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schmidtl

schmidtl's Depot

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schmidtl
· bearbeitet von schmidtl

Hallo zusammen,

 

ich habe mich entschlossen, hier auch mal mein Depot zu pflegen, in erster Linie zu meiner eigenen Disziplinierung, um vor Transaktionen etwas Struktur in meine Gedanken zu bringen (für angestrebtes Buy and Hold habe ich zu viele Transaktionen) und meine Überlegungen ggf. in Zukunft nachvollziehen zu können.

 

Ich bin eigentlich recht risikoavers, darum:

 

* ist meine Aktienqoute mit 20% sehr überschaubar

* sind die meisten der Werte im Depot wohl eher langweilig

* wird das Depot nur mit 'Spielgeld' gefüttert, sprich mit Boni, Steuerrückzahlungen und sonstigen eher unverhofften zuflüssen - normale Sparraten fließen in DKB Sparpläne (die guten mit 1,55% Basiszins)

 

Das Depot besteht seid 2013, der Vollständigkeit halber habe ich in folgendem auch ehemalige Positionen mit drin gelassen.

 

Das Portfolio fokussiert auf Dividendentitel, dabei soll die Ausschüttungsquote nicht zu hoch sein, das Dividendenwachstum zumindest nicht negativ, und die Diversivizierung recht breit, sowohl was Region als auch Branche angeht. Daher finde ich im Moment USA etwas unterrepräsentiert. Das Geschäftsmodell wirklich verstehen tue ich bei keinem der Unternehmen, aber ich versuche das die Analysen die ich so auf SeekingAlpha, hier und anderswo, und aus den Geschäftsberichten bekomme zumindest im Ansatz einen Sinn für mich ergeben.

 

2017-04-26 08_02_05-Portfolio Performance.png

 

 

Ich versuche, nach und nach die Idee hinter den einzelnen Titeln hier etwas darzulegen, im Grunde denke ich aber das wenig spannendes dabei ist.

 

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troi65
· bearbeitet von troi65

Was die Leutz so alles in ihren Depots haben w00t.gif.

Begründungsbedürftig scheinen mir vor allem:

 

- das Australien u. Neuseeland Banking Dingens

- dementspr. Nordea Bank

- Vodafone

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Fraggl

der Vollständigkeit halber habe ich in folgendem auch ehemalige Positionen mit drin gelassen.

 

 

Was die Leutz so alles in ihren Depots haben w00t.gif.

Begründungsbedürftig scheinen mir vor allem:

 

- das Australien u. Neuseeland Banking Dingens

- dementspr. Nordea Bank

- Vodafone

 

soweit ich das sehe sind alle 3 Titel nichtmehr in seinem Depot

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troi65
· bearbeitet von troi65

soweit ich das sehe sind alle 3 Titel nichtmehr in seinem Depot

Dann natürlich Rückzug auf ganzer Linie.

Zur Verbesserung der Depotdarstellung trägt die vorgenommene "Vollständigkeit" leider nicht bei.

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schmidtl

Zu Nordea und ANZ: das würde ich gern als Jugendsünde abtun. Ich war der Meinung, irgendwas aus dem Banking Sektor haben zu wollen. Nordea und ANZ waren Marktführer in ihrer Region, stark im Endkundengeschäft, wenig Investment Banking, relativ gut durch 2008/09 gekommen, daher die Entscheidung für die beiden. Danach gelernt, das ich ändere Unternehmen wenig verstehe, und 'wenig' besser als 'gar nicht' ist, daher vom Banking Sektor verabschiedet. Zwischendurch ein Auge auf Wells Fargo geworfen, aber stark geblieben.

 

Zu Vodafone: das war damals der globalste aller Player, ich wollte einen TK Provider, daher die Entscheidung für VOD. Nach der Aufkündigung des Verizon Wireless Joint Ventures und damit dem Rückzug aus US habe ich Vodafone gegen AT&T getauscht. US Play, zugegeben, aber damals orientierte sich T gen Mexiko, das das nach Wachstum aus, und auch den aktuellen Time Warner Deal finde ich sinnvoll. In europäischen Telkos sehe ich keinen Ertag, in meinen Augen zu viele Player, zu geringe Margen.

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Schildkröte

Mich würden Deine Gedanken zu Hawesko und Mattel interessieren?

