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domsi

Beamte: Wie geht ihr eure Altersvorsorge an?

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Nachdenklich

Jeglicher direkter Vergleich ist unsinnig.

 

Wenn wir einen funktionierenden Staatsapparat haben wollen, dann sollten wir aber Beamte, Richter und Soldaten auch so besolden, daß vielversprechende junge Leute es interessant finden, sich für derartige Positionen zu bewerben.

Was mit einer Gesellschaft geschieht, deren Beamtenschaft sich von der Besoldung nicht angemessen gewürdigt sieht, kann man sich in vielen Ländern anschauen.

 

Überbezahlt sind Beamte (Richter und Soldaten) bei uns sicher nicht, sonst würden sich mehr junge Menschen dorthin drängen.

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Schwachzocker
vor 15 Minuten schrieb Nachdenklich:

Jeglicher direkter Vergleich ist unsinnig.

 

Wenn wir einen funktionierenden Staatsapparat haben wollen, dann sollten wir aber Beamte, Richter und Soldaten auch so besolden, daß vielversprechende junge Leute es interessant finden, sich für derartige Positionen zu bewerben.

Was mit einer Gesellschaft geschieht, deren Beamtenschaft sich von der Besoldung nicht angemessen gewürdigt sieht, kann man sich in vielen Ländern anschauen.

 

Überbezahlt sind Beamte (Richter und Soldaten) bei uns sicher nicht, sonst würden sich mehr junge Menschen dorthin drängen.

:thumbsup:

 

Die Vergleiche sind nicht nur unsinnig, sondern insbesondere willkürlich.

Einfach zu sagen, dass ein Offizier in einem Krisengebiet mehr Verantwortung hat als ein Lehrer und dies lediglich mit dem Hinweis zu versehen: "Ich habe beides gemacht und muss es daher wissen!" ist zuwenig. Es handelt sich schlichtweg nicht um eine Begründung.

Ich zumindest stelle es mir einfacher vor, Soldaten zu kommendieren als eine Horde wildgewordener Flöhe zu hüten.

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asche
vor 21 Minuten schrieb Nachdenklich:

Überbezahlt sind Beamte (Richter und Soldaten) bei uns sicher nicht, sonst würden sich mehr junge Menschen dorthin drängen.

Das ist Unfug: Viele junge Juristen drängen in den Staatsdienst (und nicht in die (Groß-)kanzleien). Hängt weniger an der Bezahlung sondern eher an Sicherheitsbedürfnis, Arbeitszeiten, Flexibilität, schlechtem Image der Kanzleien. Soll nicht heißen dass Richter überbezahlt sind, aber Mangel an Bewerbern gibt es gerade nicht.

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WiR

Auch wenn Gesetzentwürfe im Prinzip von jedermann vorgelegt werden können, glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass die jeweilige Fach-Ministerialbürokratie, hier also in erster Linie die des Innenministeriums auf die Endfassung von Besoldungs- und sonstigen Beamtengesetzen keinen Einfluss hätte.

Und auch wenn Richter und Soldaten statusrechtlich in der Tat keine Beamten sind, sitzen sie bei der Frage der Besoldung mit im Boot.

Soweit sie Bundesverwaltungs- bzw. Verfassungsrichter sind, haben sie sogar einen extrem hohen Einfluss darauf, wohin das Besoldungs-/Pensionsboot steuern darf.

Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass sie das Ansteuern von Gewässern zulassen, in denen sie selbst bei einem Orkan über Bord gehen würden.

 

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Nachdenklich
vor 10 Minuten schrieb asche:

Soll nicht heißen dass Richter überbezahlt sind, aber Mangel an Bewerbern gibt es gerade nicht.

 

Es gibt sicher noch mehr Bewerber als zu besetzende Stellen, das stimmt. Aber die Anzahl der Bewerber mit guten Studienabschlüssen und damit die Auswahlmöglichkeit geht meines Wissens drastisch zurück.

 

 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 2 Stunden schrieb asche:

Das ist Unfug: Viele junge Juristen drängen in den Staatsdienst (und nicht in die (Groß-)kanzleien). Hängt weniger an der Bezahlung sondern eher an Sicherheitsbedürfnis, Arbeitszeiten, Flexibilität, schlechtem Image der Kanzleien. Soll nicht heißen dass Richter überbezahlt sind, aber Mangel an Bewerbern gibt es gerade nicht.

