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Factor Investing mit ETFs

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Relich

@UserPS Und was nimmst du aus dem Buch für deine Investments mit? Ich habe das Buch auch gelesen, aber es hapert für mich an Umsetzungsmöglichkeiten. Mit DFA und anderen schwer erhältlichen Fonds gibt es wohl auf dem Deutschen Markt momentan kaum Möglichkeiten, von den Faktor-Prämien Gebrauch zu machen. 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 23.7.2017 um 07:27 schrieb etherial:

Mir war das nicht neu dass es hier um die letzen 0,x% geht. Wir halten also fest:

- Diversifikation über Regionen und Marktbeta = 2% Rendite

- Diversifikation über Size und Value = 0,7% Rendite

Mir leider nicht. Vielen Dank für deine Bestätigung, mit der wir jetzt echt vorankommen. :thumbsup:

Daher war dein und UserPS Hinweis auf Finanzwesirs Podcast auch so wertvoll, weil ich diese Größenverhältnisse bislang weder aus diesem Thread noch aus Swedroe's "The only guide..." so entnommen habe. In letzterem Machwerk hat er ja bekanntlich behauptet, dass man mit einem voll durchgestylten long-only Faktor-Portfolio +2% an Mehrrendite ggü. einem marktähnlichen Portfolio bei deutlich reduzierter Vola herausholen können soll, was ich also zu recht gleich angezweifelt hatte. Ganz zu schweigen von donkeys 4% p.a., die ein schönes Beispiel für die in diesem ganzen Thread typischen von Otto schon treffend so beschriebenen völlig überzogenen Faktorphantasien sind. 

Zitat

Ist dir zu wenig - schön. Ich habe die ganze Zeit über schon argumentiert, dass sich die Relevanz möglicherweise in Grenzen hält. Scheinbar hast du das komplett ignoriert, sonst wäre dir da nicht neu gewesen, wenn es der Finanzwesir erwähnt ...

Kann mich leider nicht daran erinnern, dass du das je so klar dargestellt hat. Wenn doch bitte um Link darauf.

Zitat

Eine Signifikanz einer Renditedifferenz von 2% lässt sich genauso einfach beweise wie die einer von 0,7%.

Nein, das ist leider nicht möglich. Je kleiner die Renditedifferenz, umso längere Zeiträume braucht man für den Nachweis deren statistischer Relevanz, s. entspr. Tabelle aus Kommer.

Außerdem widersprichst du dir hier selber, denn vor kurzem hast du doch hier selber zu recht angezweifelt, das das nachweisbar ist:

Zitat

Ich meine nur, dass es rein statistisch absolut nicht ausreicht 60 Jahre Börse anzuschauen um eine zuverlässige Aussage über Faktoren zu machen. Für eine tendentielle Aussage reichts, aber das ist dann in der Tat Glaubenssache.

Das ist absolut korrekt [bzgl. statistischem Signifikanznachweis einer nachhaltig erzielbaren minimalen Faktorprämie] und stimmt mit den Werten der Kommer-Tabelle überein. Warum soll es also jetzt plötzlich ganz einfach sein, [die Nachhaltigkeit] solcher minimalen Renditedifferenzen von unter 1% zu beweisen? Letzteres wäre nach Kommer ein Beispiel für den schon von Xerodan angesprochenen extremen Missbrauch der Statistik. Sind das also keine widersprüchlichen Aussagen? :-*

Zitat

Müsstest du mit deiner naturwissenschaftlichen Ausbildung doch wissen. Passt irgendwie zu jemandem der die Outperformance seiner eigenen Investments mit Charts beweist und Gegenbeweise nicht verstehen kann.

Ich kann deine Zweifel hier voll nachvollziehen und sehe das kein bischen anders. Und das passt vollständig mit dem statistischen [Signifikanz-]Nachweis [der Outperformance] meiner Investments zusammen, denn deren Renditedifferenz liegt eine Größenordnung über diesen hier, wodurch die Zeit zum Nachweis nach der Kommer-Tabelle wesentlich kürzer ist und somit völlig ausreicht. Das sind doch einfache logische Zusammenhänge. Oder was verstehe ich da falsch?

Zitat

Den Rest diskutierst du am besten mit dem Finanzwesir aus, wenn du nicht Angst hast auch dort Inkompetenz attestiert zu bekommen.

Gute Idee. Das mach ich doch glatt. :thumbsup:

 

Und nun noch zum Thema "Anti-Faktoren" oben: Die wurden doch ganz am Threadanfang schon mit genau derselben Definition diskutiert, und zwar u.a. von marky, Mvp, donkey, ... Wie kommst du also darauf, dass ich hier "mit einer selbsterfundenen Definition" argumentiere:

Zitat

Die von dir genannten "Anti"-Faktoren haben in der Wissenschaft keinen Platz. Und deine persönliche Meinung zum Spekulieren mit einer selbsterfundenen Definition von Faktoren hat keinen Platz in einer Diskussion über Faktor-Investing (welches klar definiert ist).

Der Begriff ist mir so gut in Erinnerung geblieben, weil er diese ganzen Paradoxien der Finanzwelt und insbes. in der Faktorwelt so bildhaft beschreibt. Und genau so paradox und widersprüchlich läuft jetzt gerade die ganze Diskussion. Merkst du das eigentlich gar nicht?

 

Dazu passt auch der nächste Widerspruch in deiner Argumentation:

Zitat

Es hat doch jeder Value in seinem Portfolio.

D.h. also doch auch der, der ein Marktportfolio hat, hat Value - und den entspr. "Anti-Faktor" = Growth. Aber das ist es doch, was ich und xerodan meinen. Nur wer ein Marktportfolio hat, kann ohne jede missbrauchte Statistik sicher sein, alle Faktoren im Portfolio abzudecken, und zwar ganz einfach mit den  kostengünstigsten plain vanilla Index-ETFs, die riesengroß und daher nie in Gefahr sind, wie die meisten in D verfügbaren Faktor-ETFs ohne Ersatzmöglichkeit wegen zu kleinem Volumen zum ungünstigsten Zeitpunkt geschlossen zu werden.

 

Diese ganzen Widersprüche zeigen m.E. doch ganz offensichtlich, dass man als passiver long-only Anleger tunlichst beim Marktportfolio bleiben sollte, um nicht in diese klaffenden Rendite- und Argumentationsabgründe gerissen zu werden. Das kann gern auch nach BIP gewichtet sein, denn damit liegen ja die meisten positiven Erfahrungen und stichhaltige Begründungen (u.a. Vermeidung von Ausreißerrisiko wie z.B. Japan in den 90ern oder vielleicht jetzt USA) vor - ohne irgendwelche zusätzliche Risiken einzugehen.

 

Edit 31.7.: Nach Aufdeckung eines Missverständnisses hier habe ich die Aussagen durch die Ergänzungen in [...] zum besseren Verständnis eingefügt.

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etherial
vor 3 Stunden schrieb Smartinvestor:

Nein, das ist leider nicht möglich. Je kleiner die Renditedifferenz, umso längere Zeiträume braucht man für den Nachweis deren statistischer Relevanz, s. entspr. Tabelle aus Kommer.

Kommer löst da ein anderes Problem:

 

Bei gegebener durchschnittlicher Outperformance und gegebener Volatilität - wieviel Jahre Datenmaterial benötigt man um sicher zu stellen, dass das ganze zufällig ist. Plausibel: Wenn ein Fond 4% p.a. Outperformed bei einer Vola von 4% und das über 4 Jahre hinweg, wird da wohl schon was dran sein.

 

Das Problem mit der Signifikanz von Faktoren ist anders gelagert:

 

Gegeben eine Kursentwicklung und eine Faktorgleichung. Wie wahrscheinlich ist es dass die Faktorgleichung den nicht-zufälligen Teil der Kursentwicklung erklärt? Das rechnet man mit zwei Faktorgleichungen aus - eine mit Faktoren Size/Value, eine ohne. Diejenige, die die Kursentwicklung besser erklärt ist wahrscheinlicher. Man braucht dafür die exakt gleichen Datenreihen.

 

vor 3 Stunden schrieb Smartinvestor:

Und das passt vollständig mit dem statistischen Nachweis meiner Investments zusammen, denn deren Renditedifferenz liegt eine Größenordnung über diesen hier, wodurch die Zeit zum Nachweis nach der Kommer-Tabelle wesentlich kürzer ist und somit völlig ausreicht. Das sind doch einfache logische Zusammenhänge. Oder was verstehe ich da falsch?

Bei 4% durschnittlicher Performance und 8% Volatilität musst du nicht 15 Jahre warten, sondern 15 Jahre jährlich die Prämisse prüfen (die Outperformance muss in jedem Jahr gegeben sein). Bei deinen AR-Investments gibt es schon innerhalb von 5-Jahres Zeiträumen üble Underperformings, sodass eine Zufälligkeit nicht auszuschließen ist (ganz abgesehen davon, dass der Benchmark hier vermutlich falsch gewählt ist). Habe ich dir auch schon einmal gesagt, aber du nimmst halt lieber die Wahrheit, die dir genehm ist.

 

Ich erkläre dir doch keine vermeintlichen Widersprüche, wenn der größte Widerspruch schon in deinem Verständnis deiner Quellen steht ...

