Zum Inhalt springen
Holgerli

Einmalige Kapitalabfindung für stillgelegten bAV-Vertrag ERGO Pensionskasse AG

Empfohlene Beiträge

Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Hallo zusammen,

 

Folgende Ausgangssituation:

Abgeschlossenen wurden bei der Hamburg Mannheimer Pensionkasse AG (heute: ERGO Pensionskasse AG) zwei Rentenversicherungen „Corporate Flex“ in Form von Entgeltumwandlung

a.)    100,00 Euro Einzahlung vom 01.08.2004 bis 01.02.2007. Also 30 Monate bzw. 3.000,00 Euro.

b.)    25,00 Euro Einzahlung vom 01.12.2005 bis 01.02.2007. Also 14 Monate bzw. 350,00 Euro.

 

Vertrag b.) sollte damals eine Erweiterung von Vertrag a.) werden was aber aufgrund geänderter Steuergrundlagen nicht mehr ging. Rentenbeginn wäre bei beide Mai 2040.

 

Zum 01.02.2007 erfolgte damals eine berufl. Umorientierung,  sodass beide Verträge über mehr als 3 Jahre ruhend gestellt wurden. Als die Verträge im Februar 2011 wieder bespart werden sollten, weigerte sich die ERGO dies zu tun, mit der Begründung, dass sie seit über 36 Monate ruhen. Dies wurde damals von mir so hingenommen.

 

Die letzte jährliche Versicherungsinformation aus Mitte 2017 lautet wie folgt für Stichtag Mai 2040:

 

Vertrag a.)
Lebenslange monatliche Rente: 25,24 EUR
oder: Einmalige Kapitalabfindung:  5.043.76 EUR + ggf. 130,00 EUR nicht garantierter Überschüsse
oder: Beitragsrückgewähr bei Tod: 3.000,00 EUR

 

Vertrag b.)
Lebenslange monatliche Rente: 0,61 EUR
oder: Einmalige Kapitalabfindung:  147,29 EUR + ggf. 13,00 EUR nicht garantierter Überschüsse
oder: Beitragsrückgewähr bei Tod: 350,00 EUR

 

Seitdem ich wusste, dass ich die Verträge nicht mehr besparen kann, habe ich direkt eine neue bAV mit einer zu erwartenden, garantierten monatl. Rentenanwartschaft von 415 Euro/Monat abgeschlossen. Nur zur Info. Dass soll aber nicht das Thema sein.

Gestern kamen zwei Briefe von der Ergo Pensionsversicherung AG mit folgenden Angebot, da die voraussichtlichen garantierten Renten zum 1. Mai 2040 mit 25,24 Euro bzw. 0,61 Euro unter der monatlichen Bagatellgrenze nach §18 Sozialgesetzbuch IV liegen bietet mir die ERGO eine einmalige Kapitalabfindung  zum 01.08.2018 an.

 

Vertrag a.) einmaliges Kapital + Überschussanteile: 2.556,02 EUR + 138,97 EURO = 2.694,99 EUR
Vertrag b.) einmaliges Kapital + Überschussanteile: 90,31 EUR + 7,81 EURO = 98,12 EUR

Es wird darauf hingewiesen, dass der Betrag voll einkommens- und krankenkassenbeitragspflichtig ist.

 

So, die Frage ist nun: Was machen?

 

Folgende Fragen stellen sich mir:
- Was passiert zukünftig mit der ERGO Pensionskasse wenn bei denen schon jetzt die Lebensversicherung verscherbelt wird?

- Kann die ERGO ggf. 2040 so oder so aufgrund der Bagatellgrenze die Auszahlung als monatl. Rente verweigern und ich schiebe das unvermeidliche gerade nur auf

- Gerechnet mit 2% Inflation wäre die Rente von absolut 26,00 Euro bzw. der Rückkaufwert von ca. 5.200,00 Euro in 2040, dann nur noch ca. 17,00 Euro bzw. 3350,00 Euro wert

 

Ich wäre um Rückmeldungen dankbar.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tyr
· bearbeitet von tyr

Du könntest ja die beiden Verträge auszahlen lassen und soweit von der Förderkonstellation (BBG) sinnvoll über die nächsten Jahre verteilt 2.800 Euro extra in deinen neuen Betriebsrentenvertrag einzahlen. Dann hättest du mehr Übersicht über deine Betriebsrente und du bist die Ergo Pensionskasse los.

 

Oder die Geldanlage der Auszahlungen selber machen. Ist eh nicht viel Geld, als dass es sich dafür lohnt, jedes Jahr Zettel abzuheften und irgendwann ab 2040 dann nochmal Zeit mit so Miniansprüchen zu verbringen. Nachteil könnte sein, dass du ggf. alte hohe Garantiezinszusagen verlierst.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
raptor14

wieso hat sich die Kapitalabfindung von Vertrag a) quasi halbiert zwischen der Versicherungsinformation 2017 und dem Angebot aus 2018?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Tenno
vor 6 Minuten schrieb raptor14:

wieso hat sich die Kapitalabfindung von Vertrag a) quasi halbiert zwischen der Versicherungsinformation 2017 und dem Angebot aus 2018?

