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Zardoya Otis

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ebdem

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Über das Unternehmen

Zitat
Zardoya Otis SA is a Spain- based company primarily engaged in the manufacture and installation and maintenance of elevators and escalators. The Company’s products portfolio also comprises moving walkways, stairway chair lifts and other vertical and horizontal transportation systems. The Company’s facilities include production plants located in Madrid and San Sebastian and an industrial modernization center in Munguia, province of Biscay.

Quelle

Chart

big.gif

Der Kurs ist aktuell ziemlich tief im Keller. Den Widerstand nach unten sehe ich bei diesem Unternehmen bei ca. 8 €. Aktuell hat das Unternehmen auch durch die Wahlen und die unklare politische Situation in Spanien einiges an Wert verloren.

 

Kennzahlen

Geschäftsberichte

de.4traders.com

Morningstar

 

Zardoya Otis zahlt den Großteil seines Gewinns als Dividende aus. Das Unternehmen führt zudem fast jährlich Kapitalerhöhungen durch bei denen für 10-25 gehaltene Aktien eine neue an die Aktionäre ausgegeben wird. Auch gab es Kapitalerhöhungen für die Akquise von Konkurrenten. Zardoya Otis hat immer wieder kleinere Konkurrenten geschluckt und so Stück für Stück zu einer Marktkonsolidierung beigetraten. Zu den aktuellen Kursen werden aber auch Aktien zurückgekauft.

Die Marge von Zardoya Otis ist besonders stark, weil 74% des Umsatzes aus dem Wartungsgeschäft kommen. Zardoya wartet 280.0000 Einheiten. Diese Zahl wuchs - bis auf 2014 - jedes Jahr. Die Mitarbeiterzahl konnte trotz dessen reduziert werden. Hier ein Auszug aus dem GB:

 

zardoya.png

 

Hier die Zahlen vor 2009:

2009.png

Unternehmensstrategie

Auszug aus dem 2014er Geschäftsbericht:

strategie.png

 

Eigentümerstruktur

United Techonologies hält über 50% an Zardoya Otis.

 

Konkurrenz

Kone

Schindler

United Technologies (Mutter)

Thyssen Krupp

 

Nachrichten

Finanznachrichten.de

Reuters

Weitere Analyse

ProfitlichSchmidlin zu Zardoya Otis

Profitlich und Schmidlin haben diesen Titel ausfürlich besprochen und sind investiert. Sie sehen folgende Investmentthesen:

Zitat
  • Anziehen der Preise im Wartungsgeschäft nach Marktkonsolidierung
  • Aufzuggeschäft und Immobilienmarkt in Spanien am zyklischen Tief
  • Übernahmephantasie durch Großaktionär United Technologies

Meine Einschätzung

Zardoya Otis ist eine defensive Wette auf die Erholung des spanischen Immobilienmarkts und darausfolgend das Anziehen der Wartungspreise (und Neuinstallationen).

 

Die Gründe warum der Immobilienmarkt weiter anziehen könnte und darauf folgende auch die Wartungspreise und Installationen steigen, sind meiner Meinung nach in der Analyse von ProfitlichSchmidlin sehr gut beschrieben. Zardoya Otis hat es geschafft durch Zukäufe in diesem Markt zu wachsen und die Zahl der Wartungsverträge zu erhöhen.

Der Markt ist zudem meiner Meinung nach sehr stark sicherheitsrelevant und an technologisches Wissen gebunden, das Hersteller eher haben als Fremdfirmen. Dadurch hat Zardoya Otis meiner Meinung nach Vorteile, wenn es um die luktrativen Folgeaufträge für die Wartung geht. An der Aufzugs- oder Türwartung zu sparen, kann sehr teuer werden, insbesonders wenn es Schäden für Leib und Leben geben sollte. Von daher sehe ich hier einen stärkeren Moat für Zardoya Otis. Die Kundenzufriedenheitsquote mit der Firma liegt auch laut Geschäfttsbericht bei 96%.

 

Zu Kursen um die 8 € kann man hier meiner Meinung nach den Einstieg wagen. Wirklich viel Downsidepotential sehe ich nicht.

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Saccard

Wer hier einsteigt, sollte sich immer die Frage beantworten, warum man nicht gleich zur Konzernmutter UTX greift oder einer anderen globaleren Alternative, wie z.B. ThyssenKrupp oder Kone (ist in meinem Depot). Bei diesem Unternehmen wäre mir der Markt zu klein und zu gesättigt. Wachstumspotenziale sind begrenzt, langfristig natürlich limitiert. In meinem Kommentar zum Kauf von Kone habe ich angeführt, dass ich auf zwei globale Trends setze: Urbanisierung und Alterung. Das finde ich (!) persönlich überzeugender als Reboundwetten in Spanien.

 

Kurzfristig auf eine Erholung in Spanien zu setzen, scheint mir auch die einzige plausible Einstiegsmotivation zu sein. Politisch ist Spanien aber auch nach der Neuwahl schwierig, eine Regierungsbildung steht noch in den Sternen. Zuletzt gab es zwar ordentliches GDP-Wachstum, aber die Clowns von Podemos (Vorbild: Venezuela!) sind noch nicht vertrieben.

 

 

 

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

@ saccard: Danke für deinen Kommentar :thumbsup:. Langfristig können UTX, Kone oder Schindler sicherlich auch eine gute Wahl sein. UTX ist mit dem Luftfahrtengagement und der Klimatechnologie diversifizierter, was auch ein Nachteil sein kann, wenn man in die attraktive Aufzug- und Wartungsökonomie einsteigen will. ThyssenKrupp ist auch ein Stahlkonzern. Schindler ist da schon eher ein Aufzugs- und Rolltreppenkonzern, hat aber das Problem des schweizer Franken und bietet weniger attraktive Margen als Zardoya Otis. Kone, die du ja schon besitzt, wäre durchaus auch ein attraktives Investment, hat aber auch nur halb so hohe Margen wie Zardoya Otis.

 

Sicherlich hat der Markt in Spanien seine Grenzen. Deswegen hat Zardoya Otis auch eine Exportstrategie und kauft kleinere Wettbewerber auf, um seinen Marktanteil zu steigern. Das scheint auch ganz gut zu klappen. Wenn der spanische Immobilienmarkt noch weiter anzieht, sollte Zardoya davon profitieren können. Zum einen durch weitere, neue Aufträge für Aufzüge und Rolltreffen, zum anderen durch die Aktivierung von Aufzügen und Rolltreppen. Wie Profitlich und Schmidlin schreiben, könnten vor allem im Hotelsektor hier große Potentiale liegen. Auf Grund der Krise in den südlichen Mittelmeerstatten und der Flüchtlingskrise in Griechenland kann Spanien im Vergleich vermutlich besonders stark von mehr Tourismus profitieren.

 

Zardoya ist ein interessantes Instrument, um an der Erholung in Spanien teilzuhaben - das Verlustrisiko ist, falls die Erholung ausbleibt, bei den aktuellen Kursen um 8 € herum meiner Merinung nach nur ein geringes Risiko vorhanden, dauerhaft Kapital zu verlieren.

 

Natürlich bleibt ein politisches Risiko bestehen.

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Saccard

Den wichtigsten Punkt habe ich leider unterschlagen: Vielen Dank für die Vorstellung! :thumbsup:

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Danke sehr :thumbsup:.

 

Per PN hatte ich auch einen Austausch über Zardoya Otis. Dabei ging es um die Frage, ob Zardoya Otis gar nicht mehr so stark vom Aufschwung profitieren könnte, weil die Margen auf Grund vieler neuer Anbieter im Markt gedrückt werden könnten. Durch die hohe Arbeitslosigkeit gibt es viele (qualifizierte) Arbeitskräfte in Spanien, die auch durch Gründungen in den Aufzugswartungsbereich drängen könnten.

