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Moneycruncher

Depotmanagement vs. Depotgröße

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Moneycruncher

Es gibt ja schon sehr fundierte, ausgereifte und transparente Vorschläge für die Portfoliozusammensetzung unterschiedlicher Depotvolumina (z. B. supertobs).

 

Mich würde interessieren, ob die Intensität und Professionalität des Portfoliomanagements mit zunehmendem Volumen steigen sollte. Sicherlich ist es für einen Berufsanfänger wichtig keine großen "Stockfehler" zu machen. Aber die Auswirkungen grober Fehler bei der Anlage von 5.000.- € Startvolumen sind natürlich geringer als bei 500.000.- € oder mehr.

 

Andererseits ist es nicht automatisch so, dass man das Portfolio optimiert, wenn man sich länger damit beschäftigt. Das Gegenteil kann der Fall sein. Vielleicht ist "Keep it simple" der beste Rat? Oder man lässt große Depots und sonstige Anlagen (Versicherungen, Immobilien usw.) mal von einem Honorarberater checken? Oder sollte man das gerade zu Beginn des Berufslebens machen, da dies langfristige Auswirkungen hat? Oder ist das alles doch unabhängig vom Depotvolumen?

 

Gruß, moneycruncher

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Ramstein

Meine Meinung und Beobachtung dazu:

  • Schisser bleibt Schisser, egal ob 5.000 oder 500.000 Euro Depotvolumen.
  • Entscheidungsunfähigkeit ebenfalls.
  • Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen ebenfalls.

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MCThomas0215

Ein Passivist würde sagen, dass man die Marktrendite herausholen kann und mehr nicht. Solltest du mit den Anlagen diese erwirtschaften wäre eine weitere Beschäftigung mit dem Depot im Sinne eines "homo oeconomicus" kontraproduktiv.

 

Die Frage lautet daher: Denkst du dass mit einer intensiveren Depotbeschäftigung eine Überrendite erziehlt werden kann?

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Aber die Auswirkungen grober Fehler bei der Anlage von 5.000.- € Startvolumen sind natürlich geringer als bei 500.000.- € oder mehr.

[/Quote]

Absolut: Ja

Relativ: Nein

 

Andererseits ist es nicht automatisch so, dass man das Portfolio optimiert, wenn man sich länger damit beschäftigt. Das Gegenteil kann der Fall sein. [/Quote]

Weshalb? Weil man weniger von der Materie versteht, je langer man sich damit beschäftigt?

 

Vielleicht ist "Keep it simple" der beste Rat?

[/Quote]

Der beste Rat für wen? Für jemand, der sich nur einmalig damit beschäftigen will? Vielleicht.

Für alle anderen ist meine Erfahrung, dass am Finanzmarkt Dinge selten einfach und so gut wie nie dauerhaft vorhersehbar sind.

 

Oder man lässt große Depots und sonstige Anlagen (Versicherungen, Immobilien usw.) mal von einem Honorarberater checken? Oder sollte man das gerade zu Beginn des Berufslebens machen, da dies langfristige Auswirkungen hat? Oder ist das alles doch unabhängig vom Depotvolumen?

[/Quote]

Wieviele Leute glaubst du fahren ein Leben lang die selbe Assetallokation (mal abgesehen von denen, die vor lauter Angst ausschließlich Tagesgeld machen)? Das ist zwar eine nette theoretische Annahme von Kommer und Co.. Allerdings verändert sich die Welt. Was ist alleine die letzten 40 Jahre passiert? Wenn man nur mal den Effekt der erstarkenden Emerging Markets heranzieht. Wieviel % EM hätte ein Kommerportfolio 1970 gehabt? Wieviel % hat es Heute? Aktuell sind wir in einem Niedrigzinsumfeld. Wer kurze Staatsanleihen kauft, vernichtet Jahr für Jahr sicher Geld. Das Ganze kann in 5, 10 oder 15 Jahren wieder ganz anders aussehen.

