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Smartinvestor

Deutsche Bundesanleihen erste Wahl für RK1 ?

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marcero

Ich kann mein "Gefühl" inzwischen präzisieren. Wenn ACWI und USD positiv korreliert sind aus Sicht eines Europäers, dann sollten mit deiner Begründung auch ACWI und EUR positiv korreliert sein aus Sicht eines Amerikaners. Das kann aber nicht gleichzeitig sein.

 

Doch. Kommt ja auch auf die Währung an, in dem du dir den ACWI anguckst:

Siehe http://www.fondsweb.de/IE00B6R52259-iShares-MSCI-ACWI-UCITS-ETF/chart in den letzten 3 Jahren.

In EUR war die Performance deutlich besser und das nur weil der USD-EUR Wechselkurs gestiegen ist.

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ZappBrannigan

Könntest dir ja auch mal den Artikel durchlesen, der aus US-Sicht das gleiche sagt wie ich: Anleihen in Fremdwährungen erhöhen die Volatilität eines Bond/Aktienportfolios.

Das stimmt sicher.

 

Es ging mir nur um die Behauptung, dass ACWI und USD positiv korreliert sind, aber diese wird für die obige Aussage ja auch nicht benötigt.

 

Ich kann mein "Gefühl" inzwischen präzisieren. Wenn ACWI und USD positiv korreliert sind aus Sicht eines Europäers, dann sollten mit deiner Begründung auch ACWI und EUR positiv korreliert sein aus Sicht eines Amerikaners. Das kann aber nicht gleichzeitig sein.

Doch natürlich. Vereinfachen wir doch einmal die Welt: Nehmen wir an alle Unternehmen im ACWI sind nur in ihrem Heimatländern aktiv und hängen auch nur von denen ab, d.h. fremde Wechselkurse haben keine Auswirkung auf ihre Geschäfte, und ihr Wachstum stagniert (Börsenkurs in Heimatwährung schwankt nicht). Die einzige Volatilität im Gesamtindex kann nun also nur von Wechselkursänderungen kommen (die in so einem statischen Szenario wohl auch nicht schwanken würden bzw. ohne Außenhandel eigentlich nicht definiert sind, aber das tut nichts zur Sache). Um es noch einfacher zu machen gibt es nur zwei Länder mit jeweils eigener Währung.

 

Zu Beginn ist der Wechselkurs 1:1 und beide Länderindizes (A und B) betragen 100 Punkte. Der Gesamtindex in Landeswährung A und B (Aepfel und Birnen) wird dann bestimmt aus:

 

gesamtindex_A = index_A + Kurs_AproB * index_B

gesamtindex_B = index_B + Kurs_BproA * index_A (mit Kurs_BproA = 1 / Kurs_AproB)

 

Zu Beginn betragen beide Indizes also 200 Punkte.

 

Sinkt nun also der Wert der Währung A gegenüber B, so steigt der Gesamtindex A und der Gesamtindex B sinkt.

Sinkt nun also der Wert der Währung B gegenüber A, so steigt der Gesamtindex B und der Gesamtindex A sinkt.

 

Das Beispiel ist eigentlich schon komplizierter als das Problem, besser kann ich es aber gerade nicht ausdrücken.

 

Und bevor jetzt wieder eine Währungsdiskussion losgeht: Ja, Rückkopplungen gibt es aufgrund von Handelsbeziehungen usw. und damit werden Wechselkursänderungen nicht zu 100% auf den Aktienkurs schlagen. Die ändern aber nichts an der Tatsache das eine schwächere Rechnungswährung tendenziell zu höheren Kursen führt.

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Dandy

Wen's noch interessiert, hier ein Artikel (Englisch) zum Thema. Auszug:

 

However, it's safe to say that few asset-allocation experts are in favor of mirroring the global markets' allocation to U.S. and foreign bonds. Even though more than 50% of the world's fixed-income investments exist outside the United States, and foreign bonds represented a third of the globe's market cap at the end of 2012, investing in foreign bonds has the potential to add cost and volatility to a U.S. investor's portfolio.

Lustigerweise wird aber genau das Gleiche für Aktien als Argument gegen internationale Diversifikation angeführt - etwas, was im "Forenstandard" klar verneint wird:

 

In the "less foreign is more" camp are folks like Jack Bogle, who believe that because many U.S. blue chips are increasingly global in their reach, investors in them get plenty of exposure to foreign markets indirectly, while avoiding the extra costs and volatility associated with foreign stocks (foreign-currency swings in particular).

Kosten und Volatilität. Das mit den Kosten sehen ich gerade bei Staatsanleihen als nicht gravierend, da sie meist liquide sind und zusätzlich höchstens verschmerzbare Wechselkursgebühren anfallen. Das mit der Volatilität habe ich schon angesprochen: Gemessen zur Kaufkraft eben gerade nicht und darauf kommt es an, wenn wir es als Maß für Sicherheit nehmen wollen.

 

Nach dem Text jedenfalls ist internationale Diversifikation aus den gleichen angeführten Gründen für Aktien wie auch Anleihen umstritten.

 

Eine neue Arbeit von Ökonomen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich weist ein weiteres Mal nach, dass die Anleiherenditen in der Welt nicht alleine von der Geldpolitik beeinflusst werden, sondern dass hier weitere mächtige Kräfte am Werk sind.

Ist zwar nur ein Nebenkriegschauplatz, aber dass die EZB alleine den Anleihenmarkt beeinflussen würde habe ich nicht behauptet.

 

Wir groß ist die Wirksamkeit der EZB-Anleihekäufe auf die Renditen der Staatsanleihen? Eine aktuelle Schätzung stammt von Roberto A. de Santis, der erstens zu dem Schluss kommt, dass der größte Teil der Wirkung in der Ankündigungsphase zu beobachten war, aber nicht während der Käufe selbst.

