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wrzlprmpf

Ermittlung Rentenlücke

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wrzlprmpf
· bearbeitet von wrzlprmpf

Hallo liebe Forengemeinde,

 

ich bin hier schon seit Längerem stiller Mitleser und habe bereits sehr viel Hilfreiches mitgenommen. Auf die umfangreichen Angaben zur Person etc. verzichte ich für diesen Beitrag mal, da es mir im Folgenden ausschließlich um die Systematik der Berechnung bzw. insbesondere um die zugrunde gelegten Annahmen geht.

 

Vorab: Mir ist völlig bewusst, dass es sich aufgrund der Vielzahl an Annahmen sowie der langen Betrachtungsweise (ich bin 35 Jahre alt) um eine Spielerei und weniger um "harte" Zahlen handelt. Um ein Gefühl für das zukünftig benötigte Kapital bzw. die zukünftige Rente zu bekommen, finde ich es aber zumindest ganz interessant.

 

Die Berechnung (für meine Frau und mich) sieht im Moment folgendermaßen aus (alle Angaben in EUR, zu den Annahmen dann weiter unten):

 

1. Benötigte Rente:                                                        xxx (xxx x 1,02^30)

2. Prognose Rente:

    a) Versorgungswerk Mann: xxx (xxx x 1,01^30)

    b) + Pension Frau: xxx (xxx x 1,01^30)

    c) + Riesterrente: 720

    d) + Private Rentenversicherung: 307

    e) + Gesetzliche Rente Mann: 302 (224 x 1,01^30)

    f) ./. Steuern und Sozialabgaben: xxx

    =                                                                            xxx

3. Durch sonstige Anlagen zu schließende Lücke:             xxx

 

Ich habe folgende Annahmen zugrunde gelegt:

zu 1.: Auf Basis unseres jetzigen Lebensstandards (aktuell noch keine Kinder) haben wir monatliche Lebenshaltungskosten von EUR xxx. Ich habe darauf verzichtet, im Alter nicht mehr benötigte Kosten abzuziehen bzw. im Alter zusätzliche Kosten hinzuzurechnen, da ich dies absolut nicht einschätzen kann. Weiterhin habe ich eine jährliche Inflation von 2% unterstellt.

zu 2.a)+b): Die Werte ergeben sich anhand des Rechners meines Versorgungswerks sowie eines Pensionsrechners aus dem Internet sowie einer jährlichen Steigerung/Dynamik von angenommenen 1%.

zu 2.c)+d): Werte auf Basis der Vertragsunterlagen/jährlichen Meldung

zu 2.e): Da ich einige Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt habe, besteht hier auch noch ein kleiner Anspruch. Ebenfalls Annahme einer jährlichen Steigerung/Dynamik von 1%.

zu 2.f): Berechnung auf Basis eines der zahlreichen Rechner im Internet

 

Ich würde gerne einmal die zahlreichen Annahmen zur Diskussion stellen bzw. fragen wollen, ob es in der Betrachtung ggfls. systematische Fehler gibt? Bitte keine Diskussionen über Sinn oder Unsinn einzelner Produkte ;-)

 

Vielen Dank schon einmal vorab!

 

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DrFaustus

Kurze Frage: In den 4.400 EUR, die du als Lebenshaltungskosten veranschlagst, sind dort Beiträge für Riesterrenten, Rentenversicherung und sonstige Sparraten enthalten oder nicht?

 

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wrzlprmpf
· bearbeitet von wrzlprmpf
vor 7 Minuten schrieb DrFaustus:

Kurze Frage: In den 4.400 EUR, die du als Lebenshaltungskosten veranschlagst, sind dort Beiträge für Riesterrenten, Rentenversicherung und sonstige Sparraten enthalten oder nicht?

 

Hallo, nein, das sind die reinen Lebenshaltungskosten (Konsum, Miete, usw.). Im Ergebnis unser Nettoeinkommen abzgl. der Sparraten. Man muss allerdings dazu sagen, dass damit kleinere Anschaffungen, Urlaub etc. abgedeckt sind.

