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finanzdschungel

Altersvorsorge-Strategie ausschließlich mit einem Weltportfolio basierend auf ETFs?

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finanzdschungel
· bearbeitet von finanzdschungel

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tyr
· bearbeitet von tyr

Immer wieder die selben alten uninformierten Anti-Riester-Argumente. Dann nehme die Riesterförderung eben nicht mit, zwingt dich doch niemand dazu.

 

Auszahlplan aus deinem AV-Vermögen kannst du dann auch selber machen. Willst du, dass es garantiert bis zum Lebensende reicht musst du (sehr) konservativ auszahlen. Da du nicht weißt, wie alt du wirst kannst du dieses Langlebigkeitsrisiko dann auch nicht auf eine Gemeinschaft verteilen und von Risikoüberschüssen profitieren. Du musst das dann allein tragen und sehr konservativ auszahlen und entsprechend viel vererben bzw. wenig davon haben, wenn du doch nur durchschnittlich alt wirst. Zudem musst du dich selber um die lebenslange Auszahlung und Geldanlage im Alter kümmern, auch wenn du irgendwann im Pflegeheim angekommen bist. Geht alles, ist dann aber blöd.

 

Ich sehe das pragmatischer und würde die Riesterförderung einfach mit einem günstigen Riester-Zinsanlagenprodukt mitnehmen und in die langfristig angelegte Asset Allocation einrechnen und gut ist.

 

Zudem: bist du Angestellter, Arbeiter oder Selbständiger? Riester ist nur eine zusätzliche Altersvorsorge, vorgesehen, um die aufgerissene Versorgungslücke im Alter zu stopfen, die aus der Absenkung des GRV-Rentenniveaus entstanden ist. Nicht mehr und nicht weniger. Die hautpsächliche Altersvorsorge für GRV-Pflichtversicherte ist: die GRV! Da gehen 18,7% des Bruttoeinkommens an Einzahlungen rein (unter BBG). Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Beitragssatz

 

Für die große Gruppe der Arbeiter und Angestellten Pflichtversicherten ist Altersvorsorge vor allem GRV. Wenn du das nicht willst: auswandern oder selbständig machen. Dann kannst du die 18,7% selber anlegen und musst dies dann insolvenz- und pfändungssicher hinbekommen sowie dich selber zurück halten, die AV-Rücklagen nicht vorzeitig zu verkonsumieren.

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Joseph Conrad
vor 9 Stunden schrieb tyr:

Immer wieder die selben alten uninformierten Anti-Riester-Argumente. Dann nehme die Riesterförderung eben nicht mit, zwingt dich doch niemand dazu.

 

 

Ich sehe das pragmatischer und würde die Riesterförderung einfach mit einem günstigen Riester-Zinsanlagenprodukt mitnehmen und in die langfristig angelegte Asset Allocation einrechnen und gut ist.

 

Riester ist nur eine zusätzliche Altersvorsorge, vorgesehen, um die aufgerissene Versorgungslücke im Alter zu stopfen, die aus der Absenkung des GRV-Rentenniveaus entstanden ist. Nicht mehr und nicht weniger. Die hautpsächliche Altersvorsorge für GRV-Pflichtversicherte ist: die GRV! Da gehen 18,7% des Bruttoeinkommens an Einzahlungen rein (unter BBG). Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Beitragssatz

 

Für die große Gruppe der Arbeiter und Angestellten Pflichtversicherten ist Altersvorsorge vor allem GRV. 

 

Sehr richtig  :thumbsup:

Bei der Altersvorsorge würde ich immer sehr breit streuen. Als Angestellter gehört da ein geförderter Riestervertrag unbedingt dazu. Genauso wie eine Betriebsrente. Mit der  GRV sollten diese drei Säulen dann die Grundversorgung während der Rente dicke sichern. Dazu kommt dann für den Lebensstandard das Weltportfolio und andere Anlageklassen. Wie etwa Wohneigentum.

 

Gruß

Joseph

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Relich
12 hours ago, finanzdschungel said:

Ist es ratsam seine private Altersvorsorge ausschließlich mit dem Weltportfolio zu betreiben? Sollte man auf Riester, Rürüp, BAV und private Rentenversicherungen verzichten?

 

Ob es ratsam ist, kann ich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass ich das momentan so betreibe. Weltportfolio+Anleihen. Ich bin aber auch selbständig, daher entfällt für mich die Versicherungspflicht in der GRV. Rürüp kann ich immer noch nachholen und nachzahlen, wenn ich älter bin und bis dahin das Geld rentabler anlegen ohne die hohen Gebühren. 

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finanzdschungel
· bearbeitet von finanzdschungel

Interessante Beiträge - schon mal danke!

 

vor 10 Stunden schrieb tyr:

Auszahlplan aus deinem AV-Vermögen kannst du dann auch selber machen. Willst du, dass es garantiert bis zum Lebensende reicht musst du (sehr) konservativ auszahlen. Da du nicht weißt, wie alt du wirst kannst du dieses Langlebigkeitsrisiko dann auch nicht auf eine Gemeinschaft verteilen und von Risikoüberschüssen profitieren. Du musst das dann allein tragen und sehr konservativ auszahlen und entsprechend viel vererben bzw. wenig davon haben, wenn du doch nur durchschnittlich alt wirst. 

Der Versicherer rechnet ja auch konservativ bei der Auszahlung und geht davon aus, dass ich älter werde, als ich lt. statistischer Lebenserwartung werde. Nur wenn man über diese aktuarische Lebenserwartung hinausgeht, profitiert man ja von den Risikoüberschüssen. 
Und ich fände es ja sogar gut, einen Teil des Vermögens zu vererben, von daher sehe ich das nicht als Problem.

 

 

 

vor 10 Stunden schrieb tyr:

Zudem musst du dich selber um die lebenslange Auszahlung und Geldanlage im Alter kümmern, auch wenn du irgendwann im Pflegeheim angekommen bist. Geht alles, ist dann aber blöd.

Das stimmt. Aber wenn ich im Alter das Weltportfolio tatsächlich nicht mehr führen kann, dann schichte ich gerne alles auf ein Tagesgeldkonto um und mache mir eine Dauerüberweisung dazu. Dann profitiere ich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr von der Rendite des Aktienmarkts.

 

 

 

vor 10 Stunden schrieb tyr:

Ich sehe das pragmatischer und würde die Riesterförderung einfach mit einem günstigen Riester-Zinsanlagenprodukt mitnehmen und in die langfristig angelegte Asset Allocation einrechnen und gut ist.

