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Laravel

Investieren in jungen Jahren

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dev
· bearbeitet von dev
vor 13 Minuten schrieb Schwachzocker:

Warren Buffet kann das offenbar nicht. Sonst würde er jetzt wohl keine Aktien kaufen.

Buffett investiert nicht in die Wirtschaft, sondern in einzelne Unternehmen, deshalb interessiert ihn der Konjunkturzyklus wenig.

 

Edit: Und auch der Altmeister Kostolany sieht das ähnlich:

Zitat

Dabei unterstreicht Kostolany, dass er sich ausschließlich für den Chart einer einzelnen Aktie, höchstens einer Branche interessiert: genau wie sich ein Arzt die Fieberkurve eines jeden Patienten einzeln und nicht die Durchschnittskurve der ganzen Klinik anschaut , um Kostolanys Worte zu benutzen.

 

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Framal

Hallo Laravel,

hier ist schon viel Sinnvolles geschrieben worden, fachlich will ich da gar nichts hinzufügen. Du solltest Dir eine eigene Meinung bilden, die für Dich und mit Deinen Argumenten begründen und danach handeln. DANACH solltest Du aber Deine Meinung regelmäßig auf Richtigkeit und Aktualität prüfen. Um das machen zu können, empfehle ich Dir, Deine Gedanken „zu Papier“ zu bringen, und regelmäßig zu überprüfen, ggf. zu korrigieren.

 

Wenn ich jetzt Deine Ausgangsgedanken aufgreife (Börse fällt bald) und anfangen müsste zu sparen, und keinen Anfangsgeldbestand habe, würde ich 70% des Sparbetrages in den Aktienfondsbereich stecken und 30% auf das Verrechnungskonto legen.

 

Der Kurzfristplan würde lauten:  

a) Sollten die Kurse steigen, dann lasse ich es weiter so laufen, würde aber per 12/18 so viel Geld aus dem Aktienbereich abziehen, dass etwa nur noch 50% des Gesamtvermögens in den Aktien verbleiben, und die restlichen 50% auf dem Verrechnungskonto liegen. ggf. könnte man dann über einen Stopkurs nachdenken.

b) Sollten sich die Kurse seitwärts bewegen oder gar leicht fallen, würde ich gar nichts ändern, sondern die niedrigeren Kurse als Einstiegskurse nutzen.

c) Sollten die Kurse stark fallen, würde ich ab etwa -25% die gesamte Sparrate in den Aktienfondsbereich stecken. Und bei höheren Verlusten, ab ca. -40% den Gesamtgeldbestand in den Aktienbereich umlegen.

 

Mittelfristig

d) Irgendwann wird die Börse fallen. Bis dahin würde ich jährlich mind. 1 Mal da Verhältnis Aktienfonds (Zielgröße 50%) zu Verrechnungskonto (ebenso 50%) prüfen und anpassen. Sollten die Kurse fallen, auch mittelfristig nach Punkt c vorgehen.

e) Wenn sich die Kurse vom Tiefpunkt aus, egal wo der gelegen hat, um 100% erholt haben, würde ich anfangen, den Aktienfondsbereich zu reduzieren.

Je nachdem, wieviel Geld da ist, wäre für mich auch dann der Zeitpunkt, über machbare Alternativen nachzudenken. (physisches Gold, Immobilie, Einmalanlage in fondsgebundene Police) 

 

Ich würde mich bei allen weiteren Betrachtungen NICHT PRIMÄR nach dem Markt richten, sondern nach meinen Depotstand. Den Markt kann man nicht ausblenden oder außer Acht lassen, klar, für mich wäre aber das Ergebnis meines Depots an erster Stelle. Das Obige ist EINE Möglichkeit, wie man vorgehen KÖNNTE. 