Nur weil es in einen kleinem Microkosmos anders sein mag, ist es kein Unfug.

 

vor 2 Stunden schrieb WiR:

Auch wenn Gesetzentwürfe im Prinzip von jedermann vorgelegt werden können, glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass die jeweilige Fach-Ministerialbürokratie, hier also in erster Linie die des Innenministeriums auf die Endfassung von Besoldungs- und sonstigen Beamtengesetzen keinen Einfluss hätte.

...

Jedenfalls wird gelegentlich genau das kritisiert.

Das Problem, wenn es denn eines gibt, dürfte doch viel mehr bei den Abgeordneten zu suchen sein, bei denen es sich zu einer großen Anzahl eben um Beamte handelt.

 

vor 2 Stunden schrieb WiR:

...

Und auch wenn Richter und Soldaten statusrechtlich in der Tat keine Beamten sind, sitzen sie bei der Frage der Besoldung mit im Boot.

Soweit sie Bundesverwaltungs- bzw. Verfassungsrichter sind, haben sie sogar einen extrem hohen Einfluss darauf, wohin das Besoldungs-/Pensionsboot steuern darf.

Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass sie das Ansteuern von Gewässern zulassen, in denen sie selbst bei einem Orkan über Bord gehen würden.

Das ist dann wahrscheinlicher, wenn sie mit ihren Urteilen einen noch stärkeren Orkan auslösen würden. Irgendwo sind den finanziellen Möglichkeiten schließlich Grenzen gesetzt. Wenn der Bogen überspannt wird, kann der Staat seine Beamten eben nicht oder nicht wie vorgesehen bezahlen, fertig. Da kann man noch so viel auf das Gesetz verweisen.

Die Alimentierung der Beamten wird sich daher schon ganz von selbst auch daran orientieren, was in dieser Gesellschaft üblich ist bzw. in Zukunft üblich sein wird.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 19 Stunden schrieb Manticore:

@Günter Paul:

Das Land BW sucht seit Jahren verzweifelt neue Finanzbeamte (Direktlink auf das Bewerbeportal!). Es werden alle o.g. Annehmlichkeiten Geboten, die das Beamtenverhältnis bieten kann! Beihilfe (50%), möglichkeit sich in PKV zu versichern, 71% vom Bruttogehalt nach 45 Dienstjahren, Verbeamtung auf Lebenszeit nach nur 3 Jahren ab Ende der Ausbildung, duales Studium mit 1.100 € monatlich! GARANTIERTE übernahme ins Beamteverhältnis bei erreichen einer Aschlussnote von nur 5 Punkten! (normale Abiturskala von 0-15). Einstellung erfolgt nicht nur jährlich sondern sogar halbjährig!!! Theoretische Möglichkeit sich mit A13 (Oberamtsrat) in den Ruhestand zuverabschieden!

 

Nicht labern und motzen, sondern selbst aktiv werden und sich auch was vom Kuchen sichern!!!! Lass die anderen rackern und komm ins Schlaraffenland!

 

 

Am Ende des Studiums, welches dich nachher dazu bringt sich mit den Steuerberatern zu messen (welche im übrigen eine der schwersten zu erreichenden Qualifikationen ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerberaterprüfung Überschrift "Schwierigkeitsgrad"), startest du dick ins Geschäft und verdienst krasse 2.000 € netto (nach Bruttogehalt - LSt - restliche selbst zu tragende PKV, http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bw?id=beamte-bawue&g=A_9&s=1&f=0&z=100&zulage=&stj=2018&stkl=1&r=0&zkf=). Tägliche Beamtenwitze inklusive. Kannst ja mal schauen was dein Steuerberater kostet und den vergleich ziehen.

 

Wenn man dann "aufgestiegen" ist und A13 bekommt, z.B. als Konzernbetriebsprüfer darfst du dann die in BW ansässigen Daxkonzerne prüfen. Versteht sich von selbst, dass man A13 erst mit mitte 40 erreicht und damit dann so viel verdient wir ein Grundschullehrer. Aber das kann dir ja dann egal sein, bist ja überversorgt. Das jeder, der dir am Verhandlungstisch gegenübersitzt dein Jahresgehalt als Dienstwagen fährt macht dir ja dann sicher nichts aus.

