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Daxi20000

Von Endloszertifikat auf Befristung - Kundenverarsche

Empfohlene Beiträge

Daxi20000

Hallo Zusammen,

 

ich habe mal eine rechtliche Frage zumeinem Problem.

 

Ich habe im Laufe der letzten Monateimmer wieder Zertifikate der Deutschen Bank erworben. Ein EndlosLong Zertifikat (DE000XM9L105). Ich bin davon, und gehe davon aus,das sich der Dax durchaus wieder zum Positiven entwickeln wird.Demzufolge habe ich wieder bei schlechten Daxtagen das Longzertifikatnachgekauft.

 

Nun kam der Brexit, ok, der Dax istnochmals ordentlich abgetaucht und geht auch vielleicht noch weiterrunter. Grund für ich, weiter das Zertifikat zu kaufen.Anlagehorizont ist langfristig bei mir, deshalb auch einEndloszertifikat.

 

Nun habe ich feststellen müssen, dassdie Deutsche Bank das Zertifikat zum 4.10.2016 gekündigt hat. Ja,dieses Recht zu kündigen steht auch in den Bedingungen. Allerdingssteht dort nicht, unter welchen Umständen sie das machen darf odersoll (sollte ich da etwas übersehen haben, schon jetzt DANKE fürden Hinweis. Dann fasse ich mich mich erst recht an die Nase). Ichbin doch aber als Endkunde extra von einem Endloszertifikatausgegangen. Nun sind überall Kaufkurse und die Bank schmeißt michraus. Jetzt kann ich nur hoffen, dass es bis Oktober wieder raufgeht. Aber dann hätte ich ja auch ein anderes Derivat mitLaufzeitende nehmen können, wenn ich auf diese Art Anlage ausgewesen wäre.

 

Fragen:

 

Wie seht ihr das? Kann die Bankdas einfach so machen? (ja im Kleingedruckten stehts, ich weiß).Trotzdem wirbt sie erst mit der Endlosversion, um dann ganz ohne fürden Kunden ersichtlichen Grund, das Ding zu kündigen? Kommt mirehrlich gesagt eher wie Kundenverarsche vor.

 

Warum tut dies die Bank?

 

Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

 

Weiß jemand, was ich tun könnte?

 

 

 

 

Danke für alle Antworten.

 

 

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Ja, die Bank kann das, wie du ja siehst.

Es steht in den Bedingungen, was du ja ebenfalls bereits weißt. Ich vermute mal es ist eine ordentliche Kündigung und keine außerordentliche.

D.h. die Bank braucht nichtmal einen Kündigungsgrund zu liefern.

"Endlos" heißt nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag sondern nur solange das Produkt auch noch von Kunden gekauft wird und die Bank damit mehr Erträge als Kosten hat.

Wenn die Bank der Meinung ist, dass es keinen Sinn mehr ergibt das Produkt fortzuführen, dann kündigt sie es eben.

Übrigens ist dein Zertifikat ein Faktor-Zertifikat. D.h. hier in diesem Fall hast du einen täglichen Hebel von 10 und noch dazu eine Pfadabhängigkeit, was natürlich extrem negativ ist wenn der Dax hin und her schwankt und keinen schönen Aufwärtstrend hat.

Als "Langfristanlage" sind solche Instrumente absolut nicht geeignet, zumal die alten Kursstände wohl auch nie mehr erreicht werden.

Da das Zertifikat nahe 0 Euro steht, ist es sogar nur normal, dass die Bank das Produkt kündigt, da es ja einer (Tages)Bewegung um 10% im DAX bedürfte, damit du überhaupt eine Bewegung im Zertifikat von 0,001 auf 0,002 siehst (Verdopplung).

Verkauf alle deine Zertifikate und realisier den Verlust. Für Langfristanlagen kauf dir einen ungehebelten Index ETF auf den DAX. Der ist kostengünstiger und da machst du weniger falsch.

Ansonsten vorher mal die Zertifikatebedingungen lesen, damit man im Voraus die Funktionsweise eines Anlageinstruments versteht.

Faktor-Zertifikate-Broschüre der Commerzbank

 

Infoseite der Deutschen Bank

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Ramstein

Selbstverständlich kann die Bank kündigen. Steht so im Produktinformationsblatt und im Prospekt. Einen Grund muss sie nicht nennen.

 

Falls du meinst getäuscht worden zu sein, so solltest du das belegen, z.B. mit Dokumenten, die die "Endlosversion" betonen, aber die Kündigung nicht erwähnen.

 

Kannst du das?

