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Mysterion

Indirektes Market Timing durch Entscheidung für ETF mit schlechtester Performance

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Mysterion

Hallo,

 

Ich bin mittlerweile davon überzeugt (früher noch angezweifelt), dass aufgrund der fehlenden Kristallkugel Market Timing keinen Sinn macht, sich keine Outperformance durch Market Timing erzielen lässt und der richtige Zeitpunkt von ETF-Anteilen (buy&hold) immer jetzt ist.

 

Habe nun seit Februar 2018 begonnen, in ETFs zu investieren.

 

Derzeit folgende Märkte mit folgender prozentualer Asset Allocation; Anteile aufgrund noch recht kleinem Depot (knapp 5-stellig) recht schwankend, da ich immer für mind. €500 gebührenfei kaufe:

MSCI World 67%

MSCI Emerging Markets 23%

MSCI Europe 10%

 

Nun folgender Gedankengang: Ende Mai steht der nächste Kauf an, da ich monatlich aufstocke. Die ETFs haben sich seit Februar 2018 grob wie folgt entwickelt

 

MSCI World +4%

MSCI Emerging Markets +-0%

MSCI Europe +1%

 

Wenn wir von einer Beispielrendite von 7-8% langfristig für jeden ETF ausgehen, würde es dann nicht Sinn machen, für den nächsten Kauf Anteile des MSCI Emerging Markets zu kaufen?

Einfach weil er am weitesten von seinem durchschn. Erwartungswert für das aktuelle Jahr entfernt ist?

 

Falls nein, warum nicht?

 

Langfristig über viele Jahre nähern sich alle der "Erwartungswert-Rendite" an. Ich wähle nun bewusst diesen mit dem größten "negativen" Abstand dazu.

Der Ansatz hat ja im Grunde nichts mit "ich weiß dass der EM ETF jetzt anziehen wird/muss" zu tun sondern ganz nüchtern mit der Bewegung hin zum Mittelwert.

 

Mir wird beim Schreiben jedoch gerade klar, dass ich hier nur einen sehr kurzen Zeitraum betrachte und der EM ETF ja die 2 Jahre davor deutlich über dem Erwartungswert performt haben könnte und ich dann wieder gerade diesen mit den gleichen Argumenten nicht kaufen sollte.

 

Würde dennoch gerne mal wissen, ob zumindest ein Ansatz verwendbarer Gedanken in obigem Erguss steckt ;)

 

Cheers

Mysterion

 

 

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Schwachzocker
vor 8 Minuten schrieb Mysterion:

...

Wenn wir von einer Beispielrendite von 7-8% langfristig für jeden ETF ausgehen, würde es dann nicht Sinn machen, für den nächsten Kauf Anteile des MSCI Emerging Markets zu kaufen?

Einfach weil er am weitesten von seinem durchschn. Erwartungswert für das aktuelle Jahr entfernt ist?

...

Ja, das nennt sich Reblancing und ist die übliche Vorgehensweise beim passiven Investieren. Grundlage dafür ist die Annahme, dass es den Mean-Reversion-Effekt gibt.

Das setzt man entweder um, indem man regelmäßig an einem zuvor willkürlich ausgewählten Zeitpunkt im Kalenderjahr umschichtet, oder indem man (wie Du) neue Sparbeiträge gezielt dort investiert, wo es in der Vergangenheit am schlechtesten lief.

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xfklu
vor 21 Minuten schrieb Mysterion:

... ein Ansatz verwendbarer Gedanken ...

 

Vielleicht findest Du hier noch ein paar weitere Gedanken: Re-Balancing versus Over-Balancing

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schmidtl

Selbst wenn es sowas wie einen "Rendite Erwartungswert" gäbe, ist deine Überlegung dazu falsch. Analogie: Münzwurf. Erwartungswert für "Zahl": 0.5

Aber nur, weil jetzt 10 mal hintereinander "Kopf" geworfen wurde wird dadurch "Zahl" nicht wahrscheinlicher.

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Schwachzocker
vor 59 Minuten schrieb schmidtl:

Selbst wenn es sowas wie einen "Rendite Erwartungswert" gäbe, ist deine Überlegung dazu falsch. Analogie: Münzwurf. Erwartungswert für "Zahl": 0.5

Aber nur, weil jetzt 10 mal hintereinander "Kopf" geworfen wurde wird dadurch "Zahl" nicht wahrscheinlicher.