 

Diese Gefahr sehe ich eher nicht. Zum einen ist der Verkauf und die Wartung von Aufzügen meines Wissens eng mit der Herstellung/Produkttion verbunden. Zum anderen sind Aufzüge und Rolltreppe etwas sehr sicherheitsrelevantes. Hier zu sparen und neue Anbieter werkeln zu lassen, kann sehr gefährlich werden.

 

Zudem hilft dazu ein Blick auf den Markt. Alle Grafiken sind aus dem Artikel von ProfitlichSchmidlin. Der Markt teilt sich ja wie folgt auf:

Bildschirmfoto-2016-03-02-um-15.07.20.png

Neben den großen 5 gibt es noch ungefähr 400 weitere Anbieter (es waren mal 525), die sich wohl die15% teilen. Sicherlich können diese auch über den Preis Druck ausüben, aber das wird bei der geringen Größe schwierig und wäre wohl auch ein lokal begrenztes Phänomen, da diese Anbieter wahrscheinlich nur lokal begrenzt agieren.

 

Zardoya Otis und die anderen 5 haben wahrscheinlich auch Größenvorteile und wissen, dass sie sich nicht das Geschäft kaputt machen lassen wollen. Ich vermute, dass diese Anbieter auch selbst nicht versuchen einen Preiskampf zu starten, um Marktanteile zu erobern, weil dieser zuerst einmal vor allem auf die Höhe der Marge gehen wird.

 

Sollten kleinere Anbieter so vorgehen wären auch Übernahmen durch einen der großen immer ein Instrument, um Wettbewerber aus dem Markt zu drängen.

 

Auch hätte sich so ein Preiskampf schon stärker in den Margen von Zardoya Otis bemerkbar machen müssen:

 

Bildschirmfoto-2016-03-03-um-08.22.492.png

 

So wie ich das sehe, korreliert die Abnahme eher mit der allgemeinem Immobilienmarktentwicklung als mit etwas anderem:

 

Bildschirmfoto-2016-03-02-um-15.36.161.png

 

Von daher dürfte Zardoya Otis, die durch Zukäufe ihre Position gestärkt haben und ihre Effizienz gesteigert haben, bei einem Anziehen der Wartungspreise wahrscheinlich auch dieses Mal wieder profitieren.

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Ulkbaer
· bearbeitet von Ulkbaer

Danke für die Vorstellung ebdem! Sehr interessantes und grds. stabiles Geschäftsmodell

Was mir leider fehlt ist die Unternehmensbewertung.

 

 

Zardoya ist ein interessantes Instrument, um an der Erholung in Spanien teilzuhaben - das Verlustrisiko ist, falls die Erholung ausbleibt, bei den aktuellen Kursen um 8 € herum meiner Merinung nach nur ein geringes Risiko vorhanden, dauerhaft Kapital zu verlieren.

 

 

  • Wieso ist bei Kursen um €8 nur ein geringes Risiko vorhanden?
  • Welches KGV, EV/EBITDA, P/FCF liegt aktuell vor?
  • Welchen Cash Flow /EBITDA erwartest du bspw. für das Gj. 2017?
  • Welche Multiples erachtest du als fair?
  • Was ist dein heutiger Fair Value?

 

Wenn die Angaben bei ProfitlichSchmidlin stimmen, erscheint mir ein KGV von 28 bei aktuellen Kursen immer noch als sehr hoch und deutlich über der Peer Group und der Vergangenheit von 22. Ist das Potenzial wirklich so groß, dass die erhöhte Bewertung gerechtfertigt ist?

 

 

Danke und VG

Ulkbaer

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Danke für die Fragen! Gerne gehe ich darauf ein :thumbsup:.

 

  • Wieso ist bei Kursen um €8 nur ein geringes Risiko vorhanden?

Hier argumentiere ich zum einen Charttechnisch. Die rote Linie bei 8 € stellt für mich eine starke Unterstützungslinie dar. Der Chart ist immer daran abgeprallt.

 

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Zum anderen gibt die Spekulationen über die Übernahme durch United Technologies:

 

United Technologies hält als Mutterkonzern der Otis Group mittelbar 51 % an Zardoya Otis. In den letzten Jahren gab es regelmäßig Gerüchte, United Technologies könnte die Minderheitsaktionäre herauskaufen. Aus unserer Sicht gibt es zwar keine unmittelbaren Gründe für eine Übernahme durch den Mutterkonzern, diese Konstellation sollte jedoch effektiv einen Boden für die Aktie bilden. United Technologies hält aktuell rund 4 Mrd. € an Barreserven außerhalb der Vereinigten Staaten und könnte diese nur unter hohen Steuerbelastungen zurückführen; eine Verwendung für Übernahmen wäre daher die logische Konsequenz – die Streubesitz-Marktkapitalisierung von Zardoya Otis liegt derweil bei 1,7 Mrd. €.
Quelle

 

  • Welches KGV, EV/EBITDA, P/FCF liegt aktuell vor?

de.4traders.com: KGV: 25 - EV/EBITDA: 15,7 (2016e) - P/FCF: 23,02

Morningstar: KGV: 25 - EV/EBITDA: kA - P/FCF: 22,72

Gerne habe ich das rausgesucht. In Zukunft bitte gerne auch selbst auf die Links klicken - deswegen setze ich sie ja :thumbsup:.

 

  • Welchen Cash Flow /EBITDA erwartest du bspw. für das Gj. 2017?

Ich erwarte ein Anstieg von Cash Flow und EBITDA - eine ungefähre Orientierung gibt de.4-traders.com. Eine eigene Prognose hab ich nicht, da ich zwar den Aufwärtstrend für realistisch halte, aber nicht ganz abschätzen kann wie die genaue Dynamik im Markt sein wird. Gerne freue ich mich aber über eure Vorschläge ^_^.

 

  • Welche Multiples erachtest du als fair?
  • Was ist dein heutiger Fair Value?

Das kommt drauf an, ob die These der anziehenden Wartungspreise und des anziehenden Immobilienmarkts aufgeht. Aktuell sehe ich das Unternehmen im status quo als fair/leicht unterbewertet an. Beim Eintreten der These sehe ich das weitere Potential nach oben - das kommt auch ganz auf die Entwicklung des Immobilienmarkts und der Entwicklung der Wartungs- und Neuaufträge bei Zardoya Otis an. Auch die politische Situation in Spanien spielt eine Rolle.

 

Historisch betrachtet ist das KGV von Zardoya irgendwo zwischen 20 - 40. Vermutlich kann man konservativ mit 18 - 22 rechnen.

 

Wenn die Angaben bei ProfitlichSchmidlin stimmen, erscheint mir ein KGV von 28 bei aktuellen Kursen immer noch als sehr hoch und deutlich über der Peer Group und der Vergangenheit von 22. Ist das Potenzial wirklich so groß, dass die erhöhte Bewertung gerechtfertigt ist?

Schau dir bitte mal die Kennzahlen von ZardoyaOtis im Vergleich zu den Konkurrenten an. Vor allem Kone und Schindler, die ich bereits verlinkt habe, wären hier passende Vergleichsobjekte. Zudem hier noch mal ein Zitat von ProfitlichSchmidlin:

Das durchschnittliche KGV der letzten 10 Jahre liegt bei 22x, in den letzten beiden Jahren bei 28x. Auch im Vergleich zu Kone (21x KGV) und Schindler (23x KGV) erscheint uns Zardoya Otis günstig bewertet, wenn man sich die Margenunterschiede, Kapitalrenditen und das Gewinnwachstumspotential durch die besondere Situation in Spanien und zuletzt das durch den hohen Wartungsanteil stabilere Geschäftsmodell vor Augen führt. Die aktuelle Dividenden- und Free-Cashflow-Rendite von nahezu 4 % mit Wachstumsaussicht für ein so defensiv aufgestelltes Unternehmen deutet ebenfalls auf eine eher günstige Bewertung hin.

