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muenchner

ETF-Portofolio "ex financials"

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muenchner

Liebe Community,

 

erst mal vielen Dank für das informative Forum.

Ich habe jetzt vor einigen Monaten angefangen, meine Finanzen selbst ein die Hand zu nehmen, wobei das Forum hier eine wertvolle Hilfe war, für so gut wie jede Fragestellung gab es schon einen Thread.

 

Jetzt habe ich aber ein sehr spezielles Problem, zumindest habe ich in einer Woche Recherche hier und auch im Internet keine ähnliche Fragestellung geschweige denn eine Lösung dafür gefunden.

Deswegen hoffe ich jetzt, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

 

Kurz zu Ausgangslage:

Ich möchte mit einer monatlichen Sparrate von ca. 600 Euro ein breit gestreutes ETF-Portfolio aufbauen (neben Einzelaktien und Festgeld).

Die "Standard-Lösung" mit beispielsweise MSCI World und EM (http://www.wertpapie...post__p__889054) erscheint mir dabei an sich unter Bequemlichkeits-, Kosten- und Risiko-/Diversifikationsgesichtspunkten als gut passend.

Einziger Punkt, an dem ich mich störe: Sowohl im MSCI World als auch im MSCI EM hat der Finacials Sektor als jeweils stärkster Sektor für meinen Geschmack eine viel zu hohe Gewichtung:

  • Einerseits ist, zumindest meinem subjektiven Gefühl nach, keine Branche so krisenanfällig (https://en.wikipedia...is#21st_century)
  • Andererseits sehr ich gerade für diesen Sektor in Form der Digitalisierung schwere Zeiten heraufziehen. Als IT-ler kann ich glaube ich ganz gut einschätzen, was für technische Disruptionsmöglichkeiten hier noch kommen werden. In einer Generation will einfach niemand mehr zur Versicherungs-Agentur um die Ecke gehen, um sich eine Haftpflichtversicherung anhand eines Papier-Flyers erklären zu lassen, sondern zumindest die Grundbausteine müssen alle bequem online abschließbar sein (Check24, Number26, fairr.de, etc. sind hier sicher nur der Anfang). Paradoxerweise arbeite ich jetzt seit einer Weile bei einem großen Versicherungskonzern und weiß aus schmerzlicher täglicher Erfahrung, wie schlecht man hier für die Digitalisierung aufgestellt ist. Und ich bezweifle, dass das bei anderen Unternehmen in der Branche grundlegend anders ist.

Deswegen meine konkrete Problemstellung:

Ich habe für mich entschieden, diesen Financials-Sektor aus meinem ETF-Portfolio auszuschließen oder zumindest niedriger zu gewichten, was aber gar nicht so einfach ist, ohne gleich eine vielfach höhere Anzahl an ETFs im Portfolio zu haben, was unweigerlich schwieriger zu handeln und auch teurer werden würde.

 

Zwei grundlegende Möglichkeiten habe ich mir überlegt, die mir aber beide nicht gefallen:

 

Lösung 1:

Selbst in die einzelnen, oder zumindest stärksten Branchen-Indices von MSCI World und MSCI EM (https://www.msci.com/sector-indexes) zu investieren und dabei Financials natürlich auszusparen.

Nachteile: Höhere Kosten, ETFs zum Teil nicht sparplanfähig, generell höherer Aufwand

 

Lösung 2:

Die Lösung mit 4 Regionen-ETFs (http://www.wertpapie...depot-aufbauen/), und dabei, sofern vorhanden, Ex Financials-Versionen der Indizes wählen (Gewichtung 30-30-10-30):

Europa: iShares STOXX Europe 600 Financial Services UCITS ETF

Nord-Amerika: S&P 500 EX-FINANCIALS, hier habe ich als einzigen ETF einen von ProShares gefunden, der nur in den USA gehandelt zu werden scheint und wo ich auch nicht viel zu Kosten, Volumen etc. finde: ProShares S&P 500® ex-Financials ETF (USD) | SPXN Steuerlich dürfte das auch nicht unbedingt einfacher werden dadurch...

Pacific: Hier fängt es schon an, dass zumindest ich keinen passenden Ex Financials-ETF finde. Wenn man jetzt aber annimmt, dass Pacific 10% des Gesamtportfolio ausmacht, und davon 20% Financials sind (MSCI Pacific), kann man das, wenn auch unschön, im schlimmsten Fall unter den Tisch fallen lassen?

Emerging Markets: Selbes Problem, dass zumindest ich keinen passenden ETF finde, allerdings wäre, wenn ich hier den "Standard" MSCI EM nehmen würde, der Financials-Anteil am Gesamtportfolio weitaus höher (0,3*0,24) als beim Pacific-ETF-Anteil

 

Wenn ich mir das jetzt ansehe, ist Lösung 1 eigentlich nicht wirklich umsetzbar, da nicht für alle Sektor-Indices überhaupt ein ETFs verfügbar ist.

Lösung 2 ist von der Komplexität und auch von den Kosten darstellbar, allerdings habe ich einen "systematischen" Fehler, da ich in einem Teil des Portfolios, zumindest mit meinem heutigen Wissen, es nicht schaffe, Financials-Titel komplett zu vermeiden.