In dem Fall wäre es zumindest egal, in welchen Fonds man als nächstes investiert. Warum also nicht in den EM?

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JosefSpa
· bearbeitet von JosefSpa
Rechtschreibung

Die 7-8 % sind ja langfristig ermittelte durchschnittliche Werte. Deine Überlegung mag schon stimmen, dass theoretisch der eine Index dann aus deinem Sichtzeitpunkt etwas "aufzuholen" hat. Doch genau hier das Problem: Dein Zeitpunkt. Was wenn der Emerging Markets bereits in den letzten Jahren "zu gut" performt hat, vor deinem Investment? Dann wäre ja ein Kauf von diesem ungut, da er ja eigentlich sogar negative Renditen erwirtschaften müsste. Wenn ich es richtig im Kopf habe, haben alle aufgezählten ETFs besser als 7 % p. a. in den letzten Jahre performt. So wäre ja die Schlussfolgerung abzuwarten bis sich die durchschnittliche Rendite wieder unter 7 % beläuft. Deinen Zeitraum der Performancemessung über 3 Monate zu nehmen halte ich für sehr wage. Hier ist aber die Frage: Wie lange dehnst du deine Performancemessung aus?

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etherial
· bearbeitet von etherial
vor 7 Stunden schrieb schmidtl:

Selbst wenn es sowas wie einen "Rendite Erwartungswert" gäbe, ist deine Überlegung dazu falsch. Analogie: Münzwurf. Erwartungswert für "Zahl": 0.5

Aber nur, weil jetzt 10 mal hintereinander "Kopf" geworfen wurde wird dadurch "Zahl" nicht wahrscheinlicher.

Deine Argumente gehen von anderen Voraussetzungen aus. Du setzt einen Effizienten Markt mit Random-Walk-Kursen voraus. Da kann es keinen Mean-Reversion-Effekt geben

 

Der Mean-Reversion-Effekt steht laut Wikipedia im Gegensatz zum effizienten Markt. Analogie: Ziehen aus einer Urne (2 Nieten, 2 Gewinne) ohne zurücklegen. Erwartungswert ist hier 0.5, Wahrscheinlickeiten sind aber abhängig von der Historie, z.B.

  • Initial: 0.5
  • Nach 1 Niete: 0.66...
  • Nach 2 Nieten: 1
  • Nach 1 Gewinn: 0.33...
  • Nach 2 Gewinnen: 0

Ich schätze, dass von den Studien her die Markteffizienzhypothese die Märkte besser erklären kann als die Mean-Reversion - leider haben beide Modelle aber auch ihre Schwächen. Markteffizienz kann Spekulationsblasen nicht erklären. Mean-Reversion hat hingegen das Problem, dass sie Annahmen zu Erwartungswerten machen muss, die sich vielleicht nachträglich als völlig falsch herausstellen. Ob eine gute Rendite-Phase eine Übertreibung ist oder eine gut Veränderung des Erwartungswerts nach oben, lässt sich ad hoc nicht entscheiden (und ex post ist es ziemlich wertlos).

 

Unterm Strich würde ich Schwachzocker folgen: Unter der Annahme, dass Mean-Reversion stimmt, erzeugt man damit eine gewisse Mehrrendite. Wenn erreicht man damit zumindest eher das angestrebte Risikolevel, weil sich das Portfolio vorher ja zwangsweise in die andere Richtung gewichtet hat (außer wenn man bei 0 anfängt).

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RonHulk
12 hours ago, Mysterion said:

Wenn wir von einer Beispielrendite von 7-8% langfristig für jeden ETF ausgehen, ...

 

 

Wenn dies deine Annahme ist, warum hältst du da nicht nur einen ETF? Dies wäre ja dann das einfachste ...

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reko
· bearbeitet von reko
vor 12 Stunden schrieb Schwachzocker:
vor 12 Stunden schrieb Mysterion:

...

Wenn wir von einer Beispielrendite von 7-8% langfristig für jeden ETF ausgehen, würde es dann nicht Sinn machen, für den nächsten Kauf Anteile des MSCI Emerging Markets zu kaufen?

