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Rebalancing ETF-Depot

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saver
· bearbeitet von saver
vor einer Stunde schrieb west263:

deine aktuelle Verteilung stört dich ja, also kommt c) schon mal nicht in Frage, weil sich deine Verteilung langsamer ändert.

Für a) müsstest Du ordentlich Geld in die Hand nehmen. Hast Du dieses und bist Du bereit, dieses auf einen Schlag zu investieren?

 

und damit wäre wir wieder bei b)

 

Was ich nicht verstehe, ist das mit den ganzen Stücken. Irgendwie wirfst Du da was durcheinander.

Jeden Sparplan den Du ausführen lässt, richtet sich nach deiner Anlagesumme. Also bekommst Du dann da auch anteilige Stücke. Wenn Du jetzt einen Einzelkauf durchführst, geht dieser mit der Anzahl der Anteile, die erworben werden..

@Gurkensalat,
ich möchte aus eigener Erfahrung auch nochmal diesen pragmatisch einfachen Vorschlag von west263 bekräftigen und aufzeigen, wie sich daraus ein für viele Jahre nachhaltig einheitliches Vorgehen für dich ergibt, das dir dein Depot unter allen Umständen top ausbalanciert erhält und dich nicht später irgandwann wieder mal im Regen stehen lässt. Denn der Vorschlag ist imho unter deinen absolut üblichen Randbedingungen am einfachsten von allem, wenn man

  1. diese Psychokrücke Sparplan, die nur Disziplinlose brauchen aber ansonsten alles unnötig verkompliziert, einfach komplett vergisst (Empfehlung Finanzwesir),
  2. einen Betrag x k EUR (3-5k) festlegt, der von Kosten und sonstigem Aufwand her für Neuinvestitionen sinnvoll ist (der ist entscheidend für alles Weitere!) und
  3. diesen, wie er sich gerade ergibt, jeweils gemäß automatisch aktualisiertem Excelblatt in die 1-2 am meisten unterallokierten Einzelanlagen mit ganzen ETF-Anteilen investiert (Empfehlung Vanguard), sobald der (ungefähr) zusammengekommen ist (muss nicht auf 2 Nachkommastellen präzise sein ;-). Wann das jeweils soweit ist, kann mit der monatlichen Prüfung des Girokontoauszugs ohne jeglichen Zusatzaufwand miterfasst werden. Wenn die AA direkt nach der Neuinvestition weniger als 5% absolute Abweichung aufweist, ist alles im grünen Bereich für dich. Wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm, denn das wird dann spätestens nach 1-2 weiteren Neuinvestitionen nach diesem Vorgehen wieder erreicht.

Fertig!


Damit ergeben sich folgende Vorteile:

  1. Kein unsinnig kleinteiliges Agieren (Empfehlung Ramstein und tyr)
  2. Ein extra Rebalancing wird über viele Jahre komplett vermieden, denn das ergibt sich so nie 100% genau aber ausreichend genau von ganz allein (s. o.a. Link auf "Homemade Finance" in Finanzwesir-Kommentaren). D.h. a) das entspr. Festmachen an einem prozentualen Wert oder festen Betrag und unnötige Ver-/Kaufskosten und Steuern und b) die Festlegung einer Rebalancingfrequenz inkl. c) Hin- und Herüberlegen, ob nun 5, 10 oder 20% oder fester Abweichbetrag und monatlich, viertjährlich oder jährlich optimal sind, entfallen ebenfalls komplett.
  3. Man muss so nur ca. 2-4 x p.a. für allenfalls 10-15 min aktiv werden, d.h. in Summe ca. 20-60 min p.a., also ein Zeitaufwand, der nicht der Rede wert ist.
  4. Damit ergibt sich ebenfalls zwanglos eine Überprüfung der AA im üblichen Rahmen von 2-4 x p.a. (Empfehlung von allen hier einschl. Vanguard, Finanzwesir, ...)
  5. Man hat ein voll adaptives und sachlogisch konsistentes Vorgehen (insbes. kein unsinniger Kauf bereits überallokierter Einzelanlagen und bald danach wieder Verkauf), das auch bei den stärksten Einnahmeschwankungen, z.B. bedingt durch schwankende Ausschüttungen und Bonuszahlungen bis hin zu größten Einzel-Einnahmen, z.B. durch Erbschaften, und auch nach Gehaltserhöhungen ohne neue Festlegungen und Grundsatzüberlegungen jahrelang rein mechanisch abgespult werden kann.
  6. Durch diese angemessen regelmäßige minimale aber bewusste Beschäftigung mit diesem Thema (monatlich nervt, jährlich ist imho zu wenig) gewinnt der Einsteiger viel schneller ein Gespür für diese so ganz eigene Finanzwelt. Das hilft nach meiner Erfahrung vor allem bei weiteren größeren Entscheidungen, z.B. wie man größere Ausgaben plant, wie man mit Finanzinnovationen umgeht oder wie man am besten 5-6-stellige Einzel-Einnahmen z.B. durch Erbschaften neu investiert. Mit dieser so aufgebauten Vertrautheit wird z.B. die übliche Empfehlung für letzteres "auf einen Schlag sofort bei Eingang" fast selbstverständlich naheliegend, was sonst immer und immer wieder zu Thread-füllenden Diskussionen führt (s. z.B. auch o.a. Finanzwesir-Link).

