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pteppic
· bearbeitet von pteppic

Liebe Foristen und Leser,

 

mein hier vorgestelltes Aktiendepot führe ich nun schon viele Jahre. Die letzten zwei Jahre habe ich mich auch an einem Blog versucht, der sicher seinen Zweck erfüllt hat, den ich aber dann im Sommer eingestellt habe, weil ich fand, dass sich die Themen erschöpft hatten. Noch ist die Seite online und ich werde sie noch eine Weile offen halten. Wer mag, kann dort nachlesen, wie sich das in den letzten Jahren entwickelt hat.

 

Hier nun aber die aktuelle Version. Sobald ich erfahren habe, wie man hier Bilder einstellt, gibt es auch ein paar Grafiken, aber weil ich in dieser Beziehung ziemlich faul bin, müsst ihr einstweilen mit Buchstaben vorlieb nehmen. Ich starte einfach mal mit der Vorstellung der in meinem Depot enthaltenen Unternehmen. Weiteres über Strategie und Hintergedanken kann später folgen. Jeweils in Klammern habe ich den Anteil am Depot und den Gewinn bzw. Verlust im Jahr 2016 angegeben.

 

 

AT&T (8%, 19%): Altbekanntes Dickschiff und Dividendenwert aus den USA, da muss ich wohl nicht viel zu sagen. Meine Einschätzung zu den letzten Übernahmen und den dazu aufgenommenen Schulden ist ambivalent. Nichts zu tun wäre evtl. das größere Risiko gewesen, den jetzigen Schuldenberg aufzuhäufen ist aber nun auch nicht gerade eine sichere Sache.

 

CalMaine Foods (CALM) (6%, -5%): Größter Eierproduzent aus den USA. Nichts für risikoscheue Naturen, weil die Eierpreise starken Schwankungen unterworfen sind. Und weil letztere (samt Aktienkurs von CALM) sich gerade im Keller befinden, habe ich zuletzt antizyklisch nachgekauft. Dividenden gibt es nur, wenn es auch Gewinne gibt.

 

Cardinal Health (6%, -5%): Pharmagroßhändler aus den USA mit einer schönen Dividende. Die Margen in diesem Geschäft sind dünn, das Geschäft in den USA auf die drei Großen weitgehend aufgeteilt. Aber weil Konkurrent Amerisource Bergen gerade einen Konkurrenzkampf anzettelt und die Generikapreise unter Druck stehen, ist die Aktie gerade recht günstig zu haben. Ich habe zuletzt meinen Bestand verdoppelt.

 

Cewe (10%, 55%): Eine Art Dauerläufer in meinem Depot, von dem ich gar nicht mehr weiß, wann ich ihn gekauft habe. Als Fotobuchhersteller hat sich Cewe einen Namen gemacht und meiner Ansicht nach, handelt es sich bei dem Unternehmen um einen Dividendenwert, der darüber hinaus auch etwas Wachstumsphantasie zulässt, weil das neue Geschäftsfeld Onlinedruck sich gerade anschickt die Gewinnzone zu erreichen. Hat gerade einen netten Kurssprung hinter sich gebracht.

 

CPSI (4,5%, -45%): Ein kleines Softwareunternehmen, das die ganz kleinen Hospitäler (in der Regel kleiner als 100 Betten) in den USA mit Systemsoftware versorgt. Bei diesem Unternehmen bin ich ein Opfer meiner Overconfidence geworden und allein schon, um diesen Stachel weiterhin zu spüren, muss ich das Unternehmen behalten. Darüber hinaus ist es aber auch zum aktuellen Preis durchaus attraktiv. Aber das habe ich auch schon gedacht, bevor sich der Kurs halbiert hat …

 

Cracker Barrel (5,2%, 39%): Eine Restaurantkette aus den USA, die Speisen der etwas rustikaleren Art anbietet. Das Wachstum hält sich in Grenzen, geht aber weiterhin einigermaßen stetig voran. Meiner Ansicht ein schöner Dividendenwert mit einer recht verlässlichen Stammkundschaft. Es gab jetzt schon das zweite Jahr in Folge eine Sonderdividende, weil Aktienrückkäufe aus Gründen, die zu erklären den Rahmen hier sprengen würden, nicht in Frage kommen, so dass die Dividendenrendite deutlich höher liegt, als in den entsprechenden Portalen angegeben.

 

CVS Health (10,5%, -21%): Zweitgrößte Apothekenkette, zweitgrößtes PBM Unternehmen mit angeschlossenem Minuteclinics und weiteren Geschäftsfeldern. In meinen Auge gerade die Kaufgelegenheit, denn durch den Verlust von Umsatz an ein Konkurrenznetzwerk, glauben anscheinend viele Investoren an den Untergang des Geschäftsmodells, was den Kurs hat korrigieren lassen. Ich habe leider etwas zu früh schon nachgekauft, bereue das aber keineswegs. Ich habe das Unternehmen hier schon vor ein paar Jahren mal vorgestellt und bin nach wie vor von der Qualität des Geschäftsmodells überzeugt. Die Übernahmen des letzten Jahres haben den Goodwill und die Schulden in die Höhe schießen lassen, der Cashflow jedoch kann sich sehen lassen und deckt alles sehr gut ab.