Einfach weil er am weitesten von seinem durchschn. Erwartungswert für das aktuelle Jahr entfernt ist?

...

Ja, das nennt sich Reblancing

 

Nein das ist kein Rebalancing, Jede Auswahl aufgrund der Performance wäre eine aktive Auswahl (eine bescheiden intelligente Auswahl). Nichts garantiert, dass der Kurs zu seinen Mittelwert zurückkehrt. Das Gleiche machen aktive Anleger wenn sie "verbilligen". Wenn es einen fundamentalen Grund gibt ist das OK. Nur aus Prinzip ist es dumm.

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jogo08

Mein bisheriges Verständnis von Rebalancing war, ich kaufe den ETF der von meiner vorher gewünschten Assetallokation am meisten abweicht, das hat aber wenig mit der Performance zu tun. Wenn du nun ein Verhältnis von 50/30/20 haben möchtest und bist jetzt bei 67/23/10, dann wäre doch erstmal die 10 dran. Zu Beginn des Depotaufbaus werden sich die Prozentzahlen der Depotanteile allerdings durch jeden Kauf deutlich verschieben, da die Kaufsumme in Relation zur Gesamtsumme noch relativ hoch ist.

 

Zu deiner Frage mit der Abweichung vom Erwartungswert, das bringt dir wenig, denn was machst du, wenn sich die EMs in der nächsten Zeit auf einem 0-Level weiter bewegen und sich World und Europe positiv entwickeln? Kaufst du dann nur noch EM bis sich dort eine positive Entwicklung einstellt?

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reko

Das Rebalancing ist immer ein Abweichen von der reinen Lehre des passiven Investierens. Versteht man unter Assetklassen die grobe Untergliederung Aktien/Anleihen/Immobilien.., kann man den Gedanken noch nachvollziehen, obwohl es auch da aktive Merkmale gibt.

Habe ich z.B. eine Hyperinflation und Anleihen werden wertlos, muß es nicht unbedingt richtig sein noch mehr Geld in Anleihen zu stecken.

Habe ich z.B. einen unterperformenden China Fonds, dann könnte die Unterperformance auch daran liegen, dass China langsam durch Indien ersetzt wird.

 

Wenn ich schon passiv investiere, dann würde ich beim Rebalancing meine Aufmerksamkeit darauf richten keine zu großen Klumpen entstehen zu lassen und nicht die Versager zu stützen. Auch wenn sich dieser Effekt dabei nicht ganz vermeiden läßt.

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Schwachzocker
vor 6 Stunden schrieb etherial:

... Markteffizienz kann Spekulationsblasen nicht erklären.

Niemand kann Spekulationsblasen erklären, weil keiner definiert, was das sein soll.

Es gibt nach der Theorie der Markteffizienz keine Spekulationsblasen. Es handelt sich um Preise, die aufgrund der vorhandenen Informationen nun einmal so sind wie sie sind.

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reko
vor 31 Minuten schrieb Schwachzocker:

Niemand kann Spekulationsblasen erklären, weil keiner definiert, was das sein soll.

Es gibt nach der Theorie der Markteffizienz keine Spekulationsblasen. Es handelt sich um Preise, die aufgrund der vorhandenen Informationen nun einmal so sind wie sie sind.

 

Stimmt, laut Fama gibt es keine Blasen. Also kann/braucht man sie auch nicht erklären.

 

Allerdings müßten in einen effizienten Markt die Kursschwankungen normalverteilt sein - sind sie aber insbesondere in Krisen nicht.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 29 Minuten schrieb reko:

 

Stimmt, laut Fama gibt es keine Blasen. Also kann/braucht man sie auch nicht erklären.

 

Allerdings müßten in einen effizienten Markt die Kursschwankungen normalverteilt sein - sind sie aber insbesondere in Krisen nicht.

 

Beide Thesen sind falsch:

- der Markt ist vollständig zu 100% effizient.

- für den privaten Laien-Kleinanleger gibt es zu Hause vom heimischen PC aus am Kapitalmarkt mit Einzelaktien ohne Insiderinformationen o.ä. erwartbar eine Outperformance zu verdienen (Glück außen vor)

 

Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Manche Hedge Fonds funktionieren eine Zeit lang mit irgendwelchen Strategien, die kaum jemand versteht. Dauerhaft nach Kosten aber eben nicht verlässlich. Mit der Hoffnung der aktiven Anleger auf Outperformance durch irgendwelchen Hokuspokus wird dann u.a. der effiziente Markt erst hergestellt.