Ich sehe die Bewertung (aktuell KGV 2016e 24,5 - Kone 21,7 - Schindler 24,69) mit Blick auf den Vergleich der Unternehmensqualität und zukünftiges Gewinnwachstum durchaus als attraktiv an.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Ich sehe die Bewertung (aktuell KGV 2016e 24,5 - Kone 21,7 - Schindler 24,69) mit Blick auf den Vergleich der Unternehmensqualität und zukünftiges Gewinnwachstum durchaus als attraktiv an.

Ich habe mal wieder den Eindruck, dass Du von Analysen von Stairway sowie Drella begeistert bist und die jeweiligen Unternehmen dann hier erneut vorstellst. Verlieb Dich nie in eine Aktie. Findest Du diese KGVs allen Ernstes attraktiv? Da ist schon ordentlich was vorweg eingepreist und so robust bzw. defensiv wie Nestlé & Co. sind diese Unternehmen mit Sicherheit nicht. Des Weiteren zeigt ariva.de bei Umsatz und Überschuss seit 2011 systematisch rückläufige Ergebnisse für Zardoya Otis? Der spanischen Quellensteuerproblematik bist Du Dir bewusst?

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Danke für das Feedback, Schildkröte.

 

Wäre es dir möglich das lange Zitat zu löschen/zu kürzen? Ich sehe nicht den Punkt, warum du für wenige Sätze so ein langes Zitat machen musst. Vielen herzlichen Dank.

 

Du hast durchaus erkannt, dass ich mich an anderen Analysen, die ich gut finde, orientiere. Ich finde es hilfreich hier solche Analysen zu posten und auch darüber zu debattieren. Sollte das nicht gewünscht sein, kann ich das auch in Zukunft gerne lassen.

 

Ich habe eine Reihe von Links und Grafiken gepostet, die den Vergleich zwischen den Unternehmen erlauben (ROE, Dividendenrendite, Wachstum der verwalteten Aufzüge, Umsatzrendite, Nettomarge). Vielleicht kannst du daran meine Einschätzung, dass Zardoya Otis trotz des höheren KGVs und der erhofften Wende im Markt eine durchaus attraktive Bewertung aufweist, nachvollziehen.

 

Die rückläufigen Ergebnisse sind mir durchaus bewusst und mehrfach in den Posts/Grafiken erwähnt. Zentral für den Investmentcase ist der Turnaround bei den/das erneute Wachstum der Wachstumspreise.

Auch das Thema spanische Quellensteuer ist mir bewusst. Danke sehr :thumbsup:.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Wie gewünscht habe ich das Zitat gekürzt. Per Smartphone ist das halt etwas umständlich. Grundsätzlich ist es begrüßenswert, Unternehmen vorzustellen und zu beschnacken. Allerdings habe ich den Eindruck, dass Du Dich dem Tenor der jeweiligen Quelle mitunter zu euphorisch anschließt. Du solltest die ursprüngliche Analyse und Dich selbst kritisch hinterfragen. Nicht vergessen, Stairway hatte im Forum einst immer wieder u. a. Gerry Weber und Delticom sehr positiv hervorgehoben. Wenn Du Turnaroundwetten magst, bitte schön. Ich würde es bei einer angemessenen Bewertung bei Schindler oder Kone bzw. United Technologies belassen.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Ich habe mich heute noch mal ausführlich mit Zardoya Otis beschäftigt. Ausgangspunkt der Analyse war der Blick auf den Wohnungsmarkt:

Spanischer Wohnungsmarkt

Der Wohnungsmarkt scheint den Tiefpunkt durchschritten zu haben, wie diese Darstellung des Wohnungsmarktindexs zeigt:

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Gerne kann man über das Tool auf der Seite auch noch mal die Langfristperspektive anschauen.

 

Eine ganz gute Zusammenfassung der Entwicklung des Wohnungsmarktes bis 2015 war für mich auch hilfreich den Wohnungsmarkts besser einzuschätzen. Die Erholung/das neu einsetzende Wachstum ist ein Phänomen, das noch nicht überall greift. Wachstum und Schrumpfung exisitieren nebeneinander. Treiber für das Widererstarken des Immobilenmarkts ist neben der anziehenden spanischen Wirtschaft auch die Zinspolitik der EZB.

Es gibt positive Stimme und Indikatoren: Moodys rechnet für 2015 mit einem 5% Wachstum des spanischen Immobilienmarktes. 61% der Spanier sehen den Wohnungsmarkt wieder wachsen. Der Verkauf neuer Häuser ist im April um 15% gestiegen. Auch einer der führenden Immobilien-Wissenschaftler aus Spanien ist bullish:

“After the dangerous decade (2006 – 2015) will come five marvellous years (2016-2020),” he claims. Investor interest, and strong economic growth in Spain (around 3%) will “finish off the hangover and carry the real estate market to a new period of growth.”
Daten von Idealista und anderen Quellen zeigen aber anscheinend einen weiteren Einbruch der Preise - inwiefern das durch Brexit und die politische Situation in Spanien verstärkt wird, wird man sehen müssen.

Das Wartungsgeschäft mit Aufzügen

Die Credit Suisse hat in einer Studie das Geschäftsmodell rund um Aufzüge und Rolltreppen untersucht. Dabei werden auf Seite 13 auch die Wartungkosten untersucht: 20% der Kosten im Wartungsbereich sind Materialkosten, 10% fixe Kosten und 70% sind "Field Costs". Laut Credit Suisse setzen sich diese aus diesen Kosten zusammen:

Field costs are the largest segment and are driven by:

■ Service technician labour costs

■ Vehicle costs – leasing and fuel

■ Sub-contracting costs – material and labour

■ Density

Gerade die Aufzugsdichte im spanischen Markt ist im Vergleich zu anderen Märkten ein wunderbarer Kostensenker.

 

Zardoya Otis

Unternehmensentwicklung

Zardoya Otis macht 74% seines Umsatzes mit Service und Wartung, 22% mit Exporten und nur noch 4% mit der Installation von neuen Aufzügen. 2008 lag der Anteil der Neuinstallationen am Umsatz noch bei 21%, der Serviceanteil lag nur bei 70% und der Export machte 8% des Umsatzes aus. Der Umsatz ist insgesamt um 200 Mio € gesunken.

Seit 2008 hat es das Unternehmen dennoch - auch durch Zukäufe - geschafft seine Einheiten, die von ihm gewartet werden, von 250871 in 2008 auf 283104 im Q1-2016 zu steigern. Die Zahl der Mitarbeiter ist dabei um fast 1000 Personen gesunken - die Zahl der Wartungscenter ist ungefähr gleich geblieben. Der Serviceumsatz pro gewarteter Einheit ist leider von 2598 € im Jahr 2008 auf 1904 € im Jahr 2015 gesunken.

 

Das Unternehmen hat also seit 2008 seine Wartungseinheiten gesteigert und ist dabei produktiver geworden.