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schmidtl

Mich würden Deine Gedanken zu Hawesko und Mattel interessieren?

 

Gerne - beide beschreiben sehr gut warum ich diesen Thread hier aufgemacht habe. Um mich zu erinnern, und ggf. nochmal nachlesen zu können, ich habe nämlich nur sehr verschwommene Erinnerungen was damals meine Ideen waren.

 

* Hawesko

 

Einstieg im November 2013 zu 39,60€, Ausstieg im August 2014 zu 37€

Ich meine, ich wollte damals einen deutschen Nebenwert haben. Hawesko bot da eine gute Dividende, taten etwas das ich verstand und schienen On- und offline gut aufgestellt. Dazu noch etwas Übernahmefantasie. Übersehen (oder nicht gewusst damals: hoher Verschuldungsgrad, ungesund hohe Ausschüttungsquote, daher dann der Ausstieg.

 

* Mattel:

 

Einstieg im Juli 13 zu 32€, Ausstieg im Oktober 2014 zu 22€

 

Mattel war einer meiner ersten Käufe, tauchte immer dann auf wenn man nach hoher Dividendenrendite gescreent hat, und hatten ein (wie ich damals glaubte) verständliches Geschäftsmodell. Was soll bei Spielzeug schon schief gehen. In 2014 dann eine Krise, ich habe kalte Füße bekommen. Barbie brach ein, einige Lizenzen (u.A. Disney) gingen an Hasbro, und ständig die Diskussion, ob 'Klassisches Spielzeug' nicht gegen Tablet & Co. verliert. Mattel zahlte dann auch die Dividende aus der Substanz. Ich schwankte damals vor dem Einstieg zwischen Hasbro und Mattel, die Gründe bekomme ich aber nicht mehr zusammen.

 

 

 

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Wumbata

@ Hawesko

 

Die Ausschüttungsquote beträgt bei über 3 % Dividende m. E. relativ gesunde 56 %, das Eigenkapital (Stand 2015)

noch ausbaufähige ca. 38 %. Von einem hohen Verschuldungsgrad würde ich da noch nicht sprechen wollen.

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Porttrader

Was die Leutz so alles in ihren Depots haben w00t.gif.

Begründungsbedürftig scheinen mir vor allem:

 

- das Australien u. Neuseeland Banking Dingens

- dementspr. Nordea Bank

- Vodafone

 

 

Mich würde mal interessieren was Du gegen einen Kauf oder Besitz dieser Werte einzuwenden hast?

 

 

 

 

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schmidtl

Was die Leutz so alles in ihren Depots haben w00t.gif.

Begründungsbedürftig scheinen mir vor allem:

 

- das Australien u. Neuseeland Banking Dingens

- dementspr. Nordea Bank

- Vodafone

 

 

Mich würde mal interessieren was Du gegen einen Kauf oder Besitz dieser Werte einzuwenden hast?

 

 

Bankwerte: verstehe ich nicht. So gar nicht, weniger noch als alles andere. (Was zur Hölle ist der Buchwert einer Bank, bzw. welche Aussagekraft hat der?)

Aber: Wenn ich Bankaktien halten müsste, dann sicher solche wie ANZ, Nordea, vielleicht die Kanadier (Toronto Dominion) - eher keine aus USA oder Mittel/Südeuropa.

Warum? Bei o.G. scheint mir der 'Consumer Bereich' deutlich stärker, den ich für wesentlich weniger Krisenanfällig halte.

 

 

VOD: Dagegen... schwer zu sagen. Mit dem Rückzug aus USA ist das halt ein guter Teil des Marktes weg, Europa ist sehr zerfasert und umkämpft, und mit AT&T bin ich weit glücklicher. Bei AT&T gefällt mit der Plan, eigenen Content zu beschaffen (durch den Time Warner Merger).

 

 

 

 

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Du hast Hawesko und Mattel also gar nicht mehr im Depot? Es wäre übersichtlicher, wenn Du nur bestehende Depotwerte aufführst. Sofern Du ehemalige Depotwerte vielleicht später wieder kaufen würdest, könntest Du eine separate Beobachtungsliste führen. Das Spielzeug eben doch nicht so risikolos ist, hast Du bei Mattel ja selbst gemerkt. Mit Handel tue ich mich wegen der niedrigen Markteintrittsbarrieren und der deshalb infolge des harten Wettbewerbes geringen Margen schwer. Wobei spezialisierte Händler, wie sie Tutti und pteppic mögen, durchaus attraktive Margen generieren können. Ist Hawesko so ein spezialisierter und margenstarker Händler? Und was hast Du gegen US-Banken? Im Gegensatz zu europäischen Banken haben die Amis nach der Krise ihre Hausaufgaben gemacht.

