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lFever

Global Tactical Asset Allocation mit ETFs

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lFever

Hallo zusammen,

 

ich möchte einen Thread zum Thema Global Tactical Asset Allocation (GTAA) erstellen und möchte hierzu meine Anlagestrategie vorstellen, mit der ich selbst einen Großteil meines Geldes anlege. Inspiriert wurde ich hierbei von Meb Faber, speziell von seiner GTAA AGG 3 (aggressive) Strategie, welche er ausführlich in diesem Paper vorstellt. "A Quantitative Approach to Tactical Asset Allocation" ist das meistgelesenste Paper auf der SSRN-Plattform. Der Grund dafür ist, dass das 2007 vorgestellte Trendfolge Modell die Finanzkrise mit einem Drawdown von ca. 16 % deutlich besser als der Gesamtmarkt überstand. Die GTAA AGG 3 Strategie sieht vor, aus einem Universum von 13 ETF in jene 3 zu investieren, die auf einer Sicht von 1, 3, 6, und 12 Monaten am besten performt haben. Die 13 ETF bilden hierbei diverse Aktienmärkte, Bonds, REIT, und Rohstoffe ab. Das Portfolio wird jeden Monat rebalanciert. Die historischen Ergebnisse sind vielversprechend. Während ein klassischer Trendfilter lediglich die Volatilität verringert, konnte die Fokussierung auf Assets mit hoher relativer Stärke exzellente Ergebnisse liefern (1973 - 2012):

 

GTAA3.PNG
Quelle

 

Ich habe die Strategie für den europäischen ETF-Markt modifiziert und nutze folgende 18 ETF: 

 

ETF-Tabelle.PNG

 

Ich bilde die Strategie zudem in einem Wikifolio ab. Mich würde interessieren was ihr von der Strategie haltet? Verfolgt ihr eventuell schon andere Trendfolgestrategien?

 

performance.PNG

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BlackHog

TAA-Portfolios haben systembedingt hohe Tradingkosten und - zumindest in der Backtest-relevanten Zeit - eine schlechte Steuercharakteristik. Ist das in den Betrachtungen enthalten? 

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lFever
· bearbeitet von lFever

Faber hat sich ein paar Gedanken dazugemacht und hält die Kosten für vertretbar. Die Leute von Allocate Smartly haben die Strategie von Faber mit konservativen Annahmen und Transaktionskosten getestet und kommen immer noch auf ein sehr gutes Ergebnis.

Edit: Steuern belasten das Ergebnis zwar, dadurch dass man Gewinner tendenziell länger hält geht es allerdings und ich glaube man kann mit etwa 1 % Performanceabzug rechnen.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
Zitat

Global Tactical Asset Allocation

 

Ich frage mich da, wann ich von der Taktik auf die Strategie wechsele ....

 

Sicher nicht, indem ich ein teures Wikifolio kaufe.

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lFever
vor 1 Minute schrieb Ramstein:

 

Ich frage mich da, wann ich von der Taktik auf die Strategie wechsele ....

 

Sicher nicht, indem ich ein teures Wikifolio kaufe.

Ich verstehe nicht ganz, wie meinst du das mit von Taktik auf Strategie wechseln? Zwingt dich ja auch niemand Wikifolios zu kaufen und darum soll es hier auch nicht gehen.

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Wert37
· bearbeitet von Wert37

>>> Ich habe die Strategie für den europäischen ETF-Markt modifiziert und nutze folgende 18 ETF:  <<<

 

Gestatte mir bitte 3 Fragen:

 

1. Wie sehen Deine Modifikationen aus?

 

2. Hast Du die Originalstrategie und Deine modifizierte Strategie einem Backtest unterworfen? Nicht jede Strategie, die auf US-Werte und in USD funktioniert, ist mit Nicht-US-Werten gleich erfolgreich nachvollziehbar.

 

3. Du vergleichst USD notierte mit € basierenden?

 

Danke

 

 

P.S. Verräts Du etwas zu den Grundlagen Deiner Value Rotations Strategie?

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lFever
vor einer Stunde schrieb Wert37:

>>> Ich habe die Strategie für den europäischen ETF-Markt modifiziert und nutze folgende 18 ETF:  <<<

 

Gestatte mir bitte 3 Fragen:

 

1. Wie sehen Deine Modifikationen aus?

 

2. Hast Du die Originalstrategie und Deine modifizierte Strategie einem Backtest unterworfen? Nicht jede Strategie, die auf US-Werte und in USD funktioniert, ist mit Nicht-US-Werten gleich erfolgreich nachvollziehbar.

 

3. Du vergleichst USD notierte mit € basierenden?

 

Danke

 

 

P.S. Verräts Du etwas zu den Grundlagen Deiner Value Rotations Strategie?

1. Hauptsächlich habe ich statt den "Developed Ex-USA" ETFs europäische und teilweise asiatische ETFs genommen, da es "Developed Ex-USA" ETFs bei uns nicht wirklich gibt.

