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Cando

Überlegungen zur Wertpapierleihe

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Cando
· bearbeitet von Cando

Hallo zusammen,

 

ich bin neu hier, habe aber schon eine Weile im Stillen mitgelesen. Bevor ich diesen Thread eröffnet habe, habe ich mich mit der Suchfunktion befasst. Dort gibt es einige Themen, in denen das Prinzip der Wertpapierleihe nebenbei behandelt wird. Außerdem habe ich die verschiedenen Leitfäden und Einsteigerthemen hier im Forum gelesen. Ich glaube aber die Antwort auf meine Frage darin nicht gefunden zu haben und hoffe ich habe dabei nichts übersehen.

 

Bei der Frage der Replikationsmethode scheiden sich ja durchaus die Geister. An den meisten Stellen, so auch hier im Forum, liest man inzwischen, dass sich physische und synthethische ETF beim Risiko nicht signifikant unterscheiden. Ich habe mich letztlich für die physische Variante entschieden.

Das Prinzip der Wertpapierleihe ist für mich allerdings schwer zu durchschauen. Das Grundprinzip glaube ich verstanden zu haben, korrigiert mich aber bitte, wenn ich hier von falschen Annahmen ausgehe:

 

Kaufe ich einen physisch replizierenden ETF, kauft der Anbieter die Werte des jeweiligen Index (bei vollreplizierenden Fonds alle (?), bei opt. sampling einen Teil). Einen Teil dieser Aktien (idR um die 90%) verleiht der Anbieter wiederum an eine Drittpartei, beispielsweise einen Hedgefonds, der dafür Gebühren zahlt und Sicherheiten bietet, die angeblich mehr als 100% der verliehenen Titel wert ist.

Vorteil: Aus den Gebühren entstehen zusätzliche Gewinne, die der Anbieter zum Teil einbehält und zum Teil an mich weitergibt.

Nachteil: Fällt die Gegenseite aus, bleiben nur die Sicherheiten. Reichen die Sicherheiten nicht aus, droht Wertverlust. In meiner Welt (ich bin Jurist) nennt sich das Kontrahentenrisiko. Meine Berufserfahrung lehrt mich: Wenige Sicherheiten sind wirklich so sicher, wie sie einem verkauft werden. 

 

Unter dem Strich kann man also sagen: Wertpapierleihe ist ein Risikofaktor. Aber ohne Risiko eben auch keine Rendite, daher ist die Entscheidung für mich insoweit in Ordnung.

 

Trotzdem wollte ich die Details besser verstehen und habe mich über das Thema im Internet versucht zu informieren. Dort findet man zu den jeweiligen ETF durchaus ein paar Angaben:

 

- beispielsweise verspricht Blackrock auf seiner deutschen Internetseite, man wähle nur vertrauenswürdige Kontrahenten aus und die Besicherungen der iShares ETF seien sicher ( Link zum Artikel auf blackrock.com ).

- auf JustETF.com findet man zum jeweiligen ETF die Angabe, ob Wertpapierleihe betrieben wird und eine Angabe über die Kontrahenten. Beispielsweise bei Blackrock und der Deutschen Bank sind das doch einige: Man hat also den Eindruck, dass das Risiko hier stark gestreut ist. Allerdings sind keine Angaben zu finden, wer davon wie viel erhält (es könnten sich schlimmstenfalls also auch 95% auf einen Anbieter verteilen). Gerade bei den für meine Zwecke eigentlich sehr attraktiven Vanguard ETF ist dort sogar nur eine einzige Counterparty (Brown Brothers Harriman & Co.) gelistet ( Quelle: justETF ).

- über Art und tatsächlichen Wert der Sicherheiten finde ich leider keine Informationen. In der Regel soll es sich wohl um sichere Anleihen (zB Eurostaaten) handeln.

 

Wie verlässlich diese Angaben sind, kann ich nicht beurteilen. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir aber, dass man sich zumindest nicht blind darauf verlassen sollte.

