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riverelbe

Steuern auf Auslandsdepot bei Rueckkehr nach Deutschland

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riverelbe

Werte Foristen,

 

hat vielleicht jemand eine Idee wie man am besten mit Geld / Depots nach Deutschland umzieht ?

Ich bin auf Jobsuche in D und seit 13 Jahren im UK.   Hier gibt es erheblich hoehere Freibetraege / Sparmassnahmen die steuerfrei sind.

 

Wenn ich umziehe, was ist am einfachsten / besten ??

UK Depot aufloesen und cash nach D auf mein Konto ueberweisen und ein neues Depot basteln  ( ich wuerde das vor Umzug machen, und

meine Kapitalertraege waeren dann steuerfrei nach englischem Recht.

 

Oder Depot im UK beibehalten ( in diesen Mantel kann ich , sobald ich die Insel verlasse nix mehr einzahlen )  Nach UK Steuerrecht sind

die Ertraege, die ich innerhalb dieses Mantels habe , komplett steuerfrei.  Das Teil nennt sich ISA ( individual saving account ) .

 

Ich bin vor ein paar Jahren schon mal von der Insel weg gewesen ( nach Belgien ) und hab damals das Depot stehen gelassen , nichts mehr eingezahlt, aber

die Depotbank hat dann das Depot an die belgischen Finanzbehoerden gemeldet, was kein Problem dargestellt hat , da es in Belgien keine

Kapitalertragssteuer gibt. 

 

Das Depot was ich im UK habe besteht ausschliesslich aus  zur Zeit 9 thesaurienden Fonds. Also keine Dividendenertraege. Und auch keine Einzeltitel.

Ich haette die Moeglichkeit die Thesaurierer  auf ausschuettend umzustellen, d.h. die Depotbank wuerde die Ausschuettungen auf mein englisches Bankkonto schicken, ebenfalls

nach UK Recht steuerfrei.  In Deutschland gibts aber nur diese albernen 801 Euro pro annum, die ich bereits mit meinem Depot in Deutschland ausschoepfe , sobald ich

wieder Deutsche Steuerzahlerin werde. 

 

Bei Umzug nach Deutschland , wuerde meine UK Depotbank den Bestand an die deutschen Finanzbehoerden melden. Soviel waere schon mal klar, da die das bei dem

Umzug nach Belgien auch gemacht haben.

 

Da ja diese neue Fondsbesteuerung ab 2018 gilt, was wuerde ich dann machen muessen ?   Immer die Werte vom 1.1. eines Jahres bis 31.12. aufschreiben ?

Die deutschen Finanzbehoerden koennen ja wohl kaum meine englischen Fondgesellschaften direkt  besteuern ?

 

Mir graust ja schon vor den Steuererklaerungen in D.  :angry:

 

Ein Depot in das man nicht mehr einzahlen kann ( aber rebalancen kann ) ist ja auch nicht wirklich optimal.  In Euro Fiat Geld nach heutigem Pfund/Euro Kurs

ist das Depot im niedrigen 6 stelligen Bereich. Also nicht unbedingt wenig und ich schau schon drauf gelegentlich umzuschichten. 

 

Hat jemand eine steueroptimierte Idee ?  Oder eine die den wenigsten Aufwand darstellt ??? Bitte nicht sagen ich soll auf der Insel der Einsamen bleiben , das waere der

geringste Aufwand, das weiss ich.

 

Schon mal ein grosses Danke an die Ideenspender.

 

riverelbe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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kleinerfisch

Genaues kann ich zu Deiner recht spezifischen Situation leider nicht zu sagen, schon wei ich kaum Kenntnisse über das UK-Steuersystem habe.

Aber klar ist, dass Du in D mit dem Welteinkommen steuerpflichtig bist, also auch mit den Kapitaleinkünften aus einem englischen Depot.

Dann ist es auf jeden Fall weniger Aufwand, das Depot in D zu führen, da dann die Bank die steuerliche Hauptarbeit für Dich macht. Du musst dann eigentlich nur noch die Zahlen aus der StBesch in die Steuererklärung übertragen bzw. die gezahlte Abgeltungsteuer schlicht akzeptieren.

 

Ein Problem könnte allerdings der spätere Verkauf wrden, wenn Du die Fonds hierher überträgst.

Die spannende Frage ist, ob Du in dem Fall auch die Erträge versteuern müsstest, die in Deiner Zeit als UK-Steuerbürger bei den Fonds angefallen sind, oder ob bei Beginn Deiner Steuerpflicht in D ein neuer Ankauf fingiert wird, so dass nur Gewinne ab diesem Zeitpunkt besteuert werden. Wenn ja, wäre es für den Verkauf eigentlich egal, ob Du die Fonds oder das Geld nach D bringst, da die deutsche Bank den Wert bei Einbuchung der Fondsanteile ja kennt.