Wenn man Kosten etc. betrachtet, dann wird ein Teil der Zulagen und Steuervorteile wieder vernichtet. Dazu kommen für mich fundamentale Nachteile eines Riester-Produkts

- Beitragsgarantie als Renditebremse

- Vererbung eingeschränkt

- nur in der EU beziehbar; außerhalb der EU keinen Anspruch

- häufig keine Möglichkeit das Portfolio (Wertpapiere und Gewichtung) zu steuern, dadurch Kontrollverlust

- nur 30 % Auszahlung bei Riester zu Rentenbeginn

- bei Auflösung müssen Zulagen und vor allem Steuererstattungen zurückgezahlt werden

- Komplexität der Produkte

- bei schwerer Krankheit im Alter kommt man nicht an sein Geld heran 

- für die komplette Auszahlung ("damit es sich lohnt"), muss man sehr alt werden

- es wird nur eine nominale Rente garantiert, was bringen mir bspw. 300 Euro nominale Rentenzusage heute? 40 Jahre * 1,5 % Inflation macht aus 300 Euro nominaler Rente 120 Euro? Das spielt für mich ein bisschen in den Grundsatz 3 rein, dass man die Rendite braucht, um überhaupt ein akzeptables Altersvorsorge-Vermögen aufzubauen.

 

Ich würde mal gerne für ein solches günstiges Riester-Zinsanlagenprodukt die Rechnung sehen, ab wie viel Jahren man in den Genuss der Zulagen bekommt, ab wie viel Jahren man von einem Risikoüberschüss profitiert und wie das Ganze bei einer förderschädlichen Auflösung aussieht - wenn man bspw. in das Nicht-EU-Ausland geht und den Vertrag förderschädlich kündigt; dann hat man m. M. n. die ganzen Kosten des Produkts bezahlt und hatte unter dem Strich eine renditearme Anlage, die durch die Kosten sogar noch deutlich Verlust gemacht hat. 

 

 

 

 

vor einer Stunde schrieb Joseph Conrad:

 

Sehr richtig  :thumbsup:

Bei der Altersvorsorge würde ich immer sehr breit streuen. Als Angestellter gehört da ein geförderter Riestervertrag unbedingt dazu. Genauso wie eine Betriebsrente. Mit der  GRV sollten diese drei Säulen dann die Grundversorgung während der Rente dicke sichern. Dazu kommt dann für den Lebensstandard das Weltportfolio und andere Anlageklassen. Wie etwa Wohneigentum.

 

Gruß

Joseph

Der Ansatz kommt mir sehr konservativ vor. Wenn ich in Riester bspw. die 1946 Euro pro Jahr investiere und in die Betriebliche Altersvorsorge, sagen wir mal, auch noch 150 Euro im Monat, dann habe ich über 300 Euro im Monat in diesen beiden Formen der Altersvorsorge stecken (ohne jetzt die Diskussion anzufangen, wie hoch die Steuererstattung im Riester-Vertrag ist. Das ist m. M. n. auch ein nicht zu verachtender Spar-Betrag, der bei einer schlechteren Rendite als bei einem ETF-Depot auf 40 Jahre gesehen auch das mögliche Kapital im Rentenalter deutlich schmälert.

 

 

 

 

vor 29 Minuten schrieb Relich:

 

Ob es ratsam ist, kann ich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass ich das momentan so betreibe. Weltportfolio+Anleihen. Ich bin aber auch selbständig, daher entfällt für mich die Versicherungspflicht in der GRV. Rürüp kann ich immer noch nachholen und nachzahlen, wenn ich älter bin und bis dahin das Geld rentabler anlegen ohne die hohen Gebühren. 

Aber auch Du hättest ja die Möglichkeit einer privaten Rentenversicherung, bspw. eine ETF-Fondspolice mit Versicherungsmantel und dann (zumindest heute) Steuervorteilen durch das Halbeinkünfteverfahren. 

 

 

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 31 Minuten schrieb finanzdschungel:

Interessante Beiträge - schon mal danke!

 

Der Versicherer rechnet ja auch konservativ bei der Auszahlung und geht davon aus, dass ich älter werde, als ich lt. statistischer Lebenserwartung werde. Nur wenn man über diese aktuarische Lebenserwartung hinausgeht, profitiert man ja von den Risikoüberschüssen. 

 

Das ist ein Missverständnis. Nur wenn du älter wirst als die Versicherung konservativ annimmt wird zu Lasten des Kollektivs deine Leibrente trotzdem weiter ausgezahlt. An entstandenen Risikoüberschüssen von früher sterbenden Versicherten wirst du entsprechend den Regeln beteiligt, vorher: https://de.wikipedia.org/wiki/Überschussbeteiligung Welche Überschussbeteiligung soll denn nach deinem Tod stattfinden?

 

Im Übrigen sagt der verlinkte Monitor-Beitrag das genau so: die Garantierenten sind konservativ kalkuliert, die Lebenserwartung genau so. Wenn trotzdem die Rentenbezieher früher versterben wie üblich bilden sich daraus Risikoüberschüsse, an denen das Kollektiv vor seinem Tod (! - wann sonst? Rentengarantiezeit nach dem Tod mal ausgenommen, die musst du nicht vereinbaren) beteiligt wird.

 

Hier steht was von 90% der Risikoüberschüsse, die bei den Versicherten verbleiben müssen: https://de.wikipedia.org/wiki/Mindestzuführungsverordnung

 

So eine ansatzweise differenzierte Erklärung bringt der Monitor-Beitrag aber nicht. Das wäre langweilig und würde niemanden interessieren.

 

Zum Rest fehlt mir gerade die Zeit, dich auf zu klären, bitte selber einlesen...

 

 

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HelloLudger

Ohne klassische Rentenversicherungen pauschal zu verteufeln: Seid ihr zufälligerweise Versicherungsmakler oder -berater?

Selbst dieser, wahrscheinlich in Teilen von der Versicherungswirtschaft selbst geschriebener Artikel ("wurde im Rahmen der VVG-Reform die gesetzliche Ausgestaltung ab 2008 perfektioniert"), macht deutlich, dass Bewertungsüberschüsse durch strukturell unvermeidbar zu hohe Beiträge entstehen. Eine Ausschüttung dieser Überschüsse zu weniger als 100% an die Beitragszahler lässt mich daher nicht vor Freude ausrasten...