 

Dir wünsche ich viel Erfolg

Framal

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Walter White
vor 46 Minuten schrieb Framal:

Du solltest Dir eine eigene Meinung bilden

Das ist ein wichtiger Satz, denn eine eigene Meinung kann er sich erst dann bilden, wenn er andere Meinungen kennt, versteht und wie @Sparkommissar schon betonte, selbst reflektiert. Ein wichtiger Schritt im Lernprozess.

 

Ich lese hier von TO zu viel "ich denke, ich könnte, ich sollte, ich weiß, das,.....". Eine Baisse wird kommen, wann das weiß niemand. Es ist auch nicht wichtig zu wissen wann sie kommt, wichtiger ist es zu wissen was zu tun ist und wie ich das Risiko eingrenze. Stichwort Asset Allocation.

 

Auch wenn der TO schreibt, das sich weitere 100 Stunden des Lesens nicht lohnen würden, da er dann immer noch so schlau wäre wie heute kann ich mich nicht vorstellen. Daher mein Rat: lesen, lesen, lesen. Stickeys und Themen gibt es hier allein schon reichlich, da ist man schon mal ein halbes Jahr beschäftigt, von anderer Lektüre mal ganz abgesehen.

 

Und nicht irgendwelche Crashs prophezeien. Das ist verschenkte Zeit und sind schon andere populäre Propheten daran gescheitert.

 

Das Scheitern der Börsencrash-Propheten

 

Erst wenn ich mir fundamentales Wissen angesammelt bin ich bereit für das Investieren in Immobilien, Aktien, Fonds, Gold, Oldtimer, Whisky, was auch immer. Und ich erkenne was für mich Sinn macht und was nicht.  Da ist die Palette breit und es gibt Finanzinstrumente zu genüge.

So wusste ich schon mit Anfang 20 durch meine Familie, das Immobilien für mich nie eine Option sein wird; sie machen Arbeit, kosten Zeit und Nerven so meine ganz pers. Einschätzung und Erkenntnis. Andere sagen es gäbe nichts besseres und gehen darin auf. Da ich mehr der Freizeitmensch bin und Ruhe suche lasse ich da lieber mein Geld arbeiten. Und da gehört unter anderem seit gut fünf Jahren auch der 70/30 Baustein neben anderen Anlageformen. Ob das gut geht oder nicht, weiß ich in 12 bis 15 Jahren, aber ich bin da sehr optimistisch.

 

Erst mal musst du wissen, wo die Reise hingehen soll. Soll es einfach sein und das Börsengeschehen interessiert dich wenig sind Fonds/ETFs eine Alternative, ohne viel Aufwand kommt da in Jahrzehnten eine nette Summe zusammen. Nebeneffekt, du musst nicht ganz so viel lesen. :D  Interessierst du dich für die Börse, Zock, Trades, willst hautnah am Geschehen dabei sein, Aktien, Anleihen, Optionsscheine etc. Kommt immer darauf an, wie tief man in die Materie eintauchen möchte. Das ist wie bei allem so und jeder hat da andere Ambitionen. 

Oder ich kaufe jetzt für 100k Tesla, von Pleite bis mehrfachen Millionär ist da alles drin. :-*

 

 

 

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Schwachzocker
vor 2 Stunden schrieb dev:

Buffett investiert nicht in die Wirtschaft, sondern in einzelne Unternehmen, deshalb interessiert ihn der Konjunkturzyklus wenig.

 

Edit: Und auch der Altmeister Kostolany sieht das ähnlich:

 

Du schreibst wieder am Thema vorbei.

Beide wären natürlich nicht so blöd und würden kurz vor einer Rezession investieren, wenn sie die prognostizieren könnten. Beide können bzw. konnten es aber nicht.

 

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dev
vor 52 Minuten schrieb Schwachzocker:

Du schreibst wieder am Thema vorbei.

Beide wären natürlich nicht so blöd und würden kurz vor einer Rezession investieren, wenn sie die prognostizieren könnten. Beide können bzw. konnten es aber nicht.

Entschuldige.