Der erste Wert bezieht sich auf 2040

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli
vor 4 Stunden schrieb Tenno:

Der erste Wert bezieht sich auf 2040

 

Exakt. Bei Vertrag b.) ist es ja noch etwas heftiger: Hier kommt ja quasi weniger als 1/3 der Einzahlungssumme wieder raus.

Ich vermute mal ganz stark, dass das mit der Provision (die damals zuerst und komplett bezahlt werden musste) und der kurzen Laufzeit zusammenhängt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli
vor 13 Stunden schrieb tyr:

Du könntest ja die beiden Verträge auszahlen lassen und soweit von der Förderkonstellation (BBG) sinnvoll über die nächsten Jahre verteilt 2.800 Euro extra in deinen neuen Betriebsrentenvertrag einzahlen. Dann hättest du mehr Übersicht über deine Betriebsrente und du bist die Ergo Pensionskasse los.

Auf die Idee bin ich ehrlich gesagt nicht gekommen. Und so schlecht ist die garnicht. Sondern sehr gut. So ist das Geld wieder geblockt für die Altersvorsorge. Ich muss mich halt nur erkundigen, wie die Steuer/KV da reinschlägt.

 

vor 13 Stunden schrieb tyr:

Ist eh nicht viel Geld, als dass es sich dafür lohnt, jedes Jahr Zettel abzuheften und irgendwann ab 2040 dann nochmal Zeit mit so Miniansprüchen zu verbringen. Nachteil könnte sein, dass du ggf. alte hohe Garantiezinszusagen verlierst.

Das Problem sehe ich auch. Das mit den hohen Garantiezinsen weniger. Ich bekomme irgendwas um 27 Euro ausgezahlt ab 2040. Ob dieser Wert nun auf 0,75% oder 5,00% Garantiezinsen beruht, kann mir ja eigentlich egal sein. Ich werde eh nie wieder in den Vertrag reinkommen und von den Zinsen profitieren. Oder übersehe ich etwas?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Themack
· bearbeitet von Themack
Am 7.7.2018 um 13:08 schrieb Holgerli:

Auf die Idee bin ich ehrlich gesagt nicht gekommen. Und so schlecht ist die garnicht. Sondern sehr gut. So ist das Geld wieder geblockt für die Altersvorsorge. Ich muss mich halt nur erkundigen, wie die Steuer/KV da reinschlägt.

 

Das Problem sehe ich auch. Das mit den hohen Garantiezinsen weniger. Ich bekomme irgendwas um 27 Euro ausgezahlt ab 2040. Ob dieser Wert nun auf 0,75% oder 5,00% Garantiezinsen beruht, kann mir ja eigentlich egal sein. Ich werde eh nie wieder in den Vertrag reinkommen und von den Zinsen profitieren. Oder übersehe ich etwas?

Isoliert betrachtet (ohne Steuer/KV) sehe ich bei a) die Wahl zwischen ca 2,7 Tsd heute und ca. 5,1 Tsd in 2040 (außer im Falle des Ablebens), also ca 3% Kapitalzuwachs p.a. 

Hätte ich in meiner bAV gerne ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
whister

Ich würde Vertrag a behalten, da er scheinbar nicht die schlechtesten Konditionen hat und du die Möglichkeit der Kapitalabfindung zu Rentenbeginn hättest. Vertrag b lohnt sich einfach nicht und dort würde ich das Angebot annehmen. Ich persönlich habe jedoch auch kein Problem mit vielen kleinen Verträgen - das mag bei dir vllt. anders sein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli

Danke euch beiden für Euer Feedback.

 

Am 8.7.2018 um 20:46 schrieb Themack:

Isoliert betrachtet (ohne Steuer/KV) sehe ich bei a) die Wahl zwischen ca 2,7 Tsd heute und ca. 5,1 Tsd in 2040 (außer im Falles des Ablebens), also ca 3% Kapitalzuwachs p.a. 

Hätte ich in meiner bAV gerne ;)

Ja, Steuern und KV werden gut reinhauen, da wird der Unterschied noch größer sein. Allerdings weiss ich nicht wie du auf 3% Wachstum p.a. kommst. Rechne ich auf 23 Jahre (als von heute aus) komme ich auf max. 2,3%, Rechne ich von 2007 komme ich auf max. 1,65% p.a. brutto

 

Am 10.7.2018 um 13:35 schrieb whister:

Ich würde Vertrag a behalten, da er scheinbar nicht die schlechtesten Konditionen hat und du die Möglichkeit der Kapitalabfindung zu Rentenbeginn hättest. Vertrag b lohnt sich einfach nicht und dort würde ich das Angebot annehmen. Ich persönlich habe jedoch auch kein Problem mit vielen kleinen Verträgen - das mag bei dir vllt. anders sein.

