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Padua

Einschätzung von 2 Ölzertifikaten

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Padua

Jahrelang habe ich die Volatilität des Ölpreises genutzt, um mit Ölzertifikaten Gewinne zu machen. Als der Ölpreisverfall begann, habe ich aber den Fehler gemacht und mich von 2 Zertifikaten nicht getrennt. Ich hatte einfach die Erwartung, dass es schon wieder noch oben geht - Pech gehabt. Ich muss gleich dazu sagen, dass ich mich viel zu wenig mit dem Thema Rohstoffe und hier im speziellen mit Öl beschäftigt habe - mein Fehler.

 

Es geht um diese beiden Zertifikate:

 

a) DE000CR5JL97 Faktor 6x Long Zertifikat auf Brent Crude Rohöl ICE Rolling Chart

b) DE000A2BDEB6 ETFS 2x Daily Long WTI Crude Oil Chart

 

Die Verluste betragen bei a) = 98 % und bei b) = 89 %. alzo ziemlich heftig.

 

Meine Hoffnung, dass die Kurse wieder so ansteigen, dass es sich lohnt, die Verluste auzusitzen, schwindet immer mehr. Mehrfach habe ich schon mit dem Gedanken gespielt, die Papiere zu verkaufen, damit das Elend ein Ende hat. Anders herum sage ich mir aber auch, dass der Restwert so gering ist, dass der Verkaufserlös mich auch nicht spürbar wohlhabender macht. Der Verlust würde mich nicht heftig treffen, da meine übrigen Geldanlagen gut funktionieren. Von denen habe ich allerdings wohl auch mehr Ahnung als von Ölzertifikaten. :-(

 

Mich würde mal die Einschätzungen von Usern interessieren, die mit dem Thema besser vertraut sind als ich. Was würdet ihr machen? Gibt es überhaupt noch eine Hoffnung, das der Kurswert der Zertifikate lohnenswert steigt? Sollte ich den geringen Restwert einstreichen und Asche über mein Haupt kippen?

 

Gruß Padua

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passiv_Investor

Verluste realisieren. Ein Fehler den viel zu viele Anleger machen ist der, die Verluste aussitzen zu wollen. Insbesondere bei den von dir angesprochenen Faktor-Zertifikaten ist das absolut sinnbefreit, da jede Seitwärtsbewegung im Öl dich enorm viel Geld kostet durch die Pfadabhängigkeit der Zertifikate. Noch dazu, da Öl meistens in Contango notiert und du so schon ausreichend Geld verlierst bei einer klassischen Long Spekulation.

Realisier den Verlust und leg dein Geld anderweitig an. Dann bleibt dir nur als Trost, dass du die realisierten Verluste auf deine zukünftigen Gewinne anrechnen kannst (aber Achtung nicht mit Aktiengewinnen).

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otto03

Habe mir nur das erste mal angesehen.

 

z.Zt. beruht die Entwicklung des Zertifikates auf dem MAY 17 Future

Bis einschließlich DEC 17 befinden sich die Preise im Contango

 

dummy.PNG

 

Das führt zu Verlusten des Zertifikates bei jedem Rollvorgang, hinzu kommen die Kosten des Zertifikats von 0,75% p.a.

 

Aussicht auf Besserung (sehr stark steigender Brent Preis) welche diese ständig anffallenden Verluste zumindest kompensieren könnte, sehe ich nicht.

 

Ob sich ein Verkauf bei diesem extrem niedrigen Preis lohnt?

 

Ich würde es trotzdem tun um wenigstens anrechenbare Verluste im allgemeinen Topf zu erzeugen.

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passiv_Investor

Das Problem ist ja, dass man nicht mal prognostizieren kann wo der Zertifikatspreis landet, wenn der Ölfuture bei X USD steht. Denn entscheidend ist ja immer wie der Preis dorthin gelangt ist, also an welchen Tagen er um wie viele Prozent gestiegen und gefallen ist.

Und wenn das keine klaren Aufwärtsbewegungen sind, sondern starke Schwankungen, dann sind Faktor-Zertifikate dafür einfach völlig ungeeignet. Daher glaube ich auch, dass die alten Preise des Zertifikats nie mehr erreicht werden können, wenn der Ölpreis nicht gerade 1.000 USD pro Barrel kostet und dieser Preisanstieg sich in schnellen Aufwärtsbewegungen ohne große Rückschläge vollzieht.

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otto03
vor 1 Minute schrieb passiv_Investor:

Das Problem ist ja, dass man nicht mal prognostizieren kann wo der Zertifikatspreis landet, wenn der Ölfuture bei X USD steht. Denn entscheidend ist ja immer wie der Preis dorthin gelangt ist, also an welchen Tagen er um wie viele Prozent gestiegen und gefallen ist.

Und wenn das keine klaren Aufwärtsbewegungen sind, sondern starke Schwankungen, dann sind Faktor-Zertifikate dafür einfach völlig ungeeignet. Daher glaube ich auch, dass die alten Preise des Zertifikats nie mehr erreicht werden können, wenn der Ölpreis nicht gerade 1.000 USD pro Barrel kostet und dieser Preisanstieg sich in schnellen Aufwärtsbewegungen ohne große Rückschläge vollzieht.

:thumbsup:

 

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passiv_Investor

0% wäre ja noch optimistisch. Ich tippe da eher auf Totalverlust. Das Ding wird irgendwann bei 0,001 Euro stehen und dann vom Emittenten gekündigt werden.