 

Auf jeden Fall waren sie schlauer als so manche theoretische Labertasche hier ;-)

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Schwachzocker
vor 21 Minuten schrieb dev:

Entschuldige.

 

Auf jeden Fall waren sie schlauer als so manche theoretische Labertasche hier ;-)

:thumbsup:

Genau so ist es!

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Laravel
vor 6 Stunden schrieb Schwachzocker:

Bist Du sicher, dass Du beurteilen kannst, wann Konjunkturzyklen beginnen und enden? Warren Buffet kann das offenbar nicht. Sonst würde er jetzt wohl keine Aktien kaufen. Die Bundesregierung kann es auch nicht.

Wenn Du es kannst, hast Du den meisten Markteilnehmern etwas voraus. In dem Fall benötigst Du uns gar nicht.

 

Im Grunde genommen bist Du so gut wie Millionär, wenn sich Deine Einschätzungen als zutreffend erweisen.

 

Dann mal sehen, wie es bis 2020 aussieht ;)

Ich sage es ja nicht voraus, sondern gehe von einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit aus und diese ist mir wiederum zu groß um jetzt noch einzusteigen :) 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 9 Minuten schrieb Laravel:

 

Dann mal sehen, wie es bis 2020 aussieht ;)

Ich sage es ja nicht voraus, sondern gehe von einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit aus und diese ist mir wiederum zu groß um jetzt noch einzusteigen :) 

 

Sehr gute Entscheidung :thumbsup: - wenn du denn richtig liegst mit deiner Vermutung.

PS

Nur mit Wahrscheinlichkeitsrechnung hat das nix zu tun :wacko:

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JosefSpa
vor 42 Minuten schrieb Laravel:

Ich sage es ja nicht voraus, sondern gehe von einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit aus und diese ist mir wiederum zu groß um jetzt noch einzusteigen

Das hörte man 2011, 2012, 2013, 2014,......... bis heute.... Also wirds wohl nichts mit dem Anlegen. Und wenn irgendwann die Krise doch kommt, dann könnte es noch weiter runter gehen also dann auch nochmal abwarten. Abwarten und abwarten. Die einen warten und die anderen verzinsen ihr Kapital. Wo willst du dazu gehören?

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Juninho
vor 54 Minuten schrieb JosefSpa:

Das hörte man 2011, 2012, 2013, 2014,......... bis heute.... Also wirds wohl nichts mit dem Anlegen.

Man könnte ja auch einfach shorten. Machen solche Leute aber nicht. Ich weiß zwar nicht, was daran so faszinierend ist, aber man will wohl einfach der Eine sein, der hinterher allen erzählt, dass er es ja gesagt hat. Dirk Müller führt mit dieser Strategie einen ganzen Youtube Kanal.

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GoGi
vor 10 Stunden schrieb Laravel:

Da unser Geldsystem auf einem Schuldensystem basiert und wir neben der Inflation auch noch Geld mit Zinsen "erzeugen", welches gar nicht existiert. Ergo ist das System im Ungleichgewicht.

Darüber gab es schon einen Thread. Solche Aussagen sind in der Regel Missverständnisse.

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Sparkommissar
vor 3 Stunden schrieb Laravel:

Dann mal sehen, wie es bis 2020 aussieht ;)

Mein Prognose: Du wartest immer noch auf den richtigen Einstiegszeitpunkt, weil selbst wenn es bis dahin einen größeren oder kleineren Rücksetzer gegeben haben sollte, kannst Du dir nie sicher sein, dass die Kurse nicht noch weiter fallen.

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Layer Cake
· bearbeitet von Layer Cake
vor 31 Minuten schrieb Sparkommissar:

Mein Prognose: Du wartest immer noch auf den richtigen Einstiegszeitpunkt, weil selbst wenn es bis dahin einen größeren oder kleineren Rücksetzer gegeben haben sollte, kannst Du dir nie sicher sein, dass die Kurse nicht noch weiter fallen.