 

Man kann sich als Privatanleger das Leben einfach machen und den ganzen Aufwand aktiver Anlage bleiben lassen. Zuverlässig geht das ohnehin nicht. Lieber zuverlässig günstig und mit wenig Aufwand die Marktperformance ins Portfolio holen und das Portfolio pflegen. Ein  https://de.wikipedia.org/wiki/Marktportfolio . Das ist das was man zu Hause als kleiner Privatanleger zuverlässig leisten kann (könnte, siehe Anlegerfehler in der Praxis - Behavioral Finance, eben hier wieder demonstriert), erwartbar, günstig und mit wenig Aufwand.

 

Geld verdienen durch den hauptberuflichen Job bzw. das eigene Unternehmen. Spezialisierung.

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reko
· bearbeitet von reko

@tyr

Die 2. These hat mit der ersten nichts zu tun. Ich stimme  dir aber zu, dass die Märkte oft als weitgehend effizient angesehen werden können, abgesehen von zeitweisen Ausnahmen bei einzelnen Aktien oder eben in Krisen und "Blasen".

 

Zu glauben man könnte mit trivialen Strategien ohne Arbeit viel verdienen ist für Profis und Kleinanleger genauso falsch wie deine pauschalierte These, dass man als Kleinanleger immer passiv investieren sollte. Gerade beim Investieren geht es abgesehen von wenigen, einfachen Grundlagen vor allen um Allgemeinbildung und gesunden "Menschenverstand". Manche empfinden das Nachdenken über die Welt auch nicht als unnütze, lästige Arbeit.

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Schwachzocker
vor einer Stunde schrieb reko:

...

Allerdings müßten in einen effizienten Markt die Kursschwankungen normalverteilt sein...

Müssten sie das?

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reko
vor 1 Minute schrieb Schwachzocker:

Müssten sie das?

 

Ja, sonst ist es kein "random Walk" und die mathematischen Grundlagen von Fama und Markowitz stimmen nicht mehr. Du sagtest doch du kennst dich mit Statistik aus.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 1 Stunde schrieb reko:

@tyr

Die 2. These hat mit der ersten nichts zu tun.

 

Eben doch. Beide Extreme sind so pauschal falsch. Es gibt in der Realität weder die reine theoretisch ideale Welt eines vollständig immer effizienten Kapitalmarktes. Irgendwelche Micro Caps in Frontier Markets haben sicher nicht zu jeder Tageszeit immer einen effizient gebildeten Preis.

 

Genau so ist es Unfug aus dieser Feststellung heraus ableiten zu wollen, dass ein beruflicher Finanzlaie zu Hause am PC mit seinem Onlinebroker ohne Insiderinformationen o.ä. sicher erwartbar über längere Zeiträume mit Stock Picking den Markt schlagen kann. Völliger Unsinn und overconfidence bias https://en.wikipedia.org/wiki/Overconfidence_effect

 

Zitat

Ich stimme  dir aber zu, dass die Märkte oft als weitgehend effizient angesehen werden können, abgesehen von zeitweisen Ausnahmen bei einzelnen Aktien oder eben in Krisen und "Blasen".

 

"Blasen" erkennt man immer nur rückblickend. Ex ante weiß man nicht, ob man eine Blase hat oder nicht und wann eine Korrektur einsetzt und warum. Nach der Markteffizienzhypothese existieren keine Blasen.

 

Dass einzelne micro cap Aktien in ineffizienten Märkten nicht immer effiziente Preisbildung bekommen mag sein, hilft dem Laien-Privatanleger in seiner Freizeit bei seinen Geldanlageentscheidungen aber nicht weiter. Dieser Anlegertypus hat keine Chance, aus diesem Bewusstsein heraus eine verlässlich erwartbare Outperformance herstellen zu können. o.g. Selbstüberschätzung bzw. Dunning Kruger Effekt.

 

Zitat

Zu glauben man könnte mit trivialen Strategien ohne Arbeit viel verdienen

 

Die Marktperformance kann man mit der trivialen Strategie Indexfonds ins Portfolio holen. Ob das dann viel Geld oder nicht ist mag jeder für sich selber entscheiden.

