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Haircooles

Liquiditätsreserve

Empfohlene Beiträge

marcel
vor 7 Minuten schrieb Schwachzocker:

Doch!:lol:

Unendliche Weisheit tropft aus jedem Deiner Posts. :)

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padavona
· bearbeitet von padavona

Da hat ja jeder irgendwie eine eigene Herangehensweise. Ich schaue immer, dass ich mind. 6 Monate lang alle Ausgaben decken zu könnte, wenn alle meine Einkommen wegfielen. Aber das ist jetzt keine "eiserne" Reserve, die nur im Notfall angefasst werden soll. Ich versuch einfach nur möglichst nicht unter die 6 Monate zu fallen. Wenn es doch mal vorkommt wandert halt eine Zeit lang mehr Geld aufs Tagesgeldkonto als in Aktien oder Fonds. In einem echten Notfall (also nicht "Waschmaschine oder Auto kaputt"), muss ich halt Aktien oder Fonds verkaufen.

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eidgenoss61
vor 9 Minuten schrieb padavona:

Da hat ja jeder irgendwie eine eigene Herangehensweise. Ich schaue immer, dass ich mind. 6 Monate lang alle Ausgaben decken zu könnte, wenn alle meine Einkommen wegfielen. Aber das ist jetzt keine "eiserne" Reserve, die nur im Notfall angefasst werden soll. Ich versuch einfach nur möglichst nicht unter die 6 Monate zu fallen. Wenn es doch mal vorkommt wandert halt eine Zeit lang mehr Geld aufs Tagesgeldkonto als in Aktien oder Fonds. In einem echten Notfall (also nicht "Waschmaschine oder Auto kaputt"), muss ich halt Aktien oder Fonds verkaufen.

 

Schön beschrieben!

So sehe ich meine Notreserver ebenfalls: Unabhängigkeit.

Ich zähle dazu:

- mehrere zig k CHF (und EUR) in Scheinen zu Hause

- Privat-Konto

- Kreditrahmen auf Kreditkarten (werden immer am Monatsende ausgeglichen)

 

Das gibt mir in welchem Fall auch immer einen hohen Handlungsspielraum.

Und bei der Infaltionsrate in der Schweiz interessiern mich die paar Peanuts-Zinsen nicht die Bohne. Hier "bezahle" ich einfach für meine Absicherung/Flexibililtät.

(Die Absicherung für die ganz harten Fälle sind in paar kg blaue Bohnen in Messing-Fassung.)

 

 

 

 

 

 

 

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klingklang
vor 12 Stunden schrieb eidgenoss61:

- Privat-Konto

Welche Vorteile hat das denn, oder ist hier die Trennung Geschäft/Privat gemeint?

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Nostradamus85

Ich habe kein Not-Groschen-Konto. Das Girokonto ist der Umschlagsplatz für Ausgabe und Einkünfte. Dieses kappe ich jeden Monat auf 4000€. Alles darüber fließt ins Depot oder eben in andere Asset-Klassen je nach Gewichtung. Kommen Sonderausgaben hinzu, z.B. Reparaturen etc., dann läuft das Gehalt normal wieder ins Giro und wenn dann nach der Gehaltszahlung nur 4100€ im Giro liegen, dann fällt die Überweisung auf das Depotkonto eben kleiner aus ;-)

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dev
· bearbeitet von dev

Ähnlich mache ich es auch, Divi & Einnahmen landen auf dem Giro, der "Überlauf" geht ins Tagesgeld und dann wird bei gutem Preis das Tagesgeld in Aktien investiert.

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Nachdenklich
vor 19 Stunden schrieb DrFaustus:

Ich finde es bemerkenswert, dass hier immer wieder heruntergebetet wird, dass eine Investition heute statistisch besser ist als eine Investition morgen. Aber die 2-3 Monatsgehälter werden genauso herunter gebetet. Obwohl ich mir keine einzige Rechnung vorstellen kann, in der ich einen finanziellen Vorteil durch diese unverzinste Geldhortung erziele...

Schön zu sehen, daß jemand die Rechenregeln auch nutzt!

:thumbsup:

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Haircooles
vor 3 Stunden schrieb Nostradamus85:

Ich habe kein Not-Groschen-Konto. Das Girokonto ist der Umschlagsplatz für Ausgabe und Einkünfte. Dieses kappe ich jeden Monat auf 4000€. Alles darüber fließt ins Depot oder eben in andere Asset-Klassen je nach Gewichtung. Kommen Sonderausgaben hinzu, z.B. Reparaturen etc., dann läuft das Gehalt normal wieder ins Giro und wenn dann nach der Gehaltszahlung nur 4100€ im Giro liegen, dann fällt die Überweisung auf das Depotkonto eben kleiner aus ;-)

Angenommen du hättest jetzt einen ETF und schiebst dort jedes Monat den Betrag über 4k hinein. Wenn das in einem Monat mal nur 150€ sind, macht das dann Sinn es bei Ordergebühren von zB. 5,90€ (flatex) zu investieren? Wie löst du das Problem mit den hohen Gebühren im Vergleich zum Anlagebetrag?

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 22 Stunden schrieb DrFaustus:

Ich habe diese Rechnung auch mal gemacht und ebenfalls entschieden, dass eine solche "Notfallreserve" völlig unsinnig ist außer für das eigene Wohlbefinden.

