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John Silver

Uniper SE

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John Silver
· bearbeitet von John Silver

Uniper SE Namens-Aktien o.N.

 

Uniper SE ist ein internationales Energieunternehmen, das aus der E.ON-Gruppe hervorgegangen ist. Die neu gegründete Gesellschaft verfügt über moderne Stromerzeugungsanlagen, Kompetenzen in den Bereichen Bau, Management sowie Betrieb von Großanlagen und bietet Kunden maßgeschneiderte Enregieprodukte und damit dazugehörige Dienstleistungen an. Aktiv ist Uniper in über 40 Ländern.

 

Informationen zur Aktie (Stand 12.09.2016)

 

1. Handelstag:

Eröffnungskurs € 10,015

Spaltungsverhältnis: 1:10 (Für 10 E.on Aktien gab es 1 neue Uniper Aktie)

Gesamtaktienanzahl: 365.960.000 Stück

Grundkapital: EUR 3,87 Mrd. Euro

 

ISIN: DE000UNSE018

WKN: UNSE01

 

Aktienart: Nennwertlose auf den Namen lautende Stückaktien

 

Streubesitz: 53,35%

Börse: Frankfurt

Marktsegment: Regulierter Markt (Prime Standard)

 

weitere Daten und Unterlagen

 

Web-Seite der Uniper SE

https://ir.uniper.energy/websites/uniper/German/1200/daten-_-fakten.html

 

Informationen zur Abspaltung der Uniper Gruppe

http://www.eon.com/de/investoren/separation-from-uniper-group.html

 

Fragen und Antworten zur Abspaltung der Uniper Gruppe

http://www.eon.com/de/investoren/separation-from-uniper-group/faq.html

 

Pressemitteilung von Uniper zum Börsenhandel

20160912_PM_Boersenstart_Uniper_Aktie_de.pdf

 

Aufteilung der Anschaffungskosten bzw. Buchwerte für die Aktien

E.ON_Veroeffentlichung_Aufteilung_Anschaffungskosten_Buchwerte.pdf

 

Gemeinsamer Spaltunsbericht von e.on und Uniper

EON_Spaltungsbericht_mit_Anlagen_DE.pdf

 

[EDIT: Fehler korrigiert, Danke für den Hinweis.]

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ImperatoM

Ein ganz komisches Konzept hat dieser Konzern. Letztendlich geht es darum, sich irgendwann selbst verzerrt zu haben. Es ist mehr oder minder eine Abwicklungsgesellschaft. Da wo Börsenwerte häufig auf Zukunftsvisionen beruhen, stellt Uniper einen völlig Gegensatz dar: In Zukunft wird Uniper mit großer Wahrscheinlichkeit tot sein.

 

Jetzt kommt das ABER: Wenn in dem Zeitraum bis zur nicht unwahrscheinlichen Geschäftsaufgabe genug Dividendengelder aus der Firma herausgepresst werden werden können, kann sich das ganze trotzdem lohnen. Das KBV ist sehr niedrig - selbst jährliche Verluste wären u.U. tolerierbar.

 

Eine ganz besondere und nicht unkomplizierte Situation. Das macht es zumindest einen interessanten Fall. Ich werde mir irgendwann mal einige Zeit nehmen, um Berechnungen zu Erwartungswerten anzustellen mit Uniper. Bis dahin ist da nur dieses sehr außergewöhnlich-komische Geschäftsmodell.

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Dandy

Der Autor vom Value&Opportunity Blog sieht in Uniper eine "Special Situation". Grund ist der Verkaufszwang der durch das Rausrutschen aus dem DAX erfolgen soll. Das war schon bei anderen Spin-Offs so (Osram als Beispiel) und wird auch von den Chefs von E.ON und Uniper als wahrscheinlich bezeichnet. Bisher fehlt dieser Abschwung aber, warum auch immer. Ob der aktuelle Wert angemessen ist oder nicht, da scheiden sich auch die Geister. Die Analysten liegen mit ihren Schätzungen überwiegend über dem aktuellen Preis.