 

Ich hoffe der sarkastische Unterton kommt rüber...gibt schon ein Grund warum BW verzweifelt Finanzbeamte sucht und keine findet. Am Ende gehen noch ca. 30 % der Leute die das Studium abschließen direkt vom Berater und ein großteil nachher nochmal, wenn er im Rahmen einer BP ein Jobangebot bekommt.

Mal abgesehen davon dass du in keinem Halbsatz auf die Vorteile des Beamten auf Lebenszeit eingehst, sind 2000 EUR netto als Einstiegsgehalt! nach einer 3jährigen Ausbildung (jaja, die Beamten sagen gerne Studium dazu...) doch vollkommen ok.

Mit garantierten Gehaltssteigerungen (Altersstufen) und quasi garantierten Beförderungen. Ohne Druck, ohne Angst vor Jobverlust, 1A Kreditwürdigkeit, geregelte Arbeitszeiten, Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung (Teilzeit und wieder zurück), usw. usw.

Wenn Beamte jammern, kommen mir immer die Tränen .... vor Lachen.

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Schwachzocker
vor 1 Stunde schrieb DrFaustus:

Mal abgesehen davon dass du in keinem Halbsatz auf die Vorteile des Beamten auf Lebenszeit eingehst, sind 2000 EUR netto als Einstiegsgehalt! nach einer 3jährigen Ausbildung (jaja, die Beamten sagen gerne Studium dazu...) doch vollkommen ok.

Mit garantierten Gehaltssteigerungen (Altersstufen) und quasi garantierten Beförderungen. Ohne Druck, ohne Angst vor Jobverlust, 1A Kreditwürdigkeit, geregelte Arbeitszeiten, Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung (Teilzeit und wieder zurück), usw. usw.

Wenn Beamte jammern, kommen mir immer die Tränen .... vor Lachen.

Mir auch! Nur mit dem Unterschied, dass ich einer bin. Warum bist Du keiner?

 

Es ist doch so: Im Berufsbeamtentum gibt es zwar Sicherheit aber die Chancen sind sehr begrenzt. Weder gibt es Beamte mit dem Gehalt einer Reinigungskraft noch mit dem eines DAX-Managers. Nun soll den Beamten die Sicherheit genommen werden, die Chancen sollen sie jedoch noch immer nicht haben.

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DrFaustus
vor 9 Minuten schrieb Schwachzocker:

Mir auch! Nur mit dem Unterschied, dass ich einer bin. Warum bist Du keiner?

Ich stehe nicht so auf Sicherheit, dafür mehr auf Freiheit.

vor 9 Minuten schrieb Schwachzocker:

 

Es ist doch so: Im Berufsbeamtentum gibt es zwar Sicherheit aber die Chancen sind sehr begrenzt. Weder gibt es Beamte mit dem Gehalt einer Reinigungskraft noch mit dem eines DAX-Managers. Nun soll den Beamten die Sicherheit genommen werden, die Chancen sollen sie jedoch noch immer nicht haben.

Wieso sind die Chancen begrenzt? Wer hindert dich daran zu kündigen und mit deiner Ausbildung in die freie Wirtschaft zu gehen und dort Millionen zu scheffeln?

 

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor 9 Minuten schrieb DrFaustus:

Ich stehe nicht so auf Sicherheit, dafür mehr auf Freiheit.

Wieso sind die Chancen begrenzt? Wer hindert dich daran zu kündigen und mit deiner Ausbildung in die freie Wirtschaft zu gehen und dort Millionen zu scheffeln?

 

Bist Du Selbständiger? Selbständige müssen ebenfalls nicht in die Sozialversicherungssysteme einzahlen. Sollen auch Selbständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen (eigentliches Threadthema)? Oder sollte man andersrum auch reguläre Angestellte und Arbeiter von der Sozialversicherungspflicht entbinden? Das wäre dann Liberalismus bzw. Freiheit pur. Letztlich glauben doch selbst nicht Oberliberale ernsthaft, dass jeder Tellerwäscher Millionär wird. Neben Häuptlingen muss es auch immer noch Indianer geben. Jedem Jeck sing Pappnas un mer muss och jünne künne.

