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BartS1975

"Ausübung" von Zertifikaten bei Endfälligkeit?

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BartS1975

Mein bisheriger Kenntnisstand ist, dass Optionsscheine ausgeübt werden, während Zertifikate bei Endfälligkeit vom Emittenten eingelöst werden.

 

Comdirect behauptet mir gegenüber jedoch, dass es auch Zertifikate gibt, die "ausgeübt" werden. Ist jemandem ein solches bekannt, falls ja, wäre ich für ein Beispiel (WKN) dankbar.

 

Die Sache ist nämlich die: Wenn ein von Comdirect verwahrtes Wertpapier ausgeübt wird, fallen 10 Euro Gebühr an. Wenn das Wertpapier dagegen eingelöst wird, ist das entgeltfrei. Ziemlich verrückt, oder?

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

Optionsscheine sind auch eine Art von Zertifikat, da sie auch von Emittenten herausgegeben werden. Sofern ein innerer Wert besteht, werden auch Optionsscheine bei Endfälligkeit ausgeübt bzw. eingelöst.

Da hier aber fast immer ein cash settlement vom Emittenten festgelegt ist, wird schlicht der entsprechende innere Wert des Optionsscheines ausbezahlt.

Mit der "Ausübung" meint die Comdrect bestimmt die Möglichkeit der Einreichung beim Emittenten. Das ist im jeweiligen Wertpapierprospekt festgehalten und meist quartalsweise möglich.

Anstatt des Rückkaufpreises erhält der Einreicher dann den tatsächlichen "fairen" inneren Wert des Produkts ohne einen Spread (der in den meisten Produkten sowieso nicht allzu groß ist).

Verrückt ist diese Gebühr keineswegs, eine Ausübung ist schließlich ein Mehraufwand für den Emittenten. Die Einlösung geschieht automatisch bei Fälligkeit von Emittentenseite ohne Zutun der Depotbank.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Wenn ein von Comdirect verwahrtes Wertpapier ausgeübt wird, fallen 10 Euro Gebühr an.

Wer sagt das?

Oder beziehst du dich auf die Preisliste?

 

Ich hab' nämlich bei Zertifikaten noch nie Gebühren gezahlt (außer beim Kauf und Verkauf natürlich, und wenn fremde Spesen angefallen sind).

 

Stefan

 

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BartS1975
· bearbeitet von BartS1975
vor 13 Minuten schrieb reckoner:

Hallo,

 

Wer sagt das?

Oder beziehst du dich auf die Preisliste?

Preisliste und selbst erlebt. Aber eben bei einem endfälligen Optionsschein. Da ich sichergehen muss, dass bei endfälligen Zertifikaten dieses Entgelt nicht berechnet, wollte ich mich bei Comdirect vergewissern und erhielt folgende Antwort:

 

"Es ist möglich, dass Optionsscheine oder Zertifikate entweder ausgeübt oder eingelöst werden. Je nach Art (Einlösung oder Ausübung) wird hierbei ein Entgelt gemäß unseres Preis- und Leistungsverzeichnisses berechnet. Ob ein Wertpapier eingelöst oder ausgeübt wird, hängt hierbei von der Ausgestaltung des Wertpapieres durch den jeweiligen Emittenten sowie dem Wertpapierprospekt ab. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir vor diesem Hintergrund keine pauschale Aussage über die Belastung vornehmen können."

 

Eben deshalb meine Frage, ob es tatsächlich Zertifikate gibt, die ausgeübt werden. Davon habe ich nämlich noch nie gehört (und nein, Zertifikate sind Zertifikate und Optionsscheine sind Optionsscheine - das sind zwei völlig unterschiedliche Wertpapiergattungen).

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passiv_Investor
vor 13 Minuten schrieb reckoner:

Ich hab' nämlich bei Zertifikaten noch nie Gebühren gezahlt (außer beim Kauf und Verkauf natürlich, und wenn fremde Spesen angefallen sind).

 

Dann hast du sie vermutlich eben noch nie zur Ausübung eingereicht. Ein simpler Ankauf und wieder Verkauf war hier ja nicht gemeint.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

und selbst erlebt.