 

 

Basierend darauf folgende Fragen:

  1. Macht es generell überhaupt Sinn, Financials-Werte auszuschließen? Ich denke aber mal, dass das eine komplett persönliche Entscheidung ist, die keiner pauschal beantworten kann
  2. Seht ihr für Lösung 2 etwas, was ich übersehen habe, um die verbleibenden Financials-Titel für Pacific und vor allem EM doch noch auszuschließen?
  3. Oder gibt es vielleicht noch eine einfachere Lösung 3, die ich vielleicht übersehen habe?
  4. Falls es kleine Lösung 3 gibt, macht Lösung 2 mehr Sinn, als die Standard-4- oder 2-ETFs-Variante? Hängt wahrscheinlich stark mit 1. zusammen

 

So, jetzt bin ich mal gespannt auf eure Ratschläge und Anmerkungen, und sage schon mal vielen Dank im Voraus.

 

Viele Grüße

Markus

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
  1. Bei 600 Euro pro Monat brauchst du keinen Sparplan, sondern kannst bei der DiBa sehr viele ETFs für 0 Euro kaufen.
  2. Du musst Financials nicht ausschließen, sondern kannst zusätzlich Branchen-ETFs kaufen (z.B. Konsumgüter, Pharma), um Financials niedriger zu werten.
  3. Du machst dir ein Spreadsheet mit der Wunschallokation und dem momentanen Stand und kaufst jeden Monat den ETF mit der größten Abweichung nach unten.
  4. Ob das sinnvoll und besser ist, will ich mal außen vor lassen.

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Schwachzocker

So ganz verstehe ich Deine Argumentation nicht.

Wenn bei den Banken und Versicherung Deiner Meinung nach im Hinblick auf die Digitalisierung noch viel Verbesserungspotenzial besteht, dann spricht das doch eher für eine rosige Zukunft, oder?

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odensee

Wenn bei den Banken und Versicherung Deiner Meinung nach im Hinblick auf die Digitalisierung noch viel Verbesserungspotenzial besteht, dann spricht das doch eher für eine rosige Zukunft, oder?

Was hat die deutsche Bank davon (um mal den Branchen"primus" zu nennen...) davon, wenn mehr und mehr Leute zu Fondsdiscountern, Billigbrokern und "Fintechs" gehen?

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Schwachzocker

...

Was hat die deutsche Bank davon (um mal den Branchen"primus" zu nennen...) davon, wenn mehr und mehr Leute zu Fondsdiscountern, Billigbrokern und "Fintechs" gehen?

Nichts! Fondsdiscounter, Billigbroker und Fintechs gehören doch aber zum Finacial Sektor, oder?

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xfklu

für diesen Sektor in Form der Digitalisierung schwere Zeiten heraufziehen. Als IT-ler kann ich glaube ich ganz gut einschätzen, was für technische Disruptionsmöglichkeiten hier noch kommen werden.

Wer profitiert davon? --> "MSCI World Information Technology"

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muenchner

  1. Bei 600 Euro pro Monat brauchst du keinen Sparplan, sondern kannst bei der DiBa sehr viele ETFs für 0 Euro kaufen.
  2. Du musst Financials nicht ausschließen, sondern kannst zusätzlich Branchen-ETFs kaufen (z.B. Konsumgüter, Pharma), um Financials niedriger zu werten.
  3. Du machst dir ein Spreadsheet mit der Wunschallokation und dem momentanen Stand und kaufst jeden Monat den ETF mit der größten Abweichung nach unten.
  4. Ob das sinnvoll und besser ist, will ich mal außen vor lassen.

 

Hm, manchmal sollte man vielleicht doch nicht zu lange suchen und schneller um Rat fragen. Das erscheint mir tatsächlich eine bessere Lösung zu sein, vielen Dank!

Und das mit den kostenlosen Käufen bei DiBa ist auch ein guter Hinweis.

 

 

...

Was hat die deutsche Bank davon (um mal den Branchen"primus" zu nennen...) davon, wenn mehr und mehr Leute zu Fondsdiscountern, Billigbrokern und "Fintechs" gehen?

Nichts! Fondsdiscounter, Billigbroker und Fintechs gehören doch aber zum Finacial Sektor, oder?

Aber die werden in so breiten Indizes wie MSCI bestimmt nicht enthalten sein, sofern sie überhaupt börsennotiert sind.

 

 

für diesen Sektor in Form der Digitalisierung schwere Zeiten heraufziehen. Als IT-ler kann ich glaube ich ganz gut einschätzen, was für technische Disruptionsmöglichkeiten hier noch kommen werden.

Wer profitiert davon? --> "MSCI World Information Technology"

Das ist sicher einer der, die ich extra nachkaufen werde, ja...

 

 

 

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odensee

...

Was hat die deutsche Bank davon (um mal den Branchen"primus" zu nennen...) davon, wenn mehr und mehr Leute zu Fondsdiscountern, Billigbrokern und "Fintechs" gehen?

Nichts! Fondsdiscounter, Billigbroker und Fintechs gehören doch aber zum Finacial Sektor, oder?

 

Wo kann ich denn "Weltsparen" oder "Zinspilot" oder "ginmon"-Aktien kaufen? Und welchen Anteil haben die, im Vergleich zur DB an irgendwelchen Indices?

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Stoiker

Nichts! Fondsdiscounter, Billigbroker und Fintechs gehören doch aber zum Finacial Sektor, oder?

 

Wo kann ich denn "Weltsparen" oder "Zinspilot" oder "ginmon"-Aktien kaufen? Und welchen Anteil haben die, im Vergleich zur DB an irgendwelchen Indices?

 

Ich schätze mal, dass das nur Beispiele für andere Unternehmen der Kategorie "Financials" sein sollten. Man könnte auch Werte wie Visa, Mastercard, Blackrock, Deutsche Börse, Charles Schwab, Moody's, S&P etc. nennen. Im MSCI World Financials sind zudem Versicherungswerte enthalten.

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