 

Ich sage es ganz ehrlich: Mir widerstrebt die Tendenz im WPF Pauschallösungen für jedermann zu geben. Ich weiß, dass es das ist wonach jeder Mensch sucht: "Tue das, das ist das Beste für dich." Das ist eine wunderbare Aussage, die man nicht hinterfragen muss/will. Das Leben und der Finanzmarkt läuft aber nicht nach Schema X. Korrelationen verändern sich. Früher WUSSTE jeder: Zinsen steigen, Aktien fallen und umgedreht. Da haben ausgewogenen Portfolios funktioniert. Die Rentenseite hat dedämpft wenn die Aktienmärkte Probleme hatte. Heute bekommst du von allen Seiten eine auf den Deckel wenn du nicht aufpasst.

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odensee

Ich sage es ganz ehrlich: Mir widerstrebt die Tendenz im WPF Pauschallösungen für jedermann zu geben.

Ich relativiere mal... Pauschallösungen für den jetzigen Zeitpunkt und für jederman, der sich nicht intensiv beschäftigen will, halte ich für hilfreich. Leonhard_E hat mit seinem "Investieren für Einsteiger" einen guten Startpunkt gesetzt (mMn).

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Und jemand, der sich nicht intensiv damit beschäftigen will, kommt dann nach welchem Zeitraum hierher zurück und fragt nach einer Anpassung seiner Asset Allokation?

Jemand der sich nicht mit der Thematik beschäftigen will, sollte sich meiner Meinung nach extrem davor hüten einer Empfehlung nachzukommen, die für den jetzigen Zeitpunkt gelten mag. Denn dieser Jemand wird diese Empfehlung nicht mehr hinterfragen in den nächsten Jahren. Erst wenn es zu spät ist, kommt er ggf wieder hierher und fragt nach Hilfe.

Schaumal nach was um die Jahrtausendwende/vor Finanzkrise hier für ein Portfolio empfohlen wurde.

 

Meine Meinung zu dem Thema:

Ein gut aufgestelltes Portfolio, das regelmäßig überprüft und in Frage gestellt wird, gibt es nicht für lau.

Entweder man bezahlt jemand, der das für einen macht (Bank, Honorarberater, etc.) oder man investiert eigene Zeit. Das ist die Entscheidung, die man treffen muss: Wie viel ist mir meine eigene Zeit wert (in EUR)?

 

Und ich sehe die Frage schon kommen, deshalb pro forma: Nein, ich bin kein Honorarberater und auch kein Vermögensverwalter bei irgendeiner Bank oder sonstigen Gesellschaft.

 

Der beste Spruch zum Finanzmarkt, der mir bislang untergekommen ist: Ich weiß, dass ich nichts weiß!

Das heißt also auch nicht, ob ein Kommer Portfolio die nächsten 10,20,30 Jahren eine gute Wahl ist.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Ich habe mal nur ein Beispiel herausgesucht. Die allseits beliebte Frage: Wie hoch sollte meine Aktienquote sein?

 

Der Sticky sagt dazu Folgendes: (nichts gegen Ramstein, ich schätze seine Beiträge sehr!)

 

https://www.wertpapier-forum.de/topic/43810-etf-depot-aufbauen/?do=findComment&comment=1039230

 

Schöne Finanzmarkttheorie. Möglichst hohe Aktienquoten, versprechen langfristig die besten Renditen (sehe ich auch so, kein Widerspruch).

Aber!!!

Wir stellen uns den 0815-Anleger vor. Anfang 30, verträgt locker 70% Aktien für seine Altersvorsorge (laut Theorie und Sticky). Noch keine Erfahrung mit den Kapitalmärkten.

 

Die letzten 6 Jahre hat dieser Anleger fast nur Sonnenscheinmärkte erlebt. Er weiß nicht wie es sich anfühlt mit dem Depot 30% im Minus zu sein. Und noch weniger weiß er, wie er auf eine solche Situation reagieren wird.

Wenn die Märkte laufen, wissen alle, dass sie hohe Aktienquoten vertragen können. Man will sich ja auch nicht seiner Renditechance berauben. In der fernen Theorie kann man sich es sich schon vorstellen mal 20-30% im Minus zu sein. Das hält man locker durch bis zum Alter.