Wie jetzt, selbst erlebt? Oben wolltest du noch WKN haben, und plötzlich kennst du eine?

 

Zitat

Dann hast du sie vermutlich eben noch nie zur Ausübung eingereicht.

Was meinst du denn damit?

Ich kaufe Zertifikate in der Regel mit wenig Restlaufzeit, und lasse sie auslaufen. Egal ob es dann einen Barausgleich gibt die Lieferung von Aktien, Gebühren fallen da nie an.

 

Stefan

 

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BartS1975
Gerade eben schrieb reckoner:

Hallo,

 

Wie jetzt, selbst erlebt? Oben wolltest du noch WKN haben, und plötzlich kennst du eine?

 

Siehe oben, bei einem Optionsschein. Denn Optionsscheine werden ja tatsächlich ausgeübt. Es geht in meiner Frage aber um Zertfikate - das sind zwei verschiedene Wertpapiergattungen.

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passiv_Investor
vor 1 Stunde schrieb reckoner:

Ich kaufe Zertifikate in der Regel mit wenig Restlaufzeit, und lasse sie auslaufen. Egal ob es dann einen Barausgleich gibt die Lieferung von Aktien, Gebühren fallen da nie an.

 

Das ist ja auch normal. Darum ging es in diesem Fall auch nicht. Es geht um die Einreichung zur Ausübung vor Laufzeitende.

 

vor 1 Stunde schrieb BartS1975:

Siehe oben, bei einem Optionsschein. Denn Optionsscheine werden ja tatsächlich ausgeübt. Es geht in meiner Frage aber um Zertfikate - das sind zwei verschiedene Wertpapiergattungen.

Optionsscheine sind ebenfalls verbriefte Derivate von Emittenten und damit im weiteren Sinne Zertifikate. Die Gebühren sollten bei beiden Produkten die selben sein, bei einer VORZEITIGEN Ausübung vor Fälligkeit.

Bei Fälligkeit macht der Emittent das nämlich alles automatisch und verlangt keine Gebühren. Vorher ist es ein extra Aufwand und daher kostenpflichtig.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Es geht um die Einreichung zur Ausübung vor Laufzeitende.

Nochmal, was ist das? Ich kenne keine Zertifikate, die man vorzeitig ausüben* kann (ich kann aber auch nicht alles kennen).

 

Stefan

 

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passiv_Investor
vor 2 Minuten schrieb reckoner:

Hallo,

 

Nochmal, was ist das? Ich kenne keine Zertifikate, die man vorzeitig ausüben* kann (ich kann aber auch nicht alles kennen).

 

Stefan

 

Das geht mit so gut wie jedem Zertifikat. Das macht nur kaum einer, weil ein Verkauf des Zertifikats zurück an den Emittenten deutlich einfacher ist und schneller geht.

Man muss eben nur mal das Wertpapierprospekt lesen (was auch fast keiner macht)

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DrFaustus

Gibt es tasächlich, zum Beispiel, Bonuszertifikate mit physischer Lieferung am Laufzeitende? Also, dass ich statt Barausgleich die Aktie bekomme?

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odensee
vor 2 Minuten schrieb DrFaustus:

Gibt es tasächlich, zum Beispiel, Bonuszertifikate mit physischer Lieferung am Laufzeitende? Also, dass ich statt Barausgleich die Aktie bekomme?

Zumindest bei einem Discount-Zertifikat auf einen Index habe ich mal das entsprechende Indexzertifikat erhalten, keinen Barausgleich.

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DrFaustus
vor 2 Minuten schrieb odensee:

Zumindest bei einem Discount-Zertifikat auf einen Index habe ich mal das entsprechende Indexzertifikat erhalten, keinen Barausgleich.

Ok, ein Indexzertifikat. Schade. Ein ETF wäre mir lieber gewesen, aber ok.

Welcher Emittent war das? Weißt du das noch?

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odensee
Gerade eben schrieb DrFaustus:

Ok, ein Indexzertifikat. Schade. Ein ETF wäre mir lieber gewesen, aber ok.