Nehmen wir mal an:

Ich spare monatlich 1000 EUR

Mein Monatsnettoeinkommen liegt bei 4000 EUR

Also müsste ich folglich 8000-12000 EUR nahezu unverzinst rumliegen haben (nehmen wir mal an wir finden eine super Tagesgeldanlage für 1%p.a.)

Wie oft trifft einen so ein Finanzieller Notfall? Sagen wir mal alle 3 Jahre

...

Ich finde es bemerkenswert, dass hier immer wieder heruntergebetet wird, dass eine Investition heute statistisch besser ist als eine Investition morgen. Aber die 2-3 Monatsgehälter werden genauso herunter gebetet. Obwohl ich mir keine einzige Rechnung vorstellen kann, in der ich einen finanziellen Vorteil durch diese unverzinste Geldhortung erziele...

 

Finanzielle Notfälle sind Dinge, gegen die man sich nicht sinnvoll versichern kann (oder will), die aber schon an die finanzielle Substanz gehen bzw. einen gehörig in Schwierigkeiten bringen. Beispiele: Scheidung, längere Arbeitslosigkeit, gescheiterte Selbständigkeit, schwere Krankheiten bevor man BU-Schutz oder EMR durchgesetzt bekommt, pflegebedürftige zu versorgende Angehörige, bis man den Pflegefall geregelt bekommt usw.

 

Für Kleinkram braucht man nichts zurücklegen. Und nicht alle Lebenskrisen sind versicherbar.


Manchmal habe ich den Eindruck, dass in diesem Forum in irgendeiner theoretischen Wohlfühlblase diskutiert wird, in der das echte Leben, was tagtäglich um einen passiert irgendwie verdrängt wird, um als risikofreudiger Anleger ja nur keine Chance auf Rendite zu verpassen. Wenn man manchen hier im Forum folgt gibt es weder Verluste, noch Lebenskrisen, sondern nur endlose Rendite und alle werden gemeinsam reich. Irgendwie seltsam realitätsfern.

 

Wer Anfang 60 ist und mit einem Millionenvermögen in der Hinterhand da steht braucht sicher ebenfalls nur wenig oder gar keine liquiden Rücklagen, sondern bedient hoffentlich so eine vorübegehende Notlage durch Beleihung oder Verkauf von Vermögen. Otto-Normalsparer mit Medianeinkommen und Medianvermögen steht etwas anders da.

 

Natürlich kann man sich auf eine allgemeine schwammige Aussage wie Ramstein zurück ziehen, dass risikoarme Anlagen keine Rendite bringen und jeder so eine Entscheidung selbst auf fundierter Grundlage treffen muss. Völlig richtig, das hilft einem Einsteiger aber nicht weiter, der erstmal mit einer Faustformel seine privaten Finanzen ordnen will. Und da passt das mit den 2-6 Haushaltsnettoeinkommen doch für viele schon ganz gut. Das heißt nun nicht, dass es nicht Ausnahmen gibt, die so eine Liquireserve gar nicht brauchen und andere, die viel mehr Liquiditätsbedarf haben.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 16 Minuten schrieb tyr:

 

Finanzielle Notfälle sind Dinge, gegen die man sich nicht sinnvoll versichern kann (oder will), die aber schon an die finanzielle Substanz gehen bzw. einen gehörig in Schwierigkeiten bringen. Beispiele: Scheidung, längere Arbeitslosigkeit, gescheiterte Selbständigkeit, schwere Krankheiten bevor man BU-Schutz oder EMR durchgesetzt bekommt, pflegebedürftige zu versorgende Angehörige, bis man den Pflegefall geregelt bekommt usw.

Und für diese "once-in-a-lifetime" Events, soll man also die 5%p.a. entgangene Rendite hinnehmen?

Das sind das je 1000 EUR, 50 EUR jährlich, die man verschenkt aus welchem Grund eigentlich?

Bei all diesen Events, kann ich Teile meines Depots verkaufen oder beleihen (wenn der Zeitpunkt gerade ungünstig erscheint oder es sich nur um eine temporäre Liquiditätskrise handelt).

Zitat

 

Für Kleinkram braucht man nichts zurücklegen. Und nicht alle Lebenskrisen sind versicherbar.

Anscheinend willst du sie aber doch versichern, indem du Kapital zurückstellst, dass du unverzinst liegen lässt. Ist für mich auch eine Versicherung, die 50 EURp.a. je 1000 EUR kostet. Teuere Versicherung, wenn ich das mal z.B. mit meiner Hausrat vergleiche...

Zitat

 

Manchmal habe ich den Eindruck, dass in diesem Forum in irgendeiner theoretischen Wohlfühlblase diskutiert wird,

Manchmal habe ich den Eindruck hier werden Risikoszenarien herbeigeredet, die zwar immer mal wieder vorkommen, das bestreite ich nicht. Aber die "Absicherung" dieser Szenarien erscheint mir deutlich zu teuer.

Zitat

 

in der das echte Leben, was tagtäglich um einen passiert irgendwie verdrängt wird, um als risikofreudiger Anleger ja nur keine Chance auf Rendite zu verpassen. Wenn man manchen hier im Forum folgt gibt es weder Verluste, noch Lebenskrisen, sondern nur endlose Rendite und alle werden gemeinsam reich, niemand macht Verluste. Irgendwie seltsam realitätsfern.