 

Auch wenn viele Uniper als hässliches Unternehmen ansehen. Ich könnte mir vorstellen, dass gerade die konventionelle Energieerzeugung wieder an Stellenwert gewinnen könnte. Bisher sind die regenerativen Energien schlicht nicht alleine überlebensfähig. Gerade Gaskraftwerke, die man bei Bedarf zu- und abschalten kann, gewinnen an Bedeutung. Gut möglich, dass hier auch politisch etwas unternommen wird um die Netzstabilität langfristig zu sichern. Die Kohlekraftwerke sind jetzt sicher nicht die Zukunft, aber Kohle ist gerade billig und die bestehenden Kraftwerke können vermutlich noch eine Weile gemolken werden. Sollte die Regierung einen Ausstieg aus der Kohle anstreben, dann wird sie hier voraussichtlich eher auf Entschädigungen Rücksicht nehmen als es bei der "bösen" Atomkraft der Fall war. Hier ein kurzer Artikel zu dem Thema.

 

Ein Umbau von Kohlekraftwerken zu Gaskraftwerken könnte helfen, Spitzenlasten zu überbrücken und das Netzt nachhaltig zu stabilisieren, bei weiterem Ausbau regenerativer Energiequellen. Davon würde Uniper als Betreiber sowie Händler von Erdgas doppelt profitieren. Die Abhängigkeit von Russland ist dabei sicherlich ein politisches Problem. Schon jetzt müssen jedenfalls zetiweise Windräder vom Netz genommen werden, weil es ein Überangebot an Strom gibt. Der Überbrückung solcher Schwankungen und der Speicherung alternativer Energien wird künftig sicherlich ein höherer Stellenwert zukommen. Sowohl Uniper wie auch E.ON können dafür Lösungen bieten.

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Porttrader

Im Eingangsthread hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, für 10 E.ONs gab es 1 Uniper!

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John Silver

Im Eingangsthread hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, für 10 E.ONs gab es 1 Uniper!

Danke für den Hinweis, ist korrigert.

 

@all: weitere Korrekturen oder Hinweise / Ergänzungen werden immer gerne auf-/angenommen!

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Holgerli

Uniper ist, nachdem gegen 13 Uhr noch 1% Tagesgewinn zu buche standen bis heute Abend auf einen Tagesverlust von 4,2% abgerutscht und hat damit fast 50% der Kursgewinne seit Börsengang eingebüßt.

Persönlich hätte ich schon viel eher mit einem negativen Ergebnis gerechnet, da ich davon ausging, dass die ganzen Fonds Uniper verkaufen, weil das Unternehmen nicht mehr im DAX30 ist. Oder sehe ich da was falsch?

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reko

... Grund ist der Verkaufszwang der durch das Rausrutschen aus dem DAX erfolgen soll. Das war schon bei anderen Spin-Offs so (Osram als Beispiel) und wird auch von den Chefs von E.ON und Uniper als wahrscheinlich bezeichnet. Bisher fehlt dieser Abschwung aber, warum auch immer. Ob der aktuelle Wert angemessen ist oder nicht, da scheiden sich auch die Geister. ...

Bei Osram war nur in den ersten Tagen ein hoher Umsatz und ein kurzfristiger Preiseinbruch. Danach ging es 4 Monate aufwärts.

Ich denke der Verkaufszwang der Indexfonds führt bereits zu einen niedrigeren Erstkurs. Entsprechend war die erste Notierung von Uniper deutlich unter EONs Erwartungen und EON muß nun ihren Restanteil entsprechend abschreiben.

EON droht Abschreibung

Der erste Kurs der Uniper-Aktie war am Montag mit 10,015 Euro festgestellt worden. Das entspricht lediglich etwa 3,6 Milliarden Börsenwert des Unternehmens und damit nur etwa einem Drittel des bisherigen Wertes in den Eon-Büchern.