Ja, Kunststück. Natürlich haben starke Hände im Markt die Ankündigung genutzt, um die bevorstehenden Kurserhöhungen bei Anleihen mitzunehmen. Die EZB hat aber dafür gesorgt, dass das hohe Kursniveau gehalten wurde und dass es überhaupt zu dieser Marktbewegung kam. Da haben sich halt mal wieder die Schnellsten mit viel Geld eine goldene Nase verdient.

 

Das Beispiel ist eigentlich schon komplizierter als das Problem, besser kann ich es aber gerade nicht ausdrücken.

Dann mal ein einfaches Beispiel von meiner Seite: Nehmen wir an, dass die erwünschte negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen (Langläufern) ideal besteht wenn diese nur in der gleichen Währung operieren. Nun nehmen wir an, dass genannte Aktienunternehmen auch Geschäfte in einer anderen Währung, bspw. USD, tätigen würden. Wenn der Dollar gegenüber der Heimatwährung schwankt, dann ändern sich die Aktienkurse der Unternehmen entsprechend der dadurch ausgelösten Gewinnveränderungen. Wie wirkt sich das nun auf die Korrelationseigenschaften zwischen den Aktien und den Anleihen in der Heimatwährung aus? Wie sähen die Korrelationseigenschaften aus, wenn man dementsprechend den Aktien ein Anleihenportfolio mit gleicher Währungsgewichtung gegenüberstellen würde?

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Smartinvestor

Hallo zusammen,

 

Ich freue mich sehr über die rege und hochkarätige Diskussion über internationale Anleihen. Da ich als TO diesen Thread speziell auf das Thema Bestandteile des RK1 nach Foren Standard ausgerichtet habe, wäre es da nicht sinnvoller, diese allgemeine Diskussion zu internationalen Anleihen, die mittlerweile weit über den engen Themenfokus hinausgeht, in einen besser geeigneten oder Neuen Thread in der dafür passenden Rubrik zu transferieren?

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odensee
· bearbeitet von odensee

Ich freue mich sehr über die rege und hochkarätige Diskussion über internationale Anleihen. Da ich als TO diesen Thread speziell auf das Thema Bestandteile des RK1 nach Foren Standard ausgerichtet habe, wäre es da nicht sinnvoller, diese allgemeine Diskussion zu internationalen Anleihen, die mittlerweile weit über den engen Themenfokus hinausgeht, in einen besser geeigneten oder Neuen Thread in der dafür passenden Rubrik zu transferieren?

Naja, wenn die Antwort auf deine Frage "Bundesanleihen erste Wahl für RK1?" möglicherweise lauten könnte: "Nein, erste Wahl ist ein Mix von Staatsanleihen verschiednere Staaten", dann ist das hier doch richtig aufgehoben.

edit: oder lässt du keine andere Antwort als "Ja, nur Bundesanleihen sind RK1" zu?

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Wen's noch interessiert, hier ein Artikel (Englisch) zum Thema. Auszug:

 

However, it's safe to say that few asset-allocation experts are in favor of mirroring the global markets' allocation to U.S. and foreign bonds. Even though more than 50% of the world's fixed-income investments exist outside the United States, and foreign bonds represented a third of the globe's market cap at the end of 2012, investing in foreign bonds has the potential to add cost and volatility to a U.S. investor's portfolio.

 

The volatility issue can be addressed--at least in large part--by hedging out the currency risk of the foreign bonds; that helps ensure that investors partake of foreign bonds' yields and any price changes, but not the currency-related impact when those returns are translated into dollars. However, hedging strategies entail costs, and in a low-returning asset class like bonds, those costs can take a big bite out of returns. That's a key reason that Morningstar's Lifetime Allocation Indexes, as well as target-date investment providers, have generally not mirrored the foreign/U.S. bond weightings of the global market capitalization.

 

 

Hi ZappBrannigan,

natürlich interessiert dein Beitrag von einer der weltweit führenden weitgehend unabhängigen Finanzinstitutionen, Morningstar, ganz besonders im Sinne des Threadthemas. Vielen Dank dafür! thumbsup.gif Zum einen stützt er die in Frage gestellte Hypothese dieses Threads, dass sich Staatsanleihen mit höchster Bonität in der eigenen Währung aus den bekannten Gründen Volatilität, Liquidität und Ausfallsicherheit für RK1 am besten eignen. Wenn man den zitierten Artikel (Englisch) im Original liest, findet man dort sogar einen Link auf einen m.E. noch relevanteren Artikel (Englisch) von Vanguard. Vanguard begründet darin auf Basis von neuesten eigenen Forschungsergebnissen, dass eine Beimischung von 20% währungsgehedgten Staatsanleihen (höchster Bonität und mit kurzen Restlaufzeiten ) aus anderen Währungsräumen zur optimalen Diversifikation und damit minimalen Volatilität des RK1-Anteils führt. Dies ist eine wesentliche Erweiterung meiner o.a. Hypothese und ergänzt die von Kommer und Swensen empfohlenen Bestandteile von RK1 m.E. hinreichend begründet auf Basis neuerer finanzwissenschaftlicher Erkenntnisse, die wahrscheinlich weder Kommer noch Swensen zur Drucklegung Ihrer Standardwerke vorlagen.