Ich denke, das trifft den Nagel auf den Kopf! Ich habe selbst lange eine gleiche Einstellung gehabt. Selbst, wenn es mal bergab geht, weiß nämlich niemand wie tief, wie lange, mit wie vielen Zwischenstopps. Derartige Rücksetzer gab es auch in den letzten Jahren. Wann wäre man wieder eingestiegen? In den letzten Jahren waren die Rücksetzer nur kurz und man hätte sie verpasst, wenn man nicht innerhalb relativ kurzer Zeit nachgekauft hätte. Bei einem größeren Einbruch kann genau das (zumindest kurz- und mittelfristig) zu der Annahme führen, man war zu früh dran. Genau daher ist es ja nicht so einfach. Vielleicht ist einfach das Ziel falsch, immer den bestmöglichen Einstiegszeitpunkt zu suchen. Auf lange Sicht (>15 Jahre) war kein Einstiegszeitpunkt so schlecht. Und auch das gilt nur, wenn man ausreichend diversifiziert hat.

 

Und da kommt noch etwas dazu, was sehr wichtig ist, im Eröffnungspost genannt wurde, aber wohl etwas unterging: "In jungen Jahren". Das bedeutet, dass hoffentlich noch eine lange Zeit an Einnahmen und Humankapital zur Verfügung steht, um weiter zu investieren. Fast keiner hat mit 20 alles Kapital investiert und hört dann auf. Wenn man das einmal bedenkt, erübrigt sich die restliche Denkweise schon fast. Investiere einfach brav immer weiter und du hast gute Chancen auf Erfolg.

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Schwachzocker
vor 9 Stunden schrieb Laravel:

 

Dann mal sehen, wie es bis 2020 aussieht ;)

Ich sage es ja nicht voraus, sondern gehe von einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit aus und diese ist mir wiederum zu groß um jetzt noch einzusteigen :) 

Das ist ja schön und gut. So wie es aussieht handelt es sich aber nicht um eine Einschätzung, die auf bestimmte Fakten basiert oder gar um eine gewisse Wahrscheinlichkeit, sondern nur um ein Gefühl. Und auch die Entscheidung, nichts zu machen, ist eine Entscheidung, die sich nachteilig auswirken kann.

Woran machst Du die Wahrscheinlichkeit fest?

Wo hast Du gelesen, dass ein Wirtschaftsboom an Altersschwäche stirbt?

Anfang 2016 ist der MSCI World um ca. 20% gefallen. Wir standen kurz vor einer Deflation. Wieso kann das nicht die Korrektur gewesen sein, die Du noch erwartest?

Die immer wieder zu lesende Aussage, dass die Börsen seit 2009 nur nach oben gelaufen sind, ist falsch. Ein Blick auf den MSCI World reicht, um das zu erkennen.

 

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Du investierst?  

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eidgenoss61
· bearbeitet von eidgenoss61
Am 3.7.2018 um 17:53 schrieb Laravel:

Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege und schreibt mir eure Meinungen hierzu. Sehe ich was falsch, übersehe ich etwas usw und so fort. Natürlich muss ich mir erstmal über die Frage eins im klaren sein, bevor ich mich dann in Frage zwei für die Art der Investition entscheide. Aber dafür bin ich ja hier, um mit euch darüber zu diskutieren.

 

 

Einiges wurde schon angesprochen.

 

 

Wenn ich nochmal 21 wäre, würde ich für die folgenden 20 Jahre 100% Aktien (im Sinne von ETFs) fahren. In diesem Alter kann man sich diesem Risiko aussetzen.

Und für Notfälle (plus Anschaffungen, Rücklagen für Studium, etc) natürlich entsprechende Barreserven einplanen.