 

Dorman Products (6%, 49%): Das Unternehmen stellt Ersatzteile für Autos her, bzw. lässt sie herstellen. Sie schauen sich die Autos an, suchen sich die Ersatzteile heraus, für die es meistens nur teure Originalteile des Herstellers oder andere Markenprodukte gibt, bauen sie nach und bieten eine Billigvariante an. Das Geschäftsmodell funktioniert bisher sehr gut und zuletzt macht mir das Unternehmen sehr viel Freude. Zahlt dummerweise keine Dividende, aber das kann ich verkraften.

 

Dr. Hönle (2,6%, 7%): Kleines deutsches Unternehmen, das alles herstellt, was mit UV- oder auch IR-Strahlern zu tun hat. Sie stellen z.B. Kleber her, der mit UV-Strahlung in Nullkommanichts aushärtet, was u.a. bei der Zusammenfügung von elektronischen Bauteilen so seine Vorteile hat. Sie verkaufen aber auch ganze Maschinen und Anlagen, sind im Hauptgeschäft Zulieferer der Druckindustrie und profitierten zuletzt vom zunehmenden Onlinedruckgeschäft. Dafür eiern sie schon eine ganze Weile mit einem missratenen Zukauf herum (Raesch: Quarzglasprodukte), aber das sollte bald endgültig Geschichte sein. Sie können auf eine beeindruckende Wachstumshistorie zurück blicken.

 

Fastenal (6%, 17%): Ursprünglich Händler von Befestigungsteilen für Private und Geschäftskunden, konzentrieren sie sich zunehmend auf Selbstbedienungsautomaten, die sie in Unternehmen aufstellen und aus denen die dortigen Angestellten sich das Material holen können, das sie brauchen, von den Arbeitshandschuhen, bis zu speziellen Ersatzteilen. Ich halte das Geschäftsmodell für fast unschlagbar. Dass sie dennoch den üblichen Industriezyklen unterworfen sind, bleibt davon unbenommen. Zuletzt wegen der schwächelnden Ölbranche in den USA unter Druck geraten, haben sie sich gut erholt.

 

Johnson und Johnson (6%, 15%): Dazu brauche ich auch nicht mehr viel zu sagen. Klassischer Dividendenwert mit einer geradezu phänomenalen Stabilität.

 

M.A.X Automation (4,6%, 1%): Kleines deutsches Unternehmen mit Holdingstruktur, das sich auf Unternehmen der Automatisierungsbranche konzentriert hat. Das Unternehmen, das in früheren Jahren etwas unstetig geführt wurde, hatte den Besitzer gewechselt und wurde in den letzten zwei Jahren umgebaut. Die Bewährungsprobe steht aber noch aus.

 

Nabaltec (4,4%, -4%): Hersteller von Produkten auf Aluminiumoxidbasis, speziell für halogenfreie Flammschutzmittel, Füllstoffe und Grundstoffe für die Spezialkeramik. Ich habe sie vor ein paar Jahren quasi als Turnaroundkandidaten gekauft und bereits große Teile wieder verkauft, so dass ich gewissermaßen mein investiertes Kapital wieder herausgezogen habe. Das Unternehmen steht aber sehr gut da und ich bin optimistisch, zumal gerade ein größeres Werk in den USA eröffnet wurde.

 

Paion (1%, 6%): Eine kleine Pharmawette. Nicht weiter der Rede Wert und nichts für solide Langfristanleger.

 

Parexel (5%, -12%): Noch so ein Gesundheitswert aus den USA. Parexel ist ein Dienstleister, der für Pharmahersteller klinische und andere Studien durchführt. Leider hat Parexel kursmäßig noch nicht das gebracht, was ich von dem Unternehmen erwartet habe. Dafür ist es jetzt recht günstig zu haben.

 

Sonoco Products (5%, 38%): Hersteller von Verpackungen u.a. Marktführer bei Zahnpastatuben. Läuft gerade sehr gut, ist aber deshalb aktuell auch recht hoch bewertet. Läuft bei mir als Dividendenwert und hat ein stabiles Geschäftsmodell.

 

Starbucks (4%, -1%): Kennt ja wohl auch jeder und hat eine starke Marke. Starbucks war noch nie billig zu haben, läuft aktuell aber ein bisschen seitwärts, was meiner Ansicht nach durchaus gesund ist, um von den etwas übertriebenen Bewertungen herunter zu kommen. Das Wachstumspotential ist weiterhin sehr hoch, speziell in China und Indien, aber auch in den USA selbst fällt Starbucks immer wieder etwas neues ein, um das Geschäft zu beleben.

 

Surgical Care Affiliates (SCAI) (3,4%, -14%) : Meine jüngste Neuerwerbung und wohl auch eine meiner riskanteren sehr langfristig angelegten Wetten. Betreibt in den USA ambulante chirurgische Kliniken, in denen die Patienten nur in Ausnahmefällen über Nacht bleiben. Das macht sie günstiger als herkömmliche Kliniken und strukturell bedingt gibt es bei ihren OPs weniger Komplikationen. Sie arbeiten in einem sehr fragmentierten Markt und haben großes Wachstumspotential. Die Kliniken betreiben sie meistens in Kooperation mit den dort tätigen Ärzten, was eine Bewertung schwierig macht. Sie sind noch nicht lange am (Aktien)Markt und die üblichen Internetportale braucht man gar nicht erst zu konsultieren.