Anziehen der Wartungspreise

Bei einem Anziehen der Servicepreise im Nachgang der Immobilienpreise gehen Profitlich und Schmidlin von folgendem aus:

Die Bedeutung des Wiederanstiegs der Wartungspreise ist schwerlich zu überschätzen, denn jeder zusätzliche Euro Umsatz aus Preiserhöhungen geht überwiegend in den Vorsteuergewinn. Schon ein moderater Anstieg der Preise kann so zu einem deutlichen Gewinnwachstum führen. Gleichzeitig weist die Gesellschaft ein sehr robustes Geschäftsmodell auf, sollte der spanische Immobilienmarkt wider Erwarten nicht anziehen. Dies führt zu einem asymmetrischen Payoff-Profil. ...

Der bei weitem wichtigste Punkt besteht aber in der oben geschilderten Dynamik aus den steigenden Wartungspreisen. Wenn die während der Krise abgestellten Aufzüge (hauptsächlich in Hotels) wieder aktiviert werden und die Preise bis 2018 um 3 % pro Jahr ansteigen, sollte daraus ein zusätzliches Gewinnwachstum von 30 % über drei Jahre resultieren. Selbst in diesem Szenario lägen die Wartungspreise immer noch mehr als 20 % unter den alten Hochs.

Mit Blick auf die Kostenstruktur des Wartungsgeschäft und die bereits vorhandene, hohe Profibilität von Zardoya Otis (Bruttomarge: 70%, EBITDA: 32-33%, EBT: 28%) ist es realistisch, dass ein höherer Umsatz der Wartungspreise vor allem in den Vorsteuergewinn fließt. Weitere, reaktivierte Aufzüge sollten sich auch positiv auf den Gewinn auswirken, da eine Infrastruktur in Form von Wartungscentern, Technikern und Einsatzfahrzeugen bereits existiert und sich zudem die Wartungsdichte dadurch erhöht.

 

Bewertung

Aktuell hat Zardoya Otis eine Marktkapitalisierung 3.791 Millionen Euro. Wenn ich mir die historischen Marktkapitalisierungen zum 31. Dezember anschaue, war das Unternehmen nur am 2010 preiswerter - da hatte es eine MK von 3683 Millionen Euro.

Das KGV von Zardoya war immer hoch. Rückblickend lag es bis 2001 im Durchschnitt bei 26,75. 2010 lag es bei 18 - ansonsten war es immer über 20.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Politik der Aktienausgabe von Zardoya Otis. Es wurden jährlich durch Kapitalerhöhungen Bonusaktien im Verhältnis von 1:10 bis 1:25 herausgegeben. Die Aktienanzahl hat sich seit 2008 daher fast verdreifacht. Kennzahlen, wie EPS, wurden dadurch verwässert, jedoch nur sehr selten (2013) die Anteile der Aktionäre am Unternehmen, da diese für ihre Aktien Bonusaktien erhalten haben.

 

Für meine Bewertung bin ich von einem Turnaround bei den Neuinstallationen und dem Umsatz im Service ausgegangen. Beides soll um 3% wachsen. Zudem habe ich angenommen, dass der Export, der seit 2001 um 16% p.a. gewachsen ist, um 5% p.a. weiter wächst. Die Zahl der "Units under maintenance" soll im 2016 gleich bleiben, dann um 3% wachsen:

 

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Den Umsatzanstieg habe ich dabei mit folgendem Verhältnis in Gewinn vor Steuern eingerechnet: 40% profit margin für den Umsatz aus Service, 20% profit margin für den Umsatz aus Export, 10% profit margin für den Umsatz aus Neuinstallationen. Diese Annahmen muss ich noch mal kritisch durchdenken, aber habe sie erstmal als Arbeitshypothese genommen. Als Steuersatz habe ich 30% angesetzt - das ist der durchschnittliche Steuersatz der letzten Jahre.

Auf Basis der heutigen Aktienanzahl ergibt sich für mich 2018 ein EPS von 0,45 Cent. 2015 lag das EPS bei 0,33 € - natürlich kann das auch noch durch weitere Bonuskatien verwässert werden, was aber egal ist, da man ja die Bonusaktien bekommt und damit der eigene Anteil nicht verwässter wird.

Bei einem KGV von 23 (niedriger als das heutige KGV) ergibt sich für mich ein Kurs von 10,33 € im Jahr 2018. Auf der Wegstrecke dort hin werden wahrscheinlich alle Gewinne in Form von Dividenden ausgeschüttet, da das Unternehmen wahrscheinlich kaum Gewinne reinvestieren muss, um zu wachsen.

 

post-27996-0-43150300-1468102628_thumb.png

 

Im Q1 2016 scheint übrigens der Umsatz im Vergleich zum Q1 2015 das erste Mal seit langem wieder zu wachsen. Treiber ist noch der Export, aber Service und Neuinstallationen scheinen ihr Schrumpfen deutlich verkleinert zu haben:

 

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Dies könnte die These unterstreichen, dass die Wartungspreise den Immobilienpreisen um ein Jahr nachziehend steigend.

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fireball

Vielen dank für deine Vorstellung und Ausführungen zu Otis Spain, wir hätten da allerdings ein paar Fragen die sich mir nicht so schnell erschließen....

 

 

- Was sind die Treiber für die steigenden Immobilienpreise in Spanien (Einheimische vs. Investoren)?

 

- Bezugnehmend auf die Grafik von Profitlich&Schmidlin zu den Wartungspreisen, man erkennt die Korrelation der Wartungspreisen zu den Immobilienpreisen, fraglich ist jedoch wie die Kausalität ist ?

Warum fallen oder steigen die Preise der Wartungsverträge mit den Immobilienpreisen ?

 

- Die Serviceverträge sind in anderen Märkten ausgestaltet mit einer jährlichen Gebühr die bei 4-5% pro Jahr der ursprünglichen Equipmentkosten liegt, für mich erschließt sich nicht der link zwischen Equipmentpreisen (direkter vertraglicher Bezug) zu Immobilenpreisen die die aufgeführte Grafik aufzeigt.

 

- Wer muss für die Wartung zahlen? Wer sind die Kunden?

Für mich ist es schon im Bezug zu den Wartungspreisen interessant ob ein Intermediär die Verträge mit Otis abschließt und somit eher auf Qualität als auf Kosten die weitergereicht werden achtet, oder ob sehr preissensitive Kunden also Wohnungseigentümer direkt die Verträge abschließen.

 

 

 

 

Hast du dich mit diesen Punkten vielleicht schon beschäftigt ?

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

- Was sind die Treiber für die steigenden Immobilienpreise in Spanien (Einheimische vs. Investoren)?

 

Die Frage kannst du gut mit Hilfe dieser Seite und diesem Report klären. Die Impulse kommen - so wie ich es verstehe - von ausländischen Investoren, aber auch Einheimische investieren wieder.

 

- Bezugnehmend auf die Grafik von Profitlich&Schmidlin zu den Wartungspreisen, man erkennt die Korrelation der Wartungspreisen zu den Immobilienpreisen, fraglich ist jedoch wie die Kausalität ist ?

Warum fallen oder steigen die Preise der Wartungsverträge mit den Immobilienpreisen ?

 

Ganz hilfreich für diese Frage fand ich diesen Report unter Punkt 3.3. Er bezieht sich war auf Deutschland, aber ich vermute - auch auf Basis der Geschäftsberichte, die ich gelesen habe, dass man größere Schnittmengen findet.

Die letztendliche Erklärung für die Kausalität habe ich nicht, aber ich vermute, dass bei gestiegenen Immobilienpreise höhere Wartungspreise einfach leichter durchsetzbar sind. Der prozentuale Anteil der Wartungs-/Nebenkosten bleibt im Vergleich zum Immobilenwert ja ungefähr gleich.

Natürlich könnte auch die Korrelation zwischen Immobilien- und Wartungspreisen mittlerweile nach einem anderen Muster funktionieren. Das Risiko habe ich - daher muss ich mich hier absichern indem ich Zardoya zu einem attraktiven Preis kaufe. Den sehe ich gerade, weil der Aktienkurs durch die politische Situation im Land stark unter die Räder gekommen ist.