 

Angeregt durch verschiedene Beiträge in diesem Thread und durch diesen Artikel habe ich mich nun weiter mit dem Thema währungsgehedgte Staatsanleihen höchster Bonität aus anderen Währungsräumen beschäftigt. Ergebnis:

Diese können wie o.a. nicht nur als 20 prozentige Beimischung zur Volatilitätssenkung zu RK1 dienen, sondern auch als Rückfalllösung für den Fall, dass die höchste Bonität von Staatsanleihen aus dem eigenen Währungsraum unter die aus anderen Währungsräumen abfällt. In dem Fall wäre es m.E. angeraten, die Staatsanleihen aus dem eigenen Währungsraum durch gehedgte Staatsanleihen mit höherer Bonität aus anderen Währungsräumen zu ersetzen. Sollten weder Staatsanleihen aus dem eigenen Währungsraum noch Staatsanleihen aus anderen Währungsräumen mit BonItäten auf IG-Level verfügbar sein, so wäre es meines Erachtens am sinnvollsten, Staatsanleihen aus dem eigenen Währungsraum mit Währungs-gehedgten Staatsanleihen aus anderen Währungsräumen zu mischen, wenn letztere dieselbe Bonität aufweisen, oder komplett durch diese zu ersetzen, wenn diese eine höhere Bonität aufweisen. In diesem Fall würde die Diversifikation das Ausfallrisikos und die Volatilität in RK1 so weit wie möglich minimieren. Des weiteren würde sich mit derart drastischen BonitätsVerschiebungen eine Finanzkrise andeuten, der man noch anderweitig vorbauen kann und sollte.

 

Auf dieser Basis versuche ich jetzt mal, eine weitere Zwischenbilanz dieses Threads zu ziehen. Prämisse ist dabei, dass es dem Anleger bei seinem RK1-Anteil auf geringste Volatilität und höchste Ausfallsicherheit und Liquidität seiner Investition in Euro ankommt. Er nimmt dabei Einbußen bei der Rendite in Kauf, da er diese als rationaler Anleger über eine entsprechende Gewichtung der anderen RK risikobezogen und effizient für sein Gesamtdepot maximiert.

 

  • Erste Wahl für RK1 bleiben aktuell nach wie vor deutsche Bundesanleihen mit kurzen Restlaufzeiten oder entsprechende ETF größter und möglichst systemrelevanter Anbieter, da erstere die geringste Volatilität und das mit ihrer weltweit höchsten Bonität AAA höchste Liquidität und geringste Ausfallrisiko für einen deutschen Anleger bieten.
     
  • Deutsche Bundesanleihen sollten dann durch Staatsanleihen mit kurzen Restlaufzeiten anderer Euro-Länder ersetzt werden, wenn letztere eine höhere Bonität aufweisen, um das Ausfallrisiko in RK1 so weit wie möglich zu minimieren.
     
  • Währungsgehedgte Staatsanleihen höchster Bonität mit kurzen Restlaufzeiten aus anderen Währungsräumen können mit einem Anteil von 20% beigemischt werden, um die Volatilität in RK1 durch Diversifikation weiter zu minimieren.
    Nachträglich ergänzt: Dabei müssen Hedging-Kosten beachtet werden, die stark von gewählten Broker abhängen. Am günstigsten sind execution only online Discount-Broker.
     
  • Sollten Staatsanleihen mit kurzen Restlaufzeiten aus anderen Währungsräume eine höhere Bonität als Staatsanleihen aus dem eigenen Währungsraum aufweisen, so sollten letztere durch erstere ersetzt werden, um das Ausfallrisiko in RK1 zu minimieren.
     
  • Sollten weder Staatsanleihen aus dem eigenen noch aus Anderen Währungsräumen Bonitäten auf IG-Level aufweisen, so sollte der RK1-Anteil auf eine Mischung aus diesen Staatsanleihen mit kurzen Restlaufzeiten, die die höchsten Bonitäten aufweisen, verteilt werden, um das Ausfallrisiko und die Volatilität zu minimieren und die Liquidität zu maximieren. Dabei sollten die Staatsanleihen aus anderen Währungsräumen gehedgt werden, um die Volatilitäts-Erhöhung durch Fremdwährungen im Depot zu eliminieren. In diesem Fall ist vielleicht auch der Gedanke an gut gesichertes Bargeld und an andere Vorkehrungen nicht verkehrt.
     
  • Eine Mischung aus kurzfristigen Einlagen bei verschiedenen Banken mit staatlicher Einlagensicherung aus dem eigenen Währungsraum sind zweitbeste Alternative solang der entspr. Staat eine Bonität auf IG-Level hat, da deren Liquidität im Krisenfall geringer sein kann als die von Staatsanleihen mit kurzen Restlaufzeiten und höchster Bonität.

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troi65
· bearbeitet von troi65

1.) Wo kommen diese 20 % ( als feste Regel ? ) her ?

 

2.) Ich kenne kein Produkt , mit der Prämisse "Währungs-gehedgter Staatsanleihen höchster Bonität mit kurzen Restlaufzeiten" in verpackter Form als ETF.

 

Ließe sich m.E. nur mit Einzelanleihen umsetzen; oder was schwebt Dir da vor , um mal von der Theorie in die Praxis zu kommen.

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Ramstein

Wieso wurden eigentlich Inflations-Linker noch nicht hochgeworfen?

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troi65

Wieso wurden eigentlich Inflations-Linker noch nicht hochgeworfen?

Gute Frage :D.

 

Nachtrag von mir : Ich wüsste auch nicht, wie man Einzelanleihen hedgen könnte. In dem Bereich fehlt es am entsprechenden Wissen.

 

 

 

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Smartinvestor

1.) Wo kommen diese 20 % ( als feste Regel ? ) her ?

 

2.) Ich kenne kein Produkt , mit der Prämisse "Währungs-gehedgter Staatsanleihen höchster Bonität mit kurzen Restlaufzeiten" in verpackter Form als ETF.

 

Ließe sich m.E. nur mit Einzelanleihen umsetzen; oder was schwebt Dir da vor , um mal von der Theorie in die Praxis zu kommen.