 

 

 

 

 

vor 18 Stunden schrieb Walter White:

Ich lese hier von TO zu viel "ich denke, ich könnte, ich sollte, ich weiß, das,.....". Eine Baisse wird kommen, wann das weiß niemand. Es ist auch nicht wichtig zu wissen wann sie kommt, wichtiger ist es zu wissen was zu tun ist und wie ich das Risiko eingrenze. Stichwort Asset Allocation.

 

Sehr schön.

Wird hier leider in der Diskussion, welcher ETF jetzt welche TD hat, oft vernachlässigt.

 

 

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eidgenoss61
vor 18 Stunden schrieb Schwachzocker:
vor 20 Stunden schrieb dev:

Buffett investiert nicht in die Wirtschaft, sondern in einzelne Unternehmen, deshalb interessiert ihn der Konjunkturzyklus wenig.

 

Edit: Und auch der Altmeister Kostolany sieht das ähnlich:

 

Du schreibst wieder am Thema vorbei.

Beide wären natürlich nicht so blöd und würden kurz vor einer Rezession investieren, wenn sie die prognostizieren könnten. Beide können bzw. konnten es aber nicht.

 

 

Er scheint da einen Trieb zu haben, immer wieder mit dem gleichen Thema durch die Threads ziehen zu müssen. Spannend zu beobachten.

 

 

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Kapuzenpullimann

Passt, wie ich finde, sehr gut hier rein: 

 

"Insgesamt können wir resümieren: Wer an der Seitenlinie des Aktienmarktes steht, wie die meisten Deutschen das tun, den wird diese Passivität auf lange Sicht teuer zu stehen kommen und zwar durch entgangenen Vermögenszuwachs in möglicherweise saftigen Größenordnungen. Effektive Altersvorsorge von der Seitenlinie aus ist unmöglich.

Wem die Aktienmärkte (oder die Asset-Klasse Immobilien oder irgendeine andere Asset-Klasse) zu risikoreich erscheinen, der muss seine Asset-Allokation konservativer ausrichten statt über kurz- und mittelfristige Marktbewegungen zu spekulieren.

Aus unserer Sicht am klügsten ist es, die Geldmittel, die einem im Laufe eines Lebens zufließen, immer sofort gemäß der haushaltsspezifischen Asset-Allokation zu investieren, wenn die Mittel auf dem eigenen Girokonto eingehen; ganz und gar unabhängig von den angeblichen oder tatsächlichen Marktbedingungen in diesem Moment und dem Mediengetöse drum herum. Das gilt für kleine Beträge, die man jeden Monat vom Gehalt abzwacken kann, mittlere Beträge wie einen Gehaltsbonus oder hohe Beträge wie eine große Erbschaft oder einen Lotteriegewinn. Risikomanagement sollte man nicht über langfristig in den meisten Fällen renditeschädliches Market Timing machen, sondern über eine den eigenen Verhältnissen angemessene Asset-Allokation. Dazu gehört bei Aktien eine systematische globale Diversifikation, die einen beträchtlichen Teil des Wertschwankungsrisikos von Einzelwerten in diesen Asset-Klassen eliminiert.

Die folgende, an der Anlegerpsychologie orientierte, “Einstiegsstrategie” mag demjenigen weiterhelfen, der einen größeren Einmalbetrag erstmalig in den Aktienmarkt investieren möchte: Die Aufstellung eines “Investmentphasenplans mit Selbstverpflichtung”. Dieser Phasenplan könnte beispielsweise wie folgt, aussehen: (a) Man investiert ein Viertel heute und in jedem der drei folgenden Quartale ein weiteres Viertel (Gesamtdauer 9 Monate). (b) Man investiert ein Sechstel des Anlagebetrages sofort und dann alle sechs Monate ein weiteres Sechstel (Gesamtdauer 30 Monate). In jedem Fall muss man den ursprünglich geplanten Plan konsequent und rein mechanisch umsetzen, egal in welche Richtung sich die Märkte kurzfristig bewegen. Mit einem solchen Plan kann ein Anleger gefühlsmäßig eigentlich nur gewinnen: Steigt der Markt nach dem Anfangsinvestment, freut sich der Anleger über den Wertzuwachs seines Portfolios und über seine Klugheit, das Investment nicht aufgeschoben zu haben. Fällt der Markt, hat er nun die Gelegenheit, zu günstigeren Preisen zu kaufen und wird sich in der Entscheidung bestätigt fühlen, nicht alles auf einmal investiert zu haben. 