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Dandy

Persönlich hätte ich schon viel eher mit einem negativen Ergebnis gerechnet, da ich davon ausging, dass die ganzen Fonds Uniper verkaufen, weil das Unternehmen nicht mehr im DAX30 ist. Oder sehe ich da was falsch?

Ja, das wurde vielerorten erwartet und wie schon geschrieben gab es das bei anderen Spin-Offs auch schon. Warum es diesmal anders zu laufen scheint - keine Ahnung, aber warten wir mal ab. Es gibt sicher viele Möglichkeiten, bspw. weil Institutionelle die Anteile der Fonds direkt über die Börse wieder aufkaufen, in dem Wissen/Glauben, dass der Emissionskurs gerechtfertigt ist, oder vielleicht auch, weil die Fonds die Anteile nicht sofort verkaufen sondern bewusst Timen aus vergangenen Erfahrungen. Vielleicht verkaufen sie die Anteile auch OTC, womit die Börsenkurse unbeeinflusst blieben.

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John Silver

...

Der erste Kurs der Uniper-Aktie war am Montag mit 10,015 Euro festgestellt worden. Das entspricht lediglich etwa 3,6 Milliarden Börsenwert des Unternehmens und damit nur etwa einem Drittel des bisherigen Wertes in den Eon-Büchern.

 

Das mit einem Drittel des Buchwertes hört sich doch schon mal sehr gut an (Stichwort $1 für 50Cent, hier: €1 für 33 Cent).

Jetzt muss man nur noch die ersten Analysen abwarten, dann weiß man ob das ein Kauf sein könnte.

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ImperatoM

Das mit einem Drittel des Buchwertes hört sich doch schon mal sehr gut an (Stichwort $1 für 50Cent, hier: €1 für 33 Cent).

Jetzt muss man nur noch die ersten Analysen abwarten, dann weiß man ob das ein Kauf sein könnte.

 

Man muss halt einpreisen, dass in den kommenden Jahren regelmäßig Buchwert verlorengeht, weil Verluste geschrieben werden. Es scheint momentan eine Wette darauf zu sein, dass bis zur Pleite genug Buchwert als Dividende oder Kapitalherabsetzung ausgezahlt werden konnte. Dass Uniper nicht in den kommenden 30 Jahren Pleite geht, wirkt aktuell sehr unwahrscheinlich - die Frage ist eher, ob es 10 oder 30 Jahre dauert. Das erklärt den niedrigen Kurs.

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reko

An eine Pleite glaube ich nicht. Die Kohlekraftwerke sind sicher nichts wert. Vielleicht bringen sie noch soviel ein, um ihren Abriß zu bezahlen.

Aber die Gas- und Wasser KWs finde ich attraktiv.

 

16 Wasserkraftwerke und ein Pumpspeicher mit 527 MW hat EON für 1,1Mrd€ an ERG verkauft.

Lt. uniper_equity_story_appendix_generation_assets.pdf

hat Uniper noch Wasserkraftwerke mit 1,985GW in Deutschland und 1,566 GW in Schweden.

Beim Preis der Italieneschen WKWs wäre das grob ein Marktwert von 7Mrd€

Bei 3,6 Mrd Schulden wäre damit die 3,x Mrd Börsenwert schon gedeckt.

 

20160426_Uniper_PM_CMD_DE_FINAL.pdf

Erste Pro-forma-Zahlen für Uniper

.. Bereinigtes EBITDA von 1,7 Milliarden Euro (2014: 2,0 Milliarden Euro)

.. Bereinigtes EBIT von 0,8 Milliarden Euro (2014: 0,8 Milliarden Euro).

.. Alle dreiUniper-Segmente lieferten positive Ergebnisbeiträge.

.. Der Operative Cashflow vor Zinsen und Steuern betrug im letzten Jahr 2,0 Milliarden Euro (2014: 1,7Milliarden Euro).