"Donnert und blitzt es" dann, "drohen Banken oder gar Staaten die Pleite", "die Welt wie wir sie kennen steht vor dem Abgrund", "Diesmal brauchen wir wirklich Gold und Konserven", stellt man schnell fest, dass die eigene Risikoneigung wohl doch nicht so groß ist. Die -20 bis -30% fühlen sich in echt viel härter an. Man sieht viele Tausend EUR, die einfach nicht mehr da sind. Und was passiert? Man reduziert die Quote im absolut dümmsten Moment!

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vesh

Ein gut aufgestelltes Portfolio, das regelmäßig überprüft und in Frage gestellt wird, gibt es nicht für lau.

Entweder man bezahlt jemand, der das für einen macht (Bank, Honorarberater, etc.) oder man investiert eigene Zeit. Das ist die Entscheidung, die man treffen muss: Wie viel ist mir meine eigene Zeit wert (in EUR)?

 

Das sehe ich ganz genauso. Allerdings mit der Einschränkung, dass ich inzwischen der Meinung bin, dann man selbst wenn man jemanden bezahlt, eigene Zeit investieren muss, um die Materie zu verstehen. Wenn ich absolut keine Ahnung habe, wie soll ich den richtigen Berater wählen? Ich spreche hier aus Erfahrung und habe für meinen Fehler teuer bezahlt, als ich dachte: "Ich nehme einen Berater, der kostet mich zwar Provision, aber er wird dafür das Richtige auswählen."

 

Es gibt sehr gute Berater. Aber ohne grundlegenede Kenntnisse ist es leider nicht möglich die guten von den schlechten zu entscheiden... Es führt mMn daher kein Weg daran vorbei, sich zumindest grundlegend mit dem Thema Anlagestrategie zu beschäftigen.

 

 

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troi65

Aber!!!

Wir stellen uns den 0815-Anleger vor. Anfang 30, verträgt locker 70% Aktien für seine Altersvorsorge (laut Theorie und Sticky). Noch keine Erfahrung mit den Kapitalmärkten.......

Mit ein Grund , warum ich hier einem Newbie niemals ( ! ) eine Aktienquote von 100 % ans Herz lege. Macht z.B. ein William J. Bernstein in seiner "intelligenten Asset Allocation" auch nicht. Schisser hin oder her.

 

 

 

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Aber!!!

Wir stellen uns den 0815-Anleger vor. Anfang 30, verträgt locker 70% Aktien für seine Altersvorsorge (laut Theorie und Sticky). Noch keine Erfahrung mit den Kapitalmärkten.......

Mit ein Grund , warum ich hier einem Newbie niemals ( ! ) eine Aktienquote von 100 % ans Herz lege. Macht z.B. ein William J. Bernstein in seiner "intelligenten Asset Allocation" auch nicht. Schisser hin oder her.

 

Ja, und was wäre die richtige Quote?

Ich kenne Leute, die rennen immer schön prozyklisch mit dem Markt mit. Wenn die Märkte laufen heißt es:

"Ich lege meine Geld doch nicht für 1% aufs Tagesgeld. Weniger als 70% will ich nicht. Ich halte das durch wenn es wieder mal knallt"

Und wenn es dann knallt stellt man seine tatsächliche Risikoneigung fest und geht auf 30%.

Das paradoxe daran ist: Der Mensch vergisst soooo schnell. Denn beim nächsten Boom ist er wieder mit 70% drin (aber erst wenn 2/3 des Booms schon hinter uns liegen...)

 

Und ich rede hier nicht von irgendwelchen dummen Leuten. Solche Fehler machen locker 70-80% der Anleger, sogar Instis.

 

Die wahre Risikoneigung erkennt man erst wenn tatsächlich das Portfolio mal auf dem Low war. Erst dann. Und dann besteht die Kunst darin, die Quote, egal was passiert, nicht mehr über diese Hürde zu bringen.

 

Mein Vorgehen wäre: Frag die Leute, welche Quote sie sich vorstellen können und ziehe 30% davon ab. Das trifft zu 90% die Wirklichkeit.

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troi65

Mein Vorgehen wäre: Frag die Leute, welche Quote sie sich vorstellen können und ziehe 30% davon ab. Das trifft zu 90% die Wirklichkeit.