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otto03

Alle insbesondere hoch gehebelte Faktorzertifikaten werden sobald sich der Wert Richtung Null bewegt eingestellt/gekündigt. Sofern du es nicht verkaufst nimmst du bis zum Kündigungstermin an der Wertentwicklung teil.

 

Wie soll denn bei diesem Bezugsverhältnis 0,0000099003 noch eine darstellbare Preisgestaltung möglich sein?

 

Lösung: neues 10 fach gehebeltes kaufen.

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Maciej

Das mit dem Kündigen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für den Kunden scheint bei Zertifikaten System zu haben. Ich habe hier eine ganze Liste von "Endlos"-Zertifikaten, die teuer ausgegeben und dann zu einem Bruchteil dieses Preises vorzeitig gekündigt wurden. Keine Ahnung, warum eine Bank das macht. Der Verdacht der liegt nahe, dass die Bank über die Finanzierungskosten hinaus davon profitiert, obwohl sie das wegen der Hedgingpositionen eigentlich nicht sollte. Seltsamerweise war bisher noch kein Zertifikat dabei, das über dem Ausgabepreis gekündigt wurde. Von daher kann ich nur dazu raten, Zertifikate für eine Langfristanlage zu meiden, soweit es nur geht. <_<

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Immer diese Verschwörungstheorien. Warum sich nicht einfach an die eigene Nase fassen, wenn man ein Fehlinvestment getätigt hat?

Ein Zertifikat das bei quasi 0 Euro notiert ist weder für den Käufer noch für die Bank rentierlich also ist die logische Konsequenz, dass es gekündigt wird.

Ich verstehe auch die Denke mancher Anleger nicht, dass man unbedingt diese niedrig notierenden Faktorzertifikate kaufen muss. Was hat man denn davon? Da dauert es doch nur viel länger bis man überhaupt eine Preisbewegung sieht (mal ganz abgesehen vom oft deutlich höheren prozentualen Spread).

Das scheinen wohl viele nicht wirklich zu kapieren. Das zeigt nur, dass zu wenige, die diese Produkte handeln, sich auch nur im Mindesten damit auseinandergesetzt haben, geschweige denn die Preisentwicklung verstehen.

 

Die Pfadabhängigkeit durch die tägliche Anpassung auf einen konstanten Hebel ist bei schwankungsstarken Werten eben fatal. Und die Börsenkurse gehen nunmal äußerst selten nur in eine Richtung. Insofern sind Faktor-Zertifikate auch keine Langfrist-Anlageinstrumente.

Alle die sich also am Chart aufgeilen und meinen die alten Kurshöhen werden demnächst wieder erreicht, die leben eben im Irrglauben.

 

Zertifikate mit hohem Preis müssen nicht gekündigt werden, da man hier noch Preisbewegungen sieht und die Partizipationsrate nicht auf ein Minimum zusammengeschrumpft ist.

 

Kopf einschalten bevor man Geld investiert. Wer Geld zu verschenken hat, der kann es mir ansonsten auch gerne direkt überweisen.

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Maciej

@passiv_Investor: Ich rede weder von Faktorzertifikaten, Hebelzertifkaten noch von welchen, die quasi bei Null notieren, sondern von gewöhnlichen 1:1-Indexzertifikaten. Der nominelle Kurs kann da also kaum ein Problem sein.

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passiv_Investor

Bei 1:1 Indexzertifikaten kommt es wohl eher selten vor, dass diese nur noch einen Bruchteil ihres Ausgabepreises haben. Die meisten Indizes steigen ja über längere Zeit und so hoch sind die Kosten für diese Zertifikateart gewöhnlich auch nicht, dass es den Kurs enorm drücken würde.

 

Kannst du ein paar Beispiele nennen? Dann könnte man das ja weiter erörtern.

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passiv_Investor

Wegen Problemen mit den Dividenden? Das kann ich mir nun wirklich gar nicht vorstellen. Welcher Emittent hedged denn die Zertifikate mit den Einzelaktien?

Selbst da hat die Bank doch Steuerabzüge und kann nicht die volle Bruttodividende reinvestieren (was ja zudem noch Kosten verursachen würde).

Eine Abbildung über den Future ist doch hier wesentlich einfacher.

Also ich glaube nicht wirklich, dass das der wahre Grund für die Kündigung der Indexzertifikate ist.

Viel eher könnte ich mir vorstellen, dass diese Produkte seit dem Aufkommen der ETFs einfach viel zu wenig Umsatzvolumen haben und es sich daher schlicht nicht mehr rentiert sie weiter im Produktportfolio zu halten.

Mit den ETFs lässt es sich ja viel kostengünstiger und noch dazu sicherer (Fonds und kein Zertifikat) den Index abbilden.

