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tr3c00l

AL BU mit Rürup - was hab ich damals nur getan.

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tr3c00l
· bearbeitet von tr3c00l

Hallo zusammen,

 

ich bin durch einen Freund auf dieses Forum gestoßen und hab seitdem ein flaues Gefühl in der Magengegend. Ich habe seit 2014 über meinen Finanzmakler eine BU mit Basisrente (Rürup, yeay).

 

Ich habe mich die letzten 2-3 Tage durch eure Stickys und Beratungsthreads gelsen - ein wenig schlauer bin ich geworden, allerdings schwirren mir nachwievor sehr viele Fragezeichen vor dem (inneren) Auge umher. Da ich nun davor stehe eine BV10 abzuschließen um meine BU aufzustocken und ich ggf. ein wenig meines ersparten in meine Rürup Einschiessen will (wollte), hoffe ich, dass ihr mich ggf. aufklären könnt. 

 

Mein Fall:
Als Student Ende 2014 abgeschlossen, Dezember 1991 geboren:

AL RV70 + BZ20, 1000€ BU,garantierte jährliche Rentensteigerung 2%

 

Mein Rücken (und ich glaube auch mein Knie) wurden ausgeschlossen, mittlerweile hatte ich einen (leichten) Bandscheibenvorfall.

 

bis Ende 2017: 25,98€ (im Vertrag steht allerdings 30€ - grade nicht mehr sicher wo die restlichen 4€ herkommen)

ab 1.1.18: 116,16€, zu zahlen: 96,53€

 

 

Um auf eine 2500€ BU zu kommen wurde mir jetzt ein AL BV10 1500€ mit 2% angeboten: 100,26€, zu zahlen: 78,20€

 

Zudem eine Continentale PremiumBU mit ebenfall 1500€ und 2% angeboten: 102,46€, zu zahlen: 61,48€

 

Bei letzteren beiden sind Rücken und Knie ebenfalls ausgeschlossen.

Sollte ich das machen oder es lieber noch mit etwas kombinieren? Eine MiniBUZ gibts ja leider nicht mehr. Tendiere grade zur AL da diese scheinbar stabiler und anpassbarer ist. 

 

 

 

Aktuell bin ich Selbstständig tätig mit ca 50.000€ Brutto Einkommen, werde im Januar aber nach Kanada gehen für erstmal ein 1 Jahr. In meinem Beruf kann es durchaus sein, das ich öfter bzw. länger im Ausland arbeiten und leben werde.

 

 

Eine Riester, die auf 5€ pro Monat läuft habe ich auch noch 2014 abgeschlossen (WWK), für den Fall, dass ich mal wieder Arbeitnehmer werde. Berater meinte: 2-Gleisig fahren und je nach Berufsstand bedienen und die Steuervorteile nutzen.

 

 

Im Forum habe ich jetzt deutlich herauslesen können, dass ich da zumindest 2014 Bockmist gemacht habe mit der RV70 + BZ20.

 

 

Meine Frage ist nun: Wie sollte ich am besten weiter verfahren? Macht es Sinn das jetzt so zubelassen, weil ich schon in der S**** bin, oder die Basisrente mit BZ kündigen und ne 1000er BV draus machen und dann anders für die Rente vorsorgen?

 

Ich hatte ursprünglich (bis Ende letzter Woche) geplant 2000€ Einmalzahlung in die Rürup zu schieben um meine Steuer als Selbstständiger schön zu drücken - sollte ich das in diesem Fall überhaupt machen? 

 

 

Fragen über Fragen und ein verwirrter Kopf.

 

Ich danke euch schonmal im vorraus für eure Hilfe diesen riesenknoten bei mir zu lösen.

 

Cheers

tr3c00l

 

 

 

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polydeikes

Da muss nicht "neu abgeschlossen" werden, eine Reaktivierung reicht. Zeitgleich kann mit der Reaktivierung nachversichert werden, ereignisunabhängig bis 2,5k zzgl. ggf. bereits erfolgter Dynamiken, da innerhalb der 5 Jahre Ausbaugarantie.