 

vor 3 Stunden schrieb Smartinvestor:

Und nun noch zum Thema "Anti-Faktoren" oben: Die wurden doch ganz am Threadanfang schon mit genau derselben Definition diskutiert,

Der Begriff ist nunmal sinnlos. Wenn man einen Kurs in seine Faktoren zerlegt kann nur der Faktor ein Gewicht bekommen. ggf. auch ein negatives (in dem Fall hätte der "Anti"-Faktor ein Übergewicht). Deine irrige Meinung ist, dass in einem Marktportfolio jeder andere Faktor ein Gewicht von 0 hat. Dem ist aber gar nicht so. Vielmehr ist der sogar zu Growth/Large verschoben, weil eben genau diese Werte stärker im Index vertreten sind.

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donkey_63
Am 24.7.2017 um 00:44 schrieb UserPS:

Eine schöne Zusammenfassung

 

 

 

Hallo UserpS

 

Vielen Dank für die tolle Zusammenfassung.

So ähnlich hatte ich das ja bereits die wichtigsten Aspekte im in meiner SIhgnatur verlinkten Artikel dargelegt.

 

Du gehst insbesondere nochmals auf die Höhe der Prämien.

Ob diese weiterhin bestehen, sieht man natürlich erst hinterher.

Ich folge der Argumentation und sage, dass diese Risiko- oder Verhaltensbasierten Prämien auch weiterhin bestehen werden. :o

 

 

 

vor 2 Stunden schrieb etherial:

Bei 4% durschnittlicher Performance und 8% Volatilität musst du nicht 15 Jahre warten, sondern 15 Jahre jährlich die Prämisse prüfen (die Outperformance muss in jedem Jahr gegeben sein). Bei deinen AR-Investments gibt es schon innerhalb von 5-Jahres Zeiträumen üble Underperformings, sodass eine Zufälligkeit nicht auszuschließen ist (ganz abgesehen davon, dass der Benchmark hier vermutlich falsch gewählt ist). Habe ich dir auch schon einmal gesagt, aber du nimmst halt lieber die Wahrheit, die dir genehm ist.

 

Ich erkläre dir doch keine vermeintlichen Widersprüche, wenn der größte Widerspruch schon in deinem Verständnis deiner Quellen steht ...

 

Spass am Morgen. Herrlich,

Was wieder zeigt, dass Smartie einem jedes Wort im Mund herumdreht. Einfach völlig überflüssig, die Diskussion.

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 25.7.2017 um 04:22 schrieb etherial:

Kommer löst da ein anderes Problem:

Das mag sein. Aber die Gesetzte der Wahrscheinlichkeitslehre und Statistik gelten in Strenge unabhängig vom Problem, und die gilt es hier anzuwenden.

 

Zitat

Bei gegebener durchschnittlicher Outperformance und gegebener Volatilität - wieviel Jahre Datenmaterial benötigt man um sicher zu stellen, dass das ganze zufällig ist. Plausibel: Wenn ein Fond 4% p.a. Outperformed bei einer Vola von 4% und das über 4 Jahre hinweg, wird da wohl schon was dran sein.

Ganz im Gegenteil. Wenn du schreiben würdest "dass das ganze nicht zufällig ist" wäre es Korrekt. Bei zu wenigen Jahren Datenmaterial geht man immer zunächst davon aus, dass das ganze zufällig ist. Um nachzuweisen, dass das ganze nicht zufällig ist, ist hingegen eine Mindestanzahl an Jahren Datenmaterial für eine bestimmte Outperformance bei einer Volatilität derselben ggü. dem Gesamtmarkt, aus dem Einzelwerte zur Erzielung der Outperformance ausgewählt wurden, als Referenz notwendig. Jedes Jahr zählt als eine Stichprobe für die p.a. Outperformance. Diese streut um ihren mehrjährigen Mittelwert mit der jährlichen Volatilität. Um die statistische Signifikanz der Outperformance - nicht, "dass das ganze zufällig ist" - nachzuweisen, braucht man eine Mindestanzahl an Stichproben = Jahren.

 

Zitat

Das Problem mit der Signifikanz von Faktoren ist anders gelagert:

 

Gegeben eine Kursentwicklung und eine Faktorgleichung. Wie wahrscheinlich ist es dass die Faktorgleichung den nicht-zufälligen Teil der Kursentwicklung erklärt? Das rechnet man mit zwei Faktorgleichungen aus - eine mit Faktoren Size/Value, eine ohne. Diejenige, die die Kursentwicklung besser erklärt ist wahrscheinlicher. Man braucht dafür die exakt gleichen Datenreihen.

Das mit dem Faktoreinfluss auf die Kursentwicklung unabhängig von Outperformance stelle ich nicht in Frage und wird sicher so sein. Edit 31.7.: Das betrifft aber m.E. nicht nur den nicht-zufälligen sondern auch den zufälligen Faktoreinfluss.


Worum es mir hier ging und geht ist die angeblich so sichere kleine Outperformance von unter 1% p.a. eines Portfolios mit long-only Faktorload. Wozu geht jemand denn sonst dieses hohe Verlustrisisko durch fast sichere Schließung  der meisten Faktor-ETFs im Kurs-Tiefstpunkt verursacht durch massenhaften "Tracking Error Regret" ein, als vermeintlich risikoadjustierte Outerperformance nachhaltig ernten zu wollen?

 

Es ist ein offenes Geheimnis, dass bei der Ableitung dieser laut Otto herbeiphantasierten nachhaltigen Faktorprämien von bis zu völlig unglaubwürdigen 4% p.a. durchweg die Statistik missbraucht wird, laut xerodan von Swedroe sogar "besonders krass"?? Dem wurde bisher nicht widersprochen, es entspricht meinem Grundverständnis und muss seinen Grund haben. Oder hast du nur einen validen Grund, warum das nicht so sein soll? Dass wohl versucht wird, die statistische Signifikanz minimaler long-only Faktor-Outperformance in der Vergangenheit um 1% p.a. mit Datenmaterial über Zeiträume nachzuweisen, die für diesen Nachweis nie ausreichen, ist doch ein weiteres offensichtliches Beispiel für diesen Statistik-Missbrauch, das alle, die nur etwas Statistik gelernt haben, leicht verstehen und mithilfe der Kommertabelle sogar leicht nachrechnen können.
Denn dieses Problem kann ganz einfach als Test der statistischen Signifikanz der Outperformance eines vom Marktportfolio abweichenden Portfolios mit long-only Faktorload formuliert werden. Und bei nur um 1% p.a. Outperformance fordert die Kommertabelle selbst bei niedrigster Volatilität von 4% einen Zeitraum von >60 Jahren.

 

Erschwerend kommt hinzu, dass die vermeintlich nachhaltigen Faktorprämien durch breite Bekanntheit dieser Effekte und insbes. durch deren historisch jetzt ganz neue Massenbeeinflussung durch Faktor-ETFs (s. UserPS Beitrag, der das auch als großes Problem für den weiteren Bestand der zweifelhaften Faktorprämie sieht) überhaupt nicht lange genug ausreichend stationär waren (für 1% p.a. Outperformance bei 4% Vola hätte sich 60 Jahre lang fast nichts ändern dürfen, bei der wahrscheinlich vorliegenden wesentlich höheren Vola noch viel viel länger!!), was eine Grundvoraussetzung für statist. Signifikanztests wäre. 

 

Zusammenfassend ist zu sagen, dass man eine Kursentwicklung relativ sicher durch eine Faktorgleichung weitgehend erklären kann. Um damit eine langfristig nachhaltige Outperformance eines long-only Portfolios mit Faktorload statistisch signifikant nachweisen zu können, müssten die einzelnen long-only Faktorprämien jedoch erst mal selber statistisch signifikant nachgewiesen worden sein. Das ist jedoch nicht möglich, da diese long-only Faktorprämien durch ihre geringe Größe um 1% p.a. dazu nicht lange genug stationär existiert haben. Erschwerend kommt hinzu, dass diese vermeintlichen Faktorprämien, sofern sie mal existiert haben sollten, durch die historisch ganz neue und damit noch nicht analysierbare Massenausbeutung via Faktor-ETFs höchst wahrscheinlich schon wegarbitriert wurden oder kurz davor sind. Durch die nach wir vor hohe divergente Entwicklung der Faktoren untereinander wird es dann nahe dem Faktor-ETF Kurstal massenweise zum "Tracking Error Regret" kommen. Der wird dann schließlich in der Massenschließung der meisten Faktor-ETFs ohne Ersatzmöglichkeiten enden, was den entspr. Investoren hohe 2-stellige Verluste einbringen wird, wie schon vielfach davor gewarnt wird und real geschehen ist, s. Finanzwesir Podcast.

 

Zitat

Bei 4% durschnittlicher Performance und 8% Volatilität musst du nicht 15 Jahre warten, sondern 15 Jahre jährlich die Prämisse prüfen (die Outperformance muss in jedem Jahr gegeben sein). Bei deinen AR-Investments gibt es schon innerhalb von 5-Jahres Zeiträumen üble Underperformings, sodass eine Zufälligkeit nicht auszuschließen ist (ganz abgesehen davon, dass der Benchmark hier vermutlich falsch gewählt ist). Habe ich dir auch schon einmal gesagt, aber du nimmst halt lieber die Wahrheit, die dir genehm ist.

Irrtum. Warum soll es bei der mit einer Vola von 8% um einen Mittelwert von 4% normalverteilten p.a. Outperformance nicht etliche Jahre der p.a. Underperformance geben dürfen, denn 4% +/-8% = -4...12% p a.!! Und warum soll welcher Benchmark falsch gewählt sein? Im Gegensatz zum obigen Faktor-Outperformanceproblem ist der Fall von AR-Fonds nun wirklich ganz einfach. Wenn du da die Signifikanz der Outperformance anzweifelst, dann gib die bei AR-Fonds i.d.R. einfach verfügbaren statistischen Werte nach den allgemeingültigen Definitionen für den statistischen Signifikanznachweis einfach an und zeige, dass die dann unterhalb der geforderten Werte, d.h. Zeitraum in Jahren, der Kommertabelle liegen. Nur dann folgt daraus unzweideutig, dass bei dem fraglichen AR-Fonds keine Outperformance in der Vergangenheit vorlag.