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whister
· bearbeitet von whister

Und was möchtest du jetzt konkret hören? Du hast mit all diesen Annahmen nun eine Rentenlücke von ~10% ermittelt - die Schwankungsbreite der Annahmen dürfte um ein vielfaches höher sein. Ich empfehle deine Lebenshaltungskosten zu überprüfen und zu senken (ich weiß - das wolltest du garantiert nicht hören).

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wrzlprmpf
vor 11 Minuten schrieb whister:

Und was möchtest du jetzt konkret hören? Du hast mit all diesen Annahmen nun eine Rentenlücke von ~10% ermittelt - die Schwankungsbreite der Annahmen dürfte um ein vielfaches höher sein. Ich empfehle deine Lebenshaltungskosten zu überprüfen und zu senken (ich weiß - das wolltest du garantiert nicht hören).

So etwas hatte ich befürchtet. Hast du den ersten Beitrag gelesen? Meine Fragen (Plausibilität der Annahmen, Grundlegende Systematik der Berechnung) habe ich doch deutlich formuliert, oder etwa nicht? Die "Schwankungsbreite" durch die vielen Annahmen sowie den langen Betrachtungshorizont sind mir bewusst - auch das hatte ich eingangs erwähnt. Ich bin aber der Meinung, dass es sicher nicht falsch ist, sich ein grobes Bild zu machen. Die beschränkte Aussagekraft sollte einem bewusst sein - wie gesagt, das ist sie mir.

 

Zu den Lebenshaltungskosten: Du hast Recht, das wollte ich nicht hören. Aber einzig, weil das einfach nicht meine Frage war. Das Schließen der verbliebenden Lücke sowie weiterer Vermögensaufbau wird im Normallfall kein Problem sein, aber noch einmal, darum ging es mir nicht. Davon abgesehen glaube ich nicht, dass  man bzw. du ohne jegliche weitere Kenntnisse hierzu "Empfehlungen" abgeben kann.

 

Vielleicht war der Begriff "Lebenshaltungskosten" auch etwas irreführend. Der angegebene Wert deckt im Grunde alle Ausgaben, mit Ausnahme großer Anschaffungen, wie z.B. ein neues Auto. Von den zugrunde gelegten 2.200 EUR (welche ich vereinfachend für meine Frau ebenfalls angesetzt habe) bleiben nach Miete (zugegeben nicht wenig, ist aber einfach sauteuer hier und eine vernünftige Lage und Größe war uns wichtig) und Abzug monatlicher Fixkosten (inkl. umgelegter größerer jährlicher Posten wie z.B. Kfz-Versicherung, Kammerbeiträge, etc.) ca. 800 EUR. Diese decken nicht nur den täglichen Konsum, sondern auch kleine bis mittelgroße Anschaffungen sowie Urlaube. Ob das viel oder wenig ist, mag jeder selber beurteilen, es spielt aber für meine Fragen schlichtweg keine Rolle.

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whister

Danke für deine weiteren Erläuterungen. Für mich wirkte dein Eingangsposting eher wie ein Hilferuf, da du nun bei dir eine Rentenlücke entdeckt hast. In diesem Fall schläft es sich einfach ruhiger wenn man auf etwas im Leben verzichtet (idealerweise mit einem sowieso geringen Grenznutzen) und dafür dann relativ sicher in die Zukunft schaut. Das scheint jedoch nicht dein Problem zu sein.

 

Zu deiner eigentlichen Frage: Deine Annahmen sind jetzt nicht völlig abwegig und nachvollziehbar. Von daher passt das schon. Aber: Da auch nur kleine Änderungen in der Realität bei wenigen deiner vielen Annahmen, aufgrund des langen Zeitraumes, zu einem völlig anderen Ergebnis führen würden nützt dir das Ergebnis nicht viel. Dazu kommt, dass das Leben immer mal wieder ein paar Überraschungen bereit hält. Von der Größenordnung her scheinst du aber ganz gut aufgestellt zu sein.

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wrzlprmpf
· bearbeitet von wrzlprmpf
vor 2 Stunden schrieb whister:

Für mich wirkte dein Eingangsposting eher wie ein Hilferuf, da du nun bei dir eine Rentenlücke entdeckt hast.

Das ist falsch rübergekommen. Ich bin bei diesem Thema sehr entspannt und mir ist auch bewusst, dass wir Privilegien genießen (Versorgungswerk bzw. Pension), die das Ganze vereinfachen.