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Joseph Conrad
· bearbeitet von Joseph Conrad
vor einer Stunde schrieb finanzdschungel:

 

 

 

 

Der Ansatz kommt mir sehr konservativ vor. Wenn ich in Riester bspw. die 1946 Euro pro Jahr investiere und in die Betriebliche Altersvorsorge, sagen wir mal, auch noch 150 Euro im Monat, dann habe ich über 300 Euro im Monat in diesen beiden Formen der Altersvorsorge stecken (ohne jetzt die Diskussion anzufangen, wie hoch die Steuererstattung im Riester-Vertrag ist. Das ist m. M. n. auch ein nicht zu verachtender Spar-Betrag, der bei einer schlechteren Rendite als bei einem ETF-Depot auf 40 Jahre gesehen auch das mögliche Kapital im Rentenalter deutlich schmälert.

 

 

 

 

 

 

 

 

Würde ich bei mir gar nicht so sehen. Ich habe ein hohes Klumpenrisiko mit meinem Wohneigentum. Mein Depotvolumen und die derzeitige Sparrate meines Aktien Weltportfolios ist auch schon deutlich höher als das Volumen meiner Riesterrente. Außerdem kaufe ich viel Nebenwerte und Emerging markets mit meinen ETF. Mir ist es sportlich genug. Bin auch schon Ü50.

 

Gruß

Joseph

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 1 Stunde schrieb HelloLudger:

Ohne klassische Rentenversicherungen pauschal zu verteufeln: Seid ihr zufälligerweise Versicherungsmakler oder -berater?

 

Nein, informierte Laien mit seit Jahren Interesse an privaten Finanzen. Ein Diskussionsforum dient dazu, unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen aus zu tauschen. Das heißt aber nicht, dass Fakten erstmal pauschal angezweifelt werden, schon gar nicht, wenn es hier um Gesetze geht. Die Versicherten werden an mindestens 90% der Risikoüberschüsse beteiligt. Was ist für dich daran unverständlich?

 

Da du mit schrägen Unterstellen kommst hast du dich für einen anderen Diskussionsstil entschieden, als ihn der Threadersteller erhalten hat. Kann ich.

 

Hier besteht eher das Problem, dass das Informieren üblicherweise so läuft wie beim Threadersteller: man konsumiert Beiträge aus populären Medien, die durchaus vertrauenswürdig und seriös erscheinen, so wie die Sendung Monitor im ÖR-Fernsehen. Das ist in Ordnung. Nun sollte man neben dem Interesse der Journalisten, möglichst viele Zuschauer zu gewinnen nach dem Beitrag weiter lesen, wie man die dort getroffenen Aussagen einordnen kann. Wenn man genauer liest löst sich der scheinbare Widerspruch nunmal schnell auf. Ja, man sollte konservativ rechnen und nur die Garantieleistungen als "sicher" annehmen. Und ja, die Versicherung berechnet diese ebenso konservativ bzw. muss dies so tun, damit sich der Versicherer auch in der Realität trägt und er nicht in der Auszahlungsphase zahlungsunfähig wird. Für die konservative Kalkulation der Auszahlungsphase gibt es dann z. B. Risikoüberschüsse (und Kapitalanlageüberschüsse), die eben nicht garantiert werden können, aber in der Realität üblicherweise anfallen werden, eben da nicht jeder 102 Jahre alt wird. An diesen Überschüssen wird das Kollektiv angemessen beteiligt, z. B. gesetzlich festgeschrieben zu 90% an den Risiko-ÜS.

 

Langweilig, oder? Mit solchen auf Gesetzen und Verordnungen basierenden Fakten kann man eben keinen Monitor-Beitrag füllen. Das lockt keinen TV-Zuschauer hinter dem Ofen vor.

 

Wenn du die Wikipedia-Artikel anzweifelst, dann stecke deinen Kopf eben in das Gesetz: Mindestzuführungsverordnung: https://www.gesetze-im-internet.de/mindzv_2016/BJNR083100016.html Fangen wir mal an, da du alles maximal anzweifelst:

 

Zitat

§ 7 Risikoergebnis

Die Mindestzuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung in Abhängigkeit vom Risikoergebnis für die überschussberechtigten Versicherungsverträge beträgt 90 Prozent des auf überschussberechtigte Versicherungsverträge entfallenden Risikoergebnisses gemäß § 4 Absatz 1 bei Lebensversicherungsunternehmen mit Ausnahme der Pensionskassen und gemäß § 5 Absatz 1 bei Pensionskassen. Alt- und Neubestand werden dabei getrennt betrachtet (in der in § 4 Absatz 1 genannten Nachweisung der Versicherungsberichterstattungs-Verordnung jeweils Spalte 03 und 02). Ergeben sich rechnerisch negative Beträge für die Mindestzuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung in Abhängigkeit vom Risikoergebnis, werden sie durch Null ersetzt.

 

Jetzt kannst du weiter arbeiten und die Definition erklären, was denn ein überschussberechtigter Versicherungsvertrag ist und was ein entfallendesRisikoergebnis ist. Nach weiteren Stunden der Erklärung wirst du dann verstehen, dass das kein Hexenwerk ist und seine Richtigkeit hat. Und dass der Monitor-Bericht nicht falsch ist, aber nur einen Teil der Wahrheit erzählt und eben anprangert, dass die garantierten (!) Leistungen sehr konservativ berechnet sind. Stimmt auch. Und als Ausgleich dafür, wenn sich die erwartete Realität des früheren Versterbens großer Teile der Versicherten ergibt entstehen dann Überschüsse, an denen die Versicherten gemeinsam beteiligt werden. Die sind aber nunmal nicht garantierbar. Und das sind langweilige öde Zusammenhänge, die es so nicht in reißerische Monitorbeiträge schaffen.

 

vor 1 Stunde schrieb HelloLudger:

(...) dieser (...) Artikel (...) macht deutlich, dass Bewertungsüberschüsse durch strukturell unvermeidbar zu hohe Beiträge entstehen.

 

Was denn für zu hohe Beiträge? Bei einem Riestervertrag legst du allein selbst fest, wie viel du dort einzahlst. Das ist vollkommen flexibel. Du kannst mindestens 60 Euro pro Jahr bzw. 5 Euro pro Monat einzahlen, das ist gesetzlich definiert der Sockelbeitrag. Für die volle Förderung musst du den Mindesteigenbeitrag einzahlen. Auch gesetzlich definiert. Glaubst du nicht? Du willst wieder alles pauschal anzweifeln, weil es deiner Wahrnehmung entgegen steht? Dann such selber nach der rechtlichen Definition dieser Begriffe, ich kaue dir das hier nicht wieder vor so wie oben. Das ich das kann habe ich dort bewiesen.

