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momomoses

In die PKV gehen? Lohnt es sich noch oder zu großes Risiko.

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Matthew Pryor
vor 2 Minuten schrieb Okabe:

Fazit: wenn man glaubt, es gäbe dadurch für die PKV einen Risikofaktor, der für die GKV irrelevant ist, dann täuscht man sich. Und das wollte ich hier klarstellen, nicht dass das jemand missversteht.

Und du willst allen Ernstes mir den Vorwurf machen, "subjektiv / eingefärbt" zu sein? Das ist kein Fazit, das ist bestenfalls deine Meinung. Du hast nichts "klargestellt", du hast lediglich ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass du faktenresistent bist. Du magst die Grundrechenarten beherrschen. So weit, so gut. Du möchtest allen Ernstes behaupten, medizinische Infaltion wirke gleich, ohne höheres oder geringeres Risiko, für beide Systeme? Ich habe dir relativ simpel aufgezeigt, warum das Quark ist. Du möchtest es nicht wahrhaben, soll mir egal sein., Aber höre doch auf, dein vermurkstes Exempel als Klarstellung verkaufen zu wollen. 

 

vor 8 Minuten schrieb Okabe:

Ich könnte dich jetzt fragen, warum du hier auf so ironische Art darstellst, dass die Inflation und der Realzins für 65+ nicht interessant wären. Aber ich nehme meine Antwort lieber vorweg:

 

1. Wer seinen Lebensunterhalt als Rentner aus privatem Vermögen finanziert, für den sind Inflation/Zins/Realzins ohne Frage relevant/interessant. Das braucht man wohl kaum weiter zu erörtern.

2. Für die große Mehrheit, die ihre Rente hauptsächlich über die gesetzliche Rentenversicherung bezieht, ist das ganze aber ebenfalls relevant. Denn wie ich schon sagte: Inflation macht sich in der Regel auch in steigenden Einkommen bemerkbar. Und die Rentenhöhe ist - oh Wunder - an die Einkommenshöhe gekoppelt. Wikipedia sagt dazu: "Der neue aktuelle Rentenwert wird anhand der Rentenanpassungsformel (§ 68 SGB VI) ermittelt. Damit wird gewährleistet, dass die Renten dem Grunde nach den Löhnen folgen."

 

Folglich ist der Realzins (bzw. das Verhältnis aus Einkommenssteigerungen vs. Preissteigerungen) sehr wohl relevant und zwar auch für 65+.

Und im nächsten Schritt erzählst du uns dann noch, dass der Unterschied zwischen Brutto- und Nettorente ja auch irgendwie irrelevant ist. Schau dir an, wie sich das Nettorentenniveau in den  letzten Jahren bzw. Jahrzehnten entwickelt hat, wo die Reise aller Voraussicht nach hingehen wird (Netto wohlgemerkt, sonst verdrehst du wieder die Tatsachen). 

vor 13 Minuten schrieb Okabe:

Willst du damit implizieren, dass alle PKVs "träge und tumbe Erstatter" sind? Dann bin ich an dieser Stelle raus aus der Diskussion, wird mir zu subjektiv/eingefärbt.

Nein. Je nach Tarifausgestaltung, gelle? Sollte klar sein. Auf einen groben Klotz gehört nun aber auch ein entsprechender Keil. Und wer wie du derart penetrant das Märchen vom gleichen Kostensteigerungsrisiko erzählt, braucht eben auch mal eine klare Ansage. Denn: Wer "alles" erstattet und damit kein Kostenmanagement zugunsten seiner Versicherten betreibt, ist sowohl träge als auch tumb.

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza

Bitte nicht vergessen:

Leistungsreduzierungen=Mindererstattungen=Mehrausgaben für den, den es dann betrifft sind auch ein Kostensteigerungsrisiko, gerne praktiziert von allen politisch Verantwortlichen, egal welche Parteibuch.
Wird bei all den Diskussionen über mögliche Preissteigerungen immer gerne ausgeblendet.

Der GKV ist es in den letzten Jahrzehnten nur gelungen, den Deckel einigermassen drauf zu halten, weil massiv ins Leistungsefüge eingegriffen wurde - ohne Bestandsschutz für Betroffene.

Trotzdem:
GKV  1970 Höchstbeitrag: 50,31 €
Höchstbeitrag 2017: ca. 650 €

Steigerung kann jeder selber ausrechnen - würde man jede PKV durch den Mediensumpf ziehen...

Zusätzlich hatten wir in dem Zeitraum über 20 Reformen und Reförmchen - wobei Reform bis auf eine Ausnahme immmer gleichzusetzen war mit Leistungsreduzierung....

 

Merke: Es geht nicht um besser oder schlechter, nicht um billiger oder teurer: Es sind zwei völlig unterschiedliche Systeme.

Hätte keine Probleme damit, wenn heute einer mit einem vernünftigen, kreativen Vorschlag für eine Bürgerversicherung um die Ecke käme!
Doch das was uns da einige Sozen angedeihen lassen wollen ist eine BV nach Blaupause GKV unter Beschneidung der Wahlmöglichkeiten (=mehr Kontrolle für die Politik) und da hab ich vehement was dagegen.

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Okabe
· bearbeitet von Okabe

@Matthew Pryor

Es ist mir zu mühselig weiterhin zu antworten und ich hab keine Lust auf deine Spekulationsaufforderungen "sieh dir doch an, wohin die Reise geht" einzugehen. Ich denke alles Wichtige ist gesagt. Dir gehört (wie immer) die letzte Antwort.

 

 

vor 2 Stunden schrieb Peter Wolnitza:

Bitte nicht vergessen:

Leistungsreduzierungen=Mindererstattungen=Mehrausgaben für den, den es dann betrifft sind auch ein Kostensteigerungsrisiko, gerne praktiziert von allen politisch Verantwortlichen, egal welche Parteibuch.
Wird bei all den Diskussionen über mögliche Preissteigerungen immer gerne ausgeblendet.

 

Aber natürlich muss man berücksichtigen, dass hier das Kostensteigerungsrisiko nur die Kranken trifft. Wer gesund ist, der profitiert - in der PKV hingegehen profitiert der Kranke und der Gesunde muss mehr bezahlen. Das ist schon ein Unterschied.