 

Zitat

Ich erkläre dir doch keine vermeintlichen Widersprüche, wenn der größte Widerspruch schon in deinem Verständnis deiner Quellen steht ...

Bewusst tust du das sicher nicht. Aber wenn es nicht so sein sollte, dann erkläre mir mal bitte, warum sich deine 2 folgenden Ausagen nicht widersprechen sollen:

Zitat

 

Zitat

In letzterer Aussage bezweifelst du nicht nur den Nachweis einer Faktor-Outperformance, sondern sogar den der Existenz der Faktoren an sich, die ich nie angezweifelt habe, da sich deren Verhalten für mich absolut offensichtlich vom dem des Marktportfolios unterscheidet!

(Edit 31.7.: Vergleich mit SPC hier gelöscht, da nach Aufdeckung eines Missverständnisses hier ebenso missverständlich und verwirrend)

 

Zitat

Der Begriff ist nunmal sinnlos. Wenn man einen Kurs in seine Faktoren zerlegt kann nur der Faktor ein Gewicht bekommen. ggf. auch ein negatives (in dem Fall hätte der "Anti"-Faktor ein Übergewicht). Deine irrige Meinung ist, dass in einem Marktportfolio jeder andere Faktor ein Gewicht von 0 hat. Dem ist aber gar nicht so. Vielmehr ist der sogar zu Growth/Large verschoben, weil eben genau diese Werte stärker im Index vertreten sind.

Dann haben die o.a. Diskutanten also sinnloses Zeugs diskutiert!? Danke für deine Bestätigung meines lang gehegten Verdachts hier im Thread.

Ansonsten ist es doch genau, was ich sage, dass das Marktportfolio den Marktfaktor und auch alle anderen Faktoren einschließlich der noch gar nicht entdeckten enthält, d.h. mit Gewichten nicht gleich 0. Und das sogar in einer optimalen Gewichtung, die die höchste risikoadjustierte Rendite generiert. Also werde ich dieses optimale Gleichgewicht doch nicht mit einer künstlichen Verzerrung durch eine vom Marktportfolio abweichenden Faktorgewichtsverteilung gemäß der marketinggetriebenen Mode des long-only "Passive Faktor Investing" stören in der Hoffnung auf minimale Outperformance von <1% p.a. und dabei noch das mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende Risiko einer Faktor ETF-Schließung im Kurstal mit zig % Verlusten ohne Ersatzmöglichkeiten eingehen, oder?!? Diese Aussage ist nun belastbar fundiert mit statistischer Plausibilisierung hier und bedauerlichem realen Beispiel hier und dort. Und Letzteres ist kein Einzelfall sondern ein Fall unter vielen und damit unübersehbare Warnung vor kommendem Ungemach, das auch beim Finanzwesir gut plausibilisiert und in mehreren Kommentaren von den offensichtlich kundigen Lesern dort gut fundiert erläutert wurde.

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UserPS
· bearbeitet von UserPS
Anmerkung zum Quality Faktor
Am 24.7.2017 um 09:17 schrieb Relich:

@UserPS Und was nimmst du aus dem Buch für deine Investments mit? Ich habe das Buch auch gelesen, aber es hapert für mich an Umsetzungsmöglichkeiten. Mit DFA und anderen schwer erhältlichen Fonds gibt es wohl auf dem Deutschen Markt momentan kaum Möglichkeiten, von den Faktor-Prämien Gebrauch zu machen. 

Die Auswahl an erhältlichen Fonds hält sich in der Tat in Grenzen.

Zudem muss natürlich die eigene Portfoliogröße und Sparrate mitberücksichtigt werden.

 

Bei einem niedrigen 5-stelligen Vermögen und niedriger 3-stelliger Sparrate macht es sehr wenig Sinn sich ein Portfolio mit 10 und mehr ETFs zusammenzustellen (insbesondere wegen Rebalancing).

(Siehe hierzu auch die Portfolio-Ideen von Morningstar und das ETF-Langfristdepot für große Vermögen von Supertobs)

Dann spielt neben der Fondgröße natürlich die Kostenstruktur eine Rolle, hier sind wir in Dt. leider noch weit weg von den niedrigen Expense Ratios die amerikanische ETF-Anbieter anbieten können (Vanguard,Schwab etc.).

 

Also ich persönlich bin (aus verschiedenen Gründen) von den in Dt. angebotenen Multi-Faktor ETFs nicht überzeugt. MicroCap ETFs gibts bisher noch keine, ebenso keine Small Cap Value ETFs (die SPDR Value Weighted ETFs, die vom Stil her den RAFI Indizes ähnlen, zählen für mich nicht).

Dividenden-ETFs sind aus meiner Sicht ein ziemlich schlechter Value-Proxy (schwach diversifiziert, Market Impcat Costs) und fallen daher ebenfalls weg.

Momentum via ETF abzubilden ist aufwändig (Turnover von 153% im Vgl. zum normalen MSCI World von 2,4%), zudem bilden alle ETFs nur das "relative Momentum" ab und kein "absolute Momentum" oder gar die Kombination "Dual Momentum" (wobei fraglich ist ob ein ETF als Konstrukt hierzu in der läge wäre). Siehe hierzu die Arbeit von Gary Antonacci.

 

Was ich für halbwegs umsetzbar halte sind "normale" Small Caps (Welt/US/Europa/Japan/Asien/Schwellenländer). Large Caps Value (Welt/US/Europa) und Large Caps Quality (Welt/US/Europa) halte ich bei den aktuell in Deutschland angebotenen Produkten (aus verschiedenen Gründen) für kaum umsetzbar.

Bei LC Value & LC Quality muss die Konstruktion des ETFs sehr genau unter die Lupe genommen. Am Beispiel Value siehe hierzu folgende Artikel:

https://seekingalpha.com/article/4091149-value-etfs-actually-value-etfs?page=9

http://blog.alphaarchitect.com/2017/04/26/academic-factor-exposure-versus-fund-factor-exposure/#gs.fMQk214

http://blog.alphaarchitect.com/2017/06/22/factor-investing-and-evidence-based-investing/#gs.krcBNPU

https://www.gurufocus.com/news/508270/no-value-etfs-are-not-a-substitute-for-hard-work

http://www.ino.com/blog/2017/01/are-value-etfs-worth-the-risk/#.WXzSA8tCRJ8

Bei Quality sind die Filterkritieren (und was letztendlich der ETF umsetzt) umstrittener als bei Value, sie hierzu folgenden Artikel -> https://seekingalpha.com/article/4009290-understanding-quality-factor?page=2 Hier ist mir folgendes ins Auge gestochen:

Zitat

What the critics say

Because there is no agreement on how the quality factor should be defined, any strategy that tries to capture it faces some problems. It's hard for investors to know which characteristics should be included in an index that targets quality, as not all traditional measures of a company's strength appear to be useful for explaining stock returns. Unlike value, size, momentum and low volatility, quality has a short history and hasn't yet endured the scrutiny the other factors have.

It's also worth pointing out that the authors of some key papers on this factor are associated with investment firms that launched new products almost immediately after the research was published. That doesn't it mean it should be dismissed, but it warrants an extra layer of skepticism.

Die angebotenen ETF verwenden allesamt unterschiedliche Kriterien, was aber nicht heißen muss das die Filterkriterien auch gut geeignet sind zur Selektion der "Qualitätsaktien". Siehe hierzu folgenden (sehr lesenswerten) Vgl. der Produkte von Ishares,dbxTrackers und Lyxor: http://monevator.com/how-to-invest-in-the-profitability-or-quality-factor/

Zudem muss der Nutzen der "sector neutral quality" ETFs genau überprüft werden. Siehe hierzu folgenden Artikel: http://news.morningstar.com/articlenet/article.aspx?id=816011

16.8.2017: Als Nachtrag möchte ich folgenden Artikel zur Branchengewichtung bei Value/Momentum/LowVola hinzufügen: http://www.morningstar.de/de/news/160685/strategic-beta-sind-branchen-risiken-gute-risiken.aspx

 

Nun, ob und wie man das dann letztlich umsetzt dass muss dann natürlich jeder für sich selbst entscheiden. 

 

 

 

e1: Mir ist soeben aufgefallen dass ich bei der sinkenden Risikoprämie nicht auf den Profitability/Quality Faktor eingegangen bin.

Wenn man, ähnlich wie bei Size/Value/Momentum, von einer groben Halbierung nach Publikation ausgeht (Novy-Marx 2012) und die bisherige Prämie von Profitability 3,1% und bei Quality 3.8% betrug (US-Markt 1927-2015) dann kann man von einer geschätzten zukünftigen Prämie von 1% bis 2% ausgehen. Der aktuell hohe Geldfluss in Qualitätsaktien (Einzelaktien oder via Fonds) hat deren Bewertung bereits in die Höhe getrieben, was deren zukünftige Rendite höchstwarscheinlich schmälern wird.

Vielleicht ist die Situation bei Profitability/Quality ähnlich vergleichbar wie mit der Publikation zum Size-Faktor in 1981 die mitten in der Size-Bubble stattfand.