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Raccoon

@passiv_Investor: Ich rede weder von Faktorzertifikaten, Hebelzertifkaten noch von welchen, die quasi bei Null notieren, sondern von gewöhnlichen 1:1-Indexzertifikaten. Der nominelle Kurs kann da also kaum ein Problem sein.

Zeig mal deine Liste bitte.

 

Im Falle des OP sollte es aber klar sein, er hat nunmal ein Faktorzertifikat und kein gewöhnliches Indexzertifikat.

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Maciej

Zeig mal deine Liste bitte.

 

Im Falle des OP sollte es aber klar sein, er hat nunmal ein Faktorzertifikat und kein gewöhnliches Indexzertifikat.

Ja, das hatte ich leider erst nach meinem ersten Post gelesen.

 

Hier sind mal die Zertifikate, die noch auf meiner Liste verblieben sind. Davor gab es schon andere, die ich dann aber gelöscht hatte:

 

  • RBS Cyprus 10 Titans (DE000AA0ZYP2)
  • RBS Select Rare Earth Basket (DE000AA2W3C6)
  • RBS Global Coal TR (NL0000725257)
  • DB Solactive Ukraine Index (DB1UKR)
  • Commerzbank AG UNL.IND.Z10(11/unl) CBK Index (DE000CZ33EA1)
  • Coba Uran Index (CZ33D9)
  • Philadelphia Gold & Silver (SG9AP6)

Es ist schon ein auffälliger Zufall, dass die allesamt deutlich im negativen Bereich gekündigt wurden.

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

Es ist schon ein auffälliger Zufall, dass die allesamt deutlich im negativen Bereich gekündigt wurden.

Ist es für dich auch ein auffälliger Zufall, dass Aktienfonds mit schlechter Performance oft aufgelöst werden?

Könnte das vielleicht etwas damit zu tun haben, dass sich Produkte mit einer miserablen Wertentwicklung einfach viel schlechter vermarkten lassen?

("Dieses Zertifikat hat in den letzten drei Jahren 80% Verlust eingebracht. Kaufen Sie jetzt!")

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Maciej

Ist es für dich auch ein auffälliger Zufall, dass Aktienfonds mit schlechter Performance oft aufgelöst werden?

Könnte das vielleicht etwas damit zu tun haben, dass sich Produkte mit einer miserablen Wertentwicklung einfach viel schlechter vermarkten lassen?

("Dieses Zertifikat hat in den letzten drei Jahren 80% Verlust eingebracht. Kaufen Sie jetzt!")

Bei Aktienfonds sitzt immerhin ein Management dahinter, das in dem Fall Mist gebaut hätte, jedenfalls wenn es deutlich schwächer als der Markt performt. Dass man sowas gern unter den Teppich kehren will, ist schon klar. Von einem Indexzertifikat, das zudem als Endloszertifikat angepriesen wird, erwarte ich aber, dass ich damit doch gerade auch nach längeren Kursverlusten antizyklisch einsteigen kann. Oder dass ich Kursverluste aussitzen kann, falls ich bei höheren Kursen gekauft habe. Es ist schließlich ein Indexzertifikat, da muss mir als Anleger doch klar sein, dass die ausgebende Bank nichts mit dem Kursverlauf zu tun hat. Ich will doch gerade den Index kaufen, so wie er ist. Von einem reinen Schönwetterzertifikat hab ich da gar nichts.

 

Wenn ich als Anleger bei einem Endloszertifikat damit rechnen muss, dass es schon nach vier Jahren wieder gekündigt wird, dann ist die einzig logische Konsequenz, überhaupt keine Zertifikate mehr zu kaufen. Meines Erachtens schießen sich die Banken damit selbst ins Knie, aber naja, ändern lässt es sich ja doch nicht ...

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passiv_Investor

Nunja, diese ganzen Indexzertifikate, die du da aufgelistet hast, sind jetzt auch keine auf Standardindizes. Das waren schon eher "exotische" Produkte.

Da kann ich mir schon vorstellen, dass die Nachfrage nicht stark genug ist, insbesondere bei jahrelang fallenden Kursen.

Natürlich ist es ärgerlich, dass hier dem Anleger die Chance genommen wird, dass sich die Preise erholen. Aber aus Emittentensicht ist es absolut verständlich solche Produkte einzustampfen, die mehr Kosten als Ertrag produzieren.

Wenn man Produkte abseits des Mainstream kauft, dann muss man schon eher mit einer Kündigung des Produkts rechnen als bei Zertifikaten auf die großen bekannten Indizes.

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