 

Verkauft habe ich übrigens General Mills (für diejenigen, die meinen Blog verfolgt haben). Diesmal sogar beim Höchststand und wegen klassischer Überbewertung, für mich ein ungewöhnliches Glück beim Markttiming.

 

Im Jahr 2016 steht das Depot mit 3% im Plus (mit Xintzinsfuss berechnet). Und wenn ich herausbekommen habe, wie man Bilder einstellt, kann ich das ganze auch etwas besser darstellen.

 

 

 

 

Viele Grüße an alle und danke fürs Lesen.

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Ramstein
Sobald ich erfahren habe, wie man hier Bilder einstellt, gibt es auch ein paar Grafiken, aber weil ich in dieser Beziehung ziemlich faul bin, müsst ihr einstweilen mit Buchstaben vorlieb nehmen. Ich starte einfach mal mit der Vorstellung der in meinem Depot enthaltenen Unternehmen. Weiteres über Strategie und Hintergedanken kann später folgen.

Also Logorrhoe. tongue.gif

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markymark

Hey pteppic!

 

Schön, dass du mit deinem Depot den Weg ins WPF gefunden hast. Erfrischend, darin nicht immer die üblichen Verdächtigen vorzufinden. Viel Erfolg weiterhin.

 

Erfolgreiche Grüße

markymark

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theglove

Schön hier von Dir zu lesen. Habe deinen Blog sehr intensiv verfolgt und ich freue mich das du heir weiter schreibst. Finde deine Werte sehr interessant und bin gespannt wie sie sich weiterentwickeln und was du noch so finden wirst. Mach so weiter!

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patient4711

Ich schließe mich den Vorschreibern an. Ich habe ab und zu Deinen Blog gelesen. Sehr gut fand ich die Detaillierten Analysen und dass Du nicht den Anspruch hast allwissend zu sein. Viel Erfolg!

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hallo pteppic,

 

alles gut bei Dir? Schön, dass Du es endlich mit dem Musterdepot im Forum geschafft hast. :thumbsup: Magst Du vielleicht ein wenig was zu Deiner Strategie, Deinen Kriterien etc. schreiben und warum Du bestimmte Branchen (z. B. spezialisierte Händler und Gesundheit) bevorzugst? Vielleicht integrierst Du auch aus Deinem Blog einige Deiner sehr guten Unternehmensvorstellungen (etwa, indem Du diese in den Eröffnungbeitrag kopierst, sofern es für die Unternehmen noch keinen Thread hier gibt; oder Du verlinkst über Deine hiesige Signatur zu bestimmten Artikeln in Deinem Blog)? Ich freue mich auf jeden Fall, an dieser Stelle (wieder) regelmäßig von Dir zu lesen! :)

 

Gepanzerte Grüße

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troi65
· bearbeitet von troi65

Der im Blog zum 01.01.2015 aufgezeigte Depotbestand hätte mir - vor allem wegen der dort noch vorhandenen größeren Werte wie z.B. Unilever - erheblich mehr zugesagt.

Geschmäcker sind halt verschieden......

Ist außerdem Paion immer noch der jedenfalls im früheren Blog vorhandene Griff ins Klo geblieben ?

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pteppic

Hallo pteppic,

 

alles gut bei Dir? Schön, dass Du es endlich mit dem Musterdepot im Forum geschafft hast. :thumbsup: Magst Du vielleicht ein wenig was zu Deiner Strategie, Deinen Kriterien etc. schreiben und warum Du bestimmte Branchen (z. B. spezialisierte Händler und Gesundheit) bevorzugst? Vielleicht integrierst Du auch aus Deinem Blog einige Deiner sehr guten Unternehmensvorstellungen (etwa, indem Du diese in den Eröffnungbeitrag kopierst, sofern es für die Unternehmen noch keinen Thread hier gibt; oder Du verlinkst über Deine hiesige Signatur zu bestimmten Artikeln in Deinem Blog)? Ich freue mich auf jeden Fall, an dieser Stelle (wieder) regelmäßig von Dir zu lesen! :)

 

Gepanzerte Grüße

 

Danke für die netten Wortesmile.gif

Ja, ja, alles hat halt seine zeit und es dauert immer länger als geplant, gerade bei einem Profi-Prokrastinierer wie mir whistling.gif

 

Das mit der Strategie, Kriterien usw. wird alles mit der Zeit kommen. Viele Analysen aus dem Blog sind ja schon veraltet, jedenfalls in Bezug auf die genannten Zahlen. Von daher wäre es besser, das aktualisiert hier irgendwo zu machen. Unternehmensbeschreibungen werde ich wohl eher im entsprechenden Faden veröffentlichen, das kommt darauf an wie ausführlich ich das mache. SCAI wird vermutlich der erste Kandidat sein, weil den vermutlich hier keiner kennt. Den Blog werde ich irgendwann vom Netz nehmen, aber er wird noch mindestens ein Jahr online bleiben, von daher besteht da keine Eile. Die Verlinkung zu einer externen Seite über die Signatur ist hier im Forum übrigens aus guten Gründen nicht erlaubt.

 

Und ich weiß jetzt auch, wie das mit den Bildern geht, die kommen dann beim nächsten Update.

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pteppic

Der im Blog zum 01.01.2015 aufgezeigte Depotbestand hätte mir - vor allem wegen der dort noch vorhandenen größeren Werte wie z.B. Unilever - erheblich mehr zugesagt.

Geschmäcker sind halt verschieden......