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andjessi
vor 4 Stunden schrieb Peter Wolnitza:

Bitte nicht vergessen:

Leistungsreduzierungen=Mindererstattungen=Mehrausgaben für den, den es dann betrifft sind auch ein Kostensteigerungsrisiko, gerne praktiziert von allen politisch Verantwortlichen, egal welche Parteibuch.
Wird bei all den Diskussionen über mögliche Preissteigerungen immer gerne ausgeblendet.

Der GKV ist es in den letzten Jahrzehnten nur gelungen, den Deckel einigermassen drauf zu halten, weil massiv ins Leistungsefüge eingegriffen wurde - ohne Bestandsschutz für Betroffene.

Trotzdem:
GKV  1970 Höchstbeitrag: 50,31 €
Höchstbeitrag 2017: ca. 650 €

Steigerung kann jeder selber ausrechnen - würde man jede PKV durch den Mediensumpf ziehen...

Zusätzlich hatten wir in dem Zeitraum über 20 Reformen und Reförmchen - wobei Reform bis auf eine Ausnahme immmer gleichzusetzen war mit Leistungsreduzierung....

 

Merke: Es geht nicht um besser oder schlechter, nicht um billiger oder teurer: Es sind zwei völlig unterschiedliche Systeme.

Hätte keine Probleme damit, wenn heute einer mit einem vernünftigen, kreativen Vorschlag für eine Bürgerversicherung um die Ecke käme!
Doch das was uns da einige Sozen angedeihen lassen wollen ist eine BV nach Blaupause GKV unter Beschneidung der Wahlmöglichkeiten (=mehr Kontrolle für die Politik) und da hab ich vehement was dagegen.

 

Bei allem "Sozengeschimpfe" und Wegwischen des wohlformulierten Schaum vom deinem Munde bleibt am Ende übrig, dass Versicherungen sich die guten Risiken rauspicken können und der Rest von der Solidargemeinschaft versorgt werden soll. So eine Versicherung wird am Ende nicht bestehen können (spätestens dann nicht mehr, wenn das Geld in 10-20 Jahren im Gesundheitsystem wirklich knapp wird). Die Solidargemeinschaft wehrt sich dann (zu Recht). Die Solidargemeinschaft möchte nicht die Resterampe sein. PKV und GKV sind nicht vorrangig "zwei verschiedene Systeme". Das ist nur ein Nebenaspekt. Die PKV ist derzeit vor allem einfach Roisinenpickerei. Für die angeblichen Altersrückstellungen der PKV gilt das Mackenroth-Theorem analog der GRV. Die Rücksrellungen sind Augenwischerei. Die Zinsen der AR muss schließlich auch jemand bezahlen (was wie wir sehen nur "bei Sonnenschein" funktioniert).

Die PKV hätte am Ende nur eine Überlebensberechtigung, wenn sie z.B. bis zu einem bestimmten Eintrittsalter (z.B 40/45 Jahre) auf Gesundheitsprüfungen verzichtet. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass der Beitrag zusammen mit meiner anderen Forderung (Einpreisung der durchschnittlichen medizinischen Inflation) Richtung 1.000.- bis 2.000,- EUR p.M. geht. Halt der ehrliche Preis ohne Rosinenpicken und Leugnung von Preissteigerungen.

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Okabe
vor 3 Minuten schrieb andjessi:

 

Bei allem "Sozengeschimpfe" und Wegwischen des wohlformulierten Schaum vom deinem Munde bleibt am Ende übrig, dass Versicherungen sich die guten Risiken rauspicken können und der Rest von der Solidargemeinschaft versorgt werden soll. So eine Versicherung wird am Ende nicht bestehen können (spätestens dann nicht mehr, wenn das Geld in 10-20 Jahren im Gesundheitsystem wirklich knapp wird). Die Solidargemeinschaft wehrt sich dann (zu Recht). Die Solidargemeinschaft möchte nicht die Resterampe sein. PKV und GKV sind nicht vorrangig "zwei verschiedene Systeme". Das ist nur ein Nebenaspekt. Die PKV ist derzeit vor allem einfach Roisinenpickerei. Für die angeblichen Altersrückstellungen der PKV gilt das Mackenroth-Theorem analog der GRV. Die Rücksrellungen sind Augenwischerei. Die Zinsen der AR muss schließlich auch jemand bezahlen (was wie wir sehen nur "bei Sonnenschein" funktioniert).

Nun ist es aber so, dass auch die PKV nicht immer Rosinenpicken kann. Nämlich dann, wenn Kinder versichert werden - dann müssen PKVs auch meistens/oft kranke Kinder versichern. Und einmal PKV versichert und erkrankt kann auch nicht rausgeworfen werden. Also ja, die PKV kann Rosinenpicken, wenn es um den Wechsel von GKV zu PKV geht (wobei es auch hier Öffnungsaktionen etc. gibt), aber ganz so krass wie mancher denkt, ist es dann doch nicht. Außerdem bekommt die GKV eben auch steuerliche Unterstützung.

Wenn es nach mir ginge, sollte die GKV auch Risikoaufschläge nehmen dürfen, zumindest in gewissen Situationen wie Rückwechsel von PKV nach GKV.

 

Die AR muss auch jemand "bezahlen", ja, aber theoretisch könnten Versicherungen die AR in z.B. ausländischen Aktien anlegen. Damit gilt die Mackenroth-These nicht mehr, denn die bezieht sich auf eine Volkswirtschaft. Die PKV kann aber diese Last theoretisch auch auf andere Volkswirtschaften verteilen oder sogar plump gesagt jahrelang haltbare Medikamente auf Vorrat kaufen und dann später ausgeben, ohne dass diese erarbeitet werden. Das sind natürlich sehr theoretische Überlegungen, die so in der Praxis sicherlich nicht relevant sind, zumindest zur Zeit, aber es ist eben nicht das gleiche.

 

Zitat

Die PKV hätte am Ende nur eine Überlebensberechtigung, wenn sie z.B. bis zu einem bestimmten Eintrittsalter (z.B 40/45 Jahre) auf Gesundheitsprüfungen verzichtet. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass der Beitrag zusammen mit meiner anderen Forderung (Einpreisung der durchschnittlichen medizinischen Inflation) Richtung 1.000.- bis 2.000,- EUR p.M. geht. Halt der ehrliche Preis ohne Rosinenpicken und Leugnung von Preissteigerungen.

Viel eher sollte die GKV (außer für Neugeborene) Gesundheitsprüfungen einführen. Dafür sollten aber z.B. Kinder und Ehegatten nicht mehr kostenlos mitversichert werden können - alternativ könnte man diese kostenlose Mitversicherung auch bei der PKV einführen. Dann würde ein wenig mehr Gleichstand herrschen.