 

vor 2 Stunden schrieb whister:

Aber: Da auch nur kleine Änderungen in der Realität bei wenigen deiner vielen Annahmen, aufgrund des langen Zeitraumes, zu einem völlig anderen Ergebnis führen würden nützt dir das Ergebnis nicht viel. Dazu kommt, dass das Leben immer mal wieder ein paar Überraschungen bereit hält.

Wie gesagt, das ist mir bewusst. Als völlig nutzlos sehe ich eine solche Betrachtung jedoch trotzdem nicht an, weder bei mir noch im Allgemeinen. Zumindest hilft es, ein Gefühl dafür zu bekommen, wo die Reise hingeht. Ein bisschen trägt es zugegebenermaßen natürlich auch zur Gewissensberuhigung bei.

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vanity
vor 7 Stunden schrieb wrzlprmpf:

... ob es in der Betrachtung ggfls. systematische Fehler gibt?

 

Ich sehe wenigstens einen:

 

Du berechnest die "Rentenlücke" auf den Renteneintrittszeitpunkt (in 30 Jahren) und unter der Voraussetzung, dass zwei deiner Annahmen plausibel sind - nämlich (1) Kosten steigen jährlich um 2% und (2) Renten(ansprüche) steigen jährlich nur um 1% - wird diese Rentenlücke während der Rentenbezugszeit überproportional zunehmen. Vereinfachtes Zahlenbeispiel in Anlehnung an deine Werte:

 

Aus Kosten von 8.000 werden bei 2% Steigerung in 10 Jahren 9.752

Aus Renten von 7.000 werden bei 1% Steigerung in 10 Jahren 7.732

Aus der Lücke von 1.000 wird in 10 Jahren eine Lücke von 2.020 (das sind über 7% p. a., mit dem die Lücke wächst - mit übrigens abnehmender Tendenz über die Zeit)

 

Das Instrument, mit dem du die Lücke zu schließen gedenkst, sollte das berücksichtigen.

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wrzlprmpf
vor einer Stunde schrieb vanity:

Ich sehe wenigstens einen: ...

 

Guter Punkt, vielen Dank für den Hinweis. Ich habe dies berücksichtigt, indem ich das benötigte Kapital zur Schließung der Lücke neu berechnet habe. Konkret habe ich für meinen Fall eine Dynamik bei der Rentenlücke von 6,5% ermittelt und dies als zusätzliche Annahme für den Entnahmezeitraum berücksichtigt. Das benötigte Kapital steigt natürlich deutlich an, ist aber alles noch im Rahmen ;)

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Wusel83

Häufig wird angenommen das mit Eintritt in die Rente auch die Ausgabenseite geringer wird und man nicht 4400€ in die Zukunft fortschreiben müsste. Hängt jetzt individuell von der eigenen Ausgabenstruktur ab wie viel der aktuellen Ausgaben direkt oder indirekt vom Job abhängt und reduziert wird oder wegfiele wenn man nicht mehr Arbeiten geht.

 

Beispiele sind Anzüge, Zweitwagen und teure Kantinen etc. 

 

Ich glaube es wird gerne pauschal 70-80% der aktuellen Gesamtausgaben angenommen. Sollte dies auf euch zutreffen das ihr mit der Arbeit zusammenhängende Ausgaben habt, könnte auch 70-80% (in Kaufkraft) bereits reichen.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 6 Stunden schrieb wrzlprmpf:

 

 

Vielleicht war der Begriff "Lebenshaltungskosten" auch etwas irreführend. Der angegebene Wert deckt im Grunde alle Ausgaben, mit Ausnahme großer Anschaffungen, wie z.B. ein neues Auto. Von den zugrunde gelegten 2.200 EUR (welche ich vereinfachend für meine Frau ebenfalls angesetzt habe) bleiben nach Miete (zugegeben nicht wenig, ist aber einfach sauteuer hier und eine vernünftige Lage und Größe war uns wichtig) und Abzug monatlicher Fixkosten (inkl. umgelegter größerer jährlicher Posten wie z.B. Kfz-Versicherung, Kammerbeiträge, etc.) ca. 800 EUR. Diese decken nicht nur den täglichen Konsum, sondern auch kleine bis mittelgroße Anschaffungen sowie Urlaube. Ob das viel oder wenig ist, mag jeder selber beurteilen, es spielt aber für meine Fragen schlichtweg keine Rolle.