Es hat gar nichts damit zu tun wie realistisch ich Risiken einschätze oder nicht. Es hat etwas damit zu tun, wie teuer es ist diese Risiken finanziell abzusichern.

 

 

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Nostradamus85
vor 43 Minuten schrieb Haircooles:

Angenommen du hättest jetzt einen ETF und schiebst dort jedes Monat den Betrag über 4k hinein. Wenn das in einem Monat mal nur 150€ sind, macht das dann Sinn es bei Ordergebühren von zB. 5,90€ (flatex) zu investieren? Wie löst du das Problem mit den hohen Gebühren im Vergleich zum Anlagebetrag?

es ist vielleicht etwas blöd formuliert gewesen. Das überschüssige Geld vom Giro landet auf dem Verrechnungskonto der Comdirect, da ich keine Sparpläne mehr habe bzw. die mir bei meinen ETF mit 1,5% zu teuer sind. Auf dem Verrechnungskonto sammle ich bis ca. 4000€ und dann wird eine Order ausgelößt. Das ist in der Regel ein 2-3 Monats-Intervall. Ansonsten hast Du natürlich völlig recht, es macht keinen Sinn eine manuelle Order für 150€ auszulösen, da stehen Gebühren und Investitionssumme in keinem Verhältnis.

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tyr
vor 4 Minuten schrieb DrFaustus:

Und für diese "once-in-a-lifetime" Events, soll man also die 5%p.a. entgangene Rendite hinnehmen?

 

Du traust dir also zu, für die Allgemeinheit entscheiden zu können, dass man so eine Faustregel für die Bildung einer Liquiditätsreserve nicht braucht und 5% p.a. Rendite für den m. E. überschaubaren Betrag wichtiger sind?

 

Nicht schlecht, ich traue mir das nicht zu. Ich sehe in solchen Faustregeln insbesondere für Anfänger und Laien einen Nutzen. Was nicht heißt, dass der Einzelne nicht davon abweichen kann, wenn er es viel besser weiß.

 

vor 4 Minuten schrieb DrFaustus:

Das sind das je 1000 EUR, 50 EUR jährlich, die man verschenkt aus welchem Grund eigentlich?

 

Oben erklärt. Wenn du meinst, dass du immer gesund bleibst, keine Risiken auftreten werden oder du vermögend genug bist, so dass eine Liquireserve aus der Portokasse bedient werden kann: gut so.

 

Für einen nach deutscher Bundesbankstatistik gezählten Anleger mit Medianeinkommen und Medianvermögen und insbesondere die Einsteiger hier im Forum sehe ich das anders. Aber wie immer: deine Meinung, muss nicht meine sein.

 

vor 4 Minuten schrieb DrFaustus:

Bei all diesen Events, kann ich Teile meines Depots verkaufen oder beleihen (wenn der Zeitpunkt gerade ungünstig erscheint oder es sich nur um eine temporäre Liquiditätskrise handelt).

 

Gute Unterscheidung: du kannst das. Das heißt deshalb nicht automatisch, dass das auch jeder andere und Otto-Normalverbraucher kann und will.

 

vor 4 Minuten schrieb DrFaustus:

Anscheinend willst du sie aber doch versichern, indem du Kapital zurückstellst, dass du unverzinst liegen lässt.

 

Ich will niemanden versichern. Ich sehe nur deine Position kritisch und diskutabel.

 

vor 4 Minuten schrieb DrFaustus:

Ist für mich auch eine Versicherung, die 50 EURp.a. je 1000 EUR kostet. Teuere Versicherung, wenn ich das mal z.B. mit meiner Hausrat vergleiche...

 

Wie schonmal geschrieben: wer ein großes Vermögen hat, geringe Verpflichtungen und im Vergleich zum Vermögensstand geringes Einkommen hat kann ggf. auf eine Liquireserve verzichten oder diese über einen Lombardkredit oder Beleihung von Immobilienvermögen o.ä. realisieren. Das heißt aber noch lange nicht, dass man aus solchen Einzelfällen die Empfehlung für jüngere Menschen mit zu versorgenden Angehörigen aus ihrem Einkommen und geringem Vermögen diese Faustregel pauschal sinnlos ist.

 

vor 4 Minuten schrieb DrFaustus:

Manchmal habe ich den Eindruck hier werden Risikoszenarien herbeigeredet, die zwar immer mal wieder vorkommen, das bestreite ich nicht. Aber die "Absicherung" dieser Szenarien erscheint mir deutlich zu teuer.

 

Schon klar, bei dir wird niemand schwer krank, alle leben ewig, Ehen/Beziehungen halten für immer, alle Existenzgründungen sind märchenhaft erfolgreich und nebenbei werden noch alle mit Wertpapieren risikolos reich. Irgendwie lebst du auf einem anderen Planeten als ich. Selbst in Norwegen oder in der Schweiz läuft das reale Leben anders.

 

vor 4 Minuten schrieb DrFaustus:

Es hat gar nichts damit zu tun wie realistisch ich Risiken einschätze oder nicht. Es hat etwas damit zu tun, wie teuer es ist diese Risiken finanziell abzusichern.