Da ich gerne Barausgleich gehabt hätte, war das Indexzertifikat für mich schon ok (also im Vergleich zu ETF).

 

Gerade eben schrieb DrFaustus:

Welcher Emittent war das? Weißt du das noch?

Nein, weiß ich nicht mehr.

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passiv_Investor
vor 9 Minuten schrieb DrFaustus:

Gibt es tasächlich, zum Beispiel, Bonuszertifikate mit physischer Lieferung am Laufzeitende? Also, dass ich statt Barausgleich die Aktie bekomme?

Ja natürlich. Das ist sogar Usus bei vielen Emittenten wie z.B. der Commerzbank.

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DrFaustus
Gerade eben schrieb passiv_Investor:

Ja natürlich. Das ist sogar Usus bei vielen Emittenten wie z.B. der Commerzbank.

Ok. Danke.

 

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Belgien
Am 3.10.2017 um 20:14 schrieb BartS1975:

 Da ich sichergehen muss, dass bei endfälligen Zertifikaten dieses Entgelt nicht berechnet, wollte ich mich bei Comdirect vergewissern

 

Es wurde Dir bereits korrekterweise mitgeteilt, dass auch Zertifikate durchaus ausgeübt werden können. Für Deine eigentliche Frage der Gebührenbelastung durch Comdirect bei bis zur Endfälligkeit gehaltenen Zertifikaten gibt es jedoch Entwarnung, hier belastet auch Comdirect nichts. Eine Gebührenbelastung bei automatischer Ausübung von Optionsscheinen am Laufzeitende ist auch nur selten anzutreffen, das machen nur Comdirect und Targo.

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BartS1975
· bearbeitet von BartS1975
vor einer Stunde schrieb Belgien:

 

Es wurde Dir bereits korrekterweise mitgeteilt, dass auch Zertifikate durchaus ausgeübt werden können. Für Deine eigentliche Frage der Gebührenbelastung durch Comdirect bei bis zur Endfälligkeit gehaltenen Zertifikaten gibt es jedoch Entwarnung, hier belastet auch Comdirect nichts.

Das bedeutet aber, dass Zertifikate zumindest am Ende der Laufzeit eben NICHT ausgeübt werden - denn sonst würde Comdirect auch dafür 10 Euro Entgelt verlangen (der entsprechende Passus in der Preisliste bezieht sich sowohl auf Optionsscheine als auch Zertifikate).

 

Mag sein, dass es Zertifikate gibt, bei denen tatsächlich eine "Ausübung" während der Laufzeit möglich ist (im Internet habe ich überhaupt nichts dazu gefunden, nur zur Ausübung von Optionsscheinen), aber wenn das bei Laufzeitende nicht der Fall ist, ist meine Frage beantwortet. Danke, Louvain.

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Belgien
· bearbeitet von Belgien

Zertifikate sind eigentlich - mehr oder weniger - komplex umverpackte Optionen, die der Emittent dem Kunden anbietet. Verpackt der Emittent dabei Optionen vom American Style, so ist die Ausübung während der Laufzeit möglich, sind jedoch Optionen vom European Style umverpackt, so ist die Ausübung nur zum Laufzeitende möglich. Im VK-Prospekt des Zertifikat wird explizit angegeben, ob eine Ausübung während der Laufzeit möglich ist. 

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passiv_Investor

Ob der Emittent physisch oder cash ausüben lässt und zu welchen Zeitpunkten eine vorzeitige Ausübung möglich ist, das definiert jeder Emittent selbst über das entsprechende Wertpapierprospekt.

Mit dem jeweiligen Finanzinstrument mit dem der Emittent das Geschäft hedged, hat das nichts zu tun. Schließlich kann der Emittent eine Option auch jederzeit verkaufen wenn jemand eine vorzeitige Ausübung veranlasst.

Zudem wäre das dumm vom Optionsschein-Investor, da hier dann der Zeitwert verloren geht. Insofern würde sich der Emittent ins Fäustchen lachen, wenn das jemand macht.

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