 

wobei die Kammerbeiträge zumindest bei meiner Kammer für Angestellte und besonders Rentner vernachlässigbar sind.

https://www.blak.de/beitraege.html

Zitat

 

Kammerbeiträge

Die Kammer­beiträge basieren auf der aktuellen Beitrags­ordnung. Beitrags­pflichtig sind alle Mitglieder der BLAK.

Für Inhaber eine Betriebs­erlaubnis ist die Höhe des Beitrags abhängig vom Netto­umsatz der Apotheke. Der Prozent­satz wird von der Dele­gierten­versammlung auf Vorschlag des Beitrags­aus­schusses beschlossen.

Für alle übrigen Kammer­mitglieder gibt es einen Fest­betrag, der sich nach der Wochen­arbeits­zeit richtet.

Kammermitglied

Beitrag

Inhaber einer Betriebs­erlaubnis

 abhängig vom Umsatz

Mitglieder, die pharma­zeutisch tätig sind
(bis 20  Wochen­stunden)

  8 Euro mntl.

Mitglieder, die pharma­zeutisch tätig sind
(mehr als 20  Wochen­stunden)

 16 Euro mntl.

Mitglieder, die nicht als Apotheker tätig sind
(z.B. Rentner, Eltern­zeit, Arbeitslose, etc.)

4 Euro mntl.

 

 

Worüber ich mir noch Gedanken machen würde:

Krankenversicherung?

Freiwillig gesetzlich mit Höchstbetrag oder Privat?

Welche Kosten kommen auf dich/euch als Rentner zu?

 

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wrzlprmpf
· bearbeitet von wrzlprmpf
vor 10 Stunden schrieb pillendreher:

wobei die Kammerbeiträge zumindest bei meiner Kammer für Angestellte und besonders Rentner vernachlässigbar sind.

Meine Kammerbeiträge (bin Pflichtmitglied in 2 Kammern) summieren sich als Angestellter aktuell auf ca. 700 EUR p.a.; als Rentner werden es bei der einen Kammer m.W.n. noch 120  EUR p.a. sein, bei der anderen habe ich gerade keine Lust zu recherchieren ;)

 

vor 10 Stunden schrieb pillendreher:

Worüber ich mir noch Gedanken machen würde:

Krankenversicherung?

Freiwillig gesetzlich mit Höchstbetrag oder Privat?

Welche Kosten kommen auf dich/euch als Rentner zu?

Ich bin und bleibe gesetzlich versichert, meine Frau als Beamtin privatversichert.

 

Insgesamt werden sicher einige wesentliche monatliche Ausgaben wegfallen (z.B. die genannten Kammerbeiträge, Beiträge zur BU-Versicherung, sehr oft mittags essen gehen bei der Arbeit, ggfls. geringere Miete, etc.). Auf der anderen Seite gibt es sicher in anderen Bereichen steigende Ausgaben (steigende Beiträge zur privaten KV z.B.), und irgendwie muss man als Renter ja auch die Zeit tot kriegen ;-) (vermehrt Urlaube usw.).

 

Unter dem Strich habe ich unterstellt, dass sich das i.W. gegenseitig aufhebt; eine "bessere" Schätzung habe ich nicht. Einen Abschlag von 20-30% vorzunehmen, wie oft pauschal angenommen wird, erscheint mir aber auf Basis meiner Überlegungen zu optimistisch.

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McScrooge
Am 30.5.2018 um 22:35 schrieb pillendreher:

 

wobei die Kammerbeiträge zumindest bei meiner Kammer für Angestellte und besonders Rentner vernachlässigbar sind.

https://www.blak.de/beitraege.html

 

Worüber ich mir noch Gedanken machen würde:

Krankenversicherung?

Freiwillig gesetzlich mit Höchstbetrag oder Privat?

Welche Kosten kommen auf dich/euch als Rentner zu?

 

Genau so ist es und da kann durchaus die Frage gestellt werden, ob man dann noch so hohe Lebenshaltungskosten braucht, bzw. man diese dann dem realen Einkommen anpassen kann bzw. muss. Mit weniger klar zu kommen kann auch sinnvoll sein, dieses einmal zu versuchen.