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schmidtl

Hallo Schildkröte. Meine Watchlist will ich bei Gelegenheit mal vorstellen. Die nichtmehr im Depot befindlichen Werte habe ich drin gelassen, um vielleicht einen "Lernprozess" zu verdeutlichen... Daher auch die Spalte "Bestand".

 

Zu Banken weiß ich heute, kann ich nix sagen. Ist für mich völlig undurchsichtig.

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schmidtl

Zur Zeit sehe ich mir die VF Coorporation US9182041080 an. VF ist der größte Börsengehandelte Bekleidungshersteller mit Starken Marken (Wikipedia hat eine gute Übersicht: https://de.m.wikipedia.org/wiki/VF_Corporation

 

5 von den Marken bringen es auf > 1 Mrd. Umsatz (NORTH Face, vans, Wrangler, LEE, Timberland)

 

Traditionell holt VF viel Wachstum aus Aquisitionen, in letzter Zeit hab's aber keinen nennenswerten Zukäufe. Das Management begründet das damit, das halt alles zu teuer ist. Man würde immernoch mehrere M&A Gespräche im Monat haben, aber es sind halt keine attraktiven Deals dabei. Ich sehe das als gutes Zeichen, nicht um jeden Preis zukaufen zu wollen.

 

Mit einem KGV von 19 liegt VF derzeit knapp unter dem 5 Jahresschnitt, das trifft dieser Tage auf nicht viele attraktive Werte zu. Die Divedendenrendite > 3% ist ebenfalls deutlich höher als der Durchschnitt. Die Dividende ist sehr beständig ( > 44 Jahre), das Dividendeneachstum mit in letzter Vergangenheit um die 20% beachtlich. Hier wurde allerdings etwas getrickst, in den letzten 5 Jahren stieg die Payout Patio von 32% auf 56%. Das ist in meinen Augen immernoch gut, zeigt aber das für eine Weiterführung des aktuellen Div Wachstums das EpS Wachstum besser werden muss.

 

Lt. Shareholder Informationen produziert VF auch noch zu 30% in den USA, kommt mir überraschend hoch vor. Ich finde das gibt Sicherheit, sollte Trump doch restriktive Zölle einführen.

 

In jüngster Zeit wurden einige Eachstumsziele nicht ganz erreicht, das führte aber in meinen Augen zu zu hohen Abschlägen, ähnlich wie bei Novo Nordisk oder CVS.

 

Ich werde noch bissl rumlesen und ggf. noch vor Silvester einsteigen.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Dass man Übernahmen nicht um jeden Preis stemmt, finde ich ebenfalls gut. Ein Unternehmer sagte mal zu mir: "Sei nicht traurig, wenn Dir mal eine Chance entgeht. Es ergeben sich immer wieder neue." Die Risiken der Modebranche sind Dir bewusst? Das KGV mag zwar in den letzten 5 Jahren bei 19 gelegen haben. In den letzten Jahren sind Konsumgüterhersteller aber generell sehr teuer gewesen. Zuletzt kamen sie kurstechnisch wieder zurück. Zum einen werden institutionelle Anleger bei steigenden Zinsen wieder mehr in Anleihen investieren. Zum anderen profitieren von einer anziehenden Konjunktur mehr Zykliker. Anbei mal historische KGVs der VF Corporation (Angaben von ariva.de):

 

2003: 11,8

2004: 12,9

2005: 12,2

2006: 17,0

2007: 12,8

2008: _9,9

2009: 17,5

2010: 16,4

 

Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass die Aktie bei einem sich wieder normalisierenden Markt sich wieder bei ihrem historischen KGV bei 12 einpendelt. Das wäre ein Abschlag gegenüber einem aktuellen KGV von 19 in Höhe von -37% bzw. die Aktie ist derzeit um 58% überteuert! Da müssen die EPS aber noch ordentlich steigen, um die momentane Bewertung zu rechtfertigen.

