme brauchen immer komplexe Regeln. Das ist falsch. Je komplizierter es wird, desto weiter kommt man mit ein­fachen Faustregeln, die wir Heuristiken nennen.

 

Zitat aus dem Interview.

 

Halte ich für einen brauchbaren Ansatz, mit dem ich mich in letzter Zeit auch beschäftigt habe. Das Problem ist bloss, die Faustregeln richtig zu definieren.

Die Auswahl nach Joel Greenblatt ist ja so ein Verfahren, das in die Richtung geht. Aber wertet man die IndustrieTitel aus dem HDAX nach diesem System aus liegt man für das vergangene Quartal auch total falsch.

 

 

Ich denke ohne Fundamentalanalytische Fragen in Bezug auf das Geschäftsmodell kommt man nicht aus. Vielleicht würde es sich lohnen, das Geschäftsmodell, durch einen konkreten Fragenkatalog zu bewerten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lapunta

Ein Analyst gibt die Prognose raus, dass eine Aktie steigt. Die Leute glauben es und kaufen, dadurch steigt der Kurs. Das ist nichts anderes als eine self-fulfilling prophecy (https://de.wikipedia...de_Prophezeiung)

 

Vielleicht ist das ja der einzige Grund, warum es diesen Beruf noch gibt. :lol: Irgendjemand unter Tausenden hat mal 10 Mal hintereinander richtig gelegen. Nun ist er der Star und was er sagt "hat Gewicht". Wenn der Markt folgt, wird er immer der Held sein... bis externe Ereignisse "mehr Gewicht" auf die Waage bringen als sein Wort. ;)

 

Ich kann mir selbst auch kaum vorstellen, dass große Investmentunternehmen wie etwa Goldman Sachs nicht auch selbst Kapital aus ihren eigenen Analystenkommentaren schlagen.

 

Na, wenn's so wär, wär's ja schön. Dann müssten die Kurse ja steigen, wenn viele Analysten die Aktie gut bewerten. Ist aber nicht der Fall. Ich denke eher, wenn man bei einer Analyse zu den falschen Ergebnissen kommt, hat man sich die falschen Fragen gestellt. Irgendwas stimmt da im System nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko

[

Es heißt, komplexe Systeme brauchen immer komplexe Regeln. Das ist falsch. Je komplizierter es wird, desto weiter kommt man mit ein­fachen Faustregeln, die wir Heuristiken nennen.

 

Zitat aus dem Interview.

...

Ich denke ohne Fundamentalanalytische Fragen in Bezug auf das Geschäftsmodell kommt man nicht aus. Vielleicht würde es sich lohnen, das Geschäftsmodell, durch einen konkreten Fragenkatalog zu bewerten.

Das bemerkenswerte daran ist, dass es der gängigen These widerspricht, dass Aktien nur mit komplexen Modellen von professionellen "Analysten" richtig bewertet werden können.

Natürlich geht es dabei vor allem um fundamentale Fragen. Ob man bei der Bewertung spezielle Techniken wie Fragenkataloge oder Kennzahlen verwendet ist Geschmacksache. Bei einer schematisierten Bewertung sehe ich eher die Gefahr, dass wichtige Aspekte übersehen werden. Letztlich sind das alles nur Hilfsmittel. Zum Schluß ist es für mich immer eine Bauchentscheidung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lapunta
Das bemerkenswerte daran ist, dass es der gängigen These widerspricht, dass Aktien nur mit komplexen Modellen von professionellen "Analysten" richtig bewertet werden können.

 

Dem ist ja gerade nicht so. Lies mal die Bücher von Joel Greenblatt.

 

The Little Book That Beats the Market

You Can Be A Stock Market Genius.

 

Darin beschreibt er, warum die es gerade nicht können.

 

Desweiteren zeigt er auch eine Methode auf, mit der er den amerikanischen S&P 500 ständig geschlagen hat. (siehe Anhang). Natürlich erstellt er von den besten der Auswahl zusätzlich eine Fundamentalanalyse.

 

Ich hab mir im Dezember letzten Jahres nach seiner Methode mal ein Musterdepot (bezogen auf den deutschen HDAX) angelegt, mit dem ich gerade mit 4,57% im minus liege. ist ja nicht unbedingt schlecht. Könnte aber besser sein.