 

vor 1 Stunde schrieb HelloLudger:

Eine Ausschüttung dieser Überschüsse zu weniger als 100% an die Beitragszahler lässt mich daher nicht vor Freude ausrasten...

 

Ein Riestervertrag dient auch nicht dazu, dich vor Freude ausrasten zu lassen. Das ist eine zusätzliche Altersvorsorge. Und, stelle dir vor, auch die Angestellten im Finanzgewerbe benötigen für ihre Arbeit ein Einkommen, um sich Kleidung, Essen, Wohnraum, einen Friseurbesuch usw. leisten zu können. Vielleicht muss man denen sogar so viel zahlen, dass die Mitarbeiter mit ihrem vom Versicherer gezahlten Gehalt eine Familie ernähren können, sonst findet sich kein Mitarbeiter, der das qualifiziert macht. Gegebenenfalls braucht es auch einen PC, ein Telefon und Druckerpapier beim Versicherer, um den Versicherungsbetrieb durchführen zu können. Das kostet. Wie, du möchtest das nicht zahlen? Dann schließe eben keinen Riestervertrag ab und mach den Einzahlungsplan, die Geldanlage und die konservative Auszahlung selber. Bis zu deinem Tod. Wenns schief geht und das Kapital vor deinem Tod aufgebraucht ist, während du im Altersheim sitzt muss dann eben dein soziales Umfeld für dich aufkommen. Vorher gehts dann erstmal in ein billigeres Heim. Deine Entscheidung.

 

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finanzdschungel

Meines Wissens nach erhält man bei einem Riester Vertrag i. d. R. um die 200-300 Euro pro Monat. Das wird vermutlich nicht zwischen der Luxus Residenz und der Belastung vom sozialen Umfeld entscheiden.

 

Ich finde, dass bei Riester oft die Vorstellung ist, dass man gesund ist und alt wird. Was ist denn, wenn man mit 67 in Rente geht und mit 70 geht es steil bergab. Dann kommt man an das Geld nicht ran und kann es nicht vererben und sich keine Wünsche erfüllen. Eine vereinbarte Garantiezeit kostet wieder Geld und drückt die garantierte Rente.

 

Da bin ich mit einem ETF Depot in den meisten Fällen besser aufgehoben.

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 48 Minuten schrieb finanzdschungel:

Meines Wissens nach erhält man bei einem Riester Vertrag i. d. R. um die 200-300 Euro pro Monat. Das wird vermutlich nicht zwischen der Luxus Residenz und der Belastung vom sozialen Umfeld entscheiden.

 

Das weiß heute noch keiner. Vielleicht werden die Leistungen in der gesetzlichen Rentenversicherung in zukünftigen Jahrzehnten so weit abgesenkt, dass dies nur noch für ein dahinvegetieren reicht. Vielleicht sind Riester- und Betriebsrenten dann der Hauptbaustein. Halte ich auch für unwahrscheinlich, ist aber eben nicht sicher.

 

Genau so möglich wie dein Extremfall:

 

vor 48 Minuten schrieb finanzdschungel:

Ich finde, dass bei Riester oft die Vorstellung ist, dass man gesund ist und alt wird. Was ist denn, wenn man mit 67 in Rente geht und mit 70 geht es steil bergab.

 

Das kann durchaus passieren. Und wenn es nicht passiert und du eher das erreichst, was du an statistischer mittlerer Lebenserwartung hast? Oder du viel länger lebst? Das weiß man eben nicht. Weil es unsicher ist, deshalb gibt es Leibrentenversicherungen, die so lange auszahlen, wie man lebt. Abgesichert durch Verteilung des Risikos auf ein Versichertenkollektiv, konservative Auszahlung und als Ausgleich dazu 90+% Beteiligung unter anderem an den Risikoüberschüssen.

 

Du kannst das selber machen, dann musst du aber auch dazu in der Lage sein. Und dann gibts eben keine staatliche Riesterförderung für dich mit nachgelagerter Besteuerung -- Riester wird aus unversteuertem Einkommen (Steuererklärung) eingezahlt und zur Auszahlungsphase zu 100% besteuert. Wenn du in der Einzahlungsphase einen hohen Steuersatz hast und in der Rentenphase einen niedrigeren kann sich das gut lohnen. Zudem wird auch die Besteuerung zwischenzeitlich angefallener Erträge bis zur Auszahlungsphase gestundet.

 

Zudem tun sich hier im Forum viele ausgesprochen schwer mit der Vorstellung, ihr aufgebautes Finanzvermögen auch wieder zu verbrauchen. Das erscheint oft geradezu undenkbar. Wenn man aber nur spart und nicht in Zukunft wieder verkonsumiert hat man gar nichts davon gehabt. All das hat man in so einem Altersvorsorge-Vertrag schon fertig: Einzahlungsplan, Anlage und Auszahlungsplan + Langlebigkeitsabsicherung.

 

Alles Riester- bzw. AV-Grundlagen. Musst du nicht machen. Ist jetzt auch genug erklärt. Das sind alles Dinge, die ein ETF-Weltportfolio gar nicht löst. Das ist bestenfalls eine teilweise Umsetzung einer Anlagestrategie, mit Altersvorsorge hat das erstmal noch nichts zu tun.

 

Das wars dann von meiner Seite dazu, fröhliches Anti-Riester-Bashen weiterhin...

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Joseph Conrad
· bearbeitet von Joseph Conrad
vor 57 Minuten schrieb finanzdschungel:

Meines Wissens nach erhält man bei einem Riester Vertrag i. d. R. um die 200-300 Euro pro Monat. Das wird vermutlich nicht zwischen der Luxus Residenz und der Belastung vom sozialen Umfeld entscheiden.

 

Ich finde, dass bei Riester oft die Vorstellung ist, dass man gesund ist und alt wird. Was ist denn, wenn man mit 67 in Rente geht und mit 70 geht es steil bergab. Dann kommt man an das Geld nicht ran und kann es nicht vererben und sich keine Wünsche erfüllen. Eine vereinbarte Garantiezeit kostet wieder Geld und drückt die garantierte Rente.

 

Da bin ich mit einem ETF Depot in den meisten Fällen besser aufgehoben.

 

 

Zuerst musst du doch mal eine ordentliche, lebenslange Rente erzielen. Du musst immer positiv denken. Du könntest ja auch 105 werden. Dann zahlt die immer noch. Deine 200-300 Euro Riesterrente sowie eine vergleichbare oder höhere  Betriebsrente gleichen ja lediglich deine Rentenlücke aus. Mit 43% gesetzlicher Rente kommt man ja nicht weit. Das wären dann schon einmal 3 Bausteine deiner Altersvorsorge.