Ist außerdem Paion immer noch der jedenfalls im früheren Blog vorhandene Griff ins Klo geblieben ?

 

Die großen Konsumschiffe sind halt sehr beliebt bei den Anlegern und damit sehr teuer geworden (Nestle kostet, bezogen auf das KGV, mehr, als irgendwann zuvor in den letzten zehn Jahren, habe ich gerade gelesen). Daher wird dir vermutlich auch General Mills fehlen. Allerdings habe ich mich mit Unilever schon länger nicht mehr beschäftigt. Gibt es da was Neues?

 

 

Paion ist schon eine Weile nicht mehr ein Griff ins Klo. Momentan sind die Aussichten recht gut. Aber um dahin zu kommen, braucht man Geduld und die Fähigkeit die Achterbahnfahrt des Kurses mitzumachen. Nicht unbedingt was für schwache Nerven. Es kommt halt darauf an, wie viel man bereit ist zu investieren und das ist bei mir ein eher überschaubarer Betrag.

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pteppic

Das Jahr ist um, also Zeit für einen Jahresrückblick. 2016 war nicht nur aus Investorensicht ein turbulentes Jahr. Dass es im finanziellen Sinne letztlich positiv endete, freut mich natürlich sehr, zumal das nicht immer so aussah, speziell am Jahresbeginn. Letztlich stehe ich nach Steuern mit einem Plus von 6,8% da, was gegenüber meinen gewählten Benchmarks (DAX, MSCI World und S&P500 ETFs, alle in Euro, alle thesaurierend) eine gemischte Bilanz darstellt (siehe Diagramm von Portfolio Performance, rot S&P500, Grün MSCI World, Blau DAX). Dass ich gegenüber den internationalen Indizees schlechter abgeschnitten habe, lässt sich an zwei Dingen festmachen:

 

Einerseits an dem schlechten Abschneiden meiner „“Gesundheitsaktien“ aus den USA (CVS, CAH), was neben diversen individuellen Gründen aber vor allem an der allgemeinen Nervosität der Anleger lag, die nicht gern in eine ungewisse Zukunft blicken. Langfristig sehe ich bei beiden Aktien jedoch keine Probleme. Die günstigen Preise für beide Aktien haben mich deshalb dazu verleitet bei beiden noch im Herbst nachzulegen. Bei Cardinal Health (CAH) habe ich meinen eher kleinen Bestand verdoppelt, bei CVS mäßig aufgestockt. Beide sind gerade ziemlich günstig zu haben, wenn man den Mut hat, die aktuelle Aufgeregtheit um solche Werte zu ignorieren. Über Risiken und Nebenwirkungen ….

 

Der zweite Grund ist wohl mein bisher vielleicht nicht größter, aber am schwersten bestrafter Fehler, den ich bisher gemacht habe. Und das betrifft das kleine System- bzw. Softwareunternehmen CPSI. Die Aktie allein hat mich in diesem Jahr knapp 4 Prozentpunkte an Rendite gekostet. Mein Fehler war, dass ich mir selbst eine zu plausible Story erzählt habe und dabei negative Fakten ausgeblendet bzw. unterbewertet habe (typische Denkfehler, wie sie von Kahneman in seinem Buch: „Thinking, Slow and Fast“ beschrieben werden).

 

Nach einem längeren einsamen Spaziergang habe ich mich entschlossen, CPSI noch vor Weihnachten zu verkaufen, den 50% Verlust damit zu realisieren und mich anderweitig zu engagieren. Im Fokus standen gleich drei deutsche Nebenwerte (den Bereich wollte ich gegenüber den US Werten aufstocken): Das waren (mit einem Dankeschön an Schildkröte für die Hinweise) Jungheinrich, Gerresheimer und Krones. Jungheinrich sticht durch seinen Anspruch hervor, sich vom Produzenten von Gabelstaplern (Nierderflurfahrzeuge) zu einem Anbieter von vollautomatisierten Lagerungssystemen zu entwickeln. Das finde ich sehr spannend, aber sie sind nun einmal nicht die Einzigen im Markt und auch nicht die Größten, daher kann ich nicht einschätzen welches Unternehmen da die Nase vorn haben wird. Die Aktie landete daher im „To Hard“ Körbchen (frei nach Buffet). Gerresheimer (Verkauft Flaschen und Verpackungen an Pharmahersteller) und Krones (baut Maschinen und ganze Fabriken für Getränkeabfüller) lieferten sich dann ein Kopf an Kopf Rennen. Das Krones gewann, lag an der niedrigeren Verschuldung. Letztlich sind aber wohl beide Werte kaufenswert.

 

Positive Entwicklungen gab es natürlich auch: Speziell Cewe hat mir in diesem Jahr sehr viel Freude gemacht. Beinahe hat die Aktie sogar an meiner Bewertungsschwelle zum Verkaufen gekratzt, aber dann ist sie von knapp 90 wieder in den 80 Euro Bereich gerutscht. Ebenfalls an diese Grenze ist Cracker Barrel gestoßen, eine Restaurantkette aus den USA. In beiden Fällen konnte ich mich aber nicht zum Verkaufen entschließen, zumal bei Cewe ein erkleckliches Sümmchen für die Steuer fällig würde. Mit dem US Markt insgesamt sind u.a. AT&T, Johnson &Johnson, Fastenal, Dorman und Sonoco angestiegen. Hier hat auch der stärkere Dollar meiner Rendite auf die Sprünge geholfen. Es befinden sich jetzt 19 Aktien im Depot und eine Auflistung ihres Anteils im Depot und wie sie im letzten Jahr abgeschnitten haben, seht ihr in den angehängten Grafiken. Für 2017 starte ich wieder bei Null. Das mache ich immer so, um mich von den Einkaufspreisen zu lösen und die Aktien unabhängig von vergangenen Gewinnen und Verlusten bewerten zu können. Das hat sich sehr bewährt.