 

 

Zitat

wie deine pauschalierte These, dass man als Kleinanleger immer passiv investieren sollte.

 

Wie kommst du auf diese dumme Aussage? Habe ich nie behauptet. Jeder soll so anlegen, wie er will.

 

Zitat

Manche empfinden das Nachdenken über die Welt auch nicht als unnütze, lästige Arbeit.

 

Mit Selbstzweck kann man alles begründen. Trotzdem wird es nicht sinnvoll. Ich kann meine Freizeit auch mit Aquarellmalerei verbringen und dabei Unansehliches produzieren. Oder Basketball als Amateur lausig spielen. Wenn mir das Spaß macht ist es trotzdem gut für mich. Das ist kein Argument.

 

Wenn Geldanlage kein Selbstzweck, sondern zielstrebiges Erreichen von Zielen sein soll ist Stock Picking für private Laien-Kleinanleger eine falsche Anlagestrategie. Lange bewiesen, nur von dir immer noch nicht verstanden.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 24 Minuten schrieb tyr:

Wenn Geldanlage kein Selbstzweck, sondern zielstrebiges Erreichen von Zielen sein soll ist Stock Picking für private Laien-Kleinanleger eine falsche Anlagestrategie. Lange bewiesen, nur von dir immer noch nicht verstanden.

 

Das ist deine persönliche und durch nichts bewiesene Meinung. Ich und viele andere verdienen damit seit langer Zeit mehr Geld als mit nicht selbstständiger Arbeit - ohne Insiderinformation. Das hat allerdings einige Zeit gedauert, bist ich das nötige Wissen und Kapital zusammengetragen habe. Unterm Strich war diese Arbeit eine für mich lohnende Investition.

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Schwachzocker
vor 5 Minuten schrieb reko:

....Ich und viele andere verdienen damit seit langer Zeit mehr Geld als mit nicht selbstständiger Arbeit.

"Geld verdienen" und "Glück haben" sind zwei verschiedene Dinge!

 

vor 23 Minuten schrieb tyr:

...

"Blasen" erkennt man immer nur rückblickend....

Wie denn?

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reko

 

@Schwachzocker

Es gibt Overconfidence  und es gibt Ausreden für die eigene Untätigkeit. Mit der Einstellung, "die Welt ist ein Roulette" und "die anderen können das besser" kommt man nicht weiter.

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tyr
Am 19.5.2018 um 17:11 schrieb tyr:

 

 

Richtig, niemand kann den Kursverlauf von marktbreiten Aktienindizes für die Zukunft sicher vorhersagen. Aber: das spezifische Risiko einer Aktie kann durch breite Streuung auf viele (oder besser noch: nahezu alle) Aktien stark reduziert werden. Man bekommt als Anleger für das gleiche eingegangene Gesamtrisiko mehr Renditeaussicht bzw. man muss geringere Schwankungen ertragen als mit weniger Einzelaktien. Ein breit gestreutes Portfolio ist effizienter als ein auf wenige Einzelwerte konzentriertes: https://en.wikipedia.org/wiki/Efficient_frontier

 

640px-Markowitz_frontier.svg.png

 

Das systematische Risiko (Marktrisiko) bleibt natürlich bestehen. Wenn der Großteil der Anlegerhorde in Angst verfällt und alle Aktien verzweifelt versucht, zu verkaufen, weil insgesamt die Kurse ins Rutschen geraten hilft es einem nicht, breit diversifiziert zu sein. Diesem Marktrisiko kann man nur auf der eigenen Portfolioebene durch einen individuell passenden Portfolioanteil risikoarmer Anlagen zuvor kommen. 

 

Wenn aber bei wenigen Aktien die Manager rückblickend Fehlentscheidungen getroffen haben und die Kurse einzelner Aktien einbrechen hätte man den Kurseinbruch dieser Einzelaktien im Portfolio durch Diversifizierung reduzieren können.

 

Dieser Zusammenhang ist so altbekannt, dass der sogar schon in der Finanztest als typischer Anlegerfehler beschrieben wird: https://www.test.de/Anlagefehler-vermeiden-Wer-sein-Geld-breit-streut-verbessert-die-Ertraege-4718041-0/

 

 

4719684_f201407045ig_Anlegerdepots_gross.jpg

 

 

 

 

Korrekt. Man unterscheidet aber zwischen systematischem und spezifischem Risiko.