 

Natürlich sind ETF nun einmal risikobehaftete Investments. Wenn sich aber doch viele hier den Kopf darüber zerbrechen, das Risiko des Kapitalmarkts durch breites Streuen und lange Anlagehorizonte zu reduzieren, wäre es dann nicht auch sinnvoll das Kontrahentenrisiko zumindest bei einem Teil des Depots auszuschließen, indem man zu einem Anteil ETF ohne Wertpapierleihe kauft? Mir ist klar, dass diese ETF ohne Zusatzertrag aus Wertpapierleihe kostentechnisch schlechter dastehen - irgendwo muss die günstigere Tracking Differenz ja schließlich her kommen. Aber letztlich geht es ja darum auf etwas Rendite zugunsten von etwas mehr Sicherheit zu verzichten.

 

Auf der Suche nach solchen Produkten kam ich nicht besonders weit. Gefunden habe ich u.a. SPDR MSCI ACWI  ( IE00B44Z5B48 ) und HSBC MSCI World ( DE000A1C9KL8) die laut KIID und Angaben auf justetf.com keine Wertpapierleihe betreiben. Außerdem wirbt ComStage mit bestimmten Produkten, die vollreplizierend ohne Wertpapierleihe auskommen. Leider sind das meist kleine Nischenfonds, die sich für meine Zwecke nicht eignen. Mir ist klar, dass es die eierleigende Wollmilchsau nicht gibt. Aber es geht mir ja um Kompromisse und da gibt es eben schlechtere und bessere.

 

Nun meine Fragen an Euch:

- Ist diese Überlegung sinnvoll oder gehe ich von völlig falschen Annahmen aus? Über Berichtigungen bin ich sehr dankbar.

- Sind Euch weitere (vorzugsweise breit streuende) ETF bekannt, die keine Wertpapierleihe betreiben? Gibt es gar irgendwo eine Übersicht mit solchen Produkten, die ich einfach übersehen habe?

 

 

Viele Grüße

 

 

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tyr
· bearbeitet von tyr

https://www.justetf.com/de/news/etf/wertpapierleihe-in-etfs-zusatzertrag-mit-risiken.html

 

Gelesen?

 

Wie hoch ist die Ausleihquote deiner bevorzugten ETF, welche Sicherheiten sind hinterlegt?

 

Ohne WP Leihe sind z. B. Comstage 1 ETF. Davon ist aber m.E. derzeit nur der Comstage 1 Stoxx Europe 600 interessant.

https://www.comstage.de/News/PressArticles.aspx?c=235887

 

Bei den physisch replizierten ETF, die ich mir bisher genauer angesehen habe war die WP-Leihquote sehr überschaubar gering, die hinterlegten Sicherheiten brauchbar und damit in der Summe das erwartete allgemeine Kursrisiko des ETF für meine Begriffe viel höher als Ausfallrisiken durch die WP-Leihe, die nach dem Ausfall des Verleihers und der Sicherheiten noch übrig bleiben.

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Cando
· bearbeitet von Cando

Danke für die Antwort. Den Artikel auf JustETF kenne ich.

 

vor 2 Stunden schrieb tyr:

Wie hoch ist die Ausleihquote deiner bevorzugten ETF, welche Sicherheiten sind hinterlegt?

 

Ohne WP Leihe sind z. B. Comstage 1 ETF. Davon ist aber m.E. derzeit nur der Comstage 1 Stoxx Europe 600 interessant.

https://www.comstage.de/News/PressArticles.aspx?c=235887

 

Bei den physisch replizierten ETF, die ich mir bisher genauer angesehen habe war die WP-Leihquote sehr überschaubar gering, die hinterlegten Sicherheiten brauchbar und damit in der Summe das erwartete allgemeine Kursrisiko des ETF für meine Begriffe viel höher als Ausfallrisiken durch die WP-Leihe, die nach dem Ausfall des Verleihers und der Sicherheiten noch übrig bleiben.

Da Du von einer konkreten Ausleihquote und Sicherheiten, bezogen auf Deine ETF sprichst, habe ich offenbar tatsächlich etwas übersehen. Wo kann man das denn in Erfahrung bringen?