 

- Die Serviceverträge sind in anderen Märkten ausgestaltet mit einer jährlichen Gebühr die bei 4-5% pro Jahr der ursprünglichen Equipmentkosten liegt, für mich erschließt sich nicht der link zwischen Equipmentpreisen (direkter vertraglicher Bezug) zu Immobilenpreisen die die aufgeführte Grafik aufzeigt.

 

Leider verstehe ich deine Frage nicht ganz. Kannst du sie noch mal präzisieren?

 

- Wer muss für die Wartung zahlen? Wer sind die Kunden?

Für mich ist es schon im Bezug zu den Wartungspreisen interessant ob ein Intermediär die Verträge mit Otis abschließt und somit eher auf Qualität als auf Kosten die weitergereicht werden achtet, oder ob sehr preissensitive Kunden also Wohnungseigentümer direkt die Verträge abschließen.

Kunden kommen aus verschiedenen Sektoren. Im Geschäftsbericht genannt werden: Ministerien, Krankenhäuser, Universitäten, Museen, Einkaufscenter, Hotels, Logistikfirmen. Ich gehe schwer davon aus, dass man Aufzüge in Wohnungen durch Zardoya Otis gewartet werden. Also wird es wohl auch direkte Abschlüsse mit "preissensitiven Kunden, wie Wohnungseigentümern", geben. Die Preissteigerungen bei den Wartungspreisen liegen - so die Investmentthese - ungefähr auf Höhe des allgemeinen Wachstums der Wirtschaft. Die Gewinnsteigerung auf Unternehmensebene sollten auf Grund der Kostenstruktur aber deutlich höher sein.

Hinweise auf Intermediäre habe ich bei meinen Recherchen nicht gefunden. Da Zardoya Otis auch eine Reihe von Firmen besitzt, die nicht unter dem Namen Zardoya Otis warten, aber zu Zardoya gehören, müsste man mit dieser Frage eventuell mal an die Investors Relations Abteilung herantreten, wenn man noch mehr Informationen will.

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fireball

 

-Reduktion von Wartungsinhalten: Schrumpfende Nachfrage nach Vollwartungsverträgen führt zum Angebot modularer Wartungsverträge ....

-Verlängerung der Wartungsintervalle: Um Kostenvorteile zu erzielen, werden die Intervalle für die Aufzugswartung verlängert und es werden z. B. nur noch zwei statt vier Wartungen pro Jahr durchgeführt

-Verkürzung der Wartungsvertrags-Laufzeiten: „Schon einen 5-Jahres-Vertrag zu bekommen, wird immer schwieriger

-Verhandlung größerer Wartungspakete: Bündelung von vielen Aufzugs- und Fahrtreppenanlagen durch große Betreiber mit Ausschreibung des kompletten Portfolios

-Professionalisierung auf Kundenseite: Große Betreiber von Aufzügen und Fahrtreppen (wie z. B. Facility-Management-Dienstleister) mit Wachstum und spezialisiertem Personal haben ihr eigenes

Knowhow verbessert und erreichen damit eine stärkere Position bei der Verhandlung.

 

Dies ist ein Auszug der verlinkten IMU Studie, die Bezogen auf den deutschen Markt davon spricht dass, das Eldorado der Aufzugsbranche im Bezug auf das Servicegeschäft wohl vorüber ist, es deutet auf ein Rückgang der Margen im Wartungsgeschäft mit.

 

Wie sieht das denn bei Otis Zardoya aus ? Kommen die Preisrückgänge beim Wartungsgeschäft wie von P&S dargelegt von fallenden Häuserpreisen (wo ist hier der Bezug) oder ist es im spanischen Markt nicht vielmehr so das bedingt durch starken Rückgang der Häuserpreise ein Kostendruck auf Auftraggeberseite entstanden ist und diese dazu führten das der Wettbewerb um Marktanteile zu dem Rückgang der Wartungspreise führt.

Hier sehe ich wenn dies der Fall wäre große Schwierigkeiten das die Preise gleichmäßig wie argumentiert von euch wieder mit steigenden Häuserpreisen sich erholen würden.

 

Hier fehlt mir eine schlüssige Kausalität zu der von euch vertreten These.

 

Die Serviceverträge sind in anderen Märkten ausgestaltet mit einer jährlichen Gebühr die bei 4-5% pro Jahr der ursprünglichen Equipmentkosten liegt, für mich erschließt sich nicht der link zwischen Equipmentpreisen (direkter vertraglicher Bezug) zu Immobilenpreisen die die aufgeführte Grafik aufzeigt.

 

Mein Research brachte mich auf Verträge aus anderen Märkten dort wurden Kosten für Wartungsbeträge immer an Equipmentkosten also was der Fahrstuhl ursprünglich gekostet hat beziffert, mir fehlt wie oben schon geschrieben ein link zwischen Häuserpreisen und Wartungspreisen die sowohl P&S als auch du als "Treiber" für die Aktie herausgestellt haben.

 

Nicht falsch verstehen, eine Aktie mit expose Spanien finde ich für die EV/Ebitda Bewertung und einer Free Cashflow Rendite von 4 % mehr als wage. Eine tolle Investmentidee herauszustellen ? Um sein Portfolio defensive aufzustellen eher....

 

Danke für den bis hier her tollen Austausch so macht das spaß ....

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Saccard
· bearbeitet von Saccard

http://cdn.kone.com/...N_FINAL.pdf?v=2

 

Vielleicht helfen die frischen Zahlen eines Mitbewerbers:

 

EMEA

 

Maintenance market grew in the region, but with significant variation between countries; price competition remained intense

 Modernization market grew strongly in Central and North Europe; South Europe saw further signs of stabilization in demand [/Quote]

Zur Vollständigkeit auch Neuausrüstung:

 

Market continued to grow in Central and North Europe, while the markets in South Europe were rather stable.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Danke für die beiden Posts! (kleiner Schönheitshinweis @ Saccard: Magst du vielleicht die Leerzeilen bei dir löschen?)

 

@ fireball:

Ich hab die den Ausschnitt der Studie auch gelesen. Mit Blick auf die Zahlen von Zardoya Otis kann ich das aber nicht so ganz sehen (meine Schätzunge bitte einfach ignorieren).

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Die EBITDA-Marge von Zardoya ist von 35,3% auf 32% zurückgegangen, die net profit margin ist von 33,85 auf 28,7% zurückgegangen, die EAT margin ist von 33,8% auf 29,19% zurückgegangen.

Im Detail kann ich das leider nicht nach Margen aus Hardware- und Servicegeschäft auflösen - hierzu fehlen mir die Daten. Das wäre schön, um zu sehen, wie sich die Servicemarge entwickelt hat. Das Servicegeschäft ist seit 2008 kontinuierlich bei über 70% des Umsatzes, wobei der Höhepunkt mit 77% 2010 und 2011 lag. Aktuell kommen 74% des Umsatzes aus dem Serivicebereich. 2010 und 2011 sind auch die Jahre mit den höchsten Margen - aus den Zahlen würde ich zum einen folgern, dass das Unternehmen sich trotz des schlechten Umfelds (sinkende Wartungspreise und sinkender Gerätemarkt) auch am zyklischen Tief sehr gut gehalten hat und die Margensenkung eher im Sinne von PS durch die sinkenden Wartungspreise erklären. Gerne lasse ich mich hier auch eines besseren belehren.

 

Eine Anmerkung: Das Exportgeschäft von Zardoya ist übrigens international. Sie haben beispielsweise Aufzüge nach Sotschi im Rahmen der olympischen Spiele geliefert.