Passt das so für dich?

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tyr

Vanguard empfiehlt jährlich oder halbjährlich überprüfen und beim Reißen der Schwelle jährlich rebalancen.

 

Zudem funktioniert Rebalancen über Sparplanhöhe nur am Anfang, wenn man ab 0 Euro beginnend spart. Später, wenn eine einzelne Sparrate klein ist im Verhältnis zum bestehenden Vermögen bzw. im Verhältnis zu Kursschwankungen des Vermögensstamms dauert es zu lange, mit Veränderungen an Sparraten zu rebalancen.

 

Man kann das übrigens auch ganz lassen und das Weltdepot im Rahmen von Portfolio-ETF kaufen. Die machen das Rebalancing dann für einen, so dass man sich darum gar nicht mehr kümmern muss. Zudem erfolgt das Rebalancing steuerlich neutral, da man garantiert dabei nichts verkaufen muss. Arero und Comstage Vermögensstrategie rebalancen jährlich, beim db x-trackers Portfolio-ETF müsste man nachsehen, wird wahrscheinlich ähnlich sein.

 

Aber, wie immer, jeder, wie er mag.

 

 

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saver
· bearbeitet von saver
vor 50 Minuten schrieb tyr:

Zudem funktioniert Rebalancen über Sparplanhöhe nur am Anfang, wenn man ab 0 Euro beginnend spart. Später, wenn eine einzelne Sparrate klein ist im Verhältnis zum bestehenden Vermögen bzw. im Verhältnis zu Kursschwankungen des Vermögensstamms dauert es zu lange, mit Veränderungen an Sparraten zu rebalancen.

Stimmt. Aber wie man damit anfängt, war hier die Frage. Danach "kommt Zeit kommt Rat". Bei mir hat es dann z.B. noch ca. 8 Jahre gedauert, bis die Abweichungen zu groß wurden, da ich das aufwandsminimierend nach der mir sinnvoll erscheinenden weiter oben im Thread angeg. 5/25-Rebalancingregel festgegt hatte, und zwar erst nach einigen Jahren Praxis mit ausreichend Gespür für diese Angelegenheit. Aber dafür hat @Gurkensalatja noch einige Jahre eigene Erfahrungen Zeit. Wie gesagt hat mir dieses Gespür diese erste dann schon 5-stellig große "aktive" Rebalancingentscheidung leicht gemacht, die per se nie pauschal empfohlen werden kann. Danach hat es dann wieder etliche Jahre gedauert, bis weider mal ein solches echtes Rebalancing erforderlich wurde.

 

Portfolio-ETF ist imho in diesem Thread OT. Hier geht es um DIY. ;)

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tyr
vor 25 Minuten schrieb saver:

 

 

Portfolio-ETF ist imho in diesem Thread OT. Hier geht es um DIY. ;)

 

Warum eigentlich?

 

Ich schließe Portfolio-ETF erst dann aus, wenn man damit gar nicht klar kommt.

 

Bei den Schwierigkeiten und den vielen Stunden Aufwand und Diskussionen nur um Rebalancing hätte man mit Portfolio-ETF schon längst wieder andere Dinge tun können und das Rebalancing der Fondsgesellschaft überlassen können.

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west263
vor 1 Minute schrieb tyr:

Bei den Schwierigkeiten und den vielen Stunden Aufwand und Diskussionen nur um Rebalancing hätte man mit Portfolio-ETF schon längst wieder andere Dinge tun können und das Rebalancing der Fondsgesellschaft überlassen können.