 

Derzeit verfolge ich eine Strategie mit 3 ETF. Einer davon Blackrock, zwei DB XTrackers. Hatte mir kürzlich überlegt einen Vanguard hinzuzunehmen - die Info auf JustETF, dass es nur einen Entleiher gibt, hat mich aber davon abgehalten. Da wäre mir das Kontrahentenrisiko persönlich einfach zu hoch. Das mag jetzt irrational klingen, weil mich das allg. Kursrisiko ja auch nicht stört - aber Emotionen lassen sich da schlecht abstellen.

 

Was meinen Ist-Bestand angeht:

Laut Verkaufsprospekt berträgt die maximal zulässige Ausleihquote bei Blackrock 100% ( Zu finden auf der Blackrockseite ). Ob das bei meinem konkreten ETF (IE00B4L5Y983) komplett ausgeschöpft wird, konnte ich nirgendwo finden. Im Zweifel würde ich aber mal davon ausgehen, dass Blackrock das auch nutzt, wenn es die Richtlinien schon zulassen.

Nach einem Factsheet der Deutschen Bank ( Hier der Link dazu ) liegt die maximale Ausleihquote bei 50 % für alle DB Xtrackers ETF. Wäre für mich noch hinnehmbar, wenn die Kontrahenten und Sicherheiten stimmen.

 

Die ComStage ETFs finde ich, wie Du, auch nicht besonders interessant. Womöglich muss man das Risiko einfach hinnehmen und den Sicherheiten vertrauen.

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Schwachzocker
vor 29 Minuten schrieb Cando:

...

Was meinen Ist-Bestand angeht:

Laut Verkaufsprospekt berträgt die maximal zulässige Ausleihquote bei Blackrock 100% ( Zu finden auf der Blackrockseite ). Ob das bei meinem konkreten ETF (IE00B4L5Y983) komplett ausgeschöpft wird, konnte ich nirgendwo finden. Im Zweifel würde ich aber mal davon ausgehen, dass Blackrock das auch nutzt, wenn es die Richtlinien schon zulassen.

...

In dem von Dir verlinken Dokument steht u.a. auch, dass der Fonds bei einem Ausfall von Blackrock entschädigt wird (Seite 60). Blackrock ist eine riesige Aktiengesellschaft. Die werden schon einige Ausfälle kompensieren können, indem sie einfach Geld aus anderen Geschäftsbereichen verwenden.

 

Nach meinem Verständnis müssten also folgende Umstände zusammenkommen:

  • Die verliehenen Wertpapiere kommen nicht zurück, weil der Entleiher insolvent ist.
  • Die hinterlegen Sicherheiten entpuppen sich als nicht hinreichend werthaltig, oder es wurden nicht zeitgerecht ausreichend Sicherheiten nachgeschossen.
  • In der Insolvenzmasse des Entleihers ist auch nicht mehr genügend zu holen.
  • Das alles passiert so häufig, dass die Fa. Blackrock das nicht mehr kompensieren kann.

Und selbst dann wird der Schaden begrenzt sein, weil es ja eben Sicherheiten gibt.

 

Zu deinen Fragen müsstest Du einmal den Jahresbericht für den entsprechenden ETF lesen. Bei den iShares-Produkten ist dort auch von Wertpapierdarlehen die Rede. Der Umfang dieser Geschäfte wird bei meinem ETF beziffert, ebenso wie der Wert der Sicherheiten. Allerdings habe ich nichts zu der Art der Sicherheiten gefunden. 

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Cando
vor 2 Minuten schrieb Schwachzocker:

Nach meinem Verständnis müssten also folgende Umstände zusammenkommen:

  • Die verliehenen Wertpapiere kommen nicht zurück, weil der Entleiher insolvent ist.
  • Die hinterlegen Sicherheiten entpuppen sich als nicht hinreichend werthaltig, oder es wurden nicht zeitgerecht ausreichend Sicherheiten nachgeschossen.
  • In der Insolvenzmasse des Entleihers ist auch nicht mehr genügend zu holen.
  • Das alles passiert so häufig, dass die Fa. Blackrock das nicht mehr kompensieren kann.