 

Die Kausalität leite ich mir so her: Wenn mehr Geld für Investitionen im Immobilienbereich da ist, kann auch mehr in die Instandhaltung und Wartung der Immobilien gesteckt werden. Der Standard steigt, die Ansprüche werden höher, das Budget auch. Für die Wartungsunternehmen sind auch in diesem Umfeld höhere Preise also ein größerer Teil des wachsenden Kuchens durchsetzbar. Und schon kleine Steigerungen wirken sehr auf das Ergebnis von Zardoya Otis.

Die letztendliche Mechanik kenne ich aber auch nicht. An der Stelle werde ich mich noch mal nach die Investors Relations wenden.

 

@ Saccard: Vielen Dank für den Hinweis. Hier habe ich noch mehr gefunden:

In the EMEA region, the new equipment market volumes continued to grow in Central and North Europe driven mainly by the residential segment. Of the markets in the area, Germany and Great Britain saw strong growth in the quarter. In South Europe, the new equipment markets were rather stable, as Italy and France continued to stabilize and the market in Spain grew slightly. In the Middle East, the new equipment markets continued to show growth opportunities despite uncertainty in the region. The modernization market grew strongly in Central and North Europe driven by Germany, Great Britain and many of the smaller markets. In South Europe, modernization demand also showed further signs of stabilization. The maintenance market continued to grow in the EMEA region, although with significant variation between countries.

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fireball
auch am zyklischen Tief sehr gut gehalten hat und die Margensenkung eher im Sinne von PS durch die sinkenden Wartungspreise erklären

Es geht ja nicht um die Margen des Servicegeschäft, die wurden durch Standortschließungen Zentralisierung etc., also durch Kostensenkungen versucht annähernd zu halten, vielmehr die sinkenden Wartungspreise stellen ein Problem da, der Case Otis von P&S und deren Einschätzung beruht auf der Tatsache das die Wartungspreise bei steigenden Häuserpreisen anziehen mit 1 Jahr Verzögerung im einer verhältnismäßigen Kurve.

 

Eine Bewertung ohne den Link steigende Häuserpreise-steigende Wartungspreise sehe ich bei weitem nicht so positive wie dies von P&S dargestellt wird, ich sehe derzeit eher ein weiterer auch wenn langsamerer Verfall der Servicepreise, ein Boden bzw. steigen ist für mich noch nicht erkennbar in den ausführlichen Q Berichten ....

Siehst du hier wirklich das so als gegeben an das die Wartungspreise auch nur annähernd wieder Höhen erreichen wie in den Jahren 2007/8 ? Wie in deinem Link beschrieben und dies bestätigt meine Erfahrung in anderen Serviceunternehmen, der Kampf um Marktanteile führt über kurz oder lang zu fallenden Preisen.

 

IR- Wendest du dich an die Otis IR oder an UT ? Otis Zardoya war bisher zumindest mir gegenüber sehr kommunikationsunwillig.

 

Die Kausalität leite ich mir so her: Wenn mehr Geld für Investitionen im Immobilienbereich da ist, kann auch mehr in die Instandhaltung und Wartung der Immobilien gesteckt werden. Der Standard steigt, die Ansprüche werden höher, das Budget auch. Für die Wartungsunternehmen sind auch in diesem Umfeld höhere Preise also ein größerer Teil des wachsenden Kuchens durchsetzbar.

Bei Abwicklung der Serviceverträge über einen Intermediär könnte ich das schon nachvollziehen, private werden durch diese fallenden Preise etwas sensitiver gegenüber Preissteigerungen sein. Kann man ja aufs private auch übertragen, Telefon etc. Intermediäre bündeln zunehmend die Verträge um über Masse Kostenvorteile zu erzielen, auch hier sehe ich für Preissteigerungen Hürden.

 

Zu deinen Annahmen der Zahlen und die daraus resultierende Bewertung. Erst mal Respekt mit so etwas exponiert man sich sehr.

Lass uns mal über die Zahlen reden, ich frage mich warum du nicht 2 Cases veranschlagt hast einen optimistischen hast du ja schon und einen mit etwas "realistischeren" Annahmen. Ich glaube dann kommst du recht schnell mit einem bear case unter den derzeitigen Aktienkurs.

 

Als defensive Beimischung finde ich Otis zum stabilisieren eines Portfolios in diesem Marktumfeld als nicht schlecht an. Eine Unterbewertung zu finden damit tue ich mir allerdings schon hart, ein Case wie P&S aufzubauen, entweder haben Sie bessere Informationen wie ich oder einen tieferen Einblick in den spanischen Markt. Der Pitch von Ihnen stellt Argumente nach vorne die ich als nicht schlüssig empfinde, wie ist hier deine Meinung ?

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

So wie ich den Artikel von PS verstehe, sprechen sie auch nur von einem Konjunktiv bezüglich des wahrscheinlichen Anziehens der Wartungspreise. Ich kann diesem Argument gut folgen, weil ich schon denke, dass moderate Steigerungen (3% p.a.) bei den Wartungspreisen im Rahmen der jährlichen Verhandlungen möglich sind. Sicherlich ist das ein umkämpfer Markt, aber Zardoya Otis ist Marktführer, hat ein dichtes Servicenetz und seine Maschinen unter Wartung ausgebaut (3,6% p.a. im Schnitt) und durch Zukäufe (dadurch wurden auch die Maschinen unter Wartung ausgebaut) den Markt konsolidiert. Das heißt nicht, dass sie frei von Konkurrenz sind, sondern, dass sie eine gute Marktstellung haben. Aus dieser Marktstellung können auch - so sehe ich das - eher Preiserhöhungen durchgesetzt werden.

In der Studie wird von höherer Konkurrenz gesprochen - aber irgendwie wundere ich mich dann mit Blick auf die Zahlen, dass die Margen von Zardoya Otis noch so hoch sind. Wenn es hier zu aggressiven Preiskämpfen kommt, wieso sind die Margen dann nicht deutlich geringer? Ich vermute eher, dass man hier gar keinen so aggressiven Preiskampf hat, wie man annehmen könnte. Das mag auch damit zusammenhängen, dass die Manager aller Unternehmen wissen, dass sie dann am Ende vor allem verlieren.

 

Schaue ich in die Q1 Zahlen für 2016 sehe ich übrigens auch eine Stabilisierung der Umsätze aus dem Servicegeschäft:

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Das könnte sehr gut um das eine Jahr zeitversetzt hiermit korrelieren:

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Gut, dass du das Stichwort Telekom fallen gelassen hast. Ich frage mich schon länger mit welchen anderen Servicebereichen man die Dienstleistung Wartung vergleichen kann. Telekom finde ich da persönlich schwierig, weil man bei Aufzügen, Schiebetüren und Rolltreppen eine große Sicherheitskompenente hat. Es geht dabei auch um Leben und Tod. Zudem ist Zuverlässigkeit wichtig - Menschen müssen in Geschäfte oder zu ihren Wohnungen kommen, in einem Kaufhaus in dem die Rolltreppe kaputt ist, kauft man nicht gerne ein. Ein Hotel mit kaputtem Aufzug sieht seine Gäste schnell böse Bewertungen auf tripadvisor schreiben.

Zardoya Otis hat eine Zufriedenheitsrate von 96% (laut GB) und ein flächendeckendes Netz, das auch schnelle Reaktionen ermöglicht. Zudem sind auf Grund der Geschichte viele Aufzüge Zardoya Otis Aufzüge. Das spricht für mich schon eher für eine Kundenbindung bzw. einen Wettbewerbsvorteil/Moat.