 

 

[Natürlich geht es dabei vor allem um fundamentale Fragen. Ob man bei der Bewertung spezielle Techniken wie Fragenkataloge oder Kennzahlen verwendet ist Geschmacksache. Bei einer schematisierten Bewertung sehe ich eher die Gefahr, dass wichtige Aspekte übersehen werden. Letztlich sind das alles nur Hilfsmittel. Zum Schluß ist es für mich immer eine Bauchentscheidung./quote]

 

Natürlich wird es nie einen Algoritmus geben, mit dem Dir der Computer auf Knopfdruck die 5 besten Aktien ausspuckt. Ich wäre ja schon zufrieden, wenn von 10 Aktien 3 im folgenden Quartal einen positiven Trend aufweisen, der besser ist, als der DAX.

post-30683-0-85923800-1459637361_thumb.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko

@ lapunta

Ich habe die Bücher nicht gelesen - mM bringt ein Buchautor genauso wenig Börsenerfolg wie ein Fondsmanager. Man muß sich klar machen, dass beide in erster Linie für ihren eigenen Erfolg arbeiten und der nur gelegentlich mit dem derer Kunden übereinstimmt.

 

"Buy low, sell high" ist natürlich richtig aber es gibt dafür keine "Magic Formula". Im besten Fall kann man solche Screener zur Vorauswahl nehmen. Auch Greenblatt sagt, dass es in manchen Branchen und zu manchen Zeiten besser funktioniert in manchen schlechter. Die Firmen und die Situationen sind zu unterschiedlich um daraus eine Kennzahl zu bilden. Man muß versuchen das Geschäftsmodell, die Strategie und die Risiken einer Firma zu verstehen.

 

Mir ist "hold for 1 year - then sell" zu kurzfristig.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

@lapunta:

 

reko hat Recht. Du verwechselst Analysen mit Kurszielen. Das sind zwei ziemlich unterschiedliche Sachen.

 

Eine echte und gute Aktienanalyse ist ein sehr ausführliches Dokument. Es beinhaltet:

  • einen aktuellen Überblick über den Markt, in dem das Unternemhen tätig ist
  • einen Überblick und beschreibung der Konkurrenz,
  • ein (u.U. sehr kompliziertes) Modell zur Unternehmensbewertung.

Ein Modell ist eine Berechnung, mit der man prognostizieren kann. Du wählst als Eingangsparameter Szenarien (negativ, neutral, positiv) und bekommst als Ausgangsparameter gewünschte Finanzdaten und den Wert des Unternehmens. Z.B. wir haben gestern im Kurs das DCF-Modell für die Deutsche Post fertig gebaut. Das Modell zeigt, dass mit negativem Szenario die Aktie ca. 24 € Fair Value wert ist, mit neutralem - ca. 27€. Das entspricht auch nugefähr dem aktuellen Marktwert, ich habe also keine neue Erkentnisse bezüglich der Bepreisung von DP gewonnen.

 

 

Solche vollwertigen Analysen mit Modellen bestellen bei Analysten professionelle Money Manager wie z.B. Pensions- und Fondsverwalter. Ich habe nie so eine Analyse in der Hand gehalten, sie dürften zu teuer sein, um nach Außen gegeben zu werden. Ich habe ein einziges Mal eine interne Analyse eines kleinen deutschen Bankhauses in der Hand gehalten. Diese war ohne Modell und hat mich vom Unternehmen nicht überzeugen können. Die weitere Kursentwicklung der Aktie gab mir Recht. :)

 

PS: Dein Themen-Titel ist so gesehen falsch. Du wolltest wissen, ob Kursziele der Analysten sinnlos sind, hast aber Analysen geschrieben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Flughafen

Die am besten bewerteten 8 Aktien schnitten in der Rückschau schlechter ab, als die am schechttesten bewerteten.

 

Ist nicht mal unlogisch. Wenn irgendwas bereits sehr gut bewertet ist, gibt es keine Anschlusskäufer. Warum soll der Kurs dann steigen? Weil die Gewinne steigen? Ja, aber langfristig. Kursfristig haben sie eher das Potenzial zum Fallen, weil die Nachfrage bereits gesättigt ist. Ich glaube das hatte bereits Kostolany beschrieben.

 

Es ist natürlich sehr verführerisch, die Bewertungen der Analysten als Kontraindikator zu nehmen und daran zu verdienen. ;) Aber als einziges Kriterium für Aktienkauf sind sie keinesfalls geeignet. Nur als eins von Vielen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lapunta
reko hat Recht. Du verwechselst Analysen mit Kurszielen. Das sind zwei ziemlich unterschiedliche Sachen.

 

Das mag ja sein, Aber die meisten enthalten ja ein Kursziel, oder haben es sogar zum Ergbnis. Ich bin leider (oder zum Glück) keine Bank und auch kein Fondmanager. Also kann ich mich nur an das halten, was ich an Informationen erhalte und das sind nun mal die Analysen auf finanzen.net oder ähnliches.

 

Dabei interessiert mich nur in zweiter Linie, wie die zustande gekommen sind, ob die zeitversetzt erscheinen oder wieviel da schon eingepreist ist.

Meine Frage ist in erster Linie, was taugen diese. Immerhin tragen sie doch den Namen der großen Bankhäuser.

Ich bestelle doch auch nicht einen BMW, bekomme dann einen FIAT geliefert und sage mir dann: Okay, ist auch ein Auto mit dem ich von A nach B komme.

