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Diogenes

Sollte D die EURO-Zone verlassen ?

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Diogenes

Howdy,

 

so wie ich das sehe, wurde der Artikel von WO noch nicht verlinkt; ich habe auch keinen Beitrag gefunden, in den das Thema sinnvoll reinpasst.

 

http://www.welt.de/f...-Verlierer.html

 

Die EZB kauft derzeit Staatsanleihen im Wert von monatlich 80 Mrd. EUR, wobei gegenwärtig Staatsanleihen noch nach dem Kapitalschlüssel der einzelnen EURO Mitgliedsländer gekauft werden. Dies ist aus dt. Sicht bereits einigermaßen nachteilig, weil D relativ weniger an Sollzinsen erspart als die Südländer, die sonst weit höhere Sollzinsen bezahlen müssten. Außerdem ist D an den Verlusten, die dadurch entstehen, dass diese Anleihen der Südländer nicht bedient werden können, zu etwa einem Viertel beteiligt.

 

Inhalt des Artikels ist, dass die EZB nun die Staatsanleihen nicht mehr nach Maßgabe des Kapitalschlüssels kaufen wird, sondern eben überwiegend die Staatsanleihen der notleidenden Länder. Die Aufgabe der Gewichtung von Anleihekäufen entsprechend den Kapitalschlüsseln der einzelnen Mitgliedsländer dürfte wirtschaftlich einer noch weitergehenden Alimentierung der Südländer auf Kosten der Nordländer führen. Folglich läge es vordergründig im wirtschaftlichen Interesse der Nordländer, die Eurozone zu verlassen. Allerdings würde schon die Ankündigung der Einführung einer Parallelwährung in D als Ankerstaat des EURO mutmaßlich zu einem weitgehenden Kollaps des EURO und einem entsprechenden Beben der Finanzmärkte führen, weil dann Anleger/Sparer Ihre EURO Guthaben sofort in eine andere Währung umtauschen würden. Das ist auch in D nicht gewollt. Auch das Ausscheiden kleinerer Länder wie z.B. Österreich oder den Niederlanden aus der EURO-Zone dürfte aufgrund der befürchteten Nachahmungseffekte schon erhebliche Implikationen auf die Finanzmärkte haben.

 

Sind wir also im EURO gefangen, was immer auch Herr Draghi macht (Whatever it takes)?

 

Was kann man als privater Anleger dagegen tun? Soll man sein Guthaben zukünftig stets sogleich in Franken umtauschen und in die Schweiz überweisen? Gibt es in der Schweiz noch Guthabenkonten ohne Negativzinsen?

 

Grüße Diogenes

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zerohedge

Howdy,

 

so wie ich das sehe, wurde der Artikel von WO noch nicht verlinkt; ich habe auch keinen Beitrag gefunden, in den das Thema sinnvoll reinpasst.

 

http://www.welt.de/f...-Verlierer.html

 

Die EZB kauft derzeit Staatsanleihen im Wert von monatlich 80 Mrd. EUR, wobei gegenwärtig Staatsanleihen noch nach dem Kapitalschlüssel der einzelnen EURO Mitgliedsländer gekauft werden. Dies ist aus dt. Sicht bereits einigermaßen nachteilig, weil D relativ weniger an Sollzinsen erspart als die Südländer, die sonst weit höhere Sollzinsen bezahlen müssten. Außerdem ist D an den Verlusten, die dadurch entstehen, dass diese Anleihen der Südländer nicht bedient werden können, zu etwa einem Viertel beteiligt.

 

Inhalt des Artikels ist, dass die EZB nun die Staatsanleihen nicht mehr nach Maßgabe des Kapitalschlüssels kaufen wird, sondern eben überwiegend die Staatsanleihen der notleidenden Länder. Die Aufgabe der Gewichtung von Anleihekäufen entsprechend den Kapitalschlüsseln der einzelnen Mitgliedsländer dürfte wirtschaftlich einer noch weitergehenden Alimentierung der Südländer auf Kosten der Nordländer führen. Folglich läge es vordergründig im wirtschaftlichen Interesse der Nordländer, die Eurozone zu verlassen. Allerdings würde schon die Ankündigung der Einführung einer Parallelwährung in D als Ankerstaat des EURO mutmaßlich zu einem weitgehenden Kollaps des EURO und einem entsprechenden Beben der Finanzmärkte führen, weil dann Anleger/Sparer Ihre EURO Guthaben sofort in eine andere Währung umtauschen würden. Das ist auch in D nicht gewollt. Auch das Ausscheiden kleinerer Länder wie z.B. Österreich oder den Niederlanden aus der EURO-Zone dürfte aufgrund der befürchteten Nachahmungseffekte schon erhebliche Implikationen auf die Finanzmärkte haben.

