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tz03

Optionen für Buy&Hold Anleger?

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tz03

Hallo zusammen, ich wollte mal Eure Einschätzung zu einer Überlegung einholen die mich seit einiger Zeit umtreibt.

Prinzipiell bin ich eher der Buy-and-Hold Anleger mit viel ETF und einigen BlueChip Aktien. Den Kauf und das Halten der Aktien würde ich jetzt gerne noch etwas optimieren. Also kaufen über Naked Put und halten, bzw. verkaufen via Covered Call.

Wo ich mir noch nicht so im Klaren bin ist das einordnen der Optionspreise.

 

Natürlich schaue ich mir die Daten einer Option vorher an (Time/Intrinsic value, etc.), aber aufgrund der enormen Schwankung der Option hechelt man da ja immer hinterher und selbst wenn man dann verkauft hat war das ja auch nur eine Momentaufnahme und die Situation ist 10 Sekunden später wieder ganz anders.

Mir ist klar dass das in der Natur der Sache liegt, Hebel halt. Und ich verstehe auch dass das der ständige Vergleich der Optionen für einen Trader notwendig ist, sonst gäbe es keine Nobelpreise für die Bewertung von Optionen wie hier in einem parallelen Faden diskutiert wird, aber in meinem Fall bin ich jetzt zum Schluss gekommen das ich den Verkauf einer Option ähnlich wie den Kauf der Aktie angehen muss:

 

Am Beispiel Siemens:

1. Ich will die Aktie kaufen

2. Ich bin bereit für die Aktie €100 zu bezahlen

3. Wieviel muss ich mit der Option erlösen damit sich der Aufwand rentiert (zB. >1% nach Steuer)

4. Verkaufsangebot wird eingestellt und der Preis so gesetzt das er sich für mich rechnet = €1,85

5. Aktie/Option schwankt im Tagesverlauf und irgendwann krieg ich sie verkauft, oder halt nicht.

 

Oder sehe ich das zu simpel?

 

Gruss

Thomas

 

10:20 Uhr

Aktie €102,851

Siemens Oct-Put, €100 = 1,79-1,84

 

10:24 Uhr

Aktie €102,801 = Änderung um 0,5%

Siemens Oct-Put, €1,74-1,82 = Änderung 2,7% - 1,1%

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Man kann aus allem eine Wissenschaft machen. Klar ist jedenfalls, dass du einen Plan brauchst und den hast du dir ja bereits aufgestellt.

Es gibt eben nicht "die eine richtige Art", wie man Optionen zu handeln hat. Jeder kann da anders vorgehen.

Übrigens: Aktien schwanken auch und hier gibt es auch Titel die mehr und welche die weniger schwanken. Bei Optionen ist das nicht anders. Zumal du hier noch viel mehr Auswahl mit unterschiedlichen Laufzeiten und Basispreisen hast.

Mein Tipp für dich: Überlege dir einfach zu welchem Kurs du bereit wärst, die Aktie heute zu kaufen. Suche dir dann Put-Optionen mit diesem Basispreis heraus und wähle eine Laufzeit bei der du deine Wunschprämie erhältst.

Entweder die Aktie fällt dahin und du bekommst sie dann am Verfallstag durch die Ausübung eingebucht oder aber es gibt keine Ausübung und du hast dir die Stillhalteprämie als quasi Dividendenersatz verdient.

Wenn man es etwas spezieller machen will, dann kann man noch die IVR betrachten. Also die implizierte Vola im Zeitverlauf und dann immer nur Optionen verkaufen, wenn diese gerade relativ hoch steht und man damit auch eine gute Prämie erlöst.

Ist aber auch kein Muss, wenn man die Aktien sowieso haben möchte und sogar eher auf eine Einbuchung spekuliert.

 

Wie gesagt, man kann aus allem eine Wissenschaft machen. Muss man aber nicht zwingend. Viel Erfolg bei Deinen Anlagen. :thumbsup:

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tz03

Man kann aus allem eine Wissenschaft machen. Klar ist jedenfalls, dass du einen Plan brauchst und den hast du dir ja bereits aufgestellt.