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schmidtl

Vielen Dank für deine Gedanken.

 

Ob mir die Risiken der Modebranchr bewusst sind weiß ich nicht. Mir fallen ein:

 

Kostendruck durch Billiganbieter -> schlecht für die Marge

Verpennen von Modegeschmack -> schlecht für den Umsatz

Nun, unter beidem leiden wohl Hugo Boss und Gerry Weber grad sehr. Ich meine ein global Player ist hier weniger Risiken ausgesetzt.

 

Deine KGV werte kann ich nicht nachvollziehen, mit Morningstar Daten komme ich auf ein arithmetisches Mittel von 18,5.

 

http://financials.morningstar.com/valuation/price-ratio.html?t=VFC&region=usa&culture=en-US

 

Ich traue irgendwie europäischen Seiten da nicht, weil ich vermute das die die Währungsumrechnung gern mal verkacken (Kurse von Euro nach USD umgerechnet, EpS aber in US belassen)

 

Deine Überlegung, dass Konsumgüter leiden weil die Leute jetzt wegen steigender Zinsen in Anleihen gehen ist sicher richtig, macht aber das Unternehmen ja nicht schlechter. Ein Rein/Raus aus Zyklikern oder ganzen Branchen anhand von Konjunkturdaten traue ich mir nicht zu.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hast Du meinen obigen Beitrag nicht richtig gelesen? Ja, das KGV lag in den Jahren zwischen 2011 und 2015 bei 18,5. Und zwischen 2004 und 2013 bei 12. 2007 vor der Krise (!) kostete die Aktie schonmal ein KGV von 16. Die Aktie ist historisch überteuert. Ansonsten verweise ich markttechnisch auf meinen letzten Beitrag. Du solltest ein Gespür für angemessene Bewertungen entwickeln.

 

Warum sollte ein Global Player in einer globalisierten Welt weniger anfällig sein? Modeunternehmen korrelieren sehr stark mit der Konjunktur. Und mit dem Wetter. Gerry Weber verweist seit Jahren auf die milden Winter, weshalb man auf den Winterkollektionen sitzen bleibt.

 

Ein Vorteil bei der VF Corporation mag in der breiten Palette an Marken liegen. Aber das sind überwiegend mittelpreisige Marken, welche nicht so hohe Margen wie Premiumanbieter generieren können. Genau solche mittelpreisigen Modeunternehmen haben seit einiger Zeit zu knapsen. Gerry Weber ist ein gutes Beispiel. Hugo Boss gehört eigentlich schon zu den teureren Anbietern. Diesbezüglich habe ich allerdings mal einen Artikel gelesen, dass die Läden in den Flaniermeilen hohe Ladenmietenpachten verschlingen, was entsprechend auf die Margen drückt. Des Weiteren hatte ich mal ein Interview mit dem Chef von Primark (gehört zu ABF) gelesen. Zwar handelt es sich um einen Billiganbieter. Jedoch werden so hohe Mengen eingekauft, weswegen starke Rabatte ausgehandelt werden können, so dass man unter dem Strich genau so hohe Margen erzielt wie Premiumanbieter.

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schmidtl

Danke das du dir die Zeit nimmst mit mir darüber zu diskutieren, das hilft mir seh weiter.

 

 

Hast Du meinen obigen Beitrag nicht richtig gelesen? Ja, das KGV lag in den Jahren zwischen 2011 und 2015 bei 18,5. Und zwischen 2004 und 2013 bei 12. 2007 vor der Krise (!) kostete die Aktie schonmal ein KGV von 16. Die Aktie ist historisch überteuert. Ansonsten verweise ich markttechnisch auf meinen letzten Beitrag. Du solltest ein Gespür für angemessene Bewertungen entwickeln.

 

 

Nun, gelesen schon, aber wohl etwas vereinfacht. Ich habe von Morningstar nur Daten ab 2006 angeschaut, also History von 10 Jahren, da ist das KGV halt 18,5, nimmt man die Jahre davor hinzu, nähert man sich 'deinen' 12.

 

Zwei Fragen bleiben mir dazu. Zum einen eine technische: das KGV ist je nach betrachtetem Zeitraum bei Morningstar 'etwas' bis 'deutlich' höher... Hast du schonmal Ariva und Morningstar verglichen? Warum Ariva?