 

Systematisches Risiko/Marktrisiko: https://de.wikipedia.org/wiki/Systematisches_Risiko und unsystematisches/spezifisches Einzelwertrisiko: https://de.wikipedia.org/wiki/Unsystematisches_Risiko

 

Riskdiversification.svg.png

 

 

 

 

Niemand redet von ETFs. ETFs sind nicht das Ziel, sondern nur eine Möglichkeit, ein breit diversifiziertes Portfolio mit einem transparenten fundierten Anlagekonzept zu niedrigen Kosten zu bekommen. Ich persönlich würde günstige klassische Indexfonds sogar bevorzugen, diese gibt es aus mir nicht verständlichen Gründen aber in Deutschland weniger und eher zu höheren Kosten als Index-ETF.

 

Breit diversifizierte günstige Fonds können eine Möglichkeit sein, unsystematisches Risiko zu reduzieren und auf ein gutes Verhältnis Renditeaussicht zu eingegangenem Portfoliorisiko zu kommen.

 

 

Das mag sein. Was interessiert uns beide das? Mir ist das egal. Ich möchte für mich möglichst vernünftige Anlageentscheidungen treffen, zu denen der Stand der Finanzwissenschaft sagt, dass ich damit mit hoher Wahrscheinlichkeit wenig falsch liege.

 

 

Woher weißt du das? Hast du dafür Zahlen und Belege, oder ist das nur deine persönliche Meinung? Zudem: mir egal, wie es bei anderen ist, ich möchte für mich sinnvolle Entscheidungen treffen, die wissenschaftlich gut begründet sind. Warum sollte ich als Finanzlaie die gesamten finanzwissenschaftlichen Erkenntnisse von mehreren Jahrhunderten ignorieren, wenn ich doch nur ein reichlich kurzes Anlegerleben habe? Wenn ich zocken will mache ich das mit Spielgeld, aber nicht mit meinem echten Anlagevermögen.

 

 

In den FAQs lese ich das nicht. Beziehungsweise was dort steht bedarf Interpretation und Beschäftigung mit dem Hintergrund, wenn man das Weltdepot verstehen will. Ein paar Grundlagen habe ich dir hier nochmal vorgekaut. Ein breitgestreutes Aktiendepot mit Indexfonds auf MSCI World und MSCI EM zu bauen ist nicht das Ziel, sondern nur eine pragmatische Möglichkeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Von mir aus mache es anders. Von mir aus mache es (teuer und ineffizient) selber. Mir egal. Den Sinn von Diversifikation abzustreiten ist aber Unfug, da dies schon seit Jahrzehnten belegt ist. Wer das heute noch anzweifelt setzt sich eher dem Verdacht aus, lernunwillig zu sein.

 

 

Nicht unser Problem, das Problem von anderen.

 

 

Eben nicht, falsch. Das spezifische unsystematische Einzelwertrisiko kannst du durch breite Diversifikation so gut wie eliminieren. Das Portfolio wird dann effizienter als mit Einzelwerten: für ein gegebenes eingegangenes Gesamtrisiko hast du eine höhere erwartbare Rendite. Das zu verstehen mag Zeit brauchen. Ich hoffe dass dir das nach so vielen Jahren Forenmitgliedschaft noch gelingt.

 

Die Grundlagen sind alle da, altbekannt und hier nochmals verlinkt und nochmals wiedergekäut. Du brauchst nur zugreifen, lesen und verstehen. Wenn du @Schinzilord schon nicht glaubst, dann vielleicht den alten Finanzwissenschaftlern.

 

 

 

vor 16 Minuten schrieb reko:

 

Das ist deine persönliche und durch nichts bewiesene Meinung. Ich und viele andere verdienen damit seit langer Zeit mehr Geld als mit nicht selbstständiger Arbeit - ohne Insiderinformation. Das hat allerdings einige Zeit gedauert, bist ich das nötige Wissen und Kapital zusammengetragen habe. Unterm Strich war diese Arbeit eine für mich lohnende Investition.