:thumbsup:

Nach meiner Erinnerung , die trügen kann , geht z.B. Bernstein von einem Minimum von 20 % risikoarmen Depotteil aus.

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hirtenhund

"Ich lege meine Geld doch nicht für 1% aufs Tagesgeld."

 

Im Grunde müsste man jedem, der rein aus dieser Motivation heraus investieren will, den freundschaftlichen Rat geben, beim Sparbuch zu bleiben. Da verliert das Geld wenigstens nur langsam an Wert.

 

Es mag an meiner Filterblase liegen, aber ich kenne eigentlich kaum Menschen persönlich, die auch nur die Schwankungen einer durchschnittlichen Anleihe nervlich bewältigen könnten. Finanzanlage funktioniert dann nur, wenn sie von außen undurchschaubarer Voodoo ist und insbesondere der Wert der eigenen Anlagen nicht so einfach bestimmbar ist.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
Ich sage es ganz ehrlich: Mir widerstrebt die Tendenz im WPF Pauschallösungen für jedermann zu geben. Ich weiß, dass es das ist wonach jeder Mensch sucht: "Tue das, das ist das Beste für dich." Das ist eine wunderbare Aussage, die man nicht hinterfragen muss/will. Das Leben und der Finanzmarkt läuft aber nicht nach Schema X. Korrelationen verändern sich.

thumbsup.gif

 

Früher WUSSTE jeder: Zinsen steigen, Aktien fallen und umgedreht. Da haben ausgewogenen Portfolios funktioniert. Die Rentenseite hat dedämpft wenn die Aktienmärkte Probleme hatte. Heute bekommst du von allen Seiten eine auf den Deckel wenn du nicht aufpasst.

Das hängt davon ab, wie alt man ist und was für einen "früher" bedeutet. tongue.gif 1990 und 1994 gingen jeweils sowohl die Aktien- als auch die Anleihenkurse in Deutschland in die Knie. Eine dauerhaft negative 12-Monats-Korrelation zwischen Dax und Rex gab es erst ab ca. 2000.

 

Meine Meinung zu dem Thema:

Ein gut aufgestelltes Portfolio, das regelmäßig überprüft und in Frage gestellt wird, gibt es nicht für lau.

Entweder man bezahlt jemand, der das für einen macht (Bank, Honorarberater, etc.) oder man investiert eigene Zeit. Das ist die Entscheidung, die man treffen muss: Wie viel ist mir meine eigene Zeit wert (in EUR)?

Die zweite Frage ist, wie man jemanden findet, der das gut macht. Die dritte, wie man erkennt, das der das gut macht.

 

Ein gut aufgestelltes Portfolio, das regelmäßig überprüft und in Frage gestellt wird, gibt es nicht für lau.

Entweder man bezahlt jemand, der das für einen macht (Bank, Honorarberater, etc.) oder man investiert eigene Zeit. Das ist die Entscheidung, die man treffen muss: Wie viel ist mir meine eigene Zeit wert (in EUR)?

 

Das sehe ich ganz genauso. Allerdings mit der Einschränkung, dass ich inzwischen der Meinung bin, dann man selbst wenn man jemanden bezahlt, eigene Zeit investieren muss, um die Materie zu verstehen. Wenn ich absolut keine Ahnung habe, wie soll ich den richtigen Berater wählen?

thumbsup.gif

 

Mein Vorgehen wäre: Frag die Leute, welche Quote sie sich vorstellen können und ziehe 30% davon ab. Das trifft zu 90% die Wirklichkeit.

30% von der genannten Aktienquote oder 30%punkte? Z.B. bei 70% genannter Aktienquote: 70%-(30%x70%=21%pkt) = 49% realistische Aktienquote oder 70%-30%pkt = 40% realistische Aktienquote?

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xfklu

Frag die Leute, welche Quote sie sich vorstellen können und ziehe 30% davon ab. Das trifft zu 90% die Wirklichkeit.