 

Es spielt gar keine Rolle, wie teuer die Absicherung des Risikos ist, wenn dieses erheblich ist und einem finanziell das Genick bricht. Vielleicht hat man auch noch das Pech, dass es einen das Leben kostet, wenn es einem nach Verwirklichung des Risikos so dreckig geht, dass es die Lebenserwartung stark verkürzt. Alles schon dagewesen.

 

Aber wie immer: jeder, wie er mag. Hier im Forum brauchen ja scheinbar viele nur eine Privathaftpflichtversicherung. Weitere Absicherungen sind zu teuer. Risiken gibt es nicht, nur entgangene Gewinne.

 

Etwas einseitig pauschal, hm?

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 25 Minuten schrieb tyr:

 

Du traust dir also zu, für die Allgemeinheit entscheiden zu können, dass man so eine Faustregel für die Bildung einer Liquiditätsreserve nicht braucht und 5% p.a. Rendite für den m. E. überschaubaren Betrag wichtiger sind?

 

Nicht schlecht, ich traue mir das nicht zu. Ich sehe in solchen Faustregeln insbesondere für Anfänger und Laien einen Nutzen. Was nicht heißt, dass der Einzelne nicht davon abweichen kann, wenn er es viel besser weiß.

Ich halte die Faustregel für falsch. Der Einzelne kann das meiner Meinung nach machen wie er will. Gibt auch viele Leute, die ihr Geld noch zu 0,05% auf Sparbuch legen. Die werden auch ihre Gründe haben.

Warum ich die Regel für falsch halte habe ich dargelegt.

 

Zitat

 

 

Oben erklärt. Wenn du meinst, dass du immer gesund bleibst, keine Risiken auftreten werden oder du vermögend genug bist, so dass eine Liquireserve aus der Portokasse bedient werden kann: gut so.

Nein, diese Annahme treffe ich nicht. Ich sage nur, dass ich die dann benötigte Liquidität in so einem Fall andeerweitig auch beschaffen kann, was mich auf Dauer deutlich günstiger wegkommen lässt als Jahrzehnte 5%p.a. auf diesen Betrag zu verschenken.

Zitat

 

Für einen nach deutscher Bundesbankstatistik gezählten Anleger mit Medianeinkommen und Medianvermögen und insbesondere die Einsteiger hier im Forum sehe ich das anders. Aber wie immer: deine Meinung, muss nicht meine sein.

Warum? Mich würde eine Rechnung interessieren. Nicht behavioral finance, sondern harte Zahlen EUR und Cent, welcher Fall muss auftreten, bei dem du mit deiner Empfehlung besser fährst als ich mit meiner?

Zitat

 

 

Gute Unterscheidung: du kannst das. Das heißt deshalb nicht automatisch, dass das auch jeder andere und Otto-Normalverbraucher kann und will.

Wieso nicht? Weil man ein mentales Problem mit einer Kreditaufnahme hat, oder warum?

Zitat

 

 

Ich will niemanden versichern. Ich sehe nur deine Position kritisch und diskutabel.

Doch, du willst Geld für einen Extremfall zurücklegen, der vielleicht kommt oder vielleicht auch nicht. Genau das ist eine Versicherung.

Da du dich aber keinem Kollektiv anschließt, musst du den kompletten Schadensfall selbst tragen, was das Ganze extrem teuer macht.

 

Zitat

 

 

Wie schonmal geschrieben: wer ein großes Vermögen hat, geringe Verpflichtungen und im Vergleich zum Vermögensstand geringes Einkommen hat kann ggf. auf eine Liquireserve verzichten oder diese über einen Lombardkredit oder Beleihung von Immobilienvermögen o.ä. realisieren. Das heißt aber noch lange nicht, dass man aus solchen Einzelfällen die Empfehlung für jüngere Menschen mit zu versorgenden Angehörigen aus ihrem Einkommen und geringem Vermögen diese Faustregel pauschal sinnlos ist.

Natürlich. Ich sage auch nicht, dass es für jedermann sinnvoll ist auf eine Liquiditätsreserve zu verzichten. Ich sage nur, dass die pauschale Empfehlung eine Reserve anzulegen falsch ist.

 

 

Zitat

 

 

Schon klar, bei dir wird niemand schwer krank, alle leben ewig, Ehen/Beziehungen halten für immer, alle Existenzgründungen sind märchenhaft erfolgreich und nebenbei werden noch alle mit Wertpapieren risikolos reich. Irgendwie lebst du auf einem anderen Planeten als ich. Selbst in Norwegen oder in der Schweiz läuft das reale Leben anders.

Die Übertreibung kannst du dir sparen. Ich habe nie Derartiges behauptet.

Was ich behauptet habe ist, dass das "once-in-a-lifetime"-Events sind. Und da habe ich Recht. Du kannst das gerne versuchen zu widerlegen.

Wenn das also so selten oder gar nicht auftretende Events sind, dann ist es einfach vollkommen sinnbefreit 5%p.a. dafür zu opfern.

Nehmen wir mal an, du brauchst diese Reserve einmal in deiner 40jährigen Berufslaufbahn. Dann verschenkst du ohne Zinseszins 200% des zurückgelegten Kapitals, nur um das Kapital vorzuhalten. Das ist doch vollkommen absurd.

 

Zitat

 

 

Es spielt gar keine Rolle, wie teuer die Absicherung des Risikos ist, wenn dieses erheblich ist und einem finanziell das Genick bricht.