 

1) Die 20% hat Vanguard herausgefunden. Da müsste man dann weitergraben.

 

2) Erkenntnis ist jetzt ganz neu für mich sodass ich das auch noch nicht genau sagen kann. Wenn es keine entspr. konfektionierten Produkte gibt verbleibt wohl nur der Terminmarkt, d.h. Currency Futures zum Hedging.

 

 

 

 

Nachtrag von mir : Ich wüsste auch nicht, wie man Einzelanleihen hedgen könnte. In dem Bereich fehlt es am entsprechenden Wissen.

 

 

 

 

Es geht rein um das Hedgen des Fremdwährungsrisikos. Das ist es völlig egal ob es sich ETF oder Einzelanleihen handelt.

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troi65
· bearbeitet von troi65

2) Erkenntnis ist jetzt ganz neu für mich sodass ich das auch noch nicht genau sagen kann. Wenn es keine entspr. konfektionierten Produkte gibt verbleibt wohl nur der Terminmarkt, d.h. Currency Futures zum Hedging.

Das wäre dann aber nix für Otto Normalanleger . Die Konsequenzen sich für diesen mehrheitlichen Anlegertyp ergeben, liegen m.E. auf der Hand.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

Wieso nicht zum Beispiel den LU0942970798?

 

Hier mal das Factsheet: db x-trackers II Barclays Global Aggregate Bond UCITS ETF (EUR)

 

Laut Factsheet bezieht sich das Teil auf den EUR Hedged Index des Barclays Global Aggregate, der den weltweiten (handelbaren) Markt für Investment-Grade Anleihen abdeckt (auch Unternehmensanleihen). Das nur mal so als Ansatz. Das ist nicht als Anlagevorschlag zu verstehen.

 

Nachteile aus meiner Sicht:

 

0.3% TER sind nicht gerade gering für einen Anleihenindex. Frage: Sind die Kosten des Hedgings darin enthalten? Wenn ja, dann erscheinen mir die Gebühren angemessen.

 

Das Ding ist synthetisch, nicht unbedingt das, was ich in dem Bereich haben wollte. Im Extremfall weiß man nicht, was man am Ende tatsächlich in der Hand hält.

 

Über die Länderaufteilung kann man sich sicher streiten. 40% USA und 20% Japan wären jetzt nicht so mein Ding. Würde mir da eher per Einzelanleihen was zusammenstellen, aber das ist auch eine Frage des Budgets.

 

Ich halte in dem Zusammenhang von Hedging ohnehin nichts, aus den zuvor genannten Gründen. Damit wird man das Währungsrisiko des Euro eben gerade nicht los. Zumindest reduziert man aber auf diese Weise das Ausfallrisiko. Das Problem mit der Korrelation und Schwankungen der Kaufkraft bleibt damit aber, zumindest zum Teil, erhalten.

 

Hier kann man nach weiteren Alternativen suchen. Findet sich sicherlich was brauchbares für so ein Vorhaben.

 

Edit: Natürlich sollte man sich einen Teil Liquidität, je nach Depotgröße (bspw. 10%), in der Heimatwährung vorhalten. Ob das nun das klassische Tagesgeld ist, Eine (kurze) Festgeldleiter, wegen mir auch Bundesanleihen oder sonst was spielt da kaum eine Rolle. Renditebringer ist das ohnehin nicht, aber man braucht halt Euro zum Einkaufen.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Meine intensive Suche nach Aggregate und Staatsanleihen weltweit ergab bei justetf - jedenfalls für Kurzläufer - keinen Treffer.

Im Rahmen der Diversifikation müsste man also auf längere Laufzeiten ausweichen.

Teilweise befinden sich da - z.B. bei den Teilen von dbx-tracker - recht hohe Durationen mit entsprechend einhergehender ( aber m.E. unerwünschter ) Volatilität.

 

Das eine Kriterium "Kurzläufer weltweit" scheint mir - bis zum Beweis des Gegenteils durch einen besseren Sucher - nicht gegeben.

Mit dem zweiten Kriterium der höchsten Bonität tue ich ich mich auch recht schwer, da teilweise in den ETF ein hoher Japan-Anteil von 20 % ( s. Dandy ) enthalten ist.

Und die Bonität von Nippon : Da setze ich doch mal ein großes Fragezeichen davor.

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otto03

 

Und die Bonität von Nippon : Da setze ich doch mal ein großes Fragezeichen davor.

 

Entweder man akzeptiert Ratings oder nicht, mit persönlichem Bauchgefühl kommt man da auch nicht weiter.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Und die Bonität von Nippon : Da setze ich doch mal ein großes Fragezeichen davor.

 

Entweder man akzeptiert Ratings oder nicht, mit persönlichem Bauchgefühl kommt man da auch nicht weiter.

 

Genau. Und zur Beruhigung: Laut Kommer kann man sich auf die Ratings von Staaten gut verlassen, und die ändern sich nur sehr langsam. Somit hat man genügend Zeit, um angemessen darauf zu reagieren, meine Anleitung dazu s.o. Bei Unternehmen/Banken trifft bekanntermaßen das genaue Gegenteil zu. Daher Finger weg davon. ;)

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Das wäre dann aber nix für Otto Normalanleger . Die Konsequenzen sich für diesen mehrheitlichen Anlegertyp ergeben, liegen m.E. auf der Hand.