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tr3c00l
· bearbeitet von tr3c00l

Das heisst, ich sollte die RV70 + BUZ in eine BV10 mit 2.5k umwandeln? In diesem Fall meinst du mit "reaktivieren" genau das, wenn ich das richtig verstanden habe?

 

 

Vielen Dank für die schnelle und doch so späte Antwort! :)

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polydeikes

Ob du das sollst, kA, woher soll ich das wissen. Nur das ein Neuabschluss der Reaktivierung und Nachversicherung pauschal vorgezogen wird, zeigt zumindest, dass der Vermittler nichts weiß.

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tr3c00l
· bearbeitet von tr3c00l

Das Gefühl habe ich allerdings grade auch! Und es beunruhigt mich. Werde die Tage mal schauen, woher ich einen gescheiten Berater bekomme.

 

Du hast nicht zufällig noch Slots frei? :D

 

Und nochmal: Tausend Dank für deine endlosen Bemühen für die (wahrscheinlich nervigen) Fragensteller und die Tatsache, dass du trotzdem antwortest.

 

Ich werde mich mal weiter einlesen und jetzt erstmal nichts überstürzt abschliessen - auch wenn es mich ein paar Taler mehr kosten SOLLTE weil - wieso auch immer.

 

Grüße und eine geruhsame Nacht!

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polydeikes

Dazu kann ich mich gem. Forenregeln nicht äußern. Sonst hab ich wieder gefühlte 50 Meldungen und eine langatmige Diskussion über dämonische Werbemaßnahmen oder keine Ahnung was am Hals.

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Yoko
· bearbeitet von Yoko
vor 10 Stunden schrieb tr3c00l:

Ich hatte ursprünglich (bis Ende letzter Woche) geplant 2000€ Einmalzahlung in die Rürup zu schieben um meine Steuer als Selbstständiger schön zu drücken - sollte ich das in diesem Fall überhaupt machen?

Das ist eine Milchmädchenrechnung. Ich verstehe nicht warum Leute bereit sind, größere Beträge auszugeben, nur um x% davon als Steuer zu "sparen".

Auch sparst du keine Steuern, sondern es handelt sich höchstens um aufgeschobene Steuern. Heute kannst du, sofern ich mich richtig erinnere, um die ~80% steuerlich geltend machend. Im Alter musst du dann aber 100% von den Einnahmen versteuern, mit welchem Steuersatz auch immer in 40 Jahren fällig ist.

 

Disclaimer: Genaue Zahlen und wie es bei Rürup speziell ist habe ich nicht im Kopf. Aber Steuern schenkt der Staat einem bei der Altersvorsorge nicht.

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Relich
25 minutes ago, Yoko said:

Das ist eine Milchmädchenrechnung. Ich verstehe nicht warum Leute bereit sind, größere Beträge auszugeben, nur um x% davon als Steuer zu "sparen".

Auch sparst du keine Steuern, sondern es handelt sich höchstens um aufgeschobene Steuern. Heute kannst du, sofern ich mich richtig erinnere, um die ~80% steuerlich geltend machend. Im Alter musst du dann aber 100% von den Einnahmen versteuern, mit welchem Steuersatz auch immer in 40 Jahren fällig ist.

 

Disclaimer: Genaue Zahlen und wie es bei Rürup speziell ist habe ich nicht im Kopf. Aber Steuern schenkt der Staat einem bei der Altersvorsorge nicht.

Alternativ zahlt man aber auch doppelt Steuer. Ein Mal jetzt Einkommenssteuer und dann nochmal Abgeltungssteuer, wenn man das Geld z.B. selbst in ETFs anlegt, statt das in Form einer Rürüp-Rente zu tun. 

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Matthew Pryor
vor 9 Stunden schrieb tr3c00l:

Das Gefühl habe ich allerdings grade auch! Und es beunruhigt mich. Werde die Tage mal schauen, woher ich einen gescheiten Berater bekomme.