 

Ich habe mir gestern Abend noch mal kurz die Mühe gemacht die verschiedenen Kursziele der Merck Aktie für ein Jahr mit dem tatsächlichen Kursverlauf zu vergleichen. Den Chartverlauf hänge ich mit an.

 

Also die rote Linie ist 'ne "reingegurkte" Trendlinie. Um die schwarzen Quadrate zu ermitteln habe ich mir die Analysen (ungefähr am Anfang bzw. der Mitte) eines Monats angeschaut - sind verschiedene Analysten.

 

Also ich finde das Ergebnis spricht Bände. Egal, wie sich der Kurs entwickelt, blieb das Blieb das Kursziel um die 100€,

 

Ist doch erbärmlich,oder?

post-30683-0-56612500-1459760745_thumb.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko

Also ich finde das Ergebnis spricht Bände. Egal, wie sich der Kurs entwickelt, blieb das Blieb das Kursziel um die 100€,

 

Ist doch erbärmlich,oder?

Ich nehme an, dass mit diesen "Analysen" das beabsichtigte Ziel erreicht wird, sonst würde man den Aufwand nicht betreiben. Was Du damit anfangen kannst ist eine ganz andere Frage. Ich ignoriere alles ohne nachvollziehbare Begründung. Zacks.com wertet nur die Korrekturen aus.

Soweit es fundamentale Analysen sind, sollte das Kursziel auch nicht durch den aktuellen Kursverlauf beeinflußt werden. Eine fundamentale Unterbewertungen benötigt oft Jahre bis sie abgebaut ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
csab1746

Ich würde mich gern einem kleineren Zirkel aus ambitionierten Privatanlegern anschließen - nicht zu groß, damit's überschaubar bleibt. Lediglich zum konkreten Informationsaustausch.

 

Wer hat da einen Tipp?

 

Also ich habe für mich Motley Fool gefunden und wenn du willst, kannst du dich mir anschließen. Vielleicht am besten aber selbst googeln über deren Philosophie.

Jedenfalls überrascht mich das gar nicht, dass Analysten völlig daneben liegen können, denn niemand kann vorhersagen, wie sich eine Aktie enwickeln wird... super Buchempfehlung dazu: Schnelles Denken, Langsames Denken. Es ist ein Buch über intuitives Denken und wie es funktioniert, wann es brauchbar ist und wann nicht. Aktien werden hier am Rande erwähnt, aber dennoch finde ich es gerade auch diesem Zusammenhang sehr sinnvoll zu verstehen, wie unser Gehirn funktioniert (und was die Folge davon ist).

 

Was investieren angeht, so ist für mich Warren Buffett das A und O und ich will mich nur nach seinen Prinzipien orientieren. Ich war auf der Suche nach Valueinvestoren fand dann so Motley Fool. Die sind in USA sehr beliebt, haben sich hier aber nicht durchgesetzt, weil sie bis vor kurzem keine Empfehlungen für den europäischen Raum gemacht haben. Das ist seit 2016 anders. Hier bekommst du eine echte Analyse aber eben kein Kauf und Verkaufkurs... und zwar eben aus dem Grund, dass das völliger Blödsinn ist, wie du ja selbst rausgefunden hast. Die machen ca. 20 Empfehlungen pro Jahr und tracken sie dann weiterhin. Außerdem investieren die Leute selbst und das ist entsprechend im Disclaimer vermerkt. Ich finde es sehr vertrauenswürdig, wenn ich lesen kann, ob derjenige selbst Aktien, die er empfiehlt, hat oder nicht.

 

Ich filtere deren Empfehlungen nach weiteren Buffett-Kriterien, die bei den Fools keine Beachtung finden und entscheide dann, welche ich kaufe. Bzgl. Einstiegs-Preis teilen sie Buffetts Philosophie, lieber ein wundervolles Unternehmen für einen guten Preis kaufen, als ein gutes Unternehmen für einen wundervollen Preis. UND ganz wichtig: Der Anlagehorizont ist mindestens 5 Jahre, der Sinn ist ja nicht die Aktie wieder in einigen Monaten oder gar noch früher zu verkaufen (wenn sie zufällig 10% im Minus ist). Ich kann ganz ruhig schlafen, wenn die Kurse runtergehen, denn so wie sie runtergehen, werden sie irgendwann auch wieder raufgehen -- das war jetzt in den letzten Monaten ja sehr eindrucksvoll. Wenn ich ein wundervolles Unternehmen gekauft habe, von dem ich weiss, dass es von Profis weiter getrackt wird und ich mich nicht aktiv kümmern muss, dann ist das genau so ein Service, den ich mir wünsche.

 

Also wenn du daran interessiert bist, dann schreib mir eine PM, dann kann ich Details schreiben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...