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andjessi
· bearbeitet von andjessi
vor 28 Minuten schrieb Okabe:

Nun ist es aber so, dass auch die PKV nicht immer Rosinenpicken kann. Nämlich dann, wenn Kinder versichert werden - dann müssen PKVs auch meistens/oft kranke Kinder versichern. Und einmal PKV versichert und erkrankt kann auch nicht rausgeworfen werden. Also ja, die PKV kann Rosinenpicken, wenn es um den Wechsel von GKV zu PKV geht (wobei es auch hier Öffnungsaktionen etc. gibt), aber ganz so krass wie mancher denkt, ist es dann doch nicht. Außerdem bekommt die GKV eben auch steuerliche Unterstützung.

Wenn es nach mir ginge, sollte die GKV auch Risikoaufschläge nehmen dürfen, zumindest in gewissen Situationen wie Rückwechsel von PKV nach GKV.

 

Die AR muss auch jemand "bezahlen", ja, aber theoretisch könnten Versicherungen die AR in z.B. ausländischen Aktien anlegen. Damit gilt die Mackenroth-These nicht mehr, denn die bezieht sich auf eine Volkswirtschaft. Die PKV kann aber diese Last theoretisch auch auf andere Volkswirtschaften verteilen oder sogar plump gesagt jahrelang haltbare Medikamente auf Vorrat kaufen und dann später ausgeben, ohne dass diese erarbeitet werden. Das sind natürlich sehr theoretische Überlegungen, die so in der Praxis sicherlich nicht relevant sind, zumindest zur Zeit, aber es ist eben nicht das gleiche.

 

Viel eher sollte die GKV (außer für Neugeborene) Gesundheitsprüfungen einführen. Dafür sollten aber z.B. Kinder und Ehegatten nicht mehr kostenlos mitversichert werden können - alternativ könnte man diese kostenlose Mitversicherung auch bei der PKV einführen. Dann würde ein wenig mehr Gleichstand herrschen.

Gesundheitsprüfung für den Rückwechsel in die GKV: Kann man machen. Es gibt genügend Varianten, wie derzeit die GKV missbraucht wird (Rückwechsel vor dem 55. Geburtstag, AR der PKV fließen in eine Zusatzverssicherung mit Chefarzt und Co.).

Dass ein schwerstbehindertes Kind in der PKV ohne Gesundheitsprüfung versichert wird, ist eine seltene Ausnahme. Die Regel ist, dass solche Kinder in der der GKV landen. Die PKV kann sich in aller Regel ihr Klientel aussuchen.

Zu den AR allgemein: Die mit den AR bezahlten Gesundheitsleistungen werden natürlich von den Menschen in der Zukunft erbracht. Analog der GRV kann man Gesundheitsleistungen in der PKV nicht "sparen" (und wenn dann nur auf Kosten anderer inder Gesellschaft - der Kuchen wird insgesamt nicht größer). Irgendjemand muss schließlich in 30/40 Jahren im Krankenhaus/in der Arztpraxis arbeiten oder Medikamente produzieren. Die Altersrückstellungen sind daher am Ende ein großer Bluff. Eine Gesellschaft kann nicht für die Zukunft sparen. Die PKV entlastet niemanden.

Trotz Auslandsinvestitionen wird man eine im Inland durch Inländer erbrachte Dienstleistung natürlich durch diese hiesige Volkswirtschaft erbracht. Allenfalls für Medizinprodukte kann man "entsparen" oder man könnte Kranke "exportieren" (nach Griechenland ;-), die mit unseren Auslandsvermögen behandelt werden. Wird beides bestimmt nachhaltig funktionieren ;-)

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Okabe
vor 30 Minuten schrieb andjessi:

Dass ein schwerstbehindertes Kind in der PKV ohne Gesundheitsprüfung versichert wird, ist eine seltene Ausnahme. Die Regel ist, dass solche Kinder in der der GKV landen. Die PKV kann sich in aller Regel ihr Klientel aussuchen.

 

Das ist deswegen selten, weil nicht viele Kinder schwerstbehindert sind. Wenn aber die Eltern in einem PKV Tarif mit Versicherungsgarantie fürs Kind sind (und das bieten mWn. recht viele Tarife), dann kann die PKV tun was sie möchte, sie ist vertraglich verpflichtet, das Kind zu versichern. Dass sich Eltern, wenn sie die Wahl haben, ggf. für die GKV statt PKV entscheiden, mag sein, kann ich nicht beurteilen.

 

Zitat

Zu den AR allgemein: Die mit den AR bezahlten Gesundheitsleistungen werden natürlich von den Menschen in der Zukunft erbracht. Analog der GRV kann man Gesundheitsleistungen in der PKV nicht "sparen" (und wenn dann nur auf Kosten anderer inder Gesellschaft - der Kuchen wird insgesamt nicht größer). Irgendjemand muss schließlich in 30/40 Jahren im Krankenhaus/in der Arztpraxis arbeiten oder Medikamente produzieren. Die Altersrückstellungen sind daher am Ende ein großer Bluff. Eine Gesellschaft kann nicht für die Zukunft sparen. Die PKV entlastet niemanden.

Wie schon gesagt, ganz so einfach ist es nicht. In der GKV müssen nachfolgende Generationen aus Deutschland entsprechende Leistungen erbringen (oder jemand, den der deutsche Staat dazu zwingen kann). In der PKV können das auch beliebige andere Personen sein, die durch Besitzrechte/Privatverträge dazu "gezwungen" werden. Von daher ist das nicht unbedingt ein "großer Bluff". Und doch, die Gesellschaft kann durchaus für die Zukunft sparen, zumindest in gewissem Maße. Man kann natürlich keine zukünftigen Arzt-Behandlungen "ansparen", das stimmt.

 

Zitat

Trotz Auslandsinvestitionen wird man eine im Inland durch Inländer erbrachte Dienstleistung natürlich durch diese hiesige Volkswirtschaft erbracht. Allenfalls für Medizinprodukte kann man "entsparen" oder man könnte Kranke "exportieren" (nach Griechenland ;-), die mit unseren Auslandsvermögen behandelt werden. Wird beides bestimmt nachhaltig funktionieren ;-)

Nein. Man kann sich schließlich auch im Ausland behandeln lassen, Medikamente aus dem Ausland kaufen, ausländische Ärzte in Deutschland beschäftigen und so weiter. Genau hier hakt es nämlich, denn die GKV kann das nur, solange Inländer auch dafür bezahlen. Die PKV kann das, solange ihr Vermögen für Ausländer so attraktiv ist, dass diese dafür arbeiten.