Hatte ich auch schon überlegt. Ich schwanke gerade etwas zw. beiden auflösen (bin hier aber noch im Gespräch mit meiner jetzigen bAV bezüglich einer oder mehrerer Sonderzahlungen wie @tyrvorschlug) oder eben nur die kleine.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Themack
vor 4 Stunden schrieb Holgerli:
Am 8.7.2018 um 20:46 schrieb Themack:

Isoliert betrachtet (ohne Steuer/KV) sehe ich bei a) die Wahl zwischen ca 2,7 Tsd heute und ca. 5,1 Tsd in 2040 (außer im Falles des Ablebens), also ca 3% Kapitalzuwachs p.a. 

Hätte ich in meiner bAV gerne ;)

Ja, Steuern und KV werden gut reinhauen, da wird der Unterschied noch größer sein. Allerdings weiss ich nicht wie du auf 3% Wachstum p.a. kommst. Rechne ich auf 23 Jahre (als von heute aus) komme ich auf max. 2,3%, Rechne ich von 2007 komme ich auf max. 1,65% p.a. brutto

Ganz grob überschlagen für ca. 21,5 Jahre: 

((5,1/2,7)^(1/21,5))-1=3%

 

Plausibilitätscheck:

Du kommst bei 2% Inflationserwartung auf 3350,- heutigen Zeitwert (der 2040-Auszahlung); das sind 24% mehr als die angebotenen 2,7k. Verteil diesen Mehrertrag auf die Restlaufzeit und Du landest bei ca. 1% p.a. (über die unterstellte Inflationsrate von 2%), da hast Du in Summe wieder die 3% im Blick.

 

Auf +/- 0,1% käme es mir nicht an, genau so wenig auf die Rückschau ab Vertragsbeginn.

 

Du hast die beiden Optionen, eine relativ klar zu ermittelnde individuelle Steuer/KV-Situation in 2018 und viel Unsicherheit zur Situation 2040 hinsichtlich Steuer/KV, zwischenzeitlicher Inflation etc.

Lässt man Steuer/KV außer acht bzw. unterstellt man, daß die relative Belastung daraus heute nicht kleiner wäre als 2040, fände ich ca. 3% attraktiv. 

Wer eine heute abzuschließende  Alternativanlage mit ähnlichem Rendite/Risikoprofil kennt, gerne her damit;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli

Danke für die Rechnung. Ich habe anders gerechnet, weil mir die Rückschau eben doch wichtig ist.

Für den Fall, dass ich den großen bAV-Vertrag auflöse, kommt für mich eigentlich nur in Frage, dass ich das Geld in die neue bAV übertrage.

Von daher liegt das Geld halt nicht zinslos herum, sondern wird sich auch wieder vermehren.

 

Aber warten wir erstmal ab was mein aktueller bAV-Versicherer sagt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli

Um es kurz zu machen: Ich werde nicht verkaufen.

 

Der Grund ist ganz einfach: Ich habe den Versicherungsvertreter meiner jetzigen baV angeschrieben und der hat mir mehrfach sehr deutlich gesagt, dass ich seiner Meinung nach Geld verbrenne mit einem Verkauf.

Er hat nochmal deutlich darauf aufmerksam gemacht, dass ich den kompletten Betrag versteuern und die Sozialabgaben abführen muss. Dann würde vom Betrag geschätzt nochmal 30 bis 50% abgehen.

Sein Fazit war, dass das ein gutes Geschäft ist. Für die ERGO... die sich so eines Altvertrages mit sehr hohem Garantiezins entledigen kann.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Themack
vor 3 Minuten schrieb Holgerli:

Um es kurz zu machen: Ich werde nicht verkaufen.

 

Der Grund ist ganz einfach: Ich habe den Versicherungsvertreter meiner jetzigen baV angeschrieben und der hat mir mehrfach sehr deutlich gesagt, dass ich seiner Meinung nach Geld verbrenne mit einem Verkauf.

Er hat nochmal deutlich darauf aufmerksam gemacht, dass ich den kompletten Betrag versteuern und die Sozialabgaben abführen muss. Dann würde vom Betrag geschätzt nochmal 30 bis 50% abgehen.

Sein Fazit war, dass das ein gutes Geschäft ist. Für die ERGO... die sich so eines Altvertrages mit sehr hohem Garantiezins entledigen kann.

 

M.E. gute Entscheidung. Und selbst wenn Dir nachher Protektor die garantierten ca. 3% überweisen sollte, kannst Dir ja Wurst sein ;) Schönes Wochenende

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...