An dieser Stelle möchte ich noch ein lesenswertes Interview vom Morningstar verlinken:

http://www.morningstar.de/de/news/159845/interview-„bei-faktor-investments-bauen-sich-zielkonflikte-auf“.aspx

http://www.morningstar.de/de/news/159860/„bei-smart-beta-portfolios-kann-viel-schief-gehen“.aspx

Hier noch eine schöne Übersicht was letztendlich von der theoretischen Risikoprämie beim Anleger übrig bleibt: http://monevator.com/why-return-premiums-disappoint/

Die im Artikel verwendete Grafik veranschaulicht es ganz gut.

180.-Why-risk-factors-flatter-to-deceive

 

 

e2: Hier möchte ich noch ein außerordentlich nützliches Tool zur ETF-Analyse (Konstruktion) empfehlen mit verschiedenen Filterkriterien (P/B,P/E,P/S, EV/EBIT usw.) -> https://tools.alphaarchitect.com/visual-active-share/

Die Ergebnisse werden visuell anschaulich präsentiert, hier mal als Beispiel der iShares Edge MSCI USA Value Factor ETF (übrigends wurde ein Value-ETF selben Stils für Europa von Gerd Kommer empfohlen)

(Ich verwende die Grafiken aus dem oben verlinkten Artikel "Academic Factor Exposure Versus Fund Factor Exposure", es werden akademisch korrekt erstellte Musterportfolios zum Vergleich hinzugezogen)

any-value-here-1030x891.pngnot-value-here-1030x899.png

 

 

 

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etherial
Am 25.7.2017 um 23:02 schrieb Smartinvestor:

Das mag sein. Aber die Gesetzte der Wahrscheinlichkeitslehre und Statistik gelten in Strenge unabhängig vom Problem, und die gilt es hier anzuwenden.

Sagt derjenige, der seine Statistik aus dem Kommer lernt, statt aus den Mathematikbüchern ... Für die Aussage vom Finanzwesir brauche ich aber keine Statistik sondern nur

Am 25.7.2017 um 23:02 schrieb Smartinvestor:

Das mit dem Faktoreinfluss auf die Kursentwicklung unabhängig von Outperformance stelle ich nicht in Frage und wird sicher so sein

Der Finanzwesir hat gesagt, dass es bei zwei beliebigen Portfolios mit unterschiedlicher Performance 10% bzw. 13%, 2% auf einen höheren Betafaktor und 0,7% auf einen höheren Size/Value-Faktor gehen. Da ist noch gar nichts mit Diversifikation nach Faktoren drin. Wenn der Faktor am Kurs beteiligt ist, ist logischerweise auch der Kurs höher, wenn das Gewicht des Faktors höher ist.

 

Gymnasialmathematik reicht völlig aus um zu ermitteln, dass ein Ausdruck n1 * Beta + n2 * Value + n3 * Size größer wird, wenn man n1, n2 oder n3 erhöht (gesetzt den Fall Beta, Value, Size sind > 0).

 

Das mit der Diversifikation nach Faktoren dient aus meiner Sicht vielmehr der Optimierung des unsystematischen Risikos, welches durch Beta unterspezifiziert ist. Dafür reicht keine Gymnasialmathematik, aber auch keine Kommer-Statistik.

 

Am 25.7.2017 um 23:02 schrieb Smartinvestor:

Aber wenn es nicht so sein sollte, dann erkläre mir mal bitte, warum sich deine 2 folgenden Ausagen nicht widersprechen sollen:

Hast du was falsch verstanden: Offensichtlich hat niemand anders damit Probleme - wenn doch antworte ich dem.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 29.7.2017 um 16:59 schrieb etherial:

Sagt derjenige, der seine Statistik aus dem Kommer lernt, statt aus den Mathematikbüchern ... Für die Aussage vom Finanzwesir brauche ich aber keine Statistik sondern nur

Der Finanzwesir hat gesagt, dass es bei zwei beliebigen Portfolios mit unterschiedlicher Performance 10% bzw. 13%, 2% auf einen höheren Betafaktor und 0,7% auf einen höheren Size/Value-Faktor gehen. Da ist noch gar nichts mit Diversifikation nach Faktoren drin. Wenn der Faktor am Kurs beteiligt ist, ist logischerweise auch der Kurs höher, wenn das Gewicht des Faktors höher ist.

 

Gymnasialmathematik reicht völlig aus um zu ermitteln, dass ein Ausdruck n1 * Beta + n2 * Value + n3 * Size größer wird, wenn man n1, n2 oder n3 erhöht (gesetzt den Fall Beta, Value, Size sind > 0).

Ok, stimmt. Ich kann richtigerweise Kurs- oder Renditeunterschiede zwischen Portfolios durch deren unterschiedliche Bestandteile - hier unterschiedliche Faktorloads - erklären (Sorry, da hatte ich bei meiner Podcast-Zusammenfassung wohl "Renditeunterschied erklären" mit "nachhaltige Outperformance statistisch signifikant nachweisen" verwechselt. Habe das dort entsprechend korrigiert.). Eine festgestellte und erklärbare momentane Renditedifferenz bzw. Outperformance eines Portfolios ggü. einem anderen durch Faktoreinfluss ist damit aber noch nicht nachhaltig d.h. statistisch signifikant bzw. noch nicht als nicht-zufällig nachgewiesen. Darauf war und bin ich aus. Das kann durch den T-Test auf statistische Signifikanz entweder angewendet auf die Outperformance des Portfolios selber oder auf die verursachenden hier long-only Faktoren erfolgen. Dass Letzteres nachgewiesen wurde, zweifle ich aus o.a. Gründen stark an.

Die Kommertabelle reicht für diesen Test völlig aus, denn Kommer hat lediglich den T-Test der Statistik für die statistische Signifikanz der Outperformance einer Anlage für die üblichen Finanzkennzahlen aufbereitet. Wenn er dabei einen Fehler gemacht haben sollte oder du eine bessere Aufbereitung dafür hast, lass es uns bitte mit Quellenangabe wissen.

 

Zitat

Das mit der Diversifikation nach Faktoren dient aus meiner Sicht vielmehr der Optimierung des unsystematischen Risikos, welches durch Beta unterspezifiziert ist. Dafür reicht keine Gymnasialmathematik, aber auch keine Kommer-Statistik.

Das sehe ich auch so. Man kann das eingegangene Risikoprofil des Portfolios mit der aktiven Faktorallokation besser d.h. gezielter steuern. Um damit die risikoadjustierte Rendite eines Portfolios ggü. einem Marktportfolio nachhaltig d.h. statistisch signifikant zu erhöhen, reicht es jedoch nicht, einfach einen Teil von Einzelwerten durch Faktorfilterung aus dem Marktportfolio "herauszupicken". M.E. bedarf es dazu weiterer aktiver Begleitmaßnahmen beim aktiven Management des aus verschiedenen sinnvollen Marktsektoren gezielt zusammengestellten gesamten Portfolios, z.B. durch "Opportunistic Rebalancing" oder "Tactical Asset Allocation" nach Erwartungswerten für die zukünftige Rendite der allokierten Marktsektoren. Diese können verschiedene Asset Classes (z.B. Aktien, Immobilien, Absolute Return), Regionen (z.B. Europa, Nordamerika, EM), Länder (USA, China, Deutschland), Branchen (z.B. Automobil, Chemie, Rohstoffe) und eben auch Faktoren (SC/LC, Value/Growth) umfassen.

Letztere sind also zusätzliche wertvolle Instrumente zur sinnvollen Untergliederung des Gesamtmarktes, um das Rendite- und Risikoprofil noch besser für individuelle Anforderungen gestalten und steuern zu können. Allerdings muss dabei wie immer sehr darauf geachtet werden, dass man dazu eines der ganz wenigen etablierten Produkte ausreichender Größe verwendet, die schon eine Phase des "Tracking Error Regrets" unbeschadet überstanden haben, damit einem durch Fondsschließung wegen Anlegerschwund, wie bei den meisten Faktor ETFs leider zu befürchten, da die kein ausreichend großes Volumen erreichen oder behalten, kein Strich durch die Rechnung gemacht wird.

In den Kommentaren zum Finanzwesir Smart Beta Podcast erläutern Jörg und ChrisS dieses Hauptproblem von Faktor ETFs am 20. Juli 2017 sehr gut fundiert. Ich habe dort die wesentlichen Chancen und Risiken dieser ETFs für Kleinanleger am 08. August 2017 fundiert zusammengefasst.

 

 

Zitat

Hast du was falsch verstanden: Offensichtlich hat niemand anders damit Probleme - wenn doch antworte ich dem.

M.E. ist der scheinbare Widerspruch durch meine Verwechslung jetzt zumindest teilweise aufgeklärt: Es geht dir und Finanzwesir eher um die Erklärung von einzelnen oder kurzfristigen Renditeunterschieden bzw. Unterschieden in Kursverläufen, die eher zufällig sind. Ich hatte meine Aussagen bezogen auf die hier hauptsächlich diskutierte angeblich nachhaltig passiv realisierbare Outperformance durch Faktorprämien, die nicht zufällig sein darf und deren statistische Signifikanz nachgewiesen sein muss, was ich missverständlich formuliert hatte.