Warum das denn nicht? Für (kundige) Kleinanleger gibt es doch speziell die E-Micro Forex Futures mit Kontraktgrößen von $10.000 praktisch zu institutionellen Konditionen, Gebrauchsanweisung s. hier (Englisch). Muss er sich halt ein direkt vor seiner Haustür angebotenes US-Brokerkonto einrichten, z.B. über einen Onlinebroker; der bietet sogar ein komplettes Trainingsprogramm für die Terminmärkte an. Außderdem gibt es dafür exzellente Basisschulungen (Englisch) fast auf Grundschulniveau. Leichter und günstiger kann man es Otto Normalanleger m.E. kaum machen, oder? Spätestens mit dieser Kurzanleitung ... :rolleyes:

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troi65
· bearbeitet von troi65

Warum das denn nicht? Für (kundige) Kleinanleger gibt es doch speziell die E-Micro Forex Futures mit Kontraktgrößen von $10.000 praktisch zu institutionellen Konditionen, Gebrauchsanweisung s. hier (Englisch). Muss er sich halt ein direkt vor seiner Haustür angebotenes US-Brokerkonto einrichten, z.B. über einen Onlinebroker; der bietet sogar ein komplettes Trainingsprogramm für die Terminmärkte an. Außderdem gibt es dafür exzellente Basisschulungen (Englisch) fast auf Grundschulniveau. Leichter und günstiger kann man es Otto Normalanleger m.E. kaum machen, oder? Spätestens mit dieser Kurzanleitung ... :rolleyes:

Ich schätze mal - mich eingeschlossen - , dass sich der Kleinanleger das alles nicht antuhen wird und - im Sinne des KISS-Prinzips - auch nicht braucht.

Abgesehen davon, könnte für manchen schon Englisch die erste Hürde bedeuten.^_^

Für mich kein tauglicher Vorschlag ; sorry.

Wenn ich mich selbst betrachte , würde ich da lieber eine höhere Volatilität in Kauf nehmen, wenns für "weltweite Kurzläufer" keinen einfachen Ersatz ergibt.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Ich schätze mal - mich eingeschlossen - , dass sich der Kleinanleger das alles nicht antuhen wird und - im Sinne des KISS-Prinzips - auch nicht braucht. Abgesehen davon, könnte für manchen schon Englisch die erste Hürde bedeuten.^_^

Für mich kein tauglicher Vorschlag ; sorry.

Wenn ich mich selbst betrachte , würde ich da lieber eine höhere Volatilität in Kauf nehmen, wenns für "weltweite Kurzläufer" keinen einfachen Ersatz ergibt.

 

Tja, mit English ist man in der (leider) von Angelsachsen dominierten Finanzwelt klar im Vorteil... Aber Spaß beiseite. Für normale Umstände würde ich das genau so sehen wie du. Was aber, wenn es nicht nur um Vola sondern auch um steigendes Ausfallrisiko oder zumindest sinkende Liquidität gehen würde? Einige Mitglieder haben hier im Thread neben Diversifikation auch für denkbare größere EU-weite Krisen nach Lösungen gerufen - particularly beyond Swensen & Kommer. Und auch darauf hätten wir jetzt dank unserer kontroversen aber erfreulich vielfältigen Diskussion eine m.E. brauchbare Antwort auf dem aktuellen Stand der Finanzwissenschaft gefunden, auf die vermutlich niemand hier allein gekommen wäre. Somit zunächst mal ein Hoch auf unser WPF, das uns das überhaupt erst ermöglicht! :yahoo:

Oder fälllt dir noch etwas besseres auf die genannten Fragen ein?

 

Kommer und Co. schreiben zwar was von "mit Staatsanleihen rechtzeitig reagieren können", wenn die Bonität sinkt. Aber Lösungen bieten sie dafür leider keine an. Das könnte man vielleicht schon als Heimat- oder auch Recency-Bias bezeichnen. Ich habe mich auch schon länger gefragt, was sie in dem Fall fallender Bonitäten wohl empfehlen würden, oder wenn sie gar nicht in einem Land höchster Bonität lebten, sondern z.B. in Somalia? Aktuell ist zwar in D und USA alles soweit im Lot, aber das könnte sich schnell ändern, z.B. wenn der nächste US-Präsident mit T anfinge oder wir in D eine Regierungspartei mit A am Anfang neben ähnlich schwerintelligenten in anderen Euroländern bekämen. Oder wenn die EUR-Krise doch noch so richtig ausbrechen sollte. Oder gar beides zusammen. Mit solchen durchaus vorstellbaren Szenarien sollte sich jeder ernsthafte Anleger zumindest gedanklich schon mal beschäftigen und sich am besten entsprechend vorbereiten, if necessary with an (English) course on (high) finance @ Khan Academy ... :teach:

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Dandy

Entweder man akzeptiert Ratings oder nicht, mit persönlichem Bauchgefühl kommt man da auch nicht weiter.

Kleiner Exkurs zum Thema: Damodaran hat sich dem Thema auch mal angenommen. Ratings haben nunmal das Problem, dass sie den Marktentwicklungen eher hinterherhinken und dass sie auch gewissen, indirekten, politischen Zwängen unterliegen. Schließlich wollen die Ratingagenturen auch nicht für Staatspleiten verantwortlich gemacht werden, die am Ende der US-Wirtschaft schaden. In den Worten von Damodaran klingt das dann eher so:

 

There are two problems with non-market measures like risk scores or sovereign ratings. The first is that they are neither intuitive nor standardized. Thus, a PRS score of 80 does not make a country twice as safe as one with a PRS score of 40. In fact, there are other services that measure country risk scores, where high numbers indicate high risk, reversing the PRS scoring. The second is that these non-market measures are static. Much as risk measurement services and ratings agencies try, they cannot keep up with the pace of real world developments. Thus, while markets reacted almost instantaneously to Brexit by knocking down the value of the British Pound and scaling down stock prices around the globe, changes in risk scores and ratings happened (if at all) more slowly.