Und selbst dann wird der Schaden begrenzt sein, weil es ja eben Sicherheiten gibt.

In den Punkten deckt sich unser beider Verständnis: Ich habe diese Punkte bloß nicht so zusammengefasst, wie Du das hier getan hast: Meine Bedenken kommen mir da jetzt fast etwas be********* vor. Insofern vielen Dank für diesen Beitrag - ein anderer Blinkwinkel bewirkt manchmal Wunder! :thumbsup:

 

Einzig bei der Querfinanzierung der Verluste durch Blackrock habe ich Zweifel: Einstandsgarantien sind bei solchen Summen selten so klar formuliert, dass sie das Papier wert sind, auf dem sie stehen. Schaut man sich beispielsweise mal die Namen der Kontrahenten bei dem zitierten Fonds an:

 

Zitat

UBS AG|Deutsche Bank AG|Goldman Sachs International|BNP Paribas Arbitrage SNC|Merrill Lynch International|Citigroup Inc|BNP Paribas SA|Societe Generale SA|JP Morgan Chase & Co|The Bank of Nova Scotia|HSBC Bank Plc|Nomura International Plc|Macquarie Bank Limited|Credit Suisse Securities (Europe) Ltd.|Barclays Bank Plc|J.P. Morgan Securities Plc|Citigroup Global Markets Ltd|Morgan Stanley & Co. International Plc|Skandinaviska Enskilda Banken AB|Barclays Capital Securities Ltd.

... Dann hätte zwischen all den großen Namen vor etwas mehr als 10 Jahren sicher auch noch Lehmann Brother gestanden - und keiner hätte das für ungewöhnlich gehalten. Nimmt man mal an, dass einer der Großen aus dieser Liste morgen ausfallen würde, hätte ich Zweifel, dass Blackrock dann tatsächlich wie versprochen für seine Anleger in die Bresche springt.

 

Nichtsdestotrotz: Träte dieser Fall ein, hätte man natürlich allein vom Kursrisiko her ein weit erheblicheres Problem.

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Schwachzocker
vor 2 Minuten schrieb Cando:

...

Einzig bei der Querfinanzierung der Verluste durch Blackrock habe ich Zweifel: Einstandsgarantien sind bei solchen Summen selten so klar formuliert, dass sie das Papier wert sind, auf dem sie stehen. 

Solch eine Garantie würde ich gar nicht erst fordern wollen. Garantien sind bekanntlich ohnehin nur so gut, wie derjenige der sie gibt.

Aber Blackrock steht in einem knallharten weltweiten Wettbewerb mit anderen Vermögensverwaltern und Fondsgesellschaften. Die können es sich nicht leisten, zu sagen: "Oh sorry, uns sind gerade 5% vom Fondsvermögen abhanden gekommen. Schuld ist der Entleiher. Wir können nichts dafür." Dann laufen einen schlichtweg die Kunden weg.

 

Und ja, wenn große Banken über die Wupper gehen, gibt es Probleme. Daran wird wohl nichts zu ändern sein. 

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sigmabe
· bearbeitet von sigmabe
6 hours ago, Cando said:

(bei vollreplizierenden Fonds alle (?), bei opt. sampling einen Teil

Typischerweise handelt es sich auch wenn irgendwo Begriffe wie "vollreplizierend" verwendet werden immer um eine gewisse Auswahl. Selbst der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (IE00B3RBWM25), bei welchem man oft solche Bezeichnungen findet, hält aktuell  3133 Positionen während der Index 3185 hat. Außerdem ist anzumerken, dass oft auch bei solchen Fonds ausdrücklich darauf ingewiesen wird, dass zusätzlicher Einsatz von Derivaten möglich ist. Im KIID zu obigem ETF heißt es etwa

Quote

Der Fonds kann in derivative Finanzinstrumente investieren, die das Engagement in die Basiswerte erhöhen oder reduzieren und zu stärkeren Schwankungen des Nettoinventarwerts des Fonds führen könnten. Einige Derivate bergen ein höheres Verlustpotenzial, bei dem die Gegenpartei
ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann.