 

Dass sonst niemand hier Probleme mit dieser komplexen Materie hat, bezweifle ich, denn der Begriff Faktor-"Gedöns" ist schon mehrfach auch von anderen gefallen, z.B. hier und hier. Nur einige ganz wenige machen sich die Mühe, dem hier tiefer fundiert und gut verständlich und unermüdlich auf den Grund zu gehen, um die hier durch viele harte Interessenkonflikte und dadurch verursachte Missverständnisse eng vermengte Spreu vom Weizen zu trennen und dafür alle notwendigen rationalen und noch wichtigeren irrationalen Aspekte aufzudröseln versuchen. UserPS und dein wiederholter dankenswerter Hinweis auf Finanzwesirs Podcast haben jedenfalls einiges dazu vorangebracht. Damit hat sich z.B. der "Glaubensanteil" m.E. präzise reduziert auf "Passive Factor Investing mit long-only ETFs zur Erzielung einer minimalen nachhaltigen risikoadjustierten Faktorprämie weit unter 1% p.a.", die entweder nie existiert hat bzw. nie seriös nachgewiesen wurde, wie Bogle meint, oder spätestens jetzt durch den historisch neuen Smart Beta Hype endgültig verschwindet oder gar ins Gegenteil einer negativen Faktorprämie bzw. eines "Faktormalus" verkehrt wird.

Widersprüchlich ist m.E. immer noch deine Aussage zu deinen anderen Aussagen:

Zitat

Wie du selber schreibst, kann man Kursunterschiede ohne wenn und aber durch Faktoren mit Gymnasialmathematik erklären. Das halte ich für eine valide Aussage, da diese Unterschiede in der Größenordnung etlicher %-Punkte p.a. statistisch signifikant sind, und somit nicht (nur) für eine reine Glaubessache, oder warum jetzt doch? Sie werden sogar von Bogle bestätigt und sind die Hauptursache für den weit verbreiteten und absolut unstrittig nachgewiesenen "Tracking Error Regret". Warum soll das also keine statistisch signifikante Aussage über Faktor ETFs sein?

 

PS: Der Irrtum mit den 4% durchschnittlicher Performance und 8% Volatilität ist dir jetzt klargeworden? Wenn noch nicht, dann frage dich einfach, wie der sogen. "Tracking Error Regret" denn sonst zustande kommt als durch Phasen, in denen keine Outperformance vorliegt. Warum soll das aber nur für Faktoren nicht aber für MFFs gelten? Vgl. dazu z.B. MAN AHL Trend Thread, wo jetzt nach ein paar immer mal wieder zu erwartenden Verlustjahren, die insgesamt wesentlich kürzer dauern als die teilweise jahrzehntelangen Zeiten der Faktor-Underperformance, ein sehr guter Einstiegszeitpunkt gesehen wird?

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 27.7.2017 um 01:06 schrieb UserPS:

Hier noch eine schöne Übersicht was letztendlich von der theoretischen Risikoprämie beim Anleger übrig bleibt: http://monevator.com/why-return-premiums-disappoint/

Die im Artikel verwendete Grafik veranschaulicht es ganz gut.

180.-Why-risk-factors-flatter-to-deceive

 

Vielen Dank für diese aufschlussreichen realistischen Fakten im Gegensatz zu den idealisierten akademischen Fantasie-Faktorprämien von völlig unglaubwürdigen 4%:thumbsup:

Zitat

On paper, the best of the return premiums (also known as risk factors) have been shown to deliver market-beating returns of 4% per year.

That’s Mr Fantastic. But it’s not possible in the real world that you and I live in.

Why?

Because those returns are generated in academic simulations.

...

The disconnect occurs because academic interest lies in understanding financial theory rather than producing practical products. (They can get hired for that later!)

Wenn die Rest-Outperformance von Faktor ETFs aus der Vergangenheit (!) abgeleitet also nachgewiesen realistisch nur noch 0,6% p.a. betragen hat, dann erübrigt sich doch eigentlich nun wirklich jede weitere Diskussion über "passiv" durch "buy-and-hold" zukünftig angeblich noch erzielbare nachhaltige Faktorprämien, denn der aktuelle historisch neue Smart Beta Hype reduziert diese ja bestimmt noch viel weiter, d.h. wahrscheinlich sogar bis ins Gegenteil eines negativen Faktorprämie, wie z.B. auch RA aufgrund von bald bevorstehender Mean Reversion der überzogenen Bewertungen aller Faktoren bis auf Value erwartet.

 

Wer Faktoren profitabel nutzen möchte, dem bleibt also nichts anderes übrig als zu versuchen, das mit einer deutlich aktiveren Strategie z.B. nach dem "expected return" Ansatz von RA konträr mittels "tactical asset allocation" anzugehen. Das aber möglichst ausschließlich mit etablierten Faktor ETFs - nicht zu verwechseln mit rein akademisch "etablierten Faktoren" - die ein ausreichend großes Volumen haben und das während den unvermeidlichen Phasen des "Tracking Error Regret" auch sicher behalten werden, s. letzter Beitrag und Kommentare zum Finanzwesir Smart Beta Podcast sowie ganz oben im Thread. Dabei ist der aktuelle Smart Beta Hype sogar vorteilhaft, denn der verursacht besonders große Divergenzen zwischen den Faktoren, die mit diesem aktiven Ansatz umso besser konträr, d.h. kaufen wenn die meisten anderen verkaufen und vice versa, ausgebeutet werden können. B-)

 

Ist hier zwar OT, aber noch einfacher und sicherer ginge die Partizipation über optimierte Faktorprodukte wie die Berkshire Hathaway Aktie vom weltbesten Value-Investor Buffett oder wie die MFFs, die den Momentumfaktor optimal long und short ausbeuten und für die aktuell quasi zum Investieren vor dem nächsten anstehenden Boom geklingelt wird. Sicherer deswegen, weil deren auch zu erwartende Underperformancephasen von wesentlich kürzerer Dauer (max. ca. 5 J.) sind als die bis zu jahrzehntelangen mancher FF-Faktoren. 

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saver

Mal ne ganz naive Frage von einem neuen User beim Herumstöbern: stellt der letzte Beitrag von UserPS jetzt so etwas wie ein Fazit dieses Threads dar, in dem ja vor kurzem noch sehr kontrovers diskutiert wurde aber jetzt nicht mehr?  

Nachdem UserPS bislang eine neutrale Position eingenommen hat, besagen seine letzten beiden Zitate, dass Faktorprämien mit 0,x% eher klein und insignifikant sind und daher uninteressant für normale Anleger. Das hat u.a. auch Smarty immer vertreten. Aber es steht sehr im Gegensatz zur Aussage von donkey, dass diese Prämien mehrere % betragen. Oder verstehe ich da was falsch? Was meinen donkey oder andere Faktoranleger dazu, ob man sich damit als privater Anleger näher beschäftigen sollte?

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Itlis
vor 22 Minuten schrieb saver:

Mal ne ganz naive Frage von einem neuen User beim Herumstöbern: stellt der letzte Beitrag von UserPS jetzt so etwas wie ein Fazit dieses Threads dar, in dem ja vor kurzem noch sehr kontrovers diskutiert wurde aber jetzt nicht mehr?  

Nachdem UserPS bislang eine neutrale Position eingenommen hat, besagen seine letzten beiden Zitate, dass Faktorprämien mit 0,x% eher klein und insignifikant sind und daher uninteressant für normale Anleger. Das hat u.a. auch Smarty immer vertreten. Aber es steht sehr im Gegensatz zur Aussage von donkey, dass diese Prämien mehrere % betragen. Oder verstehe ich da was falsch? Was meinen donkey oder andere Faktoranleger dazu, ob man sich damit als privater Anleger näher beschäftigen sollte?

Die für einen "Otto-Normalanleger" wohl entscheidende Frage ist, ob Multi-Faktoren ETFs (da es wohl wenig Sinn ergibt einzelne, zyklische Fakotren herauszugreifen) live eine bessere risikoadjustierte Performance als ein breiter, nach Marktkapitaliserung gewichteten Index, erzielen.

 

Auf Aktien weltweit scheint es in DE vier Multi-Faktoren ETFs zu geben:

- Source Goldman Sachs Equity Factor Index World UCITS ETF A

- Lyxor J.P. Morgan Multi-Factor World Index UCITS ETF C-USD

- iShares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF

- Amundi ETF Global Equity Multi Smart Allocation Scientific Beta UCITS ETF EUR

 

Zum "Goldman Sachs Equity Factor Index" und zum "J.P. Morgan Multi-Factor World Index" habe ich überhaupt keine Informationen gefunden. Hat dort jemand eine Quelle? Damit fallen die wohl schon weg, denn wer möchte in einen Index investieren, den er nicht versthet. Der "MSCI World Multifactor" ist relativ gut dokumeniert, am besten dokumeniert und beschrieben ist aber sicher der "Scientific Beta Developed Multi-Beta Multi-Strategy Four-Factor ERC".

 

Den Amundi gibt es immerhin seit Mitte 2014, aber Wunder hat er seitdem noch nicht vollbracht. Die Rendite ist sehr ähnlich mit einem MSCI World ETF, die Volatilität etwas reduziert. Man muss wohl noch ein paar Jahre abwarten, aber kann wohl schon feststellen, dass dauerhaft x% Überrendite zu einem MSCI World eher schwer vorstellbar ist.

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UserPS
· bearbeitet von UserPS
vor 1 Stunde schrieb saver:

Mal ne ganz naive Frage von einem neuen User beim Herumstöbern: stellt der letzte Beitrag von UserPS jetzt so etwas wie ein Fazit dieses Threads dar, in dem ja vor kurzem noch sehr kontrovers diskutiert wurde aber jetzt nicht mehr?  