 

Du hast nicht zufällig noch Slots frei? :D

In Verbindung mit der Antwort: Es spricht doch nichts dagegen, den Kontakt einfach mal per persönlicher Nachricht zu suchen, falls nicht ohnehin schon geschehen. Da kann man sich dann weiter in Ruhe austauschen. 

 

Zitat

Das heisst, ich sollte die RV70 + BUZ in eine BV10 mit 2.5k umwandeln? In diesem Fall meinst du mit "reaktivieren" genau das, wenn ich das richtig verstanden habe?

Man könnte das so machen, die Option ist gegeben. Ich sehe auch nicht wirklich einen Grund, der dagegen spräche, würde das zumindest einem Neuabschluss vorziehen. Alter passt, Zeitraum seit Abschluss passt, Angemessenheit müsste man ggbfs. prüfen. Ansonsten: Finde Argumente, die für einen Neuabschluss sprechen. Dürfte schwierig werden.Ob da nicht bspw. der Bandscheibenvorfall zusätzlich in die Bewertung des Versicherers einfließen könnte?

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Yoko
· bearbeitet von Yoko
Am 12.12.2017 um 10:44 schrieb Relich:

Alternativ zahlt man aber auch doppelt Steuer. Ein Mal jetzt Einkommenssteuer und dann nochmal Abgeltungssteuer, wenn man das Geld z.B. selbst in ETFs anlegt, statt das in Form einer Rürüp-Rente zu tun. 

Bei ETFs / Kapitalanlagen zahlst du nur Kapitalertragssteuer auf den Gewinn.

Bei Rürup & Co. wird die gesamte Rente versteuert, d.h. auch die Beträge die du jetzt eingezahlt und dann wieder ausgezahlt werden, werden versteuert. Es handelt sich hier um eine aufgeschobene Versteuerung. Ebenfalls werden ggf. auch Sozialabgaben erhoben auf die Rente (wer weiß schon was in 40 Jahren sein wird).

Diese aufgeschobene Versteuerung rechnet sich nur, wenn die Rendite nach Kosten beider Anlageprodukte ähnlich ist.

Beispiel ETFs:
Du investierst heute 1000 Euro in ETFs über 40 Jahre mit einer Rendite von 5% p.a. und die Kapitalertragssteuer beträgt 28%.
Die Endsumme nach Steuern: 5349 Euro

Beispiel Rentenversicherung:
Du investierst 1400 Euro (400 Euro aus Steuerrückerstattung) in ein Rentenprodukt. Die Kosten betragen nur 1% p.a., was sehr gering für Rentenprodukte ist und dein Grenzsteuersatz im Alter beträgt nur 30%.

Die Endsumme nach Steuern: 4705 Euro



Die Rentenversicherung lohnt sich in diesem Fall nur, wenn die jährlichen Mehrkosten / Underperformance weniger als 0,65% p.a. sind.

Die meisten Rentenversicherungen sind aber deutlich teurer. Ebenso investieren sie tendenziell eher konservativer an, z.B.  halten höhere Beträge in sicheren Anleihen & Co. bereit, die kaum Rendite bringen (Tagesgeld bringt oftmals mehr). Der Renditeunterschied zwischen Rürup und ETF dürfte also deutlich größer ausfallen und damit auch die Differenz des Endkapital nach Steuern.

 

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor
vor 12 Minuten schrieb Yoko:

Bei ETFs / Kapitalanlagen zahlst du nur Kapitalertragssteuer auf den Gewinn.

Bei Rürup & Co. wird die gesamte Rente versteuert, d.h. auch die Beträge die du jetzt eingezahlt und dann wieder ausgezahlt werden, werden versteuert. Es handelt sich hier um eine aufgeschobene Versteuerung. Ebenfalls werden ggf. auch Sozialabgaben erhoben auf die Rente (wer weiß schon was in 40 Jahren sein wird).