Zu berücksichtigen ist allerdings, dass dieser rein psychologisch risikosenkend motivierte Einstiegsfahrplan im Rückblick immer nur die zweitbeste Lösung darstellt. Sind die Kurse in der “gestreckten” Investitionsphase per saldo gestiegen, dann wäre es besser gewesen, alles sofort zu investieren; sind sie gefallen, wäre es besser gewesen, alles erst am Ende zu investieren. Mit diesem Ansatz liegt der Investor im Nachhinein somit nie ganz falsch, aber auch nie ganz richtig.

Alles in allem sollten wir das nie endende Trommelfeuer der Medien über den bevorstehenden Untergang der Welt, des Abendlandes oder des Aktienmarktes ganz einfach ignorieren und stoisch, stur und langfristig über Jahrzehnte hinweg einen auf die persönlichen Verhältnisse abgestimmten, festen Teil unseres Vermögens in die Weltwirtschaft investieren. Das geht am besten und recht einfach mit einem global diversifizierten Indexfonds."

 

Quelle

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retailer

auch ich habe mich vor kurzem mit diesen Gedanken befasst. Was hat mir geholfen: Ich habe mir große Indizes angeschaut und bin dann einmal davon ausgegangen, genau zu dem Zeitpunkt zu kaufen, wo wenige Tage danach die Abwärtsphase begonnen hat und somit der "Crash", dann habe ich geschaut wielange es dauern würde bis ich dieses Level wieder erreicht hätte. Das waren so 7-10 Jahre. Wäre ich also 21 und würde meine Kohle investieren wäre ich (unter der Betrachtung der letzten Male) mit spätestens Mitte 30 wieder auf dem Level wie ich es vor dem "Crash" auch war. Sind die Rücksetzer kleiner geht es schneller. Das hat mir gereicht um zu sagen ich gehe gemäß meiner Asset Allocation im Risiko Bereich All in, denn es kann jetzt runter gehen, dann sitze ich das aus, es kann aber auch erstmal noch 2 Jahre hoch gehen und dann runter gehen, dann sind die Verluste allerdings erstmal geringer, weil ich ja früher und damit niedriger eingestiegen bin.

 

Wie so oft kommt es immer auf den Blickwinkel und die eigene persönliche Einstellung an. Du musst das dann aber auch mental aushalten können wenn es 50% nach unten geht. Wie immer im Leben geht es nach einem tief immer auch wieder nach oben. Das beste dafür wäre einfach nicht den Kurs deiner Aktien und Fonds anzuschauen bis du das Geld irgendwann brauchst, aber wer kann das schon?

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Chh

Moin zusammen,

ich merke schon, dass es sich bei dem Thema Rezessions-Market-Timing um ein übles handelt. Dennoch möchte ich die Frage aus taktischer Sicht noch einmal aufwärmen, denn meine Situation ist leicht anders als die des TO.

 

Ich bin 36 Jahre alt, habe ca. 25k für eine Einmal-Investition in ETFs zur Verfügung (mit anschließender geplanter Weiterbesparung mit zusätzlichen 1k per Monat). Nun frage ich mich, ob zum jetzigen Zeitpunkt "all-in" die beste Option ist, oder ob gute alternative Strategien empfohlen werden können. So etwas wie 30% jetzt, 30% Cost-Averaging über die nächsten X Jahre und 30% wenn der Zeitpunkt günstig scheint (--> mitten in einer möglichen Rezession, mit einer vorab definierten Wartezeit von max. Y Jahren). Zahlen mal aus der Luft gegriffen.