 

Tja, leider hast du das oben geschriebene Posting schon wieder vergessen. Da ich nicht daran glaube, dass du unter Demenz leidest und ich dir keine Bösartigkeit unterstellen will bleibt für mich nur noch:

  1. du bist nicht in der Lage, den Zusammenhang zu verstehen (will ich nicht glauben)
  2. du willst nicht verstehen, da dann dein mühsam aufrecht erhaltenes sturmreif geschossenes Kartenhaus von Anlagestrategie mittels laienhaftem Stock Picking endgültig einstürzt.

Zudem hat Schinzilord das Thema fürs Forum gut aufbereitet:

 

 

 

Da du hier nochmal bewiesen hast, bockig und stur nicht verstehen zu wollen (siehe 2.) beende ich hiermit meinerseits die Diskussion zu dem Thema mit dir. So lange, bis ich sehe, dass du auf Basis von Fakten lernbereit bist.

 

vor 23 Minuten schrieb Schwachzocker:

Wie denn?

 

In dem man feststellt, dass nach dem Platzen der Blase rückblickend die Preise unangemessen weit über dem inneren Wert der Anlagen waren: https://de.wikipedia.org/wiki/Spekulationsblase

 

Die EUR-BTC Blase ist gerade zum Jahreswechsel geplatzt: https://www.finanzen.net/devisen/bitcoin-euro-kurs

 

Da jedoch BTC keinen inneren Wert hatte und der Euro auch nur eine Fiatwährung ohne inneren Wert ist: war das eine Blase? :lol:

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Schwachzocker
vor 9 Minuten schrieb tyr:

...

In dem man feststellt, dass nach dem Platzen der Blase rückblickend die Preise unangemessen weit über dem inneren Wert der Anlagen waren: https://de.wikipedia.org/wiki/Spekulationsblase

...

Das ist ja interessant! Dann könnte man das ja eigentlich auch ex ante feststellen. Machen ja viele Anleger auch. Leider nützt es mir nichts, Blasen (was immer das ist) zu erkennen, wenn ich nicht weiß, wann sie platzen. Und Letzteres behauptet nicht einmal Mr. Shiller vorhersagen zu können.

Eine wie auch immer geartet Über- oder Unterbewertung kann Jahrzehnte andauern und sich in dieser Zeit fortsetzen. 

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tyr
vor 1 Minute schrieb Schwachzocker:

Das ist ja interessant! Dann könnte man das ja eigentlich auch ex ante feststellen. Machen ja viele Anleger auch. Leider nützt es mir nichts, Blasen (was immer das ist) zu erkennen, wenn ich nicht weiß, wann sie platzen. Und Letzteres behauptet nicht einmal Mr. Shiller vorhersagen zu können.

 

Deshalb trauen sich seriöse Finanzwissenschaftler ja auch nur, z. B. von Blasenindikatoren zu schreiben. Oder auf Basis anderer Zahlen wie z. B. Immo Mietpreise zu Kaufpreisen von Marktübertreibungen mit Korrekturpotenzial zu reden.

 

Bin deiner Meinung: niemand weiß, wann die Blase platzt. Nützt also nichts.

 

vor 1 Minute schrieb Schwachzocker:

Eine wie auch immer geartet Über- oder Unterbewertung kann Jahrzehnte andauern und sich in dieser Zeit fortsetzen. 

 

:thumbsup:

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reko
· bearbeitet von reko

@tyr Ich kenne diese Aussagen die Du hier zusammenhanglos kopierst und unter den nötigen Vorraussetzungen sind sie richtig. Das wurde alles bereits diskutiert. Du ziehst nur die falschen Schlüssen.

Ohne dich mit den Märkten auseinanderzusetzen kannst du gar nicht einschätzen was eine risikolose Assetklasse ist.

 

Man kann sich auf Spezialisierung berufen. Der Punkt ist, dass man mit nicht selbstständiger Arbeit sehr viel weniger verdienen kann als mit Kapital. Dazu muß man aber erst mal anfangen.

Ein anderer Punkt: in einer Welt voller Spezialisten ist es von Vorteil Generalist zu sein.

 

@Schwachzocker Wenn ich eine Unterbewertung finde, dann ist es mir egal wie lange sie anhält. Ich werde alleine mit den Dividenden gewinnen, selbst wenn ich die Aktie nie verkaufe.

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