Das trifft zu 60% die Wirklichkeit.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Meine Meinung zu dem Thema:

Ein gut aufgestelltes Portfolio, das regelmäßig überprüft und in Frage gestellt wird, gibt es nicht für lau.

Entweder man bezahlt jemand, der das für einen macht (Bank, Honorarberater, etc.) oder man investiert eigene Zeit. Das ist die Entscheidung, die man treffen muss: Wie viel ist mir meine eigene Zeit wert (in EUR)?

Die zweite Frage ist, wie man jemanden findet, der das gut macht. Die dritte, wie man erkennt, das der das gut macht.

meinung.gif Diese paar Aussagen bringen das gesamte Dilemma eines Anlegers m.E. kürzest möglich auf den Punkt. Meine persönliche Schlussfolgerung: Rein passives Investieren ist unmöglich, da jeder viele aktive Entscheidungen selber treffen muss, wie er es machen will, s.o. Selbst wenn er sich dann vermeintlich zu "rein passivem" Anlegen entscheidet, muss er sich für die Zusammensetzung seines passiven Depots aktiv entscheiden, und gerade von dieser Entscheidung hängt ganz entscheidend das Ergebnis seiner Investition ab. Und so geht das mit vielen aktiven und zeitabhängigen Anlage-Entscheidungen weiter, was man gemeinhin mit Market Timing bezeichnet. Da können so viele passive Missionare kommen wie wollen. Jede Anlage stellt einen selbst bestimmten Mix aus u.a. marktabhängig gesteuerten aktiven und passiven Bestandteilen dar.

 

Ergo versuche ich als "rationaler Anleger", mich so gut wie möglich um meine Befähigung zu aktivem Anlegen zu kümmern, um dann für mich persönlich aktiv die angenommen beste Wahl unter den angebotenen passiven und aktiven Anlageprodukten zu treffen. Und da dies nicht eine einmalige Entscheidung bleiben wird, kümmere ich mich auch um meine Befähigung, meine Anlage so lange und gut wie möglich aktiv weiterzuentwickeln und auf die Gegebenheiten des Finanzmarktes und auf die eigenen Anforderungen auszurichten. Dabei ist es hilfreich, wenn man sich möglichst gute Fähigkeiten zur Prognose zukünftiger Entwicklungen aneignet und auch ständig weiterentwickelt. Erst wenn man das selber erkennt und versteht, kann und sollte man danach konsequent handeln. Je früher umso besser. Bei mir war dieser Zeitpunkt vor ca. 18:Jahren, und seitdem bin ich mit meinen Anlagen im Reinen und voll zufrieden.

 

Somit landet jeder Anleger bei einer mehr oder weniger aktiven Gesamtanlage inkl. Market Timing, auch wenn das beides einer wie auch immer gearteten "reinen Lehre" oder dem "wahren Glauben" widersprechen soll. Aber sie entspricht somit den glücklicherweise "nur" teileffizienten Finanzmärkten, die passive (Beta) und aktive (Alpha) Renditeanteile bieten und das auch immer bieten werden. Da sage ich mir, wenn schon aktiv dann richtig mit allem was aktive und passive Anlageprodukte so für mich hergeben und mit gut informierten Market Timing Entscheidungen. Der Volksmund sagt dazu: "Jeder ist seines Glückes Schmied". Wer den "wahren Glauben" an das theoretisch ach so optimale "rein passive" Investieren vertritt, ist somit in meinen Augen ein weltfremder Häretiker.

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stettler

Wer den "wahren Glauben" an das theoretisch ach so optimale "rein passive" Investieren vertritt, ist somit in meinen Augen ein weltfremder Häretiker.

Soso.

Eine völlig neue Deutung von Häresie.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Eine völlig neue Deutung von Häresie.

So sehe ich das auch :thumbsup: Mindestens der letzte Satz von Smartie ist von der Begrifflichkeit her völlig daneben geraten. Bereits aus dem Grund braucht man sich m.E. mit den Sätzen vorher nicht intensiv beschäftigen (das Zitat von DrFaustus ausgenommen).

 

 

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Fondsanleger1966
Bereits aus dem Grund braucht man sich m.E. mit den Sätzen vorher nicht intensiv beschäftigen (das Zitat von DrFaustus ausgenommen).