 

Gerne kann ich dir für die weiteren Cases auch meine Excel und die gesammelten Daten mal zukommen lassen (schreib kurz per PN). Dann können wir uns auf Basis dessen besser austauschen. Mein Case ist schon eher moderat. Die Wachstumsraten lagen bei 3% bzw 5% (Export).

Aus einer PN kam auch noch ein sehr guter Hinweis:

Bei einer anderen spanischen Aktie habe ich übrigens die Geschichte mit der ständigen Ausschüttung von Bonusaktien wiedergefunden, die dort bereits seit über 20 Jahren praktiziert wird (jedes Jahr 5% Bonusaktien zusätzlich zur Cash-Dividende). Der Sinn der Sache ist: Das (recht ordentlich wachsende) Unternehmen schüttet damit praktisch sein Gewinnwachstum an die Aktionäre aus, spart sich explizite Splits und sorgt dafür, dass der Kurs der Aktie auch über Jahrzehnte hinweg nur sehr geringfügig schwankt.

Dies bedeutet natürlich, dass man beim Betrachten der EPS-Daten dieses Unternehmens bei irgendwelchen WWW-Börsenplattformen überhaupt nicht begreift, wie gut das Unternehmen tatsächlich ist, weil man dort ja nur stagnierende Gewinne pro Aktie sieht (und womöglich glaubt, das läge an der hohen Ausschüttungsquote), nicht jedoch das zusätzliche permanente Anwachsen der Aktienzahl im Depot. Die tatsächliche Wertentwicklung muss man sich durch das Einfügen künstlicher Split-Faktoren erst mühsam erarbeiten (aber das lohnt sich - und ich liebe solche Aktien, die sowohl robust als auch schwer zu verstehen sind).

Zardoya schüttet fast seinen gesamten Gewinn aus und vergibt dazu noch Bonusaktien. Ich komme jetzt gerade nicht dazu die Ergebnisse von Zardoya entsprechend zu bereinigen, vielleicht aber du?

 

Was meinst du mit Pitch? Ich kann dem Argument von PS schon folgen und habe auch um 8 € herum etwas zugekauft. Ich kann aber auch deine Argumente nachvollziehen und muss zugeben, dass ich hier auch etwas blind (aber mit einem guten Gefühl und flankiert durch die Zahlen) gefolgt bin, weil ich nicht die Kapazitäten habe, die sie haben, und auch annehme, dass sie da sauber gearbeitet/recherchiert haben. Falls die These, die die beiden aufgemacht haben, nicht aufgeht, sehe ich für mich auch nicht das große Verlustrisiko. Erstmal bekomme ich die Sonderaktien und Gewinne ausgeschüttet, dann habe ich beim historischen Boden von 8 € gekauft und zudem drückt die politische Situation auf die Aktie (politische Börsen haben kurze Beine). Ich kann natürlich auch irren, aber das Risiko ist für mich in diesem Szenario akzeptabel.

 

Update: An die IR Abteilung habe ich gerade gemailt. Auch mit den Anregungen von Perdox.

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Perdox

Die Korrelation der Wartungspreise mit den Immobilienpreisen ist nach unten auffallend. Wenn das Geschäft so stabil wäre, wie im Case von P+S beschrieben, dann hätte das meiner Meinung nach aber nicht sein dürfen. Denn wenn die Wartung vorgeschrieben ist, dann muss ich sie auch machen und dann bin ich auf die Preise die mir angeboten werden angewiesen. Es sei denn ich finde es irgendwo billiger und kann daher verhandeln. Da dürften aber nur die freien in Frage kommen, denn Thyssen wird mit Sicherheit nicht hingehen und für Otys Aufzüge warten. Oder ich bin nicht in der Lage anders zu zahlen und mein Gegenüber ist auf mich angewiesen.

 

Also bleibt nach wie vor die Frage warum die Preise zurückgehen. Das kann meiner Meinung nach nur mit erhöhter Konkurrenz und Preiskampf erklärt werden, wie es auch in der Studie beschrieben wird. Wenn das aber so ist, warum sollten die Preise dann bei steigenden Immobilienpreisen wieder anziehen? Wenn ich doch jetzt einmal so wenig bezahle warum sollte ich dann deutlich mehr bezahlen wenn die Preise für Immobilien anziehen. Das erschließt sich mir noch nicht so. Oder finde ich vielleicht auch da wieder jemanden der weniger verlangt und ich habe das selbe Problem wie vorher. Die Frage ist ja zudem wie die Kunden aufgeteilt werden, dazu habe ich aber noch nichts gefunden. Sind das bei Otys viele Kleinkunden oder viele größere Investoren, die nochmal besser verhandeln können. Weiß dazu jemand etwas, ich habe das noch nicht finden können. Die Preisfindung für das Wartungsgeschäft ist meiner Meinung nach der Knackpunkt bei dem Investment und ich kann diese zumindest zur Zeit noch nicht beantworten.

 

Wenn der Kaufpreis jetzt nicht irgendwo bei 4% Rendite liegen würde, sondern mehr Rendite versprechen würde, dann wäre das vielleicht noch nicht mal so ein großes Problem. Hier ist aber die Perspektive in gewisser Form meiner Meinung nach schon eingepreist. Problematisch wird es dann wenn die Perspektive nicht eintritt. Dann ist das Downsidepotenzial meiner Meinung nach größer als zur Zeit angenommen. Otys ist ein interessantes Unternehmen mit tollen Margen, wenn die Margen aber verfallen kann sich das auch als Valuetrap herausstellen. Für mich ist die Preisfindung immer noch nicht so klar. Erst wenn ich die verstanden habe und der Überzeugung bin, dass sie wirklich mit den Preisen der Immobilien anziehen werden ist Otys für mich ein Kauf. Die Margen müssen auf Dauer Stabil bleiben bzw. wieder wachsen, damit der Kauf hier gerechtfertigt wird. Bisher kann ich das aber noch nicht wirklich erklären warum das so sein sollte. Nur das Chartbild wäre mir hier was wenig. Denn bricht die Unterstützung nach unten geht's auch schnell richtig tief. Da verlasse ich mich lieber auf die Bewertung, die ist aber nicht günstig. Und schon drehe ich mich im Kreis.

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ebdem

Ich würde die steigenden und fallenden Preise mit negativen und positiven Dynamiken im Markt erklären. Wenn der Immobilienmarkt - wie in Spanien den Bach runter geht - dann wird versucht an allen Ecken und Enden zu sparen. Es wird weniger Instand gehalten, Geräte werden abgestellt, Shoppingcenter schließen, Stockwerde mit Rolltreppen und Aufzügen werden nicht mehr vermietet, Aufzüge in Hotels werden abgestellt. Kommt es wieder zu steigenden Preisen haben Verkäufer und Vermieter auch wieder Anzreize mehr zu investieren - für höhere Preise muss man auch mehr Leistung bieten. Wenn mehr Nachfrage da ist und der Immobilienkuchen größer wird, können auch die Servicedienstleister mehr verlangen.

Wenn die großen Player, die wie Zardayo Otis auch ihren Marktanteil in der Krise ausgebaut haben und den Markt weiter konsolidiert haben klug sind, dann verzetteln sie sich nicht in diese Preiskämpfe, sondern versuchen von Preissteigerungen zu profitieren. Mit Preiskämpfen sägen sie an ihrem eigenen Ast.

 

Bei der Rendite von Zardoya muss man noch die Sonderaktien dazu rechnen. Für 25 Aktien bekomme ich jährlich eine geschenkt und auf die bekomme ich auch wieder Dividende etc.