Nachdem UserPS bislang eine neutrale Position eingenommen hat, besagen seine letzten beiden Zitate, dass Faktorprämien mit 0,x% eher klein und insignifikant sind und daher uninteressant für normale Anleger. Das hat u.a. auch Smarty immer vertreten. Aber es steht sehr im Gegensatz zur Aussage von donkey, dass diese Prämien mehrere % betragen. Oder verstehe ich da was falsch? Was meinen donkey oder andere Faktoranleger dazu, ob man sich damit als privater Anleger näher beschäftigen sollte?

In der Theorie, um meine vorübergehende "Neutralität" zu begründen, gibt es tatsächlich Faktorprämien die nach bestimmten Kriterien und Ursachen (Risiko und Behaviour Finance) eine Überrendite in bestimmten Zeiträumen erbringen können. Das gilt natürlich nur für akademisch sauber und korrekt erforschte Ergebnisse. Es können nämlich diverse Probleme auftreten wie z.B.:

Die Verwendung von statistisch unsauberen Methoden, (über)optimierte Backtests (siehe hierzu den oben verlinkten Artikel von ResearchAffiliates), Interessenskonflikte zwischen den Forschern im Bereich Faktorinvesting (Assness von AQR, Arnott von RAFI und Fama/French von DFA) die zugleich in Investmentfirmen tätig sind oder auch eine zu unpräzise Definition der Faktorprämie (insbesonder bei Quality/Profitability) oder sich laufend ändernde Definition z.b. bei Value (Price/Book Value, Enhanced Value, Prime Value usw.).

 

Will man dies jedoch in der Praxis als Privatanleger in Deutschland umsetzten stößt man auf zahlreiche Probleme in der Umsetzung die ich und natürlich auch Smartinvestor und Co. in den bisherigen Posts detailiert beschrieben haben.

Die aktuelle Produktauswahl an long-only Faktor-ETFs in Deutschland hat nicht mehr viel mit der akademisch korrekten Faktorprämie zu tun, siehe hierzu auch die Analyse der ETF-Konstruktion nach bestimmten Filterkriterien von alphaarchitect.com

Seit Jahrzehnten findet ein Rückgang sämtlicher Risikoprämien statt, dabei sind die Auswirkungen des aktuellen ETF-Hypes im Smart-Beta/Faktor-ETF Bereich noch gar nicht berücksichtigt. Aber ich möchte mich nicht wiederholen was bereits von mir oder von Smartinvestor bereits geschrieben und erklärt wurde.

 

Je mehr man sich in die Thematik vertieft desto ernüchternder wird das Bild. In Zukunft wird es noch zahlreiche Forschungs- und Studienergebnisse geben auf die wir heute natürlich noch leider keinen Zugriff haben.

 

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saver

Hallo UserPS
Vielen Dank für deine super Zusammenfassung der Diskussion und an alle anderen Diskutanten für das Zusammentragen sehr vieler Hintergrundinfos. :thumbsup:

Wäre allerdings sehr mühsam, alles komplett durchzuackern.
Ich schließe aus deiner ernüchternden Zusammenfassung, dass es sich nicht (mehr) lohnt, in dieses Thema als langfristig orientierter Privatanleger (in D?) zur Ergänzung der eigenen Anlage tiefer einzuarbeiten, da die entspr. Vorteile gerade am Verschwinden sind, wie bei Hypes eigentlich zu erwarten.

Das WPF ist da echt wertvoll, das vor eigenem Schaden zu erkennen. Ist das auch schon in die hilfreichen Stickies eingepflegt, wo? Wenn nicht, wäre das möglich?

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donkey_63
Am 29.8.2017 um 15:48 schrieb UserPS:

Hier ein lesenswerter Artkel zum Thema Backtest bei Smart Beta Indizes und der Unterschied zur Performance nach Auflegung des Index.

https://www.researchaffiliates.com/en_us/publications/articles/626-live-from-newport-beach-its-smart-beta.html

 

 

Da diverse Artikel von Research Affiliates nun schon mehrmals als Argumente gegen "Smart-Beta"- bzw. "Factor"-Investing angeführt wurden, gibt es sicher eine ganz einleuchtende Erklärung, warum RA nun selbst Multi-Faktor-Indizes auflegt.

http://www.pimcoetfs.com/Funds/Pages/MFUS.aspx

http://www.pimcoetfs.com/Funds/Pages/MFDX.aspx
http://www.pimcoetfs.com/Funds/Pages/MFEM.aspx

 

 

 

 

 

 

 

vor 16 Stunden schrieb saver:

Hallo UserPS
Vielen Dank für deine super Zusammenfassung der Diskussion und an alle anderen Diskutanten für das Zusammentragen sehr vieler Hintergrundinfos. :thumbsup:

Wäre allerdings sehr mühsam, alles komplett durchzuackern.
Ich schließe aus deiner ernüchternden Zusammenfassung, dass es sich nicht (mehr) lohnt, in dieses Thema als langfristig orientierter Privatanleger (in D?) zur Ergänzung der eigenen Anlage tiefer einzuarbeiten, da die entspr. Vorteile gerade am Verschwinden sind, wie bei Hypes eigentlich zu erwarten.

Das WPF ist da echt wertvoll, das vor eigenem Schaden zu erkennen. Ist das auch schon in die hilfreichen Stickies eingepflegt, wo? Wenn nicht, wäre das möglich?

 

Wenn du dir diese Mühe nicht machen willst, ist das Thema in der Tat nichts für dich.

In meiner Signatur habe ich das Thema zusammengefasst, falls du dich doch dazu aufraffen möchtest.

 

Ausserdem erneut die Anmerkung, dass es nicht unbedingt um eine höhere Rendite, sondern vielmehr auch um eine Streuung von Risiko geht.

 

Aber mehr sage ich zu dem Thema nicht mehr.

 

 

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Schwachzocker
vor 16 Stunden schrieb saver:

...

Das WPF ist da echt wertvoll, das vor eigenem Schaden zu erkennen. Ist das auch schon in die hilfreichen Stickies eingepflegt, wo?...

 

In "ETF-Depot aufbauen" heißt es:

Zitat

Hauptsache man weiss, was man will und tut.

Damit ist eigentlich alles gesagt.

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donkey_63
Am 5.9.2017 um 22:52 schrieb Itlis:

 

Zum "Goldman Sachs Equity Factor Index" und zum "J.P. Morgan Multi-Factor World Index" habe ich überhaupt keine Informationen gefunden. Hat dort jemand eine Quelle? Damit fallen die wohl schon weg, denn wer möchte in einen Index investieren, den er nicht versthet.

 

Exakt.

 

Die Konstruktion des Index ist von zentraler Bedeutung.

 

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saver
· bearbeitet von saver

Danke für die Verweise, die ich mir angeschaut habe. Vorteile liegen danach in der Tat nicht (mehr wie früher) bei fraglichen Renditevorteilen, die die Anbieter und einige hier im Thread aber immer noch anpreisen und die ich primär abklären wollte.

Das Risiko meines Depots gemessen in MDD habe ich für mich persönlich zufriedenstellend eingestellt. D.h. ich bin durch die letzte große Finanzkrise 2008/09 gut durchgekommen (weiter regelmäßig investiert und rebalanced). Folglich ist der Aspekt der noch besseren Risikodiversifikation für mich als Langfristanleger eher irrelevant. Außerdem sehe ich Probleme mit den wohl nicht ungewöhnlichen ETF-Schließungen wegen diesem Tracking Error Regret.

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donkey_63
vor 6 Stunden schrieb saver:

Danke für die Verweise, die ich mir angeschaut habe. Vorteile liegen danach in der Tat nicht (mehr wie früher) bei fraglichen Renditevorteilen, die die Anbieter und einige hier im Thread aber immer noch anpreisen und die ich primär abklären wollte.

Das Risiko meines Depots gemessen in MDD habe ich für mich persönlich zufriedenstellend eingestellt. D.h. ich bin durch die letzte große Finanzkrise 2008/09 gut durchgekommen (weiter regelmäßig investiert und rebalanced). Folglich ist der Aspekt der noch besseren Risikodiversifikation für mich als Langfristanleger eher irrelevant. Außerdem sehe ich Probleme mit den wohl nicht ungewöhnlichen ETF-Schließungen wegen diesem Tracking Error Regret.

 

Die Rendite ist definitiv höher. Aber in dieser Diskussion werden von Anfang an alle Hebel in Bewegung gesetzt, dies zu widerlegen.

 

ETF-Schliessungen haben rein gar nichts mit dem Tracking Error Regret zu tun.

a) Die von jenem Individuum permanent angeführten ETF-Schliessungen können sämtliche Produkte betreffen. Das hat nichts mit Faktor-ETFs zu tun und ist reine Panikmache seitens dieses Benutzers.

b) Zu Error Tracking Regret kann beim Anleger kommen, wenn sein Portfolio nicht so gut abschneidet wie "der Markt". Es folgen Zweifel an der Strategie, was dann zu Aufgabe dieser und im schlechtesten Fall zu Verlust führen kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

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UserPS
Am 9.9.2017 um 15:03 schrieb donkey_63:

Ausserdem erneut die Anmerkung, dass es nicht unbedingt um eine höhere Rendite, sondern vielmehr auch um eine Streuung von Risiko geht.

 

Am 9.9.2017 um 17:47 schrieb donkey_63:

Exakt.

 

Die Konstruktion des Index ist von zentraler Bedeutung.

 

Und genau das ist das Dilemma der in Deutschland angebotenen Produkte.