 

.. sich von Aktivitäten in der Größenordnung von mindestens 2 Milliarden Euro zu trennen.

.. Für das Jahr 2016 sollen 200 Millionen Euro als Dividende ausgeschüttetwerden. Ab 2017 sollen Dividendenzahlungen an die Aktionäre dann aus demfreien Cash des operativen Geschäfts gezahlt werden.

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basti_

Wie genau ist das den mit den Wasserkraftwerken. Zur Energiewende hieß es doch mal, dass die alle umgebaut/ausgebaut werden müssen. Dh man braucht Geld für den Umbau/Ausbau und in der Zeit wird kein Strom erzeugt, also kein Geld verdient.

 

Auch soll es doch ganz am Ende irgendwann keine Gaskraftwerke mehr geben oder?

 

Sind diese 200Mio Dividende auch zukünftig realistisch oder wird das eher (deutlich) weniger. (18*200Mio = 3.6Mrd)

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reko

Wie genau ist das den mit den Wasserkraftwerken. Zur Energiewende hieß es doch mal, dass die alle umgebaut/ausgebaut werden müssen. Dh man braucht Geld für den Umbau/Ausbau und in der Zeit wird kein Strom erzeugt, also kein Geld verdient.

 

Auch soll es doch ganz am Ende irgendwann keine Gaskraftwerke mehr geben oder?

 

Sind diese 200Mio Dividende auch zukünftig realistisch oder wird das eher (deutlich) weniger. (18*200Mio = 3.6Mrd)

 

Ich habe bei Wasserkraftwerken nichts von Umbauplänen gehört und kann mir das technisch auch nicht sinnvoll vorstellen. Bei Wasserkraftwerken haben sich in den letzten 100 Jahren maximal die Wirkungsgrade der Turbinen um wenige Prozent verbessert.

Zum Ausgleich der schwankenden Wind- und Solar-Stromerzeugung braucht man Gas- und Wasserkraftwerke. Einzige Alternative die mir einfällt ist gespeichertes Biogas oder solar erzeugter Wasserstoff. Auch das würde in Gaskraftwerken verbrannt. Einen Verzicht auf Gaskraftwerke kann ich mir für sehr lange Zeit nicht vorstellen.

 

Zu Zeit sind in Deutschland durch die vielen Energiewenden die Strompreise durcheinander geraden. Das wird (muß) sich langfristig wieder auf ökonomisch nachhaltige Werte stabilisieren. Deshalb sehe ich den Cashflow optimistisch.

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basti_

Ich habe bei Wasserkraftwerken nichts von Umbauplänen gehört und kann mir das technisch auch nicht sinnvoll vorstellen. Bei Wasserkraftwerken haben sich in den letzten 100 Jahren maximal die Wirkungsgrade der Turbinen um wenige Prozent verbessert.

Zum Ausgleich der schwankenden Wind- und Solar-Stromerzeugung braucht man Gas- und Wasserkraftwerke. Einzige Alternative die mir einfällt ist gespeichertes Biogas oder solar erzeugter Wasserstoff. Auch das würde in Gaskraftwerken verbrannt. Einen Verzicht auf Gaskraftwerke kann ich mir für sehr lange Zeit nicht vorstellen.

 

Zu Zeit sind in Deutschland durch die vielen Energiewenden die Strompreise durcheinander geraden. Das wird (muß) sich langfristig wieder auf ökonomisch nachhaltige Werte stabilisieren. Deshalb sehe ich den Cashflow optimistisch.

 

Ich dachte es war so, das Wasserkraft der Baustein "Grundversorgung" bei der Energiewende sein sollte, weil Sonne und Wind nicht steuerbar sind, Wasser aber (eigentlich) immer fließt.

Deshalb soll oder sollte die Wasserkraft ausgebaut werden. Gaskraftwerke sind nur notwendige übel. Irgendwann in ferner Zukunft sollen diese aber auch verschwinden.