 

Für das Thema Margen habe ich die Geschäftsanteile am Umsatz von Zardoya Otis und die Margen des Unternehmens gegenüber gestellt:

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So ein richtig klares Bild bietet sich mir aber nicht. Ein höherer Serviceanteil wirkt sich positiv auf die Margen des Unternehmens aus. Je höher der Hardwareanteil, desto (eher) niedriger die Marge.

Eine Margenreduzierung durch starken Konkurrenzkampf kann ich aber in diesen Zahlen nicht sehen.

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Perdox
· bearbeitet von Perdox

Ich würde die steigenden und fallenden Preise mit negativen und positiven Dynamiken im Markt erklären. Wenn der Immobilienmarkt - wie in Spanien den Bach runter geht - dann wird versucht an allen Ecken und Enden zu sparen. Es wird weniger Instand gehalten, Geräte werden abgestellt, Shoppingcenter schließen, Stockwerde mit Rolltreppen und Aufzügen werden nicht mehr vermietet, Aufzüge in Hotels werden abgestellt. Kommt es wieder zu steigenden Preisen haben Verkäufer und Vermieter auch wieder Anzreize mehr zu investieren - für höhere Preise muss man auch mehr Leistung bieten. Wenn mehr Nachfrage da ist und der Immobilienkuchen größer wird, können auch die Servicedienstleister mehr verlangen.

 

Grundsätzlich verstehe ich das was Du schreibst schon, nur ist das dennoch nicht konsequent aus meiner Sicht. Wenn der Immobilienmarkt den Bach runter geht, ja dann wird versucht an allen Ecken zu sparen. Wenn ich aber den Aufzug in Stand setzen muss, kann ich daran nicht sparen. Das zeigt sich auch schön daran, dass Otys heute mehr Instandhaltungen macht (natürlich auch durch Zukäufe) als vor der Krise. Das ist ja erstmal klasse.

 

Aber sie machen es zu günstigeren Wartungspreisen und das erschließt sich mir nicht. Denn wenn es doch so ist, dass man warten muss und man keine andere Wahl hat, warum soll Otys dann mit den Preisen runtergehen. Das macht Otys nur wenn sie mit einem Konkurrenzangebot konfrontiert werden oder sie Angst davor haben, dass ein Kunde sonst gar nicht mehr zahlen kann. Beides spricht aber nicht für eine Marktposition wo ich die Preise so gestalten kann wie ich möchte. Wenn der Markt jetzt wieder dreht, ist die Ausgangssituation aber immer noch die selbe, ich habe die gleichen Kunden wie vorher, die in der Krise scheinbar eine bessere Verhandlungsposition als ich hatten. Warum soll sich das jetzt ändern? Das erschließt sich mir nach wie vor nicht.

 

Bei der Rendite von Zardoya muss man noch die Sonderaktien dazu rechnen. Für 25 Aktien bekomme ich jährlich eine geschenkt und auf die bekomme ich auch wieder Dividende etc.

 

Nur wenn der gesamte Gewinn gleich bleibt fällt dann der Gewinn pro Aktie und ich hab nichts gewonnen. Das ist eine Milchmädchenrechnung aus meiner Sicht. Die absolute Aktienanzahl wird ja auch höher nicht nur meine.

 

Beispiel 250 Aktien => 400,- € Gewinn pro Aktie = 100000 € Jahresgewinn

Beispiel 260 Aktien => 384,615 € Gewinn pro Aktie = 100000€ Jahresgewinn

 

entsprechend helfen mir die 10 Aktien nicht mehr...ausser, dass so eine Kapitalmaßnahme mit Sicherheit Geld kostet und die Kostenstruktur verschlechtert.

 

 

 

Helfen kann am Ende nur eine steigende Gewinnbasis im Gesamten oder wenn ich als Aktionär mehr vom gesamten Kuchen bekomme (Aktienrückkäufe).

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fireball

Jungs, Kompliment endlich macht mir das WPF mal wieder im öffentlichen Teil Spaß. Keine plumpen 2 Zeile gute Argumente auf beiden Seiten.

Jetzt noch ein paar mehr Diskussionsteilnehmer....

 

Danke

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ebdem

@ Perdox: Ich habe nie von einer konkurrenzlosen Marktposition geredet in der man die Preise als Zardoya Otis diktieren kann.

Ich weiß nicht, ob ich das Verhältnis zwischen Kunden und Dienstleister an dieser Stelle so asymmetrisch verstehen würde, wie du es tust. Man ist aus meiner Sicht eher aufeinander angewiesen (auch weil man die Hardware von Zardoya Otis hat). Ich würde nicht ganz von Augenhöhe sprechen, aber es ist eher eine reziproke Beziehung als eine vom Kunden dominierte.

Zardoya musste den Kunden mit sinkenden Preisen in diesem schwierigen Umfeld in Spanien entgegenkommen, das ist definitiv Fakt. Aber in einem drehenden Umfeld sehe ich jetzt auch nicht, dass die Kunden die alten Preise auf Teufel komm raus zementieren können. Die Konkurrenz ist eher kleiner geworden. Der Markt ist konzentrierter. Die Aufzugstechnik ist jetzt auch nicht so einfach wie ein Kaugummiautomat zu warten - die Technik ist sicherlich bei neuen Maschinen komplizierter geworden (Energieeffizienz etc.). Da könnte schon Potential für eine moderate Anpassung nach oben da sein.

 

Aktienausgabe:

Du hast mehr oder weniger recht. Am Ende ist die steigende Gewinnbasis entscheidet. Trotzdem habe ich, würde ich heute verkaufen, gegenüber meinem Einstiegszeitpunkt einige Aktien mehr im Portfolio und dadurch etwas mehr Rendite (4%).

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Schildkröte

@ Perdox:

Ist es vielleicht so, dass das Unternehmen versucht, bei Ausschreibungen durch den günstigsten Wartungspreis ganz einfach versucht, erstmal an so viele Aufträge wie möglich zu kommen und sich so (mehr) Marktanteile zu sichern? Dann stellt sich zum einen die Frage, wie lange die Wartungsverträge im Schnitt laufen und zum anderen, ob bei anschließenden Vertragsverhandlungen höhere Preise durchgesetzt werden können. Oder kommt dann womöglich ein anderer Wettbewerber daher und kann Zardoya Otis preismäßig unterbieten und so ausstechen? Wenn ja, lässt sich der Sinn der Niedrigpreisstrategie anzweifeln. Des Weiteren ist zu erörtern, ob die Niedrigpreisstrategie möglicherweise zu Lasten der Qualität geht? Oder wird ein knallhartes Kostenregime gefahren? Das könnte sich im Zeitalter des Fachkräftemangels rächen. Wobei Spanien eine sehr hohe (Jugend-)Arbeitslosigkeit hat. Lassen sich ungelernte Arbeitslose und/oder Flüchtlinge ggf. leicht/zeitnah als Fachkräfte für diese Branche anlernen oder handelt es sich um ein relativ hochspezialisiertes Berufsbild?

 

@ fireball:

Sorry fürs Off Topic. Aber ich habe schon an anderer Stelle mehrfach betont, dass ich kein Freund davon bin, dass sich im Forum so viele User auf die PN-Ebene zurückgezogen haben. Gleichzeitig wird sich jedoch darüber beschwert, dass im Forumso wenig los sei bzw. die Qualität vieler Beiträge unter aller Kanone sei. Letzteres liegt/lag vielleicht auch daran, dass die Rennleitung gegenüber einigen Foristi sehr großzügig war. Aber zwei ganz bestimmte Störenfriede sind doch schon länger nicht mehr aktiv. Jedenfalls lade ich jeden dazu ein, ÖFFENTLICH zu diskutieren! Nicht vergessen: In einer PN-Diskussion kann man kein externes Feedback bekommen. Das kann sich leicht bitter rächen.

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