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ZfT

Negativer Zeitwert bei Optionsscheinen

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ZfT
· bearbeitet von ZfT

Man entdeckt doch immer wieder was  Neues bei Zertifikaten / Hebelprodukten :)

 

Ich habe gestern einen Call Optionsschein mit kurzer Restlaufzeit (bis heute) auf EUR/USD beobachtet:

 

https://www.gs.de/detail/DE000GD754F1-call-auf-eur-usd

 

Dabei ist mir aufgefallen, dass dieser Schein gestern nachmittag vorübergehend einen negativen Zeitwert hatte, siehe angehängtes Bild, in der Spitze waren es sogar über -0,05 EUR Zeitwert.

 

Man findet zu diesem Thema leider nicht viel, daher würde mich interessieren, wie sowas zustande kommen kann. Ist das reine "Willkür des Emittenten"?

 

In einer Broschüre der Comdirect wird mit einem Satz erwähnt, dass es vorkommen kann, aber ohne nähere Erklärung (s. S. 18)
 

Zitat

Zeitwert

Der Zeitwert eines Optionsscheins errechnet sich aus der Differenz zwischen Optionsscheinkurs und innerem Wert. Besitzt der Optionsschein keinen inneren Wert,ergibt sich der Optionsscheinkurs vollständig aus dem Zeitwert des Optionsscheins.

In seltenen Fällen kann ein Optionsschein auch unter seinem inneren Wert, das heißt mit einem negativen Zeitwert, gehandelt werden.

 

 

 

Optionsschein_USD_DE000GD754F1.png

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Der Zeitwert bezieht sich auf den Geldkurs, wie man leicht ermitteln kann.

Innerer Wert + Zeitwert = Preis

0,8449+(-0,0229) = 0,822 = Geldkurs

Wenn du den Schein verkaufst, bekommst du einen negativen Zeitwert ausgezahlt (was nicht so toll ist für dich).

Kaufst du den Schein, besitzt er zum Briefkurs einen positiven Zeitwert.

Briefkurs - Innerer Wert = Zeitwert

0,852 - 0,8449 = 0,0071

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ZfT

ja das ist klar, aber warum ist der Zeitwert negativ?

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DrFaustus

Weil der Marketmaker/Emittent Geld verdienen will...

Je geringer der Geldkurs, desto geringer der Zeitwert (der innere Wert ändert sich ja nicht). Und irgendwann ist er halt negativ.

 

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

ja das ist klar, aber warum ist der Zeitwert negativ?

Die Frage ist eher "warum nicht"?

 

Das Angebot macht ja ein Kaufinteressent (meist der Emittent), und für den ist das alles andere als ein Nachteil.

 

Gerade gegen Ende der Laufzeit kann das imho schon aus rechnerischen Gründen vorkommen, ohne nennenswerten Zeitwert müssten Geld und Brief ja gleich sein, und damit der Spread Null - das macht aber kein Marketmaker.

 

Stefan

 

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ZfT
· bearbeitet von ZfT

Was bedeutet aus rechnerischen Gründen genau?

Im Normalfall, also bei positiven Zeitwert, sind Geld und Briefkurs i.d.R ja auch unterschiedlich. Wobei der Geldkurs dem inneren + dem Zeitwert entspricht und der Briefkurs nochmal einen Aufschlag enthält.

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ZfT

Außerdem, nach der Logik wären ja dann Optionsscheine, die aus dem Geld sind, umsonst zu haben bzw. man bekäme sogar noch was dafür, wenn man sie kauft. 

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monopolyspieler
· bearbeitet von monopolyspieler
Am 14.9.2018 um 12:56 schrieb DrFaustus:

Je geringer der Geldkurs, desto geringer der Zeitwert (der innere Wert ändert sich ja nicht).

Bei einem Call ist das umgekehrt und der Anstieg um 96% (der Anstieg des inneren Wertes ist ja noch höher) dürfte der Grund sein, das der positive Zeitwert so kurz vor Torschluss ins negative gerutscht ist.

 

Das kann man auch immer sehr schön sehen, wenn ein Schein aus dem Geld plötzlich am Geld notiert.

Ab dann steigt der innere Wert von 0 aufwärts an und der Zeitwert nimmt ab dem Zeitpunkt schneller ab, je weiter der Schein ins Geld geht.

 

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monopolyspieler

Nchtrag: innerer_Wert_Call-768x600.png

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ZfT
vor 4 Stunden schrieb monopolyspieler:

Nchtrag: innerer_Wert_Call-768x600.png

Aber auch hier wird der Zeitwert nicht negativ... Dass er zum Ende der Laufzeit bei (nahe) 0 liegt, verstehe ich ja, aber nicht, warum er negativ wird.

 

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Was bedeutet aus rechnerischen Gründen genau?

Ich meinte das wie folgt: Kurz vor Ende der Laufzeit gibt es praktisch keinen Zeitwert mehr, insbesonder bei weit im Geld oder weit aus dem Geld liegenden Optionsscheinen (im Geld entspricht der Kurs umgerechnet dem Basiswert, aus dem Geld ist der Wert Null).

Und wenn das nun so klar ist, dann kann der Emittent nicht viel mehr verlangen wenn er wirklich noch etwas verkaufen möchte, also setzt er den inneren Wert plus eine Kleinigkeit an. Abzüglich des Spreads kommt man dann aber häufig auf einen Kurs mit negativem Zeitwert (ist dem Emittent aber egal, das schlechte Geschäft macht ja dann der andere).

Sobald der Zeitwert geringer als der Spread ist (und das ist er irgendwann sicher, weil er auf Null zuläuft) wird entweder der Briefkurs unattraktiv oder der Zeitwert negativ.

 

Zitat

Außerdem, nach der Logik wären ja dann Optionsscheine, die aus dem Geld sind, umsonst zu haben bzw. man bekäme sogar noch was dafür, wenn man sie kauft.

Umsonst stimmt ja auch (fast), wenn ein Optionsschein weit aus dem Geld ist gibt es nur noch einen symbolischen Preis (meist 0,001 Euro), um eine steuerliche Verrechnung des Verlustes zu ermöglichen.

Und theoretisch könnte es auch negative Kurse geben (weil wir negative Zinsen haben). Nur, du findest wohl niemanden der dir für den Kurs etwas verkauft.

 

Stefan

 

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