 

Zweite Frage: wie lang soll man in der Historie zurück? Kommt alles wirklich irgendwann mal wieder, oder leben wir in "neuen Zeiten" (ok, eine Diskussion die hier wahrscheinlich den Rahmen sprengt und vielerorts geführt wird.

 

Trotzdem, wenn ich versuchte mit VF schönzureden würde ich sagen, deine Argumentation warum die zu teuer sei ist nachvollziehbar, aber VF ist einer der wenigen Werte (unter den Divi Aristokraten) der Nähe oder leicht unter seinem. 5 Jahres KGV Schnitt zu haben ist. Also immernoch eines der günstigsten Papiere in einer Welt, in der alles zu teuer scheint.

 

 

Warum sollte ein Global Player in einer globalisierten Welt weniger anfällig sein? Modeunternehmen korrelieren sehr stark mit der Konjunktur. Und mit dem Wetter. Gerry Weber verweist seit Jahren auf die milden Winter, weshalb man auf den Winterkollektionen sitzen bleibt.

 

Gibt es denn weltweit so viel mildere Winter, dass sich das bemerkbar macht? (Klimawandel findet sicher statt, ist aber so langsam das das nicht von Jahr zu Jahr derart bemerkbar sein sollte) Ich habe keine Messreihen, erinnere mich aber an Medienberichte von drastischen Wintereinbrüchen z.B. an der US Ostküste. Gerry Weber ist da abhängiger von lokalem Wetter, daher Vorteil 1 für den global Player.

 

Vorteil 2: weltweite Produktionsstandorte. Ja nach aktueller Lage was Anforderungen an Produktionsqualität, Flexibilität oder Zollbetrachtungen angeht lässt sich gut reagieren.

 

 

Ein Vorteil bei der VF Corporation mag in der breiten Palette an Marken liegen. Aber das sind überwiegend mittelpreisige Marken, welche nicht so hohe Margen wie Premiumanbieter generieren können. Genau solche mittelpreisigen Modeunternehmen haben seit einiger Zeit zu knapsen. Gerry Weber ist ein gutes Beispiel. Hugo Boss gehört eigentlich schon zu den teureren Anbietern. Diesbezüglich habe ich allerdings mal einen Artikel gelesen, dass die Läden in den Flaniermeilen hohe Ladenmietenpachten verschlingen, was entsprechend auf die Margen drückt. Des Weiteren hatte ich mal ein Interview mit dem Chef von Primark (gehört zu ABF) gelesen. Zwar handelt es sich um einen Billiganbieter. Jedoch werden so hohe Mengen eingekauft, weswegen starke Rabatte ausgehandelt werden können, so dass man unter dem Strich genau so hohe Margen erzielt wie Premiumanbieter.

 

Hier habe ich eine Hausaufgabe, mal zu schauen ob und in welchem Anteil VF selber Läden betreibt, Ladenfläche mietet oder einfach nur Wre an Händler verkauft.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Ich würde Dir empfehlen, Dich mit dem "Ei des Kostolany" zu beschäftigen. Anhand dessen erläutert der Altmeister den Zusammenhang zwischen einem kompletten Börsenzyklus mit der Zinspolitik. Ist Dir bewusst, dass Institutionelle Anleger aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen in Dividendenaktien umgeschichtet haben, was deren Kurse und Bewertungen entsprechend in die Höhe trieb? Ist Dir bewusst, dass sich dies bei wieder steigenden Zinsen ändern wird? Und willst Du Aktien aus der schwierigen und stärker mit der Konjunktur korrelierenden Modebranche mit Aktien von Nahrungsmittelherstellern, Gesundheitskonzernen und Drogerieunternehmen vergleichen?

 

Leider gibt es nicht das eine gute Finanzportal. Morningstar ist gut für US-Werte, Ariva.de für deutsche (und bietet Daten bis 1999, Morningstar nur für die letzten 10 Jahre). Im Zweifelsfall pick Dir die jeweiligen EPS raus und errechne anhand der historischen Aktienkurse selbst das KGV. Da die Börse die Zukunft handelt, solltest Du das Forward-KGV berechnen (also Aktienkurs vom 31.12.2005 durch die EPS für 2006). Und ja, ich gehe davon aus, dass sich fundamentale Bewertungen auf mittlere Sicht (bei steigenden Zinsen) wieder bei einem angemessenen Niveau einpendeln. Schau Dir mal die historischen KGVs von anderen Branchen (Nahrung und Gesundheit hier, Industrie und IT da) an und dann überlege Dir, ob Du für einen Modeanbieter tatsächlich ein KGV von 18 bis 19 oder nicht doch eher von 12 bezahlen würdest. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob das Wachstum noch so hoch ist wie in früheren Zeiten. Mehr Wachstum = höheres KGV.