...

Mein Tipp für dich: Überlege dir einfach zu welchem Kurs du bereit wärst, die Aktie heute zu kaufen. Suche dir dann Put-Optionen mit diesem Basispreis heraus und wähle eine Laufzeit bei der du deine Wunschprämie erhältst.

...

Hallo passiv_Investor, genau zu dem Schluss bin ich auch gekommen, danke für die Bestätigung! Dann werde ich die Sache mal angehen, mein Put ist mir auf jeden Fall schon mal weg gelaufen :rolleyes:

A €100 Siemens Oct-Put for €1,85 anyone? :lol:

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passiv_Investor

A €100 Siemens Oct-Put for €1,85 anyone? :lol:

 

Ich handle nicht an der EUREX, da mir die Liquidität zu schlecht ist. Bin nur an den US Optionsbörsen unterwegs.

Meist bieten sich gute Verkaufsgelegenheiten für Optionen an Ausverkaufstagen wenn viele Marktteilnehmer in Panik sind. Dann gibt es gute Prämien und noch dazu oft günstige Aktien.

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tz03

A €100 Siemens Oct-Put for €1,85 anyone? :lol:

 

Ich handle nicht an der EUREX, da mir die Liquidität zu schlecht ist. Bin nur an den US Optionsbörsen unterwegs.

Meist bieten sich gute Verkaufsgelegenheiten für Optionen an Ausverkaufstagen wenn viele Marktteilnehmer in Panik sind. Dann gibt es gute Prämien und noch dazu oft günstige Aktien.

Schau ich mir mal heute und morgen an, zumindest einen US Blue Chip (J&J) habe ich eh in meiner engeren Auswahl.

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chaosmaker85
· bearbeitet von chaosmaker85

Schau ich mir mal heute und morgen an, zumindest einen US Blue Chip (J&J) habe ich eh in meiner engeren Auswahl.

Auch wenn der Optionen-Bereich im Forum kaum Beachtung findet, denke ich dass sich durch den von dir beschriebenen Ansatz deutliche Überrenditen erzielen lassen - vorausgesetzt man ist bereit, den Markt grob zu beobachten, etwas Zeit zu investieren sowie das Risiko aktiv zu managen (nichts anderes ist Geldanlage wenn man das "Geschwurbel" außen vor lässt).

 

Ob das Prozedere Einstieg mittels Short Put und Zusatzeinnahmen durch Covered Calls für dich zielführend ist, liegt sicherlich auch daran wie strikt du den Begriff Buy&Hold für dich auslegst. Durch Short Put kannst du immer Optionsprämien vereinnahmen - du musst deinem Broker lediglich eine Margin hinterlegen. Allerdings ist durch das Eröffnen einer Position noch nicht sichergestellt dass du die Aktie auch tatsächlich eingebucht bekommst. Metaphorisch kann das Ganze ablaufen wie ein kontinuierlicher Flirt mit der Aktie: du bekommst zwar die Optionsprämie - wenn der Kurs sich jedoch zur Fälligkeit oberhalb des Strike befindet landet das Underlying nicht in deinem Bett Portfolio. Soweit zum "Buy".

 

Was das "Hold" betrifft - die Aktie verbleibt nur dann in deinem Depot, wenn der zuvor veräußerte Call nicht ins Geld läuft. Das ist ein Spagat zwischen möglichst hohen Erträgen (desto näher der Strike, desto höher die Prämie) und der Wahrscheinlichkeit, dass die Aktie im Depot verbleibt. Ich persönlich verkaufe Calls mit einem Delta von ca 0.3 - das ist aber in volatilen Marktphasen kein Garant dafür dass du die Aktie nicht ausgebucht bekommst. Solange das Unterfangen gelingt, reduzierst du deine Kostenbasis von Monat zu Monat.