Wenn das Risiko so gigantisch ist, dass es einem finanziell das Genick bricht, helfen einem 2-3 Monatsgehälter sicher weiter. :lol:

EDIT: Ich füge noch an, dass die 2-3 Monatsgehälter ja nicht zusätzlich vorhanden sind, sie sind nur anders angelegt (Tagesgeld statt Depot).

 

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor einer Stunde schrieb tyr:

Völlig richtig, das hilft einem Einsteiger aber nicht weiter, der erstmal mit einer Faustformel seine privaten Finanzen ordnen will. Und da passt das mit den 2-6 Haushaltsnettoeinkommen doch für viele schon ganz gut.

Mit dem "erstmal" bin ich bei dir. Aber nach dem "erstmal" sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Notfälle und "Notfälle" (bewusst so geschrieben...) denn auftreten können und ob und wie man sich dagegen absichert. Wie du bin ich der Meinung, dass es in jungen Jahren sinnlos ist, zu versuchen, den Kosten einer BU durch eine "Liquiditätsreserve" zu entkommen. Bei einem Totalschaden des Auto mag das anders sein, alternativ kann man, wenn man knapp bei Kasse ist und das Auto dringend benötigt, auch dieses versichern (nur ganz neutral als Möglichkeit, nicht als Empfehlung). Und bei der Waschmaschine :rolleyes: sowieso, wenn eine defekte Waschmaschine ein "Notfall" ist, sollte man dringend ein anderes Forum suchen. Hausbesitzer, zumal eines Altbaus, sind in völlig anderer Situation als Mieter. Dazu (zum Altbau) dann noch Kinder und ein nicht so ganz sicherer Arbeitsplatz und schwupps sind vielleicht sogar 6 Monatsgehälter zuwenig.  (Und bei Selbständigen ist es sowieso nochmal eine ganz andere Geschichte)

 

Es gilt also, für die Risiken des Lebens für sich selbst erstmal zu klären: "will ich mich dagegen absichern?" oder ggf. sogar "muss ich mich dagegen absichern?" (Pendler auf dem platten Land brauchen das Auto dringend...). Anschließend stellt sich die Frage nach der Art und Weise der Absicherung sein.

 

Das kann dann sein:

  • Versicherungslösung (BU und Haftpflicht als die Klassiker, gerne umstritten Hausrat und Vollkasko beim Auto etc.)
  • Liquiditätsreserve auf einem Giro/Tagesgeldkonto
  • Teilverkauf aus dem Aktien(fonds)depot oder Anleihen (wir sind im Wertpapierforum, nicht im Kleinanlegerforum...)
  • Beleihung des Depots
  • Überziehen (edit:) Nutzen des Dispo / Kreditkartenlimit erhöhen etc.
  • usw. usw.

 

Und nebenbei: bei hohen Nettogehältern ist nicht unbedingt von höherwertigeren Autos / Wohnungseinrichtungen / Elekronik"spielzeug" auszugehen (meine Erfahrung an meinem Arbeitsplatz lässt mich "befürchten" dass es zumindest dort eher umgekehrt ist.) Auch das zeigt, dass die Faustformel nur sehr beschränkt anwendbar ist.

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DrFaustus
vor 1 Minute schrieb odensee:

 

 

Das kann dann sein:

  • Versicherungslösung (BU und Haftpflicht als die Klassiker, gerne umstritten Hausrat und Vollkasko beim Auto etc.)
  • Liquiditätsreserve auf einem Giro/Tagesgeldkonto
  • Teilverkauf aus dem Aktien(fonds)depot oder Anleihen (wir sind im Wertpapierforum, nicht im Kleinanlegerforum...)
  • Beleihung des Depots
  • Überziehen des Dispo / Kreditkartenlimit erhöhen etc.
  • usw. usw.

Gute Auflistung. Und jede der genannten Alternativen ist günstiger als Tagesgeldhortung.

Sogar ein Dispo mit 10%. Jede Bank räumt einem einen Dispo über 3 Monatsgehälter ein, wenn man möchte. Problem gelöst...

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dev

 

vor 1 Stunde schrieb tyr:

 

Finanzielle Notfälle sind Dinge, gegen die man sich nicht sinnvoll versichern kann (oder will), die aber schon an die finanzielle Substanz gehen bzw. einen gehörig in Schwierigkeiten bringen. Beispiele: Scheidung, längere Arbeitslosigkeit, gescheiterte Selbständigkeit, schwere Krankheiten bevor man BU-Schutz oder EMR durchgesetzt bekommt, pflegebedürftige zu versorgende Angehörige, bis man den Pflegefall geregelt bekommt usw.

Ich gebe  @DrFaustus Recht, man kann sich gegen jeden Pups versichern, das Kostet aber Kapital und Rendite.

 

Und für die hier aufgeführten Lebensrisiken, reicht auch keine Kapitalrücklage von 2-3 Monatseinkommen, da kann es passieren das man sich ganz neu orientieren muß!

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Natürlich muss ich auch noch was dazu schreiben :-*

 

Was ist eine Liquiditätsreserve?

Nichts anderes als ein Teil des sicheren Bausteins des Depots.