Kritiker meinten aber, das man nicht an jedem beliebigen Platz Wasserkraftwerke bauen kann und gerade in Deutschland wohl annährend alle Plätze belegt sind. Wenn man also mehr Energie aus Wasserkraft will, dann muss man die vorhandenen Wasserkraftwerke durch effizentere oder großere Wasserkraftwerke ersetzen.

Ich finde dazu auf die schnelle aber auch nichts passendes.

Einzig das hier eventuell

http://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/energie-aus-wasserkraft

Um das zusätzliche nutzbare Potenzial der Wasserkraft in Deutschland abzuschätzen, hat das Umweltministerium eine Studie in Auftrag gegeben. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass das nutzbare Potenzial bereits weitestgehend ausgeschöpft ist. Eine Erhöhung der Stromerzeugung aus Wasserkraft kann insbesondere durch die Modernisierung und Erweiterung bestehender Anlagen erreicht werden.

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reko
· bearbeitet von reko

@ basti

 

Wasserkraft und Gaskraft ist zwar immer verfügbar, aber vor allem gut regelbar. Deshalb werden sie für die teuerere Spitzenlast verwendet. Für die billigere Grundlast verwendet man Kohle und Kernkraft.

 

Wenn neue Wasserkraftwerke gebaut werden sollen, dann sind damit keine Kosten für die alten Wasserkraftwerke verbunden. Allerdings sind - wie von Dir beschrieben - neue Standorte kaum mehr vorhanden und wenn dann scheitern die Projekte am Widerstand der Bevölkerung.

Das macht die alten Wasserkraftwerke um so wertvoller.

 

Man kann vorhandene Wasserkraftwerke kaum vergrößern. Dazu bräuchte man mehr Wasser (etwas Restwasser muß aus ökologischen Gründen in den natürlichen Flußsystemen bleiben) oder mehr Höhe (das würde die Stauseen signifikant vergrößern). Einige Prozent kann man den Wirkungsgrad verbessen durch einen relativ billigen Austausch sehr alter Turbinen - das wurde weitgehend bereits gemacht.

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Dandy

 

Ich dachte es war so, das Wasserkraft der Baustein "Grundversorgung" bei der Energiewende sein sollte, weil Sonne und Wind nicht steuerbar sind, Wasser aber (eigentlich) immer fließt.

Deshalb soll oder sollte die Wasserkraft ausgebaut werden. Gaskraftwerke sind nur notwendige übel. Irgendwann in ferner Zukunft sollen diese aber auch verschwinden.

 

 

Ich würde mal behaupten, da muss man zwischen Pumpspeicher-Kraftwerken und normalen Wasserkraftwerken unterscheiden. Nur Pumpspeicher eignen sich zur Überbrückung von Lastspitzen. Sie dienen aber nicht der Energierzeugung im eigentlichen Sinne, sondern der Energiespeicherung. Mit Wasserkraftwerken, die ständig Strom erzeugen, löst man die Schwankungsprobleme von Wind und Solarenergie jedenfalls nicht. Gaskraftwerke haben die Eigenschaft, relativ schnell zu- oder abgeschaltet werden zu können, womit sie sich zur Überbrückung solcher Spitzenlasten eignen. Das Problem ist nur, dass die Politik das nicht entsprechend entlohnen will, auf der anderen Seite die Betreiber solcher Gaskraftanlagen aber zwingt, diese aus Gründen der Netzstabilität weiter zu betreiben. Das kann es auch nicht sein.

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reko
· bearbeitet von reko

@Dandy

 

Auch Flusswasserkraftwerke und erst recht Kraftwerke mit Stauseen besitzen eine gewisse Speicherfähigkeit und die Turbinen haben ausreichend Reserven um damit Sitzenstrom zu erzeugen.