 

Sind wir also im EURO gefangen, was immer auch Herr Draghi macht (Whatever it takes)?

 

Was kann man als privater Anleger dagegen tun? Soll man sein Guthaben zukünftig stets sogleich in Franken umtauschen und in die Schweiz überweisen? Gibt es in der Schweiz noch Guthabenkonten ohne Negativzinsen?

 

Grüße Diogenes

 

Kannst ja internationale Aktien/Fonds/ETFS kaufen. Beispielsweise 80% der Investments außerhalb des Euro-Raumes. Als Ergänzung noch ein Edelmetall-ETF.

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egbert02

Was kann man als privater Anleger dagegen tun?

 

Nicht viel, fürchte ich. Höchstens die richtige Partei wählen...

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LagarMat
· bearbeitet von LagarMat

Wie verhielte es sich denn mit den ganzen von der EZB gekauften Anleihen und den damit eingekauften Risiken, wenn ein Staat wie bspw. GB aus der EU austritt?

Ist dieses Land, das ja möglicherweise über entsprechend positionierte Amtsträger die Käufe mitverantwortet hat, komplett aus der Haftung entlassen?

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Wie verhielte es sich denn mit den ganzen von der EZB gekauften Anleihen und den damit eingekauften Risiken, wenn ein Staat wie bspw. GB aus der EU austritt?

Da verhält sich nichts. Du wirfst hier die EU und die Euro-Zone durcheinander.

Die Briten haben ihre eigene Zentralbank, die fleißig Schuldscheine aufkauft.

 

Ist dieses Land, das ja möglicherweise über entsprechend positionierte Amtsträger die Käufe mitverantwortet hat, komplett aus der Haftung entlassen?
Die EZB hält Staatsanleihen eines bestimmten Landes. Damit muss dieses Land wohl die Anleihen bedienen. Ich wüsste nicht, warum sich an diesem Sachverhalt etwas ändern sollte, nur weil das Land aus irgendeinem Club austritt.

Mit Zwang eintreiben kann man die Schulden natürlich nicht. Das ist aber nicht nur in der EU so, sondern dass war schon immer auf der ganzen Welt so und wird auch so bleiben.

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Diogenes

Wie verhielte es sich denn mit den ganzen von der EZB gekauften Anleihen und den damit eingekauften Risiken, wenn ein Staat wie bspw. GB aus der EU austritt?

Ist dieses Land, das ja möglicherweise über entsprechend positionierte Amtsträger die Käufe mitverantwortet hat, komplett aus der Haftung entlassen?

 

 

Die Frage ist doch mehr, ob D, sagen wir mal zunächst durch Einführung einer Parallelwährung, den Euro aufgeben könnte. Das würde m.E. zu einer erdrutschartigen Abwertung des Euro führen, quasi der atomare Erstschlag in der Finanzwelt. Zudem würden auch die Sparer in D darunter leiden, weil die Guthaben sämtlicher Sparer mitnichten 1 zu 1 in die neue Währung umgetauscht werden könnten, da diese Guthaben eben auch nur in Euro gegen die Geschäftsbanken und die EZB (Target Salden) bestehen; letztere würde ihre Verbindlichkeiten ja nicht 1 zu 1 in die neue Mark umbuchen, so dass die Geschäftsbanken dies auch nicht zugunsten ihrer Sparer tun könnten. Deshalb ist D als Ankerstaat doch wohl in der Eurozone gefangen, was auch immer Herr Draghi beschließt. Zur Schadensminimierung könnte D doch allenfalls darauf drängen, dass die EURO-Länder Reformen anstoßen und solide haushalten. Da würde ich mir allerdings ein paar deutlichere Worte der Bundesregierung wünschen.

 

Grüße Diogenes

 

 

 

 

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Ramstein

Wie verhielte es sich denn mit den ganzen von der EZB gekauften Anleihen und den damit eingekauften Risiken, wenn ein Staat wie bspw. GB aus der EU austritt?

Ist dieses Land, das ja möglicherweise über entsprechend positionierte Amtsträger die Käufe mitverantwortet hat, komplett aus der Haftung entlassen?