 

Und weil ich euch nicht mit meiner Textlawine erschlagen will (Ramstein: bitte nicht wieder den Logorrhoewitz rolleyes.gif) verschiebe ich Diskussionen über meine weiterentwickelte Strategie und mein neues Bewertungsschema auf später. Mal sehen ob ich es schaffe, aktuellere Analysen von SCAI (Surgical Care Affiliates) und von Krones im entsprechenden Faden einzustellen.

 

Ich wünsche allen Lesern und Foristen ein frohes und erfolgreiches Jahr. Bis bald.

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Dork

Krones hab ich auch auf dem Schirm. Im vergangenen Jahr wieder auf ein gesundes Kursniveau zurückgekommen. Nachteil: Working Capital ist nicht ganz sauber, soll über ein neues Zielvereinbarungssystem aber angegangen werden. Vorteil: In der Pipeline stecken schöne Entwicklungen wie z.B. Flaschendirektdruck insb. auf PET (soll den Offsetdruck ablösen). Und ein deutscher Konkurrent GEA hat ja bekanntlich geschwächelt.

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bounce

Danke für die interessante Zusammenfassung.

 

Was genau ist an Jungheinrich so toll? Ich habe den Eindruck, dass es sich hier um eine Trendaktie ("Industrie 4.0") handelt und die deswegen deutlich zu teuer ist.

Die Kurssteigerungen der letzten Jahre kommen hauptsächlich aus dem Anstieg der Bewertung und nicht aus Gewinnsteigerungen/Unternehmensverbesserungen.

 

Sind die Zahlen so richtig?:

http://financials.morningstar.com/ratios/r.html?t=JUN3&region=DEU&culture=en_US

 

Wenn die Zahlen so stimmen, sehe ich in den letzten 10 Jahren nur mäßigen Umsatz und Gewinnanstieg. Der Free Cash Flow hat sich verschlechtert. Der Operating Cashflow kommt kaum von der Stelle. Seht ihr was anderes, als ich sehe? Sind in den Zahlen "Einmaleffekte", die in den letzten Jahren immer wieder aufgetreten sind und in Zukunft wegfallen sollen?

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pteppic

@Dork: Krones arbeitet bereits seit einigen Jahren an der Verbesserung des ROCE. Ich nehme Mal an, dass dabei das Working Capital ebenfalls früher oder später in den Fokus geraten wird. Danke auch für deine Info zu den Neuentwicklungen. Konkurrenten gibt es übrigens wie Sand am Meer, Krones selbst nennt zwei Wettbewerber (Tetra und KHS) sieht sich selbst als Marktführer. Schwer nachzuprüfen das Ganze.

 

@bounce: Bei Jungheinrich habe ich mir die Zahlen noch nicht so genau angeschaut, da kann ich dir wenig helfen. Der Umsatz hat aber in den letzten Jahren schon recht ordentlich zugelegt und der Gewinn ebenso. Dass der Kurs noch stärker gestiegen ist, die Aktie also nicht mehr billig ist, steht auf der anderen Seite der Bilanz. Ich habe Mal ein Interview mit dem Chef gelesen, im HB, da hat er es verstanden seine Visionen gut zu verkaufen. Möglich, dass ich darauf reingefallen bin. Mich schreckt aber mehr die große Konkurrenz ab. Letztlich wird es sicher eine Menge Unternehmen geben, die sich mit dem Thema "vollautomatisiertes Lager" beschäftigen und wer da das Rennen machen wird, traue ich mich nicht zu entscheiden.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hallo pteppic,

 

auch Dir wünsche ich alles Gute für das neue Jahr! Krones hatte ich mir vor einigen Jahren mal angesehen. Vom Geschäftsmodell her schien man sich da in Richtung "alles aus einer Hand" zu entwickeln. Mir gefiel da die geringe Marge nicht, welche möglicherweise ein Grund dafür war, dass man während der Krise in die roten Zahlen rutschte. Wenn das Unternehmen diesbezüglich inzwischen nachgesteuert hat, ist das begrüßenswert.

 

Bei Jungheinrich ist möglicherweise bereits viel an Wachstumserwartungen schon vorweg eingepreist. Eine Erstposition könnte man auf dem aktuellen Niveau eingehen, sonst aber vielleicht eher auf günstigere Kurse warten. Der Fokus des Unternehmens scheint derzeit mehr auf einen Zugewinn an Marktanteilen zu liegen (hinsichtlich Absatz und Umsatz), entsprechendes Gewinnwachstum soll etwas später folgen. Bezüglich der Effizienz könnte sich deshalb ein Blick auf den Wettbewerber Kion lohnen. Wie bei Land- und Baumaschinen wird in Asien gerne auf günstigere Produkte zurückgegriffen. Deshalb liegen asiatische Konkurrenten absatztechnisch nicht weit hinter Jungheinrich. Allerdings liegen die Asiaten von den Ergebnissen und auch von der Fertigungstiefe bzw. von der Produktqualität her (noch) weit hinter den westlichen Branchenriesen. Zu beachten ist, dass Jungheinrich derzeit (noch) wenig in den USA präsent ist, so dass Trump und die US-amerikanische Geldpolitik für die Hamburger weniger relevant sind.