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Schwachzocker
vor 40 Minuten schrieb DrFaustus:

Ich stehe nicht so auf Sicherheit, dafür mehr auf Freiheit.

Na schau! Dann ist doch alles gut. Günter Paul steht bestimmt auch mehr auf Freiheit. Dann habt Ihr jetzt auch die Freiheit, Euch um Eure Altersvorsorge zu kümmern.:thumbsup:

 

vor 42 Minuten schrieb DrFaustus:

...

Wieso sind die Chancen begrenzt? Wer hindert dich daran zu kündigen und mit deiner Ausbildung in die freie Wirtschaft zu gehen und dort Millionen zu scheffeln?

Sie sind nur im Berufsbeamtentum begrenzt. Ich stehe mehr auf Sicherheit und bin nicht so scharf auf die Millionen. Daher wäre es ja auch irgendwie doof, wenn man mir diese Sicherheit jetzt plötzlich nehmen will, ohne dass es neue Chancen gibt.

 

Im übrigen stellst Du Dir das mit der Kündigung wohl etwas einfach vor. Das beginnt damit, dass ein Beamter nicht kündigen, sondern bestenfalls um seine Entlassung ersuchen kann. Dem wird man wohl in der Regel entsprechen, aber wann und unter welchen Voraussetzungen?

Dann stellt sich noch die unangenhme Frage, wer eigentlich die Sozialbeiträge nachzahlt. Aber gut...mein Problem.

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Andreas900

Ich bin selber Beamter und rechne realistisch mit 60-65% als Pensionszahlung bis ich mal so weit bin, denn das Pensionsniveau ist in der Vergangenheit gesunken und wird weiter sinken.

 

Wie man damit im Alter zurecht kommt, muss jeder für sich beurteilen. Ich rechne selber nicht damit viel weniger zu konsumieren nur weil ich 67+ werde. Ich möchte im Alter nicht meinen Lebensstandard senken. 

Die Rechnung ist also einfach: Wer heute als Beamter den Großteil seines Einkommens ausgibt (für Konsum) und im Alter nicht kürzer treten möchte, muss privat vorsorgen. Wer heute nur 60% seines Einkommens verkonsumiert, braucht nicht vorsorgen.

 

Dabei gibt es aber Unsicherheitsfaktoren:

Wird die Pensionshöhe vielleicht doch noch stärker sinken?

Wie werden die Zahlungen für die private Krankenkasse steigen?

Wie sieht die Laufbahn aus? Arbeitet der Beamte bis zum Ende und bekommt den vollen Pensionsanspruch?

 

Zumindest etwas privat vorsorgen dürfte auch Beamten nicht schaden.

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Nachdenklich
vor 2 Minuten schrieb Andreas900:

....   denn das Pensionsniveau ist in der Vergangenheit gesunken und wird weiter sinken.

 .... es ist in den letzten Jahren schon um 3 1/2 Prozent gesunken. Und gleichzeitig ist das Pensionsalter angehoben worden.

 

vor 3 Minuten schrieb Andreas900:

Ich rechne selber nicht damit viel weniger zu konsumieren nur weil ich 67+ werde. Ich möchte im Alter nicht meinen Lebensstandard senken. 

Kann ich verstehen.

 

vor 4 Minuten schrieb Andreas900:

Ich ...  rechne realistisch mit 60-65% als Pensionszahlung ...

 

vor 5 Minuten schrieb Andreas900:

Wer heute als Beamter den Großteil seines Einkommens ausgibt (für Konsum) und im Alter nicht kürzer treten möchte, muss privat vorsorgen.

Kann er aber nicht ....

 

vor 5 Minuten schrieb Andreas900:

Wer heute nur 60% seines Einkommens verkonsumiert, braucht nicht vorsorgen.

Könnte es aber ohne Probleme.

 

Wie wäre es mit einem Mittelweg? 80% für den Konsum, da gewöhnt man sich schon mal dran, mit etwas weniger auszukommen.