Ich gehe vom Gefühl her davon aus, dass eine derartige "alternative Strategie" eher Blödsinn als sinnvoll ist und tendiere eher dazu, jetzt voll einzusteigen (früher ist besser als später), möchte aber dennoch einmal eure Meinung dazu hören.


Grundsätzlich bin ich eher der simple 1- oder 2-Welt-ETF-Typ, möchte langfristig anlegen (Altersvorsorge) und kann Krisen gut aussitzen (Anlagehorizont 30 Jahre).

 

Ist mein erster Post hier im Forum. An dieser Stelle daher einmal ein expliziter Dank an alle Urgesteine, die hier unfassbare Kompetenz unter die Leute bringen und uns an ihrer(/n) Erfahrung(en) teilhaben lassen!

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west263
vor 11 Minuten schrieb Chh:

und uns an ihrer(/n) Erfahrung(en) teilhaben lassen!

die Frage ist ja erstmal, Wieviel Erfahrung hast Du?

Reicht es dir tatsächlich aus, wenn hier jemand mit 2.000 - 5.000 Beiträgen sagt, AllIn alles rein und sofort, das Du das dann auch tust und dich mit dieser Entscheidung, welche ja nicht deine eigene war, wohl fühlst?

 

vor 14 Minuten schrieb Chh:

und kann Krisen gut aussitzen (Anlagehorizont 30 Jahre).

damit wäre wir wieder bei der Erfahrung, ob Du das wirklich kannst. Die Frage kannst Du nämlich erst beantworten, wenn Du mal die eine oder andere Krise mitgemacht hast.

 

Mein Vorschlag:

Lass deine Einmalanlage erstmal da liegen, wo sie liegt. Nimm den Vanguard All-World oder einen ACWI als 1-ETF Lösung und kaufe für deine 1.000€ monatl und fange so an. Du hörst ja dann nicht auf, dich weiter zu belesen und zu informieren. Du beschäftigst ab diesen Zeitpunkt mit deiner Geldanlage. Das wäre ja sowieso am Anfang ein 100% Anteil an risikoreicher Anlage und über diese muss ja auch weiter nachgedacht werden.

Ob und wie Du dann mit den 25.000€ weiter machst, kommt von ganz allein. und zwar, wenn Du für dich selber deine eigene Risikogrenze festlegst.

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capo
· bearbeitet von capo
vor einer Stunde schrieb Chh:

Moin zusammen,

ich merke schon, dass es sich bei dem Thema Rezessions-Market-Timing um ein übles handelt. Dennoch möchte ich die Frage aus taktischer Sicht noch einmal aufwärmen, denn meine Situation ist leicht anders als die des TO.

 

Ich bin 36 Jahre alt, habe ca. 25k für eine Einmal-Investition in ETFs zur Verfügung (mit anschließender geplanter Weiterbesparung mit zusätzlichen 1k per Monat). Nun frage ich mich, ob zum jetzigen Zeitpunkt "all-in" die beste Option ist, oder ob gute alternative Strategien empfohlen werden können. So etwas wie 30% jetzt, 30% Cost-Averaging über die nächsten X Jahre und 30% wenn der Zeitpunkt günstig scheint (--> mitten in einer möglichen Rezession, mit einer vorab definierten Wartezeit von max. Y Jahren). Zahlen mal aus der Luft gegriffen.

Ich gehe vom Gefühl her davon aus, dass eine derartige "alternative Strategie" eher Blödsinn als sinnvoll ist und tendiere eher dazu, jetzt voll einzusteigen (früher ist besser als später), möchte aber dennoch einmal eure Meinung dazu hören.