 

Führt jetzt aber schon recht weit vom Thema ab. Ob man Japan als sicher oder unsicher ansieht muss jeder, nach welchen Kriterien auch immer, selbst entscheiden. Für mich wäre es in diesem Fall schlicht die hohe Staatsverschuldung, auch wenn diese historisch gesehen nicht alleine den Ausschlag für Staatspleiten bedeutet haben (oder anders gesagt: Auch Staaten mit deutlich geringeren Staatsschulden sind schon pleite gegangen - so ab 50% aufwärts).

 

@Smartinvestor

Auch wenn ich mich wiederhole: Ich halte nicht viel von Hedging - schlicht zu teuer und in diesem Fall kontraproduktiv. Meine Meinung: Wenn Du Währungsanleihen zum Zwecke der Sicherheit ins Portfolio nimmst, dann nimm auch die Währungsschwankungen hin. Der Euro schwankt ja schließlich auch permanent im Verhältnis zu anderen Währungen. Das Hedging reduziert also aus den zuvor im Thread genannten Gründen nicht das Risiko, sondern es erhöht es (und kostet darüberhinaus auch noch was). Ganz oder gar nicht.

 

Und um es zu wiederholen: Ich mache es aktuell explizit und bewusst nicht, da mir die Renditen für Staatsanleihen auch in vielen anderen Ländern als nicht angemessen erscheinen und zudem der Euro nicht sonderlich hoch steht (im Vergleich zum Dollar jedenfalls). So ein Manöver werde ich erst dann starten, wenn die Anleihenrenditen wieder akzeptabel sind und der Euro gerade relativ hoch stehen sollte, in der Hoffnung, dass in der Zwischenzeit nicht wieder eine Eurokrise aufflackert.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

@Smartinvestor

Auch wenn ich mich wiederhole: Ich halte nicht viel von Hedging - schlicht zu teuer und in diesem Fall kontraproduktiv. Meine Meinung: Wenn Du Währungsanleihen zum Zwecke der Sicherheit ins Portfolio nimmst, dann nimm auch die Währungsschwankungen hin. Der Euro schwankt ja schließlich auch permanent im Verhältnis zu anderen Währungen. Das Hedging reduziert also aus den zuvor im Thread genannten Gründen nicht das Risiko, sondern es erhöht es (und kostet darüberhinaus auch noch was). Ganz oder gar nicht.

 

Und um es zu wiederholen: Ich mache es aktuell explizit und bewusst nicht, da mir die Renditen für Staatsanleihen auch in vielen anderen Ländern als nicht angemessen erscheinen und zudem der Euro nicht sonderlich hoch steht (im Vergleich zum Dollar jedenfalls). So ein Manöver werde ich erst dann starten, wenn die Anleihenrenditen wieder akzeptabel sind und der Euro gerade relativ hoch stehen sollte, in der Hoffnung, dass in der Zwischenzeit nicht wieder eine Eurokrise aufflackert.

Gestatte mir auch eine Wiederholung: Bei RK1 geht es um einen möglichst sicheren (schwankungsarmen, ausfallsicheren, liquiden) nominalen EUR-Anteil, den man neben anderen hier schon angesprochenen Dingen halt so braucht, um geplante größere EUR-Investitionen und sonstige -Ausgaben sicher tätigen und um seine laufenden notwendigen Konsumausgaben im EUR-Raum im Krisenfall begleichen zu können, wie du selber weiter oben schreibst:

Edit: Natürlich sollte man sich einen Teil Liquidität, je nach Depotgröße (bspw. 10%), in der Heimatwährung vorhalten. Ob das nun das klassische Tagesgeld ist, Eine (kurze) Festgeldleiter, wegen mir auch Bundesanleihen oder sonst was spielt da kaum eine Rolle. Renditebringer ist das ohnehin nicht, aber man braucht halt Euro zum Einkaufen.

Um nichts mehr und nichts weniger geht es bei RK1: um die kontinuierliche Darstellung sicherer EUR-Liquidität (neben der Einstellung individuell akzeptierter Vola). Da sind wir m.E. 100% beisammen. Alle höher rentierlichen und damit volatileren Anlageanteile werden in und mit den anderen RK optimal gesteuert. Vanguard hedgt den Fremdwährungsanteil in RK1 entsprechend. Also bei Krisenanzeichen (massive Bonitätsreduzierung) entweder Fremdwährungsanleihen gehedgt in RK1 oder ungehedgt in RK2. Liquiditätssicherung in RK1 und Darstellung risikoberzogener Rendite in anderen RK sind 2 ganz unterschiedliche Dinge, die man tunlichst auseinanderhalten sollte um effizient UND bei KISS zu bleiben

 

Ich persönlich würde Fremdwährungsanleihen - gehedgt oder ungehedgt - ohne Krisenanzeichen nie zur Diversifikation ins Depot nehmen, da einerseits der mögliche Vorteil der Volatilitätsreduzierung beim Privatanleger wahrscheinlich durch die Hedgingkosen* zunichte gemacht wird, wie du richtig anmerkst. Vanguard kann das wahrscheinlich nur wegen sehr niedriger Hedging-Kosten in deren Fonds so vorteilhaft darstellen. Habe meinen Post mit der Zwischenbilanz oben gerade mit einem Kostenhinweis entsprechend ergänzt. Andererseits habe ich, wie vermutlich die meisten hier, ohnehin schon einen zu hohen Frmedwährungsanteil über die internationalen Aktienengagements. Swensen empfiehlt hier einen Fremdwährungsanteil von 25% im Gesamtdepot. Mehr oder weniger bedeutet höhere Volatilität oder geringere risikobezogene Rendite, d.h. weniger effizient.