:thumbsup:

nee, nee, nee das geht nicht. Zu einfach. :P

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saver
· bearbeitet von saver
vor 22 Minuten schrieb tyr:

Warum eigentlich?

 

Ich schließe Portfolio-ETF erst dann aus, wenn man damit gar nicht klar kommt.

 

Bei den Schwierigkeiten und den vielen Stunden Aufwand und Diskussionen nur um Rebalancing hätte man mit Portfolio-ETF schon längst wieder andere Dinge tun können und das Rebalancing der Fondsgesellschaft überlassen können.

 

vor 19 Minuten schrieb west263:

:thumbsup:

nee, nee, nee das geht nicht. Zu einfach. :P

 

Genau :thumbsup:

Wie macht ihr es denn konkret?

 

Aber im Ernst. Ich sehe den Hauptvorteil dieses Tuns in Punkt 6. Denn wenn man jahrelang alles nur im Automatikmodus laufen lässt, baut man für dieses wichtige Thema, für das man praktisch keinerlei wirklich uneigennützige fremde Hilfe bekommt, keinerlei Kompetenz auf, was gerade bei diesem Thema leider nicht allein durch schlaue Bücher funktioniert. Dann steht man vor jeder größeren finanziellen Entscheidung wieder wie der Ochs vorm Berge und folgt dann irgendwann doch notgedrungen zufällig anwesenden "Beratern", die nur dein Bestes wollen, nämlich dein Geld... Da investiere ich doch gern diese 60 min. p.a., die zumindest mir sehr vieles sehr bald sehr viel klarer gemacht haben. Kann ich jedem nur wärmstens empfehlen. Und diese bis jetzt vielleicht aufgelaufenen 60 min Reflexion und Diskussion darüber waren für mich auch nicht ohne Nutzen. Oder warum macht ihr sonst hier im WPF mit?

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 38 Minuten schrieb saver:

Genau :thumbsup:

Wie macht ihr es denn konkret?

 

Ich würde liebend gern Routinetätigkeiten wie Regionengewichtung im Aktienteil überprüfen und neu gewichten oder Asset Allocation im Depot (!) überprüfen und neu gewichten von der Kapitalanlagegesellschaft (KAG) machen lassen. Bei der KAG machen das dann Profis für viele Anleger. Solange ich als Anleger über niedrige Kosten und Aufwandsersparnis an diesen Skaleneffekten hinreichend beteiligt werde muss ich nicht selber mühsam als Laie zu Hause sitzen und meine Lebenszeit mit solchen Dingen verbringen.

 

Zudem bleibt noch genug zu tun bei anderen Geldanlagen bzw. in anderen Anlageklassen außerhalb von Wertpapieren. Ich darf weiterhin die Asset Allocation meines Gesamtportfolios (Depot und andere Anlagen zusammen) z. B. jährlich aktualisieren und ggf. bei Bedarf anpassen. Ich muss dann aber nicht mehr jede kleine Einzelposition aus Aktien-ETF Europa, EM oder sonstwas beobachten und mühsam über Sparplananpassungen anpassen.

 

Zudem wird im Portfolio-ETF steuerneutral umgeschichtet. Ich als Anleger zahle keine Steuern auf aufgelaufene Erträge von Wertpapieren, die innerhalb des Fonds umgeschichtet werden. Ich muss auch keine kostbaren Verluste vorzeitig realisieren, nur weil Umschichtungsbedarf besteht. Sehr praktisch.

 

Portfolio-ETF kommen nur dann nicht in Frage, wenn man z. B. mit dem Anlagekonzept des Portfolio-ETF gar nicht leben kann, z. B. weil man gar keine synthetischen Swapper mag oder unbedingt 30% Nordamerika-Aktien haben will statt z. B. 40%. Wenn sowas unerträglich erscheint, wird man mit Portfolio-ETF nicht glücklich.

 

vor 38 Minuten schrieb saver:

 

 

Genau :thumbsup:

Wie macht ihr es denn konkret?