2. Nein die modifizierte Strategie wurde nicht gebacktestet und dies dürfte auch schwierig sein, da manche ETFs erst seit einigen Jahren existieren. Aufgrund der breiten empirischen Evidenz dass Trendfolge in diversen Assetklassen funktioniert hat, bin ich jedoch optimistisch.

3. Die ETF-Kurse werden zum Vergleich alle in € konvertiert.

 

Bei der Value Rotation geht es darum in die nach Valuekriterien (CAPE, KUV, ...) günstigsten Länder zu investieren, welche zudem einen Aufwärtstrend aufweisen.

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rodnic

Hallo Zusammen,

 

wie funktioniert das genau mit der 1, 3, 6, und 12 Monats Performance?

Wie werden die im einzelnen verglichen?

Immer die die in Summe bei der 1, 3, 6, 12 monatsperformance die meisten 1. 2. 3. Plätze ergattert?

Oder sind die unterschiedlich gewichtet? z. B. 1 Monat mehr wert als der 12 Monatswert?

 

Grüße

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Ramstein
Am 22.1.2018 um 19:38 von lFever:

2. Nein die modifizierte Strategie wurde nicht gebacktestet und dies dürfte auch schwierig sein, da manche ETFs erst seit einigen Jahren existieren.

Dann macht man den Backtest mit den Indizes zuzüglich eines kleinen Kostenzuschlags.

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Fintastik
· bearbeitet von Fintastik

Servus,

ich würde gerne diese Thematik von Faber "GTAA Top 3" nochmals aufgreifen und folgendes Video hierzu verlinken: YouTube - echtgeld.tv und gerne Eure Meinung hierzu hören.

Das Thema der Tradingkosten kann meiner Ansicht nach vernachlässigt werden, auf Grund der Neobroker und ihren sehr günstigen Möglichkeiten.

Einzig das Thema Steuer bei der Umschichtung des Depots dürfte einen größeren Einfluss auf die Gesamtperformance haben.

 

Gibt es diesbezüglich im Forum schon eine Ausarbeitung? 

Über die Schlagwörter GTAA, Faber, Taktische Asset Alloc(k)ation, ... konnte ich leider nichts finden bis auf kleinere Threads und Erwähnungen.

 

Kurzzusammenfassung:

Ziel: Dies wurde bereits oben, sowie mit dem Paper geklärt.

 

Auswahl:

  • Aktien:
    • World
    • EM
    • World ex USA
    • (ggf. World SC)
  • Edelmetall:
    • Gold -> EUWAX II
  • Immobilien
    • Amundi FTSE EPRA/NAREIT Global
  • €-Anleihenn:
    • SPDR Bloomberg Barclays Euro Aggregate Bond (oder)
    • Xtrackers Eurozone Government Bond 5-7 
  • Cash:
    • Entweder in Form von Tagesgeld oder Geldmarkt-Fond/-ETF bzw. kurzlaufende Staatsanleihen.

Regelwerk: (Leichte Abänderung, siehe Video.)

Das oben genannte Regelwerk bleibt bestehen, es wird jedoch aus der genannten angepassten Liste in ebenso 3 Klassen investiert, welche folgende Kriterien erfüllen müssen:

  1. Über der 200-Tageslinie (egal ob SMA oder EMA)
  2. "Top-Performer" der 3 + 6 Monats-Rendite (Momentum-Idee)

Sind nur 2 Klassen über der 200-Tageslinie, wird der Rest in Cash zurückgehalten.

 

Danke und einen schönen Sonntagabend.

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StE

Was fällt mir zum Video ein. Hätte wegen Werbung für Scalable Capital beinahe bei Minute 1 reflexartig wieder abgeschaltet. Backtest bis 2008 oder 2000 ist zu wenig. Bis 1980 sollte es schon gehen, besser 1970, um mehr Markt-Regime abzudecken. Muss es außerdem das GTAA sein? HAA hat halb so viel Drawdown mit nur 10% und kommt auch viel schneller wieder in die Pötte: https://allocatesmartly.com/hybrid-asset-allocation/ Gerade beim Thema durchhalten ist die Tiefe von Drawdowns eins der Hauptmerkmale. -10% hält man besser aus als -20%. Alle Backtests sind mit US ETF durchgeführt. Man könnte sich hilfsweise behelfen, indem man sich einen UCITS ETF sucht, der zum US-Pendant eine möglichst hohe Korrelation aufweist. Können Sie Python? Ich bin damals ziemlich gescheitert, was ordentliches an Pendants zu finden. Einfach IRGEND einen ETF als Ersatz zu nehmen ohne Backtest mit tief zurückgehenden ETF-Daten, die man meistens auch nicht hat, ist der pure Blindflug. Die Verwerfungen EUR gegen USD sind derzeit ebenfalls nicht zu verachten. Geht fast hin und her wie in einer Aktie, schon krass. Wenn AllocateSmartly einen Backtest mit UCITS ETF für EU-Insassen anböte, dann könnte man sich daran orientieren. Deren Datenbasis und Methodik erscheint mir solide. Oder Broker suchen, der Mifid2 ignoriert, aber EU-Kunden nimmt. Swissquote ginge, ist nur leider sehr sehr teuer. IBKR nur ab 0.5 Mio. Vielleicht ein US-Broker wie Schwab oder TradeStation. Funding in US-Dollar könnte jedoch ein Abenteuer werden. Insgesamt sind mir zu viele Ampeln auf rot.