Pumpspeicher werden nur gebraucht um z.B. eine Stromüberproduktion aus dem Netz zu entfernen. Man könnte im Prinzip auch gewöhnliche Wasserkraftwerke als Pumpspeicher betreiben, wenn man ausreichende Wasserflächen zur Verfügung hat z.B. das Wachenseekraftwerk.

 

Die Netzstabilität wird künftig das Problem von EON sein. Und wenn nicht genügend für Spitzenstrom bezahlt wird, dann werden diese Kraftwerke einfach verschwinden. Dann kann sich die Politik auf die Brust klopfen - Energiewende geschafft - und den Strom aus den Nachbarländern (mit Kernkraft) zum Marktpreis zukaufen.

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reko

Ich habe bemerkt, dass die Wasserkraftwerke an Main und Donau mit 332MW Uniper gar nicht gehören, sondern nur von von Uniper geführt werden.

 

 

Kraftwerkspark der RMD-Gruppe

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

Ich habe bemerkt, dass die Wasserkraftwerke an Main und Donau mit 332MW Uniper gar nicht gehören, sondern nur von Uniper geführt werden.

Uniper hält 77% der RMD, den Rest LEW und EnBW. Aufgrund des hohen Anteils müsste RMD vollständig in der Bilanz von Uniper konsolidiert sein und die Anteile von LEW und EnBW als Minderheitsanteile auftauchen. Sicherlich sind das keine schlechten Anlagen, immerhin fast 60 in ganz Bayern. RMD wurde 1995 privatisiert.

 

An der Stelle könnte man sich natürlich fragen, weshalb E.ON diese Anlagen abgegeben hat, schließlich handelt es sich bei Wasserkraft ja um "saubere Energie".

 

Die Netzstabilität wird künftig das Problem von EON sein. Und wenn nicht genügend für Spitzenstrom bezahlt wird, dann werden diese Kraftwerke einfach verschwinden. Dann kann sich die Politik auf die Brust klopfen - Energiewende geschafft - und den Strom aus den Nachbarländern (mit Kernkraft) zum Marktpreis zukaufen.

 

Die Bundesnetzagentur zwingt E.ON z.B. das Kraftwerk Irsching weiterzubetreiben, aus Gründen der Netzstabilität, obwohl es für E.ON überhaupt nicht mehr profitabel ist. Die großen Energiekonzerne sind eben die Bösen.

 

Bei einem Abschaltverbot wären die Betreiber gezwungen, das Kraftwerk gegen eine geringe staatliche Aufwandsvergütung weiter zu betreiben. Die dafür maßgebliche „Reservekraftwerks-Verordnung“ war ursprünglich allerdings nur für alte, finanziell abgeschriebene Kraftwerke gedacht: Sie sieht deshalb keine Erstattung von Kapitalkosten vor. Auch der Verschleiß der Anlage wird staatlicherseits nicht vergütet.

 

Die Betreiber des modernen Gaskraftwerks Irsching drohen deshalb, auf einem Teil der Kosten des erzwungenen Weiterbetriebs sitzen zu bleiben.

 

Deshalb werden die Irsching-Betreiber gegen den staatlich angeordneten Weiterbetrieb einer eigentlich unwirtschaftlichen Anlage wohl vor Gericht ziehen. Dafür spricht, dass auch der Energiekonzern EnBW in Baden-Württemberg einen ähnlichen Bescheid der Bundesnetzagentur bezüglich dreier Kraftwerke im Südwesten bereits vor Gericht anfechtet.

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Holgerli

Wasserkraftwerke sind in Deutschland auch jenseits ökologischer Bedenken sehr nahe am Ausbaumaximum. Dass würde ich nicht überbewerten wollen. Gaskraftwerke wurde vor ein paar Jahren eine goldene Zukunft voraus gesagt. Mittlerweile habe ich so meine Bedenken, weil sich selbst die mittelalten Braunkohle Kraftwerke verdammt gut und schnell regeln lassen.