Das wäre aus meiner Sicht ein schwerer Fehler. Als Anleger sollte ich mich auf jeden Fall mit der Frage auseinandersetzen, welche meiner Entscheidungen passiv und welche aktiv sind. Dann wird mir sehr schnell klar, wie viel aktive Entscheidungen ich treffe, selbst wenn ich ausschließlich passive Anlageinstrumente einsetzt. Und erst das ermöglicht, das Für und Wider dieser aktiven Entscheidungen abzuwägen.

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tyr

Was sind passive Anlageinstrumente?

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
Bereits aus dem Grund braucht man sich m.E. mit den Sätzen vorher nicht intensiv beschäftigen (das Zitat von DrFaustus ausgenommen).

Das wäre aus meiner Sicht ein schwerer Fehler. Als Anleger sollte ich mich auf jeden Fall mit der Frage auseinandersetzen, welche meiner Entscheidungen passiv und welche aktiv sind. Dann wird mir sehr schnell klar, wie viel aktive Entscheidungen ich treffe, selbst wenn ich ausschließlich passive Anlageinstrumente einsetzt. Und erst das ermöglicht, das Für und Wider dieser aktiven Entscheidungen abzuwägen.

:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Vielen ist nicht klar: Sich für ein Kommer Weltportfolio zu entscheiden ist eine aktive Entscheidung. Marketcap gewichtete Indizes zu nehmen: aktive Entscheidung. Das Ganze (vermeintlich) nie mehr anzurühren: aktive Entscheidung. Zu glauben ein Index repräsentiert "den Markt": Aktive Entscheidung und auch noch falsch :lol: .

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troi65
· bearbeitet von troi65

Das wäre aus meiner Sicht ein schwerer Fehler. Als Anleger sollte ich mich auf jeden Fall mit der Frage auseinandersetzen, welche meiner Entscheidungen passiv und welche aktiv sind. Dann wird mir sehr schnell klar, wie viel aktive Entscheidungen ich treffe, selbst wenn ich ausschließlich passive Anlageinstrumente einsetzt. Und erst das ermöglicht, das Für und Wider dieser aktiven Entscheidungen abzuwägen.

Ich bestreite nicht , dass die Entscheidung für eine passive Strategie aktives Handeln voraussetzt, wie z.B, die Frage : nehme ich BIP oder MK.

 

Zu einer aktuellen Diskussion ( zum Arero ) dazu im übrigen:

 

http://www.finanzwes...onds#1481867255

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FranzFerdinand

Ich kann nur für mich sprechen, aber als mein Depot klein war, habe ich mich sehr intensiv damit beschäftigt, dabei auch dieses Forum gefunden, viel gelesen und gelernt. Ich habe dann meine Strategie festgelegt und mache seitdem kaum noch etwas, außer durch Zukäufe von ETFs bei der DiBa das Depot zu vergrößern und gleichzeitig auszubalancieren. Das Depot ist inzwischen aber mehr als zehnmal so groß, wie am Anfang, ich stecke aber nur noch einen Bruchteil der Zeit hinein. (Ich habe allerdings auch insgesamt weniger Zeit als früher.)

 

Dem Anlageerfolg (100% passiv) tut das keinen Abbruch :)

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Das wäre aus meiner Sicht ein schwerer Fehler. Als Anleger sollte ich mich auf jeden Fall mit der Frage auseinandersetzen, welche meiner Entscheidungen passiv und welche aktiv sind. Dann wird mir sehr schnell klar, wie viel aktive Entscheidungen ich treffe, selbst wenn ich ausschließlich passive Anlageinstrumente einsetzt. Und erst das ermöglicht, das Für und Wider dieser aktiven Entscheidungen abzuwägen.

Ich bestreite nicht , dass die Entscheidung für eine passive Strategie aktives Handeln voraussetzt, wie z.B, die Frage : nehme ich BIP oder MK.

 

Zu einer aktuellen Diskussion ( zum Arero ) dazu im übrigen:

 

http://www.finanzwes...onds#1481867255

 

Oder keines von Beiden. Oder was ganz anderes. Man sollte sich mal mit der Frage auseinandersetzen: Was ist der Markt? Und will ich ihn wirklich abbilden?