Vielleicht kann @Taxadvisor dazu was sagen.

 

Eine weitere Frage wäre, ob Deine Fonds hier steuerlich als Aktien- bzw. Mischfonds gelten. Dann würde sich die Steuer um 30% bzw. 15% ermäßigen. Diese sog. Teilfreistellung wird aber für Fonds ohne Zulassung in D eher schwierig zu erreichen sein.

Ob Deine Fonds hier verkauft werden, solltest Du bei der Fondsgesellschaft rausfinden können (oder einfach mal bei hiesigen Banken schauen, ob die sie im Programm haben).

 

Aber eigentlich sehe ich keine Vorteile, dass UK-Depot zu behalten - jedenfalls nicht nach deutschem Recht.

Also verkaufe die Fonds und lege in D neu an, wenn das in UK keine Nachteile bringt. Das ist die einfachste Lösung. Die Kosten für Kauf und Verkauf heben sich teilweise mit dem sicher nicht kostenfreien Depotübertrag und dann endgültig mit weniger Steuerärger evtl. über Jahre auf.

 

 

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riverelbe

Hallo kleinerfisch,

 

vielen Dank fuer deine ausfuehrliche Antwort.

 

Eine Depotuebertragung wird nicht moeglich sein.  Das Depot hier im UK ist bei Fidelity und Fidelity Deutschland

hat mir schon mal gesagt, das eine Uebertragung nicht moeglich ist ( ich hab hier im UK unter anderem Fonds im Depot die in Deutschland nicht

verkauft werden )

 

Ich befuerchte auch , das es letzten Endes darauf hinauslaeuft , das ich das Depot aufloese bevor ich umziehe und dann in Deutschland

ein neues (steuerfeindliches ) Depot basteln werde.  Ausser jemand hat doch noch ne bessere Idee.  Im Moment ist es ja noch nicht soweit,

weil ich ohne Job in D nicht umziehen werde. 

 

riverelbe

 

 

 

 

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Sisyphos
vor 1 Stunde schrieb riverelbe:

Ich befuerchte auch , das es letzten Endes darauf hinauslaeuft , das ich das Depot aufloese bevor ich umziehe und dann in Deutschland

ein neues (steuerfeindliches ) Depot basteln werde.  Ausser jemand hat doch noch ne bessere Idee.  Im Moment ist es ja noch nicht soweit,

weil ich ohne Job in D nicht umziehen werde. 

 


Du schreibst, dass Du seit 13 Jahren auf der Insel lebst. Falls Dein Depot auch Papiere enthält, die Du vor 2009, also vor Einführung der Abmelkungssteuer in Deutschland, gekauft hast, so solltest Du die nicht unbedingt verkaufen. Deren Kursgewinne wären auch in Deutschland steuerfrei. Wenn es sich um Fondsanteile handelt, gilt das nur bis Ende 2017 - danach hast Du aber immerhin noch einen Freibetrag von 100 k€.

 

 

 

 

 

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riverelbe

Hallo Sisyphos,

 

ja das Depot hat einen Teil von Fondsanteilen von vor 2009 ,  aber wirklich nur sehr wenig.

Mein Depot in Deutschland ist von vor 2009 und wird vorerst auch nicht angefasst.

 

Was mir jetzt heute nachmittag in den Kopf geschossen ist und ich kann das nicht beantworten ist 

 

Angenommen ich ziehe innerhalb der naechsten 6 Monate nach Deutschland . Dann waere ich ja in Deutschland im

2018 Steuerjahr.  Sollte ich dann also mein UK Depot aufloesen und die Pfunde in cash an meine UK Bank schicken um das

Geld von da dann nach Deutschland zu schicken , muss ich dann in 2018 in Deutschland diese Kapitalertraege angeben ? 

 

Laut UK Recht sind die Ertraege im Depot bedingungslos steuerfrei.  Oder interessiert das Deutschland nicht, weil ich ja

v o r  Umzug den Gewinn im UK Depot realisiere und ich erst danach deutsche Steuerzahlerin werde ?

 

riverelbe

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Sisyphos
vor 3 Stunden schrieb riverelbe:

Angenommen ich ziehe innerhalb der naechsten 6 Monate nach Deutschland . Dann waere ich ja in Deutschland im

2018 Steuerjahr.  Sollte ich dann also mein UK Depot aufloesen und die Pfunde in cash an meine UK Bank schicken um das

Geld von da dann nach Deutschland zu schicken , muss ich dann in 2018 in Deutschland diese Kapitalertraege angeben ? 

 

Laut UK Recht sind die Ertraege im Depot bedingungslos steuerfrei.  Oder interessiert das Deutschland nicht, weil ich ja

v o r  Umzug den Gewinn im UK Depot realisiere und ich erst danach deutsche Steuerzahlerin werde ?