 

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reko

@ Dandy

Unsprünglich war wohl der Plan die Kernkraftwerke loszuwerden. Das wurde aber durch die Politik verhindert. So wie jetzt geteilt wurde, sehe ich die Resterampe bei EON.

Die Rest EON hat als Hauptwert das Stromnetz und ist damit und den Lasten der Kernkraftwerke natürlich extrem abhängig von der Politik. Auch Solar und Wind ist von den Subventionen abhängig. Uniper kann sich rechtlich sehr viel besser wehren.

 

E.ON's transformation is complete with Uniper spin-off

E.ON now looks more like a regulated utility than a diversified utility. Its regulated distribution networks will make up about half of its business.

..

If Uniper can get past its near-term struggles, we think its long-term upside is greater than E.ON's. Uniper's conventional generation should become more valuable as grid operators seek firm electricity supply to complement intermittent renewable energy. If Germany were to introduce capacity markets like those in the U.K. and U.S., this would lead to a huge value lift.

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reko

Wasserkraftwerke sind in Deutschland auch jenseits ökologischer Bedenken sehr nahe am Ausbaumaximum. Dass würde ich nicht überbewerten wollen. Gaskraftwerke wurde vor ein paar Jahren eine goldene Zukunft voraus gesagt. Mittlerweile habe ich so meine Bedenken, weil sich selbst die mittelalten Braunkohle Kraftwerke verdammt gut und schnell regeln lassen.

 

Das würde sogar für die Kohlekraftwerke einen Restwert rechtfertigen und ändert nichts daran, daß Wind und Solar ohne Unipers Kraftwerke nicht funktioniert.

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Dandy

So, bin mal durch diese Präsentation durch. Hier meine Notizen:

 

Operativer Cashflow und EBITDA in ähnlicher Größenordnung.

Cashflow künftig wohl stark von Pipelinegeschäft abhängig.

Für 2016 schon ein "Sondereffekt" in diesem Bereich angekündigt.

Unternehmen hat sich zum Ziel erklärt, den freien Cashflow auszuschütten. Investitionen sollen wohl auf Ersatz-/Wartung beschränkt werden. Sieht also tatsächlich nach geplanter Abwicklung aus.

Gaskraftwerke trotz schwieriger Marktlage Cashflow positiv.

Wasserkraft garantiert stabile Erträge und niedrige variable Kosten.

40% der Erträge sind von Großhandelspreisen unabhängig (langfristig oder durch Regulierung garantierte Erträge). Auch Dampf, Hitze und Pressluft als Nebenprodukte für die Industrie zählen zu solchen Einnahmequellen.

Nicht rentable Bereiche sollen konsequent eingemottet oder geschlossen werden. In der Praxis sicher nicht immer leicht einzurichten.

In vielen europäischen Ländern (noch(?) nicht in Deutschland) herrscht ein Kapazitätsmarkt. Das heißt, vorgehaltene Kapazität für den Ausgleich von Spitzenlasten wird entlohnt.

Weltweit agierendes Servicegeschäft (Uniper Engineering GmbH).

EBIT und EBITDA werden überwiegend vom Gasgeschäft getragen. Die Stromerzeugung ist aktuell defizitär. Nordstream 2 und Russland sind dabei sicherlich ein Risiko.

Großes Problem: Uniper sichert die Strompreise über Hedging ab. Damit liegen sie in Schweden und Deutschland ungefähr 30% über dem Marktpreis.

 

Der Fett-markierte Teil findet sich auf Seite 46 der Präsentation und scheint mir ein Schlüssel zur Bewertung des Unternehmens zu sein.

 

Das Problem dabei ist, dass Uniper damit dauerhaft nicht vor dem Preisverfall geschützt werden kann und die Stromerzeugung schon heute defizitär ist. Ohne Anziehen der Strompreise dürfte es extrem schwer für das Unternehmen werden, profitabel zu bleiben.

Subventionen für Ökostrom laufen 2020 aus. Die Frage ist, wie die Preise sich danach entwickeln und wie Uniper mit der Lage dazwischen umgeht.