Und wenn man jahrzehntelang mit 20% des Einkommens ein ETF-Depot befüllt, dann sollte sich ein ansehnliches Vermögen bilden lassen. Aus den Erträgen sollte man dann später (wahrscheinlich sogar ohne Substanzverzehr) die Differenz zwischen der Pension und dem gewohnten Lebensstandard füllen können.    

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor 19 Minuten schrieb Andreas900:

Dabei gibt es aber Unsicherheitsfaktoren:

Wird die Pensionshöhe vielleicht doch noch stärker sinken?

Wie werden die Zahlungen für die private Krankenkasse steigen?

Wie sieht die Laufbahn aus? Arbeitet der Beamte bis zum Ende und bekommt den vollen Pensionsanspruch?

 

Das gesetzliche Renteneintrittsalter gilt analog für Beamte. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass es auf Sicht auf 70 bis 72 steigt. Wenn man dann früher in Pension geht mit Abschlägen, sollte man entspr. vorsorgen (gilt auch für Nicht-Beamte (umso mehr)).

 

Steigende Prämien für die PKV oder die Einführung einer Bürgerversicherung bzw. eine Versicherungspflicht für Beamte in der GKV sind durchaus ein Unsicherheitsfaktor. Ich bezweifle allerdings, dass Beamte dadurch schlechter gestellt werden als sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Steigende Prämien für die PKV dürften nur dem einfachen (gibt´s eh kaum noch - etwa Justizwachtmeister) und dem mittleren Dienst (bei A9 aber auch nicht wirklich - inzwischen beides zusammengefasst in Laufbahngruppe I) weh tun. Sofern sich Beamte in der GKV oder einer Bürgerversicherung krankenversichern müssen, müsste umgehend das Brutto spürbar angehoben werden, um die entspr. Einbußen beim Netto zu kompensieren. Darüber hinaus kann man sich zusätzlich privat krankenversichern, wenn man es denn unbedingt braucht.

 

Auch ich rechne mit sinkenden Pensionen. Zum einen dürfte irgendwann nicht mehr das letzte Gehalt herangezogen werden für die Höhe der Pension, sondern wie bei sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten das durchschnittliche Einkommen während der gesamten Dienstzeit. Zum anderen gehe ich ebenfalls von einem sinkenden Pensionsniveau aus. Die von Dir genannten 60 bis 65 % halte ich für realistisch. Ein stärkeres absinken (wenn man tatsächlich bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeitet) wage ich zu bezweiflen, da das die Beamtenschaft nicht so ohne weiteres hinnehmen würde. Die Pension ist schließlich neben der Unkündbarkeit, der PKV und den geregelten Arbeitszeiten einer der wesentlichen Gründe, warum eine Beamtenstelle attraktiv ist. Für eine befristete Angestelltenstelle wäre ich garantiert nicht in den öffentlichen Dienst gegangen.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 2 Stunden schrieb Schildkröte:

...

Auch ich rechne mit sinkenden Pensionen. Zum einen dürfte irgendwann nicht mehr das letzte Gehalt herangezogen werden für die Höhe der Pension, sondern wie bei sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten das durchschnittliche Einkommen während der gesamten Dienstzeit....

Daraus wird wohl nichts. Beamte haben ein Recht auf Verbleib in einer einmal eingeräumten Position. Und das letzte Gehalt ist nun einmal der eingeräumte Status und somit Berechnungsgrundlage. Da man auch als Pensionär noch Beamter ist, ändert sich daran auch nichts. Man verliert seinen Status nicht, weil man ein gewisses Alter erreicht hat.

Eine Änderung an diesen Umständen kratzt meiner Ansicht nach zu stark an den hergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums, die ja in der Verfassung verankert sind.

 

Ich verstehe aber auch nicht, wieso immer auf den Umstand, dass das letzte Gehalt Berechnungsgrundlage ist, herumgeritten wird. Es ist doch völlig egal wie sich die Pension berechnet. Entscheidend ist, was hinten heraus kommt.

 

vor 2 Stunden schrieb Schildkröte:

...Die von Dir genannten 60 bis 65 % halte ich für realistisch. Ein stärkeres absinken (wenn man tatsächlich bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeitet) wage ich zu bezweiflen, da das die Beamtenschaft nicht so ohne weiteres hinnehmen würde....