 

Gepanzerte Grüße

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Tutti

Hallo pteppic,

 

ich habe von deinem vollzogenen Umzug ins WPF bis gestern gar nichts mitbekommen -))))

 

Schön das du dein Depot hier weiter führst, ich habe in deinem Blog sehr gerne mitgelesen. Alles Gute für das neue Börsenjahr!! VG A.

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Schlumich

Prima und willkommen,

 

beim Überfliegen des Fadens sind mir einige Charts (der explodierte Kuchen) doch gleich bekannt vorgekommen, da ich diese bei DIr im Blog auch schon gesehen hatte. Auch sind mir einige der Werte noch im Hinterkopf gewesen, weil man diese nicht allzu oft in Depots findet (e.g. Nabaltac, Parexel).

 

Ich hatte Deinen Blog immer mal wieder besucht gehabt und ich muss sagen, er hat mir immer sehr gut gefallen. Schön, dass die Story hier weitergeht!

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pteppic
· bearbeitet von pteppic

Danke für die nette Begrüßung an Tutti und Schlumich. einenheben.gif

 

 

 

Und weil es Jahresanfang ist und ich Zeit zum Nachdenken habe, gibt es auch gleich eine kleinere Umschichtung.

 

Verkauft wurde MAX Automation gestern zu 6,20€ (mit viel Glück beim Limit). Grund für den Verkauf war, dass ich es zu mühsam fand, den Überblick über alle Tochterunternehmen zu behalten.

 

Gekauft wurde, ja was wohl, Gerresheimer zu 71,43€. Allerdings nicht für die komplette Summe. Etwas weniger zyklisch und gerade einigermaßen günstig.

 

Ich bastel eigentlich ständig an meiner Strategie herum, verwerfe auch gerne mal liebgewonnene alte Gewohnheiten. Von daher habe ich zwei neue Schwerpunkte: Zumindest bei den kleineren Aktien stelle ich an mich selbst den Anspruch, das Geschäftsmodell komplett zu verstehen und nicht nur halb. Da war ich früher etwas großzügiger. Natürlich wird man niemals auch nur annähernd alle technischen Feinheiten gerade bei den deutschen Mittelständlern wie Krones oder Gerresheimer kapieren, aber man sollte schon wissen womit sie ihr Geld verdienen und in welcher Umgebung sie sich dabei befinden. Da habe ich bei MAX Automation den Anschluss verloren.

 

Mein zweiter Ansatzpunkt, an dem ich gerade arbeite, sind die Prognosen der Unternehmensführung und ihre Verlässlichkeit. Dazu schaue ich mir seit ca. 2009 die Geschäftsberichte an und schaue, ob sie richtig lagen. Dabei sollte man auch beachten wie eng der Rahmen gesetzt wird. Wenn ein Unternehmen z.B. ein Gewinnwachstum zwischen 3 und 20% als Ziel angibt, ist das nicht besonders aufschlussreich und es dürfte schwerfallen so ein Ziel zu verfehlen. Und manche geben überhaupt keine Prognosen ab. Krones und Gerresheimer schneiden dabei ziemlich gut ab und so darf ich mit einer recht guten Wahrscheinlichkeit erwarten, dass auch die aktuellen Prognosen eintreffen werden. Das finde ich ungemein beruhigend. Schwarze Schwäne sind ja bekanntlich per definitionem selten.

 

Nachtrag: Bei Seeking Alpha gibt es einen sehr schönen Vergleich zwischen den drei großen US Pharmagroßhändlern (Cardinal Health CAH, Amerisource Bergen ABC und McKesson MCK). Ich hatte mich selbst vor einem Jahr daran versucht und finde es interessant, dass der Autor jetzt zu einem sehr ähnlichen Ergebnis gekommen ist.

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pteppic
· bearbeitet von pteppic

Um die Arbeit ein Porträt über meinen Wert Surgical Care Affiliates (kurz SCAI) zu schreiben, komme ich wohl herum: Heute hat United Health (UNH) angekündigt, SCAI zu übernehmen (link) bzw. mit Optum zu fusionieren, einer Unternehmenssparte, die als Plattform zur Vermittlung von Chirurgen und anderen Ärzten dient, bzw. selbst Infrastruktur bereithält. Sie wollen 57 USD zahlen, wobei ein Teil in Aktien und ein Teil in Cash ausgezahlt werden soll. Details sind noch nicht bekannt. Der Deal soll im ersten Halbjahr über die Bühne gegangen sein.

 

Schade eigentlich, denn ich hatte mit SCAI doch größere Ambitionen und der Preis ist meiner Ansicht nach zu niedrig. Also warte ich erst mal ab. Auf der anderen Seite habe ich schon länger mit UNH geliebäugelt und vielleicht wäre das die Gelegeheit dort einzusteigen. Zwar ist UNH eine große Versicherung, weitet sein Geschäftsfeld aber seit geraumer Zeit auf andere Bereiche des Gesundheitssystems aus. Mal sehen, ob ich da nicht vorab tätig werde.