Beispiel: ob ich nun rechne:

1. Liquiditätsreserve 10k + Depot aus RK1 30k + RK3 60k = 100k

oder

2. RK1 40k + RK3 60k = 100k

-> beide Male ergibt sich eine Depotaufteilung von RK1 40% + RK3 60%

 

Man könnte also die Liquiditätsreserve als den sicheren Teil des Depots sehen, der niemals unterschritten werden darf, ab diesem Wert (in unserem Beispiel 10k für RK1), darf kein Rebalancing mehr stattfinden.

Unterschiede zwischen Variante 1 und 2

Bei Variante 1 steigt bei Kursrückgängen der RK1 Anteil an (es verschiebt sich also die Asset-Verteilung in Richtung RK1), bei Variante 2 bleibt die Asset-Verteilung konstant bis der minimale RK1 Anteil erreicht ist.

 

Meine Einschätzung:

Mir gefällt Variante 2 mit einer fixen Asset-Verteilung.

Das ist insofern kein Problem, da ich erstens über ausreichend Kapital verfüge und eine RK1 - RK3 Aufteilung von 50% -50% fahre (bin eben vorsichtig und verschenke lieber Rendite (wem schenkt man die eigentlich?)).

Nur - wenn ich viele Neulinge hier sehe, Depotgröße nicht mal 5-stellig und einer Asset-Verteilung mit RK1 < 20%, da wird dann sogar die kaputte Waschmaschine zum Notfall - ja natürlich nur, wenn keine Liquiditätsreserve vorhanden ist.

Nennen wir die Liquiditätsreserve doch einfach um:  den Mindest-RK1-Anteil, welcher niemals unterschritten werden darf - never!  Solange der nicht erreicht wird gibt es keine Geldanlage in RK3 und wenn der Mindest-RK1-Anteil mal wegen einer Notlage verbraucht ist, wird er als erstes wieder aufgefüllt, bevor wir wieder an eine Anlage in Aktien denken dürfen.

 

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odensee
vor 4 Minuten schrieb pillendreher:

Was ist eine Liquiditätsreserve?

Nichts anderes als ein Teil des sicheren Bausteins des Depots.

Lass das mal nicht die Puristen des Forums lesen :rolleyes:

 

vor 4 Minuten schrieb pillendreher:

-> beide Male ergibt sich eine Depotaufteilung von RK1 40% + RK3 30%

Knapp daneben ist auch vorbei. :P

 

vor 4 Minuten schrieb pillendreher:

Nennen wir die Liquiditätsreserve doch einfach um:  den Mindest-RK1-Anteil, welcher niemals unterschritten werden darf - never!

Zusätzliche Bedingung: dieser Anteil muss dann auch liquide sein. (Mein "RK1" ist allergrößtenteils illiquide).

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Es kommt doch auch sehr auf die eigene wirtschaftliche Situation an. Wie verlässlich und regelmäßig ist mein Einkommen (und wie hoch)? Welche Verpflichtungen habe ich (muss ich z.B. Kinder versorgen)? Wenn ich ein regelmäßiges und auskömmliches Einkommen habe, dann brauche ich wahrscheinlich keine großen Liquiditätsreserven. Was anderes ist es natürlich, wenn mein Einkommen nicht sicher ist oder stark schwankt oder mich unerwartete Ausgaben schnell aus der Bahn werfen könnten.

 

Ich habe meine erwarteten Ausgaben über das Jahr in einer Excel Tabelle budgetiert. Ich habe mehrer Tagesgeldkonten. Eines ist nur zum sparen gedacht, dort geht jeden Monat ein fester Betrag drauf und dort fließen auch alle Zinsen und Dividenden drauf. Wenn hier genug drauf ist, werden davon Wertpapiere gekauft.

 

Dann habe ich noch ein "Liquiditätskonto" auf dem ich auch monatlich einen festen Betrag einzahle, für erwartbare höhere Ausgaben im Jahresverlauf (z.B. Jahreskarte für die Bahn, Versicherungsbeiträge am Jahresende, usw.) .... dies soll die Schwankungen der monatlichen Ausgaben ausgleichen bzw. nivellieren .... meine größten Ausgaben liegen z.B. am Jahresende und am Jahresanfang.

 

Dann habe ich noch ein drittes Tagesgeldkonto, auf das ich auch monatlich einen bestimmten Betrag einzahle, der als allgemeine Rücklage für besondere Anlässe, z.B. größere Anschaffungen, Urlaube oder wenn man doch mal einen Monat die Kreditkarte mehr als geplant gequält hat und das Girokonto in den roten Bereich zu rutschen droht. ;)

 

Ich betreibe also ein gewisses Liquiditätsmanagement und habe also eigentlich immer ein paar Euro in Reserve, aber keinen festen Betrag. Ich versuche eigentlich angesichts der mickerigen Zinsen nicht zu viel Geld auf den Tagesgeldkonten zu halten. Wenn dann doch alle Stricke reißen, muss ich eben paar Aktien (Anleihen habe ich im Moment nicht) verkaufen .... aber das kommt zum Glück nicht so häufig vor.

 

Aber wie gesagt, das muss wirklich jeder für sich selbst austüfteln.  

 

 

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Gast231208
vor 5 Minuten schrieb odensee:

 

Knapp daneben ist auch vorbei. :P 

 

Ups - Danke korrigiert

 

Zitat

Zusätzliche Bedingung: dieser Anteil muss dann auch liquide sein. (Mein "RK1" ist allergrößtenteils illiquide).