 

Aber im Ernst. Ich sehe den Hauptvorteil dieses Tuns in Punkt 6. Denn wenn man jahrelang alles nur im Automatikmodus laufen lässt, baut man für dieses wichtige Thema, für das man praktisch keinerlei wirklich uneigennützige fremde Hilfe bekommt, keinerlei Kompetenz auf, was gerade bei diesem Thema leider nicht allein durch schlaue Bücher funktioniert. Dann steht man vor jeder größeren finanziellen Entscheidung wieder wie der Ochs vorm Berge und folgt dann irgendwann doch notgedrungen zufällig anwesenden "Beratern", die nur dein Bestes wollen, nämlich dein Geld... Da investiere ich doch gern diese 60 min. p.a., die zumindest mir sehr vieles sehr bald sehr viel klarer gemacht haben. Kann ich jedem nur wärmstens empfehlen. Und diese bis jetzt vielleicht aufgelaufenen 60 min Reflexion und Diskussion darüber waren für mich auch nicht ohne Nutzen. Oder warum macht ihr sonst hier im WPF mit?

 

Das sind nicht nur 60 min. im Jahr. Wie viele Stunden hast du jetzt schon hier in dieser Diskussion verbracht? Wie viele Stunden wirst du in Zukunft noch darüber nachdenken, wenn es wirklich zu tun ist? Du hast das Wissen über Rebalancing doch jetzt erarbeitet. Was erwartest du noch groß zu lernen?

 

Ich würde solche Routinetätigkeiten gerne machen lassen für kleines Geld.

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Gurkensalat
· bearbeitet von Gurkensalat

danke erstmal für die sehr hilfreichen erläuterungen und hinweise. gerne würde ich das thema Portfolio_ETF nochmal aufgreifen.

 

Du empfiehlst also im Prinzip nicht über ein Depot (z.B bei der comdirect) einen ETF-Depot zu führen (ob über Sparplan oder über die oben von saver geschilderte Vorgehensweise) sondern das Ganze über Unternehmen wie zum Beispiel scalable capital abzuwickeln? Oder wie kann ich dies einordnen?

 

Derzeit ist mein Depot ja noch nicht so groß (wiegesagt 12.000€. monatlich 1000€ mehr), allerdings möchte ich natürlich frühestmöglich alles lernen und die richtigen Vorraussetzungen schaffen bevor ich dann irgendwann Geld "verbrenne" durch irgendwelche notwendigen Transaktionen oder Ähnliches.

 

Generell finde ich es interessant, bislang war ich eher der Ansicht, dass von allen Seiten empfohlen wird ein Depot anzulegen und dann via Wertpapiersparlan das dann 20-30 Jahre zu besparen mit ausgewählen (am Besten Weltportfolio von Kommer) ETFs und dann einmal im Jahr ein Rebalancing durchzuführen.

 

Danke

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tyr
· bearbeitet von tyr

Portfolio-ETF allgemein: http://www.morningstar.de/de/news/151361/der-nicht-so-feine-unterschied-zwischen-etf-portfolios-und-etf-dachfonds.aspx

 

ETF-Portfolio als klassischer (nicht börsengehandelter) Fonds: DWS ARERO, DWS0R4: http://www.arero.de/ WPF-Diskussion: https://www.wertpapier-forum.de/topic/22224-arero-der-weltfonds/

Portfolio-ETF als ETF von db x-trackers, mit ausgewogener Allokation DBX0BT oder mit konservativer Allokation A1C1G8: https://etf.deutscheam.com/de-DE/etf-wissen/themenwelten/portfolio-etf/ WPF-Diskussion: https://www.wertpapier-forum.de/topic/29549-db-x-trackers-portfolio-total-return-etf/ Der DBX0BT wird zudem demnächst auf physische Replikation umgestellt,der A1C1G8 repliziert schon physisch.

Portfolio-ETF als ETF von Comstage, ausgewogene Allokation, ETF701: https://www.comstage.de/News/PressArticles.aspx?c=237202 WPF-Diskussion: https://www.wertpapier-forum.de/topic/51764-comstage-vermögensstrategie/

 

Das ist dann die moderne und kostengünstige Form von Mischfonds, ohne Ausgabeaufschläge und günstig handelbar (Spread der ETFs bzw. kostenfreie Aktionssparpläne). Es muss kein teures aktives Fondsmanagement bezahlt werden. Am billigsten mit ungefähr 0,5% p.a. sind Arero und ETF701, die db-x sind etwas teurer, haben dafür aber auch ein teilaktives Anlagekonzept.