 

Nachtrag: UNH ist seit ihrem Kursanstieg Ende letzten Jahres noch teurer geworden, also eher nichts für mich.

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Covacoro

Hallo Christian,

 

erstmal: gesundes Neues !

 

Was ist denn an Jungheinrich für dich zu schwierig?

Ich bin mit dem Gabelstapler eine Zeit mitgefahren (von September 2014 bis September 2016).

Schau mal hier: https://www.covacoro.de/2014/09/07/jungheinrich-tief-stapeln-hoch-heben/

 

Vermutlich läuft die Story noch eine Weile weiter, die Bewertung ist aber mittlerweile sportlich, eine Sicherheitsmarge hat man da nicht mehr.

http://www.finanzen.net/schaetzungen/Jungheinrich

 

Grüße

Covacoro

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pteppic

Was ist denn an Jungheinrich für dich zu schwierig?

Ich bin mit dem Gabelstapler eine Zeit mitgefahren (von September 2014 bis September 2016).

Schau mal hier: https://www.covacoro...eln-hoch-heben/

 

Vermutlich läuft die Story noch eine Weile weiter, die Bewertung ist aber mittlerweile sportlich, eine Sicherheitsmarge hat man da nicht mehr.

http://www.finanzen....en/Jungheinrich

 

Grüße

Covacoro

 

Wenn sie nur Gabelstapler verkaufen würden, fehlte da genau die story weswegen sie gerade ein wenig gehyped werden: Das "vollautomatisierte Lager" und alles was dazugehört. Die Schwierigkeit besteht darin genau diesen Aspekt abschätzen zu können. Wenn Jungheinrich da eine führende Rolle spielen kann, dann dürften sogar die aktuellen Bewertungen gerechtfertigt sein, aber genau dazu fehlen mir die entsprechenden Infos. Was macht Kion? Was machen die vielen anderen Logistikunternehmen auf dem Markt? Die mögliche Konkurrenz erscheint mir da ziemlich groß.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Z. K.:

 

Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für Jungheinrich nach Details zur Übernahme von Dematic durch den Konkurrenten Kion auf "Reduce" mit einem Kursziel von 25 Euro belassen. Der Analogieschluss hin zu Jungheinrich sei allerdings begrenzt, schrieb Analyst Hans-Joachim Heimbürger in einer Studie vom Donnerstag. Nach dem Zukauf sei Kion stärker auf die Lagerautomatisierung ausgerichtet als Jungheinrich. Dieses Segment wachse jährlich im Schnitt um 10 Prozent, weshalb er die Kion-Aktie der von Jungheinrich vorziehe.
Quelle: http://www.finanzen.net/analyse/Jungheinrich_Reduce-Kepler_Cheuvreux_596383

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Covacoro

Wenn man Jungheinrich wg. Lagerautomatisierung hyped, ist das in etwa so, als wenn man Daimler wegen Elektromobilität hyped oder Leoni weil mehr Kabel im Bordnetz eines e-Autos nötig sind ;-)

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pteppic
· bearbeitet von pteppic

Wenn man Jungheinrich wg. Lagerautomatisierung hyped, ist das in etwa so, als wenn man Daimler wegen Elektromobilität hyped oder Leoni weil mehr Kabel im Bordnetz eines e-Autos nötig sind ;-)

 

Ehrlich gesagt: Keine Ahnung und genau das ist es was ich in Bezug auf Jungheinrich habe. Und nur darum investiere ich nicht in Jungheinrich, eben weil ich keine Ahnung habe. Nicht zu verwechseln mit den Kategorien, "diese Firma hat wenig Chancen und jene gute." Ich habe mich Anfangs von dem Interwiev mit dem CEO wohl etwas blenden lassen und nach einem zweiten Blick habe ich festgestellt, dass ich die Geschichte nicht durchschaue. Ansonsten: Warum diskutieren wir das icht beim Jungheinrich Faden? In meinem Musterdepot werden es die interessierten eher nicht suchen.

 

 

Übrigens habe ich gestern abend SCAI (Surgical Care ...) verkauft, ich will mich nicht auf die Steuerproblematik mit teilweiser bar bzw. Aktienbezahlung abplagen. Und ich glaube kaum, dass das Angebot von United Health (UNH) noch aufgestockt wird, nachdem der Vorstand von SCAI bereits einverstanden war. Bei United Health werde ich jetzt aber nichts desto trotz nochmal genauer hinschauen, auch wenn das Unternehmen gerade nicht günstig aussieht. Das Geschäftsmodell gefällt mir gut, erst recht nach der Übernahme von SCAI.

 

Edit: Elende Rechtschreibfehler

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pteppic

Nun auch von mir ein kurzes Update. Getan hat sich ja nichts mehr, also nur kurz die übliche Übersicht, was sich zu welchen Anteilen bei mir im Depot befindet.

depot 9_2_17.GIF

 

Die Rendite liegt aktuell bei -1%. Einige der zuletzt gut gelaufenen Titel sdchwächeln gerade etwas. Auch CVS schwächelt weiter, auf Grund der Ängste, eine zukünftige zentrale Regulierung der Medikamentenpreise könnte das PBM Geschäft untergraben. Das Risiko lässt sich nicht wegdiskutieren, dürfte aber meines Erachtens nach gering sein. Einem republikanischen Kongress dürfte es nur sehr schwer beizubringen sein, eine neue Behörde/Stelle einzurichten, die sich in die Preisgestaltung des freien Marktes einmischt.