Laut einer McKinsey Studie wird der Strompreis um 20 Prozent inflationsbereinigt ansteigen.

 

Der Börsenpreis für Strom wird durch die EEG-Umlage verzerrt. Ein Grund dafür ist hier erklärt:

 

Ein wichtiger Treiber für die steigende EEG-Umlage sind die niedrigen Börsen-Strompreise. Das Problem ist hausgemacht und politisch gewünscht: Die Stromvertriebe dürfen die Höhe des Grünstrom-Anteils in ihrem Strom-Mix mit über 30 Prozent EEG-Ökostrom angeben, ohne eine einzige Kilowattstunde des Ökostroms selbst einkaufen zu müssen. Es reicht für die Stadtwerke aus, dass der Stromkunde die EEG-Umlage bezahlt, tatsächlich eingekauft bzw. geliefert werden muss der EEG-Ökostrom nicht. Die Folge: Selbst wenn ein Stadtwerk zu 100 Prozent fossilen Strom bei einem Kraftwerksbetreiber einkauft, kann es diesen Strom mit über 30 Prozent EEG-Strom etikettieren und verkaufen.

 

Weil der EEG-Ökostrom aber von den Stromvertrieben gar nicht eingekauft werden muss, Wind- und Solarstromproduzenten ihren Strom jedoch zwangsweise an der Börse als umetikettierten, neutralen "Graustrom" verkaufen müssen, drückt das zusätzliche Überangebot auf die Strompreise. Ein politischer Schachzug, der den Industrie-Einkäufern die niedrigsten Börsen-Strompreise seit über zehn Jahren sichert, für die Verbraucher aber zu einer steigenden EEG-Umlage führt.

 

Ganz tolle Konstruktion, wirklich - nicht.

 

Das negative KBV sagt ja schon aus, dass Wertvernichtung erwartet wird. Damit muss Uniper also aktuell noch nicht überbewertet sein. Eine DCF ist nicht unmöglich durchzuführen, aber sicher auch nicht einfach.

 

Was man bei der Strompreisentwicklung zuvor aber noch betrachten sollte, sind Subventionen für Ökostrom auf europäischer Ebene. Uniper hängt schließlich nicht nur vom deutschen Strommarkt ab. Die Marktpreise sind in Schweden zum Beispiel deutlich höher als in Deutschland. Will man das Unternehmen wirklich ernsthaft bewerten, kommt man um eine Strompreisprognose der nächsten Jahre, und zwar für einzelne Länder separat, in denen Uniper aktiv ist, nicht umhin. Das Gasgeschäft und die russischen Operationen würde ich dabei als neutral bis positiv mit einrechnen (bspw. am aktuellen Beitrag verharrend.

 

Die DCF kann ich durchführen, aber für die Strompreisprognose könnte ich Hilfe brauchen.

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reko

@Dandy

Ich habe gefunden und werde das die nächsten Tage durcharbeiten:

Projekt Nr. 57/12 Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (583 Seiten)

Entwicklung der Energiemärkte – Energiereferenzprognose

Ab 2020 wird mit steigenden Preisen für CO2 Zertifikate gerechnet. U.U ist das eine Einnahmequelle für Uniper.

 

Unabhängig davon: Deutschland kann sich langfristig nicht vom europäischen Energiemarkt entkoppeln. Insbesondere der Spitzenstrom muß kostendeckend erzeugt werden können.

Ich gehe davon aus, dass ein Zwang zum Weiterbetrieb unwirtschaftlicher Kraftwerke rechtlich nur kostendeckend Bestand haben wird.

Bisher gab es Quersubventionen. Da jetzt Netz und Erzeugung getrennt sind, ist das künftig nicht mehr möglich.

Wie bei anderen Rohstoffen kommt es darauf an, dass die Firma

1. ausreichend lange überlebt

2. auf der Cost Curve auf einer sicheren Position steht.

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