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Laser12

Hi,

 

Zweite Frage: wie lang soll man in der Historie zurück? Kommt alles wirklich irgendwann mal wieder, oder leben wir in "neuen Zeiten" (ok, eine Diskussion die hier wahrscheinlich den Rahmen sprengt und vielerorts geführt wird.

 

Trotzdem, wenn ich versuchte mit VF schönzureden würde ich sagen, deine Argumentation warum die zu teuer sei ist nachvollziehbar, aber VF ist einer der wenigen Werte (unter den Divi Aristokraten) der Nähe oder leicht unter seinem. 5 Jahres KGV Schnitt zu haben ist. Also immernoch eines der günstigsten Papiere in einer Welt, in der alles zu teuer scheint.

 

ich sehe mir KGVs lieber über einen längeren Zeitraum an, gerne bis vor dem letzten Crash zurück:

Quelle: http://bigcharts.marketwatch.com/advchart/frames/frames.asp?show=&insttype=Stock&symb=vfc&x=35&y=12&time=20&startdate=1%2F4%2F1999&enddate=8%2F28%2F2015&freq=1&compidx=aaaaa%3A0&comptemptext=&comp=&ma=1&maval=200&uf=7168&lf=16777216&lf2=67108864&lf3=134217728&type=128&style=320&size=4&timeFrameToggle=false&compareToToggle=false&indicatorsToggle=false&chartStyleToggle=false&state=15

 

Das KGV liegt ca. im langfristigen Durchschnitt. Von der Branche her scheint mir VFC im Moment eher out - also grundsätzlich schon einmal interessant. Die Margen finde ich ok. Eine Investition kommt für mich aufgrund der relativ hohen Verschuldung und des Kurs Cash Flow Verhältnisses von 30 und Kurs Free Cash Flow Verhältnisses von 33 aktuell nicht in Frage.

Quelle: http://finviz.com/quote.ashx?t=vfc

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Schildkröte

Laser, Du hast hier Backward-KGVs zu Rate genommen, was (gerade bei wachsenden Unternehmen) nicht wirklich aussagekräftig ist. Wie gesagt sollte man sich die Forward-KGVs anschauen.

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Laser12

dann sehen wir das wohl nicht ganz einheitlich :-)

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schmidtl

Erneut vielen Dank für den Input.

 

Haben Institutionelle Anleger wirklich in Dividendenwerte umgeschichtet? Wo kann man das nachvollziehen? Ich lese das schon öfter, es wäre auch logisch, aber können denn Institutionelle 'einfach so' die Asset klasse wechseln? Man ließt ja, das Lebensvefsicherer darben, weil Anleihen nix abwerfen, aber notwendig sind um u.a. Den Garantiezins zu erwirtschaften, bzw. regulatorisch vorgegeben sind. "Einfach so" statt Anleihen Aktien zu kaufen ist meinem bescheidenen Wissen nach garnicht sooo einfach. (Ich stelle nicht in Abrede das Dividendentitel durch die Bank eher zu hoch als zu niedrig bewertet sind, WIE viel zu hoch: keine Ahnung)

 

Ich habe nun, nach der Duskussion hier, mich noch nicht für VF entschieden. Ich möchte aber schon gern den Weihnachtsbonus noch in einen US wert unterbringen.

 

Teva sieht zur Zeit auch nicht schlecht aus, Pharma (Gesundheit) habe ich aber schon genug in meinem bescheidenen Portfolio.

 

Gestern habe ich mit den Werten aus dem Die Jones Utility Average beschäftigt, allesamt auf den ersten laienhaften Blick eher günstig.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dow_Jones_Utility_Average

 

Mein derzeit größtes Problem: lass du Finger von Dingen die so politisch abhängig sind, sagt mein Bauch.