 

Zwar hat sich wieder etwas Cash angesammelt, jedoch zögere ich noch, dieses zu investieren. Eigentlich wäre mal wieder ein deutsches Unternehmen dran, am besten eines mit stabiler Dividendenausschüttung, aber die Preise für diese Unternehmen sind mir zu hoch, etwa für SAP, die gerade auf einem Allzeithoch notieren. An Versicherungen traue ich mich nicht wirklich heran. Die Probleme der Rückversicherer sind allseitig bekannt und eine Allianz durchschaue ich nicht so wirklich.

 

Vielleicht noch kurz etwas zur Bewertung: Inzwischen habe ich mir ein neues Bewertungstool gebastelt, nachdem ich mit meinen früheren Versionen nicht zufrieden war. Ganz grob sieht das so aus: Ich berechne dazu den Durchschnitt der KGVs der letzten zehn Jahre und nehme an, dass die Unternehmen auch in Zukunft in der Nähe dieses Durchschnitts notieren werden. Dann schätze ich das Gewinnwachstum ab und berechne zu welchem Kurs die Unternehmen in 5 Jahren notieren sollten. Dazu addiere ich die in diesen Jahren zu erwartenden Dividenden. Das teile ich dann noch durch meine Gewinnerwartung (ähnlich dem risikolosen Zins beim DCF Verfahren nur deutlich höher also z.B. 10%) und bekomme einen mehr oder weniger fairen Wert. Kaufenswert wäre eine Aktie, wenn sie auch bei einem sehr niedrigen KGV in 5 Jahren (dazu nehme ich den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre) noch einen jährlichen 10%igen Gewinn einfahren würde. Es gibt noch ein paar mehr Details und einfach stur berechnen geht auch nicht, aber ich will euch nicht langweilen. Wer das genauer wissen will, kann mir ja eine PN schreiben.

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pteppic
· bearbeitet von pteppic
Tippfehler

Immer wenn ich mir ein Unternehmen sehr intensiv angeschaut habe, aber letztlich zu einem negativen Urteil komme, fällt es mir furchtbar schwer mich zu diesem Urteil durchzuringen. Schließlich habe ich da einiges an Arbeit reingesteckt und eine gewisse Vertrautheit mit dem Unternehmen aufgebaut. Es tut dann richtig weh, zu sagen: Nein, das ist zu riskant, teuer oder was weiß ich. Aber wie heißt es so schön: Man muss jeden Tag eine Lieblingsidee verwerfen, um in Übung zu bleiben ...

 

In den letzten Wochen habe ich mir ein paar Aktien angeschaut, nur um mich dann wieder von ihnen zu verabschieden. Besonders arbeitsintensiv war die Ensign Group (ENSG), ein Reha-/Pflegeheimbetrieber in den USA, den ich dann aber wegen der Risiken aussortieren musste. Da war dann die Beschäftigung mit der Cheesecake Factory  mit dem hübschen Kürzel "CAKE", einer US-Restaurantkette (Casual Dining) plötzlich sehr einfach. Die habe ich seit ein paar Wochen auf dem Schirm und sie waren mir zuvor komplett unbekannt, nur um dann von meinen Kindern gesagt zu bekommen: "Hä, die kennst du nicht? das ist so, also ob man MCD nicht kennt!" Offenbar taucht diese Restaurantkette in einigen einschlägigen Serien häufiger auf. Bin halt schon ein alter Knacker.

 

Jedenfalls sind die Erwartungen an das langfristige Wachstum von CAKE nicht besonders hoch, die Fallhöhe ist daher eher gering. Sie zeichnen sich durch eine sehr große Speisekarte aus, bieten für jeden etwas und dürften deshalb auch nicht in Folge einer plötzlich absterbenden Mode ihre Kunden verlieren. Von einem Burggraben kann man in diesem Bereich nicht reden, die Konkurrenz ist hoch. Die Zahlen gehen die letzten Jahre stetig bergauf und das gefällt mir. Dividenden werden erst seit 2012 gezahlt und ich habe die berechtigte Hoffnung, dass zukünftig ein zunehmender Anteil des Gewinns als solche in meiner Tasche landet. Allerdings kaufen sie auch eigene Aktien zurück. Sie sind ziemlich günstig zu haben, sowohl absolut (nach meinem Bewertungssystem) als auch im Vergleich zur Peergroup. Wachstum wird teils organisch, vor allem aber auch durch Zukäufe erzielt.

Damit bin ich jetzt im Restaurantsektor recht gut bedient, habe ich doch bereits Cracker Barrel und Starbucks im Depot. Mein eigentlicher qualitativer Favorit wäre eigentlich Panera Bread (PNRA), deren Bewertung allerdings jenseits von gut und böse ist.

 

Noch habe ich CAKE aber nicht gekauft, zumal ich gestern zu meiner Überraschung feststellen musste, dass die Amerikaner Feiertag hatten, aber ich hoffe, dass ich heute mit meinem Gebot zum Zuge komme. Am Mittwoch liefern sie Zahlen und weil sie bisher immer die Erwartungen gut erfüllt haben, wollte ich lieber vorher kaufen. Den Vollzug werde ich dann später melden.

 

(Die Zahlen sind von Morningstar, s. obigen Link im Text)

 

 

cake.GIF

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