Wie kommst du auf dieses schiefe Brett? GB ist nicht im Euro-Währungsverbund und nicht Mitglied in der EZB. Wie sollen da UK-Amtsträger involviert sein? Nenne bitte drei konkrete Beispiele. Danke.

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Leonhard_E

Hätte... Könnte... Würde... Müsste...

 

Grüße Diogenes

 

Kennst du das Prinzip der Bindung eines Wechselkurs zu einer Währung? So wie es sie z.B. für den Schweizer Franken zum Euro einmal gab?

Vielleicht wäre zumindest dieser Aspekt erst einmal gar nicht so dramatisch.

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zerohedge

Ja unbedingt. Deutschland muss raus. Hier kündigt sich schon der nächste Unfall an:

 

"Faule Kredite in Milliardenhöhe: Italien fürchtet Bankenkollaps"

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/italien-fuerchtet-banken-kollaps-a-1102556.html

 

Mir scheint die Engländer drücken auch deshalb auf die Tube, sich vom sinkenden Schiff Europa möglichst schnell zu lösen.

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Hellerhof

Wie verhielte es sich denn mit den ganzen von der EZB gekauften Anleihen und den damit eingekauften Risiken, wenn ein Staat wie bspw. GB aus der EU austritt?

Ist dieses Land, das ja möglicherweise über entsprechend positionierte Amtsträger die Käufe mitverantwortet hat, komplett aus der Haftung entlassen?

 

Die Zurechnung der Verantwortlichkeit einzelner Vertreter wird schwer, da der EZB-Rat mit einfacher Mehrheit entscheiden kann. Soviel vorweg.

 

Grundsätzlich haftet jeder Staat mit seinen Einlagen im Eigenkapital der EZB. Genaue Regeln für den Fall eines Austritts gibt es nicht, die Haftungsfrage wird mit Sicherheit in den Austrittsverhandlungen (Art 50 EUV) gestellt werden.

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Ramstein

Wie verhielte es sich denn mit den ganzen von der EZB gekauften Anleihen und den damit eingekauften Risiken, wenn ein Staat wie bspw. GB aus der EU austritt?

Ist dieses Land, das ja möglicherweise über entsprechend positionierte Amtsträger die Käufe mitverantwortet hat, komplett aus der Haftung entlassen?

 

Die Zurechnung der Verantwortlichkeit einzelner Vertreter wird schwer, da der EZB-Rat mit einfacher Mehrheit entscheiden kann. Soviel vorweg.

 

Grundsätzlich haftet jeder Staat mit seinen Einlagen im Eigenkapital der EZB. Genaue Regeln für den Fall eines Austritts gibt es nicht, die Haftungsfrage wird mit Sicherheit in den Austrittsverhandlungen (Art 50 EUV) gestellt werden.

Noch einmal zum Mitmeisseln:

  1. UK haftet für gar nichts, da UK weder in der Eurozone noch in der EZB ist.
  2. Das Ankaufprogramm wird überwiegend nicht von der EZB durchgeführt. Die nationalen Zentralbanken wickeln es nicht nur operativ ab, sondern diese nehmen auch die jeweiligen Papiere zum größten Teil in ihre eigenen Bilanzen. Die Risiken für die einzelnen Staaten bleiben zwar dieselben, rein rechtlich betrachtet liegen sie nun aber kaum noch auf europäischer Ebene bei der EZB, sondern auf nationaler Ebene bei den Zentralbanken des Eurosystems.

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Hellerhof
· bearbeitet von Hellerhof

 

 

Die Zurechnung der Verantwortlichkeit einzelner Vertreter wird schwer, da der EZB-Rat mit einfacher Mehrheit entscheiden kann. Soviel vorweg.

 

Grundsätzlich haftet jeder Staat mit seinen Einlagen im Eigenkapital der EZB. Genaue Regeln für den Fall eines Austritts gibt es nicht, die Haftungsfrage wird mit Sicherheit in den Austrittsverhandlungen (Art 50 EUV) gestellt werden.