 

Als Alternative eine lineare Regression des DAX von 2002 bis heute mit 1-Std-Abweichung nach unten und oben in TradingView malen lassen. Was fällt auf? Ziemlich hochgekauft. Eine Strategie könnte sein, in Cash also Geldmarktfonds 4% kassierend auf -30% Drawdown zu warten und dann anfangen zu kaufen. Geht dann womöglich nochmal 30% abwärts oder auch nicht, aber man kauft wenigstens nicht zum all-time-high. Taktik ohne Gewähr. ;)

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geeman
Am 14.4.2024 um 21:58 von StE:

Als Alternative eine lineare Regression des DAX von 2002 bis heute mit 1-Std-Abweichung nach unten und oben in TradingView malen lassen. Was fällt auf? Ziemlich hochgekauft. Eine Strategie könnte sein, in Cash also Geldmarktfonds 4% kassierend auf -30% Drawdown zu warten und dann anfangen zu kaufen. Geht dann womöglich nochmal 30% abwärts oder auch nicht, aber man kauft wenigstens nicht zum all-time-high. Taktik ohne Gewähr. ;)

Mmh, die 4% kriegst Du aber, weil die Inflation hoch ist. Nicht in Aktien investiert zu sein kann auch ein Fehler sein. Trends halten manchmal länger als gedacht. Time in the market beats timing the market.

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StE
vor 47 Minuten von geeman:

Mmh, die 4% kriegst Du aber, weil die Inflation hoch ist. Nicht in Aktien investiert zu sein kann auch ein Fehler sein. Trends halten manchmal länger als gedacht. Time in the market beats timing the market.

Mir ist klar, daß "Inflation" für jeden ein hochpersönlicher Warenkorb ist. Bei mir liegt dieser stark unter 4%, d.h. der Inflationsausgleich funktioniert. Am schlechtesten sind vermutlich die gerade dran, die versuchen zu bauen. Die sind entweder reich oder dumm oder beides. Überspitzt formuliert. Gleichzeitig liegt der Earnings Yield beim S&P 500 aktuell auf 3.76% d.h. ich bekomme in 1. und 2. Näherung risikolos mehr, als in im Vergleich riskanten Aktiengeschäften. Da kann einem der Trend egal sein. Und man ist ja auch im Markt, halt im Geldmarkt und nicht im Aktienmarkt. Spitzfindig formuliert. ;)

 

Was ich nicht erwähnte, ist die dahinterliegende wilde Theorie, daß der Wert-Inhalt des DAX 30/40 sich in 22 Jahren nicht soo groß verändert hat, von Produktivitätsgewinnen einmal abgesehen. D.h. 2002 und 2024 sind vergleichbar. Der DAX Performance-Index steht aber ganz anders. Warum? Weil die Bewertungsbasis Euro entwertet wurde. Die Steigerungen des DAX sind in Wirklichkeit Anpassungen des Aktienpreises durch die Geldentwertung. Diese durchschnittliche Steigerung ist die Lineare Regression, die ich erwähnte. Um diese Gerade pendelt auch der Preis, wegen billigem Geld mal mit mehr Leverage investiert durch Institutionelle, mal mit weniger. Plus und minus zu einem erheblich kleineren Teil noch durch Privatanleger und deren Gemüt bestimmt. In dem durch +1 und -1 Standardabweichung aufgespannten Kanal pendelt der Index nun also hin und her. Und man sieht aktuell schon sehr deutlich, daß wir eher teuer sind. Anhand der Historie sieht man auch, daß das mitnichten im Turbo zum Mond dann so geblieben ist. Die Luft entwich manchmal bis zum Schnitt der Gerade, manchmal darunter.

 

Angesichts 4% risikoloser Rendite ist "aussetzen" daher für mich ein gangbarer Weg. Bis auf CNBC wieder "markets in turmoil" auftaucht, einem wirklich jeder von Aktien abrät, Crash durch neuen schwarzen Schwan, usw. Diese Geduld muss man aber aufbringen. Hart, wenns in der Woche dann im DAX auch mal wieder 5% aufwärts ging. Für die meisten wird diese Art von "long term pelican investing" eher nichts sein. Warum Pelikan, hockt quasi den ganzen Tag nur träge rum aber hat immer die Augen nach Gelegenheiten offen.

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Tenno

Die beiden Wikifolios wurden scheinbar vom TO bereits wieder geschlossen!!

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