Es gibt also nicht nur durch Wertpapierleihe Kontrahentenrisiken.

 

6 hours ago, Cando said:

zum Teil an mich weitergibt

Wie die Erträge aus der Wertpapierleihe behandelt werden, ist recht unterschiedlich. Hier lohnt es sich nachzuschauen. Für iShares sind es 62,5 % die an den Fonds zurückfließen

 

6 hours ago, Cando said:

Wie verlässlich diese Angaben sind, kann ich nicht beurteilen. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir aber, dass man sich zumindest nicht blind darauf verlassen sollte.

Es gibt durchaus ausführlichere Informationen bei manchen Anbietern. Für iShares siehe etwa https://www.blackrock.com/de/finanzberater-und-banken/literature/brochure/broschuere-blackrock-wertpapierleihe-vertriebspartner-de.pdf

 

6 hours ago, Cando said:

(idR um die 90%

Wo hast du das her?. Die typischen Quoten, die mir bekannt sind, sind deutlich geringer. Etwa zu deinem iShares Core MSCI World UCITS ETF sind die von iShares veröffentlichten Daten

 

Quote

Wertpapierleiheertrag*: 0,03

Durschn. verliehen (% der AUM): 9,47

Maximum On-Loan (% der AUM)†: 13,38

Besicherung (% des Kredits): 111,09

Zudem ist zu erwähnen, dass UCITS ETFs vermutlich bezüglich Kontrahentenrisiken einige Regulierungsmechanismen haben. Leider habe ich hierzu keine direkten Quellen, nur Anklänge in https://www.justetf.com/de/news/etf/die-rechtslage-bei-etfs-das-ucits-regelwerk.html

6 hours ago, Cando said:

Sind Euch weitere (vorzugsweise breit streuende) ETF bekannt, die keine Wertpapierleihe betreiben? Gibt es gar irgendwo eine Übersicht mit solchen Produkten, die ich einfach übersehen habe?

Mir sind als Anbieter, die bei breiten Indizes auf Wertpapierleihe zum Teil verzichten, SPDR, Lyxor und HBSC bekannt. Eine Übersicht darüber ist mir leider auch nicht bekannt. Wenn klar werden würde, dass dies einen wesentlichen Teil der Anleger beschäftigt, wäre es sicher gut eine solche Sammlung anzulegen und dies würde wohl auch die Anbeiter dazu bringen, dass sie solche Produkte anbieten. Allerdings ist das Interesse dafür wohl bei vielen Anlegern nicht gegeben.

 

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sigmabe
· bearbeitet von sigmabe

Falls Interesse an der präzisen Situation einzelner Anbeiter besteht, wird man irgendwann wohl nur noch mit Hilfe des Prospekts weiterkommen. Für den iShares Core MSCI World UCITS ETF also z.B. hier. Habe das gerade versucht um zu sehen, wie weit ich dort noch in vertretbarer Zeit komme. Dort kann man etwa auf S. 54 noch in Erfahrung bringen, dass einzelne Fonds abweichende maximale Verleihquoten haben. Für den iShares Core MSCI World UCITS ETF sind dort 22% angegeben. Ob sich das Maximum dann nicht doch von Jahr zu Jahr unerwartet verändern kann und ähnliche Späße, kann dann allerdings vermutlich nicht mehr der Mathematiker entscheiden, sondern nur noch der Jurist...

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Ramstein
vor 29 Minuten schrieb sigmabe:

Falls Interesse an der präzisen Situation einzelner Anbeiter besteht, wird man irgendwann wohl nur noch mit Hilfe des Prospekts weiterkommen. Für den iShares Core MSCI World UCITS ETF also z.B. hier. Habe das gerade versucht um zu sehen, wie weit ich dort noch in vertretbarer Zeit komme. Dort kann man etwa auf S. 54 noch in Erfahrung bringen, dass einzelne Fonds abweichende maximale Verleihquoten haben. Für den iShares Core MSCI World UCITS ETF sind dort 22% angegeben. Ob sich das Maximum dann nicht doch von Jahr zu Jahr unerwartet verändern kann und ähnliche Späße, kann dann allerdings vermutlich nicht mehr der Mathematiker entscheiden, sondern nur noch der Jurist...