 

Den Mehrwert von Robo Advisors oder sonstigen hippen Vermögensverwaltern konnte ich bisher nicht nachvollziehen. Kann man sicher mal in Sachen Kosten daneben legen, würde mich aber wundern, wenn die kostenlos arbeiten. Am Ende muss ja dann doch irgendwer die Geldanlage umsetzen, da kann ein Robo Advisor oder sonstiges Fintech m. E. kaum von den Kosten her mit den Portfolio-ETF mit halten.

 

Da dürfte insbesondere für kleinere Anlagesummen für viele Anleger etwas dabei sein.

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vormtor

Was für Dich passt, musst Du entscheiden.

 

"Weltdepot" (nach Kommer, MK, BIP oder wie auch immer) ist derzeit schwer in Mode. Es gibt sehr gute Argumente dafür, so zu investieren. Aber die Zukunft ist bekanntlich offen. Will heißen: Wer weiß, welche neuen Ansätze, Erkenntnisse, Theorien werden in 20 Jahren aktuell sein und die Kapitalmärkte bewegen?

 

In fast jedem Faden in diesem Forum geht es den Eröffnern um Anlageentscheidungen mit einem Horizont von 20 Jahren oder mehr. In dieser Zeit werden aber nicht nur persönliche Ereignisse (berufliche und familiäre Entwicklungen, Erbschaften oder Immobilienerwerb, u.v.a.m.) die eigene Investionsentscheidung beeinflussen, sondern auch neue Erkenntnisse und Moden. 

 

Das soll Dich nicht verunsichern. Den Generalschlüsssel zur Investition gibt es nicht; Du solltest selbst entscheiden, die Entscheidung begründen und sie vertreten.

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tyr

Die drei genannten Portfolio-ETF sind m. E. eine Art, ein Weltportfolio zu kaufen. Komplett, "mit alles". Es fällt dann aber eben die für den einen oder anderen reizvolle Möglichkeit weg, doch wieder aktiv Schräubchen zu drehen und irgendwas anders zu machen als in der Theorie sinnvoll und empfohlen. Dafür wird das Weltportfolio, Asset Allocation und Rebalancing dann aber auch tatsächlich und stur umgesetzt, egal wie sehr der Anleger dazu in der Lage ist oder nicht.

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west263
· bearbeitet von west263
vor 11 Stunden schrieb saver:

Wie macht ihr es denn konkret?

Ich habe 2007, mit so einigen meiner alten Depotleichen, tabula rasa gemacht und dann Januar 2008 begonnen, mir ein Fondsdepot aufzubauen. Zu dem Zeitpunkt kannte ich ETF noch nicht (erst im Dez.) und so gibt es heute in meinem Depot 3 Fonds und 1 ETF, die steuerfrei da liegen.

Vor Jahren, als der Arero so richtig ins Gerede kam, wäre das so mein Vehikel gewesen, wenn ich nicht schon die Fonds gehabt hätte. Lange Zeit habe ich mich an der Aufteilung des Arero orientiert. Mittlerweile reduziert sich jetzt mein Risiko etwas, wenn es bei 50:50 angekommen ist, ist es ein Wert, mit dem ich gut leben kann.

 

Wenn ich heute anfangen würde, wäre der comstage Vermögensstrategie meine erste Wahl.

 

 

 

 

vor 9 Stunden schrieb Gurkensalat:

Du empfiehlst also im Prinzip nicht über ein Depot (z.B bei der comdirect) einen ETF-Depot zu führen (ob über Sparplan oder über die oben von saver geschilderte Vorgehensweise) sondern das Ganze über Unternehmen wie zum Beispiel scalable capital abzuwickeln?

Wo hast Du das denn heraus gelesen?

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saver
· bearbeitet von saver
vor 11 Stunden schrieb vormtor:

Was für Dich passt, musst Du entscheiden.

 

"Weltdepot" (nach Kommer, MK, BIP oder wie auch immer) ist derzeit schwer in Mode. Es gibt sehr gute Argumente dafür, so zu investieren. Aber die Zukunft ist bekanntlich offen. Will heißen: Wer weiß, welche neuen Ansätze, Erkenntnisse, Theorien werden in 20 Jahren aktuell sein und die Kapitalmärkte bewegen?