 

 

Normalerweise bist Du nur für die Monate, in denen Du wieder in Deutschland lebst, auch hier unbeschränkt steuerpflichtig. Ausländische Einkünfte unterliegen allerdings in dem entsprechenden Jahr dem Progressionsvorbehalt, d.h. sie werden nicht in Deutschland besteuert erhöhen aber hier Deinen Steuersatz für die in Deutschland erzielten Einkünfte. Du wirst mit den in Deutschland erzielten Einkünften so behandelt als hättest Du alle Deine Einkünfte in Deutschland erzielt. Ob das allerdings auch für in UK nicht steuerpflichtige Dividenden gilt, entzieht sich meiner Kenntnis.

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kleinerfisch

Ob die Einkünfte in UK besteuert werden ist mE egal.

Es ist allerdings offenbar strittig, ob ausländische Kapitaleinkünfte überhaupt dem Progressionsvorbehalt unterliegen.

Dafür spricht, dass § 32b keine Ausnahme für Kapitaleinkünfte enthält, dagegen spricht, dass es bei der Abgeltungsteuer ja keine Progression gibt.

Hier wird ein für Dich positives Urteil zitiert. Da das aber nur ein Finanzgericht und nicht der BFH gesprochen hat, ist das nicht endgültig.

In diesem Punkt wirst Du wohl mit der Unsicherhiet Progressionsvorbehalt oder nix leben müssen.

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Raccoon
Am 13.1.2018 um 17:57 schrieb riverelbe:

Angenommen ich ziehe innerhalb der naechsten 6 Monate nach Deutschland . Dann waere ich ja in Deutschland im

2018 Steuerjahr.  Sollte ich dann also mein UK Depot aufloesen und die Pfunde in cash an meine UK Bank schicken um das

Geld von da dann nach Deutschland zu schicken , muss ich dann in 2018 in Deutschland diese Kapitalertraege angeben ? 

Aus steuerlicher Sicht wäre es besser/einfacher, wenn du das Depot im Jahr vor deinem Umzug auflöst. 

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riverelbe

@Raccoon -  meinst Du damit das deutsche Steuerjahr oder das englische Steuerjahr ?

 

Das englische Steuerjahr laueft am 7. April 2018 aus.  Das deutsche Steuerjahr ist ja noch ganz frisch.

 

Wenn Du sagst ich soll 1 jahr vor meinem Umzug das Depot aufloesen koennte ich ja erst in 2019 umziehen ?

 

Danke

riverelbe

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feadawn

Ich weiß, dass dies ein alter Thread ist, bin aber aktuell in der gleichen Position: Rückkehrer nach Deutschland, nachdem ich die letzten Jahre in UK gelebt und dort in einen ISA investiert habe. 

 

Mich würde extrem interessieren, was sich letztendlich ergeben hat. 

 

* Musste die ISA aufgelöst bzw. verkauft werden, bevor der Umzug nach Deutschland stattfand? 

* Wenn die ISA behalten wurde, wie genau muss(te) dies in Deutschland versteuert werden? Lediglich die Gewinne, die seit der Rückkehr erzielt wurden oder der gesamte Gewinn, der in der Zeit in England erzielt wurde? 

 

Vielen Dank und beste Grüße

Michael

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cpandrea
Am 21.10.2020 um 12:12 von feadawn:

Ich weiß, dass dies ein alter Thread ist, bin aber aktuell in der gleichen Position: Rückkehrer nach Deutschland, nachdem ich die letzten Jahre in UK gelebt und dort in einen ISA investiert habe. 

 

Mich würde extrem interessieren, was sich letztendlich ergeben hat. 

 

* Musste die ISA aufgelöst bzw. verkauft werden, bevor der Umzug nach Deutschland stattfand? 

* Wenn die ISA behalten wurde, wie genau muss(te) dies in Deutschland versteuert werden? Lediglich die Gewinne, die seit der Rückkehr erzielt wurden oder der gesamte Gewinn, der in der Zeit in England erzielt wurde? 

 

Vielen Dank und beste Grüße

Michael

nicht 100% sicher, man sollt auch den DBA UK D lesen 

 

Musste die ISA aufgelöst bzw. verkauft werden, bevor der Umzug nach Deutschland stattfand?    ist sicher die einfachste Lösung und ohne irgendwelche Nachteile, wenn du in der nächsten Zukunft nicht wieder in die UK umziehen wirst. 

 

Wenn die ISA behalten wurde, wie genau muss(te) dies in Deutschland versteuert werden? Lediglich die Gewinne, die seit der Rückkehr erzielt wurden oder der gesamte Gewinn, der in der Zeit in England erzielt wurde? 

gesamt Gewinn, ich denke der deutsche Fiskus kennt ISA System nicht und gibt es keine Ausanhme, dann wird der Gewinn versteuert.  

 

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