 

Mag jetzt alles nach Fiktion klingen, aber wer weiß, was die Zukunft bringt...

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Peter Wolnitza

Nur mal kurz zu der Mär von der Rosinenpickerei:

Ja, die PKV macht bei Antragstellung Gesundheitsprüfung und dadurch wird der ein oder andere nicht aufgenommen, oder muss für seinen Schutz einen höheren Beitrag entrichten.
Nein, wenn diese Prüfung wegfiele, ginge der  Beitrag nicht auf 1000 oder gar 2000 Euro hoch. Der Effekt dieser Gesundheitsprüfung wird von Amateuren immer überschätzt, hat aber auf das gesamte Kollektiv in 15-20 Jahren nur eine untergeordnete Bedeutung.
Das einzige, was zusätzlich entstehen würde, wären die aktuell schon anfallenden Kosten, kalkulatorisch in einem Kollektiv zu erfassen mit 30-50 % Risikozuschlag.(So z.b. aktuell praktiziert von einem Versicherer)

 

Die "Rosinenpickerei" der PKV soll schuld am finanziellen Elend der GKV sein? Gern gehört, gerne wiederholt, trotzdem nicht richtig. Man rechne einfach mal die Zahlen nach, wenn ca. 10% der Bevölkerung privat versichert sind - (und wie oben schon mal gesagt:
Viele zahlen dort Beiträge, die in der GKV kostenfrei mitversichert wären) - tun wir aber mal so, als wären das alles pumperlgesunde, nie Leistungen in Anspruch nehmende Maximalbeitragszahler in der GKV - die Auswirkungen auf den dortigen Beitragssatz lägen im einstelligen Prozentbereich, 
würde nach Schätzungen gerade mal dazu führen, dass der Steuerzuschuss zur GKV um 10-20% reduziert werden könnte.

 

Ich fürchte, man muss die GKV-Problemverursacher schon an anderer Stelle suchen...

Nochmal: Es geht nicht darum, ein bestehendes System mit aller Gewalt zu verteidigen - aber es sollten schon vernünftige Vorschläge auf den Tisch. Eine GKV-Kopie mit gleicher Struktur, gleichem Aufbau und einem neuen, wohlklingenden Namen zu versehen, ist ein wenig zu wenig... 

 

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odensee
vor 56 Minuten schrieb Peter Wolnitza:

Nur mal kurz zu der Mär von der Rosinenpickerei:

 

Die "Rosinenpickerei" ist ja teils schon gesetzlich vorgeschrieben (und damit können die PKV dafür natürlich nichts!). Unterhalb der BBG kommt man als Nichtselbständiger nicht (kaum?) in die PKV. Niedrige(re) Einkommen sind also immer in der GKV. Und Einkommen und Gesundheit verhalten sich nunmal reziprok zueinander. Fängt schon mit Adipositas und Tabakkonsum an.

 

vor 56 Minuten schrieb Peter Wolnitza:

Die "Rosinenpickerei" der PKV soll schuld am finanziellen Elend der GKV sein?

 

Ganz so elend ist es nicht. Sage ich mal als nicht mehr ganz junger :rolleyes: GKV-Versicherter.

 

vor 56 Minuten schrieb Peter Wolnitza:

Viele zahlen dort Beiträge, die in der GKV kostenfrei mitversichert wären)

 

Es ist das gleiche Theater wie in der GRV: einerseits gibt es "versicherungsfremde Leistungen", andererseits gibt es Bundeszuschüsse. Die Diskussionen um beide Systeme (GKV und GRV) könnten deutlich entspannter geführt werden, wenn es eine klare Trennung gäbe. Für die Versicherungsleistungen kämen dann die Versicherten auf, für die versicherungsfremden Leistungen der Staat. Und wenn die GKV dann zuwenig Geld hat, müssen eben die Beiträge steigen.

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h.sie
vor einer Stunde schrieb odensee:

 

Und Einkommen und Gesundheit verhalten sich nunmal reziprok zueinander. Fängt schon mit Adipositas und Tabakkonsum an.

Du meinst sicher proportional... 

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andjessi
· bearbeitet von andjessi
vor 18 Stunden schrieb Peter Wolnitza:

Die "Rosinenpickerei" der PKV soll schuld am finanziellen Elend der GKV sein? Gern gehört, gerne wiederholt, trotzdem nicht richtig.

 

Ich fürchte, man muss die GKV-Problemverursacher schon an anderer Stelle suchen...

Nochmal: Es geht nicht darum, ein bestehendes System mit aller Gewalt zu verteidigen - aber es sollten schon vernünftige Vorschläge auf den Tisch. Eine GKV-Kopie mit gleicher Struktur, gleichem Aufbau und einem neuen, wohlklingenden Namen zu versehen, ist ein wenig zu wenig... 

 

Die PKV ist nicht "schuld" an irgendetwas. Es ist nur ein Trugschluss, dass man durch "Sparen" für das Alter in der PKV irgendjemanden entlastet oder "vorsorgt". Die heute versprochenen Leistungen müssen später von dem dann existierenden Gesundheitsystem erbracht werden. Wenn jemand in der PKV "mehr" haben möchte als jedermann, geht das nur auf Kosten von anderen. Die "Lösung" für den Einzelnen hilft der Gesellschaft mal gar nicht.

Das die PKV nicht die Lösung für die dauerhafte Finanzierung eines Gesundheitsystems ist, lässt sich leicht mit der Beantwortung folgender Frage beantworten: Wäre irgendetwas im Gesundheitsystem gelöst, wenn alle Bürger in der PKV wären?

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odensee
vor 21 Stunden schrieb h.sie:

Du meinst sicher proportional... 

Ja.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor
Am 9.2.2018 um 23:46 schrieb Okabe:

 

Das ist deswegen selten, weil nicht viele Kinder schwerstbehindert sind. Wenn aber die Eltern in einem PKV Tarif mit Versicherungsgarantie fürs Kind sind (und das bieten mWn. recht viele Tarife), dann kann die PKV tun was sie möchte, sie ist vertraglich verpflichtet, das Kind zu versichern. Dass sich Eltern, wenn sie die Wahl haben, ggf. für die GKV statt PKV entscheiden, mag sein, kann ich nicht beurteilen.