 

In fast jedem Faden in diesem Forum geht es den Eröffnern um Anlageentscheidungen mit einem Horizont von 20 Jahren oder mehr. In dieser Zeit werden aber nicht nur persönliche Ereignisse (berufliche und familiäre Entwicklungen, Erbschaften oder Immobilienerwerb, u.v.a.m.) die eigene Investionsentscheidung beeinflussen, sondern auch neue Erkenntnisse und Moden. 

 

Das soll Dich nicht verunsichern. Den Generalschlüsssel zur Investition gibt es nicht; Du solltest selbst entscheiden, die Entscheidung begründen und sie vertreten.

Genau das sind alles die Dilemmas jedes langfristigen Anlegers. Und um die möglichst gut entscheiden zu können, sollte man möglichst gute Grundkenntnisse und praktische Erfahrungen aufbauen. Dafür ist es imho sehr vorteilhaft, das oben vorgeschlagene DIY-Vorgehen, das klarerweise sehr repetitiv ist, selber auszuführen, da man nur so selber ausreichend miterlebt, wie sich eigene Entscheidungen im Zusammenspiel mit dem oft sehr eigenartigen Verhalten des Finanzmarktes auf das eigen Depot auswirken.

 

Das hat mir aus meiner klarerweise subjektiven Sicht sehr viel Sicherheit bei allen o.a. Entscheidungen gebracht, z.B. mitten in der Krise E.2008 einen größeren Geldeingang relativ unbeeindruckt von dem Gemetzel auf einmal in die am meisten unterallokierten Einzelanlagen zu investieren.

 

Ich kann daher dieser aktuellen Finanzinnovation Portfolio-ETF wenig abgewinnen, weil mich die von meinem Depot entfremden würde und weil deren AA sowieso weit von meiner  entfernt ist. Gerade habe ich mir auch eine andere Finanzinnovation Faktor/Smart Beta ETFs näher angeschaut und ebenfalls als ungeeignet für eine langfristige Investition ad acta gelegt, siehe hier, trotz oder gerade wegen dem aktuellen Hype, der sicher einige in ihren Investitionsentscheidungen beeinflusst.

 

Die meisten Moden und Hypes sind für einen langfristig orientierten Anleger imho meist sowieso nichts, mit Ausnahme der ETFs, auf die ich auch seit einigen Jahren nach und nach komplett umstelle, da die entscheidende Vorteile ohne jede Nachteile bringen.

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Sascha.
· bearbeitet von Sascha.

Super.

Kauf aber nur so viele Positionen, wie du Gebührenfrei kaufen kannst.

Und dass dann jeweils von dem ETF, der am meissten negativ vom Sollzustand abweicht.

Oft kann man relativ einfach kostenlos kaufen, wenn man einen kostenlosen Sparplan anlegt und ihn dann nur den einen Monat laufen lässt. So mache ich das zumindest bisher. Dann zahle ich keine Ordergebühren.

Einzig der Zeitpunkt der Ausführung ist dann leider auf den 1. oder 15. des Monats festgetackert. Und die Anteile erscheinen nicht sofort im Depot. Das sind mir die gesparten 6,50 Odergebühren aber wert.

 

MfG

Sascha

 

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tyr
· bearbeitet von tyr

Passive Anlagestrategie heißt eben gerade keine eigenen Anlageentscheidungen bei der Ausführung zu treffen, sondern die einmal festgelegte Strategie stur um zu setzen. Dabei kann ein Portfolio-ETF gut helfen.

 

Portfolio-ETF sind auch keine neue Innovation, die gibt es seit 2008. Genau genommen ist das nur die sehr kostengünstige Art, einen Mischfonds mit Weltdepot und passiver Anlagestrategie und sehr niedrigen Kosten zu kombinieren. Abgesehen davon auch nichts neues. Der Vergleich mit Strategic-Beta ETF passt daher nicht.

 

Zudem folgt der db-x Portfolio ETF einer teilaktiven Anlagestrategie: Rohstoffe weg lassen und Faktor Strategie-ETF zu den klassischen passiven MCap-ETF dazu nehmen. Das hat in der Vergangenheit gut funktioniert, trotz leicht höherer Kosten: http://www.fondsweb.de/fondsvergleich/LU0360863863-LU0397221945

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saver
· bearbeitet von saver
vor 10 Stunden schrieb tyr:

Passive Anlagestrategie heißt eben gerade keine eigenen Anlageentscheidungen bei der Ausführung zu treffen, sondern die einmal festgelegte Strategie stur um zu setzen. Dabei kann ein Portfolio-ETF gut helfen.