 

In der Praxis handhabe ich es so, dass ich auf die Aktien die ich ewig halten möchte eher selten Calls schreibe. Das liegt aber in erster Linie daran dass diese Werte z.B. nicht unbedingt liquide sind, ich mich durch persönliche Einschränkungen gehindert sehe (z.B. Aktien des Arbeitgebers, lt. Vertrag darf ich keine Termingeschäfte ausführen - ich halte mich daran auch wenn ich bezweilfe dass das jemand nachvollziehen würde) und allen voran die Tatsache dass meine Langfrist-Aktien recht langweilig sind. Entsprechend gering sind Volatilität und damit die erzielbaren Prämien.

 

Aus diesen Gründen beobachte und handle ich regelmäßig Optionen auf volatile Underlyings die ich von Zeit zu Zeit auch im Depot halte - dann aber nur aus dem Grund um Calls darauf zu schreiben. Bestes Beispiel: GoPro Inc - die Kameras sind zwar spitze, vom Unternehmen selbst halte ich nicht viel. Für Optionstrades ist die Aktie aber momentan sehr gut geeignet. Ich kriege durch die Ausübung eines Secured Put heute Aktien eingebucht und habe deswegen noch vor Handelsschluss direkt Oktober-Calls ITM verkauft - rund 8% Prämie für einen Monat. Und nur darauf ziele ich es ab, mir ist es völlig gleichgültig wenn ich zur nächsten Fälligkeit ausgeübt werde und die Aktien wieder aus dem Depot verschwinden - ich habe sie ja entsprechend günstig erworben...

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tz03

Ob das Prozedere Einstieg mittels Short Put und Zusatzeinnahmen durch Covered Calls für dich zielführend ist, liegt sicherlich auch daran wie strikt du den Begriff Buy&Hold für dich auslegst. Durch Short Put kannst du immer Optionsprämien vereinnahmen - du musst deinem Broker lediglich eine Margin hinterlegen. Allerdings ist durch das Eröffnen einer Position noch nicht sichergestellt dass du die Aktie auch tatsächlich eingebucht bekommst. Metaphorisch kann das Ganze ablaufen wie ein kontinuierlicher Flirt mit der Aktie: du bekommst zwar die Optionsprämie - wenn der Kurs sich jedoch zur Fälligkeit oberhalb des Strike befindet landet das Underlying nicht in deinem Bett Portfolio. Soweit zum "Buy".

Das sehe ich ganz genauso, ob ich die Aktie tatsächlich halte oder via Put nur ein "Versprechen" die Aktie zu kaufen im Markt ist, ist mir eigentlich egal. Wichtig ist mir nur das ich mit Aktien arbeite die ich einigermasen verfolgen kann und die ich jederzeit auch im Depot halten würde. Dann kann ich auch mal ne Pause einlegen wenn ich keine Zeit finde mich mit den Optionen zu beschäftigen, dann bin ich halt für eine Weile ein ganz normaler Buy&Hold Anleger. In meinem Fall dann halt nicht über Margin sondern 100% Cash covered.

Beispielsweise habe ich Siemens kürzlich für 105.xx verkauft und würde die jetzt gerne wieder mit einem 105er oder 100er Put wieder einkaufen.

 

Ein Thema das ich mir noch näher anschauen muss ist die Entwicklung um den Dividendentermin. Eventuell bieten Optionen ja eine Möglichkeit um das leidige Quellensteuerthema bei Schweizer Aktien rumzukommen.

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passiv_Investor

Solange die Dividende in der Höhe gezahlt wird, wie angekündigt, sollte mit der Option rein gar nichts passieren, da der Dividendenabschlag erwartet und in den Optionspreis eingepreist ist.

Lediglich bei knapp ITM Calls, die nur noch eine kurze Restlaufzeit und daher wenig Zeitwert haben, kann es dazu kommen, dass eine vorzeitige Ausübung vor der Dividendenzahlung sinnvoll ist, da der innere Wert am Ex-Dividende Tag verringert ist und nicht durch einen entsprechend gestiegenen Zeitwert ausgeglichen werden kann.

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