 

Hauptzweck gehedgter Fremdwährungsanleihen beim Privatanleger ist m.E., wie oben schon dargestellt, die nominale EUR-Liquiditätssicherung bei (Krisen-)Szenarien, wenn die Bonitäten der Staatsanleihen des eigenen Währungsraums unter IG-Level und/oder unter die anderer Währungsräume fallen. Was machst du, wenn zudem noch, wie mit hoher Wahrscheinlichkeit der Fall, der Euro dann niedrig steht? Dann bleibt schon aus Vernunftgründen für den sicheren nominalen Erhalt des RK1-Anteils nichts anderes als gehedgt in Fremdwährungsanleihen zu gehen, oder?

 

p.s.:

Ich habe zum besseren Verständnis nach dem Post von

Da habe ich jetzt aber ein massives Verständnisproblem. Bei RK1 geht es doch imho darum, die Vola bzw. das Risiko im Depot zu senken. Nehme ich nun Geld aus RK1 vom Tisch um meine Konsumwünsche zu erfüllen erhöhe ich schlagartig das Risiko im Gesamtdepot. Für die "laufenden notwendigen Konsumausgaben" ist mein Gehalt zuständig, für Notfälle oder unplanmäßige Ausgaben wird ein Notgroschen ( x Monatsgehälter) vorgehalten. Das hat nix mit RK1 im Depot zu tun.

nachträglich ein paar Ergänzungen kursiv eingefügt

 

*p.p.s.:

Hat schon mal jemand die tatsächlich anfallenden Hedgingkosten für so eine Langfristhedgingstrategie durchgerechnet? Wenn man FX Futures über einen execution only online Discount Broker (z.B. IB) nutzt, sind das m.E. ein paar wenige %o für die erforderlichen 4 Roll-overs p.a. (8x(Fees+Broker Commissions) + 4xHandelsspreads, bei Futures alles relativ minimal). Ich versuche es mal am Beispiel EUR/USD:

 

a) Contract Unit E-mini EUR/USD FX Future: 62,500 euros (CME)

$.85 Commission per Contract (IB)

$1.60 CME (Electronic-Globex) Exchange and Regulatory Fees per Contract (IB)

$.00005 per euro increments ($3.125/contract) Euro/U.S. dollar futures intra-currency spreads (CME)

=> 4x($3.125 + 2x($.85+$1.60)) = $32.1 = 29 EUR / 62500 EUR = 0.046 % p.a.

 

b) Contract Unit E-micro EUR/USD FX Future: 12,500 euros (CME)

$.15 Commission per Contract (IB)

$1.60 CME (Electronic-Globex) Exchange and Regulatory Fees per Contract (IB)

Minimum Price Fluctuation 0.0001 USD/EUR (=US$1.25) (CME)

=> 4x($1.25 + 2x($.15+$1.60)) = $19 = 17.1 EUR / 12500 EUR = 0.14 % p.a.

 

Das wäre wie vermutet selbst für die E-micro FX Futures für den Kleinanleger wirklich nicht der Rede Wert (wenn korrekt gerechnet). D.h. für die Volatilitätsreduzierung durch Diversifikation in "Friendenszeiten" vermutlich doch zu hoch aber in Vor-./Krisenzeiten m.E. eine brauchbare Option, um den RK1 zu geringsten Kosten so gut wie möglich zu sichern. Bitte Rechnung nachprüfen.

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Hagemit

Gestatte mir auch eine Wiederholung: Bei RK1 geht es um einen möglichst sicheren (schwankungsarmen, ausfallsicheren, liquiden) nominalen EUR-Anteil, den man halt so braucht, um seine laufenden notwendigen Konsumausgaben im EUR-Raum zu begleichen, wie du selber weiter oben schreibst:

 

Da habe ich jetzt aber ein massives Verständnisproblem. Bei RK1 geht es doch imho darum, die Vola bzw. das Risiko im Depot zu senken. Nehme ich nun Geld aus RK1 vom Tisch um meine Konsumwünsche zu erfüllen erhöhe ich schlagartig das Risiko im Gesamtdepot. Für die "laufenden notwendigen Konsumausgaben" ist mein Gehalt zuständig, für Notfälle oder unplanmäßige Ausgaben wird ein Notgroschen ( x Monatsgehälter) vorgehalten. Das hat nix mit RK1 im Depot zu tun.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Da habe ich jetzt aber ein massives Verständnisproblem. Bei RK1 geht es doch imho darum, die Vola bzw. das Risiko im Depot zu senken. Nehme ich nun Geld aus RK1 vom Tisch um meine Konsumwünsche zu erfüllen erhöhe ich schlagartig das Risiko im Gesamtdepot. Für die "laufenden notwendigen Konsumausgaben" ist mein Gehalt zuständig, für Notfälle oder unplanmäßige Ausgaben wird ein Notgroschen ( x Monatsgehälter) vorgehalten. Das hat nix mit RK1 im Depot zu tun.

Dank dir, absolut berechtigter Einwand! Habe meinem Post gestern wohl etwas spät geschrieben und nun zum besseren Verständnis ergänzt, s.o. (Ergänzungen kursiv)

 

Du hast mir und vielleicht auch anderen Mitgliedern im WPF aber noch einen weiteren Dienst mit deinem Post erwiesen: Davon angeregt habe ich nochmal intensiv über die Funktionen von RK1 nachgedacht (Ergebnis s.o. kursiv). Dabei habe ich Yale Endowment Fund zu Rate gezogen, von dem bekannt ist, dass er seinen RK1-Anteil auch genau wie o.a. nutzt und in Cash/Geldmarkt bzw. Festverzinsliche/US-Staatsanleihen am kurzen Ende (bis 3 Jahre Restlaufzeit) investiert. In 2008 kam es dabei wie vorgesehen entsprechend zu einem temporären kompletten Abbau seines RK1-Anteils (siehe Asset Allocation Diagramm im Link ziemlich weit unten) auf 0. Sein RK1-Anteil liegt im Durchschnitt knapp unter 10%. Dies war für den (Not-)Betrieb der gesamten Yale Uni in der bislang schwersten Finanzkrise wohl offensichtlich ausreichend UND entspricht den 10%, die Dandy weiter oben für seinen RK1-Anteil genannt hat. Ich fahre meinen RK1-Anteil auch in ähnlicher Größenordnung. Ist doch schön, wenn man auf ganz unterschiedlichen Wegen auf ganz ähnliche Werte kommt. Das gibt mir jedenfalls Sicherheit bei der strategischen Portfoliosteuerung.