Noch einmal zum Mitmeisseln:

  1. UK haftet für gar nichts, da UK weder in der Eurozone noch in der EZB ist.
  2. Das Ankaufprogramm wird überwiegend nicht von der EZB durchgeführt. Die nationalen Zentralbanken wickeln es nicht nur operativ ab, sondern diese nehmen auch die jeweiligen Papiere zum größten Teil in ihre eigenen Bilanzen. Die Risiken für die einzelnen Staaten bleiben zwar dieselben, rein rechtlich betrachtet liegen sie nun aber kaum noch auf europäischer Ebene bei der EZB, sondern auf nationaler Ebene bei den Zentralbanken des Eurosystems.

 

Zu 1.: Ich habe deinen Beitrag #7 gelesen und bin der Meinung, dass du LagarMat falsch verstanden hast. Ich vermute, dass er wissen wollte, wie die Haftung im Falle eines Austritts aussieht. UK war das (unglückliche) Beispiel für einen EU-Austritt, nicht für einen Euro-Austritt.

 

Zu 2.: So ähnlich habe ich das auch in Erinnerung, konnte aber eben keine Quelle für diese "Behauptung" auftreiben. Hast du eine?

 

EDIT: Wie der Teufel so will habe ich gerade etwas verklausuliertes gefunden: "Bei der Umsetzung verfolgt das Eurosystem einen dezentralen Ansatz, um seine Ressourcen zu mobilisieren."

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Ramstein
Zu 2.: So ähnlich habe ich das auch in Erinnerung, konnte aber eben keine Quelle für diese "Behauptung" auftreiben. Hast du eine?

Private Communication mit einem Bank-Chefvolkswirt:

 

Die Deutsche Bundesbank ist Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB). Als solche hat sie nach Artikel 127 Abs. 2 Satz 1 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) die "grundlegende Aufgabe", "die Geldpolitik der Union festzulegen und auszuführen." Da es sich beim Staatsanleihen-Kaufprogramm um die Ausführung geldpolitischer Beschlüsse des EZB-Rats handelt, ist die Bundesbank als Teil des ESZB hierzu verpflichtet.

 

Im Grunde erkennen Sie hieraus, dass eine strikte Trennung Bundesbank / EZB gar nicht mehr existiert. Die Bundesbank ist als Teil des ESZB eng mit der EZB verwoben, beide Institutionen sind Teil des ESZB und arbeiten in ihm zusammen. ..... Die Risiken der beschlossenen Maßnahmen sind immer vom ESZB insgesamt zu tragen, nicht nur von der EZB. Ob diese Risiken nun bei der EZB "liegen" oder bei den nationalen Zentralbanken ist ökonomisch daher unwichtig - getragen werden die Risiken in jedem Fall von der Staatengemeinschaft insgesamt.

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LagarMat

Zu 1.: Ich habe deinen Beitrag #7 gelesen und bin der Meinung, dass du LagarMat falsch verstanden hast.

Ja, so ist es.

 

Das ist aber nicht Ramsteins Fehler, sondern meiner. Sorry.

Ich hatte das in Gedanken auf Deutschland bezogen (Thema des Threads), eben auf ein Land, was sich nicht aus dem Euro und dem ganzen Griechenland-Kladderadatsch rausgehalten hat.

GB tauchte da nur deshalb auf, weil sie nun grad austreten bzw. austreten werden.

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Hellerhof

Danke für den Einblick!

 

Der letzte Satz macht aber das Problem deutlich und ich denke, dass LagarMat darauf hinaus wollte. Was passiert mit der grundsätzlich gemeinschaftlichen Haftung wenn sich ein Staat aus der Staatengemeinschaft verabschiedet?

Vermutlich wird es so sein: Staat X (vertreten durch seine Zentralbank) bleibt auf seinen Anleihen sitzen und muss zukünftig anfallende Verluste alleine tragen. Für Anleihen des Staates X in den Bilanzen anderer Zentralbanken gilt dann nur noch die gemeinsame Haftung der Staatengemeinschaft minus Staat X - es sei denn, das ESZB wirft die entsprechenden Anleihen aus ihren Bilanzen.

 

Explizit geregelt ist das aber nicht und dieser Umstand wird daher Teil der Austrittsverhandlungen sein.

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Hellerhof

Ich habe noch was gefunden, muss allerdings festhalten, dass es gar nicht so einfach ist eine anständige, offizielle Erklärung des Vorgehens zu finden.