Die Indexkonstruktion ist nicht selten weit weg von der akademsich korrekten Faktorprämie und ihrer jeweiligen Definition (siehe ETF-Analyse von alphaarchitect)

 

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
Am 5.9.2017 um 22:10 schrieb saver:

Mal ne ganz naive Frage von einem neuen User beim Herumstöbern: stellt der letzte Beitrag von UserPS jetzt so etwas wie ein Fazit dieses Threads dar, in dem ja vor kurzem noch sehr kontrovers diskutiert wurde aber jetzt nicht mehr?  

Nachdem UserPS bislang eine neutrale Position eingenommen hat, besagen seine letzten beiden Zitate, dass Faktorprämien mit 0,x% eher klein und insignifikant sind und daher uninteressant für normale Anleger. Das hat u.a. auch Smarty immer vertreten. Aber es steht sehr im Gegensatz zur Aussage von donkey, dass diese Prämien mehrere % betragen. Oder verstehe ich da was falsch? Was meinen donkey oder andere Faktoranleger dazu, ob man sich damit als privater Anleger näher beschäftigen sollte?

 

Am 8.9.2017 um 22:36 schrieb saver:

Hallo UserPS
Vielen Dank für deine super Zusammenfassung der Diskussion und an alle anderen Diskutanten für das Zusammentragen sehr vieler Hintergrundinfos. :thumbsup:

Wäre allerdings sehr mühsam, alles komplett durchzuackern.
Ich schließe aus deiner ernüchternden Zusammenfassung, dass es sich nicht (mehr) lohnt, in dieses Thema als langfristig orientierter Privatanleger (in D?) zur Ergänzung der eigenen Anlage tiefer einzuarbeiten, da die entspr. Vorteile gerade am Verschwinden sind, wie bei Hypes eigentlich zu erwarten.

Das WPF ist da echt wertvoll, das vor eigenem Schaden zu erkennen. Ist das auch schon in die hilfreichen Stickies eingepflegt, wo? Wenn nicht, wäre das möglich?

 

Am 10.9.2017 um 13:16 schrieb saver:

Danke für die Verweise, die ich mir angeschaut habe. Vorteile liegen danach in der Tat nicht (mehr wie früher) bei fraglichen Renditevorteilen, die die Anbieter und einige hier im Thread aber immer noch anpreisen und die ich primär abklären wollte.

Das Risiko meines Depots gemessen in MDD habe ich für mich persönlich zufriedenstellend eingestellt. D.h. ich bin durch die letzte große Finanzkrise 2008/09 gut durchgekommen (weiter regelmäßig investiert und rebalanced). Folglich ist der Aspekt der noch besseren Risikodiversifikation für mich als Langfristanleger eher irrelevant. Außerdem sehe ich Probleme mit den wohl nicht ungewöhnlichen ETF-Schließungen wegen diesem Tracking Error Regret.

Die zitierten Postings sind ein Beispiel dafür, wie das Informieren im Internet/WPF schief gehen kann. Was auch kaum ein Wunder ist bei ellenlangen Threads, in denen persönliche Animositäten eine wichtige Rolle spielen.

 

Um wenigstens auf einige Missverständnisse/gedankliche Fehler einzugehen:

 

1) Die im Link http://monevator.com/why-return-premiums-disappoint/ aus #556 genannten 0,6% p.a ist keine errechnete Zahl, sondern nur illustrativ. Deshalb steht in der Grafik auch extra die Anmerkung "Numbers for example only".

 

2) Für weitaus weniger als 0,6% p.a. führen viele Privatanleger in diesem Forum weitaus größere Kopfstände aus.

 

3) Das Interessante an den Faktorprämien ist nicht allein die Chance auf eine Mehrrendite, sondern besonders die Zeitpunkte, zu denen diese oft anfällt - nämlich dann, wenn man sie am meisten braucht: in Krisen, wo die herkömmliche Diversifikation nur noch eingeschränkt funktioniert, weil z.B. die Korrelationen zusammenlaufen.

 

Dazu zwei konkrete Beispiele:

 

3a) Low Vola: http://www.fondsweb.de/chartvergleich/LU0339661307-LU0274209237-R120  -> Der Robeco QI European Conservative Equities (EUR) D verzeichnete vom (Zwischen)Hoch am 1.6.2008 bis zum Tief im März 20009 ein Minus von ca 35%, der ETF auf den MSCI Europe dagegen einen Verlust von 50% (wegen der Auflegung des Fonds im Jan 2008 ist kein Vergleich ab 07/2017 möglich).

 

3b) Quality: http://www.fondsweb.de/chartvergleich/IE0004766675-LU0274209237-R120 Der Comgest Growth Europe Cap. verlor vom Hoch am 15.07.2007 bis zum Tief im März 2009 insgesamt 39%, der der ETF auf den MSCI Europe dagegen 56%. Die Verluste von Juni 2000 - März 2003 fielen ebenfalls deutlich niedriger aus: http://www.morningstar.de/de/funds/snapshot/snapshot.aspx?id=F0GBR04M0B&tab=13 (auf "Max" gehen und als Benchmark zusätzlich "MSCI Europe" einstellen).

 

4) Die Einstellung des Depotrisikos über den MDD ist grundsätzlich eine gute Idee. Nur stellt sich die Frage, welchen MDD man verwendet. Die minus 89% des S&P 500 von 1929ff? Mit einem Recovery auf gerade einmal minus 50% in den nächsten zwei Jahrzehnten? Oder die minus 65%, die der japanische Topix TR 23 Jahre nach seinem Hoch im Jahr 1989 erreichte?

 

Beim S&P 500 fehlen noch die Dividenden, aber das macht den Kohl nicht fett. Im Gegenzug hätte das Rebalancieren zumindest in den ersten Jahren einen ziemlich negativen Effekt gehabt. Außerdem korrelierte dieser enorme Verlust mit einer hohen Arbeitslosigkeit, also der Notwendigkeit für eine Reihe von Privatanlegern, ihre Rücklagen anzugreifen und eventuell zu Tiefstkursen zu verkaufen. 

 

Was bleibt bei solchen Werten als Aktienquote bei Privatanlegern mit einem nennenswerten Anlagevermögen und weniger als 20 Jahren zur Kapitalentnahme (also z.B. ab 45 Jahren)? Wohl kaum eine attraktive Höhe.

 

5) Die Beschäftigung mit Faktor-Investments dürfte zumindest für diese Anlegergruppe sehr wichtig sein. Schreibt man die unter 3a) und 3b) genannte Wertentwicklung auf höhere Verluste fort (was natürlich nicht garantiert ist), kommt da schnell ein Restkapital heraus, das beim MDD um 100-150% höher liegt als beim klassischen ETF.

 

Es bleiben dann noch zwei Fragen:

 

5a) Wie nachhaltig sind die Faktorprämien? Funktionieren sie auch künftig so gut?

 

Das wird man - genauso wie die Frage, ob Beta weiterhin funktoniert (trotz der starken Kursgewinne in den vergangenen Jahrzehnten und der massiven Notenbankeingriffe) - erst im Rückblick mit 100% Sicherheit beantworten können.

 

5b) Wie setze ich das praktisch um?

 

Dafür dürfte es keinen Königsweg geben. Das wird letztendlich jeder Privatanleger für sich klären müssen.

 

Zwei mögliche Vehikel mit vglsweise langem Track Record für Low Vola und Quality habe ich oben angeführt. Ob es inzwischen ETFs mit vergleichbarer Verlässlichkeit gibt, weiß ich nicht. Zumindest für Low Vola könnte ich mir das aber vorstellen.

 

Small Caps mache ich fast nur risikoreduziert über spezielle Fonds.

 

Value war in den vergangenen Jahren sehr gewöhnungsbedürftig.

 

Spannend finde ich den A.IX Faktor Fonds als Ein-Produkt-Lösung für das Thema. Die flexible Steuerung der Anlagequote sagt mir zu, weil sie den MDD in der Rückrechnung deutlich reduziert hat (was außerdem zu einer hohen Outperformance geführt hätte). Ich sehe diese Steuerung als eine Art Momentum-Faktor. Allerdings sind Rückrechnungen naturgemäß immer mit Vorsicht zu genießen. Die Gleichgewichtung der Regionen und Faktoren gefällt mir auch sehr gut. Allerdings ist der Live Track Record des Fonds noch ziemlich kurz und das Volumen recht klein. Der Fonds ist für mich deshalb bisher nur eine Beimischung, die aber aufstocken werde, wenn sie sich bewährt.

 

P.S. Ich habe mir noch den in #562 angesprochenen AMUNDI ETF GLOBAL EQUITY MULTI SMART ALLOC. SCIENT. BETA EUR angesehen. Er hat laut Fondsweb seit 07/2014 eine Outperformance von bisher gut 2% ggü einem klassischen ETF (hier: db x-trackers MSCI World Index UCITS ETF 1C) erzielt: http://www.fondsweb.de/chartvergleich/FR0011829084-LU0274208692-R120  (berechnet als Einmalanlage über den historischen Fondsweb-Sparplanrechner). Besser lief er in der Korrekturphase ab 04/2015, was erneut die Vorteile in kritischen Phasen unterstreicht. Allerdings ist die Abfederung des Kursrückgangs deutlich schwächer als in den von mir angeführten Beispielen für Faktor-Fonds in 3a) und 3b).