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Walter White
· bearbeitet von Walter White
Am 30.5.2018 um 12:04 schrieb wrzlprmpf:

Ich habe darauf verzichtet, im Alter nicht mehr benötigte Kosten abzuziehen bzw. im Alter zusätzliche Kosten hinzuzurechnen

Ohne weiter auf diese Zahlenspiele einzugehen solltest du genau das m.E. tun, auch wenn du in deiner pers. Lage nur grob  rechnen musst. Meine Empfehlung  zur Erweiterung des Horizontes und Blickwinkel (falls du es noch nicht kennen solltest)

 

Finanzcoach für den Ruhestand

 

 

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Großwildjäger

Kurz zur Sicherheit, weil ich es vielleicht übersehen habe:

 

Deine Lebenshaltungskosten von 4.400 sind netto. Hast du bei den Renten (die ja auch zu versteuern sind) ebenfalls per Rechner die Netto-Beträge angesetzt?

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wrzlprmpf
vor 20 Stunden schrieb Walter White:

Ohne weiter auf diese Zahlenspiele einzugehen solltest du genau das m.E. tun, auch wenn du in deiner pers. Lage nur grob  rechnen musst. Meine Empfehlung  zur Erweiterung des Horizontes und Blickwinkel (falls du es noch nicht kennen solltest)

Ich habe zumindest schon einmal davon gehört bzw. gelesen (vermutlich in diesem Forum). Trotzdem danke für den Hinweis, werde ich mir bei Gelegenheit aus dem von dir genannten Grund einmal zu Gemüte führen. Unter dem Strich bin ich mir aber relativ sicher, im Alter ohne Einbußen an Lebensqualität weniger Geld zum Leben zu benötigen und ich bei meiner Rechnung entsprechend nur "auf Nummer sicher" gehe.

 

vor 20 Stunden schrieb Großwildjäger:

Deine Lebenshaltungskosten von 4.400 sind netto. Hast du bei den Renten (die ja auch zu versteuern sind) ebenfalls per Rechner die Netto-Beträge angesetzt?

Die einzelnen Renten sind alle Brutto angesetzt. Steuern und Sozialabgaben wurden aber berücksichtigt (Punkt 2.f. im ersten Beitrag).

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timk

Der größte systematische Fehler sind deine Lebenshaltungskosten.

Du hast noch 30 Jahre bis zur Rente vor dir. D.h dein Einkommen wird noch ordentlich steigen und mit dem verfügbaren Geld steigen die Ansprüche. Da wirst du keine Ausnahme sein, zumal da du schon recht heftig beim Thema Lebenshaltungskosten reagierst.

Ich kenne niemanden aus meinem Umfeld (mich eingeschlossen) bei dem die Ansprüche und somit Ausgaben nicht über die Jahre gestiegen sind.

Rechne lieber mit 5.500 x 1,02^30 (oder mehr)

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wrzlprmpf
vor 2 Stunden schrieb timk:

D.h dein Einkommen wird noch ordentlich steigen und mit dem verfügbaren Geld steigen die Ansprüche

Ich kann den Gedanken nachvollziehen und hatte darüber auch nachgedacht. Für mich sprechen folgende Punkte dagegen, in Zukunft von (deutlich) steigenden Kosten auszugehen:

1. Die Erfahrung der letzten Jahre: Unsere Kosten sind in den letzten Jahren trotz deutlicher Gehaltssteigerungen konstant geblieben. Einzige Ausnahme war die Miete; hier ist aber definitiv eine Grenze erreicht. Die Wohnungsgröße ist bewusst so groß gewählt worden, dass sie auch für 1-2 Kinder ausreicht. Somit gehe ich im Alter mit hoher Wahrscheinlichkeit von spürbar geringer Miete aus.

2. Unsere aktuell relativ hohe Sparquote wird in naher Zukunft sinken und für einige Zeit auch sicher unter dem jetzigem Niveau bleiben (Stichworte "Kind(er)" und "Teilzeit"). Somit werden Gehaltssteigerungen mit 100%iger Sicherheit nicht in steigenden Lebenshaltungskosten resultieren, sondern darin, die ursprüngliche Sparquote wieder herzustellen.