 

Wie schon gesagt, ganz so einfach ist es nicht. In der GKV müssen nachfolgende Generationen aus Deutschland entsprechende Leistungen erbringen (oder jemand, den der deutsche Staat dazu zwingen kann). In der PKV können das auch beliebige andere Personen sein, die durch Besitzrechte/Privatverträge dazu "gezwungen" werden. Von daher ist das nicht unbedingt ein "großer Bluff". Und doch, die Gesellschaft kann durchaus für die Zukunft sparen, zumindest in gewissem Maße. Man kann natürlich keine zukünftigen Arzt-Behandlungen "ansparen", das stimmt.

 

Nein. Man kann sich schließlich auch im Ausland behandeln lassen, Medikamente aus dem Ausland kaufen, ausländische Ärzte in Deutschland beschäftigen und so weiter. Genau hier hakt es nämlich, denn die GKV kann das nur, solange Inländer auch dafür bezahlen. Die PKV kann das, solange ihr Vermögen für Ausländer so attraktiv ist, dass diese dafür arbeiten.

 

Mag jetzt alles nach Fiktion klingen, aber wer weiß, was die Zukunft bringt...

Sieh an. Derjenige, der sich nicht an "Spekulationsaufforderungen" beteiligen möchte, bastelt sich munter Fiktionen zurecht. Auch mal eine Nichtleistung.

Zum Thema: Deine "Versicherungsgarantie" erstreckt sich nicht auf bestimmte Tarife, sondern ist im VVG (§ 198) klipp und klar geregelt. Manch ein Versicherer schreibt für seine Tarife eine davon abweichende, weitergehende Definition in die Bedingungen, zum Vorteil des VN.

Bei der Betrachgtung der AR, der heiligen Kuh der PKV, wollen wir eines nicht vergessen: das sind Schulden, die die Unternhemen bei ihren Versicherten aufbauen. Da soll es plötzlich ein gutes Zeichen sein, dass dieser Posten stetig wächst. Und zunehmend schlechter verzinst wird, als kalkulatorisch angenommen (ja ich weiß, Realzins und ähnliche Luftnummern...).

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Okabe
vor 2 Minuten schrieb Matthew Pryor:

Sieh an. Derjenige, der sich nicht an "Spekulationsaufforderungen" beteiligen möchte, bastelt sich munter Fiktionen zurecht. Auch mal eine Nichtleistung.

Zum Thema: Deine "Versicherungsgarantie" erstreckt sich nicht auf bestimmte Tarife, sondern ist im VVG (§ 198) klipp und klar geregelt. Manch ein Versicherer schreibt für seine Tarife eine davon abweichende, weitergehende Definition in die Bedingungen, zum Vorteil des VN.

Bei der Betrachgtung der AR, der heiligen Kuh der PKV, wollen wir eines nicht vergessen: das sind Schulden, die die Unternhemen bei ihren Versicherten aufbauen. Da soll es plötzlich ein gutes Zeichen sein, dass dieser Posten stetig wächst. Und zunehmend schlechter verzinst wird, als kalkulatorisch angenommen (ja ich weiß, Realzins und ähnliche Luftnummern...).

 

Danke für die Klarstellung bzgl. Versicherungsgarantie!

Bei den AR bin ich mir nicht so sicher. Das sind zwar schon irgendwie Schulden, aber wegen "technischer Berechnungsgrundlagen" etc. sicherlich nicht so ganz vergleich mit "normalen" Schulden. Dazu kommt, dass die Versicherer die AR ja auch entsprechend in der Bilanz stehen haben. Die größte Sorge (und da sind wir wieder bei den berechtigten Spekulationen) würde ich mir tatsächlich dahingehend machen, dass z.B. Staatsanleihen (und Vergleichbares) nicht mehr bedient werden oder einen cut erleben. Dann stehen die Privatversicherten mit hohen AR ziemlich blöde da. Andererseits, bei der GKV gibt es immer nur die "momentane Sicherheit", dass Jüngere die Leistungen für Ältere erbringen. Gibt es keine oder wenige leistungsfähigen Jüngeren mehr oder Gesetzesänderungen, dann sieht es sehr mau aus. Da gibt es dann auch keine Möglichkeit, irgendwelche AR auszuzahlen und sich ins Ausland abzusetzen o.ä.

Und ja, dass die Verzinsung oft schlechter ist als kalkulatorisch angenommen, ist in der Tat ein Problem und mMn. auch ein NOGO. Da der Realzins egal, denn der ist (wie ich schon schrieb) für die Höhe der Beiträge der Versicherer unerheblich.

 

Wenn man's genau nimmt, dann müsste es pro Tarif eine eigene Inflationsberechnung geben (für die medizinische Inflation) und dann generell eine allgemeine Zinsprognose für die jeweiligen AR Anlagen. Daraus sollten sich dann die zukünftigen Beitragsentwicklungen berechnen und entsprechend eingepreist werden, damit der Beitrag konstant gehalten wird. Das ganze natürlich jedes Jahr angepasst, weil sich die Zinsen/Inflationen schlecht langfristig voraussagen lassen, +10% gesetzlicher Zuschlag als Sicherheit und gut ist.

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Columbus83
Am 10.2.2018 um 23:43 schrieb andjessi:

Das die PKV nicht die Lösung für die dauerhafte Finanzierung eines Gesundheitsystems ist, lässt sich leicht mit der Beantwortung folgender Frage beantworten: Wäre irgendetwas im Gesundheitsystem gelöst, wenn alle Bürger in der PKV wären?

 

Zumindest würden manche Menschen anhand der Rechnung sehen, was genau abgerechnet wird und sie würden nicht in einer Art kostenlos-Mentalität das Gesundheitssystem strapazieren. Davon abgesehen sind die Sätze der GKV für viele Leistungen ein Witz. Ein Arzt kann davon nicht leben, ausser er macht daraus ein Massenabfertigungsgeschäft und dann beklagen sich die Patienten, dass der Arzt sich gar keine Zeit für sie nimmt.