 

Insgesamt sind monatliche Ankäufe von Vermögenswerten in Höhe von 60 Milliarden Euro geplant. Es ist vorgesehen, dass die Ankäufe bis September 2016 erfolgen, und in jedem Fall so lange, bis der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt. Dazu wird die EZB von im Euro-Raum ansässigen Zentralstaaten, Emittenten mit Förderauftrag und europäischen Institutionen begebene Anleihen im Sekundärmarkt gegen Zentralbankgeld erwerben. Etwaige Verluste aus Ankäufen von Wertpapieren europäischer Institutionen sind gemeinsam von den Notenbanken des Eurosystems zu tragen. Diese Ankäufe werden 12 Prozent betragen. Außerdem wird die EZB 8 Prozent der Vermögenswerte kaufen. Somit unterliegen 20 Prozent der zusätzlichen Ankäufe dem Prinzip der Risikoteilung. Die verbleibenden 80 Prozent der Ankäufe von Vermögenswerten, die von den nationalen Notenbanken des Euro-Systems durchgeführt werden, unterliegen nicht der Verlustteilung. Die Aufteilung der Anleihekäufe auf die einzelnen nationalen Notenbanken richtet sich nach dem Landesanteil am Kapital der EZB. "Zusammen mit anderen Ausgestaltungsmerkmalen mindert das immerhin einige der Probleme, die mit Staatsanleihekäufen einhergehen", sagte Weidmann der "Welt am Sonntag".
Quelle: Bundesbank

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LagarMat

Danke euch beiden.

Sehr informativ.

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Roter Franz

"Soll D die Eurozone verlassen.?"

 

Ja.

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Musterboo
· bearbeitet von Musterboo

Das Thema ist so komplex, dass es wohl die wenigsten Menschen in Deutschland richtig bewerten können.

 

Ich sag mal.... Nein!

 

Ich bin dafür das wir noch drin bleiben.

 

Derzeit sehe ich mehr Nutzen für unsere Wirtschafft und unseren Staatshaushalt bei einem Verbleib in der EU.

Wir können so billig exportieren und uns refinanzieren wie noch nie.

Und wer von euch möchte sich ehrlich gesagt nicht gern auch Privat zu negativ Zinsen verschulden?

Wenn sich irgendwann mal der Wind dreht, werden wir Gewiss auch ernsthaft drüber nachdenken.

Der Rollifahrer hat da schon nen recht guten Überblick was uns gut tut und was nicht.

Unfähigkeit würde ich Ihm auf jeden Fall nicht vorwerfen.

 

Den größten Vorteil in einem Austritt würde ich darin sehen irgendwann ein neues Bündnis eingehen mit z.B. den Niederlanden, GB, Frankreich und noch ein paar der wirtschafftlich stärkeren noch EU Staaten die dann evtl. folgen würden. Die Verhandlungspositionen dieses neuen Gebildes wären dann wohl auch nicht gerade arg viel schlechter wie derzeit.

Wir hätten dann zwar im ersten Moment immer noch eine hohe Staatsverschuldung und Verbindlichkeiten gegenüber der alten EU,

aber an sich sollte die neue Währung dann gegenüber dem Euro deutlich aufwerten.

Somit müsste es dann auch wieder umso leichter sein die Altschulden abzubauen.

 

Böse Satiriker behaupten ja: Was wir damals nicht mit Waffengewalt geschafft haben, machen wir heute mit unserem Geld!"

Ich muss mich manchmal auch ernsthaft fragen wieviel Wahrheitsgehalt in solchen Aussagen steckt und ob die AFD Jungs nicht doch was falsch machen und lieber CDU wählen sollten.

 

Ich fühle mich ehrlich gesagt, im Gegensatz zu so manchem Griechen, derzeit nicht über den Tisch gezogen.

Die Chance bei so einer komplexen Frage richtig zu liegen wird wohl bei 50% liegen (Ja/Nein).

Also bitte um etwas nachsehen wenn ich jetzt auch etwas Mist verzapft habe. Vielleicht regt es aber ja zum nachdenken an und es

wird dadurch etwas lustiger hier. :blink:

 

Ps.: Ich wähle weder AFD noch CDU.

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Schwachzocker

Dass die Mitgliedschaft in der EU und in einer gemeinsamen Währung Voraussetzung für die deutsche Einheit war, ist Euch noch erinnerlich?

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ZappBrannigan

Den größten Vorteil in einem Austritt würde ich darin sehen irgendwann ein neues Bündnis eingehen mit z.B. den Niederlanden, GB, Frankreich und noch ein paar der wirtschafftlich stärkeren noch EU Staaten die dann evtl. folgen würden. Die Verhandlungspositionen dieses neuen Gebildes wären dann wohl auch nicht gerade arg viel schlechter wie derzeit.