 

Noch interessanter ist, dass ich bei der Recherche auf eine fast unglaublich umfassende Wissensquelle der Finanzwissenschaft gestoßen bin, die ich bisher nicht kannte. Möchte sie euch daher nicht vorenthalten:

 

MANAGING. INVESTMENT. PORTFOLIOS. A DYNAMIC PROCESS. Third Edition. John L. Maginn, CFA. Donald L. Tuttle, CFA. Dennis W. McLeavey, CFA.

 

Es ist eine inhaltlich integrierte Sammlung von höchstkarätigen Beiträgen ca. 40 führender Finanzwissenschaftler und –Praktiker (u.a. Arnott, Bernstein, Sharpe, Takahashi) zu praktisch allen Themen des Portfolio-Managements, die inhaltlich weit über Swensen und Kommer hinausgeht, natürlich primär für Institutionelle, aber auch mit Hinweisen für Kleinanleger. Ich wundere mich, dass mir das nicht früher begegnet ist und noch dazu frei verfügbar. Das ist für mich DER BRINGER, den dein Post ausgelöst hat!:yahoo:

 

Wie seht ihr das? Hat dieses Werk von euch schon jemand gekannt und sich durch die 900 Seiten gebissen? Bewertung?

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

@Smartinvestor

Auch wenn ich mich wiederhole: Ich halte nicht viel von Hedging - schlicht zu teuer und in diesem Fall kontraproduktiv. Meine Meinung: Wenn Du Währungsanleihen zum Zwecke der Sicherheit ins Portfolio nimmst, dann nimm auch die Währungsschwankungen hin. Der Euro schwankt ja schließlich auch permanent im Verhältnis zu anderen Währungen. Das Hedging reduziert also aus den zuvor im Thread genannten Gründen nicht das Risiko, sondern es erhöht es (und kostet darüberhinaus auch noch was). Ganz oder gar nicht.

 

Sorry, aber du hast noch nicht eine echte Begründung dafür geliefert, warum Fremdwährungsanleihen besser die Volatilität eines Portfolios reduzieren als Bundesanleihen, abgesehen vielleicht von deinen diffusen Ängsten vor einem Zusammenbruch des Euroraums. Zeig es mir bitte mal, ich würde gerne verstehen warum du Recht hast und der Rest der Finanzwelt unrecht. Mach doch mal den Backtest und zeig, dass die Volatilität eines 60% Aktien, 40% Fremdwährungsanleihen Portfolios geringer ist als eines mit 40% Bunds (ist sie selbstverständlich nicht).

 

Der Euro schwankt zu anderen Währungen, klar, deshalb gibt es ja ein Wechselkursrisiko. Der Euro schwankt hingegen deutlich weniger in der Kaufkraft innerhalb der Eurozone - und darauf kommt es doch wohl an.

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Hagemit

Noch interessanter ist, dass ich bei der Recherche auf eine fast unglaublich umfassende Wissensquelle der Finanzwissenschaft gestoßen bin, die ich bisher nicht kannte. Möchte sie euch daher nicht vorenthalten:

 

MANAGING. INVESTMENT. PORTFOLIOS. A DYNAMIC PROCESS. Third Edition. John L. Maginn, CFA. Donald L. Tuttle, CFA. Dennis W. McLeavey, CFA.

 

 

Vielen Dank für den Link, Lesestoff für lange Winterabende.

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CHX

Staatsanleihen sicherer als Einlagensicherung der Banken? Gibt's da konkrete Hinweise drauf? In den letzten Jahren schien mir da viel eher ein starker Zusammenhang zu bestehen. Gehen die Banken im großen Stil ins Straucheln, dann trifft es auch die Staatsfinanzen. Die Einlagen sind wenigstens teilweise gedeckt. Kann man von den Staatsschulden meistens nicht gerade sagen. Dazu kommt die gesetzlich geforderte (teilweise) Eigenkapitaldeckung der Einlagen durch die Banken.

 

Nun, im deutschen Einlagensicherungsfonds liegen derzeit nur etwa 1,13 Mrd. Euro - in Relation zur Höhe der gesamten abgesicherten Einlagen in Deutschland kommt man damit auf eine Deckungsquote von lediglich 0,05 % bis 0,10 % (!). Eine Pleite einer einzigen mittelgroßen Bank kann somit schon eine echte Herausforderung für den EdB werden. Aktuelle Richtlinien sehen vor, dass künftig alle Einlagensicherungssysteme eines Mitgliedstaats bis zum Jahr 2024 ein Mindestvermögen in Höhe von 0,8 % der gedeckten Einlagen ihrer zugehörigen Kreditinstitute ansparen müssen.

 

Einlagensicherungsfonds dienen also bei genauerer Betrachtung vor allem dazu, eine gewisse psychologische Sicherheit zu vermitteln, sind aber im Ernstfall unterm Strich nichts wert. Spareinlagen sind letztlich nichts anderes als Kredite, die man einer Bank gewährt (in diesem Zusammenhang lohnt es sich, die Zinsspreads zwischen Bankanleihen und den Guthabenzinsen für Bankeinlagen anzuschauen).

 

Unterm Strich haftet im Ernstfall also immer der Staat (soweit er willens und fähig ist).

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