Dann kommen die weitere Bausteine dazu : 4 Weltdepot, 5 Wohneigentum, 6 Lebensversicherung, 7 Bausparverträge. Die Liste lässt sich natürlich auch anders gestalten , erweitern, verkleinern.

Warum willst du alles auf ein ETF Depot setzen ? Da bist du doch auch zum Optimismus verdammt. Früher Tod oder  Wirtschafts-Apokalypse würde ich gar nicht erwägen.

Streuen, Streuen, Streuen ist dagegen meine Devise.

 

Gruß

Joseph

 

PS: sehe das ganz ähnlich wie tyr

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finanzdschungel
· bearbeitet von finanzdschungel

Ich verstehe Eure Argumente.

 

Aber ich finde das wird oft zu einfach betrachtet und es sind zu viele Annahmen enthalten.

 

Riester und BAV haben sich erledigt, wenn man sich selbstständig macht. Was macht man dann mit dem Riester?

 

Was passiert mit der BAV, wenn man den Arbeitgeber wechselt? Ggf. übernimmt der neue AG das nicht und man muss einen neuen Vertrag abschließen. Dann hat man erneut Kosten. Und im Rentenalter muss man die volle Last der Sozialabgaben tragen. 

 

Was passiert im Nicht-EU-Ausland mit dem Riester Vertrag? Förderschädliche Auflösung! 

 

Und wenn es zu einer wirtschaftlichen Krise kommt, sind staatliche Förderungen auch ganz schnell gefährdet.

 

Klar gibt es auch beim ETF Depot Risiken. Aber es wird hier auch nicht alles in Aktien gesteckt, sondern auch in risikoarme Anlagen wie Tagesgeld oder bestimmte Anleihen.

 

Eine Altersvorsorge muss meiner Meinung nach nicht direkt eine monatliche Rente bedeuten. 

 

Ich finde Riester und BAV einfach nicht mehr angemessen in der heutigen Zeit. Es wird von einem Menschen ausgegangen, der ein Leben lang Angestellter ist, am besten bei einem Arbeitgeber und in Deutschland seinen Lebensabend verbringt. 

 

Und ich könnte wetten, dass bei der ganzen Riester Debatte in den nächsten 30 Jahren bestimmt ein Politiker die Reform der Altersvorsorge anstrebt und durchsetzt und dann war es das mit Riester.

 

Gerade im internationalen Vergleich, bspw. USA gibt es ganz andere Förderungen für die Altersvorsorge. Und irgendwann wird auch hier die Frage gestellt, ob das Modell X aus Land Y nicht auch für Deutschland geeignet ist. Ich kenne die Modelle der anderen Länder nicht im Detail, aber im Rahmen der Globalisierung wird sich hier bestimmt auch in Deutschland etwas ändern.

 

Mich würde aber auch mal so ein Riester-Zinsanlagen-Produkt interessieren, also ein Konkretes! Welches Produkt von welchem Anbieter ist aktuell empfehlenswert? Ihr versteht darunter ja glaube ich Klassische Riester Rentenversicherungen gänzlich ohne Fonds, oder? Gehört da ein Riester Banksparplan noch dazu? Auch wenn es aktuell fast keine gibt...

 

Ich möchte das alles nicht verteufeln, bitte nicht falsch verstehen. Aber aktuell sehe ich nicht ausreichend gute Gründe für Riester oder BAV, wenn es so flexible und tolle Alternativen wie das Weltportfolio gibt.

 

Bezüglich Riester komme ich auf 200-300 Euro garantierte Rente, wenn man früh schon den kompletten Betrag von 1946 Euro als Single bezahlt.

 

Wenn ich mich nicht irre, sind das aktuell realistische Angaben. Es gibt kaum Versicherer die mehr garantieren.

 

Und insofern lebt man auch mit Riester nicht wie ein König, sondern es hängt letztendlich auch von dem Vermögen ab, was bspw. im ETF Depot wächst. 

 

PS: Ich habe nicht nur Videos und Artikel aus der Presse gelesen, sondern auch Bücher und vernünftige Blogs. 

 

 

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Schlumich

Die Eingangsfrage lautete: Altersvorsorge-Strategie ausschließlich mit einem Weltportfolio basierend auf ETFs?

 

Ich glaube, das geht...... wenn Du sehr diszipliniert bist und die Märkte mitspielen. Und dann geht das sehr, sehr gut (aber auch nur dann). Aber Cave: nicht jeder der denkt, er sei dazu in der Lage, ist auch dauerhaft dazu in der Lage sich so diszipliniert zu verhalten..... und das mit den Märkten ist ohnehin noch mal ein anderes Ding.

 

Ob sich Riester & Rürup als freiwillige Zusatzinvestitionen am Ende des Tages "lohnen", hängt von vielen Faktoren ab - nicht zuletzt von der Langlebigkeit des betroffenen Individuums.

Was man für R&R in jedem Fall auf der Plusseite verbuchen kann: Das Individuum wird zum regelmäßigem Sparen angehalten - das meinte ich oben mit "diszipliniert". Wirklich brauchen tut die Dinger eigentlich niemand - sie helfen aber eine Regelmäßigkeit und Disziplin beim Sparen zu entwickeln.

 

Meine völlig unemontionalle Meinung: wenn ich mit meinem heutigen Wissen noch mal 20 Jahre jünger wäre, hätte ich weder Riester noch Rürup, sondern würde mich auf ETFs, Festgeld und Aktien mit einem gesunden Dividendenwachstum fokusieren. Bin ich aber nicht und hatte ich nicht ..... Daher:  Ich bin aber retrospektiv betrachtet froh, dass ich "damals" R&R gestartet habe und durch diese beiden kostenintensiveren Positionen ein weiteres finanzielles Standbein habe, wenn ich demnächst aus dem Hamsterrad ausdroppe.

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Joseph Conrad
vor 14 Stunden schrieb finanzdschungel:

 

Bezüglich Riester komme ich auf 200-300 Euro garantierte Rente, wenn man früh schon den kompletten Betrag von 1946 Euro als Single bezahlt.

 

 

Und insofern lebt man auch mit Riester nicht wie ein König, sondern es hängt letztendlich auch von dem Vermögen ab, was bspw. im ETF Depot wächst. 

 

 

 

 

Wer garantiert dir denn, das du mit mickrigen 1946,- Euro pro Jahr Sparleistung in ein Weltdepot lebenslang mehr als 200-300 Euro monatlich entnehmen kannst ?