Ob die das hinnehmen oder nicht, ist denen völlig egal. Sie werden nicht besser oder schlechter Dienst tun als bisher. Entscheidend ist, wer in Zukunft Beamter werden will.

 

vor 2 Stunden schrieb Schildkröte:

... und den geregelten Arbeitszeiten einer der wesentlichen Gründe, warum eine Beamtenstelle attraktiv ist....

Wieso wird die Beamtenschaft immer mit geregelten Arbeitszeiten in Verbindung gebracht? Was ist da anders geregelt als in der freien Wirtschaft?

Wie die Dienstzeit geregelt ist, hängt selbstredend von den Erfordernissen ab, die die Tätigkeit mit sich bringt. Meinst Du bei Polizei, Ordnungsbehörde, Feuerwehr und Straßenmeisterei fällt denen plötzlich die Dienstwaffe, der Bleistift, der Löschschlau oder die Schneeschippe aus der Hand, weil die Uhr schlägt?

Dienst wird dann gemacht, wenn man dazu gerufen wird und im Zweifelsfall solange wie es befohlen wird. Da hilft auch kein Personalrat und keine "Vereinbarung".

Und es wurden auch schon Beamte aus dem Urlaub zurückbeordert. Macht man das in der Wirtschaft auch?  

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Manticore
Am 6.11.2018 um 12:22 schrieb DrFaustus:

Mal abgesehen davon dass du in keinem Halbsatz auf die Vorteile des Beamten auf Lebenszeit eingehst, sind 2000 EUR netto als Einstiegsgehalt! nach einer 3jährigen Ausbildung (jaja, die Beamten sagen gerne Studium dazu...) doch vollkommen ok.

Mit garantierten Gehaltssteigerungen (Altersstufen) und quasi garantierten Beförderungen. Ohne Druck, ohne Angst vor Jobverlust, 1A Kreditwürdigkeit, geregelte Arbeitszeiten, Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung (Teilzeit und wieder zurück), usw. usw.

Wenn Beamte jammern, kommen mir immer die Tränen .... vor Lachen.

Oh, ich hab sogar ein paar Vorteile aufgezählt z.B. die garantierte Übernahme.

 

Selbstverständlich ist es ein Studium, du hast danach einen Bachelor of Laws (kein Arts) bzw. ein Diplom. Eher im Gegenteil der typische Finanzbeamte im gehobenen Dienst ist in der Regel sogar tiefer in der Materie als ein Steuerberater, schließlich muss der Betriebsprüfer ja den Steuerberater kontrollieren und nicht andersherum.

Garantierte Altersstufen bedeuten aber auch, dass du das Gehalt was andere mit 30 haben eben erst mit 45 hast...also dann wenn deine Familienplanung abgeschlossen ist. In diesem Bereich gab es in den letzten 20 Jahren zu keinem Zeitpunkt in der freien Wirtschaft die Gefahr eines Jobverlusts, eben wir in allen höher qualifizierten Bereichen (die auch in der Wirtschaft gebraucht werden). Geregelte Arbeitszeiten, eben die ganz normale 41h Woche, die jeder zu leisten hat und ja nur tagsüber, aber es dürfte in diesem Qualifikationsbereich eher selten jemand zu finden sein, der Nachts arbeiten muss...ich kenne z.B. keinen Steuerberater der das tut.

 

2000€ mögen ja ganz nett sein im allgemeinen Vergleich, aber verglichen mit gleich qualifzierten (und nur der Vergleich bringt ja auch was) ist es lausig. Deshalb auch die hohen Quoten von Abgängen in die freie Wirtschaft nach dem Studium.

 

Leute wie du vergleichen immer den Gerüstbauer mit einem akademiker der Beamter ist und wundern sich dann immer, warum der Verwaltungsapperat immer weiter zerfällt. Es ist wie bei Aktien, es kommt auf die Benchmark an.

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TheMarl

 

Am 6.11.2018 um 15:49 schrieb Schildkröte:

den geregelten Arbeitszeiten

 

Das ist doch Quatsch. In der Privatwirtschaft gibt es genauso Jobs mit geregelten Arbeitszeiten - und andersherum im öffentlichen Dienst auch Jobs ohne wirklich geregelte Arbeitszeiten. 

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