 

Aktuelles Lesematerial: https://www.gerd-kommer-invest.de/timing-des-markteinstiegs/

 

Wer vor einer größeren Investition in den Aktienmarkt steht, hat fast immer das Gefühl, zu einem schlechten Zeitpunkt zu investieren. Eine in diesem Zusammenhang oft gehörte Strategie ist, mit dem Einstieg so lange zu warten, bis der Markt um einen bestimmten Prozentsatz eingebrochen ist, sodass man dann zu besseren Kursen deutlich günstiger investieren kann. Das Hauptproblem dieses Ansatzes ist, dass dabei die Gefahr besteht, gar nie in den Markt einzusteigen, wenn die gewählte Verlustschwelle nicht unterschritten wird. Wir haben uns anhand historischer Daten angeschaut, wie oft eine solche Strategie in den letzten 49 Jahren funktioniert hätte. Die Ergebnisse unseres Backtests legen nahe, dass man von dieser Art von “Crash Timing” besser die Finger lassen sollte, denn in überraschend vielen Fällen wäre die Strategie nicht aufgegangen und man wäre nie in den Markt eingestiegen. Die wahrscheinlichkeitsgewichtete Rendite des getesteten Ansatzes ist niedriger als die von Soforteinstieg mit Buy-and-Hold.

 

-----------------------------------

 

Es gibt ja zig wissenschaftliche Publikationen zu dem Thema. Die helfen bei emotionalen Entscheidungen aber manchmal nur bedingt weiter. Sieh es mal so: die Summe von 25k sind auf deinen Anlagezeitraum betrachtet gar nicht so viel:

 

25k jetzt

1000k monatlich * 30 Jahre = 360k

25k sind also rund 7% deiner gesamten Anlagesumme.

 

So relevant ist es also gar nicht, egal für welche Option du dich entscheidest. Letztendlich musst du dich aber auch mit deiner Entscheidung wohlfühlen. Wie würdest du reagieren, wenn du heute 25k investierst und in 6 Monaten haben wir einen Crash von -30%? Wie würdest du reagieren, wenn die Kurse nach oben schießen und auf einmal 15% im Plus stehen, du aber heute nur 5k investiert hast?

 

-----------------------------------

 

Zum Thema "30% wenn der Zeitpunkt günstig scheint (--> mitten in einer möglichen Rezession, mit einer vorab definierten Wartezeit von max. Y Jahren):

 

Wenn deine Aktienquote nicht bei 100% liegt kannst du diese Investitionen ja auch aus Tagesgeldreserven tätigen.

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Chh

Cool, danke euch für die schnelle Reaktion und die Ausführungen.

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west263
vor 15 Minuten schrieb capo:

25k jetzt

1000k monatlich * 30 Jahre = 360k

25k sind also rund 7% deiner gesamten Anlagesumme.

wenn man mit Ü60 in seinem Ohrensessel sitzt, die Enkelkinder daneben stehen und man philosophiert darüber, Habe ich mir vor 30 Jahren einen Kopf zerbrochen, ob ich meine damaligen 25.000€ sofort oder erst mal nur in Teilen investieren soll, dann ich es rückblickend einfach, bei 360k Investition in den Jahren, alles sofort rein zu tun zu sagen.

aber nicht aus heutiger Sicht.

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capo
· bearbeitet von capo
vor 17 Minuten schrieb west263:

wenn man mit Ü60 in seinem Ohrensessel sitzt, die Enkelkinder daneben stehen und man philosophiert darüber, Habe ich mir vor 30 Jahren einen Kopf zerbrochen, ob ich meine damaligen 25.000€ sofort oder erst mal nur in Teilen investieren soll, dann ich es rückblickend einfach, bei 360k Investition in den Jahren, alles sofort rein zu tun zu sagen.

aber nicht aus heutiger Sicht.

 

Bin ich ganz bei dir. Wie gesagt, man muss sich abseits aller rationalen Überlegungen auch wohl damit fühlen diese, aus heutiger Sichtweise, große Summe auf einen Schlag anzulegen. Vielleicht fällt die Betrachtung leichter wenn man es aus einer anderen Perspektive wahrnimmt.

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