Du versteifst dich viel zu sehr auf die Rendite. Die Höhe der Sparrate ist dagegen viel entscheidender. Man kann von der Riesterrente bei dem geringen maximalen geförderten Einzahlungsbetrag natürlich keine Wunder erwarten. Ein Weltdepot mit 150,- Euro Monatsrate rettet dich da auch nicht.

 

Gruß

Joseph

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tom1956

Private Altersvorsorge ausschließlich mit dem (ETF)Weltportfolio ?

 

Als alter Esel und zudem eher nur Generalist erlaube ich mir dennoch hierzu einige Anmerkungen bzw. Anregungen

 

1. Für meine kleine Rente (GRV) und meine kleine Rente (PRV) habe ich damals in meinem Umfeld eher Unverständnis geerntet. Tenor: Was soll das, Pillepalle, Kleinkram, kaufe ich mir ein, wenn es dann so weit ist usw. Fakt nunmehr: Für diese beiden überschaubaren Renten müßte ich heute jeweils (!) einen strammen sechsstelligen Betrag auf den Tisch legen, um sie mir heute "einzukaufen" ... Schlau und klug ist man eben immer erst in der Retrospektive ...

 

2. Es kann auch ein großer Vorteil sein, wenn man bestimmte Investments gar nicht, nur sehr schwer oder mit hohen Kosten/Verlusten flüssig machen kann. Kannte sehr viele mit den tollsten Strategien, denen aber einfach immer wieder das "Leben dazwischen gekommen ist". Sei es in Form von Autos, Reisen, Immobilienkauf, Familiengründung (aber auch Scheidungen) usw. Auf den Punkt gebracht: So mancher Protagonist hatte da seine Disziplin, Ausdauer, Durchhaltevermögen usw. deutlich überschätzt. Oder: Umso mehr man plant, desto anfälliger wird man für die Zufälle des Lebens. Bei einem war dieser Zufall ein "blondes Gift" - aber das wäre eine ganz andere Geschichte ...

 

3. Auch die eigene Risikobereitschaft bzw. Risikotragfähigkeit lernt so mancher erst kennen, wenn es dann richtig "klingelt". Beispiel: Damals waren in meinem Umfeld smarte Frankfurter Jungs, die sich clever, cool und hardboiled gaben. Einige waren auch am "Neuen Markt " investiert. Sie sprachen gerne englisch und z. B. auch der Begriff MDD kam da zumindest in der Theorie (!) vor. Als es dann aber gekracht hat (meine der Nemax All Share ging von über 8. 500 auf am Ende etwa 400 Punkte runter ...) waren sie gar nicht mehr so abgebrüht. Einige entpuppten sich eher als Himbeerbubis, bei denen die Augen Wasser gaben beim Blick auf die Depotauszüge ... Bißchen schade, wenn so etwas relativ kurz vor dem Ruhestand passiert.

 

4. Auch der Wert von manchen Dingen ändert sich eben über so lange Zeiträume. Einen monatlicher Zufluss von 1.000 Euro aus irgendeiner Immobilie hätte ich früher beispielsweise mit Festgeldern, Sparbriefen, Pfandbriefen usw. verglichen. Nur: Welche Summen müßte ich heute anlegen, um einen solchen monatlichen Ertrag zu generieren und/oder in welche Rating-Niederungen müßte ich da herabsteigen !? Ebenso bewerte ich heute eine Dividendenzahlung anders (und damit auch die zugehörige Aktie) als zu damaligen (Zins)Zeiten. Das war aber so vor Jahrzehnten jedenfalls nicht absehbar. Über meine Vermietungs-Bemühungen z. B. haben damals auch viele nur gelächelt - so mancher von diesen Jungs wäre heute wahrscheinlich froh, wenn er Wohnungen in Frankfurt hätte - aber auch das könnte sich irgendwann wieder stramm ändern (wenn die Immobilienblase platzt z. B.)

 

5. Ich persönlich würde daher auf möglichst viele verschiedene Vehikel setzen. Einen Anspruch an die GRV (in gewissem Umfang jedenfalls), an eine PRV, an ein berufsständiges Versorgungswerk falls möglich usw.  und/oder Riester, Rürup etc. würde ich - ebenso wie die selbstgenutzte Immobilie - jedenfalls nicht von vorneherein im Altersvorsorge-Mix ausschließen. 

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otto03
vor 16 Minuten schrieb tom1956:

 

5. Ich persönlich würde daher auf möglichst viele verschiedene Vehikel setzen. Einen Anspruch an die GRV (in gewissem Umfang jedenfalls), an eine PRV, an ein berufsständiges Versorgungswerk falls möglich usw.  und/oder Riester, Rürup etc. würde ich - ebenso wie die selbstgenutzte Immobilie - jedenfalls nicht von vorneherein im Altersvorsorge-Mix ausschließen. 

 

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chris.89
vor 16 Stunden schrieb finanzdschungel:

 

 

Mich würde aber auch mal so ein Riester-Zinsanlagen-Produkt interessieren, also ein Konkretes! Welches Produkt von welchem Anbieter ist aktuell empfehlenswert?

Daran wäre ich auch interessiert. Reicht ja von den Erfahrenen ein paar Namen zur Eingrenzung zu nennen, vergleichen kann man dann selber.

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odensee
· bearbeitet von odensee

Ein paar Anmerkungen:

 

1)

vor 18 Stunden schrieb finanzdschungel:

Meines Wissens nach erhält man bei einem Riester Vertrag i. d. R. um die 200-300 Euro pro Monat. Das wird vermutlich nicht zwischen der Luxus Residenz und der Belastung vom sozialen Umfeld entscheiden.

"Riester" ist nicht zum Zweck "Luxus Residenz" eingeführt worden. Vielmehr wurde in der Rentenreform 2000/2001 die GRV-Renten für zukünftige Rentner gesenkt, weil aufgrund der demographischen Entwicklung ein "Die Rente ist sicher" sehr unrealistisch ist. Im Gegenzug wurde eine Obergrenze für den Rentenversicherungsbeitrag eingeführt. Um die dadurch entstandene "Rentenlücke" zu schließen, wurden die Bürger auf die Notwendigkeit einer privaten Zusatzvorsorge hingewiesen. Und um diese zu fördern, wurde die "Riesterrente" samt der staatlichen Förderung eingeführt. Diese hatte lediglich zum Ziel, die durch die Reform von 2000/2001 entstandene Lücke zu füllen. Nicht mehr, nicht weniger.