3. Ich habe beruflich inzwischen eine Position inne, bei der es im Grunde nur 2 Alternativen gibt: Weiterhin als Angestellter tätig sein, dann werden sich die Gehaltssteigerungen in Grenzen halten. Die Alternative ist eine Teilhaberschaft. Letzteres ist aber schwer planbar und kurzfristig auch nicht absehbar, so dass ich aktuell erst einmal nicht davon ausgehe. Sollte es doch dazu kommen, werde ich im Zweifel mit höheren Kosten in meiner Rechnung gut leben können ;) 

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NewGuy
· bearbeitet von NewGuy
On 30/05/2018 at 9:48 PM, Wusel83 said:

Ich glaube es wird gerne pauschal 70-80% der aktuellen Gesamtausgaben angenommen. Sollte dies auf euch zutreffen das ihr mit der Arbeit zusammenhängende Ausgaben habt, könnte auch 70-80% (in Kaufkraft) bereits reichen.

Dieser gerne angenommene Abschlag verwundert mich ehrlich gesagt immer.  Die Arbeit sorgt doch dafür,  dass man erstmal sehr viel weniger Zeit  und Energie zur Verfügung hat um Geld auszugeben.  

Nach Renteneintritt hätte man immer Zeit in den Urlaub zu fahren, essen zu gehen,  in Cafes zu sitzen,  Einkaufsbummel, Aktivitäten und Shows, Konzerte, Museen, usw. 

 

Die Überlegung zur Rentenlücke finde ich interessant. Ich hatte angenommen,  dass sich die Inflation mit der Lohn- und Rentenentwicklung die Waage hält und diese deshalb nicht berücksichtigt.  

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ViVestor
Am 30.5.2018 um 17:02 schrieb wrzlprmpf:

Vielleicht war der Begriff "Lebenshaltungskosten" auch etwas irreführend. Der angegebene Wert deckt im Grunde alle Ausgaben, mit Ausnahme großer Anschaffungen, wie z.B. ein neues Auto

Ein häufig gemachter Fehler. Warum werden gerade die großen Anschaffungen nicht berücksichtigt? Insbesondere Wertverlust des/der Auto(s) sollte eingerechnet werden. 500 EUR pro Monat sind da keine Seltenheit.

 

Davon abgesehen würde ich mit einer "riesigen" Rentenlücke rechnen. Die Rente ist außerhalb Deiner Kontrolle, deshalb würde ich mich auf das konzentrieren was Du beeinflussen kannst: die Sparrate, die Asset Allocation usw. Irgendwelche Ansprüche in ferne Zukunft würde ich stets nur als Bonus sehen und aggressiv selbst vorsorgen, wenn man es kann. Und Du kannst es dank eines hohen Einkommens definitiv. Ist also nur noch eine Willensfrage.

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DrFaustus

Das größte, nicht absehbare Thema, für die Rentenlücke ist für mich der Elternunterhalt, sofern da keine ausreichende Absicherung der Eltern vorhanden ist.

Das würde ich mal abklären.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 39 Minuten schrieb DrFaustus:

Das größte, nicht absehbare Thema, für die Rentenlücke ist für mich der Elternunterhalt, ...

Aua, den hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm!

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wrzlprmpf
vor 9 Stunden schrieb NewGuy:

Dieser gerne angenommene Abschlag verwundert mich ehrlich gesagt immer. 

Das sehe ich ähnlich.

 

vor 9 Stunden schrieb NewGuy:

Die Überlegung zur Rentenlücke finde ich interessant. Ich hatte angenommen,  dass sich die Inflation mit der Lohn- und Rentenentwicklung die Waage hält und diese deshalb nicht berücksichtigt.  

Kann man sicher auch so machen. Ich wollte in diesem Punkt zwar realistische, im Zweifel aber lieber etwas vorsichtigere/konservativere Annahmen zugrunde legen. Und auch wenn ich mir nicht die Mühe gemacht habe, die Inflation und Rentenentwicklung der Vergangenheit im Detail zu analysieren, denke ich, dass ein gewisses "Auseinanderlaufen" von Inflation und Rentenniveau durchaus realistisch ist.