 

Aktuell und Prospekt erschließt sich mir nicht. Ich würde die Jahresberichte lesen.

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sigmabe
11 minutes ago, Ramstein said:

Ich würde die Jahresberichte lesen.

Um was zu finden? Wie groß die Erträge aus der Wertpapierleihe waren? Wie die maximalen Verleihquoten für das kommende Jahr sind?

 

Müssten man nach den grundsätzlichen Regeln, die zur Wertpapierleihe angewendet werden, nicht im Prospekt suchen? Das sollte doch auch aktuell gehalten werden, oder nicht?

 

Eigentlich sollten ja auch die grundsätzlichen Regeln für Wertpapierleihe von UCITS ETFs irgendwo zu finden sein, das wäre ja eigentlich der naheliegende Ansatzpunkt, was der Anbieter dann noch zusätzlich macht, ändert sich ja möglicherweise öfters, sodass man das dann eigentlich doch nicht wissen will.

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Cando
vor einer Stunde schrieb sigmabe:

Es gibt durchaus ausführlichere Informationen bei manchen Anbietern. Für iShares siehe etwa https://www.blackrock.com/de/finanzberater-und-banken/literature/brochure/broschuere-blackrock-wertpapierleihe-vertriebspartner-de.pdf

 

Wo hast du das her?. Die typischen Quoten, die mir bekannt sind, sind deutlich geringer. Etwa zu deinem iShares Core MSCI World UCITS ETF sind die von iShares veröffentlichten Daten

 

 

Danke auch dafür. Die Info bringt noch etwas Licht ins Dunkel. Allerdings ist auch dort vieles allgemein gehalten. 

 

Meine Info mit der 90% Quote stammt aus einem älteren Morningstar Artikel ( Link zu Morningstar ) und beruht auf einer Umfrage. Aussagekraft unbekannt und kommt ja auch nicht direkt vom Anbieter. Es würde aber zu der theoretisch möglichen Verleihquote von 100% laut Prospekt passen. Das würde natürlich andererseits mit Deiner Info, bezogen auf den konkreten ETF, widerlegt.

 

Meine berufliche Erfahrung sagt mir, dass alle Hintertüren, die vertraglich niedergelegt wurden, früher oder später auch genutzt werden. Daher eben auch meine Grundskepsis gegenüber der Wertpapierleihe. Zugegebenermaßen bin ich da aber sehr pessimistisch.

 

Übrigens habe ich noch einen alten Thread über das Thema gefunden. Ironischerweise aber nicht über die Suchfunktion, sondern über Google: https://www.wertpapier-forum.de/topic/41219-replizierende-etfs-die-keine-wertpapierleihe-betreiben/

 

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Terrortante

Da ich mich zurzeit auch mit dem Thema beschäftige, ein Hinweis von mir zur Wertpapierleihe bei ETFs

.

Nach Kapitel X (Punkt 28 und insbesondere 29) der Leitlinien für zuständige Behörden und OGAW-Verwaltungsgesellschaften der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) müssen alle Erträge, abzüglich der Kosten, den Anteilseignern des Fonds weitergeleitet werden. Die Kosten dürfen keine versteckten Erträge der Verwaltungsgesellschaften enthalten.

Gemäß einer aktuellen Studie hierzu (Efficient Portfolio Techniques -Mai/2019- von betterfinance https://betterfinance.eu/publications/research-papers/ weichen diese weitergeleiteten Erträge erheblich voneinander ab. Ein Anbieter (Vanguard) leitet 95% der Erträge weiter, die meisten jedoch erheblich weniger, nur 51%-70%.

Die ETF-Anbieter könnten Kosten „produzieren“, indem sie selbst (innerhalb des Konzerns, bzw. der gleichen Bankengruppe) als Verleihagenten auftreten und hierfür eine Gebühr erheben. Bei den Abschlägen von den Erträgen muss die Gebühr erheblich sein; ein einträgliches Geschäftsmodell.

 

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