Zu glauben, "der Aktienmarkt" ist ein homogenes, in sich geschlossenes Gebilde, ist schonmal der erste Trugschluss, dem man aufsitzen kann. Marktteilnehmer bleiben nämlich nicht in "dem Aktienmarkt" es gibt Inflows und Outflows. Umschichtungen innerhalb der Regionen und Sektoren und Stile. Kauft man den Index macht man alles schön mit, ob man will oder nicht. Bestes und (ich gebe zu auch) extremstes Beispiel für so eine Problematik ist der VW Short Squeeze 2008. VW steigt, die Marketcap steigt, die Gewichtung im DAX steigt....bis BOOOMMM!

In "klein" sieht man das aber ständig. Modethemen werden gehypt, bekommen mehr Gewicht in den Indizes, werden mehr gehypt, usw. usw. Sachen, die unattraktiv sind machen den gegenteiligen Weg. Reines dummes Passivinvestment ist prozyklisch. Auch wenn das niemand hören will. "Wie kann etwas, das nur "den Markt" abbildet prozyklisch sein?" Ganz einfach, weil es nicht den Markt abbildet. Es bildet ein Portfolio ab gewichtet nach Marketcap und somit nach Bewertungen. Überbewertete Unternehmen werden übergewichtet! Unterbewertete Unternehmen untergewichtet! Nun stelle sich jeder Passivinvestor die Frage: Möchte ich das?

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troi65
· bearbeitet von troi65

Überbewertete Unternehmen werden übergewichtet! Unterbewertete Unternehmen untergewichtet! Nun stelle sich jeder Passivinvestor die Frage: Möchte ich das?

Das ist in der Tat eine der wesentlichen Fragen !:thumbsup:

Ist ja auch Thema in meinem gesetzten Link.

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otto03

 

Ich bestreite nicht , dass die Entscheidung für eine passive Strategie aktives Handeln voraussetzt, wie z.B, die Frage : nehme ich BIP oder MK.

 

Zu einer aktuellen Diskussion ( zum Arero ) dazu im übrigen:

 

http://www.finanzwes...onds#1481867255

 

Oder keines von Beiden. Oder was ganz anderes. Man sollte sich mal mit der Frage auseinandersetzen: Was ist der Markt? Und will ich ihn wirklich abbilden?

Zu glauben, "der Aktienmarkt" ist ein homogenes, in sich geschlossenes Gebilde, ist schonmal der erste Trugschluss, dem man aufsitzen kann. Marktteilnehmer bleiben nämlich nicht in "dem Aktienmarkt" es gibt Inflows und Outflows. Umschichtungen innerhalb der Regionen und Sektoren und Stile. Kauft man den Index macht man alles schön mit, ob man will oder nicht. Bestes und (ich gebe zu auch) extremstes Beispiel für so eine Problematik ist der VW Short Squeeze 2008. VW steigt, die Marketcap steigt, die Gewichtung im DAX steigt....bis BOOOMMM!

In "klein" sieht man das aber ständig. Modethemen werden gehypt, bekommen mehr Gewicht in den Indizes, werden mehr gehypt, usw. usw. Sachen, die unattraktiv sind machen den gegenteiligen Weg. Reines dummes Passivinvestment ist prozyklisch. Auch wenn das niemand hören will. "Wie kann etwas, das nur "den Markt" abbildet prozyklisch sein?" Ganz einfach, weil es nicht den Markt abbildet. Es bildet ein Portfolio ab gewichtet nach Marketcap und somit nach Bewertungen. Überbewertete Unternehmen werden übergewichtet! Unterbewertete Unternehmen untergewichtet! Nun stelle sich jeder Passivinvestor die Frage: Möchte ich das?

 

 

- jedem inflow entspricht wertmäßig ein entsprechender outflow

- die Gewichtung der Aktien eines Index ändert sich nicht laufend sondern nur bei den jeweiligen Überprüfungsterminen (oder bei besonderen Ereignissen die im Regelwerk festgelegt sind)

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