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bounce
· bearbeitet von bounce

Laser, Du hast hier Backward-KGVs zu Rate genommen, was (gerade bei wachsenden Unternehmen) nicht wirklich aussagekräftig ist. Wie gesagt sollte man sich die Forward-KGVs anschauen.

 

Ich lese gerade "Die Psychologie der Börse: Der Praxisleitfaden Behavioural Finance". Darin sind viele interessante Studien enthalten (die leider immer in dem Buch x-fach wiederholt werden). Eine Erkenntnis ist, das Prognosen im Schnitt wie Münzwürfe sind und es somit im Durchschnitt egal ist, ob das Forward oder das historische/aktuelle KGV verwendet wird (beides wurde mit unzähligen Studien dargestellt.....wenn man lange danach sucht, wird es aber bestimmt genauso viele Studien geben, die das Gegenteil aufzeigen :-* ).

Ich nehme immer in der Regel das aktuelle/historische, weil ich für noch nicht eingetretenes Wachstum nicht bereit bin, (deutlich) mehr zu zahlen.

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Schildkröte

Man könnte jetzt auch auf den Affen verweisen, der Dartpfeile auf einen Kurszettel wirft und (angeblich) bessere Ergebnisse als das Gros der Fondsmanager erzielt. Wenn man so an die Sache rangeht, kann man sich dieses Forum auch gleich sparen bzw. es bei dem ETF-Depot nach Schema F belassen.

 

Prognosen sind schwierig. Vor allem, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen. So in der Art soll es Winston Churchill gesagt haben. Sind Prognosen deshalb generell für die Tonne? Meines Erachtens sind Prognosen von Aktienanalysten häufig recht optimistisch. Auf jeden Fall ist es sehr schwer, weiter als 5 Jahre im voraus zu prognostizieren. Für die nächsten ein bis zwei Jahre ist das aber nicht so abwegig. Viel drolliger finde ich es, wenn hier ein Poweruser immer wieder Wachstumszahlen aus der Vergangenheit ohne hinterfragen linear in die Zukunft fortschreibt.

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bounce

Man könnte jetzt auch auf den Affen verweisen, der Dartpfeile auf einen Kurszettel wirft und (angeblich) bessere Ergebnisse als das Gros der Fondsmanager erzielt. Wenn man so an die Sache rangeht, kann man sich dieses Forum auch gleich sparen bzw. es bei dem ETF-Depot nach Schema F belassen.

 

Prognosen sind schwierig....

 

Das Forum dient zum Austausch und zum Wissensaufbau bzw. zum Hinterfragen von bestehendem "Wissen" und leistet hier auch gute Arbeit, nicht zuletzt durch deine Beiträge.

 

Was Wirtschaftsprognosen angeht...dazu werden auch in diesem Buch viele Beispiele gebracht, die zeigen, dass die Prognosen letztlich nur den tatsächlichen Daten hinterher laufen. Das ist auch meine Erfahrung, weswegen ich nicht viel von Prognosen halte, Man schaue sich als Beispiel die Wachstumsraten Deutschlands oder der EU der letzten Jahre an und vergleicht diese mit den vorherigen Prognosen. Ob man Forward- oder Backward-KGV nimmt, soll jedem selbst überlassen sein. Allerdings sollte man das dazu schrieben, damit es nicht zu Verwirrungen führt.

Egal was man für ein KGV nimmt, das Wachstum sollte wie du schreibst berücksichtigt werden....Beispiel: Ein Backward KGV von 15 ist demnach vergleichbar mit einem Forward KGV von 10, wenn 50% Wachstum unterstellt werden. Ich unterstelle in dem Fall ein Forward-KGV von 12 - 15 und sage, dass es teuer ist (wenn langfristig die Aktie ein KGV von 10 hatte), weil ich nicht darauf spekulieren möchte, dass das Wachstum in der Höhe auch eintritt. Die Vergangenheit zeigt, dass das Management mit seinen Prognosen nicht selten zu hoch liegt auf Grund verschiedener menschlicher Veranlagungen (dazu gibt es in dem Buch auch einige Studien) .

 

Wer bei ständig wiederholenden Dax/Ölpreis/Goldpreis-Tippspielen überdurchschnittlich oft gewinnen möchte, sollte übrigens immer den gleichen Preis des aktuellen/Vortages angeben.

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