 

Ich halte auch die Bürgerversicherung für keine dauerhafte Lösung. Sozialismus hat noch nie etwas besser gemacht.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor
vor 11 Minuten schrieb Columbus83:

 

Zumindest würden manche Menschen anhand der Rechnung sehen, was genau abgerechnet wird und sie würden nicht in einer Art kostenlos-Mentalität das Gesundheitssystem strapazieren. Davon abgesehen sind die Sätze der GKV für viele Leistungen ein Witz. Ein Arzt kann davon nicht leben, ausser er macht daraus ein Massenabfertigungsgeschäft und dann beklagen sich die Patienten, dass der Arzt sich gar keine Zeit für sie nimmt.

Erzähl dein Märchen vom Praxissterben ruhig weiter, um so weniger Zeit hast du für krude Vergleiche an anderer Stelle. Wurde an anderer Stelle in diesem Faden schon entzaubert, aber du darfst diesen Unsinn gerne wiederholen. Aber, ich lasse mich mal für einen Moment auf dein Niveau herab und argumentiere folgendermaßen: Wie sieht es denn auf der Leistungsseite bei diversen Einsteigertarifen aus? Oder dem Basistarif der PKV (ja, gut, von bösen "Sozialisten" aufgezwungen, schon klar. Beschränken wir uns also auf Ködertarife)?

Zu deinem anderen Nichtargument: Das gilt wohl eher für Menschen, die genau wissen, dass sie mit ihrer (ich wiederhole mich da gerne) PKV abrechnen können, was sie wollen. Eben weil es der Leistungserstatter zulässt.

 

Zitat

Ich halte auch die Bürgerversicherung für keine dauerhafte Lösung. Sozialismus hat noch nie etwas besser gemacht.

Derartiger Schwachsinn wird auch nicht dadurch besser, dass man etwas, was man ablehnt, brandmarkt. Bürgerversicherung = Sozialismus? Wie geschichtsvergessen muss man sein, um entsprechende Aussagen zu tätigen?

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Columbus83
vor 19 Stunden schrieb Matthew Pryor:

Erzähl dein Märchen vom Praxissterben ruhig weiter, um so weniger Zeit hast du für krude Vergleiche an anderer Stelle. Wurde an anderer Stelle in diesem Faden schon entzaubert, aber du darfst diesen Unsinn gerne wiederholen. Aber, ich lasse mich mal für einen Moment auf dein Niveau herab und argumentiere folgendermaßen: Wie sieht es denn auf der Leistungsseite bei diversen Einsteigertarifen aus? Oder dem Basistarif der PKV (ja, gut, von bösen "Sozialisten" aufgezwungen, schon klar. Beschränken wir uns also auf Ködertarife)?

Zu deinem anderen Nichtargument: Das gilt wohl eher für Menschen, die genau wissen, dass sie mit ihrer (ich wiederhole mich da gerne) PKV abrechnen können, was sie wollen. Eben weil es der Leistungserstatter zulässt.

 

Derartiger Schwachsinn wird auch nicht dadurch besser, dass man etwas, was man ablehnt, brandmarkt. Bürgerversicherung = Sozialismus? Wie geschichtsvergessen muss man sein, um entsprechende Aussagen zu tätigen?

Welche kruden Vergleiche meinst du denn und überhaupt, was soll dieser unterirdische Umgangston hier mir gegenüber? Wenn du dich persönlich angegriffen fühlst, dann ist das nicht mein Problem, sondern deines.

 

Zu meinen Aussagen stehe ich, einer Bürgerversicherung stehe ich skeptisch gegenüber, ein Blick nach England zeigt, dass es dort auch erhebliche Probleme gibt.

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/grossbritannien-gesundheitssystem-nhs-in-england-in-der-krise-a-1187911.html

 

Nun zurück zum Thema, sollte man in die PKV eintreten.

 

Gute Frage, ich sage mal aus eigner Erfahrung, dass es eine Abwägung ist und sehr auf die persönlichen Lebensumstände ankommt (viele Kinder, viele Krankheiten, Gutverdiener etc.). Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Eine weitere Überlegung wäre, GKV mit privaten Zusatzversicherungen. Dann hat man beide Systeme in einem kombiniert.

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Matthew Pryor
vor 14 Minuten schrieb Columbus83:

Welche kruden Vergleiche meinst du denn und überhaupt, was soll dieser unterirdische Umgangston hier mir gegenüber? Wenn du dich persönlich angegriffen fühlst, dann ist das nicht mein Problem, sondern deines.

 

Zu meinen Aussagen stehe ich, einer Bürgerversicherung stehe ich skeptisch gegenüber, ein Blick nach England zeigt, dass es dort auch erhebliche Probleme gibt.

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/grossbritannien-gesundheitssystem-nhs-in-england-in-der-krise-a-1187911.html

 

Nun zurück zum Thema, sollte man in die PKV eintreten.

 

Gute Frage, ich sage mal aus eigner Erfahrung, dass es eine Abwägung ist und sehr auf die persönlichen Lebensumstände ankommt (viele Kinder, viele Krankheiten, Gutverdiener etc.). Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Eine weitere Überlegung wäre, GKV mit privaten Zusatzversicherungen. Dann hat man beide Systeme in einem kombiniert.

Wer eine einheitliche Gesundheitsgrundversorgung als Sozialismus verteufelt, hat nichts Anderes verdient. Keine Ahnung von den verschiedenen Plänen und Vorschlägen, aber mal eben schnell den roten Teufel an die Welt gemalt. Da ist krude noch höflich formuliert. Ich verrate dir ein Geheimnis: Auch im Rahmen einer einheitlichen Grundversorgung wirst du niemals auch nur im Ansatz einen "Sozialismus" haben, da prinzipiell jeder zum Selbstzahler werden kann. 

Zu deinen Aussagen darfst du natürlich stehen, so unsinnig sie auch sind. Und da du ja gerne die Mär vom roten Teufel im Politikergewand bemühst, der den Gesundheitssozialismus einführen möchte,

und dafür kurioserweise den NHS anführst, darfst du dir ausnahmsweise ein wenig Zeit für Recherche nehmen. Du könntest dabei herausfinden, dass das Budget des NHS unter David Cameron radikal zusammengestrichen wurde. Ein lohnendes Beispiel dafür, wie sehr Privatisierungen in bestimmten Bereichen einer kleinen Minderheit dienen und der Allgemeinheit schaden, mitunter sogar unter Umständen existenziell gesundheitsbedrohlich. 

Das Angenehme dabei: Führt dein Geschwafel in diesem Fall ad absurdum.