 

Übrigens, die "Demographie" kann möglicherweise auch bei deinem ETF-Sparplan zuschlagen, dass machen sich viele aus der  "Was brauche ich Altersvorsorge ich hab doch ETF"-Fraktion zu wenig klar (meine Meinung). Siehe Mackenroth-These

 

2) Du erwähnst es selber.. eine Rentenversicherung ist nunmal eine Versicherung, die bestimmte Risiken absichern soll. Im Falle von Rentenversicherungen eben das "Langlebigkeitsrisiko". Das kann der beste ETF-Sparplan nicht leisten. (Wie auch eine Haftpflicht- oder eine BU-Versicherung Teil der Altersvorsorge sind.) Und die Riesterversicherung ist ja (hoffentlich...) nur ein ziemlich kleiner Teil deiner Altersvorsorge. Wenn du den größten Teil in Nicht-Versicherungsprodukten (Wertpapier-Depot, Immobilie etc.) hast, was spricht dann gegen einen kleinen Teil in einer Versicherungslösung.

 

3) Zukünftige Entwicklung (politisch, auf den Finanzmärkten, privat, was auch immer). Niemand kann in die Zukunft schauen. Daher halte ich es für klug, nicht alles "auf ein Pferd" zu setzen. Andere wie ich ebenfalls ältere ;) WPFler sehen das ähnlich, siehe @Joseph Conrad, @tom1956 und @otto03 . Das "3-Säulen-Modell" bzw. das "3-Schichten-Modell" (die beiden sind nicht exakt identisch...) setzt genau darauf, dass man unterschiedliche Systeme nutzt. Und mit "unterschiedlich" ist hier nicht "ETF oder Tagesgeld" gemeint. @CHX hat einen sehr lesenswerten Thread mit dem Titel "Die Mischung macht's" dazu verfasst:

 

(Und nein, ich verdiene mein Geld nicht im Finanzbereich...)

 

edit: und wenn eine kommerzielle Seite wie "Geldbildung" (mindestens: Seminare, Amazon-Links und affiliate) was von einer "perfekten Altersvorsorge-Strategie" schreibt, würde ich sehr kritisch lesen.

 

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odensee
Am 18.8.2017 um 23:03 schrieb finanzdschungel:

bspw. bei einem Riester-Vertrag kriegt man die staatliche Förderung ja nicht, wie viele denken, jedes Jahr gutgeschrieben;

Also ich bekomme jedes Jahr so um die 700 Euro Steuererstattung ausgezahlt.

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finanzdschungel
· bearbeitet von finanzdschungel

.

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polydeikes
vor 33 Minuten schrieb chris.89:

Daran wäre ich auch interessiert. Reicht ja von den Erfahrenen ein paar Namen zur Eingrenzung zu nennen, vergleichen kann man dann selber.

 

Riester "klassisch" / "verzinst" in jüngeren Jahren macht dann ggf. Sinn, wenn eine Kombination aus drei Faktoren zusammen kommt:

 

1) gute und sichere Verrentungsgrundlagen für Beiträge und Erträge

2) niedrige Kosten

3) ungekürzte Erträge (also keine gekappten Überschussbeteiligungen etc. pp.)

 

Und diese Kombination gibt es Stand heute nicht mehr am Markt.

 

Ältere Sparer (55+) haben das Problem so nicht, zumindest nicht in der Form, denn ...

 

1) das Risiko einer Änderung der Verrentungsgrundlagen ist sehr viel geringer als bei bspw. 40 Jahren Ansparzeit und eine förderschädliche Verwendung im Falle eines Falles ggf. viel weniger problematisch

2) da dann auch Produkte mit Pauschalen auf das Vertragsguthaben in Frage kommen (langfristig viel teurer als absolute Kosten), gibt es mehr brauchbare Auswahlmöglichkeiten für kurze Zeiträume

3) die Erträge stammen um so mehr aus der Förderung, je geringer die Restlaufzeit ist, somit werden Produktrenditen irrelevanter

 

Dazu kommt: Im fortgeschritteneren Erwerbsalter dürften sich zukünftige Änderungen der Förderkonstellation im überschaubaren Rahmen halten. So wird eine Vertragsbetreuung / ein fähiger Ansprechpartner ggf. überhaupt nicht benötigt.

 

Daher kommen für ältere Sparer 55+ durchaus noch Produkte wie bspw. Fairr Relax oder Hannoversche Leben RR+ via ING Diba auch ganz ohne Beratungskosten als DIY in Betracht.

 

---


Für jüngere Sparer eignen sich diese Produkte nicht.

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finanzdschungel

Interessante Hinweise, danke!  Regen mich auf jeden Fall nochmal zum Nachdenken an.

 

Mir ist bewusst, dass auch Geldbildung kommerzielle Interessen hat. 

 

Aber auch auf dem Blog von finanzwesir heißt es, dass man auf Riester und Rürüp getrost verzichten kann. 

https://www.finanzwesir.com/blog/passive-anlagestrategie

 

Natürlich verfolgt jeder auch eigene Interessen, aber die Blogs die ich lese, sind sehr Riester-kritisch und wie man in meiner Strategie oben sieht, habe ich mich da ein Stück weit auch angeschlossen. 


 

 

 

vor 9 Minuten schrieb odensee:

Also ich bekomme jedes Jahr so um die 700 Euro Steuererstattung ausgezahlt.

Die Steuererstattung kenne ich auch. Aber ehrlich gesagt sehe ich das so: man zahlt 1946 Euro ein und kriegt bspw. 700 Euro zurück. D. h. man zahlt 1246 Euro ein. Die 700 Euro werden auf ein "Altersvorsorge"-Guthaben geschrieben, welches Dir aber vielleicht gar nicht ausgezahlt wird. Hier ist das Thema eben wieder auf diese Fragen zurückzuführen:

1) mit welchem Alter habe ich aus der Riester-Rente das raus, was ich selber eingezahlt habe, also die 1246 Euro

2) mit welchem Alter habe ich aus der Riester-Rente das raus, was ich an Zulagen erhalten habe

3) mit welchem Alter habe ich aus der Riester-Rente das raus, was ich in Form von Steuererstattungen zwar theoretisch eingezahlt habe, praktisch aber zurück bekommen habe

4) mit welchem Alter profitiere ich von eventuellen Risikoüberschüssen aus dem Versicherungskollektiv oder von anderen Erträgen (bspw. aus Fonds)

 

Vor allem wenn man die Kosten der Verträge berücksichtigt. 