Wir hätten dann zwar im ersten Moment immer noch eine hohe Staatsverschuldung und Verbindlichkeiten gegenüber der alten EU,

aber an sich sollte die neue Währung dann gegenüber dem Euro deutlich aufwerten.

Somit müsste es dann auch wieder umso leichter sein die Altschulden abzubauen.

D soll also mit den Niederlanden und Frankreich aus dem Euro austreten, eine neuen Euro gründen und dann die Altschulden weiterhin im "alten" Euro (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland...) bezahlen (also nicht umrechnen)? Damit wären weite Teile der Versicherungswirtschaft und das Bankensystem wohl am Ende.

 

Wenn Deutschland aus dem Euro austritt müssten die Staatsschulden in die neue Währung (welche auch immer das ist) umgerechnet werden. Eine Aufwertung dieser neuen Währung würde beim Schuldenabbau also Null helfen. Und auch wenn das von Vielen hier immer suggeriert wird - der Schuldendienst ist für die BRD derzeit und in absehbarer Zeit überhaupt kein Problem.

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Gaspar

Dass die Mitgliedschaft in der EU und in einer gemeinsamen Währung Voraussetzung für die deutsche Einheit war, ist Euch noch erinnerlich?

 

Bedingung für die Wiedervereinigung ist die Selbstzerstörung Frankreichs. (Konsequenz des €)

 

Briten, Amis und Russen waren die Siegermächte und denen war der Euro sicher egal.

 

Die EWG war nützlich. Die EU nützt anscheinend den Politikern, sonst wären sie nicht so begeistert. Für Ideologen scheint sie auch ideal.

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CHX

Reine Kosten/Nutzen-Rechnung:

 

Derzeit zieht Deutschland in erster Linie Vorteile aus der EU und dem Euro: niedrige Zinsen, schwacher Euro, steigende Exportwirtschaft, geringe Arbeitslosenquote, ansteigende Arbeitsmigration nach Deutschland durch die Beggar-thy-neighbor-Politik innerhalb der EU und insbesondere der Eurozone.

 

Schaun mer mal, wie lange (das) noch (gut geht) ...

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odensee

Beggar-thy-neighbor-Politik

Wie funktioniert das eigentlich? Ich meine, da gibt es doch zwei Seiten, einen Exporteur und einen Importeur. Wer zwingt die Griechen (um mal ein plakatives Beispiel zu nennen), deutsche Autos zu kaufen? Wenn sie schon selbst keine bauen, könnten sie ja italienische kaufen. Gerüchteweise importiert Griechenland ja sogar Olivenöl.

 

Ich sehe die Gefahren, die daraus erwachsen können, aus meiner laienhaften Sicht auch (dein "Schaun mer mal" stelle ich nicht in Frage). Aber das "beggar-thy-neighbor" scheint mir eine "Opferrolle" zu implizieren. Und die sehe ich nicht.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Beggar-thy-neighbor-Politik

Wie funktioniert das eigentlich?

 

Eigentlich recht einfach:

 

- realwirtschaftliche Differenzen wirtschaftlich schwächerer Länder können nach Einführung des Euros nicht mehr per Währungsabwertung behoben werden

- die Lohnstückkosten werden dadurch zunehmend unattraktiver

- der Wettbewerbsdruck steigt massiv

- der Staat kann die nachlassende oder ausfallende Nachfrage aufgrund der Konvergenzkriterien nicht per Neuverschuldung abfedern

- es kommt zwangsläufig zu einer Absenkung der Löhne (und Renten und Sozialleistungen)

- nachfolgende Arbeitsmigration in wirtschaftlich stärkere Länder (bspw. Deutschland) und somit ein Ausbluten des heimischen Arbeitsmarktes

- demographischer "Fachkräftemangel" in wirtschaftlich starken Ländern wird gemindert

 

Das hat auch mit "Opferrolle" nichts zu tun - das ist das grundlegende Hauptproblem, warum die Eurozone (zumindest in der derzeitigen Form) scheitern wird ...

 

Wie schaut's denn bspw. mittlerweile in Griechenland aus: die "Filetstücke" sind größtenteils an ausländische Investoren vertickt - dafür florieren Schwarzmärkte, Kriminalität, Prostitution und der Drogenhandel (steigert natürlich auch das BIP ... :lol: ).

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