Das war auch nicht gemeint. Es sind äußere Umstände, die jedem Anleger in größeren Abständen immer wieder eigene Anlageentscheidungen abfordern. Und darauf sollte man sich schon früh möglichst gut vorbereiten.

 

Zitat

Portfolio-ETF sind auch keine neue Innovation, die gibt es seit 2008. Genau genommen ist das nur die sehr kostengünstige Art, einen Mischfonds mit Weltdepot und passiver Anlagestrategie und sehr niedrigen Kosten zu kombinieren. Abgesehen davon auch nichts neues. Der Vergleich mit Strategic-Beta ETF passt daher nicht.

Es ging mir auch nur um nicht näher zusammenhängende Beispiele für Finanzinnovationen aus der jüngeren Vergangenheit so ab ca. 2000 in D. Deren Relevanz für die eigene Anlage muss dann auch jeweils entschieden werden, um up-to-date zu bleiben. Wenn da alles 10 Jahre lang nur vollautomatisch ablief, fängt man immer wieder von vorne an.

Neben der vor ein paar Jahren beschlossenen sukzessiven Umstellung von Fonds auf (die große Finanzinnovation) ETFs schaue ich mir z.Zt. die seit gut 5 Jahren aufkommenden Liquid Alternatives genauer an, da die imho aufgrund teilweise sehr geringer Korrelationen zu anderen Anlagen sehr interessant zur wirksamen Verbesserung der Diversifikation und somit auch zur Risikoreduzierung und zur Erhöhung der Rebalancingprämie sein können, wenn man nicht einen großen Teil auf real nicht mehr werthaltige Geldmarktanlagen setzen will. Durch die stark gestiegenen Korrelationen der klassischen Anlagen wird der Handlungsbedarf da ja immer größer. Liegen dazu hier schon praktische Erfahrungen vor?

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tyr
· bearbeitet von tyr
Am 9/11/2017 um 14:35 schrieb Gurkensalat:

Du empfiehlst also im Prinzip nicht über ein Depot (z.B bei der comdirect) einen ETF-Depot zu führen (ob über Sparplan oder über die oben von saver geschilderte Vorgehensweise) sondern das Ganze über Unternehmen wie zum Beispiel scalable capital abzuwickeln? Oder wie kann ich dies einordnen?

 

Nochmal zu Scalable Capital, da du diesen Anbieter genannt hast. Die ING Diba bewirbt diesen Anbieter derzeit und nennt die Konditionen: https://www.ing-diba.de/wertpapiere/online-vermoegensverwaltung/

 

Zitat

Gebühren

Sie zahlen 0,75% Gebühren Ihres verwalteten Vermögens pro Jahr (0,33% an Scalable Capital, 0,42% an die ING-DiBa). Die Berechnung erfolgt tagesgenau.

 

Diese 0,75% p.a. Verwaltungsgebühr für Bank und Scalable Capital zusätzlich zu den ETF-Kosten kann man einfach weglassen und die genannten Portfolio-ETF kaufen. Folgende Leistungen werden genannt:

 

Zitat

Scalable Capital erstellt Ihr Portfolio und steuert Käufe oder Verkäufe vollautomatisch.

Scalable Capital investiert für Sie ausschließlich in ETFs – kostengünstige Indexfonds, die weltweit in verschiedene Anlageklassen streuen.

 

Das gibt's beim ARERO und beim db x-trackers Portfolio ETF schon seit über 9 Jahren. Für weniger Gebühren.

 

Genau genommen ist Scalable Capital oder diese ganzen angeblich so hippen Robo Advisors nur alter Wein in neuen Schläuchen. Das sind ETF-Dachfonds. Den Unterschied beschreibt Morningstar hier: http://www.morningstar.de/de/news/151361/der-nicht-so-feine-unterschied-zwischen-etf-portfolios-und-etf-dachfonds.aspx

 

 

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west263
Am 11.9.2017 um 14:35 schrieb Gurkensalat:

danke erstmal für die sehr hilfreichen Erläuterungen und Hinweise.

Wie hast Du dich jetzt eigentlich entschieden, wie Du das mit dem Rebalancing in deinem Depot realisierst?

und welche Entscheidung triffst Du im Bezug auf die comdirect und deine ganze Riege comstage ETF?

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