 

Ich möchte nicht pauschal sagen, dass 2), 3) und 4) erst mit 87 Jahren der Fall ist, aber ich finde es schon wichtig genau das zu betrachten. Denn das ist letztendlich die Rendite. 

 

 

Aber mich und anscheinend @chris.89 würde wirklich mal interessieren, was genau ihr unter den Riester-Zinsanlagen-Produkten versteht, also welche Riester-Gattungen, und welche Produkte da konkret empfehlenswert sind. Vergleichen kann man dann natürlich selber.

 

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finanzdschungel
vor 4 Minuten schrieb polydeikes:

 

Riester "klassisch" / "verzinst" in jüngeren Jahren macht dann ggf. Sinn, wenn eine Kombination aus drei Faktoren zusammen kommt:

 

1) gute und sichere Verrentungsgrundlagen für Beiträge und Erträge

2) niedrige Kosten

3) ungekürzte Erträge (also keine gekappten Überschussbeteiligungen etc. pp.)

 

Und diese Kombination gibt es Stand heute nicht mehr am Markt.

 

Ältere Sparer (55+) haben das Problem so nicht, zumindest nicht in der Form, denn ...

 

1) das Risiko einer Änderung der Verrentungsgrundlagen ist sehr viel geringer als bei bspw. 40 Jahren Ansparzeit und eine förderschädliche Verwendung im Falle eines Falles ggf. viel weniger problematisch

2) da dann auch Produkte mit Pauschalen auf das Vertragsguthaben in Frage kommen (langfristig viel teurer als absolute Kosten), gibt es mehr brauchbare Auswahlmöglichkeiten für kurze Zeiträume

3) die Erträge stammen um so mehr aus der Förderung, je geringer die Restlaufzeit ist, somit werden Produktrenditen irrelevanter

 

Dazu kommt: Im fortgeschritteneren Erwerbsalter dürften sich zukünftige Änderungen der Förderkonstellation im überschaubaren Rahmen halten. So wird eine Vertragsbetreuung / ein fähiger Ansprechpartner ggf. überhaupt nicht benötigt.

 

Daher kommen für ältere Sparer 55+ durchaus noch Produkte wie bspw. Fairr Relax oder Hannoversche Leben RR+ via ING Diba auch ganz ohne Beratungskosten als DIY in Betracht.

 

---


Für jüngere Sparer eignen sich diese Produkte nicht.

 

@polydeikes: Wenn diese Riester-Zinsanlagen-Produkte, wie Du sie beschrieben hast, nicht in Frage kommen: was kommt dann noch im Riester-Segment in Frage für junge Leute? Also ich fand die bisherigen Argumente gegen Riester-Fondssparpläne und gegen fondsgebundene Riester-Rentenversicherungen sehr nachvollziehbar (vor allem, dass die Beitragsgarantie eine sinnvolle Anlage in Aktien verhindert und das Konstrukt somit aus theoretischer Sicht schon schlecht ist). Und somit waren klassische Riester-Rentenversicherungen für mich die einzige sinnvolle Alternative, da man dies dann auch zum risikoarmen Kapital zählen kann. Aber wenn es hier für junge Sparer keine sinnvollen Produkte gibt - dann bleibt ja nichts mehr übrig, oder? 

 

Zumindest sollte man dann darüber nachdenken noch ein paar Jahre zu warten und vllt. gibt es irgendwann wieder sinnvolle Produkte am Markt?

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 15 Minuten schrieb finanzdschungel:

 

Aber mich und anscheinend @chris.89 würde wirklich mal interessieren, was genau ihr unter den Riester-Zinsanlagen-Produkten versteht, also welche Riester-Gattungen, und welche Produkte da konkret empfehlenswert sind. Vergleichen kann man dann natürlich selber.

 

Der nächste Anfängerfehler (sorry, ist so): viel zu schnell zur Produktauswahl übergehen, obwohl die Konzeptfragen noch gar nicht beantwortet sind.

 

Riesterfragen beantworten geht so:

1) Förderkonstellation https://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/

2) Variante https://www.test.de/Riester-im-Test-So-finden-Sie-die-richtige-Riester-Sparform-1602786-0/

3) Produkt - erst hier kommt die Produktdiskussion

 

In der Reihenfolge. Nicht erst irgendwelche Produkte wahllos vergleichen, sondern zuerst die Förderkonstellation betrachten, ob diese für das aktuelle Jahr und absehbar für die nächsten Jahre attraktiv bleiben wird. Wenn nicht: schön, man kann auf Riester verzichten und die Vorteile einer Rentenversicherung nach Ausschöpfen des Sparerpauschbetrags mit privaten Schicht 3 Rentenpolicen mitnehmen. Variante genau so: erst mal klären, welche es denn sein soll.

 

Wenn man Punkt 1) und Punkt 2) hier wirklich abarbeitet kommen die meisten Threads längst wieder zum Erliegen, bevor eine wirkliche Produktdiskussion nur anfängt.

 

vor 15 Minuten schrieb finanzdschungel:

Aber auch auf dem Blog von finanzwesir heißt es, dass man auf Riester und Rürüp getrost verzichten kann. 

https://www.finanzwesir.com/blog/passive-anlagestrategie

 

Natürlich verfolgt jeder auch eigene Interessen, aber die Blogs die ich lese, sind sehr Riester-kritisch und wie man in meiner Strategie oben sieht, habe ich mich da ein Stück weit auch angeschlossen. 

 

Weil's eben langweilig ist! Mit einem fertigen Riestervertrag kann man keine endlosen Blog-Ergüsse über die Leser strömen lassen. Damit lassen sich keine Bücher füllen und auch keine Anzeigen verkaufen. Zu Altersvorsorge gibt es schon genügend Literatur, das ist nicht neu, hip und auch nicht fancy. Wie oben schon jemand anderes geschrieben hat: ein Riesterprodukt lässt niemanden vor Freude ausrasten. Mit Aktien-ETF träumt aber so mancher vom großen Reichtum (bringen sie nicht)... Das bringt Leser. Mit Blogs über Altersvorsorge wirst du keine großen Lesermengen anziehen.

 

Finanzwesir und Co. verkaufen die Hoffnung "reich werden für jedermann, ich zeige dir, was dir die Finanzindustrie verschweigt".

 

Genau so wie bei Monitor. Die erzählen dir nicht das ganze langweilige vollständige Bild, sondern das, womit die Zuschauer eingefangen werden können. Es muss unterhaltsam sein, reißerisch. Es muss Emotionen ansprechen. Fallen dir die Zusammenhänge nicht selber auf?

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