Ja, dieses "wer-weiß-was-wird" ist schon eine tolle Stilblüte. Wer weiß was wird, vielleicht beträgt die dann zu zahlende Steuer auf Kapitalerträge 743%. Im Übrigen, um das mal wieder gerade zu biegen, scheinbar mangelt es hier an Grundsätzlichem: Kennst du zufällig jemanden, der Stand jetzt bereits Renten aus einem Rürupvertrag bezieht? Falls ja, frage den bite einmal, wie hoch der zu versteuernde Anteil aktuell ist. Oder falls er in 10 Jahren Renten erwarten darf, wie hoch der dann sein wird. Sollte der- oder diejenige das nicht wissen, als Alternative: Suchmaschine anschmeißen. Dafür taugt selbst die Wikipedia.

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Yoko
vor 1 Minute schrieb Matthew Pryor:

Ja, dieses "wer-weiß-was-wird" ist schon eine tolle Stilblüte. Wer weiß was wird, vielleicht die dann zu zahlende Steuer auf Kapitalerträge 743%. Im Übrigen, um das mal wieder gerade zu biegen, scheinbar mangelt es hier an Grundsätzlichem: Kennst du zufällig jemanden, der Stand jetzt bereits Renten aus einem Rürupvertrag bezieht? Falls ja, frage den bite bitte einmal, wie hoch der zu versteuernde Anteil aktuell ist. Oder falls er in 10 Jahren Renten erwarten darf, wie hoch der dann sein wird. Alternative: Suchmaschine anschmeißen. Dafür taugt selbst die Wikipedia.

Auch eine sehr tolle Antwort, die sehr hilfreich ist *Daumen hoch*.
 

Klar, keine Ahnung wie es sich in 40 Jahren verhalten wird, evt. geht die Welt geht unter, warum überhaupt sparen?

Nach der heutigen Rechtslage zahlt man auf Kapitalerträge 25% + Soli + ggf. Kirchensteuer und  Rürup-Rentenbezüge werden nach dem Einkommenssteuergesetz versteuert, ab Rentenbeginn nach 2040 werden sie voll versteuert (in 2018 nur zu 76% versteuert).

Der Einkommensteuersatz hängt davon ab, wie viel Einkommen / Rente jemand im Alter bekommen wird. In der obigen Rechnung war der Grenzsteuersatz bei angenommen 30%. Diesen Grenzsteuersatz (stand heute) hätte man bei ca. 20.000 Euro Jahreseinkünften (1 Person, stand heute) erzielt.

Selbst wenn man Stand 2018 annimmt und nur 76% versteuert werden muss (mit 30% Grenzsteuersatz), wäre die Endsumme nach Steuern bei nur 5189 Euro, also weiterhin unterhalb einem Investment in ETFs o.ä.

Natürlich kann man das Investment in Rürup schön rechnen, indem man höhere Kapitalertragsteuern annimmt, geringere Kosten für Rürup annimmt oder die Versteuerung der Rürup-Rente reduziert. Was in 40 Jahren sein wird, kann heute keiner zuverlässig vorhersagen.
 

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polydeikes

Da sind inhaltlich gleich mehrere Fehler drin. Sofern wir nicht von Abfindung via Kleinbetragsrente reden, ist die Steuerlast bei Rürup effektiv völlig unbekannt, da nur Verrentung möglich ist. Bei Verrentung weiß ich wiederum regelmäßig

 

a) nicht, mit welchem Rentenfaktor verrentet wird

b) wie lange ich lebe und was dementsprechend steuerrelevant aufläuft

c) kenne ich die Erträge im Rentenbezug heute nicht.

 

Erträge führen zu Rentenerhöhungen, grob kategorisiert in teildynamische oder volldynamische Verrentungsformen. Die Rentenerhöhungen aus Rürup sind wiederum ungeachtet des Zeitpunkts eines Renteneintritts vollständig 100 % steuerpflichtig. Bei entsprechend langem Rentenbezug und ggf. positiver Ertragslage, kann das die Milchmädchenrechnung zusätzlich verzerren.

 

icc: Steht alles im Rürupsticky.

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