 

 

Wie machst du dann dein Rebalancing bei einem massiven Einbruch der Aktienmärkte?

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odensee
vor 11 Minuten schrieb pillendreher:

Wie machst du dann dein Rebalancing bei einem massiven Einbruch der Aktienmärkte?

Für einen 50%-Einbruch bin ich tatsächlich nicht gewappnet.

 

Bei weniger massiven Einbrüchen verkaufe ich (so der Plan...) meine Reverse-Bonus-Zertifikate, deren Sicherheitsschwelle (hoffentlich :w00t:) hoch genug liegt, dass sie die Barriere nicht reißen. Für unbedarft mitlesende: Nein, ist kein RK1, ja, ist ein bisschen Zockerei, ja, es gibt ein Emittentenrisiko. 

 

Sollten die Aktienmärkte weiter steigen, bin ich mit den Zertifikaten natürlich "draussen vor der Tür", nehme aber immerhin eine Rendite deutlich über TG/FG mit.

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vanity
Am ‎18‎.‎07‎.‎2018 um 16:55 schrieb odensee:

Lass das mal nicht die Puristen des Forums lesen :rolleyes:

Der Purist würfelt die Begriffspaare risikoarm-risikoreich (RK1-RK3) und liquide-illiquide nicht durcheinander, sondern trennt streng nach dem Zweck, für den sie gebildet wurden.

 

Das Risiko, also der schwankungsarme RK1-Anteil, bestimmt sich nach den üblichen Verdächtigen wie Risikotragfähigkeit, Risikotoleranz, u. ä.

Die Liquidität, also der Anteil schnell verfügbarer Mittel, bestimmt sich nach dem erwarteten Liquiditätsbedarf unter angemessener Berücksichtigung unsicherer Ereignisse ("der Waschmaschine").

 

Ein ETF-Depot ist im Gegensatz zu einer FG-Leiter hochliquide (T+2) und kann, abgesehen davon dass es etwas umständlich ist und ggf. zusätzliche Kosten verursacht, problemlos zur Darstellung der Liquidität verwendet. Wird die Liquidität ausgerechnet während eines Crashs benötigt, so ist das zwar bedauerlich, aber erstens im statistischen Sinne nicht wahrscheinlich und zweitens war der Wert ohnehin schon weggeschmolzen, ganz unabhängig von der Liquidation.

 

Also gibt es keinen Grund, dass man benötigte Liquidität samt Puffer dazu über liquides RK1 (= TG) abbilden muss. Das wäre nur der Fall, wenn das liquide RK3 hierfür nicht ausreicht. Man kann es natürlich so machen (weil es vielleicht geringfügig praktischer ist oder es einem mental entgegenkommt).

 

Wer puristisch rebalanciert, um seine gewählte Asset-Allocation im Lot zu halten, wird (c. p.) nach dem "Notfall"  ohnehin seinen RK3-Anteil anknabbern müssen, da er durch den "Notfall" insgesamt weniger besitzt. Da kann er auch gleich beim "Notfall" (ggf. anteilig) ans RK3 gehen.

 

Im Endeffekt läuft es auf eine reine Kosten-/Nutzen-Betrachtung hinaus (siehe DrFaustus).

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 3 Stunden schrieb DrFaustus:

Ich halte die Faustregel für falsch.

 

Und ich halte deine Meinung ebenfalls für falsch, da viel zu pauschal. Du differenzierst nicht. Und nun?

 

Mag ja sein, dass du aus dem Frankfurter Bankenturm jeden Tag direkt in die Tiefgarage und dann in der Oberklasselimousine ohne Halt in den reichen Vorort fährst und dich dort nur mit Wohlhabenden umgibst. Reisen nach Bora Bora oder Sylt, gerne im Privatflugzeug. Oder wenn größere Mengen von Menschen, dann gerne unter sich bleiben. Geht. Ob man nach längerer Zeit mit aufgesetzten Scheuklappen dann aber noch in der Lage ist, Faustregeln für private Finanzen in Durchschnittshaushalten für andere bewerten zu können sei mal dahin gestellt.

 

Ich habe mal kurz nach Statistiken geschaut, laut Creditreform Schuldneratlas von 2017 https://www.creditreform.de/nc/aktuelles/news-list/details/news-detail/schuldneratlas-deutschland-2017.html liegt die Quote der überschuldeten Personen in Deutschland bei ungefähr 10%. Die Gesamtquote bleibt seit 2004 recht konstant. Die "big five" der wichtigsten Hauptüberschuldungsgründe waren:

- Arbeitslosigkeit

- Trennung, Scheidung, Tod

- Erkrankung, Sucht, Unfall

- unwirtschaftliche Haushaltsführung

- gescheiterte Selbständigkeit

 

Wenn man nun zu Beginn seines Erwerbslebens (ohne nennenswertes Vermögen) bevor man Haushaltsüberschüsse langfristig riskant anlegt eine Liquiditätsreserve zusammen spart und diese dauerhaft beibehält kann ich mir durchaus vorstellen, dass damit einige dieser Überschuldungsursachen mindestens eine Zeit lang erheblich gelindert werden können. Arbeitslosigkeit: kurzfristige kann man mit einer Liquiditätsreserve leichter überbrücken als ohne. Und man ist dann ggf. eher in der Lage, flexibel woanders neu anzufangen. Trennung, Scheidung Tod übersteht man mit Liquireserve ebenfalls besser als ohne. Bei Erkrankung/Sucht/Unfall wird es schwieriger. Aber auch da hilft eine Liquireserve, die Zeit zu überbrücken, bis man Ansprüche auf BU-Rente, EMR o.ä. durchgesetzt hat. Sucht wird eine Liquireserve eher weniger beheben helfen können. Wer seinen Haushalt unwirtschaftlich führt wird eher keine Liquireserve bilden können.