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Columbus83
· bearbeitet von Columbus83
vor 27 Minuten schrieb Matthew Pryor:

Wer eine einheitliche Gesundheitsgrundversorgung als Sozialismus verteufelt, hat nichts Anderes verdient. Keine Ahnung von den verschiedenen Plänen und Vorschlägen, aber mal eben schnell den roten Teufel an die Welt gemalt. Da ist krude noch höflich formuliert. Ich verrate dir ein Geheimnis: Auch im Rahmen einer einheitlichen Grundversorgung wirst du niemals auch nur im Ansatz einen "Sozialismus" haben, da prinzipiell jeder zum Selbstzahler werden kann. 

Dann ist aber das Argument der Bürgerversicherung, dass es keine 2-Klassen Medizin mehr geben wird, ad absurdum geführt.

 

Zitat

Zu deinen Aussagen darfst du natürlich stehen, so unsinnig sie auch sind. Und da du ja gerne die Mär vom roten Teufel im Politikergewand bemühst, der den Gesundheitssozialismus einführen möchte, und dafür kurioserweise den NHS anführst, darfst du dir ausnahmsweise ein wenig Zeit für Recherche nehmen. Du könntest dabei herausfinden, dass das Budget des NHS unter David Cameron radikal zusammengestrichen wurde. Ein lohnendes Beispiel dafür, wie sehr Privatisierungen in bestimmten Bereichen einer kleinen Minderheit dienen und der Allgemeinheit schaden, mitunter sogar unter Umständen existenziell gesundheitsbedrohlich.

Ja eben, du hast schon mal einen großen Nachteil erkannt, denn damit ist jeder Bürger total abhängig von den Politikern, die dann Leistungen oder Budgets zusammenstreichen können. Wer will dagegen etwas machen? Blöd sowas, deswegen wäre es in dieser Hinsicht besser, unabhängig von den Politik zu sein. Das hat natürlich auch Nachteile, gewiss, ist eben nur die Frage, traust du der Politik mehr zu als privaten Firmen, bei denen ein Wettbewerb herrscht? Dort kann der Bürger zumindest zwischen verschiedenen Leistungsspektren wählen.

 

Zitat

Das Angenehme dabei: Führt dein Geschwafel in diesem Fall ad absurdum.

Naja, Beleidigungen helfen deiner Argumentation nicht. Warum hängt dein Herzblut an der Bürgerversicherung? Glaubst du ernsthaft den blumigen Versprechungen der Politiker, dass alles besser wird? Scheinbar schon, anders kann ich deine flammenden Plädoyers für die Bürgerversicherung bei gleichzeitiger Beleidigung und Herabsetzung von Menschen anderer Meinung nicht nachvollziehen.

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andjessi
Am 12.2.2018 um 15:22 schrieb Columbus83:

 

Zumindest würden manche Menschen anhand der Rechnung sehen, was genau abgerechnet wird und sie würden nicht in einer Art kostenlos-Mentalität das Gesundheitssystem strapazieren. Davon abgesehen sind die Sätze der GKV für viele Leistungen ein Witz. Ein Arzt kann davon nicht leben, ausser er macht daraus ein Massenabfertigungsgeschäft und dann beklagen sich die Patienten, dass der Arzt sich gar keine Zeit für sie nimmt.

 

Ich halte auch die Bürgerversicherung für keine dauerhafte Lösung. Sozialismus hat noch nie etwas besser gemacht.

 

Du beklagst dich über den unterirdischen Umgangston, gehst auf meine Kernthese nicht ein (die Gesamtgesellschaft kann über Kapitalanhäufung nicht Gesundheitsleistungen für die Zukunft sparen, einzelne können dies nur auf Kosten anderer) und führst dazu den "Sozialismus" in die Diskussion über die Entscheidung in die PKV zu gehen ein (wo habe ich was von Bürgerversicherung geschrieben). Mmmh. Sehr sachlich.

 

Das Argument "Kostenlos-Mentalität" lasse ich eingeschränkt für die GKV gelten. In der PKV gibt es aber natürlich auch die "wir zahlen alles Tarife". Ok. Man sieht den Preis transparenter (in der GKV muss man auf einer Aufschlüsselung bestehen).

 

Das die Vergütungen der GKV grundsätzlich viel zu niedrig oder ein Arzt "davon nicht leben kann", kann ich als Mann einer niedergelassenen Kinderärztin nicht bestätigen. In den letzten Jahren wurde für Allgemeinmediziner und auch Kinderärzte eine (sinnvolle) Erhöhung der GKV-Vergütung vorgenommen. Da hat sich schon was getan. Auch das Argument der Massenabfertigung ist mir zu pauschal. Das allgemeine Versorgungsniveau ist weiterhin sehr hoch und auch die Patientenzufriedenheit (mit ihrem konkreten Arzt) ist weiterhin hoch. "Global" wird immer gemeckert. Richtig ist, dass es in manchen Regionen zu wenige Ärzte gibt (in anderen aber auch zu viele).

 

 

 

 

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tom1956
vor 6 Stunden schrieb Columbus83:

Naja, Beleidigungen helfen deiner Argumentation nicht. Warum hängt dein Herzblut an der Bürgerversicherung? Glaubst du ernsthaft den blumigen Versprechungen der Politiker, dass alles besser wird? Scheinbar schon, anders kann ich deine flammenden Plädoyers für die Bürgerversicherung bei gleichzeitiger Beleidigung und Herabsetzung von Menschen anderer Meinung nicht nachvollziehen.

Dieser Glaube an Politik/Politiker ist speziell in Deutschland - und sogar bei einigen hier im Forum - weit verbreitet. In dem Kontext kann man z. B. Milton Friedman empfehlen und seine Aussage zum "Geld ausgeben". Danach gibt es vier Arten Geld auszugeben - mit abnehmender Effizienz:

 

1. Man gibt eigenes Geld für sich selber aus. Dabei ist man in aller Regel besonders sparsam.

2. Man gibt eigenes Geld für andere aus. Da werden die meisten schon großzügiger (z. B. bei Geschenken).

3. Man gibt fremdes Geld für sich selber aus. Da fallen schon die meisten Schranken (z. B. Essen auf Kosten der Firma oder Altersvorsorge der Politiker).

4. Man gibt Geld fremder Leute für andere fremde Leute aus. Da gibt es kein Halten mehr (das Modell des Wohlfahrtstaates ...)