 

 

 

 

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saver
· bearbeitet von saver

@Fondsanleger1966

zu deinen "interessanten" Interpretationen meiner Schlussfolgerungen:

  1. Welche andere Schlussfolgerung als fragliche 0,x% können aus dem kritischen Grundtenor des Artikels aus #556 und den "illustrativen" 0,6% sowie allen anderen kritischen Artikeln, die auch übereinstimmend von möglichen aber insignifikanten Überrenditen unter 1% sprechen, sonst noch gezogen werden?
  2. Vermute dass du damit die ETF TER-Sparanstreungungen meinst. Das Thema sehe ich aber erst recht entspannt, weil bei der ETF-Auswahl für mich andere Dinge mehr zählen. Ich habe das auch nicht anders interpretiert, oder wo siehst du hierbei meine Missverständnisse/gedankliche Fehler? Die Jagd nach sicheren TER-Einsparungen ist imho trotzdem sinnvoller als nach fraglichen und risikoreichen Faktorprämien, auch wenn ich mich nicht daran beteilige.
  3. Hierzu besagt marky's Beitrag #16 aber etwas anderes, nämlich wenn alles den Bach runter gehe, sei das bei Faktorinvestitionen noch mehr der Fall. Denn die beinhalten wegen der erwarteten Risikoprämien entspr. größere Risiken, die dann entspr. größere MDDs nach sich ziehen. Mit deinen Fondsbeispielen scheinst du die Anregung weiter oben aufzugreifen, dass eindeutig "aktive" Produkte für Faktorinvests sinnvoller sein können als ETFs. Dieses Thema liegt ja insgesamt im Graubereich zwischen "passiv" und "aktiv". Das hat hier vermutlich für die engagierten Dispute gesorgt.
  4. Imho muss man grundsätzlich das Gesamtdepotrisiko betrachten. In MDD gerechnet lag das bei meinem breit diversifizierten Depot z.B. 08/09 bei unter 30% und war nach ca. 2-3 Jahren wieder ausgeglichen. Bei einzelnen Ländern kann das natürlich viel länger dauern, aktuell z.B. bei Japan. Wo läge für Rentner dabei ein Problem, wenn die auch breit diversifizieren und nicht ständig zu 100% auf eine feste Rendite angewiesen sind, was man eh anders lösen sollte als gerade mit Aktien?
  5. Gerade weil man in Finanzdingen alles immer erst im Rückblick sicher beantworten kann, muss man sich davor um die bestmögliche Enschätzung bemühen, was hier Thema ist. Ich sehe die Renditen aus Beta, egal ob "smart" oder MCAP, zukünftig auch eher schrumpfen und bin daher "aktiven" (Faktor-)Strategien auch eher zugeneigt als "passiven" Faktorinvests. Was hältst du dabei von "Liquid Alternatives"? Deren wesentliche Vorteile wären, wenn ich das alles richtig verstehe, dass a) die nicht nur long sondern auch short gehen können, was den akademischen Faktor-Erkenntnissen näher käme und besonders bei Momentum viel mehr Sinn macht, b) die von der Zyklik in Abschwungphasen sogar taktisch profitieren können statt "Tracking Error Regret" zu verursachen, c) die sich durch individuell optimierte Faktorstrategien differenzieren und damit die Crowdingprobleme der z.Zt. gehypten Faktor ETFs reduzieren können, d) die gering korrelieren, was das Gesamtrisiko des Depots wirklich wirksam reduziert und e) die von Aktien- und Rentenmarkt unabhängige Renditequellen erschließen, von denen in den kommenden Jahren eher wenig erwartet wird. Aber das wären, wie deine Empfehlungen auch, keine ETFs und daher hier OT. Findet man woanders im WPF was Hilfreiches dazu?

@donkey_63
Warum Schließungen von Faktor ETFs so rein gar nichts mit diesem ...Regret zu tun haben sollen, erschließt sich mir leider nicht. Wodurch kann es sonst zu den ursächlichen massiven Mittelabflüssen kommen? Wenn dieser ...Regret eintritt, dann verkaufen doch sicher mehr und mehr Anleger den betreffenden ETF. Wenn der dann zu klein wird, um rentabel zu sein, wird er irgendwann geschlossen.

Dass das andere ETFs auch treffen kann ist klar. Daher schaue ich bei denen auch eher auf ein ordentliches Volumen im Mrd-Bereich, was keiner der auf dieser Seite aufgeführten Faktor ETFs erreicht, als auf minimalste TER, um solche Scherereien weitgehend auszuschließen. Dabei wären die bei Standard-ETFs noch leichter durch Umswitchen auf gleichartige zu beherrschen als bei exotischen Faktor ETFs, bei denen man dann Verluste realisieren muss, wenn es (meist) keinen gleichartigen Ersatz gibt, weil sich die Anbieter ja so schön um Differenzierung bemühen.

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donkey_63
vor 4 Stunden schrieb saver:

 

@donkey_63
Warum Schließungen von Faktor ETFs so rein gar nichts mit diesem ...Regret zu tun haben sollen, erschließt sich mir leider nicht. Wodurch kann es sonst zu den ursächlichen massiven Mittelabflüssen kommen?

 

Weil die Definition einfach eine andere ist.

 

Es geht hier rein darum, dass ein "Faktor-Portfolio" anders performt als der "Markt", eventuell sogar gegensätzlich, und einem Investor deshalb Zweifel an seiner Strategie aufkommen könnten.

 

Und dass ETFs geschlossen werden hat überhaupt nichts mit "Faktor-Investing" zu tun, sondern kann alle möglichen ETFs (Aktiv, Index) betreffen.

Dieser Punkt ist von Smartie in dieser Diskussion völlig zu Unrecht aufgeblasen worden, weshalb ich auch nicht weiter darauf eingehen werde.

 

 

 

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saver
· bearbeitet von saver
Am 9/17/2017 um 15:12 schrieb donkey_63:

Weil die Definition einfach eine andere ist.

 

Es geht hier rein darum, dass ein "Faktor-Portfolio" anders performt als der "Markt", eventuell sogar gegensätzlich, und einem Investor deshalb Zweifel an seiner Strategie aufkommen könnten.

 

Und dass ETFs geschlossen werden hat überhaupt nichts mit "Faktor-Investing" zu tun, sondern kann alle möglichen ETFs (Aktiv, Index) betreffen.

Dieser Punkt ist von Smartie in dieser Diskussion völlig zu Unrecht aufgeblasen worden, weshalb ich auch nicht weiter darauf eingehen werde.

Inwiefern ist welche Definintion eine andere? Mich interessieren hier primär Empfehlungen zum praktischen Anlegen in Faktor-ETFs.

Das mit den Performanceunterschieden und Zweifeln ist klar. Aber gerade das verursacht doch die größeren Risiken bzgl. Schließungen bei Faktor ETFs, weil diese Zweifel bei Standard-ETFs, deren Performanceunterschiede eher erwartet werden, eben weniger aufkommen können.

 

Natürlich ist die Risikoeinschätzung (nicht nur) hierbei individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt und Konsens kaum möglich. Das Hauptproblem für die Einschätzung dürfte aber der bekannte aktuelle Hype sein, der a) als Gamechanger wirken und die bislang empirisch ermittelten vorteilhaften Faktor-Eigenschaften wahrscheinlich entgegen der Erwartungen der meisten ändern kann (Rückwirkung auf Markt) und der b) zunächst die Faktor-ETF-Volumen aufbläht und sie nach Einsetzen dieses Tracking Error Regrets durch zunehmende Verkäufe wieder stark einbrechen lassen wird. Ähnlich geschehen bei den letzten Hypes/Blasen bei Immobilien in 08 und .com/HiTech-Aktien nach 00. Insofern zeichnet sich IMHO hier doch ein größeres Risiko vermehrter Faktor-ETF-Schließungen ab, da deren Volumenschwankungen durch den aktuellen Hype ggü. nicht gehypten Standard-ETFs vergrößert sind.

 

Ich bleibe daher zur Vorkehrung auf jeden Fall bei meiner bislang bewährten Untergrenze von 1 Mrd. bei Neuiinvestitionen. Oft wird für ETFs 100 Mio als harte Untergrenze empfohlen, da darunter das Schließungsrisiko schon sehr hoch ist. Mit 1 Mrd Untergrenze bei Neuinvest trennt man somit automatisch die Spreu vom Weizen, und es bleibt noch ausreichend Sicherheits-Reserve ggü. harter Schließungs-Untergrenze von 100 Mio, egal ob Faktor-, Standard- oder andere ETFs. Meine Ausrichtung ist sehr langfristig >> 10 J. und ich möchte neue Anlagemöglichkeiten schon gern mitnehmen, aber nur dann wenn die nicht nur vorübergehend Vorteile bringen und mich insbes. nicht irgendwann zum Handeln zwingen. Daher meine Empfindlichkeit bei solchen Risiken. Oder sind das völlig abwegige Überlegungen?

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saver

Habe mich noch ein wenig weitergebildet. Nach Lesen dieses aktuellen Artikels von Wesley Gray sind meine Bedenken allerdings nicht gerade weniger geworden, zumal dieser Investmentstil eigentlich "evidenzbasiert" sein soll:
 

Zitat

“Hundreds of papers and factors attempt to explain the cross-section of expected returns ... given this extensive data mining … we argue that most claimed research findings in financial economics are likely false.

"What does this mean for a factor investor looking for “the evidence”? It means that an investor seeking an unbiased opinion surely won’t get this question answered by reading academic research —arguably the least biased source for investment research relative to the research from asset managers, which are conflicted because they are selling products often tied to specific factors."

"What’s the key takeaway? Be an evidence-based investor, but make sure the evidence is genuine and not a result of data mining."

 

Die Frage ist nur, wie man das als Laie beurteilen kann, wenn es nur auf einen kleinen Teil der Veröffentlichungen zutrifft. Ist vermutlich ähnlich schwierig wie zu bewerten, ob ein aktiver Fonds nachhaltig seinen passenden Index schlägt.

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