 

Natürlich braucht niemand so eine Liquireserve, wenn man ein Millionenvermögen hat und diese genannten Folgen problemlos aus der Portokasse abdeckt. Das ist dann aber nicht der Normalfall. Und schon gar nicht entwertet es eine Faustregel, wenn jemand schlau daher kommt und vorrechnet, dass die riskante Geldanlage der Liquireserve ja möglich wäre und man daher Opportunitätskosten zahlen würde. Richtig, hilft aber nicht weiter, wenn man finanzielle Verpflichtungen zu tragen hat, die groß sind im Verhältnis zum Einkommen und Vermögen.

 

Mglw. hilft die Vorstellung, dass viele in diesem Land ohne nennenswerte Vermögenswerte zuerst sinnvollerweise eine Liquireserve bilden, statt jede sich bildende Ersparnis gleich riskant anzulegen. Sonst kann man z. B. genau dann arbeitslos werden, wenn die riskanten Wertanlagen gerade kräftig fallen. Arbeitslosigkeit mag vielleicht in diesem Forum selten vertreten sein, ist aber trotzdem existent.

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tyr
vor 3 Stunden schrieb odensee:

Mit dem "erstmal" bin ich bei dir. Aber nach dem "erstmal" sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Notfälle und "Notfälle" (bewusst so geschrieben...) denn auftreten können und ob und wie man sich dagegen absichert. Wie du bin ich der Meinung, dass es in jungen Jahren sinnlos ist, zu versuchen, den Kosten einer BU durch eine "Liquiditätsreserve" zu entkommen. Bei einem Totalschaden des Auto mag das anders sein, alternativ kann man, wenn man knapp bei Kasse ist und das Auto dringend benötigt, auch dieses versichern (nur ganz neutral als Möglichkeit, nicht als Empfehlung). Und bei der Waschmaschine :rolleyes: sowieso, wenn eine defekte Waschmaschine ein "Notfall" ist, sollte man dringend ein anderes Forum suchen. Hausbesitzer, zumal eines Altbaus, sind in völlig anderer Situation als Mieter. Dazu (zum Altbau) dann noch Kinder und ein nicht so ganz sicherer Arbeitsplatz und schwupps sind vielleicht sogar 6 Monatsgehälter zuwenig.  (Und bei Selbständigen ist es sowieso nochmal eine ganz andere Geschichte)

 

Es gilt also, für die Risiken des Lebens für sich selbst erstmal zu klären: "will ich mich dagegen absichern?" oder ggf. sogar "muss ich mich dagegen absichern?" (Pendler auf dem platten Land brauchen das Auto dringend...). Anschließend stellt sich die Frage nach der Art und Weise der Absicherung sein.

 

Das kann dann sein:

  • Versicherungslösung (BU und Haftpflicht als die Klassiker, gerne umstritten Hausrat und Vollkasko beim Auto etc.)
  • Liquiditätsreserve auf einem Giro/Tagesgeldkonto
  • Teilverkauf aus dem Aktien(fonds)depot oder Anleihen (wir sind im Wertpapierforum, nicht im Kleinanlegerforum...)
  • Beleihung des Depots
  • Überziehen (edit:) Nutzen des Dispo / Kreditkartenlimit erhöhen etc.
  • usw. usw.

 

Und nebenbei: bei hohen Nettogehältern ist nicht unbedingt von höherwertigeren Autos / Wohnungseinrichtungen / Elekronik"spielzeug" auszugehen (meine Erfahrung an meinem Arbeitsplatz lässt mich "befürchten" dass es zumindest dort eher umgekehrt ist.) Auch das zeigt, dass die Faustformel nur sehr beschränkt anwendbar ist.

 

Die Faustformel hilft m. E. demjenigen, der eben noch nicht so vermögend ist, aber finanzielle Verpflichtungen zu tragen hat, zu erkennen, dass es sinnvoll sein kann, eine gewisse Reserve zu bilden.

 

Seltsam wird es dagegen, wenn Einzelne offenbar erfahrene oder gar Finanzprofis den Sinn so einer Faustregel für die Allgemeinheit mit dem Argument bestreiten, dass man die Liquireserve ja riskant anlegen könnte und einem dabei Gewinne entgehen. Richtig, das hilft aber denjenigen, die die Liquireserve am meisten brauchen gar nicht weiter.

 

Hier ist wieder mal differenzieren bitter nötig und es wird erneut von denjenigen, die hauptsächlich von sich ausgehen der Sinn von einfachen Empfehlungen abgestritten.

 

 

 

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eidgenoss61
vor 9 Stunden schrieb klingklang:
vor 22 Stunden schrieb eidgenoss61:

- Privat-Konto

Welche Vorteile hat das denn, oder ist hier die Trennung Geschäft/Privat gemeint?

 

In der Schweiz eine andere Bezeichnung für das Girokonto.

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