 

Ein gewisses Maß an Umverteilung mag noch Sinn entfalten. Wenn man sich Friedmans - nach meinem Dafürhalten überzeugende - Aussage vor Augen führt, weiß man in aller Regel, was von weiteren Umverteilungsversprechen der Politik zu halten ist, wie "Bürgerversicherung", noch "mehr Geld ins System" usw. Wer diesen blumigen Versprechen Glauben schenkt, glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten ...

 

 

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JS_01

Auch wenn bei einer Bürgerversicherung sicher nicht Alles perfekt laufen wird, ist meiner Meinung nach keine sinnvolle Kritik möglich, solange es kein genaues Diskussionsmodell gibt.

 

Es gibt Modelle, die durchaus einen gewissen Charme haben, so zum Beispiel eine Kopfpauschale und einen einkommensabhängigen Selbstbehalt. Das könnte die im internationalen Vergleich eher hohe Zahl an Arzt-Patienten-Kontakten reduzieren, da jeder erst einmal die direkten Kosten vor Augen bekommt und selbst tragen muss (bzw. sich sparen kann). Der Punkt ist meiner Meinung nach ein großer Vorteil der PKV.

So könnte man mit (natürlich gedeckelten) Eigenbeiträgen ein Umdenken schaffen, was zu Kosteneinsparungen führen kann. Gerade kleine Arztbesuche reduzieren sich bei Wegfall der "Vollkaskomentalität" sicherlich.

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Okabe
vor einer Stunde schrieb andjessi:

 

Du beklagst dich über den unterirdischen Umgangston, gehst auf meine Kernthese nicht ein (die Gesamtgesellschaft kann über Kapitalanhäufung nicht Gesundheitsleistungen für die Zukunft sparen, einzelne können dies nur auf Kosten anderer) und führst dazu den "Sozialismus" in die Diskussion über die Entscheidung in die PKV zu gehen ein (wo habe ich was von Bürgerversicherung geschrieben). Mmmh. Sehr sachlich.

Dazu wurde doch schon genug gesagt (worauf du nicht eingegangen bist) nämlich: 1. man kann eben doch auf die ein oder andere Weise "ansparen" (z.B. Infrastruktur aufbauen, die Jahrzehnte hält oder Geld in Forschung investieren), wenn auch nicht beliebig und 2. das gesparte Kapital (in Form von Geld/Aktien) muss sich im Vergleich zur GKV nicht nur auf die eigene Volkswirtschaft beziehen, sondern ist weltweit wirksam, solange andere die Form des Kapitals attraktiv finden und im Tausch dafür ihre Arbeitskraft/Güter anbieten.

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Okabe
vor 13 Minuten schrieb JS_01:

Es gibt Modelle, die durchaus einen gewissen Charme haben, so zum Beispiel eine Kopfpauschale und einen einkommensabhängigen Selbstbehalt. Das könnte die im internationalen Vergleich eher hohe Zahl an Arzt-Patienten-Kontakten reduzieren, da jeder erst einmal die direkten Kosten vor Augen bekommt und selbst tragen muss (bzw. sich sparen kann). Der Punkt ist meiner Meinung nach ein großer Vorteil der PKV.

So könnte man mit (natürlich gedeckelten) Eigenbeiträgen ein Umdenken schaffen, was zu Kosteneinsparungen führen kann. Gerade kleine Arztbesuche reduzieren sich bei Wegfall der "Vollkaskomentalität" sicherlich.

 

Ich bin gegen einen einkommensabhängigen Selbstbehalt. Warum sollte ein Millionär mit geringem Einkommen einen geringen Selbstbehalt haben als ein armer, verschuldeter Topverdiener?

Lieber einen geringen pauschalen Selbstbehalt, den quasi jeder tragen kann und dann einen deutlich höheren aber prozentualen Selbstbehalt. Z.B. 500€ pauschaler Selbstbehalt und danach 10-20% bis Kosten iHv. 5000€.

Dazu eine deutliche Beschleunigung und Einführung von Tele-Medizin und präventiver Medizin.

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Matthew Pryor
vor 24 Minuten schrieb tom1956:

Dieser Glaube an Politik/Politiker ist speziell in Deutschland - und sogar bei einigen hier im Forum - weit verbreitet. In dem Kontext kann man z. B. Milton Friedman empfehlen und seine Aussage zum "Geld ausgeben". Danach gibt es vier Arten Geld auszugeben - mit abnehmender Effizienz:

 

1. Man gibt eigenes Geld für sich selber aus. Dabei ist man in aller Regel besonders sparsam.

2. Man gibt eigenes Geld für andere aus. Da werden die meisten schon großzügiger (z. B. bei Geschenken).

3. Man gibt fremdes Geld für sich selber aus. Da fallen schon die meisten Schranken (z. B. Essen auf Kosten der Firma oder Altersvorsorge der Politiker).

4. Man gibt Geld fremder Leute für andere fremde Leute aus. Da gibt es kein Halten mehr (das Modell des Wohlfahrtstaates ...)

 

Ein gewisses Maß an Umverteilung mag noch Sinn entfalten. Wenn man sich Friedmans - nach meinem Dafürhalten überzeugende - Aussage vor Augen führt, weiß man in aller Regel, was von weiteren Umverteilungsversprechen der Politik zu halten ist, wie "Bürgerversicherung", noch "mehr Geld ins System" usw. Wer diesen blumigen Versprechen Glauben schenkt, glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten ...

 

 

Waldorf, der Friedman-Jünger. Pinochet ist dann wohl auch deine Kragenweite, war wohl aus deiner Sicht auch ein guter Mann. Wollen wir uns mal rückblickend in Erinnerung rufen, was dein neoliberaler Cheerleader bspw. in Chile so geleistet hat. Sinkende Durchschnittslöhne, Verdoppelung des Anteils der in Armut lebenden Bevölkerung. Zum Vergleich: Von 1990-1997 im Schnitt 7% Wachstum, ohne Hayekschen Schwachsinn.

Nach einer besonders schwachen Phase im Jahr 1982 kamen die Faschisten auf den Trichter, dass die Marktflüsterer wohl doch nicht das Gelbe vom Ei sind. Vieles, was Jubelperser wie du anpreisen, wurde längst wieder rückgängig gemacht. In diesem Sinne, so ganz ohne Polemik: Wer wie du glaubt, sich über Konstrukte wie eine solidarische Gesundheitsgrundversorgung ein Bild machen zu können, glaubt mangels besseren Wissens wohl auch, dass Abteilungsleiter Abteilungen leiten.

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