 

vor 1 Stunde schrieb ViVestor:

Ein häufig gemachter Fehler. Warum werden gerade die großen Anschaffungen nicht berücksichtigt? Insbesondere Wertverlust des/der Auto(s) sollte eingerechnet werden. 500 EUR pro Monat sind da keine Seltenheit.

Grundsätzlich hast du natürlich Recht. Diese Anschaffungen müssen als Rentner natürlich auch finanziert werden, was ich durch (über das zur Rentenlücke benötigte Kapital hinausgehenden) zusätzlichen Vermögensaufbau auch berücksichtige. Ist denke ich Geschmackssache, an welcher Stelle man diese Ausgaben berücksichtigt. Mir persönlich wird es zu abstrakt, wenn ich diese (ja nur verhältnismäßig sehr seltenen Ausgaben) auch noch auf die einzelnen Monate umlege.

 

vor 1 Stunde schrieb DrFaustus:

Das größte, nicht absehbare Thema, für die Rentenlücke ist für mich der Elternunterhalt, sofern da keine ausreichende Absicherung der Eltern vorhanden ist.

Das würde ich mal abklären.

Auch ein guter Punkt. Durch das Forum sowie einen Fall in meinem Umfeld ist mir das Thema zumindest bewusst. Bei mir persönlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass hier Kosten auf mich zukommen werden, vernachlässigbar gering, zumindest was direkte Unterhaltszahlungen anbelangt.

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ViVestor
vor 2 Stunden schrieb wrzlprmpf:

Mir persönlich wird es zu abstrakt, wenn ich diese (ja nur verhältnismäßig sehr seltenen Ausgaben) auch noch auf die einzelnen Monate umlege.

Selten oder nicht, wenn man monatliche Durchschnittskosten betrachtet, gehören diese Ausgaben mit rein.

Ich staune immer wieder, wenn Kollegen vorrechnen, dass ihr Auto nur 300 EUR pro Monat kostet. Sie aber alle vier Jahre ihr Auto eintauschen, dabei 20.000 EUR drauflegen und diese weiteren 400 monatlichen EUR eben nicht einberechnen.

 

Aber wie gesagt, ich würde mich auf das aggressive Sparen & Investieren konzentrieren - ob die "Lücke" dann 1.000 EUR oder knapp 4.000 EUR ist sollte egal sein, wenn Dein Depot siebenstellig ist. Und das ist absolut machbar bei 1.000 bis 2.000 EUR Sparrate, vor allem wenn es zwei Verdiener gibt.

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wrzlprmpf
vor 52 Minuten schrieb ViVestor:

 

vor 3 Stunden schrieb wrzlprmpf:

Mir persönlich wird es zu abstrakt, wenn ich diese (ja nur verhältnismäßig sehr seltenen Ausgaben) auch noch auf die einzelnen Monate umlege.

Selten oder nicht, wenn man monatliche Durchschnittskosten betrachtet, gehören diese Ausgaben mit rein.

 

Das Zitat gibt meine Aussage aber nur unvollständig wieder ;) Wie gesagt, es ist ja nicht so, dass ich diese Kosten ignoriere, sondern nur an anderer Stelle berücksichtige. Was das Auto im Speziellen angeht: Ich tue mich auch schwer, hierfür einen fixen Betrag anzusetzen. Es muss später kein teurer Luxuswagen sein, so dass ich entsprechend flexibel sein werde, was die Anschaffungskosten angeht. Wenn es das Depot hergibt, gönnt man sich evtl. etwas, ansonsten tut's auch ein Gebrauchter für kleineres Geld.

 

vor 5 Stunden schrieb ViVestor:

Davon abgesehen würde ich mit einer "riesigen" Rentenlücke rechnen. Die Rente ist außerhalb Deiner Kontrolle,

vor 55 Minuten schrieb ViVestor:

Aber wie gesagt, ich würde mich auf das aggressive Sparen & Investieren konzentrieren

Ganz so dramatisch sehe ich es nicht. Davon abgesehen: Die "richtige" Balance zwischen "Leben" und "Sparen" ist m.E. auch eine höchst individuelle Sache. Ich persönlich habe da eine Aufteilung gefunden, mit der ich gut leben kann.

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