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Padua

Erst einmal danke ich Euch für die Einschätzungen. Ich hatte zwar etwas anderes erhofft aber wenn ich ehrlich sein soll, nichts anderes erwartet. Aus Euren konkreten Begründigungen ziehe ich für mich den Schluss, dass ich mich viel besser mit dem Thema hätte beschäftigen müssen. Da beschäftigt man sich viele Jahre erfolgreich mit Geldanlagen und zahlt Lehrgeld beim Zocken, von dem man zu wenig versteht. Nun gut, ist nicht mehr zu ändern. Diese Art von Zockerei muss ich wohl besser meiden.

 

Jetzt schlafe ich noch eine Nacht über die Sache und morgen werde ich wohl handeln.

 

Gruß Padua

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passiv_Investor

Falls du das Produkt doch noch im Nachgang besser verstehen willst, dann schau dir mal folgende Broschüre an: Faktor-Zertifikate Broschüre

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reckoner

Hallo,

 

ist zwar etwas off-topic, aber so kann ich das nicht stehen lassen:

Zitat

(aber Achtung nicht mit Aktiengewinnen).

Das stimmt nicht.

 

Stefan

 

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passiv_Investor

Ach nein? Warum stimmt das nicht? Bitte mal erklären!

Man kann Aktienverluste steuerlich nur mit Aktiengewinnen verrechnen alles andere ist im Sonstigen Steuerverrechnungstopf. D.h. alle Zertifikate- und Optionsscheingewinne/verluste werden dort verrechnet, ebenso wie auch anfallende Dividenden.

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odensee
Gerade eben schrieb passiv_Investor:

Man kann Aktienverluste steuerlich nur mit Aktiengewinnen verrechnen

Richtig. Gilt aber nicht umgekehrt.

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passiv_Investor
vor 2 Minuten schrieb odensee:

Richtig. Gilt aber nicht umgekehrt.

 

Hat auch niemand behauptet. Meine Aussage stimmt jedenfalls. Also bitte verwirrt den Fragesteller hier nicht unnötig!

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odensee
vor 6 Minuten schrieb passiv_Investor:

 

Hat auch niemand behauptet. Meine Aussage stimmt jedenfalls. Also bitte verwirrt den Fragesteller hier nicht unnötig!

Wie kommst du darauf, dass Verluste aus Zertifikaten NICHT mit Aktiengewinne verrechnet werden können? Das ist deine Behauptung. Wenn hier jemand den Fragesteller verwirrt....

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Und warum sollte das der Fall sein? In Deutschland jedenfalls seit 2009 mit Einführung der Abgeltungsteuer nicht mehr.

Wenn du das anders siehst, dann bitte Quelle zitieren.

Meine Quelle ist hier: http://www.steuernetz.de/aav_steuernetz/lexikon/K-36242.xhtml?currentModule=home

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Hat auch niemand behauptet. Meine Aussage stimmt jedenfalls. Also bitte verwirrt den Fragesteller hier nicht unnötig!

Doch, hast du. Wenn einer verwirrt dann bist du es.

 

Steuerrechtliche Grundlagen: Aktienverluste sind nur mit Aktiengewinnen verrechenbar, alles andere geht quer Beet unter- und durcheinander. Sprich: auch Aktiengewinne mit Verlusten aus Derivaten.

Quelle ist das EStG, §20 (genauer hab' ich jetzt keine Lust).

 

Stefan

 

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 6 Minuten schrieb passiv_Investor:

Und warum sollte das der Fall sein? In Deutschland jedenfalls seit 2009 mit Einführung der Abgeltungsteuer nicht mehr.

Wenn du das anders siehst, dann bitte Quelle zitieren.

Ganz schön dreist. Wo ist die Quelle für deine Behauptung?

 

Ich stelle mal: https://www.ing-diba.de/kundenservice/steuern/abgeltungsteuer/ in den Raum

Zitat

Gewinne aus Aktienverkäufen können wir mit Aktien- und sonstigen Verlusten verrechnen.

oder: http://www.steuernetz.de/aav_steuernetz/lexikon/K-36242.xhtml?currentModule=home

 

Zitat

Erzielen Sie einen Verlust aus Kapitalvermögen, der kein Aktienverlust ist – beispielsweise infolge bezahlter Stückzinsen beim Kauf von Festverzinslichen, aus dem Verkauf von Anteilen an Aktienfonds, von Zertifikaten auf einen Aktienindex, von Anleihen, von CFDs auf Aktien und von Genussscheinen –, dürfen Sie diesen Verlust mit sämtlichen positiven Kapitalerträgen verrechnen (auch mit Zinsen und Dividenden), aber nicht mit Ihren übrigen positiven Einkünften

 

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reckoner

Hallo passiv_Investor,

 

deine Quelle sagt doch genau das was ich auch sage:

"Erzielen Sie einen Verlust aus Kapitalvermögen, der kein Aktienverlust ist – beispielsweise infolge bezahlter Stückzinsen beim Kauf von Festverzinslichen, aus dem Verkauf von Anteilen an Aktienfonds, von Zertifikaten auf einen Aktienindex, von Anleihen, von CFDs auf Aktien und von Genussscheinen –, dürfen Sie diesen Verlust mit sämtlichen positiven Kapitalerträgen verrechnen..."

 

Stefan

 

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Padua

Ohne Hoffnung, dass die beiden Papiere noch eine bedeutende Kurssteigerung erfahren, habe ich sie nun doch schon gestern verkauft. Lieber eine Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

 

Danke noch einmal an Euch alle, die ihr mir mit Euren Einschätzungen für meine Entscheidung geholfen habt.

 

 

Gruß Padua

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